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Länderübergreifender Gesundheitsbericht Berlin-Brandenburg 2015

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<strong>Gesundheitsbericht</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> <strong>2015</strong> – Wichtigste Ergebnisse<br />

Weitere Fakten im Überblick<br />

Neben dieser übergreifenden Sichtweise verdienen auch<br />

zahlreiche Detailergebnisse Aufmerksamkeit.<br />

Krankenstand in der Region steigt 2013<br />

leicht an<br />

Im Vergleich zu 2012 ist der Krankenstand in <strong>Berlin</strong> und<br />

<strong>Brandenburg</strong> in 2013 von 4,8 Prozent auf 5,0 Prozent leicht<br />

gestiegen. Grund dafür war eine höhere Zahl von Arbeitsunfähigkeitsfällen,<br />

verursacht in erster Linie durch einen Anstieg<br />

bei Atemwegserkrankungen in 2013. Der Krankenstand in<br />

<strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> lag rund ein Prozentpunkt über dem<br />

Bundesdurchschnitt.<br />

Wirtschaftliche Bedeutung des<br />

Krankenstands<br />

Hochgerechnet auf alle 1,99 Mio. Erwerbstätigen 3 der Region<br />

sind in Summe 34,9 Millionen Arbeitstage in 2012 und 36,5<br />

Millionen Arbeitstage in 2013 durch Arbeitsunfähigkeit verloren<br />

gegangen. Daraus errechnen sich Einbußen an Produktivität<br />

in Höhe von 2,9 Milliarden Euro in 2012 und 3,1 Milliarden<br />

Euro in 2013 in der Region <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong>.<br />

Muskel-Skelett-Erkrankungen an der Spitze<br />

des Arbeitsunfähigkeitsgeschehens<br />

Die meisten Fehltage wurden 2012 und 2013 durch Muskel-<br />

Skelett-Erkrankungen verursacht. Betroffen waren vor allem<br />

die Altersgruppen ab 50 Jahren. Rückenschmerzen waren<br />

hier die Hauptursache.<br />

Krankheiten des Atmungssystems in allen<br />

Altersgruppen stark vertreten<br />

Hohe Falldauern bei psychischen<br />

Erkrankungen<br />

Eine Arbeitsunfähigkeit im Bereich der psychischen Erkrankungen<br />

dauerte mit rund 30 Tagen überdurchschnittlich lange<br />

im Vergleich zu anderen Erkrankungen. Längere Fehlzeiten<br />

gibt es nur bei Krebserkrankungen. Hinter den psychischen<br />

Erkrankungen stecken häufig Depressionen, Anpassungsstörungen<br />

oder Angststörungen. Auf Frauen entfallen in diesem<br />

Bereich etwa doppelt so viele Fehltage wie Männer. Die<br />

Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen ist 2013<br />

im Vergleich zum Vorjahr allerdings nur minimal gestiegen.<br />

Arbeitsunfälle betreffen vor allem Männer<br />

In der Region <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> waren in den Jahren 2012<br />

und 2013 Männer deutlich häufiger von Arbeitsunfällen betroffen<br />

als Frauen. Das mag vor allem an den unterschiedlichen<br />

Tätigkeitsprofilen liegen: So arbeiten Männer häufiger<br />

in handwerklichen Berufen, die ein höheres Gefahrenpotential<br />

mit sich bringen. Die meisten Arbeitsunfälle traten in der<br />

Altersgruppe 45 bis 54 Jahre auf. Diese Gruppe ist jedoch<br />

auch unter den Erwerbstätigen am stärksten vertreten. Somit<br />

sind diese Teilpopulationen vergleichsweise häufig von Arbeitsunfällen<br />

betroffen.<br />

Am häufigsten kam es bei diesen Unfällen zu Handverletzungen.<br />

Die Liste der Verletzungsarten führen dabei Verletzungen<br />

der Haut (Zerreißungen) an. In <strong>Brandenburg</strong> waren am<br />

häufigsten Beschäftigte aus dem verarbeitenden Gewerbe<br />

betroffen. In <strong>Berlin</strong> wurden die meisten Arbeitsunfälle in 2013<br />

im Handel und in 2012 im Baugewerbe verzeichnet.<br />

Auf Platz zwei, gemessen am Anteil des Krankenstands,<br />

lagen die Krankheiten des Atmungssystems. Alle Altersgruppen<br />

waren hier beinahe gleichmäßig betroffen, was die<br />

Zahl der Fehltage angeht. In den unteren Altersgruppen bis<br />

39 Jahre machten Atemwegserkrankungen dabei sogar den<br />

größten Anteil der Fehltage aus, da andere Erkrankungsgruppen<br />

hier noch eine geringere Rolle spielen. Wichtigste<br />

Einzeldiagnosen waren Erkältungskrankheiten wie akute Infektionen<br />

der Atemwege oder Bronchitis.<br />

3<br />

Vgl. Abbildung 1

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