Länderübergreifender Gesundheitsbericht Berlin-Brandenburg 2015
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<strong>Gesundheitsbericht</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> <strong>2015</strong> – Einleitung<br />
1. Einleitung<br />
Der dritte länderübergreifende <strong>Gesundheitsbericht</strong> für <strong>Berlin</strong><br />
und <strong>Brandenburg</strong> erscheint kurz nachdem der Deutsche<br />
Bundestag im Sommer <strong>2015</strong> ein Präventionsgesetz beschlossen<br />
hat. Eines der zentralen Ziele dieses Gesetzes ist<br />
die „Verbesserung der Rahmenbedingungen für die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung und deren engere Verknüpfung<br />
mit dem Arbeitsschutz.“ 1 Erreicht werden soll dies nicht zuletzt<br />
durch die „Verbesserung der Kooperation der Sozialversicherungsträger<br />
[…]“ 2 .<br />
Die Kooperation mehrerer Sozialversicherungsträger mit<br />
dem Ziel des Aufbaus einer regional koordinierten Prävention<br />
und Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt war von<br />
Beginn an das Konzept der Arbeitsgruppe, die sich unter<br />
dem Dach des Clusters Gesundheitswirtschaft <strong>Berlin</strong>-<br />
<strong>Brandenburg</strong> – HealthCapital zusammengefunden hat, um<br />
den länderübergreifenden <strong>Gesundheitsbericht</strong> zu erstellen.<br />
Die in den vorangehenden Berichten bereits etablierte<br />
Zusammenarbeit mehrerer gesetzlicher Krankenkassen<br />
und der gesetzlichen Rentenversicherung wird mit dem vorliegenden<br />
Bericht um die gesetzliche Unfallversicherung<br />
erweitert. Schon in der Vergangenheit haben auf Grundlage<br />
der bisherigen <strong>Gesundheitsbericht</strong>e die Sozialversicherungsträger<br />
mit den Sozialpartnern wie den Gewerkschaften und<br />
Unternehmensverbänden im Bereich des betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagements zusammengearbeitet. Der vorliegende<br />
Bericht knüpft an diese Tradition an.<br />
Die Region <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> setzt sich damit im Sinne<br />
des neuen Präventionsgesetzes in Deutschland an die<br />
Spitze: Für eine koordinierte und wirksame Gesundheitsförderung<br />
im Setting „Betrieb“ steht erstmals eine Informationsbasis<br />
zur Verfügung, die auf den Daten von etwa 80<br />
Prozent der ca. 2 Millionen sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten in den beiden Bundesländern beruht und das<br />
Thema „Gesundheit der Bevölkerung im Erwerbsalter“ aus<br />
mehreren relevanten Perspektiven beleuchtet.<br />
• Die von der AOK Nordost, den Mitgliedskassen des BKK<br />
Dachverbands, der DAK-Gesundheit, der IKK <strong>Brandenburg</strong><br />
und <strong>Berlin</strong>, der Knappschaft sowie der Techniker<br />
Krankenkasse zur Verfügung gestellten Arbeitsunfähigkeitsdaten<br />
zeigen, welche Krankheitsbilder von besonderer<br />
Bedeutung für den betrieblichen Krankenstand in<br />
<strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong> sind. Die Aufschlüsselung nach<br />
Branchen und soziodemografischen Untergruppen gibt<br />
Hinweise, welche Zielgruppen besonders angesprochen<br />
werden müssen.<br />
• Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong><br />
hat Daten über die Rentenzugänge wegen Erwerbsminderung<br />
(EM) beigetragen. Die Analyse der EM-Rentenzugänge<br />
nach Krankheitsursachen gibt Auskunft über<br />
besonders gravierende und chronische Gesundheitsprobleme<br />
in der Bevölkerung unterhalb des regulären<br />
Renteneintrittsalters.<br />
• Mit den Daten der Unfallversicherungsträger lässt sich<br />
der besondere Bereich der Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten<br />
untersuchen.<br />
Der <strong>Gesundheitsbericht</strong> wertet diese drei Datenquellen zunächst<br />
getrennt aus, um jede spezifische Perspektive hinreichend<br />
differenziert darstellen zu können. In einem<br />
weiteren Schritt werden die verschiedenen Sichtweisen<br />
zusam mengeführt, um Überschneidungen und gemeinsame<br />
Themenfelder zu identifizieren, die als Ausgangspunkt<br />
gesundheitsbezogener Aktivitäten dienen können.<br />
Folgende Fragestellungen sind leitend für diesen dritten<br />
länderübergreifenden <strong>Gesundheitsbericht</strong>:<br />
1. Wie gestaltet sich das Krankheitsgeschehen in der<br />
Arbeitswelt der Region <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> in den<br />
Jahren 2012 und 2013 und wie ordnet es sich in die<br />
aktuellen Entwicklungen auf Bundesebene ein?<br />
2. Für welche Subgruppen lässt sich ein verstärkter Handlungsbedarf<br />
erkennen? Auf welche Altersgruppen,<br />
welche Branchen oder Tätigkeitsfelder sollte das besondere<br />
Augenmerk der Handlungsträger gerichtet sein?<br />
3. Welches sind die vordringlichsten Problemfelder und<br />
welchen Herausforderungen muss sich die moderne<br />
Arbeitswelt stellen?<br />
1<br />
Regierungsentwurf des Präventionsgesetzes, BT-Drucksache 18/4282<br />
2<br />
A.a.O.