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Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 2 <strong>2016</strong> Seite 16<br />
rechts von mir den Boden ab und auch den hinter mir aufsteigenden zugleich<br />
hängenden Felsen ab. Rutschend bewegte ich mich in die Richtung welche<br />
am nassesten war. Und…tatsächlich, Wasser! Eine Pfütze war es, ein<br />
kleines Wasserloch, in dem sich Wasser sammelte und wieder abfloss wenn<br />
das Loch vollgelaufen war. Schnell zog ich mir die wollene Jacke aus, d.h.<br />
wollte ich. Ich hatte keine Jacke an und zum ersten Mal schaute ich an mich<br />
herunter.<br />
Was ich sah versetzte mir einen Schock, ich trug ein weißes Gewand. Mehr<br />
schon ein kunstvoll gewickelter Umhang wie ihn die alten Römer oder<br />
Griechen trugen. Natürlich, fast hätte ich es herausgeschrien, kam aber nur<br />
krächzend über meine Lippen!<br />
„Griechen―!<br />
Wenn mich nicht alles täuschte war ich im alten Griechenland gelandet, hatte<br />
also Trapzon nicht erreichen können, wurde von der Zeitgrenze abgelenkt.<br />
Deswegen dieses Schütteln, Zerren und Rotieren bei meiner Ankunft. Aber<br />
wieso hatte ich dieses Gewand an, wer hatte es mir angezogen? Noch<br />
einmal schaute ich an mich herunter und sah das Wasser zu meiner Rechten<br />
blinken. Legte mich auf den Bauch um das Wasser direkt aus der kleinen<br />
Pfütze zu schlürfen.<br />
„Warte, warte, hier, nimm diesen Becher!―<br />
Ein hölzerner Becher tauchte vor meinen Augen auf, gehalten von einer<br />
Männerhand. Also kein Geisterbecher wie ich erst gedacht hatte, also griff<br />
ich danach, tauchte ihn in das Wasser, hob den Becher an und…ahhh!<br />
Herrlich kühl und frisch fühlte ich dieses Wasser im Mund, drehte und kaute<br />
es bevor ich es herunterschluckte. Gluckernd floss es durch meine Kehle und<br />
auf einen Schlag waren meine Lebensgeister wieder geweckt. Drehte mich<br />
zu der Stimme um welche mich angesprochen hatte. Auf der anderen Seite<br />
der Pfütze, angelehnt an den Felsen, sah ich eine Gestalt sitzen. Eine Tunika<br />
an, genau wie ich. Sein Gesicht war im Dunkeln, so dass ich nicht beurteilen<br />
konnte wie der Mann aussah!<br />
„Wer bist du?― Fragte ich ihn, nach einem kurzen Schweigen. „Hast du mich<br />
umgezogen? Den Hang hinunter geschubst?―<br />
Mein Gegenüber lächelte, soviel konnte ich sehen, und sagte:<br />
„Nein, gerutscht bist du von allein, nur der Felsblock den du als Sitzplatz<br />
auserkoren hattest war nicht da, es war eine Täuschung. Weh tun wollte ich<br />
dir auch nicht aber es ist soo langweilig hier!―<br />
Gestikulierend redete er weiter aber ich hörte nicht weiter zu. Meine<br />
Gedanken überschlugen sich jetzt, ich war wirklich im alten Griechenland<br />
gelandet und nicht bei Trapzon an der Schwarzmeerküste. Dort war es auch<br />
grüner und damit feuchter wie hier. Auf einen Berg im alten Griechenland bin<br />
ich gelandet, wer hätte das gedacht!<br />
H. Trox<br />
Bilder Trapzon aus dem Internet