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reformleben - Ausgabe Nr. 8

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ausgabe 3 | 2016 <strong>Nr</strong>. 8<br />

aber hinsichtlich der Kohlendioxid-Verwertung<br />

autotroph und bildet ihre organischen Baustoffe<br />

aus Kohlenstoffdioxid. Die Sproßentwicklung<br />

der Mistel verläuft langsam und anstelle<br />

im Laufe einer Vegetationsperiode rasch viele<br />

Blätter zu bilden, entwickelt sich oft nur ein<br />

Stängel mit wenigen Blüten. Ein großer Mistelbusch<br />

ist demnach meist über zehn Jahre<br />

alt. Die Mistel ist in Europa, Nordwestafrika,<br />

Zentral- und Südwestasien, in der Mandschurai<br />

sowie Japan heimisch. Als Inhaltsstoffe<br />

sind Polypeptide, Proteine und Glykoproteine<br />

zu nennen. Die Polypeptide Viscotoxin A und<br />

B weisen toxische Eigenschaften auf. Aus der<br />

Pflanze kann man jedoch Glykoproteine, die<br />

sogenannten Lectine extrahieren, die ein selektives<br />

Bindungsvermögen für bestimmte Zuckerreste<br />

aufweisen. Sie können sich an verschiedenen<br />

Zelltypen anheften, was zum Verklumpen<br />

der Zellen führt. So reagieren sie mit bestimmten<br />

Blutgruppensubstanzen, Lymphozyten,<br />

Leukozyten und Makrophagen und sollen in<br />

der Lage sein, veränderte Membranstrukturen<br />

von Tumorzellen zu erkennen. Aus diesem<br />

Grund werden Mistelpräparate seit fast einem<br />

Jahrhundert als Zusatzbehandlung bei Tumorerkrankungen<br />

angewendet. Als Gesamteffekt<br />

der Mistel wird jedoch eine Immunmodulation<br />

gesehen. Durch Stimulation des Immunsystems<br />

führt der Organismus die Bereitschaft herbei,<br />

eine Abwehrreaktion einzuleiten. In der klassischen<br />

Heilpflanzenkunde unterstützt die Mistel<br />

zudem die Therapie gegen Bluthochdruck und<br />

Arthrosen. Reformwarenhäuser und Apotheken<br />

bieten dazu Misteltee an.<br />

In alten Mythen verehrte man die Mistel wie<br />

ein Heiligtum. Ihr befremdlicher Sitz in hohen<br />

Baumwipfeln ließ den Glauben entstehen,<br />

Götter hätten ihren Samen ausgestreut. Wer im<br />

Besitz der Mistel war, vermochte Schmerzen zu<br />

lindern, Kranke zu heilen, Schätze aufzuspüren<br />

und es wurden ihm alle Wünsche erfüllt.<br />

Demnach findet man in alten Darstellungen<br />

Mistelzweige in der Hand von Göttern, Medizinmännern,<br />

Priestern, Feldherren und Königen.<br />

Eine besondere Rolle spielte die seltene<br />

Mistel, die auf Wintereichen wächst im Volksglauben<br />

der Germanen und Kelten (Gallier).<br />

Mistelpräparate als Zusatzbehandlung<br />

bei tumorerkrankungen<br />

So hielt der römische Gelehrte Gaius Plinius<br />

Secundus (23/24 –79) in seiner Enzyklopädie<br />

Naturalis historia (Naturgeschichte) fest:<br />

»Uebergehen darf ich hierbei nicht die hohe<br />

Achtung, in welcher die Mistel in Gallia steht.<br />

Die Druiden (so heißen ihre Priester) kennen<br />

nichts heiligerers als die Mistel und den Baum,<br />

auf dem sie wächst, sobald er eine Wintereiche<br />

ist ... wenigstens betrachten sie Alles, was<br />

auf dieser wächst als eine Gabe des Himmels<br />

und als ein Zeichen, daß dieser Baum von der<br />

Gottheit besonders auserwählt sei. Man findet<br />

die Mistel jedoch nur selten; wenn man sie aber<br />

aufgefunden hat, so wird sie mit großer Feierlichkeit<br />

geholt, vorzugsweise am sechsten Tage<br />

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