Europa rebelliert - Alte und neue Zeiten
Europa rebelliert - Alte und neue Zeiten
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10 | W I R T S C H A F T<br />
Exportfi nanzierung durch maßlose Kredit- <strong>und</strong> Geldschöpfung<br />
Deutsche Geschenke<br />
mmer wieder hört man von Poli-<br />
Itikern, Deutschland sei einer der<br />
Hauptprofi teure des Euro. Die gemeinsame<br />
Währung habe Abwertungen<br />
andernfalls nicht wettbewerbsfähiger<br />
Südländer unmöglich gemacht<br />
<strong>und</strong> käme so den Exporteuren zugute.<br />
So schallt es nicht nur in Südeuropa.<br />
Auch in den eigenen Reihen nutzt<br />
Kanzlerin Angela Merkel dieses Argument,<br />
um den Eurorettungsschirm<br />
zu rechtfertigen. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt<br />
jedoch: Exporte an sich machen nicht<br />
glücklich.<br />
Aufs Individuum heruntergebrochen:<br />
Wenn ich<br />
arbeite, „exportiere“ ich<br />
Dienstleistungen. Wenn<br />
ich Bücher verkaufe, exportiere<br />
ich Waren in den<br />
Rest der Welt. Daß mache<br />
ich nicht, weil exportieren<br />
mir an sich Spaß macht;<br />
nein, ich möchte früher<br />
oder später importieren.<br />
Kaufe ich ein Auto, Lebensmittel<br />
oder übernachte<br />
in einem Hotel, „importiere“<br />
ich Güter <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen. Hätte<br />
ich zu wählen zwischen<br />
nur exportieren (arbeiten,<br />
Güter weggeben) <strong>und</strong> importieren<br />
(konsumieren),<br />
entschiede ich mich für letzteres.<br />
Für letzteres optieren auch die<br />
Südländer in der Europäischen Währungsunion.<br />
Sie importieren mehr aus<br />
Deutschland, als sie dorthin exportieren.<br />
Umgekehrt erzielt Deutschland<br />
„Exportüberschüsse“, die von der<br />
deutschen Politik als großer Erfolg<br />
verkauft werden. Auf EU-Ebene kam<br />
sogar der Vorschlag, Länder mit zu<br />
großen Exportüberschüssen zu bestrafen.<br />
Es kann ja nicht angehen, die<br />
Waren einfach ohne Gegenleistung<br />
origes Jahr wurden in Deutsch-<br />
Vland 2.916.260 Pkw neu zugelassen.<br />
Nur 541 davon waren Elektroautos.<br />
Das überrascht nicht, kosten<br />
doch E-Mobile wie der Mitsubishi<br />
i-MiEV das Dreifache vergleichbarer<br />
Kleinwagen. „Wenn wir in den nächsten<br />
Jahren keinen Quantensprung<br />
in der Technologie erleben, wird es<br />
das reine E-Auto hauptsächlich in der<br />
Innenstadt geben, weil die Batterietechnologie<br />
der Reichweite einfach<br />
Grenzen setzt“, gestand Audi-Chef<br />
Rupert Stadler im Tagesspiegel ein.<br />
Dennoch will die B<strong>und</strong>esregierung<br />
Deutschland zum „weltweiten Leitmarkt<br />
für Elektromobilität“ machen.<br />
Eine Million Stromer müssen 2020<br />
auf deutschen Straßen rollen, ansonsten<br />
könne der Verkehrssektor „den<br />
notwendigen Beitrag zum Klimaschutz<br />
nicht erbringen“, behauptete<br />
Umweltminister Norbert Röttgen bei<br />
der Vorstellung des „Zweiten Berichts<br />
der Nationalen Plattform Elektromobilität“<br />
(NPE). Ohne Staatshilfe<br />
würden nur 450.000 E-Autos abgesetzt,<br />
prognostiziert der NPE-Bericht.<br />
VON<br />
PHILIPP BAGUS<br />
»Die Deutschen<br />
zahlen den Preis<br />
für den überhöhtengriechischenLebensstandard.«<br />
wegzuschenken. Wie konnte es dazu<br />
kommen, daß die EU-Südländer dauerhaft<br />
Importüberschüsse genießen?<br />
Der Schlüssel liegt im europäischen<br />
Staatsgeld, dem Euro. Staaten wie<br />
Griechenland mit zu hohen, von<br />
mächtigen Gewerkschaften erzwungenen<br />
Löhnen sind keine Konkurrenz<br />
für die innovative <strong>und</strong> hochproduktive<br />
deutsche Industrie mit moderaten<br />
Lohnabschlüssen.<br />
Mehr griechische Armut <strong>und</strong><br />
Arbeitslosigkeit wären die Folge,<br />
spränge nicht der griechische Staat<br />
ein. Der druckt einfach<br />
Staatsanleihen, welche<br />
das Bankensystem kauft<br />
<strong>und</strong> als Sicherheit für<br />
<strong>neue</strong> Kredite von der Europäischen<br />
Zentralbank<br />
verwendet, die somit das<br />
Staatsdefi zit monetisiert.<br />
Die griechische Regierung<br />
gibt das <strong>neue</strong> Geld für<br />
frühe <strong>und</strong> hohe Renten,<br />
einen riesigen Staatssektor<br />
<strong>und</strong> großzügige Militär-<br />
<strong>und</strong> Sozialausgaben aus.<br />
So bezahlt Athen einen<br />
Minister, der mit<br />
dem <strong>neue</strong>n Geld einen<br />
BWM kauft. Die Folgen:<br />
kletternde Preise <strong>und</strong> ein<br />
steigendes Außenhandelsdefi<br />
zit. Griechenland lebt über<br />
seine Verhältnisse. Autos rollen nach<br />
Hellas im Tausch für <strong>neue</strong> Euros <strong>und</strong><br />
Schuldversprechen. Die Deutschen<br />
zahlen den Preis für den überhöhten<br />
griechischen Lebensstandard in<br />
Form höherer Teuerungsraten <strong>und</strong><br />
seit 2010 auch direkt in Form von<br />
Garantien für subventionierte Kredite<br />
an den überschuldeten griechischen<br />
Staat; Kredite, die wohl bald teilweise<br />
erlassen („umstrukturiert“) werden.<br />
Wer hat hier vom Euro profi tiert?<br />
Neue Steuergelder für politisch korrekte Elektroautos<br />
Milliarden-Irrsinn<br />
Von Jörg Fischer<br />
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EUR 14,–. Für außereuropäische Staaten EUR 18,–. Die Bücher sind vom Umtausch ausgeschlossen!<br />
Deshalb soll der Steuerzahler fast<br />
vier Milliarden Euro aufbringen –<br />
das sind 4.000 Euro pro Auto. Die<br />
B<strong>und</strong>esregierung hat eine Milliarde<br />
Euro bis 2013 zugesagt. Dabei will<br />
die Autoindustrie bis 2015 ohnehin<br />
zwölf Milliarden Euro ins E-Auto investieren.<br />
Angesichts ihrer hohen Gewinne<br />
könnte sie das fehlende Geld<br />
locker aufbringen. Doch sie scheut<br />
die einseitige Konzentration auf eine<br />
fragwürdige Technik – zu Recht!<br />
Die Sparpotentiale von Verbrennungsmotoren<br />
<strong>und</strong> Getrieben sind<br />
längst nicht ausgeschöpft (JF 3/11),<br />
in diesem Bereich ist deutsche Technologie<br />
führend. Keine Batterie kann<br />
wohl je die Energiedichte von Diesel<br />
erreichen. Der problematische unstete<br />
Windstrom könnte zur Herstellung<br />
von Methan für Erdgasautos genutzt<br />
werden. Das „Regierungsprogramm<br />
Elektromobilität“ ist aber wie die Abwrackprämie<br />
2009 volkswirtschaftlicher<br />
Milliarden-Irrsinn, nur noch<br />
übertroff en von den Grünen, die<br />
5.000 Euro Kaufprämie für ansonsten<br />
unverkäufl iche E-Autos versprechen.<br />
JF-BD-21/2011<br />
FOTO: FOTOLIA WORLD IMAGES/JF-MONTAGE<br />
Nachschub fürs griechische Feuer: Weitere 60 Milliarden Euro sollen Athen in der Währungsunion halten, für Lissabon sind es 78 Milliarden<br />
BERND-THOMAS RAMB<br />
A<br />
ls einmaliger Sonderfall wurde<br />
vor einem Jahr das fi nanziel-<br />
le Rettungspaket für das zah-<br />
lungsunfähige Griechenland bezeichnet.<br />
Allerdings defi nierte B<strong>und</strong>eskanzlerin<br />
Angela Merkel diese Maßnahme auch<br />
als „alternativlos“. 110 Milliarden Euro<br />
stellten die EU, die hastig gegründete<br />
Euro-Hilfsorganisation namens Europäischer<br />
Stabilisierungsmechanismus<br />
(ESM, besser bekannt als „Euro-Rettungsschirm“)<br />
<strong>und</strong> der Internationale<br />
Währungsfonds (IWF) den Griechen als<br />
Nothilfe zur Verfügung. Deutschland ist<br />
daran mit 22,4 Milliarden beteiligt, der<br />
Zahlungsanteil an den IWF-Krediten ist<br />
dabei noch nicht einmal berücksichtigt.<br />
Die Griechenlandhilfe war mit<br />
strengen Aufl agen an die griechische<br />
Finanzpolitik verb<strong>und</strong>en. Zum einen<br />
sollten die Steuereinnahmen erhöht<br />
<strong>und</strong> dazu als Sofortmaßnahme mehrere<br />
Steuersätze heraufgesetzt werden:<br />
Die Mehrwertsteuer stieg von 21 auf<br />
23 Prozent, Steuern auf Tabak, Alkohol<br />
JF-Buchdienst.de<br />
Teurer Durchhaltebefehl<br />
<strong>und</strong> Benzin wurden erhöht <strong>und</strong> eine<br />
einmalige Steuer für besonders rentable<br />
Unternehmen sowie eine Vermögenssteuer<br />
angekündigt. Vor allem aber sollten<br />
die Steuern konsequenter eingezogen<br />
<strong>und</strong> die Steuerhinterziehung energischer<br />
bekämpft werden. Inwieweit insbesondere<br />
die letztere Absicht auch von der<br />
griechischen Regierung tatsächlich vollzogen<br />
wurde, läßt sich angesichts der<br />
bekannten Schwächen der griechischen<br />
Staatsstatistiker nur schwer beurteilen.<br />
Rentenkürzungen <strong>und</strong><br />
Verkauf von Staatseigentum<br />
Der zweite Teil der mit der Kredithilfe<br />
verknüpften Aufl agen bezog sich auf<br />
die Senkung der Staatsausgaben: Beihilfen<br />
<strong>und</strong> Bonuszahlungen im Öff entlichen<br />
Dienst, die fünfzehnte, vierzehnte,<br />
ja sogar die dreizehnte Monatszahlung<br />
sollten beseitigt, Frühpensionierungen<br />
stark eingeschränkt, das Rentenalter<br />
herauf- <strong>und</strong> die Rentenhöhe herabgesetzt<br />
werden. In welchem Umfang diese<br />
Vorhaben tatsächlich verwirklicht sind,<br />
muß schon deshalb fraglich bleiben, weil<br />
damit Gesetzesänderungen verb<strong>und</strong>en<br />
sind, denen Klagemöglichkeiten der Betroff<br />
enen entgegenstehen. Gleiches gilt<br />
für die dritte Komponente zur Verbesserung<br />
der Bilanz des griechischen Staatshaushalts:<br />
Verkauf von Staatseigentum.<br />
Nach Angaben des griechischen Ministerpräsidenten<br />
Giorgos Papandreou<br />
stehen den 340 Milliarden Euro Staatsschulden<br />
(Stand 2010) staatliche Vermögenswerte<br />
in einer Gesamthöhe von<br />
270 Milliarden Euro gegenüber. Davon<br />
sollen in den nächsten fünf Jahren zirka<br />
50 Milliarden durch Verkauf oder – wie<br />
der sozialistische Politiker formulierte –<br />
„bessere Nutzung“ dem Staatshaushalt<br />
zugeführt werden. Die kühne Absicht<br />
kämpft gegen Hindernisse. Beispielsweise<br />
ist der Verkauf staatlicher Unternehmen<br />
geplant, die von den mächtigen <strong>und</strong><br />
streikfreudigen Gewerkschaften kontrolliert<br />
werden. Welcher Privatinvestor<br />
traut sich, dort einzusteigen? Weiterhin<br />
ist der Verkauf staatlicher Immobilien<br />
durch ungeklärte Besitzansprüche blokkiert.<br />
Wer kauft Liegenschaften, wenn<br />
gegen deren Erwerb geklagt wird?<br />
Und wer übernimmt überhaupt griechische<br />
Vermögenswerte, wenn diese<br />
Transaktionen den massiven Unmut der<br />
griechischen Bevölkerung hervorrufen?<br />
Auf erbitterten Widerstand treff en die<br />
Vorhaben der Regierung zur Haushaltssanierung<br />
generell, seien es die Bemühungen,<br />
die Steuereinnahmen zu erhöhen,<br />
seien es die Absichten, gewohnte<br />
Pfründe insbesondere der Staatsdiener<br />
zu schmälern. Angesichts der Streiks <strong>und</strong><br />
der gewaltsamen Demonstrationen in<br />
Athen werten die griechischen Staatsführer<br />
das Lamentieren europäischer<br />
Politiker über die mangelhafte Verwirklichung<br />
der versprochenen Aufl agen als<br />
das kleinere Übel.<br />
Warum sollte auch die für die Griechen<br />
unangenehme Sparpolitik verwirklicht<br />
werden, wenn die <strong>Alte</strong>rnative – die<br />
weitere Finanzierung der Deckungslücke<br />
des Staatshaushalts durch weitere Kreditaufnahme<br />
bei den anderen Euro-Län-<br />
JUNGE FREIHEIT<br />
Nr. 21/11 | 20. Mai 2011<br />
Euro-Krise: Griechenland kommt trotz Spar-Etat nicht aus seinem Defi zit heraus / Dauersubvention in Aussicht<br />
Griechenlands Schulden bei anderen<br />
Ländern in Milliarden Dollar<br />
in Milliarden Dollar<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Bernd- Thomas Ramb<br />
Der Zusammenbruch<br />
unserer Währung<br />
... <strong>und</strong> wie man sich darauf<br />
vorbereitet<br />
Ein brillant recherchiertes <strong>und</strong> für jedermann<br />
verständlich geschriebenes<br />
Buch. Die Politiker können beschwichtigen<br />
<strong>und</strong> lügen, wie sie wollen: Der<br />
Euro wird kippen – <strong>und</strong> wer sich nicht<br />
darauf vorbereitet, der wird alles verlieren,<br />
wofür er ein ganzes Leben<br />
gearbeitet hat.<br />
168 S., Pb.<br />
EUR 14,90 / Best.-Nr. 90899<br />
Günter Hannich<br />
Die Defl ation kommt<br />
Wie die Infl ationslüge Ihr Vermögen<br />
gefährdet<br />
Gezielt lenken Massenmedien <strong>und</strong> Politik<br />
durch ihre Infl ationspropaganda<br />
von den drohenden Gefahren einer<br />
Defl ation ab. Insider bereiten sich seit<br />
langem auf eine Defl ation vor, weil sie<br />
wissen: Große Vermögen werden in<br />
Krisenzeiten gemacht. Wer heute<br />
klug handelt, hat die Möglichkeit, das<br />
Schlimmste für sich zu verhindern. Der<br />
Finanzexperte Hannich versorgt Sie<br />
leichtverständlich mit dem notwendigen<br />
Wissen. 192 S., Abb., geb.<br />
EUR 18,95 / Best.-Nr. 90977<br />
2,7 3,1 4,2 4,5<br />
CH<br />
7,4<br />
10,2<br />
13,1<br />
34,00<br />
53,00<br />
A I NL USA P GB D F<br />
Michael Grandt,<br />
Gerhard Spannbauer, Udo Ulfkotte<br />
<strong>Europa</strong> vor dem Crash<br />
Was Sie jetzt wissen müssen, um<br />
sich <strong>und</strong> Ihre Familie zu schützen<br />
Die Krisenliteratur boomt. Steht <strong>Europa</strong><br />
vor dem Zusammenbruch? Ist der<br />
Niedergang unausweichlich? Wie ernst<br />
ist die Lage also wirklich? Was wird den<br />
Bürgern noch immer verschwiegen?<br />
Wann <strong>und</strong> wo wird sich der Wutstau<br />
entladen? Das sind einige der wichtigsten<br />
Fragen, die in diesem Buch<br />
beantwortet werden. Und zwar mit<br />
gewohnt schonungsloser Off enheit.<br />
331 S., geb.<br />
EUR 19,95 / Best.-Nr. 91106<br />
Bruno Bandulet<br />
Die letzten Jahre des Euro<br />
Ein Bericht über das Geld, das die<br />
Deutschen nicht wollten<br />
Bruno Bandulet, Euro-Kritiker der<br />
ersten St<strong>und</strong>e, warnte bereits in den<br />
frühen 1990er Jahren vor den Folgen<br />
einer Europäischen Währungsunion.<br />
Jetzt, nachdem die schlimmsten Befürchtungen<br />
eingetroff en sind, zieht er<br />
als ausgewiesener Euro-Kenner Bilanz,<br />
deckt die Hintergründe auf, rechnet<br />
mit den Schuldigen ab <strong>und</strong> bringt<br />
den Leser auf den <strong>neue</strong>sten Stand der<br />
Euro-Katastrophe. 204 S., geb.<br />
EUR 19,95 / Best.-Nr. 90879<br />
GRAFIK QUELLE: BANK FÜR INTERNATIONALEN ZAHLUNGSAUSGLEICH<br />
Wilhelm Hankel, Robert A. Isaak<br />
Geldherrschaft<br />
Ist unser Wohlstand noch zu retten?<br />
Für die beiden Wissenschaftler Hankel<br />
<strong>und</strong> Isaak hat die westliche Wirtschaftspolitik<br />
einen kritischen Punkt<br />
erreicht. Die Globalisierung ist an ihre<br />
Grenzen gestoßen. Für dieses Szenario<br />
suchen die Autoren Antworten. Ihrer<br />
Meinung nach kann der Kapitalismus<br />
als System nur überleben, wenn er sich<br />
Reformen öff net: stärkere Kontrolle<br />
des Finanzsektors, eine <strong>neue</strong> Weltwirtschaftsordnung<br />
(Bretton Woods II) <strong>und</strong><br />
die Er<strong>neue</strong>rung des Nationalstaates.<br />
248 S., geb.<br />
EUR 19,90 / Best.-Nr. 91072<br />
Günter Ederer<br />
Träum weiter, Deutschland!<br />
Politisch korrekt gegen die Wand<br />
Wirtschaftjournalist <strong>und</strong> Hayek-Preisträger<br />
Günter Ederer geht der deutschen<br />
Neigung auf den Gr<strong>und</strong>, sich bei<br />
Themen wie Bevölkerungsrückgang,<br />
Staatsverschuldung, Klimawandel<br />
oder Bildungsmisere von Wunschdenken,<br />
Ideologien <strong>und</strong> Staatsgläubigkeit<br />
leiten zu lassen. Mit gewohnt souveräner<br />
Feder skizziert er realistische <strong>Alte</strong>rnativen,<br />
mit denen in Deutschland<br />
eine Zukunft ohne Staatsverschuldung<br />
<strong>und</strong> Staatsbevorm<strong>und</strong>ung möglich ist.<br />
368 S., geb.<br />
EUR 21,95 / Best.-Nr. 91002<br />
dern – leichter zu haben ist. Zumal selbst<br />
bei den Geberländern Vertreter einer<br />
dauerkeynesianischen Wirtschaftspolitik<br />
davor warnen, Griechenland dürfe sich<br />
nicht „kaputtsparen“. Die Forderung<br />
nach einer erneuten Kredithilfe in Höhe<br />
von 60 Milliarden Euro ist systemlogisch<br />
konsequent, sowohl aufgr<strong>und</strong> der Gewöhnung<br />
der griechischen Bevölkerung<br />
an das Rauschgift Haushaltsdefi zit, als<br />
auch angesichts der offi ziellen Beteuerung<br />
der Euroländer, Griechenland dürfe<br />
nicht im Stich gelassen werden, sein<br />
Ausscheiden aus der Währungsunion<br />
sei inakzeptabel.<br />
Deutsche Steuerzahler sind<br />
Verlierer im Finanzroulette<br />
Die Aufrechterhaltung der Durchhalteparole<br />
ist eine breite Basis für extreme<br />
Spekulationsgewinne, sowohl<br />
auf den Finanzmärkten wie auch für<br />
die Exportfi rmen. Jede Begrenzung der<br />
staatlichen Kredithilfen im Rahmen des<br />
Euro-Rettungsschirms unterhalb des<br />
maximalen Finanzierungsbedarfs Griechenlands<br />
sorgt für einen Zinsanstieg<br />
der griechischen Staatsanleihen, die auf<br />
dem freien Markt angeboten werden.<br />
Die Spekulanten wetten darauf, daß die<br />
ebenfalls scharf zurückgewiesene Gefahr<br />
einer Abwertung der griechischen Staatsanleihen<br />
tatsächlich gebannt bleibt.<br />
Die vermögenderen Griechen, wohlwissend<br />
daß diese Politik nicht ewig<br />
anhalten kann, werden dagegen ihre<br />
Rücklagen in ausländischen, vor allem<br />
deutschen Staatsanleihen anlegen oder<br />
hochwertige, insbesondere deutsche Luxusgüter<br />
kaufen – möglichst kreditfi nanziert<br />
zu Lasten der griechischen Banken,<br />
deren Erhalt durch die griechische Nationalbank<br />
gesichert ist, deren Rettung<br />
wiederum von den Euroländern als „alternativlos“<br />
defi niert wird. Der Dumme<br />
bei diesem Finanzroulette ist der Finanzier<br />
der griechischen Dauersubvention,<br />
überwiegend der deutsche Steuerzahler.<br />
Franz-Ulrich Willeke<br />
Deutschland – Zahlmeister der EU<br />
Abrechnung mit einer ungerechten<br />
Lastenverteilung<br />
Dieses Buch ist eine Abrechnung mit<br />
der ungerechten fi nanziellen Lastenverteilung<br />
innerhalb der EU seit der<br />
deutschen Wiedervereinigung. Von<br />
da an hat Deutschland täglich im<br />
Durchschnitt 54 Millionen Euro als<br />
Beitrag zum EU-Haushalt nach Brüssel<br />
transferiert.<br />
160 S., Pb.<br />
EUR 19,90 / Best.-Nr. 91149