Glareana_51_2002_#2
Mareike Roosen Zur Geschichte der Städtischen Sammlung alter Musikinstrumente im Richard-Wagner-Museum, Luzern-Tribschen Alexander John Ellis: Historical Pitches [Faksimiles der Tabellen von 1895, mit einer Einleitung von Jörg Fiedler] Sabine K. Klaus "Ist das Tafelklavier noch salonfähig?". [Bericht über das] 23. Musikinstrumentenbau-Symposium am Institut für Aufführungspraxis in Michaelstein vom 11. bis 13. Oktober 2002
Mareike Roosen
Zur Geschichte der Städtischen Sammlung alter Musikinstrumente im Richard-Wagner-Museum, Luzern-Tribschen
Alexander John Ellis: Historical Pitches
[Faksimiles der Tabellen von 1895, mit einer Einleitung von Jörg Fiedler]
Sabine K. Klaus
"Ist das Tafelklavier noch salonfähig?".
[Bericht über das] 23. Musikinstrumentenbau-Symposium am Institut für Aufführungspraxis in Michaelstein vom 11. bis 13. Oktober 2002
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Sowohl das oben abgebildete Pogramm als auch die erhaltenen Dokumente<br />
zu den anderen Konzerten zeigen, dass in den Veranstaltungen, neben<br />
Tasteninstrumenten, hauptsächlich Streichinstrumente zum Klingen gebracht<br />
wurden: Zu diesen regelmässig eingesetzten Instrumenten gehören die Bass<br />
Viola da gamba von Joachim Tielke aus dem Jahre 1693, Inv.Nr. 1, die Bass<br />
Viola da gamba mit barock-geschweiftem Corpusumriss, Inv.Nr. 2 (im Programm<br />
Ernst Busch zugeschrieben), die Alt-Viola da gamba von Hermann<br />
Joseph Stoss mit der Jahreszah11718, Inv.Nr. 5, der Pardessus de viole von<br />
Jean Christophe Cousin 1741, lnv.Nr. 6, die Viola d'amore von Sebastian<br />
Klo(t)z aus dem Jahre 1734 (befindet sich heute nicht mehr in der Sammlung),<br />
die 1763 von Pietro Giovanni Mantegazza gebaute Viola d' amore<br />
Inv.Nr. 9 und die Pochetten Inv.Nr. 13 und 14 (im oben abgebildeten Programm<br />
nicht erwähnt). Für die Spielbarmachung sorgte, wie schon erwähnt,<br />
Hermann Seyffarth " aus Leipzig, der die Instrumente 1903 (Streichinstrumente)<br />
und 1904 (Tasteninstrumente) einer Restauration unterzog. Wie wichtig<br />
fUr Schumacher der Aspekt der Spielbarkeit seiner Klangwerkzeuge war,<br />
lässt sich aus den Eintragungen in seinem Handschriftlichen Katalog ersehen:<br />
Im Rahmen der Einzelbeschreibungen der Instrumente werden nicht<br />
nur Informationen zu den einzelnen Konzerteinsätzen mit zum Teil detaillierter<br />
Aufzählung der dort gespielten Werke gegeben, sondern es erhält<br />
auch jedes beschriebene Objekt den Zusatz "defect'', "intakt" oder "spiel bar".<br />
Darüber hinaus legte Schumacher, zumindest hinsichtlich seiner Viole da<br />
gamba, gesteigerten Wert auf die Präsentation seiner Instrumente in einem<br />
möglichst authentischen Zustand. So Iiess er - wahrscheinlich auch im Zuge<br />
der Restaurationsmassnahmen an den Streichinstrumenten von Hermann<br />
Seyffarth im Jahre 1903- die Bass-Viola da gamba von Tielke Inv.Nr. 1 und<br />
die Bass-Viola da gamba von lmber Inv.Nr. 3, die zwischenzeitlich zu viersaitigen<br />
Violoncelli umgebaut waren, wieder in ihren ursprUngliehen Zustand<br />
als sechs- bzw. siebensaitige Garnbeninstrumente zurUckversetzen. Bildlich<br />
dokumentiert ist dieser Vorgang in Schumachers Fotoalbum, das zwei Abbildungen<br />
enthält, die die Instrumente jeweils vor und nach der Restauration<br />
zeigen: 1 6<br />
16 In Schumachers Fotoalbum sind die betreffenden Instrumente mit den Nummern 61 und 63 versehen.