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Glareana_51_2002_#2

Mareike Roosen Zur Geschichte der Städtischen Sammlung alter Musikinstrumente im Richard-Wagner-Museum, Luzern-Tribschen Alexander John Ellis: Historical Pitches [Faksimiles der Tabellen von 1895, mit einer Einleitung von Jörg Fiedler] Sabine K. Klaus "Ist das Tafelklavier noch salonfähig?". [Bericht über das] 23. Musikinstrumentenbau-Symposium am Institut für Aufführungspraxis in Michaelstein vom 11. bis 13. Oktober 2002

Mareike Roosen
Zur Geschichte der Städtischen Sammlung alter Musikinstrumente im Richard-Wagner-Museum, Luzern-Tribschen

Alexander John Ellis: Historical Pitches
[Faksimiles der Tabellen von 1895, mit einer Einleitung von Jörg Fiedler]

Sabine K. Klaus
"Ist das Tafelklavier noch salonfähig?".
[Bericht über das] 23. Musikinstrumentenbau-Symposium am Institut für Aufführungspraxis in Michaelstein vom 11. bis 13. Oktober 2002

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<strong>2002</strong><br />

<strong>51</strong>. Jahrgang Heft 2<br />

GLAREANA<br />

Nachrichten<br />

der Gesellschaft<br />

der Freunde<br />

alter Musikinstrumente<br />

BIBLIOTHEK DER<br />

MUSIK -AKADEMIE<br />

Leonhardsstr.4·6 CH-40<strong>51</strong> Basel<br />

ISSN 1660-2730


GLAREANA<br />

Nachrichten der Gesellschaft der Freunde alter Musikinstrumente<br />

<strong>2002</strong> <strong>51</strong>. Jahrgang Heft2<br />

Editorial 31<br />

Zur Geschichte der Städtischen Sammlung alter Musikinstrumente 32<br />

im Richard-Wagner-Museum, Luzern-Tribschen (Mareike Roosen)<br />

Alexander John Ellis: Historical Pitches (facs.) 47<br />

"Ist das Tafelklavier noch salonfähig?"- 23. Musikinstrumentenbau- 64<br />

Symposium am Institut für Aufführungspraxis in Michaelstein vom<br />

11. bis 13. Oktober <strong>2002</strong> (Sabine K. Klaus)<br />

Buchbesprechung: " ... nicht nur Töne, sondern Musik!" - 69<br />

Othmar Zumbach- Cembali Gohann Sonnleitner)<br />

Neue CD's 70


Impressum:<br />

<strong>Glareana</strong><br />

Nachrichten der Gesellschaft der<br />

Freunde alter Musikinstrumente<br />

Herausgeber:<br />

Gesellschaft der Freunde alter<br />

Musikinstrumente, ZUrich (GEFAM)<br />

Postfach 109<br />

CH - 4007 Basel<br />

info@gefam.ch / www.gcfam.ch<br />

Redaktion und Satz:<br />

Jörg Fiedler<br />

j.ficdler@freenet.de<br />

Druck:<br />

Gissler-Druck, Allschwil<br />

Die <strong>Glareana</strong> erscheint zweimal jährlich<br />

ISSN 1660-2730


31<br />

Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

als "anarchischen Akt" hat Hans Magnus Enzensberger das Lesen einmal<br />

apostrophiert: das gute Recht des Lesers umfasse schlicht jeden erdenklichen<br />

Umgang mit dem Lesestoff, vom braven Seite-für-Seite-Studium über das<br />

impulsive, lustgesteuerte Hin-und-Her-Blättern bis hin zum gelangweiltgezielten<br />

Wurf in den Papierkorb (wozu es aber hoffentlich hier und heute<br />

nicht kommen wird ... ).<br />

1m Falle der GLAREANA vermuten wir, dass gerade diese Schrift ausserdem<br />

von dem einen oder anderen Leser über die von Enzensberger angeführten<br />

Beispiele hinaus auch als Nachschlagewerk benutzt wird - da war<br />

doch mal was über ... Sicherlich kein schlechter Zweck für ein Periodikum wie<br />

das, das Sie hier in Händen halten. Diese Ausgabe wird, neben manch anderem,<br />

eben diesen, sagen wir: lexikalischen Nutzen ein wenig in den Vordergrund<br />

rücken, indem sie Alexander J. Ellis' zwar angejahrte, jedoch in ihrer<br />

Ausführlichkeit und Akribie bis heute mustergültige Tabelle historischer<br />

Stimmtöne im Faksimile wiedergibt.<br />

Wer diese Ausgabe nutzen will, um sich für die kommende Generalversammlung<br />

der GEFAM einzustimmen, vorzubereiten oder zu munitionieren<br />

Ge nach Temperament), dem sei der informative Artikel von Mareike Roosen<br />

über die städtische Sammlung alter Musikinstrumente im Richard-Wagner­<br />

Museum, Luzern-Tribschen, empfohlen.<br />

Für ein satztechnisches Versehen in Prof. Martin Staehelins Artikel über<br />

den Holzblasinstrumentenbauer "I-IR" (<strong>Glareana</strong> <strong>51</strong>/1 (<strong>2002</strong>)) möchte sich<br />

die Redaktion an dieser Stelle entschuldigen. Entgegen seinen Vorgaben<br />

wurde der Hochpunkt in den Hersteller-Initialen (z.B. "I•IR") auf Zeilenhöhe<br />

wiedergegeben ("I.IR"). Dies ist bedauerlich, da im Text mit der Stellung und<br />

Funktion dieses Punktes argumentiert wird.<br />

Und damit möchten wir Ihnen endlich die Ausgabe <strong>2002</strong>/2 der GLA­<br />

REANA zu eigenem Gebrauch übergeben - in der Hoffnung, dass sie Ihrem<br />

ganz persönlichen Nutzerprofil entspricht.<br />

Mit herzlichem Gruss<br />

Ihr


----------------------------·<br />

32<br />

Zur Geschichte der<br />

Städtischen Sammlung alter Musikinstrumente<br />

im Richard-Wagner-Museum, Luzern-Tribschen<br />

von Mareike Raasen<br />

Die Städtische Sammlung alter Musikinstrumente im Richard-Wagner­<br />

Museum, Luzern-Tribschen, verfügt heute über einen an die 200 Objekte umfassenden<br />

Bestand europäischer sowie ausseteuropäischer historischer Musikinstrumente<br />

der verschiedensten Gattungen. Grundstock der Ausstellung<br />

bildet die Kollektion des Luzerner Instrumentensammlers Heinrich Schumacher,<br />

der seinerzeit keine Kosten und Mühen scheute, die beachtliche Anzahl<br />

von über 300 histo~ischen Musikinstrumenten zusammenzutragen.<br />

Heinrich Schumacher, geboren 1858, stammte aus einer angesehenen Luzerner<br />

Familie. Zusammen mit seinem Bruder Dagobert übernahm er nach<br />

dem Besuch der Realschule in Luzern und einer Ausbildungszeit in den<br />

chemischen Fabriken von Leverkusen die Farbenfabrik Schumacher & Co in<br />

Luzern. Schon relativ früh zog er sich aus diesen Geschäften zurück, um sich<br />

vermehrt dem Sammeln alter Musikinstrumente zuzuwenden.1<br />

Wie aus den Angaben in Schumachers Fundortkatalog 2 zu ersehen ist,<br />

konzentrierte sich seine Suche nach geeigneten Instrumenten für seine Sammlung<br />

vor allem auf sein Heimatland, die Schweiz: Hier erwiesen sich, neben<br />

den vielen Händlern, Geigenbauern und Privatpersonen, von denen er einen<br />

Grossteil der volkstümlichen Streich- und Zupfinstrumente erstehen konnte,<br />

insbesondere die Klöster des Landes als wahre Fundgruben historischer Musikinstrumente.<br />

Von dort stammen beispielsweise sämtliche Trombe marine,<br />

die Mehrzahl der Klavichorde, viele Narren- und Schnabelflöten, zwei Viole<br />

d'amore, eine Alt-Viola da gamba, eine Pochette und ein wertvolles Regal<br />

von Johannes Pfleger. Doch dehnte sich Schumachers Suche auch auf das<br />

Ausland aus, wobei er auf seinen Streifzügen hauptsächlich in Deutschland,<br />

Holland, Belgien, Frankreich und Italien fündig wurde.<br />

In der Zeit um die Jahrhundertwende, in der sich die instrumentenkundliehe<br />

Forschung innerhalb der Musikwissenschaft erst zu entwickeln begann<br />

1 Oreyer 1955, S. 1.<br />

2Schumachers Fundortkatalog (Luzern o.J., heute Depositum der Bibliothek der GEFAM in der Zentralbibliothek<br />

Luzem) besteht aus 23 handgeschriebenen Blättern, auf denen er sämtliche europäischen und einen<br />

Teil der ausgereuropäischen Instrumente seiner Sammlung mit eigenen Inventar- und Fotonummern auffUhrt.<br />

Oie Zuordnung der Fundorte ist lückenhaft und auf die Nennung von Städte- oder Ortsnamen lx.'­<br />

schränkt, so dass nur in wenigen Fällen Aussagen über die früheren Besitzverhältnisse der Instrumente gemacht<br />

werden können.


33<br />

und das Sammeln alter Tonwerkzeuge meist noch als sonderliche Liebhaberei<br />

abgetan wurde, war der Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten sehr<br />

wichtig. Schumacher pflegte regelmässigen persönlichen und schriftlichen<br />

Kontakt mit bekannten Sammlern und Fachleuten des Auslandes wie Otto<br />

Lobeck (Herisau), Paul de Wit (Leipzig), Wilhelm Heyer (Köln), A. Kraus<br />

(Florenz), Carl Claudius (Malmö) und Angul Hammerich (Kopenhagen).3 Eine<br />

intensivere freundschaftliche Beziehung verband ihn mit Otto Lobeck aus<br />

Herisau (Kanton Appenzell), der zu damaliger Zeit die grösste private lnstrumentensammlung<br />

der Schweiz besass. Aus Schumachers Besitz wechselten<br />

nachweislich zwei Instrumente in diese seit 1935 in der Schola Cantorum<br />

Basiliensis in Basel aufbewahrte Appenzeller Sammlung hinüber (eine Viola<br />

da gamba und eine Tromba marina von Johann Balthasar Beeler aus Schwyz<br />

mit der Jahresz~hl 1689).4 Ein weiteres Zeugnis ihres fachlichen Austausches<br />

ist in Schumachers Handschriftlichem Katalogs zu finden, der auf Seite 68 die<br />

Randbemerkung "von Lobeck" und auf Seite 70 die Notiz "Sollten Sie Interesse<br />

a/Monochord haben, so kann ich Ihnen ein Buch mit Abbildungen<br />

senden" aufweist. Die Seiten 68 bis 71 seines Katalogs sind doppelt vorhanden,<br />

und es ist anzunehmen, dass Schumacher jenes beschriftete Exemplar<br />

für Lobeck abgeschrieben und nach deren Rückgabe mit der Anmerkung<br />

"von Lobeck" versehen hat. Bei dem in der Notiz erwähnten Buch, das<br />

Schumacher Lobeck zukommen lassen wollte, handelt es sich möglicherweise<br />

um den zweiten Band des Syntagma musicum6 von Michael Praetorius, da<br />

ein solcher Band im Nachlass Lobecks existiert, in dem sich zweimalig der<br />

Stempel "Hch. Schumacher/Hptm." und auf einer anderen Seite der handschriftliche<br />

Vermerk "Henry Schumacher/Luzern" befindet.?<br />

Eine zweite Person, mit der Schumacher in näherem Kontakt gestanden<br />

zu haben scheint, war PauJ de Wit aus Leipzig. Im Jahre 1910 bringt de Wit<br />

einen Katalog mit "Geigenzetteln alter Meister vom 16. bis zur Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts" heraus, in dem zwei Zettel abgebildet sind, deren Originale<br />

eindeutig von Instrumenten aus Schumachers Sammlung stammen (Inv.Nr.<br />

3 Drcycr 1955, S. 2.<br />

• Nef 1983, S. 97.<br />

5 Schurnachcrs Handschriftlicher Katalog, der um 1900 in Luzem verfasst worden ist, bestand ursprünglich<br />

aus vier I leften von durchschnittlich etwa 75 Blättern (heute in zwei Bänden zusammengefasst; Depositum<br />

der Bibliothek der GEFAM in der Zentralbiblio~hek Luzem). Neben sorgfältig ausformulierten Einzelbeschreibungen<br />

der Instrumente seiner Sammlung beinhaltet dieser Katalog kleinere geschichtliche Einführungen<br />

zu jeder lnstrumentengattung.<br />

6 Praetorius Michael: Syntagma musicum. Bd. LI: Oe organographia. Wolfenbnttel 1619 und 1620.<br />

1 Nef 1983, S. 97/98.


--<br />

34<br />

ss und Inv.Nr. 6).9 Da das Fotografieren der Zettel durch die Schallöcher eines<br />

geschlossenen Instruments zu damaliger Zeit technisch noch nicht möglich<br />

war, musste das Corpus zu diesem Zwecke geöffnet werden, was für das<br />

Instrument einen erheblichen Eingriff darstellt. Im Falle der vorliegenden<br />

beiden Instrumente geschah dies jedoch mit grosser Wahrscheinlichkeit im<br />

Rahmen von Restaurationsvorgängen, die von Hermann Seyffarth aus Leipzig,<br />

dem Restaurator Paul de Wits, ausgeführt wurden.l 0 Dieser Restaurator<br />

wurde in den Jahren 1903 und 1904 (auf Empfehlung de Wits?) von Schumacher<br />

nach Luzern berufen, um mehrere Streich- und Tasteninstrumente spielbar<br />

zu machen.11<br />

Schumachers Sarnrnlertätigkeit begann im Jahre 1881. Schon nach sieben<br />

Jahren hatte er so_ viele Instrumente zusammengetragen, dass im April des<br />

Jahres 1888 eine Ausstellung und ein Konzert auf ausgewählten historischen<br />

Musikinstrumenten im Hotel du Lac in Luzern stattfinden konnten. Zu diesem<br />

für die Schweiz in dieser Art erstmaligen Ereignis - wie auch zu den folgenden<br />

Aktivitäten rund um die Sarnrnlung - sind zahlreiche Dokumente<br />

überliefert (Fotografien, von Schurnacher verfasste Ausstellungsführer, Konzertprograrnme,<br />

-plakate, Zeitungsartikel, -kritiken).12 So existieren von der<br />

Ausstellung 1888 im Hotel du Lac Originalfotografien, die in vorliegendem<br />

Falle aus Schumachers Fotoalbum 1 3 stammen:<br />

8 Die im folgenden angegebenen Inventarnummern beziehen sich auf das Ordnungsschema des beschreibenden<br />

Kataloges der Streich- und Zupfinstrumente der Sammlung, der von der Autorio im Rahmen einer<br />

Magisterarbeit 2001 angefertigt wurde.<br />

9 de Wit 1910, ßd. ll, Taf. 34, Nr. 395 und Taf. 6, Nr. 56.<br />

1o Während die Alt-Viola da gamba Jnv.Nr. 5 einen entsprechenden Vermerk Seyffarths über dessen Arbeit<br />

im Corpus aufweist, kann bei dem .Pardessus de viole Lnv.Nr. 6 nur aufgrund der Tatsache, dass er in den<br />

von Schumacher organisierten Konzerten verwendet wurde und dazu in einem spielbaren Zustand sein<br />

musste, eine vorausgehende Restauration Seyffarths angenommen werden.<br />

11 Dreyer 1955, S. 2.<br />

12 Die Dokumente zu den Ausstellungen und Konzerten liegen in gesammelten Zustand in der Bibliothek<br />

der GEFAM in de.r Zentralbibliothek Luzern vor.<br />

13 Heinrich Schumacher: Fotoalbum: Sammlung alter Musik-Instrumente v. 17, 18 & Anfang des<br />

19. Jahrhunderts von Hch. Schumacher, Luzern. Luzern, 1. Juni 1909. Aufbewahrt und ausgestellt im Richard-Wagner-Museum,<br />

Luzern-Tribschen. Das gesamte Album wurde abfotografiert; die Negative befinden<br />

sich im Bildarchiv des Lehrstuhls für Musikwissenschaft der Universität Augsburg.


35<br />

Ausstellung der Sammlung im Hotel du Lac im Jahre 1888


Den nächsten Höhepunkt erreichte die Sammlung im Juni des Jahres 1904<br />

mit einer Ausstellung und einem anseWiessenden Konzert im Kursaal von<br />

Luzern. Von diesem Ereignis ist eine Konzertankündigung in Form eines<br />

Plakates erhalten:u<br />

36<br />

Kursaal Luctrn•ncltr Mmt E. Kl~n.Rchtrmann<br />


.....,.<br />

37<br />

Im Januar 1906 folgte eine weitere Ausstellung mit einem Konzert in der<br />

Tonhalle in Ztirich. Das erhaltene Konzertprogramm1s führt im Detail auf,<br />

welche Instrumente der Sammlung zum Einsatz kamen:<br />

... ~c~~ . I. teU<br />

,.... ol' •'<br />

1. Slnfonla. und Brie •C3ehe aus CJllf 41e !Jondllroßen•<br />

i ' · ·· tar ,te~or ~ ...( .~ ,. ,..,<br />

llJI .Gornllq '!!~ ·~ fallen ' 1 • •<br />

• • • • • ~olo do Gafil~o mU 6 Solleu • • k!:' f .,<br />

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2. :.a). ~~J!d9 . . .. .:·f!. . . .:\ .. J;.<br />

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b) Polonolfe, es dur . ~ ·<br />

3. a} •SI l'lnlendo•<br />

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1 e;~~ • o tlv• .), •<br />

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und Porlolll<br />

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...<br />

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38<br />

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,. . • • ,. 91olo d'amore "<br />

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10. Iiuetto• '{•: Saß) · ~ • · · · ···· ·•<br />

K· .. : · •• , !oft. eenoball<br />

· t 1: Roinanie: "e·esi mon· amh· . . . .. ... .• ~ . . :•<br />

. ~. . . .. :·~· . ;·\; ' : . r6r ~oprcn ' : ~ ·:r , .<br />

· · ·' · .... •· , . und, lllrglnore . • ,<br />

12. ~rte •Es


....,..<br />

39<br />

Sowohl das oben abgebildete Pogramm als auch die erhaltenen Dokumente<br />

zu den anderen Konzerten zeigen, dass in den Veranstaltungen, neben<br />

Tasteninstrumenten, hauptsächlich Streichinstrumente zum Klingen gebracht<br />

wurden: Zu diesen regelmässig eingesetzten Instrumenten gehören die Bass­<br />

Viola da gamba von Joachim Tielke aus dem Jahre 1693, Inv.Nr. 1, die Bass­<br />

Viola da gamba mit barock-geschweiftem Corpusumriss, Inv.Nr. 2 (im Programm<br />

Ernst Busch zugeschrieben), die Alt-Viola da gamba von Hermann<br />

Joseph Stoss mit der Jahreszah11718, Inv.Nr. 5, der Pardessus de viole von<br />

Jean Christophe Cousin 1741, lnv.Nr. 6, die Viola d'amore von Sebastian<br />

Klo(t)z aus dem Jahre 1734 (befindet sich heute nicht mehr in der Sammlung),<br />

die 1763 von Pietro Giovanni Mantegazza gebaute Viola d' amore<br />

Inv.Nr. 9 und die Pochetten Inv.Nr. 13 und 14 (im oben abgebildeten Programm<br />

nicht erwähnt). Für die Spielbarmachung sorgte, wie schon erwähnt,<br />

Hermann Seyffarth " aus Leipzig, der die Instrumente 1903 (Streichinstrumente)<br />

und 1904 (Tasteninstrumente) einer Restauration unterzog. Wie wichtig<br />

fUr Schumacher der Aspekt der Spielbarkeit seiner Klangwerkzeuge war,<br />

lässt sich aus den Eintragungen in seinem Handschriftlichen Katalog ersehen:<br />

Im Rahmen der Einzelbeschreibungen der Instrumente werden nicht<br />

nur Informationen zu den einzelnen Konzerteinsätzen mit zum Teil detaillierter<br />

Aufzählung der dort gespielten Werke gegeben, sondern es erhält<br />

auch jedes beschriebene Objekt den Zusatz "defect'', "intakt" oder "spiel bar".<br />

Darüber hinaus legte Schumacher, zumindest hinsichtlich seiner Viole da<br />

gamba, gesteigerten Wert auf die Präsentation seiner Instrumente in einem<br />

möglichst authentischen Zustand. So Iiess er - wahrscheinlich auch im Zuge<br />

der Restaurationsmassnahmen an den Streichinstrumenten von Hermann<br />

Seyffarth im Jahre 1903- die Bass-Viola da gamba von Tielke Inv.Nr. 1 und<br />

die Bass-Viola da gamba von lmber Inv.Nr. 3, die zwischenzeitlich zu viersaitigen<br />

Violoncelli umgebaut waren, wieder in ihren ursprUngliehen Zustand<br />

als sechs- bzw. siebensaitige Garnbeninstrumente zurUckversetzen. Bildlich<br />

dokumentiert ist dieser Vorgang in Schumachers Fotoalbum, das zwei Abbildungen<br />

enthält, die die Instrumente jeweils vor und nach der Restauration<br />

zeigen: 1 6<br />

16 In Schumachers Fotoalbum sind die betreffenden Instrumente mit den Nummern 61 und 63 versehen.


40<br />

Ausschnitt aus Schumachers FotoaTbum; Zustand vor der Restauration der Bass-Viole da gnmba<br />

Ausschnitt aus Schumnchers Fotoalbum; Zustand nach der Restauration


41<br />

Bis auf ein Konzert im März 1907 im Casino Luzern und einige Einsätze<br />

in auswärtigen Aufführungen, für die Schurnacher immer wieder ausgewählte<br />

Stücke seiner Sammlung zur Verfügung stellte, war es in den letzten<br />

Lebensjahren des Sammlers still um die Instrumente geworden. Nach Schumachers<br />

Tod 1923 versuchten die Erben, die die Sammelleidenschaft des<br />

Verstorbenen nicht teilten, vergeblich das grosse Sammelgut von über 300<br />

Musikinstrumenten als Ganzes zu veräussern. Es folgte die allmähliche Auflösung<br />

der Sammlung mit dem Verkauf einzelner Stücke ins In- und Ausland.<br />

Folgende Abbildungt7 zeigt einen Ausschnitt der von den Nachkommen<br />

Schumachers erstellten Preisliste der Instrumente:<br />

1 7 Depositum der Bibliothek der GEFAM in der Zentralbibliothek Luzem.


-<br />

42<br />

V e .r I! e j," 0 ll II 1 a d e r Prela e , j<br />

-:. .. :"-'4.: ...<br />

Fboto No .<br />

4, Cl11vlchord<br />

&. n·<br />

7.<br />

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9 .<br />

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11.~ " sp. · ·,.. .,:<br />

•= Hti!SfA9»kJ t>"' O''cboaa1:: ,,,<br />

1?.7. Rcgnl . . ·-<br />

39, Harte Vornin >lnrtin<br />

1.1. ntgrt-a:lhurro~:r""'·· ·<br />

Sf. TrUmcl~bOft .<br />

52. "<br />

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55.<br />

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43<br />

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11?8 . Dllßol<br />

129 . Tosthörnchen<br />

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1:33. 7-ngl . ~sshorn<br />

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2 5?. . DO:>J>el- Flageolette<br />

255. Tambourelle<br />

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BIIHDrHilS l{~y,·,HOIU>,<br />

Erst in den Jahren 1941 bis 1943ts, als schon ein grosser Teil der historischen<br />

Musikinstrumente der Liquidation durch die Nachkommen Schumachers<br />

zum Opfer gefallen war, entschloss sich - auf Initiative des Luzerner<br />

Architekten Otto Dreyer - die Stadt Luzern, den restlichen Bestand von 180<br />

Objekten käuflich zu erwerben. Dieses ab 1943 in den Räumlichkeiten des<br />

ersten Stockwerks des Richard-Wagner-Museums zu Tribschen untergebrachte<br />

Kulturgut bildet den Grundstock der heutigen städtischen Sammlung<br />

alter Musikinstrumente in Luzern, die sich im Verlauf der Jahre durch<br />

Schenkungen, Ankäufe, Leihgaben und Tauschvorgänge auf über 200<br />

Klangwerkzeuge vergrössern konnte. Dank der abermaligen Bemtihungen<br />

Otto Dreyers, der die Instrumentensammlung ab 1943 als Konservator betreute,<br />

finanzierte die Stadt Luzern 1966 eine grUndliehe Renovierung der<br />

Ausstellungsräume.19 In demselben Jahr fand unter Mitarbeit von Gertrud<br />

Kappeler, der damaligen Kustodin des Museums,20 und Josef Hiestand eine<br />

Inventarisierung aller vorhandenen Insh·umente statt, im Zuge derer jedes<br />

18 In der Literatur werden in diesem Zusammenhang sowohl das Jahr 1941 (Dreyer 1955, S. 3} als auch das<br />

Jahr 1943 (Dreyer 1966, S. 6) erwähnt.<br />

19 Dreyer 1966, S. 6.<br />

20 Nachfolgerin von Gertrud Kappeier wurde 1990 Esther Jaeger.


Objekt in Form einer kurzen Besdueibung der wichtigsten Merkmale und<br />

Masse sowie fotografisch erfasst wurde.21 Zusammen mit dem 1956 entstandenen,<br />

sehr oberflächlich und ungenau gearbeiteten Ausstellungskatalog von<br />

Rene Vannes bilden diese Inventarisierungsbögen die einzige nach Heinrich<br />

Schumachers Tod entstandene Informationsquelle zu den Instrumenten.<br />

Im Jahre 1983 folgte eine weitere Renovierung der Museurnsräume, bei<br />

der durch den Einbau von zusätzlichen Vitrinen nun nahezu alle der zuvor<br />

frei im Raum aufgestellten bzw. aufgehängten Instrumente hinter Glas ausgestellt<br />

wurden.22 Wurde die zwischen 1943 und 1983 bestehende Möglichkeit<br />

des freien Publikumszugangs zu den Exponaten damals als positive museumspädagogische<br />

Massnahme bewertet, da sie "eine viel lebendigere Beziehung<br />

zwischen Beschauer und Musikinstrument"23 entstehen lässt, muss<br />

heute rUckblick~end aus konservatorischer Sicht festgestellt werden, dass diese<br />

Ausstellungsbedingungen fUr die alten Instrumente sehr belastend waren.<br />

Vergleicht man den gegenwärtigen, teilweise ziemlich desolaten Zustand der<br />

Sammlungsstücke mit den entsprechenden Angaben bei Kappeler/Hiestand<br />

1966, die die meisten Instrumente noch als "intakt" oder gar "spielbar" beschreiben<br />

konnten, wird deutlich, wie sehr die Instrumente in dieser vergleichsweise<br />

kurzen Zeit gelitten haben müssen.<br />

45<br />

Literaturverzeichnis<br />

Böhringer, Eckhard: Die Blasinstrumente im Richard-Wagner-Museum, Luzem­<br />

Tribschen. Unpublizierte Magisterarbeit, Universität Augsburg 1995.<br />

Dreyer, Otto: Heinrich Schumacher, Begründer der Luzerner Sammlung alter Musikinstrumente.<br />

ln: <strong>Glareana</strong>, 4. Jg., No. 4 (1955), S. 1-4.<br />

Ders.: Alte Musikinstrumente aus Luzerner Privatbesitz. In: <strong>Glareana</strong>, 6. Jg., No.<br />

4 (1957), s. 1-3.<br />

Nef, Walter: Die Musikinstrumentensammlung Otto Lobeck.ln: Alte Musik Praxis<br />

und Reflexion, Sonderband der Reihe "Basler Jahrbuch für Historische<br />

Musikpraxis" zum 50. Jubiläum der Schola Cantorum Basiliensis, hrg.<br />

von P. Reidemeister und V. Gutmann, Winterthur 1983, S. 91-106.<br />

2 1 Die lnventarisierungsbögen von G. Kappeier und J. Hiestand sind in einem Ordner zusammengefasst, der<br />

im Richard-Wagner-Museum, Luzem-Tribsche.n, aufbewahrt wird.<br />

22 Böhringer 1995, S. 4.<br />

ll Vannes 1956, S. 4.


46<br />

Praetorius, Michael: Syntagma musicum. Bd. ll: De organographia sowie<br />

Theatrum Instrumenforum seu Sciagraphia. Wolfenbüttel1619-20. Bd. III:<br />

Termini musici. WolfenbUttel1619. Faks.-Ausg. hrg. von Willibald Gurlitt,<br />

Kassel1958 (Documenta musicologica 1/14 und 15).<br />

Schumacher, Heinrich: Inventar der Musikinstrumentensammlung von Heinrich<br />

Schumacher. Handschriftlicher Katalog mit Beschreibung der Instrumente.<br />

2 Bde. (Bd. 1: Bl. 1-127: Tasteninstrumente, Streichinstrumente;<br />

Bd. 2: Bl. 128-284: Citherarten, Schalmeien), Luzern um 1900, Depositum<br />

der Bibliothek der GEFAM, Zentralbibliothek Luzern.<br />

Ders.: Fundortkatalog. Luzern o.J., Depositum der Bibliothek der GEFAM in<br />

der Zentralbibliothek Luzern.<br />

Ders.: Fotoalbum: Sammlung alter Musik-Instrumente v. 17, 18 & Anfang des<br />

19. Jahrhunderts von Hch. Schumacher, Luzem. Luzern, 1. Juni 1909.<br />

Aufbewahrt im Richard-Wagner-Museum, Luzern-Tribschen.<br />

Vannes, Rene: Katalog der städtischen Sammlung alter Musikinstrumente im Richard-Wagner-Museum,<br />

Tribschen Luzern, Zürich 1956.<br />

Wit, Paul de: Geigenzettel alter Meister vom 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />

2 Bde., Leipzig 1910. Faks.-Ausg. Frankfurt a.M. 1976 (Fachbuchreihe:<br />

Das Musikinstrument 29).<br />

Anm.: Die vollständige Arbeit von Mareike Roosen kann auf einer CD-ROM bei der<br />

Autorin zum Preis von 10,- €/ SFr 15.-bezogen werden.<br />

Bestellung bitteperE-Mail an: roosenma@web.de


47<br />

Alexander John Ellis: Historical Pitches<br />

Alexander John Ellis' Weg zur Musikwissenschaft ist so windungsreich wie<br />

logisch: am 14.6.1814 in Hoxton bei London geboren (gest. 28.10.1890) und in<br />

Shrewsbury, Eton und Cambridge erzogen, begann er seine wissenschaftliche<br />

Laufbahn zunächst als Mathematiker und Altphilologe(- und bereits diese<br />

Fächerkombination birgt ja naturgernäss reichlich musikalisches Potential).<br />

Studien zur Phonetik des Englischen Hessen ihn rasch zur unangefochtenen<br />

Autorität in England werden, das notorisch in einem endlosen Grabenkrieg<br />

um die "korrekte" Aussprache liegt (einen kleinen Snapshot zu diesem<br />

Thema bietet Barnard Shaw's "Pygmalion", dessen Professor Higgins nach<br />

einem Phonetiker aus Ellis' Umfeld modelliert ist).<br />

Das Bemüh~n um objektive naturwissenschaftliche Fixierung führte Ellis<br />

konsequent zur Tonhöhenmessung, zunächst insbesondere bei Vokalen. Das<br />

auf dem "cent", einem Hundertstel des gleichschwebend temperierten Halbtones,<br />

aufbauende Mass-System, das Ellis um 1880 zu diesem Zweck entwickelte,<br />

hat sich als allgemein verbindlich durchgesetzt und bewährt.<br />

Bei der besonderen Interessenlage, die Ellis' Forschungen bestimmte, war<br />

es geradezu unausweichlich, dass es zu einer intensiven Auseinandersetzung<br />

mit den Arbeiten von Hermann von Helmholtz (1821- 1894) kam. Ellis besorgte<br />

die 1875 erschienene englische Übersetzung von Helmholtz' grundlegendem<br />

Werk "Die Lehre von den Tonempfindungen" (1862). Der zweiten und<br />

dritten Auflage dieser Übersetzung (1885/95) fügte er, mit Helmholtz' ausdrücklicher<br />

Billigung, eine kurzgefasste Darstellung eigener Untersuchungen<br />

zu den Themenbereichen Harmonie, Intonation, Temperaturen und vor allem<br />

historische Stimmtonhöhen an.<br />

Die umfangreiche Auflistung der von Ellis untersuchten Quellen historischer<br />

Stimmtöne geben wir hier im Faksimile wieder (nach der Ausgabe<br />

LondonjNew York 1895). Für unsere heutigen, zumeist wohl historisch ausgerichteten<br />

Zwecke ist Ellis' doppelte Aufbereitung des umfangreichen Datenmaterials<br />

sehr praktisch: TABLEI gibt die gemessenen Stimmtöne in der<br />

Reihen vom tiefsten zum höchsten wieder; TABLE II sortiert sie nach Ländern<br />

(die dann in alphabetischer Reihenfolge auftreten). Neben der der Quelle<br />

zugeordneten Jahreszahl ("date") und der Frequenzzahl des a' gibt Ellis<br />

auch die Cent gemessene Distanz zu einem von ihm gesetzten Null-Punkt an<br />

- ein theoretischer Stimmton, der unterhalb aller von ihm gefundenen<br />

Stimmtöne liegt.


48<br />

Besonderer Dank gilt Martin Wenner (Singen/Htw.) für die Überlassung<br />

des Originals.<br />

Jörg Fiedler<br />

'l'äm.E I .-HtSTOlllCAJ, PITCHES JN OttVER FROM LowEST 'l'O HIGHES'r.<br />

l>Jaco ancl other part-iculars<br />

000<br />

16<br />

I<br />

i g~g·l<br />

17 1378·7<br />

1!) Ii 374·2<br />

81 I 876•6<br />

33 377<br />

- ! E. .<br />

····· 1 Dele"eHno<br />

1648 l E ..<br />

170011.' Ueh>"CIUH><br />

1766 . l\:.<br />

1<strong>51</strong>1 I E .<br />

i<br />

1. OJ.m-.;h Pitclt, LOtllt$1.<br />

Idon.l lowost pitch or ze.-o point.<br />

Co.lcuh•tctl ft,>m D. ·s llwn.su.:ements of E>n open<br />

woodeu pi pe l·S metrt>s long, t."J.km• 11~ c<br />

Paris, from a. rnodel alter :Mersen.ue<br />

L i lle, org:n• of t'H o~pice Corntesse<br />

Paris, u·om a model t~fter J3edos<br />

Heitlelberg, ft"om a. modal aftcr Arnold Sollliek<br />

(see 535 cents)<br />

G6 384·3<br />

69 SSHi<br />

100 392-2<br />

1700C! Delezeune<br />

18<strong>51</strong>1<br />

1739 lUnlor<br />

"<br />

.<br />

119 I S96·4 1161U I E.<br />

129 1396·7 1854n, Dcl.cY.cnnc<br />

1ll<br />

P••h•tinu.te of tbe Rhine, from n model of pipe de·<br />

sct·ibed by Salomon de Co.us<br />

L ilie, o\(l orgM of Lo. Madeleine rcstorecl<br />

174 409 1783 Lisso.jouB<br />

178 410<br />

184 411·1 1683 Sahm ahl &E.<br />

J!)l 4.13·3 Naoke.<br />

196 114·4 1776 llfa.l')>Ul'g<br />

3. Chambm· P.itck, .fAJw.<br />

. J Paris, Morscnne's Spinet, from his sto.tement tho.t<br />

B ~ = Beclos's 4-foot ,; (~eo 31 oents)<br />

. Pa


~<br />

49<br />

TADt.E 1.-HtsTOlliCAL I'r:~:cJnlS 1~ omn~l\ FllOM Low~;s•r 'J'O IlroHF.ST-clttinued.<br />

Cents j c(<br />

·-------- -··-<br />

t>tace and ut.her particnlar-s<br />

4.. Jfea)• Pitck of 8uropeju1· 'l'?uu C'cntm·ies-continuecl.<br />

201 415·<strong>51</strong>1722 Na.uko. Dresden, orgn.n of St. Sop)l io, huilt by G·. Silber.<br />

t mnnn<br />

211 418 1780 Eu l ~r . St. Petorslmrg, orgM>S ; >w pa.l'ticul~trs<br />

212 H8·1 1878 E. Dt·r;.~dcu, pr~se11t pitch of thc organ of the R-oman<br />

Ül\tholic Obtu·ch, ft•om afork tm1od forme thero<br />

215 419 1700c E . London, Renn.tus Hn.rris'~ orgr.u at St. Jolm's,<br />

ClerkonwcU<br />

217 419·5 1714 Naoko. Freiberg, Su.xony, G. Silbermnnn's organ<br />

218 419·6 1858 de ht ll'age n:radüd, ton de cllapelle, ca.lculn.ted<br />

1785 E. Seville, Spain, pitch of the o!d organ of 'l'orjo<br />

.ßo~cb, fl'om a fork said by tbe orga.nist Dor1<br />

Yiiigue:.: to l>e in cxact unison witb Hs a' at a<br />

219 419·9 17Hic K<br />

11\ ~ttn temperu.ture<br />

England, ru


50<br />

Cmu I ,.. 1 Dnt.o I Ol.Jse•·ve•·<br />

PJaco anct ot-hcr pai'UcuJitrs<br />

4. MCh.n. Pitclr. of &tropt for 'l'too Ce,.turia-eontiltned.<br />

236 ~2U·7 11!18 E.<br />

Sooiety were originally tuned ; tbis copy was<br />

propared for tbe Soeioty of Arts iu 1860, and is<br />

now iu tbe posses.,ion of Messrs. llroadwooda<br />

London, .first copy of Pepperoorn's fork mado boforo<br />

1860, belongi.ng t.o Mr. Hipkins; soo !Mt<br />

entry, Lhc original is lo~t, and it is impossible to<br />

sa.y which was corrooL. Tbe dillcrcnce, 2 cents,<br />

llS6<br />

is uHerly insigniJicaut<br />

424•1 1740- Naeke. Rutin (18 miles N. o! I.iihcckl, fork of Fran~<br />

1812 Anton von Weber, father ol C&rl &!ari11. von<br />

237 421·2 1610 E.<br />

Webe•·<br />

Brnnswick. from a modcl m~>.do lrom Pa1etorinu'u<br />

dr>.-,.ing of ~>.n otgnu pipe at a • sultabl()' ollllrcb<br />

pitch<br />

182!1 Fischet<br />

Pari•, ltalian OpP.ra., mea.u of twcuty mcasuro.<br />

moul,o; of a. fotk given by Spont.ini<br />

424-tl 17603 E. T .oudon, old Iorks formerly bolonginf. to l?a'O!.<br />

1740 E.<br />

I!'ara.d,.y, lent me by M:a·. 0. J. Bln.ik oy<br />

J,onris, Grand Opera<br />

249 427·2 l878a E. Notwich Cn.thedral organ bcfow it wna all.erncl by<br />

2ö0 427'6<br />

B •·sceson, 211ppose


GE~ AM intern • GE~AM intern • GE~ AM intern • GE~ AM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM<br />

Die 50. Jahresversammlung der GEFAM<br />

am 27./28. April <strong>2002</strong> in Genf<br />

Obwohl nun schon mehr als neun Monate zurückliegend, soll die überaus gelungene<br />

Jubiläums-Veranstaltung der GEFAM in Genf doch noch eine kurze Würdigung<br />

erfahren, einerseits zur Information für diejenigen Mitglieder, die daran nicht teilnehmen<br />

konnten, zum anderen für die "Aktiven", die einige Erinnerungen auffrischen<br />

können.<br />

Dem Jubiläums-Anlass entsprechend sollte die Zusammenkunft festlicher und damit<br />

aufwendiger gestaltet werden als sonst üblich und möglich. Es ergab sich im Vorfeld<br />

die günstige Konstellation, dass durch lnventarisierungsarbeiten der GEFAM die<br />

Kontakte zu zwei Genfer Sammlungen gerade besonders intensiv waren. Dank gilt<br />

daher nochmals der Unterstützung und der Gastfreundschaft des Musee d' Art et<br />

d'Histoire in Person von Frau Annelise Nicod und der Fondation La Menestrandie in<br />

Person von Herrn Jacques Deferne und Herrn Michel Piguet. Der Veranstaltungsort<br />

in der französischsprachigen Schweiz war auch als Signal dafür gedacht, dass sich<br />

die GEFAM tatsächlich als mehrsprachige, gesamtschweizerische und darüber hinaus<br />

internationale Gesellschaft versteht.<br />

Die zwei sonnigen Tage boten eine ausserordentlich gelungene Mischung von informativen<br />

Vorträgen, stimmungsvollen musikalischen Darbietungen und gesellschaftlichen<br />

Begegnungen. Dem scheidenden Präsidenten Georg Senn gelang damit<br />

ein fulminanter Schlusspunkt seiner Amtszeit - dafür sei ihm nochmals herzlich gratuliert<br />

und gedankt.<br />

Am frühen Samstag Nachmittag trafen sich die ca. 25 GEFAM-Mitglieder und einige<br />

Gäste im Vortragssaal des Musee d'art et d'histoire, wo sie durch Annelise Nicod<br />

herzlich willkommen geheissen wurden. Frau Nicod ist für die grosse und bedeutende,<br />

jedoch der Öffentlichkeit noch kaum bekannte Musikinstrumentensammlung<br />

des Museums verantwortlich. Wie zu erfahren war, wird eine Schausammlung der<br />

Musikinstrumente konkret geplant, wobei momentan verschiedene Varianten diskutiert<br />

werden, von der Integration in bereits vorhandene Räumlichkeiten bis zu einem<br />

aufwendigen Neubau. Die an sich schon respektablen Bestände des Museums wurden<br />

in den letzten Jahren durch die Hinzufügung der Sammlung Ernst (vor allem<br />

Streich- und Zupfinstrumente) und durch den Ankauf einer Blechblasinstrumenten­<br />

Sammlung bemerkenswert erweitert. Auf die zu erwartende Ausstellung darf man<br />

also sehr gespannt sein, in welcher Form auch immer sie realisiert werden wird.<br />

Anschliessend stellte Franc;ois Mützenberg (Genf) die "Musette de cour" vor, den im<br />

Frankreich des 17. Jahrhunderts höfisch verfeinerten "Dudelsack". Nach einer<br />

kenntnisreichen organologischen Einführung demonstrierte Mützenberg das Instrument<br />

auch klanglich und konnte so die Brücke zum schönen historischen Exemplar<br />

des MAH schlagen.<br />

Frau Nicod hatte im Saal eine Vitrine vorbereitet, in der neben der Musette einige<br />

herausragende Holzblas-und Streichinstrumente des Museums lagen, die nun von<br />

Martin Kirnbauer und Thomas Drescher, die die Instrumente während der lnventarisierungs-Arbeiten<br />

genauer untersucht hatten, kurz vorgestellt wurden.<br />

Thomas Drescher setzte das Programm fort mit einem Vortrag über früheste ikonographische<br />

Belege der Violine in Italien (ca. 1500-1540}, also noch vor dem Be-<br />

Beilage zu GLAREANA <strong>2002</strong>/2 s. 1


GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • WAM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM<br />

ginn des Cremoneser Geigenbaus. An der Schola Cantorum Basiliensis wird an der<br />

Rekonstruktion dieses Instrumententyps gerade gearbeitet.<br />

Anschliessend begab sich die ganze Gesellschaft in die nahegelegene Fondation La<br />

Menestrandie, wo Jacques Deferne sie freundlich willkommen hiess (zu .. La<br />

Menestrandie" siehe <strong>Glareana</strong> 49/2 (2000)). Pierre Goy machte die Anwesenden<br />

musikalisch einfühlsam mit den erstrangigen Tasteninstrumenten bekannt und Michel<br />

Piguet, der Menestrandie ebenfalls eng verbunden, stellte Holzblasinstrumente<br />

der Sammlung vor und erläuterte spezielle Fragen der Stimmung und des Fingersatzes.<br />

Eine veritable Überraschung gab es dann, als am Abend von der Menestrandie ins<br />

Restaurant .. Les Armures" gewechselt wurde. Als die GEFAM-Gesellschaft den Platz<br />

vor der Kathedrale Saint-Pierre passierte, fing das dortige Carillon (dazu <strong>Glareana</strong><br />

50/1 (2000), S. 10) zu spielen an. Wie sich herausstellte .. schlug" Andreas Friedrich,<br />

Organist und Carilloneur in Genf, die Tasten, auf Vermittlung unseres Mitglieds<br />

Werner Walter. Das halbstündige, teils virtuose Konzert machte mit allen nur möglichen<br />

Stilbereichen und Klangfarben des Carillons bekannt. So tönte es aus Anlass<br />

des GEFAM-Jubiläums weit über die Genfer Altstadt.<br />

Ein Abendessen in stimmungsvollem Ambiente liess diesen Tag harmonisch ausklingen.<br />

Der .alte" Vorstand tagt zum letzten Mal<br />

(v.l.n.r.: Georg Senn, Dr. Thomas Drescher, Paul Reichlin, Dr. Veronika Gutmann)<br />

Nach der Generalversammlung am nächsten Morgen in der Menestrandie (siehe<br />

Protokoll in Heft <strong>2002</strong>/ 1 ), mit Übergabe des Verzeichnisses von Walter R. Kälin -<br />

einer weiteren Jubiläums-Tat - wurde in die Schausammlung des Musee d'art et<br />

d'histoire gegebeten, wo das scheidende Vorstandsmitglied Markus Hünninger ein<br />

halbstündiges Rezital am historischen Cembalo von Jacob Stirnemann ( 1777) gab,<br />

einem Depositum der Fondation La Menestrandie (hierzu <strong>Glareana</strong> 50/1 (2001 )).<br />

Beilage zu GLAREANA <strong>2002</strong>/2 S. 2


GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM<br />

Andre Extermann, der das Instrument gründlich restauriert hat, gab vorgängig eingehende<br />

Erläuterungen hierzu. Das prächtige Cembalo entfaltete unter dem meisterlichen<br />

Touche seinen ganz individuellen Charme, und das nicht nur im französischen<br />

Repertoire.<br />

Nach einem leichten Mittagessen im Restaurant des Museums konnte dann der<br />

Schlussakt der Tagung beginnen, in dem zunächst Martin Kirnbauer die Blicke auf<br />

überraschende Details in Instrumentendarstellungen des 15. bis 17. Jahrhunderts<br />

lenkte. Musik und Klangwerkzeug stellten sich dabei nicht selten als Chiffren für<br />

andere, nicht-musikalische Inhalte heraus.<br />

Ebenfalls auf ikonographische Zeugnisse waren Paul J. Reichlin und Conrad Steinmann<br />

bei ihren Rekonstruktionsversuchen von antiken Blas- und Saiteninstrumenten<br />

angewiesen. Sie versuchen<br />

jedoch mit präziser<br />

Beobachtung und einer<br />

durch Erfahrung und Wissen<br />

gelenkten Intuition zu<br />

historisch vertretbaren<br />

Ergebnissen zu kommen.<br />

Wenn sich dann, wie geschildert,<br />

nahtlose Übergänge<br />

zu traditionellen<br />

Techniken ergeben, ist<br />

dies natürlich eine willkommene<br />

Bestätigung<br />

der Resultate. Conrad<br />

Steinmann führte schliesslich<br />

eindrucksvoll vor.<br />

welche musikalischen<br />

Kräfte in den einfachen<br />

Blasinstrumenten schlummern.<br />

Besonders stolz kann die<br />

GEFAM darauf sein, dass<br />

das anspruchsvolle Programm<br />

der Tagung zum<br />

grössten Teil von Mitgliedern<br />

der Gesellschaft<br />

gestaltet wurde. ln diesem<br />

Sinn ist es kein leerer<br />

Spruch, wenn man der<br />

GEFAM wünscht:<br />

ad muttos annos!<br />

Conrad Steinmann<br />

Thomas Drescher<br />

Beilage zu GLAREANA <strong>2002</strong>/2<br />

S. 3


GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM intern • GEFAM<br />

Mutationen (neue Adressen, Ein- und Austritte)<br />

Für eine möglichst rasche Meldung Ihrer Adressänderungen etc. an den Präsidenten<br />

sind wir Ihnen dankbar. Damit ersparen Sie uns (der Gesellschaft) Doppelfrankaturen<br />

und sichern sich den rechtzeitigen Erhalt der GLAREANA und weiterer<br />

Informationen.<br />

Neue Mitglieder:<br />

Dr. Silke Berdux, GeroJtstraße 31, D- 80339 München<br />

E-Mail: s.berdux@deutsches-museum.de<br />

Hanspeter Ebersold, Schwandenholzstrasse 14, 8052 Zürich<br />

Austritte Ende <strong>2002</strong>:<br />

Ekkehard Luck<br />

Ermanno Chiavi<br />

Anschriftänderungen:<br />

Michael Scheer, Talgasse 2, D-79798 Jestetten<br />

homepage: www.vogel-scheer.de I E-Mail: mischa@vogel-scheer.de<br />

Anita Mamie, Haus Metzg, 6433 Stoos SZ<br />

Beat Wolf (Harfenbau), ln Gruben 24, 8200 Schaffhausen<br />

homepage: www.beatwolf.ch I E-Mail: harp@beatwolf.ch<br />

Helene Ringgenberg, Polygonstrasse 91, 3014 Bern<br />

E-Mail: hringgenberg@compuserve.com<br />

GEFAM-Jahresversammlung 2003 am 24. Mai 2003 in Luzern-Tribschen<br />

Die nächste Jahresversammlung der GEFAM findet im Frühling 2003 statt. Ziel ist<br />

das Wagner-Museum .. auf Tribschen". Bitte reservieren Sie sich bereits den<br />

24. Mai 2003 als Versammlungsdatum. Dasgenaue Programm folgt später.<br />

Beilage zu GLAREANA <strong>2002</strong>/2 5. 4


<strong>51</strong><br />

Dl1.te I Otu~onor<br />

Plaeeo.nd otber particular•<br />

261<br />

'U'f1<br />

269<br />

270<br />

272<br />

278<br />

275<br />

276<br />

.,<br />

278<br />

.,<br />

279<br />

282<br />

288<br />

284<br />

285<br />

286<br />

287<br />

288<br />

431·8 1625 Lcwis .<br />

481·7 1826 Fischor<br />

432·2 18Sh .DoloMnue<br />

432·8 1846c E .<br />

433 1820o E.<br />

433·2 1828<br />

488·6 1847<br />

488·9 1834<br />

481 1829<br />

E.<br />

Byolin&E.<br />

6. Tlu (JQ1npromi~ Pi/.cJ.-con~iuued.<br />

Soheiblet·<br />

Cagniard de I&<br />

Tour<br />

1884c Scheiblot .<br />

4S4·s 1818 MoLood & E<br />

4S4·5 1869 E .<br />

484•7 E.<br />

48tS 1826 N aeko .<br />

1859 Pr. Oom.<br />

485·2 1884!\ Soheiblor<br />

1~1hi 1859 Koenig & E<br />

'.IM·9 1868 Ct'OSII ,Ir, Miller<br />

4S6 1802 St>.rti<br />

1846p E.<br />

1878 E .<br />

43fH 1878 E .<br />

486·6 1884c Schelbler<br />

486·7 184.6 Delo•-CJluo<br />

486·8 1740- E.<br />

1780<br />

486·9 1869 11.1.<br />

ns tho pitch of thc Italia.n nrmy brass bo.nds,<br />

giving Rb156, tho uearest whohl nnmbor to<br />

oqual 11~!156·18 , wblch woultl conespo-.a to tha<br />

'Mitbmetlcal • pitoh 0612<br />

Lavenharn (16~ miloa W.N. W. of Ipswicb), from a<br />

fo.mollll old t.cnor boll sounding d288·4<br />

Pnris, Gmnd Opera., Iork given by Sponnni<br />

Lilie, organ of St. Audr~ repairad<br />

Euglaod, old fork whiuh bcloogod to the fathßr ol<br />

llfessrs . .ßryoonon, Ol·gan-buildurs, aud had not<br />

boen tunecl sinco 184.8, whon it bad ho;ou<br />

sharpcued s14;htly<br />

London, fork approvod of by Sir George Smn.rt,<br />

couduotor ol t bo Philharmonie Couoorts, in poe.<br />

MS3ion of M:r. Ilipkin•, from •" li18 nsing moan.<br />

tono tempommont ; if equa.l t


52<br />

Cents ~~·j_na_ts_J~.__ __ o_bse_ rver<br />

Plate anti other piU1.1C11lai'S<br />

288<br />

289<br />

291<br />

295<br />

297<br />

298<br />

299<br />

800<br />

8Ö2<br />

803<br />

SO:l<br />

497 18:19<br />

437·1 1666<br />

487·8 1872<br />

6. Modem Orchc.!tmt l'ilch, a11d • Cli1wtl. Pitch Jlfediu11~.<br />

Fr. Com.<br />

E.<br />

Fischer<br />

437·11 l8ö4n Delezeune<br />

1744 StrcaLßeld & x:.<br />

437·8 1862 R<br />

488·9 1696<br />

43!)·oJ.<br />

48!NS 18t2<br />

Delcv.cnne<br />

1884o Solloibler<br />

1878 E.<br />

1855<br />

489·9 1845<br />

HO 1829<br />

1878<br />

44.0·2 1834<br />

44o·s<br />

«O·:><br />

.140·9<br />

1879<br />

1834c<br />

1878<br />

1834.c<br />

MoLood&E.<br />

E.<br />

:Oolozonne<br />

Lissnjous<br />

E.<br />

Schoibler<br />

E.<br />

Schoibler<br />

E.<br />

Scbeibler<br />

441·0 1836- Delozen.uo<br />

1839<br />

1886 Ca,~niard<br />

'Iour<br />

do Ia<br />

1859 ]'r. Com.<br />

1879<br />

H.HO 1881<br />

441-2 1878<br />

441·8 1842<br />

4-11·7 1690<br />

1660<br />

1878<br />

Scboibler<br />

E.<br />

ß.<br />

E.<br />

JJ:.<br />

E.<br />

'<br />

Toulouso, C'.onsel'\'atoire<br />

•WorCCllter, ealhedml organ builL by 'rhom"" and<br />

RenaLus Ha.cria, from a, pipc at "Mr. T. Rill's<br />

Borliu, lrom a. fork !urnished by Pichler, who<br />

tu.netl tlJo p io.no of the opcra<br />

l'nris, opora, lrolll fou r Iorks pm-oho,sed be!oro<br />

1854, and fouud to bo in oni~on<br />

•Maidstono, Old Parisb Church, bum by Jordans,<br />

a!Lered, buL not in pit.cb, in 1878 in mea.ntonc<br />

temperament<br />

Dresden, fork givon by tbo dircction of tho Court<br />

Theatro to its librnrian, Herr Moritz l!'üxstenau,<br />

a.ftcr ~ho con!erence on pit.ch hold tbore, by wbom<br />

it w&s louL me to mcuure, moauL for a'«O<br />

•Boston, England, org&n built by Ohrlstilm Smitlt,<br />

fmm a Jlipo prosorvelly<br />

propared for tno by the Court orgtm-builder,<br />

Jehmllch, and scut by Herr Moriw Fürst•onntt,<br />

libro.riau of tho thco.tre<br />

l'a.ris, Consorva.toire, !rom copy of a Iork prcsorvcd<br />

' there, vorüied by CavaiJJe.Qoll<br />

Rngl&nd, llarking, l".ssex, Pariab Ohtuch organ<br />

(probably originaUy a'474'1), built by Byficld &<br />

Greau, 1770, aftor altoratious by :r.tcssrs. Walket·<br />

Tu>·in, Iork lent by Ma.rloye<br />

PMis, opor11 orobestra, varified by Jlfoonerou for ~<br />

do Ia .1!'1\l!e<br />

London, llfcasrs. Gre.y & D&vison's atandard pipo<br />

Stntteart pit.oh, =HO at 69• F., J,i~jous measnrOil<br />

H, 1\S 440·3 Lo Ti'ronch .Dinp~ Norwutl,<br />

reokoood ns 4315, wbloh tbon wbon correotcd to<br />

435·4. givo~ 440·7<br />

T.JOndon, Messrs. Walker & Sons' standard pipo<br />

Vionna Opera, Iork IV.<br />

London, !lfcl\llts. Bev~Lon's st~ndard pipe<br />

Paris Consorvatoire, not trustod so muob by<br />

Scholblor as 435·2<br />

Pari• Oporo., Iork of M. Leibnor, w ho kept tho<br />

pio.ttos to pitch of orchestro., vorified by<br />

Meyerbcor<br />

Paris, Opem Oomiqtte<br />

Dresden, Lork sent to F•·· Oom. by the Kapellmoistor<br />

Reissigor<br />

London, obnrch orgtut pitch of :M:e&Srs. Lowis & 11<br />

Oo.<br />

Vienno. Opora., fork V., given by Prof. Blahetk& a•<br />

trustworthy; in 1879 tbis fork WI\S found and<br />

lent to mo, o.nd theu from rust o.ud ill-t•·eatmont<br />

moo.surcd only 4ß()·!J, the greatest loss of piteh<br />

I hn vo fonud in auy fork<br />

Londou, Oovent Oo.rdon Open., Iork for Messrs.<br />

ßrycoson to tw>e tho orgo.n to<br />

London, tbo equal a' corrosponding to tbe lato<br />

Dr. J'obal Hullah's standard fot·k, o"524·8, purporting<br />

to bo c"<strong>51</strong>2; J, U. Grioßb!\Oh measurcd<br />

it &S 691·6<br />

Hampton Court Palaco, Bernba.rdt Schmidt'a<br />

orgo.u from an originl\l pipe, 12 inobes long aud<br />

1·2 incb in d iaJOeter, giving b'~472·6<br />

Wh i tuh~>ll, Cho.pcl Roya.l, orgun by Bernbardt<br />

SclunidL, llCcOrding to indications by Mr. •.r. Hili<br />

London, stande.rd pipo of 111:cssrs. Ellll ~>nd Sem,<br />

from c'' 525·8<br />

K K 2


TADLE !.-<br />

53<br />

Hts:rontCAL PtTCJDJS IN OllDER FRON LowEST TO HlGliEST-c.uttj;~>rt opera.<br />

448·1 1815o E.<br />

•Durham organ, as &lt.crcd by shifting from G'4.74:1;<br />

"'444-'7, ~be presoot pitch of ncw organ, is by<br />

Willis<br />

1869 1 E.<br />

Bologna, Italy, Licoo ltiusiC3le, from Iork scnt<br />

ollicislly to Soc. of Arts<br />

913 1878 ; E.<br />

•Vienna., St. Stefan catheclral orgnn, (rom 11o Iork<br />

tunell lor me by organ-builder Ullmt\nn<br />

1836 Ii Wölfol.<br />

PMis, Wölfel's pio.nos<br />

1859 Fr. Oom. Gotha, opem<br />

,, 443·4 1878 E. .<br />

London, from ll{c.'l8rs. Bryceson's st&ndard pipe<br />

1859 Fr. Com. Brunswick, oper&<br />

1880 Cross & Miller U.S. Amerioa, 13c.qton, org&n of Ohurch of the I<br />

1860<br />

4


TADLE !.-<br />

54<br />

HIIITOI\ICAT. "PrTCIIES m ORDER IIROM LoWltST ro HlGHES'I!-c!OIIti111ttd.<br />

I Cent• I a· I nate I Obsener Pln.ce n.nct othui'}Jart.iissajous l'ar1s opcra, experimcnts by Li ssajon~ and Ferraud,<br />

tho first violin<br />

886 •H9·2 1877 Ripkius Oovcnt Garden Opern, pitch of thc harmonium<br />

887 449•4 1860 E. London, fJ:om Oriesbaoh'a c''584·5, t.uncd for tbo<br />

Socioty of Arts ns c"628; he tuno·om forks tuncll by the oboist Oolin, 0·9 1880 Oross & Millcr U.S. Amorica, Boßton M:usic Hall, rcduccd from<br />

pipe r.271 ·2 at 7ff' .F'.<br />

'II<br />

845 4ti1·5 1858 Fr. Com. Ruesian opcra., from a c'' Iork, p•·oba.bll miscoJou.<br />

Jated, as tl1e a' from Broo.dwoods' t' orkR wero<br />

846 4<strong>51</strong>•7 1874 lt~.<br />

Bolgian army pitcb, rcduoed frotn Koenig's 4<strong>51</strong><br />

vib. by bis old standard, and al110 measured<br />

fTom copy sent by !llabillon. On 19 .March 1885<br />

the Bolgian Governlllcnt ndoptod Frenoh pitch,<br />

A43~<br />

181\7 Lissajous . Milan, Scala Thcatro<br />

1880 Cross & 1\fillor U. S. Aruerica, New York, froru Chiokoring's c2.68·5<br />

ßliLndard fork<br />

846 4<strong>51</strong> '9 1878 E. Britißh Arrny regulation, from fork Jont by Dr.<br />

W. H. Stone<br />

452 1886 E. 'rbo lntornatie>nlll Inventions ancl Musio l:'&hibition<br />

of 1885 ndogtcd this as tho 1,>itch of n.JI<br />

inHtrumonts for t o Exhibitiou, boing the nat1r-1<br />

est wholo uumber to the next wecediug and<br />

ned (ollowing. The fork was vor1fled by myself


55<br />

'.C.~BLB I.- HISTORJOAr. l?l'rmu:s lN onom\ FnOM LOWEwr TO HtGHiiiST- continuul.<br />

Cent& j ~ I Daco I OI>Mnor Place aml otber Jl"rlienlo.n<br />

(). M~m Orclwst1·al Pitch, mut • 0/tnrch .l'itch J!Jcditml- continuecl.<br />

849 152·5 1852-<br />

1874<br />

11!80<br />

350 452•0 1878<br />

153 1G45<br />

354 158 ·0 1878<br />

454 1862<br />

855 154·.1. 1877<br />

357 154 ·7 J.874<br />

l879<br />

1878<br />

858 455•1 1877<br />

359 455·2 1749<br />

455·8 1879<br />

455·(1 lll5\J<br />

862 455-9 1877<br />

456·1 1880<br />

185<br />

:366 457•2 1879<br />

s69


--------~~---~~~~~~~~-~-------<br />

TABLE I.-HrwrontcAL PtTCDES m onn~m Fno•t LowEST ·ro Fb:oHES'.I.'-OOI!li·m!d.<br />

,---,--- --- ------:--·------- ---·-··---·-<br />

Gents I a: I Date i Ollserver<br />

56<br />

Plneo aud othor parliCIIl:ws<br />

368 4·57:6 1640c· E .<br />

429 474'1 1668 E.<br />

I<br />

.. ·j<br />

!<br />

I<br />

1G83<br />

1708 E .<br />

1748 E.<br />

A1·mes &E.<br />

454 480•8 1879 Degenhard~ & E.<br />

465 484·1 1878 Jimmertha.l<br />

484 489·2 1688 Sohtnahl & E.<br />

502 494•5 1879 Scbmahl & E.<br />

500 495·5 1700 Schmahl<br />

584 5oa·'7 1636 E.<br />

585 50!1·2 1<strong>51</strong>1 E.<br />

541 505•8 1861 E.<br />

7. Ohurch Pitch, Hiuh.<br />

I Vienna, Gxoa.t J!'tanciscan organ, stated b;r orga.nbuildor<br />

Ullmann t-o be 240 Y",.,rs o1


57<br />

'J'Anr.r:: I.-HJS~'ORIOAL PI·ro>ms IN ono.tm FnoM l:frouEsr ro Lowell't~COittintled.<br />

OentA I


58<br />

TADLE II.-CLASSII-'IIlO l NDEX 1'0 TADLE I .-conlimwl.<br />

P lat$<br />

Pitch<br />

I C'A!nt. l a·<br />

IT. DEr:.OrU)I-ccmtin11td.<br />

/5. Opera.<br />

18.'S!l<br />

Brussels<br />

llondor's pitoh<br />

810 H!N5<br />

6. O.ntccrl•.<br />

Wge<br />

Consorvatoi re .<br />

a. Mil'üary bstrlMh'~ a~ternpt at c''528 "'"531·5<br />

Griesbaoh's a' t.o bis c" .<br />

Cra.naer'a c.' and d'<br />

. .<br />

Tonic Solfn Collogo<br />

SOll<br />

810<br />

887<br />

822<br />

sss<br />

250<br />

2ß0<br />

"'' I.<br />

444·0 i<br />

449·5<br />

445·7<br />

448·4<br />

427·5<br />

122·5<br />

171tlo<br />

17iil<br />

1600o<br />

ta'.i&<br />

Plyt~~uth<br />

London<br />

2. Oül J•)orks.<br />

Farnda.y'~ . . .<br />

Rev. G. '!'. Dt·iffield's n. • •<br />

l!'ork found bul"icd nt Brixton, a<br />

lfnndel'a own fork<br />

Bt'Oadwooda' c"<br />

Dr. Stainer'H ~,<br />

'Bryce.~n's c'' .<br />

287<br />

21!)<br />

Stili<br />

280<br />

281<br />

288<br />

270<br />

424•8<br />

419·9<br />

464•2<br />

422-5<br />

422·7<br />

424:6<br />

t82·3 11<br />

16~<br />

1668&<br />

1600<br />

1(i83<br />

l8115p<br />

18790.<br />

1690<br />

17ÖS<br />

176!1<br />

168.3<br />

1879<br />

lßßG<br />

1670<br />

1006<br />

1700<br />

1878a<br />

1778<br />

1780<br />

1788<br />

1700<br />

1696<br />

1749<br />

1780<br />

18201.<br />

Lo.venha.m<br />

London<br />

Durham<br />

" .<br />

&mp~~ Court<br />

Lou'don<br />

C&mbridge<br />

Temple<br />

Worcester<br />

Newco.stl e<br />

Loudon<br />

Nor;rlch<br />

T.,oodon<br />

Winchester<br />

Windsor<br />

Kew<br />

D ublin<br />

Boston L inc.<br />

London<br />

Wcshninsrer<br />

9. Oh.t~rch. Org«tol attd JJdU, mul Orga1vbuildcrs'<br />

Oh.ICrcA Sta>ukmls.<br />

Cburoh Doll d'28!hl.<br />

Tomkiu's Rulo<br />

ßmthawll Schmidt:<br />

Whitoh!YI, origiuo.l .<br />

,. ~lte r cd .<br />

Originn.l .<br />

(Aiterml) . .<br />

(.Now, hy WilliB)<br />

Chapol . . . . . .<br />

Old pive of origiuaJ . . .<br />

Sb. Ja.mUII'~ Ohapolltoyal, original .<br />

'rrinity College, aftcr shiJting . .<br />

Original . . . . . .<br />

Altered .<br />

1'. J: 11. H «'l"l"il :<br />

l d: p"rJtn :<br />

All H•llows tbe Orcat and Lcss<br />

&h1·tfd•·r d! Jqryüw#:<br />

Original .<br />

(AIIcred) .<br />

265<br />

429<br />

aos<br />

429<br />

812<br />

818<br />

808<br />

807<br />

429<br />

114<br />

817<br />

280<br />

2li5<br />

2<strong>51</strong><br />

215<br />

249<br />

. I 2ss<br />

. 220<br />

2<strong>51</strong><br />

230<br />

287<br />

295<br />

: I ~<br />

. i 280<br />

491·3<br />

474"1<br />

441·7<br />

474·1<br />

448·1<br />

4.44-7<br />

442·0<br />

441·7<br />

474·1<br />

395·2<br />

44.4-3<br />

428·7<br />

427·7<br />

419·0<br />

427·2<br />

42


59<br />

'rAnLE II.- CLASSIFIE D INDEX •ro TAll .t-J~ I.-.continud.<br />

r~;;~l . -·~·Ja~~.- ...---' -·-·.. ··--------~~h . - - I Ceu~_,_"_'_<br />

III. ENor,AND, SCO'l'LAND, -~.~o IneLANl>·- c


60<br />

TABL}l II.-Cw.ssnmm INDEX TO TABJ:.t! 1.-t


61<br />

TADLE II.-0LA88UIIRD INDEX TO TABLR I.-continued.<br />

batc Place Pitch I Cent• I ...<br />

IV. FRANC&.<br />

l. Stat~tilrrds.<br />

On~ Pre•~hjoot f,IM.i<br />

lGtS Pa.ris<br />

1lfer11enne ' ~47 17 878•7<br />

1766 Dom B6dos c"450·5 81 876·6<br />

1854 Delozonne, c"44.6·4 • 1$ 878•1<br />

1700p Pikh-pipo a.L Fo.eulty of Seiences • 178 410<br />

!882 de Prony's proposal 907 441·7<br />

1834. Ma.rloye's ,. . 262 !100·6<br />

1858 Cava.illoi-Coll's proposal , 816 4H·O<br />

Fr. Com. . . . . . 280 495'()<br />

,, 1859<br />

Dia.pason Norma.J, a.t Conservr.toire 282 48$•4.<br />

2. OldFo•·ka.<br />

L ilie Mr.zingue's<br />

1700o I 66 88~·s<br />

1754 Fran~oig'g 290 4.22•6<br />

!800o Oohou's . 255 42A•7<br />

18540. Delezenue's 272 4.82·9<br />

18690. .. Marquis d' Aligre's . 297 4tl9•d<br />

18100 Po.ris Lemoine's 260 130•0<br />

8. C'hurclt 01·gatt,,,<br />

1080<br />

Mc1·sonne's to" da chapelle 1184 603•7<br />

17000. LÜ!e L'Hospice Oomtesse · . . . . 19 874.·2<br />

171!9 Vorsnillos Palo.ee Cha.pel, fork at Conscrvatoire 117 891S•8<br />

!Slll Paris Tuilorios {,'hapcl . . 278 484•8<br />

1840<br />

St. Denis (Cr.vaille-Coll) 317 444.·8<br />

186111. Lihe St. Sa.uvour . . . 69 884•6<br />

La Mndeleine (restorod) . 129 898·7<br />

~ St. Audr~ . . . 269 4.82•2<br />

,I<br />

4. C'onurt O•·!Jtut.<br />

1!161 Festival organ 827 446•8<br />

5. Opern.<br />

OmndOpera:<br />

1811 Paris<br />

Schoiblcr . 248 427•0<br />

1819 Cagniard de lo. Tour 276 ·•~·o<br />

1822 Fischer . . 207 481•7<br />

1824 lowered for Bra.nchu 248 426·8<br />

1829 rccovered pitob 276 4~·0<br />

orcbestra.J pikh . 800 440•0<br />

1884o "<br />

Scheihler'R Pomhon~ 276 484.•0<br />

183&- Dclozcuno'a Leibuer 804 441•0<br />

1889<br />

t8541\ forks 289 487'4<br />

1855 Li66a.l~ns and Ferr&~d SSIS 449•0<br />

18l56 Bodiu 828 44l5•8<br />

1808 Fr. Com .. 331 448·0<br />

Italian Oc:ra .<br />

1828 .Fisc er . 237 424·2<br />

1856 l3odin . . . 829 d47'1.<br />

0pt1'(1. Ocmtique, ()1' l!eydeau.<br />

1820 fork &t. Conservatoire 2!J2 428•0<br />

1828 F ißchor . . . 260 41!7·6<br />

1836 Oaignilud de Ja Tour 804. (141'()<br />

P;·ot-i?Wictl Optrc' :<br />

1859 Bot·det~.ux Fr. Com . . 812 448•6<br />

1888- Li1lo De.le?.enne 840 41l0 •1)<br />

M<br />

18<strong>51</strong>) l •yons l •'r. Com .. ' 881 HS'O<br />

Toulouso 810 4.42•5<br />

6. Ocnce•·ts.<br />

l8.'1ß Pt~.rle .111en;enno'M ton de chcunb•·c 726 568 •1<br />

1812 Conscrve.toire, fork tbere 298 489•1S


62<br />

TADLE II.-CusslFlKJ> It:'<br />

Nn.eko'• fork of Webers time<br />

lt'r. Oom ..<br />

Jelunlieb's fork<br />

b'r. Com.<br />

1129 4.22·8<br />

239 4.24·9<br />

. 1481<br />

. , 505<br />

. 217<br />

. 104<br />

I<br />

: I ~~<br />

1119<br />

169<br />

237<br />

212<br />

4.65<br />

500<br />

. 1289<br />

.,307<br />

. 233<br />

804.<br />

297<br />

278<br />

280<br />

318<br />

819<br />

811!<br />

GC7·3<br />

505·8<br />

504:2<br />

877•0<br />

480·8<br />

896·4<br />

!liSS·O<br />

4tl·4<br />

1.89·2<br />

49ii·5<br />

1.10·5<br />

30il·2<br />

416•6<br />

16:5·2<br />

415·0<br />

407·0 ~<br />

424·4<br />

4.18·1<br />

4.84·1<br />


1859<br />

1869<br />

1879<br />

11 1859<br />

..<br />

1869<br />

Plar.o<br />

Munioh<br />

Baden<br />

Wilrtomborg<br />

Ha.mburg<br />

Lei'pzig<br />

Wiirtemberg<br />

Leipzig<br />

TADLE 1I.-<br />

63<br />

0LASSU'fED llro.EX TO TADUJ I.- c&ntintWl.<br />

V. GEnlllANY-continued.<br />

_ v; _·_tc_h _ _ ___ _ _ _ __!:~L~----<br />

Ope1·a_ (ar:ra.ngc


---------<br />

64<br />

TABLE II. -CLA.~>snrnt o bmY..x TO TAnLI!l t.-cmu·w~ued.<br />

Date I l'lare l'iteh I Cents \__.:_<br />

-------···<br />

IX. SPAlX.<br />

8. Ohm·ch 0>'[/Wt-•.<br />

1785 S&villo '1:. Bosch's orgn.n 218 419·6<br />

1858 l\ft~drid 'l'on dc Ohapelle 218 419•6<br />

5. (JI,CI"a.<br />

'l'heatre (F.rench pitch aclopted iu 1879) ll18 4·H ·5<br />

X. UtllTJlO STATES Oll' AMBniOA.<br />

1868 :Now York E . S. Ritchie's stauda.rcl, aucl Ma~ou & Hamliu's<br />

F.rench pitch . . . . . . 2S8 435·9<br />

1880 . Boston Chmch of Im1nMuln.tc Conception . . . 815 443·9<br />

Nuw_,York Rntchi~, Plt~oisted & Co., ' lc>w c>rgan pitcb • . 816 444·2<br />

Nichol's • orlt, Germaui,._ ordl~~l;ra. . . . 333 ,148•5<br />

Boston " Music llull organ (from 1863 to 1871 n.t French<br />

! pitch) . . . . . . . . . 34.2 460•9<br />

OiucillXIa ~i I Organ tuucd to 'l'boma.s's orchestra . . . SG2 456·1<br />

ui79 N ow York Stciuwa.y•s America.n pitcb, from a fork furnished<br />

by Steinway . . . . . . . 366 457•2<br />

1880 Stoinway's, fL·oru o. fork ful'llishcd by R. Spiee . 369 .458·0<br />

1 ll~bestNew York pitcb, from n. fork furuished by<br />

; . Sptce . . . . . . . . 380 460·8<br />

'<br />

~<br />

"Ist das Tafelklavier noch salonfähig?''<br />

23. Musikinstrumentenbau-Symposium am Institut für Aufführungspraxis in<br />

Michaelstein vom 11. bis 13. Oktober <strong>2002</strong><br />

von Sabine K. Klaus<br />

Unter dem Motto "Ist das Tafelklavier noch salonfähig? Zur Geschichte und Bedeutung<br />

eines vernachlässigten Tasteninstruments" trafen sich vom 11. bis 13.<br />

Oktober <strong>2002</strong> rund 50 Referenten und Tagungsteilnehmer aus mindestens<br />

zehn verschiedenen Ländern im romantischen Areal der ehemaligen Klosteranlagen<br />

der Stiftung Kloster Michaelstein bei Blankenburg im Harz. Dort<br />

finden alljährlich im Herbst unter der erfahrenen wissenschaftlichen Leitung<br />

von Monika Lustig Musikinstrumentenbau-Symposien statt, die sich jeweils<br />

einem Instrument oder einer Instrumentengruppe widmen. Dem klösterlichen<br />

Ambiente entsprechend handelt es sich dabei jedesmal um sehr intensive<br />

Tage, während derer sich Instrumentenbauer, Restauratoren, Musiker,<br />

Akustiker und Musikwissenschaftler gewissermassen in "Klausur" begeben,


65<br />

urn sich auszutauschen und ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse<br />

durch Konzerte und Vorträge zu erweitern. Die Resultate dieser Tagungen<br />

werden in der Reihe Michaelsteiner Konferenzberichte veröffentlicht.<br />

Das Thema der diesjährigen Tagung war durch den 250. Geburtstag des<br />

Klavierbauers und Komponisten Muzio Clementi ausgelöst worden, von<br />

dem das Museum der Stiftung Kloster Michaelstein ein Tafelklavier besitzt.<br />

Die Idee, dem Tafelklavier ein ganzes Symposium zu widmen, entsprang der<br />

Erkenntnis, dass dieses Instrument normalerweise gegenüber flügelförmigen<br />

Klavieren zu kurz kommt und bei nicht spezialisierten Klavier-Tagungen nur<br />

am Rande behandelt wird. Demgegenüber weisen die zahlreich in Museen<br />

und privaten Sammlungen erhaltenen Tafelklaviere auf ihre ehemals grosse<br />

Bedeutung in der musikalischen Praxis hin. Die Vielfalt von Tafelklavieren<br />

des 18. und 19. Jahrhunderts konnte dann auch in einer Ausstellung im Erdgeschoss<br />

des Konferenzgebäudes in Augenschein genommen werden. Diese<br />

war durch die grasszügige Leihgabe von Instrumenten verschiedener Privatleute<br />

(z. B. Christoph Dohr, Lorenz Gadient, Michael Günther, dem Hause<br />

Neupert und dem vormaligen GEFAM Präsidenten Georg F. Senn) sowie<br />

von Museen (dem Bachhaus, Eisenach, dem Angermuseum, Erfurt, dem<br />

Händelhaus, Halle, und dem Museum in Michaelstein) zustande gekommen.<br />

Besondere Höhepunkte der Tagung waren die Konzerte, in denen die<br />

immer noch relativ selten zu hörende Klangwelt der Tafelklaviere zu erleben<br />

war. Den Anfang machte Kenneth Mobbs mit einer Matinee auf einem Tafelklavier<br />

von Oementi & Company, das in die eher dunkle, verschmelzende<br />

Klanglichkeit englischer "square pianos" einführte. Er spielte Kompositionen<br />

von Clementi und dem irischen Pianisten und Komponisten John Field, den<br />

Clementi eingestellt hatte, um seine Klaviere vorzuführen. Damit versetzte<br />

Mobbs seine Zuhörer gekonnt in die Zeit, als das von ihm gespielte Instrument<br />

erstmals einer Kundschaft vorgeführt wurde. GEF AM Mitglied Sally<br />

Fortino zeigte mit ihrem mehr auf Durchsichtigkeit konzentrierten Spiel, wie<br />

englische Tafelklaviere im Kreise der Damen rezipiert wurden. Sie spielte<br />

Werke englischer Komponistinnen auf dem eben genannten Tafelklavier von<br />

Oementi & Co. Das Trio Trazom, bestehend aus Urte Lucht (Tafelklavier),<br />

Susanne v. Bausznem (Violine) und Stefan Fuchs (Violoncello), brachte Triokompositionen<br />

von Johann Christian Bach, Karl Friedrich Abel, Muzio Clementi<br />

und Joseph Haydn zu Gehör und demonstrierte damit die Einsatzmöglichkeiten<br />

von Tafelklavieren des 18. Jahrhunderts im Ensemblespiel. Sie<br />

verwendeten ein Instrument von Jacob & Abraham Kirckman, London 1787.<br />

Dieses Instrument war in einer Sonate, die von Jacob Kirckman signiert ist,<br />

aber vermutlich von seinem Neffen stammt, auch solistisch zu hören.


66<br />

Eine ganz andere Klangwelt wurde im Konzert mit dem Bariton Peter<br />

Kooij und Michael Günther an einem harfenförmigen Klavier süddeutscher<br />

Provenienz von ca. 1770-80 vorgestellt. Zart, hell und nachklingend begleitete<br />

Günther auf dem Instrumentchen mit blanken Holzhämmerchen und<br />

durch Handhebel auszuschaltender Dämpfung heitere und melancholische<br />

Gesänge der fränkischen Komponisten Johann Pranz Xaver Sterke! und Joseph<br />

Martin Kraus sowie Zelters bekanntes Lied "Es war ein König in Thule".<br />

Günthers zurückhaltende Begleitung gab dem Bariton Kooij volle Entfaltungsmöglichkeiten<br />

seiner einfühlsamen Stimme. In der Sonate in F-Dur<br />

(Hob. XVI: 23) von Joseph Haydn konnten die Tagungsteilnehmer den ungewohnten<br />

Klang des harfenförmigen Hammerklaviers, das Merkmale des<br />

Cembalos, des Tangentenflügels und des frühen Hammerflügels gleichermassen<br />

mischt, il}tensiv erleben. Ein Beispiel eines etwa dreissig Jahre später<br />

entstandenen süddeutschen Tafelklaviers von dem Anton Walter Schüler Jakob<br />

Pfister in Würzburg, das auf wesentlich grössere Transparenz und Präzision<br />

ausgerichtet ist, wurde von Ella Sevskaya mit Werken amerikanischer<br />

und russischer Komponisten sehr überzeugend und mit grosser Virtuosität<br />

klanglich vorgeführt.<br />

Darüber hinaus war das Programm mit insgesamt 21 Vorträgen in<br />

Deutsch und Englisch völlig ausgefüllt.<br />

Der erste Vormittag widmete sich allgemeinen Themen. Ein weiteres GE­<br />

FAM-Mitglied, Sabine Klaus, eröffnete die Vorträge mit einer Diskussion tafelklavierspezifischer<br />

Probleme bei der Bestimmung originaler und nichtoriginaler<br />

Teile, beschrieb das Phänomen der Modellbildung und warnte vor<br />

oberflächlichen Zuschreibungen unsignierter Instrumente. Maribel Meise!<br />

gab einen Überblick ihrer Tafelklavierforschungen in der Pionierzeit in den<br />

1960er und 70er Jahren. Am Nachmittag stellte Christian Ahrens neue Quellen<br />

zur Frühgeschichte von Tafelklavieren in Deutschland vor und wies dabei<br />

darauf hin, dass man unter dem Wort "Pantaleon" oder "Pantalon" vermutlich<br />

verschiedene Arten von Klavieren zusammengefasst hat und auch<br />

tafelförmige Instrumente mit und ohne Dämpfer darunter verstand. Auf der<br />

Suche nach den frühesten Erwähnungen von Tafelklavieren verwies Ahrens<br />

auf schriftliche Zeugnisse aus der Zeit um 1750; als Beispiel nannte er den in<br />

Johann AndreasSteins Notizbuch erwähnten Begriff "fortepiano petit". Hubert<br />

Henkel zeigte andererseits, dass das Wort "Pantalon" noch Ende des 18. Jahrhunderts<br />

auch für ein Hackbrett verwendet wurde und in dieser Bedeutung<br />

vielleicht noch bis ins frühe 19. Jahrhundert fortlebte. Er stellte ein Tafelklavier<br />

mit ungewöhnlicher, an ein Hackbrett erinnernder Form vor, das von<br />

Martin Lautenhammer 1810 in München gebaut wurde. Dieses Instrument


67<br />

war möglicherweise ein Versuch, das fantastische Hackbrett des Pantaleon<br />

Bebenstreit nachzubauen, das die frühe Klaviergeschichte in Deutschland so<br />

nachhaltig beeinflusste. Michael Günther beschrieb Aspekte des Tafelklavierbaus<br />

des Rhein-Main Gebietes und stellte Thesen zu einigen Zuschreibungen<br />

unsignierter Instrumente auf. Michael Latcham positionierte das<br />

"Clave


vor Augen. Benjamin Vogel gab schliesslich einen Überblick über den Tafelklavierbau<br />

in Schweden und Mats Krouthen sprach über den Klavierbauer<br />

Johan Gabriel Högwall in Göteburg und seine Schüler.<br />

Wenngleich das Symposium - ohne das Zutun der Organisatoren - vielleicht<br />

ungewollt etwas englisch-lastig ausfiel und die vielfältigen Facetten<br />

des deutschen Tafelklavierbaus noch etwas intensiver hätten beleuchtet werden<br />

können, so war es insgesamt doch ein grosser Erfolg, nicht zuletzt für<br />

das Tafelklavier selbst und seine Wiederbelebung - wurde es doch aus den<br />

staubigen Museumskellem, in denen es dieser Tage meist sein Dasein fristet,<br />

herausgeholt und ins helle Rampenlicht gestellt. Die Frage nach seiner "Salonfähigkeit''<br />

im heutigen Konzertbetrieb wie im privaten Musizieren und<br />

als Forschungsgegenstand wurde mit einem einhelligen "Ja" beantwortet.<br />

Der besondere Dank aller Teilnehmer galt der exzeUenten Organisation<br />

des Gastgebers, der Stiftung Kloster Michaelstein, und der Leiterin der wissenschaftlichen<br />

Abteilung, Monika Lustig.<br />

68<br />

Tafelklavierausstellung im Konferenzgebäude. Foto: Stiftung Kloster Miclraelstein


69<br />

" . .n icht nur Töne, sondern Musik! 11<br />

Othmar Zumbach - Cembali, 16 Instrumente in historischer Bauweise<br />

Idee und Konzept S. Zumbach und M. Gmünder, Edition Howeg, Zürich <strong>2002</strong><br />

(ISBN 3-58736-2162/94 Seiten, Preis: SFr 48.-)<br />

von Johann Sonnleitner<br />

Othmar Zumbachs Instrumente "machen nicht nur Töne, sondern Musik." Diese<br />

Aussage einer Grösse wie Gustav Leonhardt auf der ersten Seite des Buches<br />

darf auf die Goldwaage gelegt werden. Selbstverständlich tönt ein Cembalo<br />

nicht von selbst. Es will von Fingern berührt sein, soll es den Hörer berühren.<br />

Aber was dem __,Spieler aus dem Instrument entgegenkommt, kann seinen<br />

Klang- und Tastsinn vom ersten Ton an eher kalt lassen- oder eben zu Musik<br />

beflügeln. Dabei mögen Einzeltöne noch so perfekt sein, aber erst ihre wohlausgewogene<br />

Abstimmung macht Harmonie auf allen Ebenen, macht die<br />

"Musik" aus.<br />

Ein Instrument mag auch ein typischer Vertreter einer gewissen Epoche,<br />

Landschaft oder Werkstatt sein, und trotzdem freut den Musiker und Hörer<br />

am meisten das unverwechselbar Individuelle eines Meisterstückes. Ein solches<br />

entsteht, wenn alles Materielle auf eine künstlerische Weise behandelt<br />

wird, dass Immaterielles durchscheinen kann. So wird aus Tönen Musik<br />

Diese Gabe war Othmar Zumbach (1929 - 1991) in besonderem Masse verliehen.<br />

Und dies rechtfertigt alleine schon die vorliegende Publikation.<br />

Zumbach baute im Laufe von 20 Jahren Cembali in italienischer, flämischer,<br />

französischer und deutscher Bauweise verschiedener Epochen. Nicht<br />

um ein Kopieren von Vorbildern ging es ihm - ihr Wesentliches erst zu kapieren<br />

und zu verinnerlichen, das war die Voraussetzung für die handwerkliche<br />

Ausarbeitung der Unikate. Von denen war keines für einen künftigen Käufer<br />

bestimmt. Jedes ist die Verwirklichung eines "Traumes". Im Traum fielen<br />

ihm auch die lateinischen Sinnsprüche zu, deren Buchstaben gleichzeitig das<br />

Baujahr verraten (Zumbach war hauptberuflich Altphilologe!). Eine dieser<br />

Inschriften - ILLICio FORMAQVE oCULos A VRISQVE CANVNDO (ein Chronostichon<br />

für die Jahreszahl 1977) - lautet in deutscher Uebersetzung: "Mit<br />

meiner Gestalt betöre ich die Augen ebenso wie die Ohren durch meinen Klang" .<br />

Dies trifft tatsächlich für alle seine Instrumente zu. "Meine Seele hört im Sehen",<br />

heisst es poetisch in einer Händel-Arie. Zumbach sagte ganz einfach, er<br />

häre auch mit den Augen.


70<br />

Und so ist das Buch durch die vielen Abbildungen auch zu einer wahren<br />

Augenweide geworden: Schwarzweissfotos der Vorderansichten und Aufsichten<br />

aller Cembali, dazu viele Detailaufnahmen von Klaviaturen, Rosetten<br />

etc. Von Zumbach selbst stammen die Marmorierungen der Aussenwände.<br />

Die feineren Arbeiten wie Landschaften auf Deckel-Innenseiten und die Dekoration<br />

der Resonanzböden mit Blumen, Vögeln, Insekten und mythologischen<br />

Figuren überliess er gerne seiner Frau, der Malerin und bildenden<br />

Künstlerin Sylvia Zumbach.<br />

Ein wunderschönes Bilderbuch also? Ja, aber bei weitem mehr als dies!<br />

Für die organologische Dokumentation wurden Zumbachs handschriftliche<br />

Vorlagen, die Instrumentenbeschreibungen und die Angaben aller relevanten<br />

Masse verwendet. Eine Fundgrube für den forschenden lnstrumentenbauer.<br />

Überdies sind auch Bemerkungen über die Klangveränderung von<br />

Instrumenten in ihren " ersten Jahren beigegeben.<br />

Im zweiten Teil des Buches sind fachkundig und warmherzig geschriebene<br />

Beiträge versammelt von Menschen aus dem Kreis um Zumbach. So rundet<br />

sich das Bild eines ausserordentlichen Menschen, Musikers, Handwerkers,<br />

Forschers, Künstlers und Lehrers. Es ist zu hoffen, dass diese Publikation<br />

über den unmittelbaren Freundeskreis hinaus noch weitere Interessenten<br />

ansprechen und erfreuen wird.<br />

Neue CDs<br />

Amours amours amours. Lauten-Duos um 1500<br />

Werke von Agricola, Ambrogio, Anonymous, Busnois, Dalza, Ghizeghem, Isaac, Japart,<br />

Josquin Desprez, Lapicida, Orto, Roellrin, Spinacino<br />

Karl-Ernst Schröder, Crawford Young (Laute) I Lauten von Richard C. Earle, Basel<br />

Lauten-Duos waren eine der beliebtesten Formationen in der Instrumentalmusik<br />

um 1500, doch sind von diesem Repertoire kaum mehr als 6 Stücke<br />

von Francesco Spinacino in frühen Petrucci-Drucken überliefert. Viele Werke<br />

auf dieser CD sind Rekonstruktionen improvisatorischer Art der beiden Spieler<br />

nach den kontrapunktischen und spielpraktischen Regeln der Zeit. Auf<br />

sehr schönen Instrumenten von Richard Earle (darunter eine Tenor-Laute)<br />

wurde hier ein wichtiger Teil des Lauten-Repertoires wieder für die klangliche<br />

Gegenwart zurück gewonnen.


71<br />

Eine Produktion von harmonia mundi France I Schola Cantorum Basiliensis<br />

Reihe" Schola Cantorum Basiliensis - Documenta" (<strong>2002</strong>) I Harmonia mundi France:<br />

HMC 905253<br />

Klarinetten-Sonaten von Carl Maria von Weber und Ferdinand Ries<br />

c.M.v. Weber: Grand Duo concertant, op. 48; Variationen, op. 33;<br />

F. Ries: Sonate op. 29.<br />

Pierre-Andre Taillard, Klarinette (9 Klappen, nach Heinrich Grenser, Dresden um<br />

1800, gebaut von RudolfTutz, Innsbruck 1988) I Edoardo Torbianelli, Hammerflügel<br />

(Conrad Graf- op. 1040 von 1822/23; op. 367 von 1820- aus den Sammlungen<br />

der Accademia Bartolomeo Cristofori, Florenz)<br />

Zu hören sind zwei bekannte, virtuose Werke von Weber in neuem klanglichem<br />

Gewand sowie eine selten gespielte Sonate von Ferdinand Ries, die<br />

sich als veritables Meisterwerk entpuppt. Die historische Klarinette und die<br />

hervorragenden Hammerflügel von Conrad Graf ergeben eine ideale Kombination<br />

mit überraschenden klanglichen Mischungen, die ganz anders wirken<br />

als moderne Instrumente.<br />

Eine Produktion von harmonia mundi France I Schola Cantorum Basiliensis<br />

Reihe "Schola Cantorum Basiliensis - Documenta" (2003) I Harmonia mundi France:<br />

HMC 905254


72<br />

"Echo"<br />

Werke der Antike (Sophronios, 7. fh. v. Chr.; Athenaios, 2. fh. v. Chr.), des hohen<br />

Mittelalters (Ioannis Koukouzeles, ca. 1350), traditionelle Stücke (nordgriechisch,<br />

jemenitisch) und Kompositionen von Conrad Steinmann, gespielt auf Aulos, Fischiott<br />

& Blockflöten. I Auloi, Untertonflöte und Blockflöte von Paul J. Reichlin, Renaissance-Blockflöten<br />

von Bob Marvin, traditionelles Fischiott (kalabrische Doppeljlöte)<br />

Conrad Steinmann unternimmt auf dieser Solo-CD eine faszinierende und<br />

sensible klangliche Reise durch unterschiedliche Zeiten und Kulturen, unter<br />

Benutzung von verschiedenen Kemspalt- und Rohrblatt-Instrumenten. Die<br />

antiken Auloi hat er zusammen mit Paul J. Reichlin in langjähriger Forschungsarbeit<br />

rekonstruiert. Ein Text von Peter Bichsel rundet diese ungewöhnliche<br />

CD ab.<br />

Divox (2001): CDX 25241-2<br />

Johann Sebastian Bach/ Frederic Chopin: "Preludes choisis"<br />

15 Praeludien aus dem Wohltemperierten Clavier (1722) im Wechsel mit 15 Preludes<br />

op. 28 (1839) I ]ean Goverts spielt einen Flügel der Firma Erard, Paris 1850<br />

(Prod.-Nr. 21971)<br />

J.S. Bach hat bekanntlich einen nicht unbeträchtlichen Einfluss auf Chopins<br />

Komponieren gehabt. Die direkte Gegenüberstellung der Präludien gleicher<br />

Tonart zeigt ganz überraschende Verwandtschaften und spannende Gegensätze.<br />

Jean Goverts spielt gewohnt feinfühlig und lauscht den Details nach.<br />

Seine Interpretationen sind weit entfernt vom Mainstream der heutigen Klaviervirtuosen<br />

und zeigen neue Facetten der bekannten Werke. Dazu kommt<br />

seine Vertrautheit nicht nur mit dem Hammerflügel, sondern auch mit Instrumenten<br />

und dem Repertoire des 18. Jahrhunderts, was sich hier als überzeugender<br />

Vorteil herausstellt. Der wunderbare Erard-Flügel (im Besitz von<br />

Georg F. Senn, der ihn zusammen mit Martin Knüsli auch restauriert hat)<br />

kommt hier in einer klanglich gelungenen Aufnahme (Tonmeister: Daniel<br />

Scheidegger) hervorragend zur Geltung.<br />

Divox Antiqua (<strong>2002</strong>): CDX 70201<br />

Thomas Drescher

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