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Fachwerk 2016

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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AKTUELL: VERDICHTUNG | ACTUEL: DENSIFICATION<br />

04 05<br />

Die Leute freuen sich riesig, wenn sie begreifen,<br />

wo sie wohnen. Wenn ihnen bewusst<br />

wird, dass ihre Landschaft ein Kulturgut ist,<br />

das über Jahrhunderte gewachsen ist.<br />

Daniel Moeri<br />

Es ist daher wichtig, die betroffenen<br />

Menschen nach Möglichkeit in Entwicklungsprojekte<br />

einzubeziehen.<br />

Will sich eine Gemeinde qualitätsvoll<br />

weiterentwickeln, ist die Auseinandersetzung<br />

mit dem eigenen Ort, mit<br />

seiner Identität und mit den Bedürfnissen<br />

seiner Bewohnerinnen und Bewohner<br />

unabkömmlich. Es geht zum<br />

einen darum, die Stärken und Schwächen<br />

eines Ortes auszumachen, zum<br />

andern um die spezifischen Eigenschaften,<br />

die den Ort charakterisieren<br />

und welche es zu fördern und weiterzuentwickeln<br />

gilt. Gemeinden, die<br />

die Richtung ihres Entwicklungspotenzials<br />

selbst bestimmen und ihre<br />

Planungsrolle aktiv wahrnehmen, gewinnen<br />

an Profil und stärken ihre<br />

Identität.<br />

Verdichten als Chance: die aktuelle<br />

Diskussion<br />

Verdichten fordert nicht nur heraus,<br />

sondern bietet auch die grosse<br />

Chance, auf die Entwicklung der gebauten<br />

Umwelt und deren Qualität<br />

und damit auf identitätsstiftende Faktoren<br />

verstärkt Einfluss nehmen zu<br />

können. Diese gilt es zu nutzen. Dass<br />

es möglich ist, moderne Architektur<br />

im Bestand zu integrieren, ohne dabei<br />

die Identität eines Ortes zu verleugnen,<br />

zeigen bereits heute viele Beispiele.<br />

Drei aktuelle Planungsprojekte<br />

in Köniz, Port und Langenthal, mit<br />

denen sich die Denkmalpflege im Moment<br />

beschäftigt, sind im Artikel auf<br />

S. 15–17 beschrieben.<br />

Soeben erschienen ist der Bericht<br />

«Siedlungsentwicklung nach innen –<br />

ISOS und Verdichtung». 2014 liess der<br />

Bundesrat eine breit zusammengesetzte<br />

Arbeitsgruppe unter der Leitung<br />

des Bundesamts für Raumentwicklung<br />

(ARE) aufstellen. Die<br />

Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit<br />

der Frage, ob das Bundesinventar<br />

der schützenswerten Ortsbilder der<br />

Schweiz (ISOS) die vom revidierten<br />

Raumplanungsgesetz (RPG) geforderte<br />

Siedlungsentwicklung nach innen<br />

allenfalls erschweren oder gar<br />

verunmöglichen könnte. Den Ausschlag<br />

für die Untersuchung gab die<br />

Besorgnis des Baudirektors des Kantons<br />

Zürich über mögliche Schwierigkeiten<br />

bei der Aktualisierung des<br />

ISOS im Kanton Zürich. Der Bericht<br />

der Arbeitsgruppe vertieft diese Fragen<br />

anhand konkreter Beispiele und<br />

zeigt mögliche Lösungswege auf. Die<br />

gewonnenen Erkenntnisse dienen als<br />

Umsetzungshilfe auch anderen Kantonen,<br />

Städten und Gemeinden. Die<br />

Denkmalpflege des Kantons Bern war<br />

durch die Ortsbildpflege in der Arbeitsgruppe<br />

vertreten.<br />

LITERATURHINWEISE<br />

Tatiana Lori, Lukas Auf der Maur<br />

Siedlungsentwicklung nach innen.<br />

ISOS und Verdichtung. Bericht<br />

der Arbeitsgruppe. Bundesamt für<br />

Raumentwicklung (Hrsg.), <strong>2016</strong>.<br />

www.are.admin.ch<br />

Siedlungsentwicklung nach innen.<br />

Gute Beispiele aus Berner Gemeinden.<br />

Justiz-, Gemeinden- und<br />

Kirchendirektion des Kantons Bern,<br />

Amt für Gemeinden und Raumordnung<br />

(AGR) (Hrsg.), 2014.<br />

www.jgk.be.ch

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