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Fachwerk 2016

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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50 OBJEKTE | OBJETS<br />

SCHULHAUS VON 1955<br />

Annäherung statt Kontrast<br />

FABRIKGEBÄUDE VON 1888<br />

«Nachgerüstete» Fenster<br />

WOHNSTOCK VON 1788<br />

Altes Amtshaus – aufgefrischt<br />

Nach sechzig Jahren im täglichen<br />

Gebrauch standen für die Schulanlage<br />

Wandermatte eine Ertüchtigung,<br />

eine energetische Sanierung sowie<br />

Umstrukturierungen für eine zeitgemässe<br />

Schulnutzung an. Um eine<br />

überzeugende Gesamtlösung zu<br />

erreichen, wurde 2011 ein offener<br />

Wettbewerb ausgelobt, bei dem das<br />

Projekt von Bienert Kintat aus Zürich<br />

mit dem 1. Rang prämiert wurde.<br />

Das Projekt und die Realisierung<br />

zeichnen sich durch zurückhaltende<br />

und präzise gestaltete Eingriffe im<br />

Innen- und Aussenraum aus, welche<br />

die Annäherung statt den Kontrast<br />

zum Bestehenden suchen. Die Abtrennungen<br />

der Gruppenräume<br />

orientieren sich bspw. am Bestand<br />

und der neu eingebaute Lift ist kaum<br />

erkennbar und fügt sich selbstverständlich<br />

in den Korridor. Diese Eingriffsstrategie<br />

verstärkt den ursprünglichen<br />

Charakter der Anlage<br />

und ein harmonisches Ganzes ist<br />

entstanden. FAS<br />

Gleich bei zwei Liegenschaften in<br />

Langenthal gelang es in den vergangenen<br />

Jahren Fenster nachzurüsten,<br />

ohne die bauzeitlichen Fenster vollständig<br />

ersetzen und die Gestaltung<br />

der Aussenfassade verändern zu<br />

müssen. Zum einen betrifft dies das<br />

«Nyffelerhaus» am Wuhrplatz, das<br />

ursprünglich als Tabak- und Kaffeeersatzfabrik<br />

errichtet wurde. Dort<br />

konnten die äusseren Vorfenster<br />

detailgetreu ersetzt werden, während<br />

die Innenfenster beibehalten werden<br />

konnten, sodass diese die Fassaden<br />

des ehemaligen Fabrik- und heutigen<br />

Wohnhauses nach wie vor prägen.<br />

Zum andern ist dies auch beim reformierten<br />

Kirchengemeindehaus<br />

gelungen, das aus den 1950er Jahren<br />

von Architekt Hans Müller aus<br />

Burgdorf stammt und das auf der<br />

Südseite grossflächige Fenster<br />

aufweist. Im Zuge der Gesamtsanierung<br />

konnten diese Fenster von<br />

einem Schreiner mit IV-Scheiben<br />

nachgerüstet werden. EMS<br />

1788 lassen Vater und Sohn Niklaus<br />

Joost, Löwenwirte, Textilhändler<br />

und Baumwollfabrikanten in Langnau,<br />

diesen ausgezeichneten Vertreter<br />

eines repräsentativen grossgewerblichen<br />

Wohnstocks erbauen.<br />

In grösseren Dörfern entstehen<br />

zwischen 1780 und 1830 Wohn- und<br />

Gewerbehäuser im Stil und Dekor<br />

patrizischer Landsitze. Diese werden<br />

von einflussreichen und begüterten<br />

Wirten, Gerbern, Müllern, Tuch- und<br />

Käseherren in Auftrag gegeben.<br />

Von 1803 bis 1817 ist der Stock Sitz<br />

des neu geschaffenen Oberamtes<br />

Signau, von daher auch die Bezeichnung<br />

«Altes Amtshaus». Mit der<br />

Erneuerung der Dachhaut, der Neueinkleidung<br />

der Lukarnen, der Bereinigung<br />

der Kamine und dem Neuanstrich<br />

der Fassaden wurde die<br />

Gebäudehülle in einen neuwertigen<br />

Stand versetzt. Das Gebäude dient<br />

heute als Wohnhaus und Bäckerei.<br />

DOP<br />

Köniz, Wabern, Eichholzstrasse 29<br />

Massnahmen: Sanierung und Ertüchtigung<br />

Schulanlage, 2013–2015<br />

Bauherrschaft: Gemeinde Köniz<br />

Architekten: Bienert Kintat Architekten, Zürich<br />

Denkmalpflege: Fabian Schwarz<br />

(Bauberatung)<br />

Unterschutzstellung: Kanton 2015<br />

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/POM)<br />

Langenthal, Wuhrplatz 1 und<br />

Melchnaustrasse 9<br />

Massnahmen: Neue Vorfenster, 2013/14<br />

Bauherrschaft: Eigentümergemeinschaft<br />

Wuhrplatz 1, Reformierte Kirchgemeinde<br />

Langenthal<br />

Handwerker: studer holz raum werk gmbh,<br />

Utzenstorf<br />

Denkmalpflege: Eva Schäfer (Bauberatung)<br />

Unterschutzstellung: Kanton 2007<br />

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/POM)<br />

Langnau, Bernstrasse 12<br />

Massnahmen: Dach- und Fassadenrestaurierung,<br />

2013<br />

Bauherrschaft: Johann Eichenberger<br />

Architekten: ATS-Architektur GmbH, Anne<br />

Tritten, Langnau<br />

Restauratoren: Walter Ochsner, Bern<br />

Handwerker: Stettler Polybau AG, Eggiwil<br />

(Dachdecker- und Spenglerarbeiten), Bigler<br />

Maler und Gipser AG, Langnau<br />

Denkmalpflege: Dominique Plüss<br />

(Bauberatung)<br />

Unterschutzstellung: Kanton 1987<br />

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/POM)

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