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De:Bug 164

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<strong>De</strong>r Symbolismus des Band-Names<br />

ist uns nicht so wichtig.<br />

während er und Megan zusammen mit der Band Born Gold auf Tour waren.<br />

"Wir waren nur Teil der Live-Show und haben nichts von der Musik<br />

geschrieben“, sagt Megan. "Das war ein sehr aufdringlicher elektronischer<br />

Sound, schwer zu hören, mehr in-your-face als unsere Musik.<br />

Ich habe gesungen und Corin hat Percussion gespielt.“ <strong>De</strong>r begann<br />

nun also, mit neuen, für ihn ungewöhnlichen Genres zu experimentieren.<br />

”HipHop-Drums haben einen ganz speziellen Groove, das hat mein<br />

Schlagzeugspiel immer beeinflusst. Ich habe zwar nie viel HipHop und<br />

R'n'B gehört, aber beim Produzieren habe ich gemerkt, dass ich das<br />

immer mochte, das hat sich dann ganz natürlich weiterentwickelt.“ Auf<br />

instrumentalen, elektronischen Sound stehe er selber auch nicht besonders,<br />

deshalb bat er Megan, über seine Tracks zu singen. "Ich liebe<br />

Hooks und Vocals, und es war mir von Anfang an klar, dass ich Gesang<br />

haben will.“ Mit ihrer makellosen, relativ unverfremdeten Stimme rundet<br />

Megan Corins durchgeplante Arrangements aus Claps, gepitchten<br />

Vocal-Samples und süßen Synthmelodien ab. Die Melancholie und<br />

Darkness, die sich bei den ganz ähnlich aufgebauten Tracks der Tri-<br />

Angle-Schule von Holy Other oder oOoOO stets Bahn bricht, verkehrt<br />

sich bei Purity Ring am Ende jedes Songs in ein warmes Glücksgefühl.<br />

Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder selbst entscheiden.<br />

Ihre ersten kleinen Hits hatten die beiden mit ”Ungirthed“ und<br />

”Lofticries“ schon vor über einem Jahr. Beide Songs sind auch auf ihrem<br />

Album, das nun ein wenig wie ein Nachzügler einer spannenden<br />

Phase wirkt. Das stört Megan und Corin nicht, die Zeit hätten sie gebraucht,<br />

um ihre Songs zu perfektionieren. Vielleicht hat es auch Zeit<br />

und Vorarbeit durch andere gebraucht, um eine Band wie Purity Ring<br />

anzuteasen. Man war eigentlich schon vorbereitet auf ”Shrines“, seine<br />

abgerundeten Kanten und geglätteten Schockwogen. Viele Bands und<br />

Künstler haben, mal mehr mal weniger experimentell, dazu beigetragen,<br />

dass dieser Sound zwischen Gothicattitüde, Dreampop und moderner,<br />

teils harscher elektronischer Produktion zu einer solch vorherrschenden<br />

Popästhetik werden konnte, die Purity Ring nun komplett ausfüllen.<br />

Eine besonders mutige Veröffentlichung ist es zwar nicht, aber zu<br />

4AD passt die Platte, wie schon die von Grimes, ganz gut. Finden auch<br />

Megan und Corin, obwohl: Mit dem Erbe des Labels haben sie sich erst<br />

auseinandergesetzt, als sie dort unterschrieben haben: ”Ich war immer<br />

großer Pixies-Fan, aber die Cocteau Twins kannte ich gar nicht“, zuckt<br />

Corin seine Schultern. Oh du süße Unschuld.<br />

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