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Jahresbericht 2001 - Fachverband der Stein- und keramischen ...

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1. Entwicklung Österreich<br />

Im Berichtsjahr erreichte die von den USA<br />

ausgehende deutliche Konjunkturabschwächung<br />

Europa. In Österreich ging die<br />

Wirtschaftsleistung ab Jahresmitte unter die<br />

Werte des Vorquartals – Politiker <strong>und</strong> Wirtschaftsforscher<br />

gerieten in Diskussionen<br />

darüber, ob <strong>der</strong> Terminus Rezession angebracht<br />

sei o<strong>der</strong> nicht.<br />

Das österreichische Bruttoinlandsprodukt<br />

ist <strong>2001</strong> nur noch um 1% gewachsen, den<br />

niedrigsten Wert seit 1993. Wirtschaftsforscher<br />

gehen davon aus, dass diese Nachfrageschwäche<br />

im ersten Halbjahr 2002<br />

noch anhalten wird. Erst dann wird ein Aufschwung<br />

einsetzen, wenn die in ersten Ansätzen<br />

bereits erkennbare Erholung in den<br />

USA zunimmt <strong>und</strong> niedrige Erdölpreise diesen<br />

Trend unterstützen. Für 2002 wird ein<br />

Wirtschaftswachstum von 1,2% <strong>und</strong> erst für<br />

2003 eine Zunahme auf 2,8% erwartet.<br />

Die österreichische Wirtschaft ist sowohl<br />

2000 wie <strong>2001</strong> um etwa 0,5% weniger gewachsen<br />

als jene <strong>der</strong> EU, eine Entwicklung,<br />

die sich auch 2002 fortsetzen wird. Das BIP<br />

Österreichs entwickelte sich allerdings noch<br />

deutlich besser als das des wichtigsten<br />

Handelspartners Deutschland, <strong>der</strong> diesbezüglich<br />

zum Schlusslicht in <strong>der</strong> EU geworden<br />

ist (Zuwachsrate <strong>2001</strong>: 0,5%; 2002: 0,8%).<br />

Der Konjunktureinbruch beeinflusst naturgemäß<br />

die Lage auf dem Arbeitsmarkt<br />

beträchtlich. Österreich befindet sich mit<br />

einer Arbeitslosenquote von 3,9% (lt. Eurostat)<br />

zwar nach wie vor im Spitzenfeld <strong>der</strong><br />

EU-Län<strong>der</strong> (Durchschnitt 8%), jedoch wird<br />

für 2002 mit einer Zunahme auf 4,2% zu<br />

rechnen sein.<br />

Wirtschaftsdaten Österreich<br />

Das von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung erst Anfang<br />

Dezember präsentierte Konjunkturprogramm<br />

konnte für das Berichtsjahr naturgemäß<br />

keine Verbesserung <strong>der</strong> Situation mehr<br />

bewirken. Beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Bauwirtschaft,<br />

die – nicht nur in Österreich – vom Konjunktureinbruch<br />

beson<strong>der</strong>s betroffen ist<br />

(Produktionswert –3%), wird auch für 2002<br />

ein Rückgang (–1%) erwartet.<br />

Der Warenexport schwächte sich ab (von<br />

13,1 auf 5% Zuwachs), womit auch ein<br />

Wachstumseinbruch in <strong>der</strong> Sachgütererzeugung<br />

einherging (von 7,3 auf 1,8%).<br />

Die ungünstigen Absatzerwartungen bedingen<br />

weiters eine Stagnation bei <strong>der</strong> Bereitschaft<br />

zu Investitionen.<br />

Das unter dem Schlagwort „Nulldefizit“ angestrebte<br />

Ziel <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung, keine<br />

weitere Staatsverschuldung einzugehen,<br />

konnte dank umfangreicher Steuervorauszahlungen<br />

etwas überraschend bereits<br />

<strong>2001</strong>, also ein Jahr früher als ursprünglich<br />

erwartet, erreicht werden. Wie sehr das<br />

bereits erwähnte Konjunkturprogramm <strong>und</strong><br />

weitere Maßnahmen – z. B. die zügige Umsetzung<br />

des Generalverkehrsplans – positive<br />

Impulse für die Wirtschaft setzen werden,<br />

bleibt abzuwarten. Einen Unsicherheitsfaktor<br />

für die konsequente Umsetzung<br />

<strong>der</strong> gesetzten Ziele bedeutet jedenfalls <strong>der</strong><br />

immer lauter werdende Ruf nach einer<br />

Steuersenkung – das Wahljahr 2003 wirft<br />

seinen Schatten voraus.<br />

Die Wirtschaft wird jedenfalls die ihr gemachten<br />

Zusagen zur merkbaren Senkung<br />

<strong>der</strong> Lohnnebenkosten einfor<strong>der</strong>n <strong>und</strong> hat<br />

diesbezüglich bereits ihre Vorstellungen formuliert.<br />

7<br />

Die aktuellen Daten des WIFO<br />

für 2000 <strong>und</strong> <strong>2001</strong> <strong>und</strong> die Erwartungen<br />

für das Wirtschaftsjahr<br />

2002<br />

Tabelle 1

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