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(VU-neu). - Public Health - Medizinische Universität Graz

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Erfahrung des interpretierenden Radiologen oder Frauenarztes ab. In Deutschland werden<br />

bei der Einladung zur <strong>VU</strong> daher ab 2007 nur noch zertifizierte Einrichtungen empfohlen.<br />

Diese Unwägbarkeiten führen zu zwei Problemen. Zum einen werden vorhandene Tumore in<br />

bis zu zehn Prozent der Fälle übersehen. Zum anderen zeigte eine große US-Studie, dass<br />

beinahe jede zweite Frau, die regelmäßig zu den Untersuchungen geht, im Lauf ihres<br />

Lebens mit einem falschen Brustkrebsverdacht konfrontiert wird. Für die betroffenen Frauen<br />

führt ein solches „falsch positives“ Mammogramm zu weiteren nervenaufreibenden<br />

Untersuchungen.<br />

Bei Frauen unter 50 Jahren, bei denen kein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht, sind<br />

internationale Fachleute von der generellen Empfehlung einer Mammographie inzwischen<br />

abgekommen.<br />

Mehrere breit angelegte Langzeitstudien in den USA und Europa haben gezeigt, dass<br />

Reihenuntersuchungen von Frauen in den Vierzigern keine positiven Effekte bringen: Weder<br />

zeigte sich eine bessere Prognose der erkannten Fälle, noch konnte durch die<br />

Mammographie die Gesamt-Sterblichkeit gesenkt werden.<br />

Erst in der Gruppe der 50- bis 69-jährigen Frauen ergibt sich – auch nicht in allen, aber<br />

zumindest in einigen großen Studien – ein statistisch signifikanter Überlebensvorteil für<br />

Frauen, die regelmäßig zum Röntgenarzt gehen. Frauen, deren enge weibliche<br />

Blutsverwandte an Brustkrebs erkrankt sind, werden allerdings kürzere<br />

Untersuchungsintervalle angeraten.<br />

Deutschland: Tastuntersuchung: ab 30, einmal pro Jahr<br />

Österreich: Ab 40, alle zwei Jahre<br />

Internationaler Standard: Ab 50, alle zwei Jahre<br />

Mammographie: 50–69, alle zwei Jahre<br />

8.3 Darmkrebs (Kolorektalkarzinom)<br />

Ein im Frühstadium entdeckter Darmkrebs erhöht die Überlebensrate signifikant. Neun von<br />

zehn Patienten, die in diesem Stadium behandelt werden, leben fünf Jahre später noch.<br />

Wenn der Tumor bereits Tochtergeschwülste abgesiedelt hat, sind es nur zehn Prozent.<br />

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