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»Yoga Vidya Journal« 27/2013

Konzeption, Briefing Fotoshooting, Layout, Satz. Realisiert 2013 für Yoga Vidya e.V.

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shivalaya<br />

Tag 3<br />

Heute klappt es schon besser mit dem Singen im Satsang.<br />

Alles wird vertrauter, die Stille lässt sich auch besser aushalten.<br />

Sukadev spricht schöne Worte zur Meditation, die lange nachwirken.<br />

Am Nachmittag eine Meditation, die uns in innere Räume<br />

führt, die nach und nach aufgeschlossen werden. Ich bleibe<br />

lange in meinem Herzensraum. Die Zeit, in der keine Gedanken<br />

vorhanden sind, wird immer länger. Mein Sitz ist unbequem,<br />

ich verändere meine Position und mache weiter. So macht<br />

Meditation Spaß! Wobei der Zustand der Glückseligkeit nicht<br />

da ist, nur eben keine Gedanken. Das ist ein Anfang.<br />

Zu Hause komme ich nicht zur Ruhe, dort kann man prima<br />

fliehen. Wie oft bin ich nach 3 Minuten aufgesprungen, weil<br />

die Gedanken keine Ruhe gaben und mir sagten: „Ich kann<br />

das eben nicht.“<br />

„Dann liebe ich die ganze Welt,<br />

habe Verständnis für jeden und alles,<br />

mein Herz ist geöffnet.“<br />

Sogar während des Abendessens gelingt es mir immer wieder<br />

die Gedanken auszuschalten und nur zu essen. Später im Meditationsraum<br />

ein neuer Versuch: Wieder auf Anhieb Stille!<br />

Dass es so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht.<br />

Tag 4<br />

Die Gedanken machen heute mit mir, was sie wollen. Aber<br />

geduldig kehre ich immer wieder zur Atmung zurück. Eine<br />

Dame singt im Satsang mit wunderschöner Stimme und offenem<br />

Herzen. Danke! Was für ein Geschenk.<br />

Im Vortrag erfahren wir, wie wir zu Hause üben können. Direkt<br />

kommen wieder Zweifel und Ängste. Wie oft habe ich schon<br />

den Entschluss gefasst, zu meditieren, um es nach wenigen<br />

Tagen wieder aufzugeben. Aber ich nehme mir vor, es immer<br />

wieder zu versuchen und überlege, wo ich zu Hause eine Meditationsecke<br />

einrichten kann.<br />

Während eines Spaziergangs beschließe ich, mein Leben entspannter<br />

zu gestalten. Altes loslassen, um Platz zu schaffen<br />

für wichtigere Dinge, zum Beispiel Yoga. Oder vielleicht doch<br />

nicht? Immer wieder sind da Zweifel.<br />

In der folgenden Meditation lächelten wir unserem Körper zu.<br />

Körperteil für Körperteil. Das Lächeln bleibt und wir gehen<br />

dazu über, Freude zu empfinden. Diese tritt auch in den Hinter -<br />

grund und wir gehen über in einen Zustand innerer Zufrieden -<br />

heit. Dieses Gefühl kann ich mir sehr gut vorstellen. Manchmal<br />

erlebe ich dieses Gefühl beim Aufwachen an einem Frühlingsmorgen.<br />

Dann liebe ich die ganze Welt, habe Verständnis für<br />

jeden und alles, mein Herz ist geöffnet.<br />

Wir sitzen gemeinsam aber schweigend beim Abendessen.<br />

Eine interessante Erfahrung, dass wir nichts übereinander wissen,<br />

nicht einmal wie die anderen Teilnehmer die Meditationen<br />

erleben.<br />

Zurück auf meinem Zimmer beschloss ich heute Abend mit<br />

mir zu sein. Passend zur Meditation der anderen meditierte<br />

ich allein in meinem Zimmer. Der Geist war nicht so ruhig wie<br />

gewünscht und mir fielen all die Hilfsmittel ein, die wir in den<br />

letzten Tagen an die Hand bekommen haben. Sei ein Berg,<br />

schicke Licht überall hin, beobachte den Atem. Welche Methode<br />

nehme ich denn nun? Warum kann ich nicht so ruhig<br />

sein wie gestern?<br />

Aber ich beobachte nur und kehre immer wieder zurück.<br />

Swami Nirgunananda zu diesem Experiment:<br />

Auch für mich war es eine wunderschöne Erfahrung, wie ernsthaft<br />

und interessiert die Gruppe dabei war. Ich glaube, alle<br />

haben verstanden, dass es in der Meditation gerade darum<br />

geht, keine Erwartungen zu haben, alles zuzulassen und<br />

einfach anzuschauen, ohne gleich zu werten, zu urteilen, sich<br />

damit zu identifizieren. Und dass die Meditation ihre beruhigende,<br />

heilsame Wirkung auch dann entfaltet, wenn die<br />

Gedanken unruhig sind.<br />

Wichtig ist, sie immer wieder sanft und geduldig zur Meditationstechnik<br />

zurück zu bringen. So schafft man allmählich<br />

neue Gewohnheiten im Geist und kommt mit der Zeit zu dieser<br />

inneren Ruhe und Stille, aus der man neue Kraft und Energie<br />

für die vielfältigen täglichen Anforderungen schöpft.<br />

Im Internet findest du alle Informationen zum Shivalya unter<br />

www.yoga-vidya.de/shivalaya<br />

Swami Nirgunananda, Ashramleiterin Bad Meinberg, treibende Kraft<br />

und Leitung des Shivalaya-Retreatzentrums<br />

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