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Wochenblick Ausgabe 09/2016

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12 BRAUCHTUM<br />

Höhen- und Uferfeuer in Wachau und im Nibelungengau<br />

Sommersonnenwende naht<br />

Mit dem bevorstehenden Monat ist Halbzeit in diesem Jahr<br />

und ab dem Termin der Sonnenwende (heuer am 21. Juni) beginnt<br />

zwar der Sommer, doch der Tag beginnt schon wieder abzunehmen<br />

und es fängt wieder an, früher dunkler zu werden.<br />

Doch bevor wir auf diese<br />

Jahres wende näher eingehen,<br />

seien noch andere Namenstage<br />

angeführt, deren Patrone<br />

noch einen klingenden Namen<br />

haben.<br />

Nothelfer<br />

Am 5. Juni zum Beispiel ist der<br />

Tag des heiligen Bonifatius.<br />

Das ist nicht jener „Eismann“,<br />

den wir in der letzten „Brauchtum“-Folge<br />

gewürdigt haben,<br />

denn dabei geht‘s um den<br />

gleichnamigen Erzbischof und<br />

Märtyrer der Apostel Deutschlands.<br />

Der gebürtige Engländer<br />

(um 674 bis 754) wurde in<br />

Mitteleuropa zur Missionierung<br />

ausgeschickt. Bei seinem<br />

zweiten Versuch, die Friesen<br />

zu bekehren, wurde er in Dokkum<br />

(heute Niederlande) zusammen<br />

mit 52 Gefährten von<br />

den Heiden erschlagen.<br />

Am 13. Juni ist der heilige Antonius<br />

von Padua (12. Jahrhundert)<br />

im Kalender eingetragen.<br />

Das ist jener Schutzpatron,<br />

den die Gläubigen stets anrufen,<br />

wenn sie etwas verloren<br />

haben. Zwei Tage später erinnern<br />

wir uns an Sankt Veit,<br />

jenen Vitus, der als einer der<br />

14 Nothelfer als Patron gegen<br />

Blitz und Feuer angerufen<br />

wird. An diesem Tag sammelt<br />

man übrigens das erste Holz<br />

für das Johannisfeuer am 24.<br />

Juni. Der Tag der Sonnenwende(n)<br />

ist<br />

seit jeher<br />

mit dem<br />

Abbrennen<br />

von Feuern verbunden. Die<br />

Wurzel für diesen Brauch liegt<br />

in dem Glauben der Naturvölker,<br />

dass man über Naturkräfte<br />

Gewalt erlangen kann, indem<br />

man sie nachbildet. Da man<br />

die irdischen Feuer dem Sonnenfeuer<br />

gleichsetzte, glaubte<br />

Allgemeingut<br />

man, damit die Sonne beeinflussen<br />

zu können. Durch das<br />

Abbrennen eines Feuerstoßes<br />

sollte die positive, segen- und<br />

fruchtbringende Sonnenkraft<br />

für Felder, Vieh und Menschen<br />

beschworen werden.<br />

Die Sonnwendfeiern, in den<br />

ersten Jahrzehnten nach dem<br />

2. Weltkrieg in einem ideologisch<br />

verdächtigen Eck angesiedelt,<br />

sind heute längst<br />

wieder zum Allgemeingut der<br />

Brauchtums pflege geworden.<br />

Insbesondere der Sommertermin<br />

wird von zahlreichen Veranstaltern<br />

wie Feuerwehren,<br />

Sport- oder Brauchtumsvereinen<br />

an allen möglichen Orten<br />

zelebriert, die Tourismuswirtschaft<br />

ist ebenfalls schon längst<br />

darauf angesprungen und<br />

bewegt die Massen. Ein Paradebeispiel<br />

Bei Vereinen ist dieser<br />

Brauch besonders beliebt.<br />

dafür ist<br />

die Sommersonnenwende<br />

in der Wachau und<br />

im Nibelungengau entlang<br />

der Donau. Die Schiffe, von<br />

denen aus man die Höhenund<br />

Uferfeuer hervorragend<br />

beobachten kann, sind ausgebucht,<br />

Reisebusse und Privatautos<br />

fahren in Verkehrsund<br />

Stauspitzen. Aber man<br />

wird mit einem flammenden<br />

wie zündendem Spektakel<br />

entschädigt, verbunden mit<br />

Gourmet- und Weinangeboten,<br />

die zur Feier des Tages<br />

aller Ehren und Lobes wert<br />

sind. Für die Sonne selbst war<br />

und ist so ein Feiertag keine<br />

Sensation, denn sie wendet<br />

sich seit eh und je zweimal<br />

jährlich im unabänderlichen<br />

Kreislauf der Natur...<br />

Foto li: Fotolia, Herr Loeffl er, Fotos re: <strong>Wochenblick</strong>; Wikimedia, Gerhard Anzinger CC BY-SA 3.0; Norbert Krutzler; Wolfgang Spitzbart; Landesausstellung <strong>2016</strong><br />

Salzstadeln am früheren S<br />

ladeplatz für die Traunsch<br />

Hereinspazier<br />

Die Be<br />

Stadl-Paura hat es schon<br />

schwer. Wie soll es nur auf<br />

sich aufmerksam machen,<br />

wenn unweit entfernt das<br />

überragende Stift Lambach<br />

immer wieder alle<br />

Blicke auf sich zieht. Das<br />

war schon immer so und<br />

wird wohl auch so bleiben,<br />

obwohl der kleine und äußerlich<br />

unauffällige Ort am<br />

rechten Ufer des Traunbogens<br />

mehr zu bieten hat,<br />

als der meist eilig Durchund<br />

Vorbeireisende zu sehen<br />

bekommt.<br />

Hört man als Oberösterreicher<br />

Stadl-Paura, denken<br />

ältere Semester sofort an<br />

das Bundesheer-Munitionslager,<br />

das sich in einem

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