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Vest im Leben 2

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V E S T I M F O K U S<br />

S a f t l a d e n<br />

Millionen Liter qualitativ hochwertiger Obstsaft werden in Recklinghausen produziert.<br />

Das Familienunternehmen Möller stellt sie her. Der Klassiker ist der Apfelsaft. VEST <strong>im</strong><br />

<strong>Leben</strong> beantwortet die wichtigste Frage: naturtrüb oder klar?<br />

Deutsche lieben Saft: Jeder trinkt durchschnittlich<br />

40 Liter pro Jahr, damit sind wir weltweit<br />

führend. Doch Saft ist nicht gleich Saft, dafür<br />

muss man nicht Saft-Sommelier werden – eine<br />

Ausbildung, die es übrigens wirklich gibt. Hierzulande<br />

vertrauen Saftfreunde vor allem der Privaten<br />

Obstsaftkelterei Josef Möller, die seit 80<br />

Jahren, bereits in der dritten Generation als Familienunternehmen<br />

besteht. Seit 1936 ist die<br />

Obstsaftkelterei in Recklinghausen ansässig.<br />

Josef Möller jun., aktuell der Chef des Unternehmens,<br />

ist für seine Kunden stets in Bewegung.<br />

Nicht <strong>im</strong> Sinne eines steten Eilens von A nach B,<br />

sondern <strong>im</strong> Sinne von Opt<strong>im</strong>ierung und Entwicklung<br />

von bekannten Fruchtsäften mit eigenen<br />

Rezepturen und Obst aus der<br />

he<strong>im</strong>ischen Region. Auch das<br />

stets flexible Anpassen an den<br />

Zeitgeschmack durch exotische<br />

Fruchtsäfte gehört zum Business.<br />

Die private Obstsaftkelterei Möller<br />

in Stuckenbusch gehört mit<br />

zu den ältesten Keltereien in<br />

Deutschland. Was ursprünglich<br />

<strong>im</strong> Rahmen der Ernährung ledig-<br />

Josef Möller Jun.<br />

lich als ein gelegentlicher wohlschmeckender<br />

Beitrag zur Gesundheit gedacht war, entwickelte<br />

sich über die Jahrzehnte zum Massenprodukt,<br />

und die Produktionsstätte hatte mehr und<br />

mehr alkoholfreie und wohlschmeckende Obstsäfte<br />

zu produzieren. Mit einer Stundenleistung<br />

von über 15 000 Flaschen Saftabfüllung und einem<br />

eigenen Fuhrpark kann das Unternehmen<br />

jeden Kundenwunsch zeitnah erfüllen. Rund 12<br />

Millionen Flaschen <strong>im</strong> Jahr werden in Recklinghausen<br />

abgefüllt. Es gibt fast keine Obstsorte,<br />

die hier nicht zu Säften, Schorlen und weiteren<br />

Getränkespezialitäten verarbeitet werden. Ein<br />

Saftladen der Superlative.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei dennoch der Apfelsaft.<br />

Die Apfelernte 2015 war<br />

nach Angaben Möllers, der an der<br />

Fachhochschule Wiesbaden <strong>im</strong><br />

Bereich Geisenhe<strong>im</strong> Getränketechnologie<br />

und Betriebswirtschaft<br />

studiert hat, besonders<br />

gut. Die Äpfel kommen vor allem<br />

aus dem Münster- und dem Sauerland.<br />

Bei der Verarbeitung zu<br />

Apfelsaft legt Möller größten<br />

Foto: Möller<br />

Wert auf Qualität der angelieferten<br />

Äpfel. Ganz gleich ob von Streuobstwiesen<br />

als Fallobst oder direkt als „Pflückernte“. Faules<br />

oder sch<strong>im</strong>mliges Obst hat dabei keine Chance<br />

zur Verarbeitung.<br />

Bevor der eigentliche Prozess des Kelterns einsetzt,<br />

erfolgen Frischfruchtauslese und Waschprozess<br />

über moderne Kelteranlagen. Der gewonnene<br />

Saft wird kurzzeiterhitzt und zum Teil<br />

in Tanks gelagert. Die Abfüllung des naturtrüben<br />

Apfelsaftes erfolgt „just in t<strong>im</strong>e“. „Das gibt unseren<br />

Kunden die Sicherheit, stets frische Säfte zu<br />

erhalten, ohne zusätzliche asiatische Saftkonzentrate“,<br />

so Möller. Die Produktion erfolgt kl<strong>im</strong>aneutral.<br />

Das bedeutet, die während der Verarbeitung<br />

entstehenden CO2 Belastung wird<br />

durch die Obstbäume in der Region neutralisiert.<br />

Die klassische Streuobstwiese ist für die<br />

Obstsaftkelterei Möller die traditionelle Form<br />

des Apfelanbaus. Aus Naturschutz- und Qualitätsgründen<br />

fühlt man sich zur Erhaltung und<br />

Förderung von Streuobstwiesen in der Region<br />

verpflichtet.<br />

Zu 80 Prozent gewinnt man Saft, der Rest bleibt<br />

als Maische mit Schalen und Kernen übrig, der<br />

sogenannte Trester. Er findet Verwendung als<br />

pflanzliches Geliermittel bzw. in der Tierfütterung<br />

oder Energiegewinnung.<br />

Hier nun die Gretchenfrage: Wie halten Sie es<br />

mit dem Apfelsaft? Trüb oder klar?<br />

Möller gibt eine Antwort: Ganz klar sei der naturtrübe<br />

Apfelsaft gesünder. Die in der Natur und<br />

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