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Zweite Heimat Nürburgring<br />
: Bei Friedhoffs ist die VLN Familientradition<br />
wISabrina Lambers<br />
Mit 89 Jahren ist die Rennstrecke am Nürburgring schon ein<br />
echter Oldie, an Charme und Beliebtheit hat die längste, permanente<br />
Rennstrecke der Welt aber nichts eingebüßt. Seit dem<br />
Eröffnungsjahr der Strecke, 1927, ist eine Familie aus Wittlich<br />
fester Bestandteil des Rennsports am Nürburgring. Familie<br />
Friedhoff fährt in vierter Generation Nordschleifen Rennen.<br />
Schon der Ur-Opa startete auf der damals ersten „Gebirgs-<br />
Renn- und Prüfstrecke“. Sein Sohn fuhr dort dann später erfolgreich<br />
Langstrecke, was bis heute quasi Familien-Tradition<br />
geblieben ist. So wurde das Fahren in der VLN Max Friedhoff<br />
praktisch in die Wiege gelegt, wie er selbst sagt. Mit 17 fuhr<br />
er das erste Mal, natürlich mit Vater Axel als Beifahrer, auf der<br />
Nordschleife und 2012 kam die erste Fahrt bei einem VLN-<br />
Rennen: „Ich war schon sehr nervös, da ich auch die üblichen<br />
Einsteiger-Schritte über GLP oder RCN übersprungen hatte –<br />
das geht heute gar nicht mehr. Aber alles hat super geklappt<br />
und so nahm die Geschichte dann ihren Lauf“.<br />
Seit 2014 hat die Geschichte ein neues Kapitel dazu bekommen.<br />
Die Friedhoffs sind als eigenes Team unterwegs: „Aimpoint<br />
Racing“. Und wie der Name schon andeutet, die beiden<br />
sind zielstrebig. Diese Zielstrebigkeit und die langjährige Erfahrung<br />
zahlte sich auch direkt im Premierenjahr des Teams aus.<br />
Sie gewannen die Meisterschaft<br />
in der Klasse Cup3 sowie drei<br />
Rennen – darunter das 6h-Rennen.<br />
„Das verdanken wir aber<br />
vor allem unseren Team“,<br />
sagt Max. Der Großteil<br />
war von Anfang an<br />
dabei und ist noch immer<br />
Feuer und Flamme.<br />
Das Tollste und Wichtigste<br />
dabei ist aber, dass es sich bei allen um<br />
Familie, Freunde und Arbeitskollegen handelt, die sie<br />
ehrenamtlich aus dem Spaß am Motorsport unterstützen.<br />
Das haben die beiden Fahrer auch wirklich nötig, denn Axel<br />
ist Geschäftsführer einer großen Firma und Max absolviert<br />
in München ein Volontariat. Die Teilnahme an den Rennen ist<br />
deswegen eine echte Herausforderung und nur möglich, wenn<br />
das ganze Team an einem Strang zieht. Das Auto wird meistens<br />
schon weit vor dem Rennwochenende vorbereitet und<br />
Max reist Donnerstagabend von München in die Eifel, um mit<br />
den anderen gemeinsam den LKW zu beladen. Ein kleiner Teil<br />
der Truppe bringt das Auto dann zum Nürburgring, absolviert<br />
die nötigen Abnahmen und räumt die Box ein. Samstagmorgen<br />
stehen alle Gewehr bei Fuß und ein immer spaßiger Renntag<br />
beginnt. Um diesen Spaß an der Geschwindigkeit noch weiter<br />
auszubauen, wechselte das Team Ende letzten Jahres vom<br />
treuen Renault Clio, genannt „Nemo“, zum Seat Leon TCR. Mit<br />
mehr Leistung und den Vorteilen der immer stärker werdenden<br />
TCR-Klasse, erreichen die beiden bis zu 245 km/h und fahren<br />
die fast 25 Kilometer lange Rundstrecke in neun Minuten. Das<br />
Auto bei solchen Geschwindigkeiten zu kontrollieren, erfordert<br />
neben dem wohl angeborenem Talent viel Übung und Konzentration.<br />
Nur wenn man die Strecke gut kennt und sich im Verkehr<br />
mit 180 Rennteilnehmern bewegen kann, meistert man<br />
die Langstreckenrennen. •<br />
22 <strong>ego</strong><br />
Aimpoint Racing<br />
Aimpoint Racing <strong>ego</strong> 23