neue Strukturen - Nordzucker AG
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EU-Zuckermarkt<br />
Hohe Zuckererzeugung steigert die Nachfrage nach Exportlizenzen<br />
In ganz Europa fallen Zuckerrübenernte<br />
und Zuckererzeugung in diesem Jahr überdurchschnittlich<br />
gut aus. Damit wird der<br />
Druck auf Exportmöglichkeiten wegen eines<br />
hohen Anfalls an Nicht-Quoten zucker<br />
steigen. Denn für diesen gibt es nur zwei<br />
Absatzmöglichkeiten: im Non-Food-Bereich<br />
in der chemischen und Fermentations indus<br />
trie sowie im Export außerhalb der EU.<br />
Nicht-Quotenzucker im Non-Food-Bereich<br />
hat sehr stabile Absatzzahlen und steht in<br />
Konkurrenz zu anderen Kohlenhydrat-Quellen.<br />
Steigende Volumina können hier in der<br />
Regel nicht abgesetzt werden. Ex porte von<br />
Nicht-Quotenzucker sind wiederum durch<br />
WTO-Abkommen limitiert. Diese erlauben<br />
der EU, insgesamt 1,375 Millionen Tonnen<br />
Zucker pro Jahr zu exportieren. In einem<br />
Rekordjahr wie diesem, in dem geschätzt<br />
rund 3,9 bis 4,5 Millio nen Tonnen Nicht-<br />
Quoten zucker anfallen werden, bringt das<br />
einen enormen Druck auf die dafür notwendigen<br />
Exportlizen zen. Die EU wird<br />
unausweichlich einen Zucker überschuss<br />
haben, den sie auf das nächste Jahr vortragen<br />
wird, da sich das nicht über die Non-<br />
Food-Nach frage und die EU-Ex por te regeln<br />
wird. Paradoxer weise sieht es so aus,<br />
als ob die größeren und effizienteren Produ<br />
zenten von den Regu larien und dem gesamten<br />
Prozedere des Erwerbs von Exportlizenzen<br />
am härtesten getroffen werden,<br />
da es die Effi zienz dieser Unternehmen im<br />
darauf folgenden Jahr negativ beeinflusst.<br />
Es zeigt aber auch, dass die Situation in<br />
diesem Jahr so nicht von der Kommission<br />
vorhergesehen wurde. Hoffentlich wird<br />
sie die notwendigen Rück schlüsse für das<br />
nächste Jahr daraus ziehen, auch wenn der<br />
Scha den schon angerichtet ist. Der Ausgang<br />
für <strong>Nordzucker</strong> ist zurzeit ungewiss.<br />
Zuckererzeugung in Indien und Brasilien<br />
unter Erwartungen<br />
Die Weltmarktpreise für Zucker sind noch<br />
auf historischem Rekordstand und bewegen<br />
sich um die 400 Euro pro Tonne Weiß-<br />
zucker. Diese Hausse hat zwei Ur sachen:<br />
eine witterungsbedingt schlechte Ernte in<br />
Indien sowie eine unerwartet niedrige<br />
Zucker pro duktion in Brasilien. Das bedeutet,<br />
dass es derzeit eine Un terver sor gung<br />
mit Zucker gibt. Trotz dieser auf den ersten<br />
Blick vorteilhaften Situation für den Export<br />
von Überschuss zucker aus Europa auf den<br />
Weltmarkt wird der Druck auf den Preis<br />
nicht nachlassen. Händler werden entsprechend<br />
ihre Konditionen anpassen. Gleichzeitig<br />
haben exportierende Unternehmen<br />
zu sätzliche Logistik,- Lager- und sonstige<br />
Prozesskosten, so dass der Profit durch<br />
niedrigere Preise geschmälert wird.<br />
Mats Liljestam<br />
Vorstand Marketing<br />
und Vertrieb<br />
„Just-in-time”-Lieferungen garantieren<br />
die Versorgung der Kunden mit Zucker.<br />
Akzente 03/09 23