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Asyl und Integration in Andechs<br />
Beim Xylofon-Solo hat es sie von den Stühlen gerissen:<br />
etwa 45 Bewohner unserer Asylanlage waren am<br />
9. April der Einladung zum Konzert der Blasmusik im<br />
Florianstadl gefolgt, begleitet von ähnlich vielen Personen aus unserem<br />
Helferkreis. Es war für diese Menschen das erste Erlebnis bayrischer<br />
Kultur seit ihrer Ankunft bei uns.<br />
Ebenso haben sie mit viel Interesse die Maibaumaufstellung am 1. Mai in<br />
Erling verfolgt und die Männer mit den starken Muskeln bewundert; auch<br />
anschließend bei Kaffee und Kuchen waren sie Teil der Bevölkerung.<br />
Mit Unterstützung und Hilfe durch fleißige Damen bei uns im Dorf können<br />
nun einige unserer Gäste ein Stück Land bei den Sonnenäckern in Erling<br />
bewirtschaften; sie sind ganz stolz und zeigen uns wie „ihr“ Salat und<br />
Gemüse wachsen.<br />
„Wir“ das ist ein Kreis von Helfern die sich mit viel Mühen und<br />
Zeitaufwand um die Belange unserer Gäste kümmern und immer wieder<br />
bekommen wir auch zur Antwort „wir möchten auch helfen“. Und so<br />
haben wir sie beim Wort genommen und gefragt, ob sie beim Aufbau<br />
der Spiel- und Kletterlandschaft an der Raiffeisenstraße in Erling helfen<br />
wollen. Durch die Initiative engagierter Eltern, Anwohner und Förderer<br />
wurde dort eine Traumlandschaft für Kinder geschaffen und an drei<br />
Tagen haben bis zu 15 vornehmlich junge Männer aus unserem Asyldorf<br />
tatkräftig mitgearbeitet.<br />
Schließlich ist zu berichten, dass die drei Pfarrgemeinderäte unsere Gäste<br />
am Sonntag, 12. Juni, zu gemeinsamem Minigolfen eingeladen haben.<br />
Die mühselige Konversation in deutscher Sprache hat dabei bei den<br />
Beteiligten mehr Eindruck hinterlassen als das Spielergebnis.<br />
Diese und andere kleinere Ereignisse lassen uns ganz vorsichtig formulieren:<br />
„die Integration hat begonnen“. Dennoch wissen wir nur zu gut, dass<br />
noch ein langer, mühevoller Weg vor uns liegt. Wenn Sie, liebe Leser, uns<br />
unterstützen wollen, sprechen oder schreiben Sie uns an, wir sind um jede<br />
weitere Hilfe dankbar.<br />
Als sehr erfreulich kann hier vermeldet werden, dass unser chronischer<br />
Mangel an Räumen für alle Arten von Unterricht, Hausaufgabenbetreuung<br />
und Nachhilfestunden etc. nun nicht mehr besteht. Die Gemeinde hat für<br />
diese Zwecke einen geeigneten Raum im Haus der Vereine, ehemals altes<br />
Schulhaus, in Erling hergerichtet und ausgestattet; dort wird inzwischen<br />
täglich fleißig Deutsch gelernt. Und nunmehr steht uns auch ein Raum im<br />
Kloster zur Verfügung den wir von Montag bis Freitag nutzen können.<br />
Wir sind der Gemeinde Andechs, Frau Neppel und ihren Mitarbeitern,<br />
und Herrn Abt Johannes und seinen Mitbrüdern im Kloster, sehr dankbar.<br />
Wir Alle, aber besonders unsere Lehrkräfte und die VHS Herrsching,<br />
wissen das sehr zu schätzen.<br />
Wenn Sie mehr wissen oder Kontakt mit uns aufnehmen wollen, hier sind<br />
unsere Daten: www.asyl-in-andechs.de, asyl@gemeinde-andechs.de,<br />
oder Tel. 0171-9026985<br />
Manfred R. Boll, Leiter des Helferkreises Asyl und Integration in Andechs<br />
Heimatverein Erling-Andechs<br />
Unser Programm für das zweite Halbjahr 20<strong>16</strong>:<br />
August: Fahrt mit Schiff nach Dießen, Besichtigung d. Klosterkirche und<br />
geführte Führung durch den Ort.<br />
September: Fahrt nach Forstenried „Hl. Kreuz“ Kirche, (Andechser Kreuz<br />
aus der Burgkapelle) anschließend Fahrt zur Burg Grünwald.<br />
Oktober: Kulturgeschichtliche Wanderung, Teil 2, Rundgang zu den 3<br />
Burgställen auf Andechser Flur (Fliehburg, alte Burg, Dynasten Burg d.<br />
Grafen v. Andechs-Meranien).<br />
November: FFB, Jexhof Besuch d. Sonderausstellung, „Flucht- Flüchtlinge<br />
und ihre Habseligkeiten. Von 1945 bis heute“, anschließend Weiterfahrt<br />
nach Schondorf.<br />
Kulturgeschichtliche Wanderung durch unsere Flur, Teil 1<br />
Am Samstag den <strong>16</strong>.04.20<strong>16</strong> fand unser Kulturgeschichtlicher Rundgang<br />
Teil 1 statt.<br />
Erster Stop war am Aussiedlerhof von Fam. Frey. (B1) Hier erfuhren wir<br />
ausführlich alles über einen modernen landwirtschaftlichen Betrieb, vom<br />
Computer bis hin zum Melkroboter.<br />
Weiter ging es zum sog. „Fuchsbichl“. Dort erzählte uns Helmut Schwab<br />
alles Wissenswerte über die ehem. Flakscheinwerferstellung im II.<br />
Weltkrieg. (B2) u. (B3)<br />
Nächster Halt war am „Bäckerbichl“ (B4) Von Karl Strauß erfuhren wir,<br />
dass der 724 m hohe Bäckerbichl 1979 zum Naturdenkmal ausgewiesen<br />
wurde. Der Drumlin, den ein Gletscher aus der Würm- Eiszeit auf seinem<br />
Rückzug formte, blieb auf dem von landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />
umgebenen Hügel ein natürlicher Lebensraum für inzwischen selten<br />
gewordene Pflanzen.<br />
Außerdem wurden wir mit einem grandiosen Rundumblick belohnt (B5)<br />
Nächste Station war der benachbarte „Kalkofen“ Alfons Echter erklärte<br />
uns die Technik die bis ins vorletzte Jahrhundert angewendet wurde um<br />
hier Kalk zu brennen. Die Reste des Ofens sind mittlerweile verschüttet<br />
und vom Gestrüpp überwuchert (B6)<br />
Der Kalkofen wurde ehem. auch Galgenberg genannt, Vor. dem 15 Jhd.,<br />
also noch zur Grafenzeit befand sich hier ein Galgen. (B8)<br />
Danach ging es weiter zum „Vogelherd“. (B8) Im Mittelalter wurden hier<br />
Vögel zum Verzehr und Weiterverkauf gefangen. Karl Strauß berichtete<br />
anschaulich über die damals angewendete Fangtechnik.<br />
Auf dem Weg zum letzten Etappenziel konnten wir die noch die wenigen,<br />
vorhandenen Spuren der ehem. Römerstraße besichtigen. Sie verlief<br />
paralell zur Staatsstraße nach Starnberg<br />
Außerdem kamen wir unterhalb der Friedenskapelle, an der sog.<br />
„Kirchgrub“ vorbei. Hier befinden sich lt. Bayer. Denkmalatlas Hinweise<br />
auf eine ehem. Siedlung oder Gebäude aus der Römerzeit<br />
Zu guter Letzt stand die „Friedenskapelle“ auf dem Programm. Nach<br />
Besichtigung der Innenräume und ausführlicher Erklärung der wichtigsten<br />
Daten zur Kapelle selbst, erzählte Karl Strauß alles Wissenswerte über<br />
die bekanntesten Persönlichkeiten die hier begraben wurden<br />
Zurück ging es über den sog. „Kreuzweg“ mit seinen 14 Stationen.<br />
Der neuromanische Kreuzweg wurde 1875 gespendet von der Witwe<br />
des Münchner Hoflieferanten Stoffel. Sie beginnen an der Friedenskapelle<br />
und enden am Klosterberg in Andechs.<br />
Heimatverein Erling-Andechs, Helmut Schwab<br />
B1<br />
B2<br />
B3<br />
B4<br />
B5<br />
B6<br />
B7<br />
B8<br />
10