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Starnberger Bote 8 Titelthema<br />
Kommunalwahl 2<strong>01</strong>4 - Befragung der KandidatInnen<br />
Was die Wahl-Bürger umtreibt<br />
Die Konzept-Bausteine des Stadtförderers,<br />
spiegeln sich im Interview<br />
an die fünf BürgermeisterkandidatInnen<br />
wieder. Größtes Interesse gilt jedoch der<br />
Frage, ob für Starnberg nach der Wahl<br />
eine neue Eiszeit des „Gegeneinander“<br />
droht oder ob man als Bürger auf ein<br />
Tauwetter des „Miteinander“ hoffen<br />
darf. Eines ist jedoch sicher, die beiden<br />
bedeutenden Jahrhundertprojekte<br />
zu denen sich inzwischen vier große<br />
Starnberger Parteifraktionen bekennen,<br />
lassen sich durch keine(n)<br />
Bürgermeister(in) verhindern, egal<br />
was er „im Schilde führt“: ein UWG,<br />
ein SPD, ein CSU, ein BMS oder eine<br />
Sonnenblume auf grünen Grund…<br />
Mit einer Art Lackmustest in Frageform<br />
soll den KandidatInnen, die uns derzeit<br />
von Plakatwänden zulächeln, auf den<br />
Zahn gefühlt und ausgelotet werden wo<br />
Gemeinsames und wo Trennendes zu<br />
erahnen ist.<br />
Kommunalwahl 2<strong>01</strong>4 - Welcher Kurs<br />
für Starnberg?<br />
Fragen an alle BürgermeisterkanditInnen:<br />
Aus Platzgründen werden die Fragen -<br />
abgesehen von der Individualfrage - den<br />
Antworten hier vorangestellt.<br />
1) Ergänzen Sie bitte: „Denk ich an<br />
Starnberg in der Nacht, dann….<br />
2) Starnberg, nahe München ist kein<br />
Solitär, sondern fester Bestandteil<br />
der Region des Fünfseenlandes, eine<br />
„Landschaft die ein Gott erschaffen<br />
haben muss“. Welche bekannte<br />
Persönlichkeit hat das gesagt:<br />
a) die ehemalige Olympiahostess<br />
Silvia Sommerlath (heute Königin von<br />
Schweden)?<br />
b) Filmstar und Regisseur Clint Eastwood<br />
(ehemaliger Bürgermeister von Carmel<br />
in Kalifornien)<br />
c) Ex-US Außenminister Henry<br />
Kissinger, Teilnehmer der diesjährigen<br />
Sicherheitskonferenz in München?<br />
3 a) Welches ist das überzeugendste<br />
Alleinstellungsmerkmal Starnbergs?<br />
b) Was ist für die Außenwirkung<br />
Starnbergs am negativsten?<br />
c) Welche Prioritäten würden Sie setzen<br />
um die Identität Starnbergs zu stärken?<br />
4) Starnberg ist Einkaufs- und<br />
Touristenstadt, Gewerbestandort,<br />
Freizeit-vor-Ort von München und für<br />
viele Deutsche die LOCATION zum<br />
Segeln, Golfen und Reiten.<br />
a) Ist diese Uneindeutigkeit Chance oder<br />
Belastung?<br />
b) Wie könnte man das Image von<br />
Starnberg schärfen?<br />
5) Mit neuer „Cityinitiative“ und der<br />
Stabsstelle für den Stadtförderer wurde<br />
ein Anfang gemacht, die Kräfte in der<br />
Stadt zu bündeln.<br />
a) Wie werden Sie den Stadtförderer<br />
Lars Werkmeister unterstützen?<br />
b) Sollten weitere Organisationen/<br />
Verbände/Vereine ins Boot geholt werden?<br />
c) Sollte die jetzige Arbeits- und<br />
Verantwortungsstruktur verändert werden<br />
und wenn ja, wie?<br />
6) Jede Wirtschafts- und<br />
Verkaufsförderung zielt auf Prosperität<br />
und ist nicht zuletzt abhängig von der<br />
Qualität des Ortes. Halten Sie eine<br />
qualifizierte Weiterentwicklung des<br />
Rahmenplanes von 20<strong>01</strong>, Teil B1 („Die<br />
Strukturen der Stadt“ u.a. Einzelhandel<br />
und Tourismus) für sinnvoll und wo<br />
sehen Sie die größte städtebauliche<br />
Schwachstelle?<br />
7) Der Seebahnhof ist ein wichtiges<br />
Einfallstor zur Stadt. Das Umfeld der<br />
Unterführung ist chaotisch, optisch<br />
vermüllt, die Bahnhofstrasse auf der<br />
gesamten Länge diffus und aufenthaltsunfreundlich.<br />
Wie könnte dieser „Unort“<br />
an der Nahtstelle zwischen Stadt und<br />
See zu einem „Ort“ werden?<br />
8) Individuelle Frage: Nehmen wir<br />
an, Sie hätten zwei Amtsperioden als<br />
BürgermeisterIn hinter sich und wollen<br />
ins normale Leben zurückkehren …<br />
Hans Beigel (UWG):<br />
1) …dann bin ich um den Schlaf<br />
gebracht. Ich kann nicht mehr die<br />
Augen schließen, ohn‘ dass mich<br />
Starnbergs Sorgen spießen. Gottlob!<br />
Durch meine Fenster bricht bayerisch<br />
heitres Tageslicht; es kommt mein Weib,<br />
schön wie der Morgen und lächelt fort<br />
Starnberger Sorgen (frei nach H. Heine).<br />
2) B ist richtig, es war Clint Eastwood.<br />
3 a) Wenn man vom Buchhof kommend<br />
die Starnberger Kulisse sieht. Das absolute<br />
Alleinstellungsmerkmal Starnbergs<br />
ist die Lage in unserer wunderschönen<br />
Landschaft und der See. Diese prägt<br />
den Lebensraum für Menschen, Flora<br />
und Fauna und ist deshalb mitbestimmend<br />
für die hohe Lebensqualität.<br />
3 b) Die extreme Verkehrssituation<br />
und die Gegend am Bahnhof mit der<br />
unglücklichen Gestaltung.<br />
3 c) Die Bahnanlagen minimieren. Mit<br />
dem Tunnel den Durchgangsverkehr<br />
unter die Erde schaffen, dann können<br />
die Starnberger an die frische Luft.<br />
4 a) Stimmen diese Prämissen? Segeln<br />
– kann man auch in Kiel. Golf – es<br />
gibt Bad Griesbach, Reiten – lässt es<br />
sich gut in Warendorf im Münsterland.<br />
Die Un-Eindeutigkeit ist Belastung und<br />
Chance zugleich. Aber wir haben die<br />
einzigartige Lage als Stadt am See.<br />
4 b) Das Image ist nur mit der Seeanbindung<br />
zu schärfen. Unsere Stadt<br />
heißt Starnberg am See. Unser See<br />
heißt Starnberger See. Erst mit der<br />
Seeanbindung können wir diese Begriffe<br />
zu erlebbarer Realität machen.<br />
5) Die Kräfte in der Stadt müssen im<br />
Stadtrat gebündelt werden. Durch die<br />
Entscheidung der seit Jahren bekannten<br />
Grundprobleme – Verkehrsbelastung<br />
und Trennung vom See - und die<br />
Umsetzung der gefundenen Lösungen<br />
muss ein Waffenstillstand her und<br />
der allgemeine Stadtfriede ausgerufen<br />
werden. Wir müssen uns endlich<br />
wieder mehr um die Menschen kümmern.<br />
Mit dem Ausbau der neuen<br />
Cityinitiative und Schaffung weiterer<br />
Attraktionsmöglichkeiten runden wir<br />
unser Profil künftig gelungen ab.<br />
6) Starnberg hat nicht wie z.B. Weilheim<br />
eine gewachsene städtebauliche<br />
Ausformung einer Innenstadt. Dies<br />
ist auch nicht nachträglich der Stadt<br />
aufzupfropfen. Aber mit dem See und<br />
der Verbesserung seiner Spürbarkeit<br />
in der Innenstadt hat Starnberg die<br />
Chance auf eine besondere qualifizierte<br />
Atmosphäre. Der Begriff „Rive gauche“<br />
ist ein Beispiel, wie ein Stadtteil seine<br />
Eigenart bekommen kann.<br />
7) Seit Jahrzehnten weiß jeder in<br />
Starnberg, dass unsere potentiell<br />
schönste Stelle der Stadt aktuell der<br />
hässlichste Fleck ist. Es finden sich<br />
aber immer wieder Leute, die Panik<br />
machen und Hysterie schüren, um jeden<br />
Lösungsansatz wieder zu verhindern.<br />
Wenn man das Sprachbild gebraucht,<br />
dass unsere Stadt eine Vermählung mit<br />
dem See benötigt, dann ist Starnberg:<br />
„Eine Braut, die sich nicht traut.“<br />
Starnberg ist unser 'Zukunftsprojekt'.<br />
Die Verwirklichung der Seeanbindung<br />
durch Überwindung der Trennwirkung<br />
der Bahn ist die große Aufgabe des<br />
nächsten Stadtrats.<br />
8) Individualfrage: Ihr Vorgänger und<br />
UWG-Parteimitglied Pfaffinger hat<br />
zum Abschied als Bürgermeister auf<br />
Schlittschuhen beim „Starnberger<br />
Eiszauber“ eine gute Figur gemacht.<br />
Nachdem Sie in der Stichwahl 2<strong>01</strong>4<br />
knapp gewonnen hatten (weil es so<br />
viele „Beigels“ in Starnberg gibt), lief es<br />
dann 6 Jahre später dank Ihrer ruhigen<br />
Hand wie geölt. Mit welcher Sportart<br />
und mit welchem Event verabschieden<br />
Sie sich nach 12 Jahren Amtszeit?<br />
Warum nur 12 Jahre Amtszeit?<br />
Weitere sechs Jahre sind doch auch<br />
noch möglich. Als Sportevent kommt<br />
nur Fußball in Frage. Vielleicht mit den<br />
alten Freunden gegen die ehemaligen<br />
Konkurrenten. Und dann aber eine endgültige<br />
Verabschiedung mit einer Woche<br />
Seebühne, auf der neu gestalteten<br />
Seepromenade!!<br />
Dr. Frank Hauser (SPD):<br />
1) …dann lasse ich einen schönen<br />
Sommertag mit meiner Familie und<br />
Freunden bei einem Picknick am<br />
Steininger Grundstück ausklingen. Für<br />
solche Momente liebe ich meine Heimat.<br />
2) Ich hoffe, dass das alle drei nach<br />
ihrem Besuch in Starnberg gesagt<br />
haben oder sagen würden… Ich tippe<br />
auf a)<br />
3 a) Das Besondere unserer Stadt ist<br />
natürlich seiner Lage am schönsten See