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Schnell unter der Stadt…<br />
Editorial<br />
„Action am See halt!“<br />
Bürgermeisterbrief<br />
"Mut zur Zukunft"<br />
Kultur<br />
Starnberger Bank-Geheimnisse<br />
Japanisches Graffl<br />
Starnberger Kulturfahrplan<br />
Sommer 20<strong>13</strong><br />
S. 3<br />
S. 5<br />
S. 6<br />
Alle Fotos und Montagen zum Titelthema: Peter Riemann<br />
Zweispuriger Tunnel in Traunstein<br />
2. Ausgabe Juni 20<strong>13</strong><br />
Starnberger<br />
Bote<br />
Mitglieder stellen sich vor<br />
ELENIO E-Bike-Store in Starnberg<br />
Titelthema<br />
Starnberg – eine Frage<br />
der Identität<br />
Aus der Stadt<br />
Im Liegestuhl mit königlichem Blick<br />
Historisches Hotel sucht Investor<br />
Königliche Räume für die Starnberger<br />
Steuer & Recht<br />
Mietrecht: Waldi darf bleiben<br />
"Verplanter" Architekt<br />
Bonus bei Stromanbieterwechsel<br />
Berliner Testament<br />
Energie<br />
Energieeffizienz lohnt<br />
S. 9<br />
S. 10/11<br />
S. <strong>13</strong><br />
S. 15<br />
S. 16<br />
Impressum<br />
S. 19<br />
Zeitung für Starnberg mit seinen Ortsteilen<br />
Hadorf, Hanfeld, Landstetten, Leutstetten<br />
Percha, Perchting, Söcking und Wangen<br />
Mitteilungen der Stadt im Sonderteil<br />
an alle Haushalte<br />
Herausgeber:<br />
BDS Bayern e.V., Ortsverband Starnberg<br />
…und schöner zum See<br />
Starnberg – eine Frage der Identität<br />
Vision und Wirklichkeit: Die Fotowände in der Bahnunterführung als Bild vor der Alpenkulisse
• Implantologie<br />
• Parodontologie<br />
• Lasertherapie<br />
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Starnberger Bote 3 Editorial<br />
Sehr geehrte Starnberger Bürger<br />
und Bürgerinnen,<br />
Ihnen gings sicher genauso wie mir.<br />
Kaum waren die Winterjacken in den<br />
Keller geräumt, wurden die nächsten<br />
Frostnächte angesagt und die Jacken<br />
wieder raufgeholt. Kaum stand der vereinbarte<br />
Termin zum Reifenwechseln<br />
vor der Tür, musste er auch schon<br />
wieder abgesagt werden, da ein neuer<br />
massiver Schnnesturm aufzog. Das<br />
wiederholte sich bei mir in diesem<br />
Jahr jeweils 3 mal. Irgendwie wollte<br />
uns der Winter besonders lange ärgern,<br />
was ihm zeitweilig auch gelang. Aber<br />
es kam, wie es kommen musste: Der<br />
Frühling setzte sich doch noch durch.<br />
Die Eiscafes waren von einem Tag<br />
auf den anderen bis auf den letzten<br />
Platz gefüllt, die Natur wechselte<br />
innerhalb kürzester Zeit ihr Antlitz und<br />
die Personen auf der Straße waren<br />
irgendwie lebendiger. Gerade in einer<br />
Stadt wie Starnberg erwachen in<br />
einer solchen Zeit die Lebensgeister.<br />
Touristen strömen an den See, der<br />
Einzelhandel bereitet sich auf einen<br />
entsprechenden Ansturm vor und die<br />
Gastronomie stellt das Angebot vollständig<br />
auf das Sommergeschäft um.<br />
Der Glühwein weicht dem Aperol Spritz.<br />
“It`s summer in the city”.<br />
Wenn man sich mit ortsfremden<br />
Personen unterhält, stellt man aber<br />
doch fest, dass von außen andere<br />
Verhältnisse vermutet werden, als man<br />
sie hier vorfinden kann. Sommer, der<br />
See und die Kulisse der nahen Berge,<br />
da muss immer so richtig was geboten<br />
sein. Der Sommer am See gehört in der<br />
Außenwahrnehmung zur Starnbergs<br />
Kernkompetenz.<br />
So kam ich letztens mit einem jungen<br />
Mann aus Dresden ins Gespräch. Er sei<br />
nur über Nacht in Starnberg, er überlege<br />
sich aber, im Sommer nochmal ein<br />
paar Tage herzukommen. Wann wäre<br />
denn am meisten los …. Ich fragte ihn,<br />
was er meine: „Parties, Feste, Action<br />
am See halt! Hier wird einem doch<br />
sicher Einiges geboten.“<br />
Ich war etwas sprachlos. Außer der<br />
ein oder anderen Ü 30 Party im<br />
Undosa -bei der der junge Herr wohl<br />
altersbedingt fehl am Platz gewesen<br />
wäre- fiel mir nicht wirklich etwas<br />
Außergewöhnliches ein. Ich wich auf<br />
die Vergangenheit aus: „Im letzten Jahr<br />
war hier Einiges los, da hatten wir 100<br />
jähriges Stadtjubiläum. Da gabs hier<br />
viel Remmidemmi!“<br />
Im Nachgang dachte ich über das im<br />
letzten Jahr Erlebte nach und ließ die<br />
Feierlichkeiten Revue passieren. Und<br />
ja, die überwiegend vor der Kulisse des<br />
Sees stattfindenden Veranstaltungen<br />
machten Starnberg und auch die<br />
Starnberger lebendiger.<br />
Doch gibt es etwas Ähnliches in<br />
Starnberg auch dieses Jahr? Werden<br />
am See Märkte veranstaltet, gibt es<br />
kleine Festivitäten oder gar ein Live<br />
Konzert? Zumindest irgendetwas mit<br />
Bierbank, Ausschank und Ufftata?<br />
Ich recherchierte im Internet; es stellte<br />
sich schnell Ernüchterung ein. Nirgends<br />
konnte ich einen Hinweis auf ähnliche<br />
Veranstaltungen finden. Vielleicht<br />
habe ich auch an den falschen Stellen<br />
gesucht. Ich habe deshalb Starnberger<br />
befragt, ob sie von öffentlichen<br />
Veranstaltungen am See in diesem<br />
Sommer wüssten. Keiner der von mir<br />
angesprochenen Personen konnte mir<br />
hier einen hilfreichen Tipp geben. Sollte<br />
Starnberg in diesem Jahr wieder zurück<br />
in die althergebrachte Lethargie verfallen<br />
und nicht dort anknüpfen, wo man<br />
bei den letztjährigen Feierlichkeiten<br />
begonnen hatte?<br />
Viele Gemeinden und Städte an den<br />
oberbayerischen Seen nützen inzwischen<br />
die privilegierte Möglichkeit, den<br />
See vor der Haustür als Kulisse für<br />
außergewöhnliche Veranstaltungen,<br />
Feste und Märkte zu nutzen. Diese<br />
Veranstaltungen stellten dort, wo sie<br />
gemacht werden, gleichermaßen<br />
für Einheimische und Touristen gern<br />
genutzte Angebote dar. Deshalb werden<br />
diese dort auch regelmäßig, teilweise<br />
mehrmals im Jahr wiederholt.<br />
Und in Starnberg?<br />
Seit mehreren Jahrzehnten bietet<br />
Starnberg die Möglichkeit eines<br />
kurzen Spazierganges am See, des<br />
Mietens eines Tret-, Ruder- oder<br />
Elektrobootes sowie des Zustiegs zu<br />
einer Dampferfahrt. Auch Kaffee und<br />
Kuchen wird hier und da verkauft. Die<br />
Frage, ob Starnberg die privilegierte<br />
Lage damit optimal nutzt, ist mit Blick<br />
auf die Erfolgsgeschichten in anderen<br />
Seegemeinden sicher kontrovers zu<br />
diskutieren. Ein bisschen frischer Wind<br />
würde nicht schaden.<br />
Ich hoffe daher sehr, dass unsere<br />
Seepromenade auch in diesem Jahr<br />
noch das eine oder andere Aufregende<br />
erleben wird, Oder wie ein Dresdner<br />
sagen würde: „Action am See, halt!“.<br />
Ihr<br />
Michael Forster<br />
1. Vorsitzender Bund der Selbstständigen<br />
/ Gewerbeverband Starnberg<br />
Ortsgruppe des BDS Bayern e.V.<br />
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Starnberger Bote 5 Bürgermeisterbrief<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
„Ob ich die Seeanbindung noch erlebe?“<br />
fragte neulich ein Bürger im<br />
Blog der Seeanbindungs-Webseite.<br />
Eine Frage, die wahrscheinlich eher<br />
auf das lang erscheinende Prozedere<br />
der Entscheidungsfindung als auf<br />
sein Lebensalter gemünzt war. Wer<br />
die Anfänge dieser Diskussion vor<br />
mehr als 30 Jahren miterlebt hat,<br />
der kann wahrlich den Glauben an<br />
eine Realisierung verloren haben.<br />
Und wer die ewigen Diskussionen,<br />
Zeitungsartikel und Flugblätter zum<br />
Thema „B2-Tunnel“ verfolgte, glaubt<br />
womöglich an dessen Umsetzung<br />
auch nicht mehr. Doch die Zeit drängt,<br />
sowohl das tägliche Verkehrschaos in<br />
Starnberg in den Griff zu bekommen als<br />
auch das gesamte Bahnhofsquartier,<br />
stadt- und seeseitig neu zu gestalten.<br />
Lösungen, die Starnberg endlich<br />
eine stimmige, lebenswerte Identität<br />
verleihen.<br />
„Das Schneckentempo ist das normale<br />
Tempo der Demokratie“ hat unser<br />
Altkanzler Helmut Schmidt einmal<br />
gesagt. Das unterscheidet die Politik<br />
von der Wirtschaft, wo Unternehmer<br />
Entscheidungen treffen und in dem ihnen<br />
möglichen Tempo umsetzen können. Die<br />
Mühlen der politischen Entscheidungen<br />
mahlen langsamer. Lösungen werden<br />
erarbeitet und in vielen Schleifen mit<br />
Fachleuten beraten, in Gremien diskutiert,<br />
der Bürgerschaft vorgelegt, noch<br />
mal diskutiert, von Räten beschlossen.<br />
Und selbst wenn alle Bedenken beseitigt<br />
und alle Beschlüsse gefasst sind, ist es<br />
bis zur Umsetzung noch ein weiter Weg,<br />
wie die Großprojekte der Starnberger<br />
immer wieder deutlich machen.<br />
Für den Bau des B2-Entlastungstunnels<br />
wäre eigentlich alles soweit vorbereitet.<br />
Die Planungen liegen<br />
vor, das Bauvorhaben steht auf der<br />
Prioritätenliste des Bundes ganz oben,<br />
ist im Investitionsrahmenplan aufgenommen<br />
und wartet eigentlich nur noch<br />
auf das staatliche „Go“.<br />
Ein erster Schritt könnte die Öffnung<br />
der Petersbrunner Straße sein, aber<br />
auch hierzu dauern die Verhandlungen<br />
– sowohl mit beteiligten Behörden,<br />
als auch mit Grundstückseigentümern<br />
– an. Nicht endende Diskussionen<br />
um die Alternative einer Umfahrung<br />
durch geschützte Landschafts- und<br />
Naturräume sind hier obendrein nicht<br />
unbedingt förderlich.<br />
Ähnlich langwierig gestaltet sich<br />
das Thema „Westumfahrung“. Der<br />
Planfeststellungsbeschluss ist da,<br />
mit ihm eigentlich grünes Licht<br />
für den Baubeginn, wäre da am<br />
Verwaltungsgericht München nicht noch<br />
eine Klage gegen die Baugenehmigung<br />
anhängig. Die Stadt hofft allerdings auf<br />
eine außergerichtliche Einigung.<br />
Auch die Verhandlungen über den<br />
erforderlichen Grunderwerb konnten<br />
noch nicht vollständig zu einem Ende<br />
gebracht werden, immerhin aber liegen<br />
nun wenigstens die Genehmigungen für<br />
die Probebohrungen in den Bereichen<br />
der Brückenbauwerke vor. Es braucht<br />
halt manchmal etwas Geduld.<br />
Bei der Seeanbindung geht es hingegen<br />
aktuell voran. Am 22. April<br />
haben sich rund 450 Starnberger in<br />
der Schlossberghalle eingefunden,<br />
um sich die neuesten Ergebnisse der<br />
Planungswerkstatt anzusehen.<br />
Der Andrang und das Interesse waren<br />
überwältigend, die Stimmung ebenso<br />
anregend wie konstruktiv. Jedes der<br />
sechs Planungsteam konnte an einem<br />
eigenen Tisch seine Pläne und Ansichten<br />
zeigen, erläutern und mit den Besuchern<br />
diskutieren. Die Bürger waren dazu aufgerufen,<br />
sich umfassend und direkt „an<br />
der Basis“ zu informieren, um dann zu<br />
formulieren, was sie sich wünschen.<br />
Auf großen Stellwänden wurden diese<br />
Statements notiert und im Anschluss<br />
an die Diskussion an den Tischen von<br />
den Planern zusammengefasst und<br />
vorgetragen. Vieles, was die Bürger<br />
anmerkten, drehte sich weniger um<br />
technische oder städtebauliche Fragen.<br />
Es war eher das praktische Drumherum,<br />
was sie interessierte: Wo ist denn dann<br />
der Taxistand? Wo kann man in Zukunft<br />
noch parken? Wo fährt man denn mit<br />
dem Rad entlang? Sind die Stege am<br />
Undosa im Winter nicht zu rutschig?<br />
Natürlich wurde verstärkt nach dem notwendigen<br />
Lärmschutz und den Gefahren<br />
bei Hochwasser, wenn die Gleise deutlich<br />
tiefer liegen, gefragt.<br />
Der Rahmen, in dem sich diese<br />
Planungs-Varianten bewegen konnten,<br />
war durch den Vertrag mit der Bahn<br />
und Beschlüsse im Stadtrat klar vorgegeben,<br />
wurde aber sehr kreativ ausgefüllt.<br />
An städtebaulichen Möglichkeiten<br />
gab es viel Spannendes zu sehen:<br />
Unterführungslösungen in ganz unterschiedlichen<br />
Breiten, Höhen und Lagen,<br />
bis hin zu einem gläsernen Raum unter<br />
luftig gestalteten Gleisbrücken, eine<br />
Promenade mit Steg, durchgängig vom<br />
Undosa bis zum Seespitz, eine schmale<br />
Brücke, vom Museumsquartier über die<br />
Gleise zum See, in 8 Meter Höhe mit<br />
unvergleichlichem Blick, mal interessante<br />
Bauten an der Stadtkante, mal viel<br />
freie Fläche.<br />
Doch was verträgt Starnberg wirklich<br />
an Gestaltung an dieser Stelle? Wie<br />
entsteht ein stimmiges Gesamtbild,<br />
das das bestehende Stadtbild sensibel<br />
mit einbezieht und etwas nachhaltig<br />
Neues entstehen lässt? Um diese<br />
zentrale Frage wirklich in fachlicher<br />
Tiefe zu beantworten, brauchte es ein<br />
vielseitiges, kreatives Kompetenzteam.<br />
Sechs Fachbüros waren einige Monate<br />
intensiv damit beschäftigt, an ihrer Seite<br />
ein höchst kompetentes und erfahrenes<br />
Gremium an Beratern, das nicht nur<br />
über beste Referenzen verfügt, sondern<br />
auch genau weiß, was Starnberg ausmacht.<br />
Es wurden bewusst alle sechs<br />
Planungsvarianten präsentiert, um der<br />
Öffentlichkeit die kreative Fülle, die<br />
Vielzahl der Möglichkeiten aufzuzeigen,<br />
aus der nun das nachhaltig Beste ausgewählt<br />
werden kann.<br />
Der weiträumige Bereich rund um<br />
Bahnhof und Promenade ist für Starnberg<br />
ein in höchstem Maße Identität stiftender,<br />
sensibler Bereich. Zweifelsfrei<br />
muss man erkennen können, wo sich in<br />
Starnberg der See befindet. Bahnsteige<br />
und Gleise sollten in den Hintergrund<br />
rücken, und je mehr wohlgestalteten<br />
Platz am See die Stadt gewinnen kann,<br />
desto besser. Diese Flächen sind einzigartig<br />
und kostbar. Starnberg liegt direkt<br />
an einem so wundervollen See mit Blick<br />
auf die Alpen, darum beneidet uns der<br />
Rest der Republik, und schüttelt gleichzeitig<br />
den Kopf.<br />
Kürzlich lief ein Beitrag über Starnberg<br />
und die Seeanbindung im Bayerischen<br />
Fernsehen. Inhaltlich blieb der Beitrag<br />
zwar sachlich korrekt, doch die<br />
Botschaft, die zwischen den Zeilen<br />
deutlich über den Äther quer durch´s<br />
Land geschickt wurde, war folgende:<br />
„Die Starnberger wissen mal wieder<br />
nicht, was sie wollen“. Die Stadt, in der<br />
angeblich die glücklichsten Menschen<br />
Deutschlands leben, streitet wieder,<br />
dass es über die Stadtgrenzen hinaus<br />
zu hören ist, statt an einem Strang zu<br />
ziehen, Kräfte zu bündeln und gemeinsam<br />
an zukunftsorientierten Lösungen<br />
zu arbeiten.<br />
Um abschließend noch einmal unseren<br />
Altkanzler Helmut Schmidt zu bemühen<br />
– seinen Aufruf zu „Mut zur Zukunft“<br />
darf sich Starnberg zu Herzen nehmen.<br />
Gerade für die kommenden<br />
Generationen sollte man sich nicht mir<br />
kleinen Lösungen zufrieden geben, sondern<br />
größer denken. Starnberg braucht<br />
Lösungen für die Zukunft, und die dürfen<br />
auch mutig sein.<br />
Ihr<br />
Ferdinand Pfaffinger<br />
Erster Bürgermeister
Starnberger Bote 6 Kultur<br />
Starnberger Bank-Geheimnisse<br />
Auch in dieser Ausgabe führen wir<br />
den Leser wieder zu einer Bank in<br />
exponierter Lage. Ein etwas längerer<br />
Spaziergang aus der Stadt dorthin<br />
lohnt sich allemal. Soviel sei schon mal<br />
verraten: von diesem Aussichtsplatz<br />
sieht man im Osten das Schloss zwischen<br />
den hohen Bäumen und im<br />
Süden bei klarem Wetter die gesamte<br />
Alpenkette. Und da man nur zu Fuß<br />
dorthin gelangen kann, ist die Chance<br />
groß, die Bank ganz für sich zu haben<br />
Der Spaziergänger biegt von der<br />
Söckinger Strasse aus in den<br />
Nibelungenweg Richtung Maisinger<br />
Schlucht. Nach einer romantischen<br />
Wanderung durch den Wald,<br />
führt der Weg durch Wiesen zur<br />
Bismarckstrasse. Vor dem denkmalgeschützten<br />
Wasserwerkhäuschen mit<br />
der roten Backsteinfassade geht es den<br />
Kiesweg hinauf, vorbei an der steilen<br />
Rodelwiese, dann zwischen knorrigen<br />
alten Buchen hindurch und entlang<br />
einem Acker in Richtung Westen. Der<br />
Weg wird zum Wiesenpfad und steigt<br />
noch weiter an, bis hinauf zu unserer<br />
Bank auf dem „Frühlingshügel“, der<br />
genau genommen Pilsener Berg heißt.<br />
Was sich auf dieser und anderen<br />
Aussichtsbänken im Starnberger<br />
Landkreis sonst noch zugetragen hat,<br />
kann man in dem zauberhaften Bildband<br />
„Starnberger BankGeheimnisse – oder<br />
was die Bänke rund um den See zu<br />
erzählen haben“, (I<strong>SB</strong>N 978-3-941167-<br />
17-9) erfahren. ANR<br />
Frühlingshügel<br />
Hier lieg´ ich auf dem Frühlingshügel<br />
Die Wolke wird mein Flügel,<br />
Ein Vogel fliegt mir voraus.<br />
Ach, sag mir, alleinzige Liebe,<br />
Wo du bleibst, dass ich bei dir bliebe.<br />
Doch du und die Lüfte, ihr habt kein<br />
Haus.<br />
Aus: Eduard Mörike<br />
Im Frühling<br />
Japanisches Graffl<br />
Die S-Bahn war nicht voll an diesem<br />
Freitag nach dem Feiertag. Mir<br />
gegenüber saß eine rundliche Frau in<br />
grünem Lodenmantel und Trachtenhut<br />
mit schmaler Krempe. In Pasing stieg<br />
ein junger Mann ein. Er fragte die Frau<br />
höflich in gebrochenem Deutsch, ob<br />
der Platz neben ihr noch frei wäre. Sie<br />
nickte ihm aufmunternd zu.<br />
Dem Aussehen nach handelte es<br />
sich bei dem Fahrgast um einen japanischen<br />
Touristen. Er verstaute einige<br />
Einkaufstüten neben dem Sitz,<br />
dann betrachtete er interessiert die<br />
vorbeiziehende Landschaft aus dem<br />
Zugfenster.<br />
Er fragte nun seine Nachbarin, warum<br />
die Straßen mit grünen Birken geschmückt<br />
seien. Eifrig antwortete sie:<br />
„Des is, weil gestern Umgang war.“<br />
„Ah so, dalum,“ sagte er. (Das R klang<br />
eher wie ein gerolltes L)<br />
„In Tokio die Luft viel feuchtel als<br />
hiel“, setzte er die Konversation fort<br />
Die Dicke schnaufte verächtlich:<br />
„Dafür ham mir an Föhn.“<br />
Die bewaldeten Flächen leuchteten<br />
in sonnigem Grün der angenehm warmen<br />
Nachmittagssonne. Das schien<br />
dem Fremden einen neuen Gedanken<br />
einzugeben:<br />
„Es ist schön, dass hiel nicht so heiß,“<br />
sagte er. „Bei uns in Japan oft sehl sehl<br />
heiß, über 35 Grad.“ -<br />
„Wos? Ah des is ja nix. Da hams mir<br />
mormalerweis scho hoaßer. Bloß heier<br />
is no net so warm.“<br />
Etwas entmutigt wechselte er das<br />
Thema:<br />
„Am Wochenende bin ich gefahlen<br />
die lomantische Stlaße, habe gesehen<br />
Dinkelsbühl und die Hügel dlumhelum.<br />
Sehl, sehl schön!“ –<br />
„Ah, des san ja koane Berg net, und<br />
romantisch scho glei gar net!“<br />
Jetzt schwieg der Japaner verunsichert.<br />
Nach einer Weile nahm er doch<br />
noch einmal Anlauf:<br />
“Ich habe gesehen in Deutschland<br />
optische Geläte: Kamelas und Blillen.<br />
Kosten viel Geld. In Japan billiger.<br />
Walum so teuel hiel?“<br />
Die Dicke fällte ein schnelles Urteil:<br />
„Des japanische Graffl taugt doch<br />
nix. Die deitschen Sachen san guat und<br />
teier, die euren san schlecht und billig.“<br />
Sie beugte sich zu ihm herüber.<br />
„Da schaun S´ amoi durch meine<br />
Brilln. Des is fei a guats deitsches<br />
Glasl. Schaun S´ nur ungeniert durch!<br />
Traun S´ Eana nur!“<br />
An dieser Stelle des Dialoges musste<br />
ich leider aussteigen.<br />
Andrea Naegele-Rehm<br />
Starnberger Kulturfahrplan für den Sommer 20<strong>13</strong><br />
01. Juni, 20 Uhr<br />
<strong>02</strong>. Juni<br />
07. Juni, 16 Uhr<br />
09. Juni, 12 Uhr<br />
09. Juni, 19 Uhr<br />
15. Juni, 19 Uhr<br />
22. Juni, 19 Uhr<br />
23. Juni, 16 Uhr<br />
29. Juni, <strong>13</strong> Uhr<br />
30. Juni, 12 Uhr<br />
05. - 07. Juli<br />
06. Juli, 18 Uhr<br />
05. - 07. Juli<br />
06. Juli, 20 Uhr<br />
09. Juli, 18 Uhr<br />
12.-14. Juli<br />
12. Juli, 20 Uhr<br />
<strong>13</strong>. Juli<br />
<strong>13</strong>.Juli, 20 Uhr<br />
14. Juli, 15 Uhr<br />
14. Juli, 18 Uhr<br />
17.,18. Juli, 19 Uhr<br />
19. - 20.Juli<br />
24. Juli – 04 Aug.<br />
05. - 11. August<br />
Bayerischer Tanzboden, Volkstanzabend<br />
Schnubiglbairisch für Anfänger<br />
Captain Silberzahn und der geheimnisvolle Schatz<br />
Matinéekonzert der Violinklasse der Starnberger Musiktage<br />
Krimi Dampferfahrt mit Lesung von Autorin Rita Falk<br />
Musik bewegt, Benefi zkonzert<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Sommerpräsentation des Ballettzentrums Starnberg<br />
Crime-Dance-Paris, Schüleraufführung<br />
Ballettmatinée<br />
Pfälzer Weinfest<br />
Alice im Wunderland, Musical<br />
Schlossfest<br />
Sommerfest der Musikschule<br />
Die durchtanzten Schuhe, Musical<br />
Renaissancemarkt<br />
Ballo d´oro– Musik und Tänze aus der Renaissance<br />
Historische Tänze der Renaissance<br />
Burghofsingen<br />
Der Cellist von Venedig – Familienkonzert<br />
Geistliches Konzert<br />
Sommerkonzert des Gymnasiums Starnberg<br />
Nacht der langen Tafel<br />
Fünf Seen-Festival in den Kinos des Fünf Seen-Landes<br />
Starnberger See Jazz Festival<br />
Schlossberghalle<br />
Museum Starnberger See<br />
Schlossberghalle<br />
Schlossberghalle<br />
Dampfersteg<br />
Schlossberghalle<br />
Schlossberghalle<br />
Schlossberghalle<br />
Schlossberghalle<br />
Schlossberghalle<br />
Kirchplatz<br />
Schlossberghalle<br />
Schlosshof und Schlossgarten<br />
Musikschule<br />
Schlossberghalle<br />
Schlossgarten<br />
Schlosshof<br />
Schlosshof<br />
Schlosshof<br />
Schlosshof<br />
Kirche St. Josef<br />
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Starnberger Bote 10 Titelthema<br />
Starnberg – eine Frage der Identität ... zwischen Tunnel und See<br />
Starnberg soll die meisten zugelassenen<br />
Cabrios in der BRD haben. Auch<br />
die Gesundheit der Einwohner ist top.<br />
"Starnberger sind pumperlgesund",<br />
meldete die BKK Ende 2012 und in<br />
Restdeutschland gilt: Reiten, Golfen,<br />
Segeln ist die Hauptbeschäftigung der<br />
Bürger in der Stadt mit der grandiosen<br />
Alpenkulisse.<br />
Starnberg liegt in einer "Landschaft, die<br />
ein Gott erschaffen haben muss", so<br />
Clint Eastwood in einem ZEIT-Interview.<br />
Trotzdem gibt es Stress am Nordende des<br />
ehemaligen Würm-Sees.<br />
Schon seit Jahren beschäftigen zwei<br />
Themen die Bürger: Die als "Amtstunnel"<br />
gescholtene B 2-Unterfahrung der Stadt<br />
und die sogenannte Seeanbindung.<br />
Während das Planfeststellungsverfahren<br />
für den Tunnel abgeschlossen ist, wurde<br />
mit Hilfe der kürzlich durchgeführten<br />
Bürgerwerkstatt (Foto oben) erneut versucht<br />
Stadt und See endlich zu vereinen.<br />
Bahnhof und Gleise waren nämlich schon<br />
1854 am See, bevor die Stadt nachrückte.<br />
Tunnel und Seeanbindung sollen ein<br />
Alleinstellungsmerkmal aktivieren, das<br />
latent vorhanden, aber nicht recht wahrnehmbar<br />
ist. Was im Marketing und in<br />
der Verkaufspsychologie als "herausragendes<br />
Leistungsmerkmal" gilt, hat viel<br />
mit Einzigartigkeit und Identität, zu tun.<br />
Womit wir beim Ruf Starnbergs wären. Der<br />
ist viel besser als das Erscheinungsbild.<br />
Hat man sich die Stadt nicht ganz<br />
anders vorgestellt? Sie sei hässlich,<br />
sagen auch Alteingesessene. Woran liegt<br />
das? Am versperrten Seezugang? An<br />
der Blockrandbebauung die aus einer<br />
Villenstruktur einen Allerweltsbrei machte?<br />
An der Bundesstrasse die am Tutzinger-<br />
Hof-Platz zu einem oktopusartigen<br />
Verkehrsgeflecht mutiert?<br />
Zwischen der B2 im Nordwesten und der<br />
Bahntrasse im Südosten erstreckt sich<br />
die Innenstadt, die mit ihren Potentialen<br />
und Mängeln entscheidend zur Identität<br />
von Gesamt-Starnberg beiträgt. Zwischen<br />
dem Kampf um Tunnel und Seeanbindung<br />
eingespannt, sollte sie nicht ganz vergessen<br />
werden.<br />
Wie alles was wir sehen, so lehrt die<br />
Wahrnehmungspsychologie, bildet sich<br />
die Stadt nicht auf der Netzhaut wie auf<br />
einem unbelichteten Film ab. Der ist<br />
bereits "belichtet" mit unseren Bildern,<br />
Eindrücken und Wahrnehmungen aus<br />
anderen Städten.<br />
Durch die Interaktion von Wahrnehmung<br />
und Erinnerung soll dieser Beitrag<br />
bewusst machen, was Starnberg fehlen<br />
könnte und warum wir so empfinden.<br />
Wenn „Ich bin was mich umgibt“ (Wallace<br />
Stevens), dann muss ich rationalisieren,<br />
was mich daran hindert eins zu sein mit<br />
der Umwelt.<br />
Denn mit der Identität steht und fällt der<br />
Wert und die Bedeutung der EINEN Stadt,<br />
die sich von anderen unterscheidet und<br />
die wir, wenn alles gut geht, zu der unsrigen<br />
machen.
Starnberger Bote 11 Titelthema<br />
1. Das „Centrum“<br />
Es geschah vor diesem Gebäude. Frage<br />
einer desorientierten Besucherschar:<br />
„Wo geht´s denn hier zum Zentrum?“<br />
Oh Schreck lass nach! Ja wo denn? Zum<br />
Glück wurde nicht die Ortsmitte gesucht,<br />
sondern die „Einkaufsgalerie“ gleichen<br />
Namens. Hatte man irgendwo gelesen.<br />
Das Centrum mit Atrium und Tiefgarage<br />
liegt jenseits der vielbefahren Hauptstrasse<br />
am Treppenaufstieg zum Rathaus und<br />
steht seit Jahren fast völlig leer. Aber<br />
warum?<br />
Im Gebäudeinneren kann man sich<br />
immerhin mit einem gläsernen Lift nach<br />
oben transportieren. Ein Warenhaus-Ikone<br />
wie das berühmte „Printemps“ in Paris<br />
wird sicher nicht daraus. Potential für ein<br />
Dienstleistungszentrum ist aber durchaus<br />
da. Weil die Hoffnung zuletzt stirbt,<br />
wartet man/frau auf die Reduzierung<br />
des Verkehrs nach dem Tunnelbau, eine<br />
Belebung der Hauptstrasse und auf die<br />
Einsicht des Eigentümers.<br />
3. Die Restfläche<br />
Wo gibt´s denn so was? Hat die<br />
Wittelsbacher Strasse einen Baublock<br />
angesägt? Das ist nicht geplant, das „ist<br />
so geworden.“ Dummerweise wächst<br />
diese Restfläche mit dem arg verkehrsbelasteten<br />
Tutzinger-Hof-Platz zusammen.<br />
Auch der städtische Rahmenplan Nr. 10<br />
(Seite 94) kapituliert vor der Realität. Die<br />
Rückseiten der Gebäude mit Laubengänge<br />
und Balkons werden als Bauflucht definiert.<br />
Garagenbauten, Einfahrten zu private<br />
Stellflächen und Stadtgrün im Kübel<br />
tragen zur horrenden Erlebnisqualität<br />
bei. Dagegen ist auch das gegenüberliegende<br />
expressionistische Kleinod der AOK<br />
machtlos.<br />
Da wünscht man sich eine elegante<br />
Blockrandschließung herbei, wie die des<br />
schmalen Sterntorhauses in Bonn. Die<br />
würde der Wittelsbacherstrasse nach Art<br />
der Friseure „Facon“ geben und einen<br />
ruhigen Innenhof schaffen: hervorragend<br />
zum Eisschlecken!<br />
5. Das Ensemble<br />
Wendet man sich nach Süden, plötzlich<br />
ein überraschender Lichtblick. Der<br />
eindrucksvolle Durchblick zur evangelischen<br />
Friedenskirche verknüpft visuell<br />
die nördliche Maximilianstrasse mit<br />
der Kaiser-Wilhelm-Strasse. Besser<br />
geht´s auch woanders nicht, wenn man<br />
ein Gebäudeensemble schnüren will!<br />
Warum? Die architektonischen Schuster<br />
blieben bei ihren Leisten. Die historische<br />
Gebäudestruktur in einem Gebiet, das mit<br />
einem englischen Garten einst Keimzelle<br />
für die Starnberger Villenkultur war, wurde<br />
identitätsstiftend aufgenommen und<br />
variiert. Aus dem Spannungsverhältnis<br />
von Alt und Neu (mit Gartenhaus) wurde<br />
Nachahmenswertes geschaffen, so dass<br />
man Le Corbusier zitieren möchte. Für<br />
ihn war „Architektur das kluge, korrekte<br />
und herrliche Spiel vereinter Körper im<br />
Licht"… Städtebaulich nachahmenswerte<br />
Strategie, deshalb: Chapeau!<br />
7. Aus Alt mach Neu<br />
Weiter geht´s entlang der Maximilianstr.<br />
Durch die Geschwindigkeitsbeschränkung<br />
(25 km/h) und den fast perfekten städtischen<br />
Angebotsmix der Geschäfte<br />
wird man ungewollt zum flanierenden<br />
Konsumenten und übersieht fast das frisch<br />
sanierte L-förmige Gebäude. In dem befinden<br />
sich eine Drogerie sowie Arztpraxen<br />
und Rechtsanwaltskanzleien. Bis vor<br />
kurzem bestach das Objekt durch handwerkliche<br />
„Maler-Kunst.“ Mutwillig angehübschte<br />
Fassaden durch Umrandung<br />
von Fenstern und Geschossmarkierung<br />
ließen das Gebäude jedoch ziemlich alt<br />
aussehen. Jetzt ist der armselige Spuk<br />
vorbei. Deutlich akzentuiert durch dezente<br />
Farbgebung unterscheiden sich Vorderund<br />
Hinterhaus. Nachahmenswert<br />
auch für andere Gebäude in Starnberg<br />
mit unzeitgemäßer „Kriegsbemalung“,<br />
die unser Mitleid hervorrufen aber wenig<br />
Urbanes vermitteln.<br />
2. Der Kirchplatz<br />
Starnbergs ungeliebtes Kind mit begehrlichem<br />
Draufhaupotential für jeden. Wie<br />
schön wäre in der Mitte eine barockiggeschwungene<br />
Kirche wie St. Blasius in<br />
Bellamont. Wäre das gut? Mitnichten!<br />
Dann würden erst recht die inhomogenen<br />
Platzwände stören. Die kommen teils<br />
banal, teils modern, oder an der Südseite<br />
mit einer Lücke daher. Starnbergs einziger<br />
Funktionsplatz - z.Zt. verregnet dort<br />
wieder die „Französische Woche“ - ist<br />
weniger gute Stube, als eine Art Korridor.<br />
Kein Wunder dass der Durchgangsraum<br />
zwischen zwei Strassen nicht geliebt wird.<br />
Wenigstens das banale Strickmuster des<br />
alten Platzbelages ist weg und das neue<br />
schafft optisch das, was ein Platz braucht:<br />
Fläche. Jetzt heißt es warten auf den<br />
geplanten Umbau von Haus Nr. 4, der die<br />
östliche Platzwand verbessern könnte und<br />
darauf, dass bald alle Brünnlein fließen.<br />
4. Der Markt<br />
Nicht besonders schön, aber äußerst nützlich!<br />
Der wuselige SMS-Markt, nach der<br />
Sparkasse das zweitgrößte Gebäude mit<br />
Atrium und Tiefgarage, liegt am Nordende<br />
der Innenstadt. Der Multifunktionsbau mit<br />
Supermarkt, Ärztezentrum, Dienstleistern<br />
und Geschäften bietet eine gute Balance zu<br />
den Angeboten in der Maximilianstrasse.<br />
Das langgestreckte Gebäude aus der<br />
Ära der Giebel-Manie (Großvolumiges<br />
sollte heimelig klein erscheinen) ist<br />
allerdings nicht mehr zeitgemäß. Die<br />
Südfassade als Point de Vue signalisiert<br />
mit Satellitenschüsseln, Wäsche<br />
auf der Leine und Taubenabwehrnetzen<br />
Handlungsbedarf. Wenigstens die<br />
Starnberg-typischen dunkelbraunen<br />
Fensterrahmen und das Düstere der<br />
Giebeldächer sollten weichen. Vielleicht<br />
reicht eine Verglasung der Loggien um<br />
optisch ein homogenes Ganzes zu schaffen,<br />
so wie beim Einkaufszentrum LIO<br />
in Berlin.<br />
6. Die 60er Jahre<br />
Ein paar Schritte weiter, an der<br />
Kreuzung von Maximilian- und<br />
Ludwigstrasse, holt uns der Charme<br />
einer Architekturhaltung ein, der man<br />
frönte als unsere Republik noch jung<br />
war. Pragmatischer Wohnungsbau, hier<br />
in Nord-Südausrichtung, ging vor Stil und<br />
Stadtgestalt. Stört der Gebäudeversatz, ist<br />
es die Fassade mit leichter Nierentisch-<br />
Anmutung, oder krankt es am kioskähnlichen<br />
Kuchen-Anbau im Erdgeschoss des<br />
Wohngebäudes?<br />
Noch schlimmer die uneindeutigen<br />
Baukörperversprünge auf der gegenüberliegenden<br />
Straßenseite. Nun wird aus der<br />
Ludwigstrasse kein Berliner Kuhdamm<br />
und aus der „Kaffeemühle“ kein Kranzler.<br />
Dennoch, wegen der zentralen Lage<br />
des Cafes nahe Buchhandlung und<br />
Baumstamm (beides gegenüberliegend,<br />
bzw. –stehend) sollte nach Stärkung der<br />
Eck-Identität geforscht werden. Manchmal<br />
macht auch architektonisches Kleinvieh<br />
Mist…<br />
8. Zum In-die-Luft-Gehen<br />
Wer in die Kaiser-Wilhelm-Strasse, im<br />
Osten der Innenstadt gelangt, ist platt.<br />
Die Baumallee wurde ausgedünnt und<br />
ein Gebäude musste weichen. Im Vakuum<br />
macht sich das BRK breit, mit viel Asphalt<br />
und einem großen H im Kreis. Das steht<br />
für Helikopter. Ob der hier landen muss?<br />
Das Gelände ähnelt mit dem Charme<br />
der automatischen Garagentore einer<br />
Industriebrache. Das BRK, so war zu lesen,<br />
wolle die Baulücke schließen. Macht Sinn.<br />
Ein modernes Gebäude mit Büros und<br />
Geschäften könnte die Riesenwunde „aus<br />
Liebe zum Menschen“ (BRK-Motto) heilen.<br />
Peter Riemann<br />
Der Autor, Architekt Stadtplaner und<br />
Mediator, war 1977 beteiligt an der<br />
Konzeption von „Die Stadt in der Stadt:<br />
Berlin, ein grünes Archipel“. Eine umfassende<br />
Rezension des Denkmodells der<br />
polyzentrischen Stadt erscheint demnächst<br />
bei Lars Müller Publishers GmbH,<br />
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Starnberger Bote <strong>13</strong> Aus der Stadt<br />
Im Liegestuhl mit königlichem Blick<br />
Historisches Hotel sucht Investor<br />
Einst das erste Hotel am Platz mit<br />
Blick auf See und Berge, heute ist der<br />
Bayerische Hof am Bahnhofsplatz in<br />
die Jahre gekommen. Das Dach ist<br />
undicht, die obersten Etagen sind nicht<br />
mehr nutzbar. Die Stadt möchte das<br />
denkmalgeschützte Gebäude gerne verkaufen,<br />
mit der Auflage an den neuen<br />
Besitzer, es weiter als Hotel zu betreiben.<br />
Ein Investorenwettbewerb soll denjenigen<br />
finden, der das für Starnberg<br />
stimmigste Konzept vorschlägt. Was<br />
städtebaulich machbar ist, erarbeitet<br />
aktuell der Architekt und Präsident der<br />
Bayerischen Architektenkammer, Lutz<br />
Heese. Ein Testentwurf wird zeigen, ob<br />
und wie ein wirtschaftlich sinnvoller<br />
Betrieb am besten auf dem Areal des<br />
Bayerischen Hofes, mit dem dortigen<br />
Gebäudebestand und mit der Umgebung<br />
im Einklang zu bringen wäre.<br />
Königliche Räume für die Starnberger<br />
Mal ehrlich – wann waren Sie das letzte<br />
Mal auf unserer Seepromenade? Das<br />
Schönste dort ist der unverwechselbare<br />
Blick auf den See und die Berge, der<br />
sucht wirklich seinesgleichen. Doch ein<br />
wirklich schöner Platz zum Entspannen<br />
und Geniessen ist es aktuell nicht.<br />
Mehr Platz, mehr Grün, ein anderer<br />
Zugang zum Wasser – im Zuge der<br />
Seeanbindung gibt es viele Ideen, wie<br />
die Seepromenade mehr Raum und eine<br />
deutlich bessere Aufenthaltsqualität<br />
bekommen kann.<br />
Einen kleinen Vorgeschmack darauf bietet<br />
momentan die Stadt: Ein Stückchen<br />
grüner Rasen, darauf gemütliche<br />
Liegestühle mit geradezu königlichem<br />
Blick. Zum „Schon-mal-Probesitzen“<br />
für eine schönere Zukunft auf der<br />
Promenade. Auch wenn die Sonne sich<br />
dieses Jahr noch sehr rar macht – die<br />
Stühle sind gut frequentiert.<br />
Sie wünschen sich eine weitgehend<br />
kulturelle und öffentliche Nutzung<br />
für das historische Bahnhofsgebäude<br />
am See – das hat der Stadtrat im<br />
Frühjahr 20<strong>13</strong> beschlossen. Erste<br />
Umbauideen existieren bereits – so<br />
soll im Erdgeschoss Platz für einen<br />
kleinen Gastronomiebetrieb entstehen,<br />
möglicherweise mit Reisebedarf wie<br />
Zeitschriften und Backwaren und ein<br />
Bereich für touristische Informationen.<br />
Der Schwerpunkt liegt allerdings bei<br />
der Kultur: der königliche Wartesaal<br />
wird zum Ausstellungsraum, dahinter<br />
liegt ein weiterer Veranstaltungsraum<br />
für Lesungen oder Konzerte. Das<br />
Obergeschoss könnte sowohl<br />
Veranstaltungsräume – insbesondere<br />
auch für örtliche Vereine - als auch<br />
einen Teil Gastronomie mit Blick über<br />
den See beherbergen.
Helga Hey, Steuerberaterin<br />
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(im Volksmund "Schiene") um.<br />
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Leiden auch Sie unter nicht erklärbaren<br />
Rücken- oder Kopfschmerzen?<br />
• schmerzhafte Verspannungen im Nacken- und<br />
Rückenbereich<br />
• Kopfschmerzen und Migräne<br />
• Beinlängendifferenz<br />
• Schlafstörungen<br />
• Ohrenschmerzen und Tinnitus<br />
• Gleichgewichtsstörungen<br />
• Zähneknirschen<br />
haben ihren Ursprung oft an ganz anderer Stelle
Starnberger Bote 15 Steuer & Recht<br />
Mietrecht: Waldi darf bleiben<br />
In vielen Mietverträgen oder<br />
Hausordnungen steht allzu häufig. "Die<br />
Haltung von Haustieren, insbesondere<br />
von Hunden und Katzen ist verboten".<br />
Zugegebener Maßen wird kaum eine<br />
Klausel von den Mietern so oft ignoriert,<br />
wie dieses Verbot. Solange keiner<br />
meckert, gibt es auch keine Probleme.<br />
Was ist aber, wenn nach Jahren der<br />
Vermieter dazu auffordert, den lieb<br />
gewonnenen Vierbeiner von heute auf<br />
morgen aus der Wohnung zu entfernen?<br />
Der BGH (Urt. v. 20.3.20<strong>13</strong>-VIII<br />
ZR 168/12) hat sich kürzlich mit<br />
Vertragsklauseln beschäftigt, die ein<br />
generelles Tierhaltungsverbot beinhalten.<br />
Er stellte hierbei einige interessante<br />
Grundsätze auf. Im Rahmen von<br />
vorformulierten Klauseln sind generelle<br />
Verbote von Haustieren als einseitig<br />
benachteiligend einzustufen und damit<br />
nichtig. Dies gilt grundsätzlich auch für<br />
die Klauseln, die ein Verbot vorsehen,<br />
aber eine Ausnahmeentscheidung des<br />
Vermieters in dessen Ermessen einräumen.<br />
Der BGH sieht aber dennoch die<br />
Möglichkeit, dass durch die Haltung<br />
von Hunden und Katzen berechtigte<br />
Vermieterbelange berührt werden können.<br />
Deshalb habe der Vermieter im<br />
Einzelfall bei berechtigtem Interesse<br />
auch das Recht, Tierhaltung zu verbieten.<br />
Anm. Autor: Ein solches Verbot hat dann<br />
aber ausdrücklich durch individuelle<br />
Vereinbarung bei Mietvertragsabschluss<br />
(und nicht per Formular, Vordruck oder<br />
Hausordnung) zu geschehen. Tipp:<br />
Sollte Ihr Vermieter verlangen, dass Ihr<br />
Vierbeiner die Wohnung verlässt, dann<br />
lassen Sie auf jeden Fall die Grundlage<br />
dieses Verlangens juristisch überprüfen.<br />
Michael Forster - Rechtsanwalt<br />
PROTECTA Bürogemeinschaft<br />
"Verplanter" Architekt<br />
Bonus bei Stromanbieterwechsel<br />
Nennt der Bauherr eine Bausummenobergrenze<br />
oder eine ungefähre Bausumme,<br />
so muss diese der Architekt bei seiner<br />
Planung beachten. Dies gilt auch dann,<br />
wenn diese Bausumme nicht explizit<br />
in dem schriftlichen Architektenauftrag<br />
festgehalten wird. Legt der Architekt<br />
eine Planung vor, die mit den vorgegebenen<br />
Mitteln erkennbar nicht<br />
zu erstellen ist und wird dadurch die<br />
Planung unbrauchbar, so verliert der<br />
Architekt auch seinen Honoraranspruch<br />
(BGH Urt. v. 21.3.20<strong>13</strong> - VII ZR 230/11).<br />
Tipp: Haben Sie bei Ihrem Bauvorhaben<br />
eine Bausumme im Kopf, dann<br />
sollten Sie diese dem Architekten vor<br />
Planungsauftrag nennen und im Vertrag<br />
bzw. in einem vom Architekten bestätigten<br />
Gesprächsprotokoll festhalten.<br />
Michael Forster - Rechtsanwalt<br />
PROTECTA Bürogemeinschaft<br />
Hat der Stromanbieter seine "Bonusklausel"<br />
für Neukunden so missverständlich<br />
formuliert, dass für den<br />
Kunden nicht ohne weiteres ersichtlich<br />
ist, ob der Bonus nach einem Jahr<br />
Vertragsdauer oder erst mit Beginn<br />
des 2. Jahres Vertragsdauer anfällt, so<br />
schuldet der Stromanbieter den Bonus<br />
auch, wenn der Kunde bereits zum<br />
Ablauf des ersten Vertragsjahres gekündigt<br />
hat (BGH Urt. v. 17.4.20<strong>13</strong> - VIII ZR<br />
225/12).<br />
Michael Forster - Rechtsanwalt<br />
PROTECTA Bürogemeinschaft<br />
Steuerliche Aspekte zum „Berliner Testament“<br />
Beim Berliner Testament setzen sich<br />
die Ehepartner gegenseitig als Erben<br />
ein und die Kinder als Erben des<br />
Zuletztversterbenden.<br />
Aus der Sicht der Erbschaftsteuer<br />
..<br />
sind die Kinder nur Erben des<br />
Zuletztverstorbenen mit einem<br />
Kinderfreibetrag von 400.000.- € pro<br />
Kind.<br />
Grundsätzlich hätte jedes Kind schon<br />
Tel.: 08151 - 89741<br />
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nach dem Tod des zuerstverstobenen<br />
Elternteils einen Pflichtteil geltend<br />
machen können (= Hälfte des gesetzlichen<br />
Erbteils).Auf diesen Erbteil/<br />
Pflichtteil hätte das Kind ebenfalls einen<br />
Ihr Starnberger Umzugsunternehmen mit Familientradition<br />
Kinderfreibetrag von 400.000.- € geltend<br />
machen können. Auf diese Weise<br />
hätte das Kind 2 x einen Kinderfreibetrag<br />
von jeweils 400.000.- €, wodurch<br />
womöglich keine oder zumindest eine<br />
wesentlich geringere Erbschaftsteuer<br />
beim Kind anfällt.<br />
Für Zwecke der Erbschaftsteuer können<br />
sich die Kinder gemäß einem neuen<br />
BFH- Urteils vom 19.2.20<strong>13</strong>, II R 47/11<br />
nach dem Tode des zuletztverstorbenen<br />
Elternteils beim Finanzamt fiktiv so stellen<br />
lassen, als hätten die Kinder ihren<br />
Pflichtteilsanspruch nach dem Tod des<br />
zuerstverstorbenen Elternteils verlangt.<br />
Der Pflichtteilsanspruch der Kinder ist<br />
nur fiktiv, da der Pflichtteilsanspruch<br />
zivilrechtlich nach dem Tod des zuletztverstorbenen<br />
Elternteils nicht mehr<br />
besteht.<br />
Der BFH ließ dabei offen, ob die fiktive<br />
Geltendmachung des Pflichtteils<br />
auch noch möglich ist, wenn der<br />
Pflichtteilsanspruch bereits verjährt<br />
wäre (Verjährungsfrist: drei Jahre).<br />
Dr. jur. Roland Rehm - Stb. u. Rechtsbeistand<br />
PROTECTA Bürogemeinschaft<br />
... immer in guten Händen
Starnberger Bote 16 Energie<br />
Energieeffizienz lohnt<br />
Sonderabgabe für Solaranlagenbesitzer,<br />
Strompreisbremse, Deckelung der<br />
Energieeinspeisung. Das sind die<br />
mehr oder weniger originellen Ideen,<br />
die von der Regierung kommen, um<br />
die vermeintliche Kostenexplosion der<br />
Energiewende in den Griff zu bekommen.<br />
Dabei haben viele der Ideen<br />
wenig Chancen auf Verwirklichung.<br />
Sie dienen wohl in erster Linie dazu<br />
den Ideengeber ins Rampenlicht zu<br />
bringen. Wer glaubt schon dass eine<br />
Art „Strafsteuer“ für Leute, die in<br />
der Vergangenheit im guten Glauben<br />
an die gültige Gesetzeslage in<br />
Photovoltaikanlagen investiert haben<br />
Bestand haben würde.<br />
Eines aber bewirken die Einwürfe aus<br />
dem Regierungslager, und zwar das<br />
sich die Energiewende in der breiten<br />
Öffentlichkeit nun ausschließlich<br />
als das bloße Ersetzten von fossilen<br />
Energieträgern - Öl, Kohle und Gas<br />
- durch regenerative Energiequellen –<br />
Wind, Sonne und Biomasse - darstellt.<br />
Das aber ist falsch!<br />
Seit Einführung des EEG stieg der Anteil<br />
der Energieversorgung aus regenerativen<br />
Quellen von 4% auf 12%. Ohne<br />
dass der Energieverbrauch zurückgeht,<br />
ist der Übergang zu einer überwiegend<br />
aus Erneuerbaren, bestehenden<br />
Energieversorgung aber kaum<br />
zu schaffen. Es wird also Zeit sich<br />
stärker dem Thema Energieeffizienz<br />
zuzuwenden. Tatsächlich zeigen<br />
alle Studien, dass mehr als die<br />
Hälfte der CO2 Einsparungen durch<br />
Energieeffizienzmaßnahmen erreicht<br />
werden müssen. Eine Grafik der OECD<br />
zeigt die Bedeutung der Energieeffizienz<br />
entsprechend deutlich.<br />
Quelle: OECD/IEA 2008, World Energy Outlook<br />
Nicht zuletzt auch durch üppige<br />
Fördermittel, können Investitionen in<br />
mehr Energieeffizienz durchaus lukrativ<br />
sein. Der Staat hält für jeden - ob<br />
Privatperson oder Unternehmen - ein<br />
Angebot bereit, um die Entscheidung<br />
für mehr Energieeffizienz zu unterstützen.<br />
Ein Beispiel für Eigenheimbesitzer.<br />
Eine Auswertung durchgeführter<br />
Effizienzmaßnahmen an Wohngebäuden<br />
hat folgendes ergeben: Die<br />
durchschnittlich erzielte Einsparung<br />
durch Fassadendämmung liegt bei<br />
18%, durch Fenstertausch werden<br />
7% erreicht, immerhin 38% bringt die<br />
Erneuerung der Heizungsanlage und<br />
8% die Dämmung der Kellerdecke.<br />
Werden die jeweils notwendigen<br />
Investitionen gegengerechnet zeigt sich<br />
das der Austausch der Heizungsanlage<br />
und die Dämmung der Kellerdecke<br />
durchaus lohnende Investitionen darstellen.<br />
Über 3% Verzinsung bieten<br />
beide Maßnahmen im Durchschnitt<br />
– Tendenz steigend entsprechend der<br />
Energiekostensteigerung.<br />
Fassadendämmung und Fenstererneuerung<br />
lohnen, wenn sowieso<br />
Sanierungsmaßnahmen anstehen,<br />
oder der höhere Komfort durch dichte<br />
Fenster erreicht werden soll.<br />
Zuschüsse zu Anlagen, die erneuerbare<br />
Energien nutzen erhält man von der<br />
BAFA. Sanierungen der Gebäudehülle<br />
werden hingegen von der KfW-Bank<br />
finanziert und bezuschusst. Damit<br />
sich die Einsparungen auch so einstellen<br />
wie geplant, bezuschusst die<br />
KfW-Bank zusätzlich eine qualifizierte<br />
Baubegleitung. Bis zu 50% der Kosten<br />
werden auf Antrag übernommen.<br />
Noch besser sieht die Förderung<br />
für Unternehmen aus. Hier kommt<br />
zu dem Wunsch nach dem Umbau<br />
der Energieversorgung auch noch<br />
das Bedürfnis den Industriestandort<br />
Deutschland zu sichern und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />
zu stärken. Damit die Betriebe wissen<br />
wo sie ansetzen müssen, gibt<br />
es das Programm „Energieberatung<br />
Mittelstand“. Über die Regionalpartner<br />
IHK und HWK können kleine und mittlere<br />
Unternehmen (< 250 Mitarbeiter und<br />
< 49 Mio. € Umsatz im Jahr) bei der<br />
bundeseigenen KfW-Bank Zuschüsse<br />
für eine Beratungen beantragen. Bis<br />
zu 80% der Kosten einer zweitägigen<br />
Initialberatung und 60% einer<br />
maximal zehntägigen Detailberatung<br />
werden übernommen. Die aus der<br />
Untersuchung hervorgehenden Unterlagen<br />
können anschließend dazu<br />
genutzt werden, über die Bank einen<br />
vergünstigten KfW-Kredit zu erhalten.<br />
Der Zinssatz kann aktuell bei nur einem<br />
Prozent liegen. Kredite werden für<br />
Investitionen in entsprechend effiziente<br />
Anlagen vergeben. Seit diesem Jahr<br />
hat auch die BAFA ein Programm zur<br />
Förderung von Investitionen in energieeffiziente<br />
Querschnitttechnologien<br />
aufgelegt. Zudem wird die Einführung<br />
eines Energiemanagementsystems<br />
finanziell unterstützt. Die angebotene<br />
Förderung erfolgt in beiden Fällen in<br />
Form von Zuschüssen.<br />
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dieser Art gibt es nur für Maßnahmen<br />
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