Landshut3_Net_komplett
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Da wo das Möbel haust<br />
Landshut Nord<br />
Landshut Nord l Man kennt den Begriff aus der Werbung für den verkaufsoffenen Sonntag, wo es immer um die „Einkaufswelt<br />
Landshut Nord + West“ geht. Aber was ist das genau, „Landshut Nord“? Die Stadtverwaltung versteht darunter offenbar das „Industriegebiet<br />
beim Möbelhaus XXL. Also vor allem die Siemensstraße und von dieser links und rechts abgehenden. Die Siemensstraße<br />
mündet ja dann in die Ergoldinger Industriestraße, sodass Landshut Nord nahtlos in das nächste Gewerbegebiet mündet.<br />
Insgesamt ist das eine ganz schön lange Einkaufsmeile,<br />
die den Gewerbetreibenden in der Innenstadt durchaus<br />
Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Denn man bekommt hier<br />
so ziemlich alles. Es hat sich ein breites Spektrum unterschiedlichster<br />
Einzelhandelssparten hier angesiedelt,<br />
und man findet am nördlichen Rand eine ungewöhnliche<br />
Ballung von Autohäusern.<br />
Das alles vor dem Hintergrund einer Dauerdebatte,<br />
ob weitere Ansiedlungen „auf der grünen Wiese“<br />
der Innenstadt Frequenz und Umsatz abschöpfen. Aus<br />
verständlichen Gründen glauben das die dort ansässigen<br />
Händler, organisiert in der Interessengemeinschaft<br />
Innenstadt (I.L.I.). „Die stetig wachsende Ansammlung<br />
von Einzelhandelsflächen im Norden um XXL herum spüren<br />
wir Innenstädter leider schon deutlich“, ließ sich<br />
Christoph Jeschke (Lederwaren Dörfler), damals noch<br />
I.L.I.-Chef, in einem Interview der letzten Wirtschafts-<br />
LEBEN-Ausgabe vernehmen.<br />
Stand der Dinge ist ein Beschluss, kein weiteres<br />
innenstadtrelevantes Sortiment im Norden oder Westen<br />
zuzulassen; auch Vergrößerungspläne im Norden bereits<br />
ansässiger Unternehmen haben derzeit keine Chance. Ergolding<br />
wird das nicht traurig stimmen. Da hat man ja<br />
keine Innenstadt, auf die man aufpassen muss.<br />
Landshut dagegen ist in der Zwickmühle, zumal bekannt<br />
ist, dass größere Gewerbeflächen in der Innenstadt<br />
<strong>komplett</strong> fehlen und auch nicht in Sicht sind, aber bei<br />
ansiedlungswilligen Handelsunternehmen höchst begehrt.<br />
Da wären Ausweichflächen am Stadtrand nicht unbedingt<br />
abwegig. So teilt auch in der Stadt nicht jeder die Meinung<br />
der I.L.I. Hat man doch die gleichen Argumente schon damals<br />
gehört, als es um das City-Center ging, und dann<br />
wieder in der Genehmigungsphase des Landshut-Parks. So<br />
mancher fragt sich, ob es Sinn macht, sich so gegen die<br />
Zeitläufte zu stemmen. Aus der Deckung gewagt hat sich<br />
Baureferent Johannes Doll: „Man wird die Innenstadt von<br />
Landshut so nur bedingt schützen können.“<br />
Vielleicht braucht es das auch gar nicht. Der Norden<br />
ist wie geschaffen für Menschen, die effektiv ohne<br />
Schnörkel einkaufen und dann wieder nach Hause fahren.<br />
Das schätzen viele. Die Innenstadt ist eher was für Leute,<br />
die Einkaufen genießen, es nicht so eilig haben und<br />
das Drumherum schätzen. Das sind auch viele. Es bleibt<br />
spannend.<br />
Auf den folgenden Seiten findet der geneigte Leser<br />
Informationen einiger wichtiger Unternehmen des Nordens,<br />
die gute Gründe haben, dort ihr Gewerbe zu betreiben.<br />
Die meisten mit Erfolg.<br />
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WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 3 l August 2016 13