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Chirurgie 2/2012 - BÖC Berufsverband österreichischer Chirurgen ...

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Laparoskopische<br />

Milzteilresektion<br />

Autor: S. Uranüs, Graz<br />

S. Uranüs, Graz<br />

Tabelle 1: Indikationen<br />

für laparoskopische<br />

Milzteilresektion<br />

Abbildung 1: Prä- und postoperatives<br />

CT bei großer<br />

epithelialer Milzzyste<br />

18 <strong>Chirurgie</strong> · Ausgabe 2/<strong>2012</strong><br />

Einleitung<br />

Noch bis vor drei Jahrzehnten galt die Milz, von<br />

Galen als „organum plenum mysterii“ bezeichnet,<br />

als ohne Bedenken entfernbar. Zahlreiche<br />

Nachuntersuchungen von sowohl posttraumatisch<br />

als auch inzidentell splenektomierten<br />

Patienten ergaben, dass 2,6 % der Patienten<br />

an schweren Infektionen verstorben waren (1).<br />

Die primäre immunologische Aufgabe der Milz<br />

ist die Filtrierung virulenter Keime und der Antigene.<br />

Weil afferente Lymphbahnen in der Milz<br />

fehlen, liegt ihr Hauptaufgabenbereich in der<br />

Abwehr hämatogener Infektionen. Zur Bewahrung<br />

der immunologischen Kompetenz bedarf<br />

es einer Milzgröße von 25 % des Ausgangswertes<br />

einer normalen, altersentsprechenden Milz,<br />

wobei dafür die regelrechte arterielle Blutversorgung<br />

eine wichtige Voraussetzung darstellt<br />

(1).<br />

Tabelle 1<br />

Indikationen<br />

Viszeralchirurgie<br />

Am häufigsten wird eine laparoskopische<br />

Hemisplenektomie auf Grund einer gutartigen<br />

Veränderung der Milz wie einer Zyste oder<br />

einem Hamartom durchgeführt (Tabelle 1). Ab<br />

einer Größe von 3 bis 5 cm können solche Läsionen<br />

Beschwerden unterschiedlichen Grades<br />

verursachen. Die Art und Intensität der Symptome<br />

sind abhängig von der Größe und Lage<br />

der Läsionen. Meist klagen die Patienten über<br />

Druck- und Völlegefühl im Oberbauch. Nicht selten<br />

kommt es zu Atembeschwerden im Liegen.<br />

Zysten ab einer Größe von 5 cm und randständiger<br />

Lokalisation sind bereits bei banalen Traumen<br />

rupturgefährdet (Abbildung 1). Eine weitere<br />

Indikation für eine partielle Splenektomie ist zu<br />

diagnostischen Zwecken bei Verdacht auf ein<br />

Lymphom und inkonklusiver hämatologischer<br />

Befundkonstellation.<br />

Diagnostisch Therapeutisch Verletzungen<br />

Splenomegalie unklarer<br />

Genese und Verdacht auf<br />

Lymphom<br />

Milzzysten (nicht parasitär)<br />

Benigne Tumore (Hamartom,<br />

Fibrom, Pulpom)<br />

Solitäre Metastasen (gynäkologisch)<br />

Infarkte<br />

Intrasplenische Pankreaszyste<br />

Intraoperative akzidentelle<br />

Lazeration (Mobilisation<br />

der linken Flexur oder des<br />

Magens)

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