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Chirurgie 2/2012 - BÖC Berufsverband österreichischer Chirurgen ...

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How I do it<br />

Autoren: S.-C. Schmidt, P. Neuhaus; Berlin<br />

Die Anlage einer biliodigestiven Anastomose<br />

erfordert neben der genauen Kenntnis<br />

der Anatomie der Gallenwege, besondere<br />

chirurgisch technische Fertigkeiten auf<br />

dem Gebiet der hepatobiliären <strong>Chirurgie</strong>.<br />

Die Indikationen umfassen den Bereich der<br />

komplexen Leberchirurgie, einschließlich der<br />

Leberlebendtransplantation, ebenso wie die<br />

Gallengangrekonstruktion iatrogener Gallengangverletzungen<br />

im Rahmen einer laparoskopischen<br />

Cholecystektomie. Die Abhandlung<br />

hier beschränkt sich auf die Herstellung einer<br />

Hepaticojejunostomie i.S einer Rekonstruktion<br />

nach Gallengangverletzung.<br />

Diagnostik und Anatomie<br />

Voraussetzung für eine erfolgreiche Gallengangrekonstruktion<br />

ist die exakte Darstellung<br />

des Gallengangsystems mittels ERC/PTC oder<br />

intraoperativer Cholangiografie. Hiermit lässt<br />

sich das Ausmaß und die Höhe der Läsion<br />

bestimmen.<br />

Hinsichtlich der Blutversorgung weist das<br />

Gallengangsystem eine Besonderheit auf.<br />

Im Gegensatz zur dualen Blutversorgung<br />

der Leber werden die extrahepatischen Gallengänge<br />

ausschließlich arteriell versorgt.<br />

Die Blutversorgung des Ductus choledochus<br />

erfolgt aus der A. gastroduodenalis bzw. den<br />

Aa. pancreaticoduodenales; die des Ductus<br />

hepaticus communis über Äste des A. hepatica<br />

dextra. Diese anatomische Besonderheit hat<br />

unmittelbare chirurgische Konsequenzen. Ein<br />

iatrogen durchtrennter Hauptgallengang wird<br />

demnach nur noch über die A. hepatica dextra<br />

versorgt, womit die Gefahr einer Ischämie im<br />

distalen Ductus choledochus besteht. Simultane<br />

Verletzungen der rechten Leberarterie<br />

beeinträchtigen die Durchblutung des Ductus<br />

hepaticus communis und können frühpostoperativ<br />

zu Insuffizienzen und im weiteren Verlauf<br />

zu Stenosen der Hepatikojejunostomie führen<br />

[1]. In diesem Zusammenhang ist zu beachten,<br />

dass es im Rahmen einer Gallengangverletzung<br />

durch die Präparation und Anwendung<br />

von Strom zu einer Störung der Mikrozirkulation<br />

der Gallengangmukosa kommt, die auf<br />

den ersten Blick in ihrer Ausdehnung meist<br />

unterschätzt wird.<br />

Anastomosentechnik<br />

Chirurgisch technisch entscheidend für den<br />

langfristigen Erfolg einer Hepatikojejunostomie<br />

ist die Einhaltung folgender Prinzipien:<br />

Ǜ Verwendung gut durchbluteter Gallengangmukosa<br />

Ǜ Mukosaadaptation von Gallengang und<br />

Dünndarm (seromukosale Einzelknopfnaht)<br />

Ǜ Spannungsfreie End-zu-Seit Roux-Y Anastomose<br />

Anastomose unterhalb der<br />

Hepaticusgabel<br />

Präparation des rechtsseitigen Lig. hepatoduodenale<br />

mit Darstellung des verletzten Ductus<br />

choledochus/Ductus hepaticus communis und<br />

der A. hepatica dextra. Um einen frischen, gut<br />

durchbluteten Gallengang zu erhalten, Resektion<br />

des D. hepaticus communis bis etwa 2 cm<br />

unterhalb der Hepaticusgabel mit der Schere.<br />

Hier auftretende arterielle Blutungen ganz<br />

gezielt mit einer feinen chirurgischen Pinzette<br />

oder Naht (6/0) stillen. Minimale Blutungen<br />

am Gallengangstumpf können ruhig belassen<br />

werden. Sondieren des linken und rechten<br />

Ductus hepaticus.<br />

Abb. 1<br />

S.C. Schmidt, Berlin<br />

<strong>Chirurgie</strong> · Ausgabe 2/<strong>2012</strong> 45

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