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Worum geht's? - beim Dachverband der Steirischen Behindertenhilfe!

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18<br />

rbeit<br />

Wie ergiebig behin<strong>der</strong>te<br />

und nicht behin<strong>der</strong>te<br />

Menschen miteinan<strong>der</strong><br />

arbeiten können, zeigt das<br />

Beispiel <strong>der</strong> Firma Ökotech.<br />

Selbsthilfefirmen<br />

Leistung, die zählt<br />

Kollektormontage am Dach:<br />

Auch Spaß muss sein.<br />

Produktion. Die Ökotech-Produktionsgesellschaft für Umwelttechnik (gegründet<br />

1994) ist heute einer <strong>der</strong> bekanntesten Kollektorproduzenten Österreichs. Ökotech hat<br />

sich mit einem Hochleistungs-Solarkollektor, <strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Marke „gluatmugl“ gehandelt<br />

wird, am Markt platziert. Er wird vor allem in ökologischen „Energiekraftwerken“ eingesetzt.<br />

Ökotech fertigte die größte Solaranlage Österreichs (1.250 m 2 , in Eibiswald, Südsteiermark).<br />

Bei Mailand beheizen 200 m 2 „gluatmugl“-Kollektoren ein öffentliches<br />

Schwimmbad.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung. Die meisten Kunden wissen gar nicht, dass diese Leistungen<br />

überwiegend von behin<strong>der</strong>ten Arbeitnehmern (v. a. mit geistigen und psychischen Leistungsbeeinträchtigungen)<br />

erbracht werden. Dazu wird <strong>der</strong> Arbeitsprozess durch diverse<br />

Hilfsmittel so gestaltet, dass sich auch leistungsbeeinträchtigte Mitarbeiter produktiv in<br />

die Arbeit einbringen können. Das verlangt Anpassung von beiden Seiten und viel Kreativität.<br />

Der Arbeitsablauf wird komplett zerlegt, je<strong>der</strong> Arbeitsschritt klassifiziert. Ökotech<br />

plant, wie schwierige Arbeitsschritte vereinfacht werden, welche Hilfsmittel, Arbeitsbehelfe<br />

und Schablonen gebraucht werden, wann und wo die Qualitätssicherung eingreifen<br />

muss, welcher Mitarbeiter für welche Tätigkeit geeignet ist.<br />

Weg. Die erste Frage, die sich die Geschäftsleitung stellt, wenn ein neuer Bewerber seine<br />

Probezeit beginnt, ist die, ob er o<strong>der</strong> sie bei entsprechen<strong>der</strong> Unterstützung durch Schulung<br />

und Arbeitsbehelfe innerhalb eines Jahres an zumindest 70% <strong>der</strong> Normalleistung<br />

herangeführt werden kann. Die zweite Frage ist, wie er optimal unterstützt werden kann.<br />

„Der Effekt für die Beschäftigten, die sich durch eigenes Engagement finanziellen Freiraum<br />

erarbeiten können und zuvor großteils jahrelang arbeitslos waren, ist natürlich<br />

enorm“, fasst Geschäftsführer Dipl.-Ing. Hannes Ortner das Ergebnis zusammen.<br />

Ökotech hat bereits international Beachtung gefunden. Im Rahmen einer europaweiten<br />

Evaluierung wurde das Beschäftigungsprojekt in die Liste <strong>der</strong> „Best Practice Projects“ aufgenommen.<br />

B<br />

<strong>Worum</strong> geht´s?<br />

B Selbsthilfefirmen sind wirtschaftlich orientierte<br />

hochprofessionelle Unternehmen, <strong>der</strong>en<br />

Mitarbeiterstab sich überwiegend aus behin<strong>der</strong>ten<br />

Arbeitnehmern zusammensetzt. Die Arbeitsplätze<br />

sind individuell eingerichtet.<br />

Dialog<br />

Josef Broukal,<br />

ZiB2-Sprecher<br />

und Mo<strong>der</strong>n-<br />

Times-Mo<strong>der</strong>ator,<br />

Mitarbeiter bei<br />

Computerfachzeitschriften,<br />

Wien<br />

Josef: Hallo, hier ist Josef Broukal.<br />

Horst: Hallo.<br />

Herbert: Grüß Gott! Vielleicht zuerst einmal: Wie kamen<br />

Sie zur Computerei?<br />

Horst: Durch eigenes Lernen.<br />

Josef: Ich habe mich immer schon für technisches Spielzeug<br />

interessiert – Modellbahn, Elektronik-Labor, Verstärkerbau<br />

– und dann kam, Ende <strong>der</strong> siebziger Jahre, <strong>der</strong> Computer.<br />

Und bei dem bin ich dann bis heute geblieben.<br />

Horst: Ich auch. Aber bei mir war es<br />

<strong>der</strong> Fernseher und <strong>der</strong> Videorecor<strong>der</strong>.<br />

Herbert: Aber vom Fernseher zum<br />

Computer ist ja noch ein weiter<br />

Weg!?<br />

Josef: Na gut, Fernsehen ist mein<br />

Beruf ...<br />

Herbert: Schon, aber Sie beide<br />

sind ja nicht nur so am Computer,<br />

Sie sind ja Spezialisten geworden<br />

...<br />

Josef: Ich bin <strong>der</strong> Journalist ...<br />

Horst: Ja, ich besuchte zuerst einen<br />

Wifi-Kurs noch mit dem alten<br />

Dos, und dann Win 3.1.<br />

Josef: Waren das aufregende Zeiten!!!<br />

Horst: Ja, ich brauche heute noch<br />

Dos-Befehle.<br />

Josef: Ich träume nur noch von ihnen ...<br />

Herbert: Horst, könnten Sie uns<br />

Ihre Arbeit beschreiben? Was ist<br />

Ihr Job in <strong>der</strong> Chance B?<br />

Horst: Ich bin Systembetreuer. Das heisst, dass ich die<br />

EDV-Anlage warte, den Ankauf neuer Geräte vorbereite,<br />

Programme installiere und erstelle, auch Server-Konfigurationen<br />

gehören dazu.<br />

Josef: Da haben Sie eine große Verantwortung.<br />

Welches OS läuft auf Ihrem Server?<br />

Horst: Windows NT 4.<br />

Josef: Und wann kommt W2k?<br />

Horst: Wenn es ausgereift ist.<br />

Josef: Service-Pack 1 reicht Ihnen noch nicht?<br />

Warten Sie einfach aus allgemeiner Vorsicht o<strong>der</strong><br />

haben Sie konkrete Fehler im Auge?<br />

Horst: Ich vermute, es könnte Fehler geben, weil<br />

neue Betriebssysteme meistens fehlerhaft sind.<br />

Josef: Da haben Sie auch recht ... Aber man täte<br />

sich leichter, wenn die älteren Betriebssysteme<br />

fehlerfrei gemacht würden. Aber die lassen die<br />

Hersteller dann einfach links liegen ...<br />

Herbert: Welche Programme verwenden die<br />

Herren tagtäglich?<br />

Horst: Office-Paket, Fotopaint und unsere selbst<br />

programmierten Programme – sozusagen handgestrickt.<br />

Auch das Internet wird täglich genützt.<br />

Josef: Bei mir ist es PowerPoint, <strong>der</strong> Explorer, Word<br />

für Windows, und für die Buchhaltung nach vielen Enttäuschungen<br />

mit Quicken und Money einfach Excel!<br />

Mo<strong>der</strong>ne<br />

Zeiten<br />

Josef Broukal ist ORF-Mo<strong>der</strong>ator, Horst<br />

Kaufmann ist behin<strong>der</strong>t. Beide trafen<br />

sich zum lockeren Internet-Live-Chat<br />

über ihr Lieblingsthema: Computer.<br />

Broukal saß in Wien im ORF-Zentrum,<br />

Kaufmann in Gleisdorf in <strong>der</strong> „Chance<br />

B“, Redakteur Herbert Starmühler mo<strong>der</strong>ierte<br />

von Korneuburg aus das Gespräch.<br />

Horst Kaufmann, ehemals selbst<br />

betreut, arbeitet heute als Systembetreuer<br />

bei <strong>der</strong> Chance B, Gleisdorf.<br />

Herbert: Spielen Sie eigentlich auch?<br />

Josef: Vor fünfzehn Jahren U-Boot-Versenken, und letztes<br />

Jahr die Moorhuhnjagd.<br />

Horst: Ja, Verkehrsgigant, Autorennen, <strong>der</strong>zeit spiele ich<br />

mich mit dem Programmieren einer Homepage für die<br />

Chance B.<br />

Josef: Ich habe Minesweeper vergessen – <strong>der</strong> hätte fast<br />

einmal meine Ehe gefährdet!!!<br />

Horst: Moorhuhnjagd spiele ich auch gerne!<br />

Herbert: Und Ihre<br />

Lieblingswebseiten? (Wehe Josef<br />

sagt jetzt: „ORF.at“ ...!)<br />

Josef: Warum nicht: Schauen Sie,<br />

ich brauche beruflich oft einen<br />

schnellen Nachrichtenüberblick.<br />

Die APA hat zum Beispiel jetzt<br />

schon mehrere hun<strong>der</strong>t Meldungen!<br />

Die durchzulesen dauert ein<br />

paar Stunden. ORF ON hat zwei<br />

Dutzend Meldungen, und<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit die<br />

wichtigsten.<br />

Horst: Stimmt, da hat er recht!<br />

Ich suche gerne die ORF-Webseite<br />

auf, ich suche im Internet hauptsächlich<br />

Driver und MP3-Files.<br />

Herbert: MP3? Ist das nicht<br />

verboten ...?<br />

Horst: Ja.<br />

Josef: MP3-Files habe ich auch<br />

schon aus dem Netz geholt und<br />

dann noch einen Musik-Editor, mit dessen Hilfe ich sie kürzen<br />

konnte. ... Jetzt lese ich gerade, Bertelsmann bietet ab<br />

September Musik-Downloads gegen Bezahlung an.<br />

Herbert: Welchen Stellenwert wird das Internet für Sie,<br />

für uns in den nächsten Jahren bekommen?<br />

Josef: Einfach unersetzbar. So wie die Post vor zweihun<strong>der</strong>t<br />

Jahren. O<strong>der</strong> das Telefon seit hun<strong>der</strong>t Jahren. Aber viel<br />

spannen<strong>der</strong>!<br />

Horst: Sehr wichtig ist und wird die elektronische Post sein:<br />

das E-Mail. Für meine Kollegen wird wichtig sein, dass sie<br />

sich viele Informationen herausholen können.<br />

Herbert: Was sagt man heute den Jugendlichen? Sollen<br />

die alle Programmierer werden?<br />

Josef: Also Anwendungssprachen sollten sie auf alle Fälle<br />

können. Wie einfach geht damit doch manches bei Excel,<br />

PPT und Co ... Und Netzwerktechnik scheint ja überhaupt<br />

gefragt zu sein ...<br />

Horst: Nein, je<strong>der</strong> kann nicht Programmierer werden.<br />

Es fehlen allerdings viele Fachkräfte im Hardwarebereich.<br />

Alle sollten lernen, die EDV zu nützen – das ist die Zukunft.<br />

Josef: Horst, es war interessant, mit Ihnen zu chatten.<br />

Schicken Sie mir bei Gelegenheit ein Foto, damit ich mir Sie<br />

besser vorstellen kann: jb – @ – orf.at. Danke und alles<br />

Gute. Schönen Tag noch in die Steiermark!<br />

Horst: Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen zu chatten!

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