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Worum geht's? - beim Dachverband der Steirischen Behindertenhilfe!

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eben<br />

Rechte, Pflichten, Hilfsmittel,<br />

Für Sehbehin<strong>der</strong>te<br />

wird <strong>der</strong> Computer<br />

immer wichtiger<br />

24<br />

Vorgangsweisen, Seminare,<br />

Kurse – das Beratungsangebot<br />

für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung ist reichhaltig.<br />

Beratung<br />

Viele Facetten<br />

Abgesehen davon, dass jegliche Dienstleistung <strong>der</strong><br />

steirischen Behin<strong>der</strong>tenhilfe mit Beratung gekoppelt<br />

ist, ergeben sich zusätzlich folgende Bereiche,<br />

in denen behin<strong>der</strong>te Menschen und ihre Familien<br />

gezielt Beratung suchen können:<br />

Spezialbereich Sehbehin<strong>der</strong>ung:<br />

Sehbehin<strong>der</strong>te und blinde Menschen können sich<br />

über eine Vielzahl an Hilfsmitteln informieren und<br />

diese auch ausprobieren. Als immer vielseitiger und<br />

nützlicher erweist sich <strong>der</strong> Computer: Hier gibt es<br />

monatliche Probier- und Kennenlerntermine.<br />

Des Weiteren sind Informationen über Hilfsmittel,<br />

Behördenwege, Kursangebote,Vermittlungs- und<br />

Tauschbörsen etc.<br />

hilfreich.<br />

Bewältigung<br />

von Alltagshandlungen:<br />

Was gibt es, wie<br />

komme ich dazu<br />

und wer zahlt<br />

mir das? Über<br />

sämtliche Hilfsmittel,angefangen<br />

von Haushaltshilfen,Transportmitteln,<br />

Kin<strong>der</strong>spielzeug und Hilfen bei <strong>der</strong> Körperpflege<br />

bis zum Einsatz elektronischer Hilfsmittel<br />

ist Beratung erhältlich.<br />

Bauen und Wohnen: Über die Grundsätze<br />

barrierefreien Bauens und die Klärung <strong>der</strong> persönlichen<br />

Bedürfnisse kann man sich ebenfalls<br />

beraten lassen. Diese Beratung ist auch von Interesse<br />

für jene, die (öffentliche) Gebäude planen,<br />

die z. B. auch Rollstuhlfahrern zugänglich sein<br />

sollen.<br />

Freizeit: Beratung gibt es über rollstuhlfreundliche<br />

Urlaubsmöglichkeiten im In- und Ausland,<br />

ebenso über das spezifische Kurs- und Freizeitangebot<br />

für behin<strong>der</strong>te Menschen.<br />

Rechtsberatung: In sämtlichen juristischen<br />

Belangen wird spezifische Beratung angeboten:<br />

Erbrecht, Pflegegeld, Scheidungsrecht, Sachwalterschaft<br />

...<br />

Partnerschaft & Sexualität: Für den Bereich<br />

<strong>der</strong> Sexualität gibt es in <strong>der</strong> Steiermark ein umfassendes<br />

Beratungs- und Aufklärungsangebot. Beratung<br />

ist erhältlich für stillende Mütter, Eltern pubertieren<strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>, Paare, etc. In Fällen von sexuellem<br />

Missbrauch steht eine Anlaufstelle zur Verfügung.<br />

Familienleben:<br />

Eltern behin<strong>der</strong>ter Kin<strong>der</strong> wünschen Klarheit in einer<br />

Vielzahl von sehr bedrängenden Fragen:Wie<br />

wird es weitergehen? Welche Möglichkeiten kann<br />

mein Kind<br />

entwickeln?<br />

Welche Interventionsmöglichkeiten<br />

gibt es?<br />

Was ist, wenn<br />

ich nicht mehr<br />

Gut beraten ist,<br />

wer fachmännisch<br />

beraten ist.<br />

zur Verfügung stehe? Wie steht es mit Schule,<br />

Sexualität, Aggressionen, ... Abgesehen von <strong>der</strong><br />

fachmännischen Beratung bilden sich unter Eltern<br />

laufend Selbsthilfegruppen zum Zwecke des Erfahrungsaustausches.<br />

Krisen: Wenige Menschen können Krisen selbstständig<br />

übertauchen. Für behin<strong>der</strong>te Menschen in<br />

solchen Situationen gibt es spezifische Beratungsangebote.Abgesehen<br />

davon können sie je<strong>der</strong>zeit auch eine<br />

allgemeine Lebensberatung in Anspruch nehmen. B<br />

Dialog<br />

Luis: Wir sagen uns gleich einmal „du“. Sportler unter sich,<br />

o<strong>der</strong>?<br />

Franz: Gerne.<br />

Luis: Du bist also Marathonläufer o<strong>der</strong> allgemein Ausdauersportler?<br />

Franz: Die größten Erfolge habe ich im Alpinen gehabt.<br />

Ich war Parolympic-Sieger, aber das war<br />

schon ‘88, in Innsbruck. Dann war<br />

ich bei <strong>der</strong> Weltmeisterschaft in<br />

Schweden. Später noch in<br />

Colorado, bei <strong>der</strong> Welt-<br />

meisterschaft. Da bin ich dann<br />

aber ausgefallen. Dann kam das<br />

Schießen: Luftgewehrschießen<br />

mit akustischer<br />

Zieleinrichtung. Aus<br />

10 Meter Entfernung.<br />

Man hört dann das<br />

Ziel. Also, wenn man<br />

den höchsten Ton im<br />

Kopfhörer hat und die<br />

Einstellung stimmt, ist<br />

man praktisch drin.<br />

(zeigt Scheiben) So<br />

sieht das dann aus.<br />

Luis: Das ist ja ein<br />

Wahnsinn. Direkt hinein.<br />

Franz: Am Schießstand halt. Da hab ich ein<br />

paar bessere herausgesucht.<br />

Luis: Stark.<br />

Dr. Alois Stadlober,<br />

Franz: Bei <strong>der</strong> Europameisterschaft habe ich<br />

Langlaufweltmeister<br />

den zweiten Platz gemacht. Das ist dann ste-<br />

1999, <strong>beim</strong> Training<br />

hend frei. Das passt gut mit dem Laufen<br />

für den Marathon.<br />

zusammen: Man braucht für das Schießen die<br />

Kondition. Machst du außer Schilanglaufen<br />

und Marathon an<strong>der</strong>e Sachen auch?<br />

Luis: Ja, Sport allgemein. Auch einmal Fußball. Aber jetzt<br />

lauf ich viel. Im Herbst möchte ich noch einmal laufen, am 8.<br />

Oktober ...<br />

Franz: Ah, da treffen wir uns wahrscheinlich. Du bist in<br />

Wien eine super Zeit gelaufen.<br />

Luis: Ja, da war ich zufrieden: 2.32.<br />

Franz: Da hab ich fast eine Stunde mehr gebraucht.<br />

Luis: Da warst du eh super!<br />

Franz: In 3.29.<br />

Luis: Das ist a Wahnsinn. Da musst du schauen, dass du einen<br />

schnellen findest ...<br />

Franz: Ich hab zum Glück einen sehr guten Begleiter, <strong>der</strong><br />

42,195<br />

Kilometer<br />

Marathonlaufen ist wie ein Virus. Dr. Alois<br />

Stadlober, Langlaufweltmeister 1999 in<br />

<strong>der</strong> Ramsau, Radstadt, und Prof. Franz<br />

Griesbacher, seit 17 Jahren vollkommen<br />

blind, Weltmeister bei den Parolympics<br />

1988 (Riesentorlauf und Abfahrt), Graz,<br />

unterhielten sich über ihr gemeinsames<br />

Sommerhobby. Wir bringen einen kleinen<br />

Ausschnitt aus dem Gespräch.<br />

Prof. Franz<br />

Griesbacher (links) mit<br />

seinem Begleitläufer<br />

und Freund Dipl.-Ing.<br />

Dr. Gerald Hobisch<br />

selber früher Radlfahrer war, <strong>der</strong> Gerald.<br />

Mein Trainer gleichzeitig und Freund ...<br />

Luis: Wie schaut das eigentlich <strong>beim</strong> Start<br />

aus, wenn da so viele Leute sind? Da geht’s ja so gedrängt<br />

zu. Wie geht’s dir da?<br />

Franz: Ja, <strong>der</strong> Start ist ein bisschen blöd. Ich bin dreimal<br />

in Graz gelaufen. Ich hab jedes Mal in die erste<br />

Startgruppe rein dürfen. Wenn<br />

man hinten irgendwo startet – wir<br />

haben das einmal gemacht –<br />

kommt man nie mehr vor. Wir lau-<br />

fen ja zu zweit, nebeneinan<strong>der</strong>,<br />

durch eine 50 cm lange Schnur am<br />

Ellbogen verbunden.<br />

Luis: Ja, und dann verlierst du so<br />

viel Zeit.<br />

Franz: Ein Einzelner kann leichter<br />

vorbeizischen. Im ersten<br />

Startblock sind etwa zweihun<strong>der</strong>t<br />

Leute. Die Schnellen sind gleich<br />

weg, und dann ist ein bisschen<br />

mehr Luft.<br />

Luis: Und er sagt dir dann schon:<br />

„Ein bisschen nach rechts” und<br />

dann „nach links”?<br />

Franz: Ja, o<strong>der</strong> er sagt: „Bitte freimachen”,<br />

wenn wir ein bisschen vorgehen. Er macht das<br />

super. Wenn irgendeine Gehsteigkante ist o<strong>der</strong> so: Er<br />

muss halt alles ansagen, damit man nicht irgendwo<br />

umkippt. Er muss stark genug sein o<strong>der</strong> um einiges stärker,<br />

damit er was ansagen auch kann. Es nutzt nichts,<br />

wenn einer gleich schnell ist.<br />

Luis: Er muss ein bisschen eine Übersicht haben. Wenn er<br />

selber kämpft und fertig ist, kann er nicht noch jemanden<br />

mitbetreuen.<br />

Franz: Ich laufe mit Pulsuhr. Ich habe den Gürtel oben und<br />

er die Uhr. Er kann je<strong>der</strong>zeit mitschauen. Wenn er sieht,<br />

dass ich zu hoch hinaufkommen würde, warnt er mich ...<br />

Er kennt mich wirklich. Er weiß, wann ich einen Einbruch<br />

kriegen könnte ... Er ist beruflich sehr eingespannt. Aber<br />

er läuft gerne mit mir. Alles ehrenamtlich! Er ist Forscher,<br />

Chemiker, ab und zu in Deutschland und den USA. Aber<br />

er teilt sich das so super ein.<br />

Luis: So was wird es bei dir ja nie geben, dass du im Windschatten<br />

bei einer Gruppe mitlaufen kannst, o<strong>der</strong> schon<br />

auch?<br />

Franz: O ja, das geht schon. Man darf sich halt nicht am<br />

Anfang verleiten lassen, dass man zu schnell mitgeht.

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