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Worum geht's? - beim Dachverband der Steirischen Behindertenhilfe!

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eit<br />

Mit ein bisschen<br />

„Nachhilfe“ klappen<br />

Arbeitsverhältnisse<br />

besser.<br />

Gefunden:<br />

Beide Seiten –<br />

Arbeitgeber und<br />

Arbeitnehmer –<br />

können Rat und Hilfe<br />

gut gebrauchen.<br />

Arbeitsassistenz<br />

Gute Job-Suche<br />

Reserven. Trotz gut ausgebauter För<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten<br />

und ungeachtet gesetzlicher Verpflichtungen<br />

stehen viele Arbeitgeber und Personalverantwortliche<br />

<strong>der</strong> Anstellung behin<strong>der</strong>ter Menschen<br />

immer noch reserviert gegenüber. Bedenken,<br />

es könnte zu Problemen kommen, sind nicht <strong>der</strong><br />

Hauptgrund für die Zurückhaltung – Probleme gibt<br />

es auch mit nicht behin<strong>der</strong>ten Menschen!<br />

Keine Gegensätze. In Wirklichkeit stellen<br />

vor allem die mit einer Anstellung behin<strong>der</strong>ter<br />

Menschen verbundene Unsicherheit und daraus resultierende<br />

Befürchtungen das entscheidende Hin<strong>der</strong>nis<br />

dar. „Wie verhalte ich mich einem gehörlosen<br />

Menschen gegenüber? Welche Leistung kann<br />

ich von ihm erwarten? Wie wird sich ein geistig<br />

behin<strong>der</strong>ter Mensch in mein Team einfügen?“ sind<br />

Fragen, die die Personalentscheidung entscheidend<br />

beeinflussen können. Die Arbeitsassistenz kann in<br />

allen diesen Fragen aufklären und vor allem zeigen,<br />

dass betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit und die<br />

Beschäftigung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

keine Gegensätze sein müssen.<br />

<strong>Worum</strong> geht´s?<br />

Schlagwort Sozialprofit. Im Gegenteil: Es<br />

erweist sich, dass sich die Berücksichtigung sozialer<br />

Komponenten in einem Profitzuwachs nie<strong>der</strong>schlägt.<br />

Dabei spielen mehrere Faktoren zusammen:<br />

Abgesehen vom Imagegewinn wirkt sich die Anstellung<br />

behin<strong>der</strong>ter Menschen nachhaltig auf die soziale<br />

Kompetenz (empfängerorientierte Kommunikation)<br />

und Teamfähigkeit <strong>der</strong> gesamten Mannschaft<br />

aus, was sich letztlich in einer besseren Leistung<br />

nie<strong>der</strong>schlägt. Zudem erlangt das Unternehmen<br />

einen Anspruch auf wertvolle Beratung in sozialen<br />

Belangen und konkrete Kostenvorteile in För<strong>der</strong>angelegenheiten.<br />

B<br />

Statistik: Arbeitsassistenz wird in <strong>der</strong> Steiermark<br />

von zehn Trägern angeboten. Insgesamt haben<br />

1999 24 ArbeitsassistentInnen 683 Personen<br />

beraten und betreut. 229 Personen konnten auf<br />

geschützte Arbeitsplätze vermittelt werden, in 46<br />

Fällen konnte ein gefährdeter Arbeitsplatz durch<br />

den Einsatz <strong>der</strong> Arbeitsassistenz erhalten werden.<br />

B ArbeitsassistentInnen haben Kompetenz in allen Angelegenheiten <strong>der</strong><br />

Beschäftigung behin<strong>der</strong>ter Menschen. Sie informieren, beraten und unterstützen<br />

Arbeitgeber, Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und auch <strong>der</strong>en Arbeitskollegen.<br />

B Sie sind dabei behilflich, dass Arbeitsprozesse und organisatorische<br />

Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

die gefor<strong>der</strong>te Leistung erbringen können. Sie ziehen sich zurück, wenn sie<br />

nicht mehr gebraucht werden.<br />

Hintergründe<br />

Sinnvolle<br />

Arbeitsplätze<br />

Der Dienstleistungsbereich, <strong>der</strong> rund um die behin<strong>der</strong>ten Menschen<br />

entsteht, stellt bereits einen beachtlichen Wirtschaftsfaktor dar.<br />

In <strong>der</strong> Steiermark sind über 2.000 Menschen in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenarbeit beschäftigt. Rund<br />

eine Milliarde Schilling wird jährlich umgesetzt. Aus Europa fließen jährlich mehrere<br />

Millionen Schilling an För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n ins Land. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Die Behin<strong>der</strong>tenarbeit<br />

macht sich als Wirtschaftsfaktor bemerkbar.<br />

Korrektur nötig. Die Arbeitsplätze im Sozialbereich laufen immer wie<strong>der</strong> Gefahr, als<br />

Kostenpunkte definiert zu bleiben. Im gleichen Atemzug ist man aber bereit, die Erhaltung<br />

von Arbeitsplätzen in einem defizitären Wirtschaftsbetrieb o<strong>der</strong> einem Amt als Investition<br />

zu deklarieren. Hier muss eine Denkkorrektur stattfinden.<br />

Letztlich lässt sich nachweisen, dass Arbeitsplätze, die in <strong>der</strong> Sozialarbeit entstehen, volkswirtschaftlich<br />

produktiv sind.<br />

Wirtschaft kann lernen. Vor diesem Hintergrund lässt sich erklären, dass mo<strong>der</strong>ne<br />

Behin<strong>der</strong>tenarbeit heutzutage ihr Selbstverständnis zurechtgerückt hat: Sie stellt heute –<br />

nicht zuletzt dank <strong>der</strong> knappen Ressourcen – einen hochprofessionellen Dienstleistungssektor<br />

dar. B<br />

„Hey, das ist mein Leben!”<br />

Behin<strong>der</strong>te Menschen werden sich in Zukunft selbst vertreten.<br />

Alle Menschen müssen im Laufe ihres Lebens kleinere und größere Einschränkungen<br />

ihres Rechts auf Selbstbestimmung hinnehmen – nicht immer geht es so, wie man will.<br />

Der Alltag von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen jedoch ist noch weit stärker von fremdbestimmten<br />

Abläufen geprägt. Viele von ihnen dürfen nicht einmal selbst bestimmen,<br />

mit wem sie am Morgen am Frühstückstisch sitzen wollen.<br />

(Hinter)gründe für diesen Zustand gibt es viele: Einer <strong>der</strong> wesentlichsten ist vielleicht,<br />

dass Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen in hohem Maße darauf angewiesen sind, Menschen<br />

um sich zu haben, die ihr Recht auf Selbstbestimmung sehr ernst nehmen!<br />

Weg mit alten Schienen! Im angloamerikanischen Raum haben behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

nun eine Selbstvertretungsbewegung ins Rollen gebracht. Sie hat auch bereits Europa<br />

erfasst: Behin<strong>der</strong>te Menschen erkennen und entdecken ihre Möglichkeiten, in immer<br />

größerem Maß über sich selbst zu bestimmen.<br />

Sie for<strong>der</strong>n Berücksichtigung ihrer Wünsche und ihrer Anliegen, wie je<strong>der</strong> Mensch sie<br />

einfor<strong>der</strong>t. Das Klischee von Schützlingen haben sie abgelegt, sie treten nun als Klienten<br />

auf und werden in Kürze als Kunden an die Dienstleister herantreten – eine Entwicklung,<br />

die unterstützt werden muss.<br />

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