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NADELLA – Nadellager WL2014D

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Technische Hinweise<br />

5.2.7. Schmierfristen<br />

Die Schmierfristen hängen von mehreren Faktoren wie<br />

Bauart, Abmessungen, Drehzahl, Belastung, Betriebstemperatur,<br />

Betriebsverhältnisse (Feuchtigkeit, Staub<br />

usw.) und der Abdichtung des Wälzlagers ab. Die Nachschmierfristen<br />

können nur durch zeitlich gestufte Kontrollen<br />

des Schmierfettzustandes (hauptsächlich dann,<br />

wenn der Einfluss der Temperatur, der Feuchtigkeit oder<br />

der Drehzahl entscheidend ist) und des Lagerzustandes<br />

festgelegt werden.<br />

Die Schmierfristen können unter normalen Betriebsbedingungen<br />

(ohne ungünstige Einflüsse) bei der Verwendung<br />

durchschnittlicher Fettqualitäten und wenn die<br />

Lagertemperatur +70°C nicht übersteigt, durch nachstehende<br />

Formel annähernd bestimmt werden:<br />

TG : Betriebsstunden<br />

n : Drehzahl<br />

nG : zulässige Grenzdrehzahl bei Fettschmierung<br />

(siehe Absatz 3.5)<br />

F W : Durchmesser der Innenlaufbahn in mm<br />

K : Faktor entsprechend der Wälzlagerbauart<br />

K = 32 für <strong>Nadellager</strong> mit Käfig<br />

K = 28 für vollnadelige <strong>Nadellager</strong><br />

K = 15 für Axial-<strong>Nadellager</strong> oder<br />

Axial-Zylinderrollenlager<br />

Für nachstehend genannte Nadelbauelemente ist der<br />

Durchmesser F W durch die in den Maßtafeln aufgeführten<br />

Maße gegeben:<br />

• Laufrollen FG und ähnliche: Maß d A<br />

• Axiale Nadel- oder Zylinderrollenlager: Maß E b<br />

• Laufrollen GC und ähnliche: mittleres Maß:<br />

Betragen die Lagertemperaturen mehr als +70°C, muss<br />

für je 15°C Temperaturerhöhung die nach obenstehender<br />

Formel bestimmte Schmierfrist TG um 50% herabgesetzt<br />

werden. Diese Angaben sind jedoch nur bis zu<br />

einer Temperatur von +115 gültig. Für darüberliegende<br />

Temperaturen sind die Schmierfristen durch Versuche<br />

zu bestimmen.<br />

In Fällen sehr langsamer Drehzahlen, die zu Schmierfristen<br />

TG von mehr als 35 000 Betriebsstunden führen,<br />

was z. B. 8 Jahre (bei 12 Stunden pro Tag) entsprechen<br />

würde, ist die Schmierfrist auf höchstens 3 Jahre zu begrenzen.<br />

Für oszillierende Lagerbewegungen ist die Drehzahl n<br />

entsprechend der Formel für äquivalente Drehzahlen<br />

(Absatz 3.1.5) einzusetzen. Bei oszillierenden Bewegungen<br />

mit sehr kleiner Amplitude empfehlen wir, die<br />

berechnete Schmierfrist TG auf die Hälfte herabzusetzen.<br />

5.3. Ölschmierung<br />

5.3.1. Viskosität<br />

Die wesentliche Eigenschaft eines Schmieröles ist seine<br />

kinematische Viskosität mit der Einheit in mm²/s bei<br />

einer Bezugstemperatur von 40°C, entsprechend der<br />

Norm ISO 3448 (Mittelpunktviskosität bei 40°C nach<br />

DIN 51519). Die bisherigen Bezugstemperaturen von<br />

20°C oder 50°C sind nicht mehr zu verwenden, aber<br />

auf dem Diagramm 2 der Folgeseite vorhanden. Die<br />

Viskositätseinheit V40 sollte mit steigender Betriebstemperatur<br />

erhöht werden, aber bei hohen Drehzahlen<br />

so niedrig sein, dass noch ein ausreichend tragfähiger<br />

Schmierfilm in der Berührungsfläche zwischen Wälzkörpern<br />

und Laufbahnen vorhanden ist. Bei stoßfreien Anwendungen<br />

mit geringen Belastungen bis etwas 1/5 der<br />

dynamischen Tragzahl der Wälzlager sollte die Viskosität<br />

VF, bei Betriebstemperatur 12 mm²/s nicht unterschreiten.<br />

Für höhere Belastungen mit mehr als 1/5 der<br />

dynamischen Tragzahl sollte die Mindestviskosität VF<br />

bei Betriebstemperatur ungefähr 18 mm²/s betragen.<br />

Je höher der „Viskositätsindex“ eines Öles, um so geringer<br />

ist die Viskositätsänderung unter Einfluss der Betriebstemperatur.<br />

Ein Viskositätsindex von 85 <strong>–</strong> 95 ist für<br />

die Wälzlagerschmierung allgemein ausreichend.<br />

Diagramm 1 der Folgeseite gibt, vom Drehzahlverhältnis<br />

nH/n ausgehend, die bei Betriebstemperatur erforderliche<br />

Viskosität VF (nH: zulässige Grenzdrehzahl für Ölschmierung<br />

und n: Drehzahl).<br />

Von der erforderlichen Betriebsviskosität VF ausgehend,<br />

kann aus Diagramm 2 der Folgeseite die Nennviskosität<br />

V40 bei einer Bezugstemperatur von 40°C für ein Öl mit<br />

einem Viskositätsindex von 95 entnommen werden.<br />

Beispiel: ein Wälzlager mit einem Lastverhältnis P ><br />

C75 und einer Grenzdrehzahl von10 000 min-1 für Ölschmierung<br />

soll mit einer Drehzahl von 2 000 min-1 umlaufen.<br />

Die Betriebstemperatur erreicht 60°C.<br />

Das Drehzahlverhältnis:<br />

ergibt eine Betriebsviskosität von VF = 60 mm²/s (Diagramm<br />

1)<br />

Für eine Betriebstemperatur von 60°C kann auf der Horizontalen<br />

VF = 60 im Schnittpunkt zur Vertikalen von<br />

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