Das Naturparkmagazin - Naturpark Tiroler Lech
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Nur 8 km bis<br />
ins Paradies!<br />
„Roli aus Gramais“ setzt neue Akzente im<br />
<strong>Naturpark</strong>tourismus.<br />
Roland Scheidle werkt intensiv an seinen Chalets. Hier ist alles durchdacht - sogar das Holz wurde zum richtigen Zeitpunkt geschlagen.<br />
Der <strong>Lech</strong>taler ist zuversichtlich, dass er einer guten Zukunft entgegenblickt. Fotos: Salchner<br />
Nach einer Bergtour in der warmen<br />
Wanne liegend, mit einem<br />
100.000-Dollar-Blick auf die<br />
Allgäuer Alpen, im Hintergrund<br />
knistert das Kaminfeuer: Wenn<br />
Roland Scheidle abends seine<br />
Baustelle abgeht und<br />
den Duft der Holzbalken<br />
einatmet, steigt<br />
sein Puls. Nein, Gramais<br />
verträgt keine<br />
großen Hotels. Seine<br />
Vision von Urlaub<br />
und Erholung in der<br />
kleinsten Gemeinde<br />
Österreichs schaut<br />
anders aus. Mit dem<br />
Bau seiner <strong>Naturpark</strong>chalets<br />
erfüllt sich der<br />
Wirt vom Gasthof Alpenrose<br />
einen Jugendtraum.<br />
8 km liegt das kleine<br />
Bergdorf vom Haupttal<br />
entfernt. Die letzte<br />
Volkszählung ergab<br />
gerade 60 Einwohner,<br />
1961 waren es immerhin<br />
noch 69. Früher<br />
16 <strong>Naturpark</strong>magaziN<br />
lebten die Gramaiser von der<br />
Landwirtschaft. Heute müssen<br />
die meisten zur Arbeit ins Haupttal<br />
pendeln.<br />
Arbeit vor Ort bietet primär der<br />
Tourismus. Wenn auch abgelegen,<br />
so doch keineswegs rückständig,<br />
auf diese Feststellung legt Bürgermeister<br />
Michael Fasser großen<br />
Wert. Seit zwei Jahren produzieren<br />
die Gramaiser ihren eigenen<br />
Strom am Otterbach. Im Herbst<br />
kommt das Breitbandinternet.<br />
Beide Maßnahmen erhielten eine<br />
Förderung aus dem Entwicklungsprogramm<br />
für die <strong>Naturpark</strong>region.<br />
Mit diesen Investitionen<br />
will Fasser den Optimismus<br />
bei den Unternehmern fördern.<br />
Auch für Roland Scheidle geht es<br />
darum, die Chancen zu sehen. In<br />
der Abgelegenheit sieht der „Roli<br />
aus Gramais“, wie ihn seine Gäste<br />
nennen, eine Stärke. Die liegt hier<br />
in der Ruhe und der Natur. Für<br />
ihn sind diese 8 km vom Haupttal<br />
nach Gramais ein kurzer und<br />
lohnender Weg ins Paradies.<br />
Bis Weihnachten sollen die drei<br />
Chalets fertig sein. Er will damit<br />
vor allem junge Familien ansprechen.<br />
Gemütlich sollen sie sein,<br />
heimelig und komfortabel, für<br />
die Eltern eine Sauna in jedem<br />
Chalet, für die Kinder die Natur<br />
als Spielplatz.<br />
alles authentisch<br />
<strong>Das</strong> Wichtigste: Die Chalets müssen<br />
authentisch sein. Kein Lederhosenstil<br />
mehr, dass passt nicht<br />
in einen <strong>Naturpark</strong>. Seit ewigen<br />
Zeiten baut man hier nach der<br />
<strong>Tiroler</strong> Blockbauweise. Roland<br />
Scheidle will diese Tradition fortsetzen.<br />
<strong>Das</strong> Holz für seine<br />
Chalets stammt aus<br />
dem oberen <strong>Lech</strong>tal,<br />
geschlagen drei Tage<br />
vor Neumond, das lässt<br />
das Holz über Jahrhunderte<br />
nicht verwittern.<br />
Bis zur Begrüßung der<br />
ersten Familien rennt<br />
er jeden Tag einen<br />
Halbmarathon, von<br />
der Küche zur Baustelle<br />
und wieder zurück.<br />
Der <strong>Lech</strong>taler kommt<br />
zwar manchmal ins<br />
Schwitzen, aber er jammert<br />
nicht. Auch für<br />
seine Investition gibt es<br />
eine Unterstützung aus<br />
dem Entwicklungsprogramm.<br />
Nachahmer<br />
werden dringend gesucht!<br />
(gs) v