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Das Naturparkmagazin - Naturpark Tiroler Lech

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NaTurscHuTZGEbiET EHrWalDEr bEcKEN<br />

Neues Leben für<br />

ein altes Rinnsal<br />

Ein alter Seitenarm der Loisach soll heuer neu belebt werden.<br />

Ein Spazierweg links der Loisach,<br />

ein zweiter rechts davon:<br />

Wer durch das Moos zwischen<br />

Lermoos, Ehrwald und Biberwier<br />

wandert, wird stets von diesem<br />

Bach begleitet. Friedlich rinnt die<br />

Loisach durch das Moos. „Ausbrechen“<br />

kann sie nicht - das<br />

Bachbett wurde zwischen 1976<br />

und 1986 reguliert. Die Bemühungen,<br />

das Moos zu entwässern,<br />

reichen gar bis 1780 zurück. Ursprünglich<br />

durfte sich die Loisach<br />

ihren Weg aber frei suchen. Am<br />

Schnittpunkt der drei Gemeinden<br />

findet man heute noch einen<br />

etwa 800 Meter langen, bogenförmigen<br />

Altarm der Loisach. Nicht<br />

wirklich eine Augenweide und<br />

teilweise nicht zu erkennen, wie<br />

Schutzgebietsbetreuerin Christina<br />

Moser sagt, „aber er bietet<br />

doch etlichen Pflanzen und Tieren<br />

einen eigenen Lebensraum.“<br />

Christina Moser mitten im dicht bewachsenen und nur mehr schwer erkennbaren<br />

Seitenarm der Loisach. Gummistiefel gehören zu ihrem Beruf dazu.<br />

Fotos: Reichel<br />

altarm neu beleben<br />

Und der soll künftig an Bedeutung<br />

gewinnen - der Altarm soll<br />

neu belebt werden. „Im Moment<br />

ist das Rinnsal ziemlich zugewachsen.<br />

Zwar gibt es noch einige<br />

Wasserflächen, aber die sieht man<br />

kaum“, sagt Moser. Die Natur hat<br />

sich hier genommen, was sonst<br />

niemand mehr haben wollte -<br />

nicht einmal der Bach.<br />

Nur mehr nach starken Regenfällen<br />

wird der Altarm gänzlich mit<br />

Wasser gefüllt. Doch das Wenige<br />

reicht, um hier seltenen Tieren<br />

einen wertvollen Lebensraum<br />

zu bieten. Durch die geplanten<br />

Rekultivierungsmaßnahmen soll<br />

das Gebiet weiter an Bedeutung<br />

gewinnen. Wohin die „Reise“ gehen<br />

wird, das soll in nächster Zeit<br />

in Absprache mit den Grundeigentümern,<br />

der Wassergenossenschaft,<br />

dem Land Tirol und Biologen<br />

geklärt werden.<br />

<strong>Das</strong>s es sich lohnt, davon geht<br />

Christina Moser aber auf alle<br />

Fälle aus: „Der Spazierweg führt<br />

direkt vorbei. Wenn es gelingt,<br />

das Landschaftsbild aufzuwerten,<br />

wird der Altarm der Loisach bestimmt<br />

ein Juwel!“ (rei) v<br />

Lebensraum<br />

seltener Tiere<br />

<strong>Das</strong> Lermooser Moos ist in vielerlei<br />

Hinsicht etwas ganz Besonderes.<br />

Als Lebensraum von zum Teil vom<br />

Aussterben bedrohten Tieren erfüllt<br />

es eine besonders wichtige<br />

Funktion. So hat im Moos der<br />

Skabiosen-Scheckfalter (auch<br />

Goldener Scheckfalter genannt)<br />

seine Heimat. Er ist in Tirol nur<br />

mehr hier und in den Wasenmösern<br />

in Heiterwang zu finden! Ein eher<br />

unscheinbarer Zeitgenosse, zugleich<br />

aber auch sehr schöner Schmetterling,<br />

dessen Flugzeit von Mai bis<br />

Juli reicht. Auch 35 Brutvogel-Arten<br />

haben im Moos ihre Heimat, einige<br />

davon stehen in Roten Listen Tirols,<br />

einige sogar in Roten Listen Österreichs,<br />

etwa das Braunkehlchen<br />

und der Karmingimpel.

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