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Take-Off<br />
Flugzeugträger-Versuchsprogramm<br />
Insgesamt sieben F-35C waren am Trägertest Nummer drei beteiligt. Fünf davon<br />
gehörten zur Staffel VFA-101, die für die Ausbildung zuständig ist.<br />
Zeitweise im Minutentakt<br />
starteten und landeten<br />
die fünf Lockheed Martin<br />
F-35C der VFA-101 „Grim Reapers“<br />
Mitte August vom Deck der „George Washington“<br />
(CVN 73). Es galt, ein Dutzend<br />
Piloten des Schulverbands für den<br />
Einsatz auf einem Flugzeugträger zu qualifizieren<br />
– 120 Katapultstarts, 120 Landungen<br />
und 24 Durchstartmanöver waren<br />
dafür notwendig. Auch die Testpiloten<br />
der VX-23 „Salty Dogs“ mussten ihre<br />
CQs (Carrier Qualifications) erneuern,<br />
bevor sie mit dem eigentlichen Testprogramm<br />
beginnen konnten.<br />
Für die erfahrenen Piloten kein Problem,<br />
in eineinhalb Tagen war das Programm<br />
erledigt. Mit zum raschen Ablauf<br />
trug auch die sogenannte „Delta Flight<br />
Path“-Software der F-35 bei, die die<br />
schwierige Landung erheblich vereinfacht.<br />
In den letzten knapp 20 Sekunden<br />
vor dem Aufsetzen musste ein durchschnittlicher<br />
Pilot bisher zwischen 200<br />
und 300 Steuereingaben machen, um die<br />
Maschine präzise auf dem Gleitpfad zu<br />
halten. Nun genügt es, den „Delta-Glide-<br />
Path“-Mode der Steuersoftware zu aktivieren,<br />
und die F-35C fliegt fast von alleine<br />
aufs Deck, wobei nur wenige manuelle<br />
Korrekturen notwendig sind. „Man<br />
muss ganz anders fliegen, um das Maximum<br />
(an Arbeitserleichterung) herauszuholen<br />
und das Flugzeug für sich arbeiten<br />
zu lassen“, erklärt Thomas Briggs,<br />
ein Ingenieur der Integrated Test Force.<br />
Wie die F-35C arbeitet, sieht man an den<br />
zahlreichen kurzen, teils großen Ausschlägen<br />
der Klappen im Endanflug. Das<br />
neue System wird das notwendige Training<br />
deutlich verringern und den Betrieb<br />
an Deck vereinfachen.<br />
STARTVERSUCHE BIS ZUR<br />
MAXIMALEN AB<strong>FLUG</strong>MASSE<br />
Die Carrier-Qualifikation war aber nur<br />
ein Aspekt des sogenannten DT-III (Development<br />
Test III) der F-35C, für den<br />
mit einiger Verzögerung wegen aktueller<br />
Einsätze diesmal die „Washington“ zur<br />
Verfügung stand. Vor allem ging es darum,<br />
den Flugbereich bei unterschiedlichen<br />
Massen und mit Außenlasten zu<br />
erweitern. Bereits beim DT-II im letzten<br />
Oktober an Bord der „Eisenhower“ war<br />
die F-35C mit Bewaffnung im internen<br />
Waffenschacht geflogen worden. Nun<br />
tastete man sich an das Verhalten mit<br />
Außenlasten heran.<br />
„Wir steigern die Last schrittweise bis<br />
zur maximalen Abflugmasse von 29 940<br />
kg. Zunächst sind die Flügelstationen<br />
symmetrisch beladen, dann prüfen wir<br />
diverse Konfigurationen mit unterschiedlichen<br />
Waffen links und rechts,“ erklärt<br />
Lt. Cdr. Ted „Dutch“ Dyckman, der<br />
schon bei den vorherigen Flugzeugträgertests<br />
dabei war und inzwischen über<br />
50 Landungen an Deck vorweisen kann.<br />
Da die Prototypen CF-3 und CF-5 voll<br />
instrumentiert sind, werden die Daten<br />
direkt in den Kontrollraum im Hangar<br />
unter Deck übertragen. Maximal trug die<br />
F-35C vier GBU-12 Lenkbomben und<br />
zwei AIM-9 Sidewinder. Parallel zu den<br />
Versuchen mit den Waffen wurden Starts<br />
und Landungen bei unterschiedlichen<br />
Massen durchgeführt, um so die notwen-<br />
22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> November <strong>2016</strong><br />
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