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FLUG REVUE 11/2016

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Take-Off<br />

Flugzeugträger-Versuchsprogramm<br />

Insgesamt sieben F-35C waren am Trägertest Nummer drei beteiligt. Fünf davon<br />

gehörten zur Staffel VFA-101, die für die Ausbildung zuständig ist.<br />

Zeitweise im Minutentakt<br />

starteten und landeten<br />

die fünf Lockheed Martin<br />

F-35C der VFA-101 „Grim Reapers“<br />

Mitte August vom Deck der „George Washington“<br />

(CVN 73). Es galt, ein Dutzend<br />

Piloten des Schulverbands für den<br />

Einsatz auf einem Flugzeugträger zu qualifizieren<br />

– 120 Katapultstarts, 120 Landungen<br />

und 24 Durchstartmanöver waren<br />

dafür notwendig. Auch die Testpiloten<br />

der VX-23 „Salty Dogs“ mussten ihre<br />

CQs (Carrier Qualifications) erneuern,<br />

bevor sie mit dem eigentlichen Testprogramm<br />

beginnen konnten.<br />

Für die erfahrenen Piloten kein Problem,<br />

in eineinhalb Tagen war das Programm<br />

erledigt. Mit zum raschen Ablauf<br />

trug auch die sogenannte „Delta Flight<br />

Path“-Software der F-35 bei, die die<br />

schwierige Landung erheblich vereinfacht.<br />

In den letzten knapp 20 Sekunden<br />

vor dem Aufsetzen musste ein durchschnittlicher<br />

Pilot bisher zwischen 200<br />

und 300 Steuereingaben machen, um die<br />

Maschine präzise auf dem Gleitpfad zu<br />

halten. Nun genügt es, den „Delta-Glide-<br />

Path“-Mode der Steuersoftware zu aktivieren,<br />

und die F-35C fliegt fast von alleine<br />

aufs Deck, wobei nur wenige manuelle<br />

Korrekturen notwendig sind. „Man<br />

muss ganz anders fliegen, um das Maximum<br />

(an Arbeitserleichterung) herauszuholen<br />

und das Flugzeug für sich arbeiten<br />

zu lassen“, erklärt Thomas Briggs,<br />

ein Ingenieur der Integrated Test Force.<br />

Wie die F-35C arbeitet, sieht man an den<br />

zahlreichen kurzen, teils großen Ausschlägen<br />

der Klappen im Endanflug. Das<br />

neue System wird das notwendige Training<br />

deutlich verringern und den Betrieb<br />

an Deck vereinfachen.<br />

STARTVERSUCHE BIS ZUR<br />

MAXIMALEN AB<strong>FLUG</strong>MASSE<br />

Die Carrier-Qualifikation war aber nur<br />

ein Aspekt des sogenannten DT-III (Development<br />

Test III) der F-35C, für den<br />

mit einiger Verzögerung wegen aktueller<br />

Einsätze diesmal die „Washington“ zur<br />

Verfügung stand. Vor allem ging es darum,<br />

den Flugbereich bei unterschiedlichen<br />

Massen und mit Außenlasten zu<br />

erweitern. Bereits beim DT-II im letzten<br />

Oktober an Bord der „Eisenhower“ war<br />

die F-35C mit Bewaffnung im internen<br />

Waffenschacht geflogen worden. Nun<br />

tastete man sich an das Verhalten mit<br />

Außenlasten heran.<br />

„Wir steigern die Last schrittweise bis<br />

zur maximalen Abflugmasse von 29 940<br />

kg. Zunächst sind die Flügelstationen<br />

symmetrisch beladen, dann prüfen wir<br />

diverse Konfigurationen mit unterschiedlichen<br />

Waffen links und rechts,“ erklärt<br />

Lt. Cdr. Ted „Dutch“ Dyckman, der<br />

schon bei den vorherigen Flugzeugträgertests<br />

dabei war und inzwischen über<br />

50 Landungen an Deck vorweisen kann.<br />

Da die Prototypen CF-3 und CF-5 voll<br />

instrumentiert sind, werden die Daten<br />

direkt in den Kontrollraum im Hangar<br />

unter Deck übertragen. Maximal trug die<br />

F-35C vier GBU-12 Lenkbomben und<br />

zwei AIM-9 Sidewinder. Parallel zu den<br />

Versuchen mit den Waffen wurden Starts<br />

und Landungen bei unterschiedlichen<br />

Massen durchgeführt, um so die notwen-<br />

22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> November <strong>2016</strong><br />

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