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Housing the Many - Stadt der Vielen / dérive - Zeitschrift für Stadtforschung, Heft 65 (4/2016)

Die Palette der Beiträge des Schwerpunkts der kommenden dérive-Ausgabe »Housing the Many – Stadt der Vielen« reicht von der Beschäftigung mit historischen Aspekten der Wohnungsfrage bis zu aktuellen konkreten Beispielen, die Strategien für ein besseres (und leistbareres) Zusammenleben in der Stadt zeigen, als es der derzeit dominierende Wohnungsbau zu bieten vermag. »Housing the Many – Stadt der Vielen« erkundet Wohnen als politisches Thema, das untrennbar mit Fragen des Zusammenlebens, von Besitz und Eigentum, der Verteilung von Ressourcen, und damit dem Recht auf Stadt und dem Recht auf Zentralität zu tun hat. https://shop.derive.at/collections/einzelpublikationen/products/heft-65

Die Palette der Beiträge des Schwerpunkts der kommenden dérive-Ausgabe »Housing the Many – Stadt der Vielen« reicht von der Beschäftigung mit historischen Aspekten der Wohnungsfrage bis zu aktuellen konkreten Beispielen, die Strategien für ein besseres (und leistbareres) Zusammenleben in der Stadt zeigen, als es der derzeit dominierende Wohnungsbau zu bieten vermag. »Housing the Many – Stadt der Vielen« erkundet Wohnen als politisches Thema, das untrennbar mit Fragen des Zusammenlebens, von Besitz und Eigentum, der Verteilung von Ressourcen, und damit dem Recht auf Stadt und dem Recht auf Zentralität zu tun hat. https://shop.derive.at/collections/einzelpublikationen/products/heft-65

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MICHAEL KLEIN<br />

When SPECTRES<br />

RETURN<br />

Woh nungswesen,<br />

WOHNREFORM und die<br />

Vorstellung vom GUTEN WOHNEN<br />

Wohnungsfrage, Geschichte des Wohnungswesens,<br />

Wohnreform, Diskurse des Wohnens<br />

Alle Fotos Chris Be<strong>the</strong>ll<br />

(ursprünglich <strong>für</strong> VICE fotografiert).<br />

Debatten um das Wohnen erleben gegenwärtig<br />

wie<strong>der</strong> Aktualität. Nachdem die Wohnungsfrage die<br />

Städte, das gesellschaftliche Zusammenleben in<br />

Städten und ihre Konflikte im 19. und 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

über weite Strecken begleitet und maßgeblich<br />

geprägt hatte, war es um sie ruhig geworden.<br />

Nun ist sie wie<strong>der</strong> da – und mit ihr einige Themen,<br />

die auf die Debatte um die Wohnungsfrage eingewirkt<br />

haben.<br />

Wohnungsfrage und Funktionalismuskritik<br />

Wenige Jahre, nachdem sich nahezu jede zeitgenössische<br />

Architektur nach <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne mit Selbstverständnis und<br />

dezidiert von den Wohnsiedlungen <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne abgegrenzt<br />

hatte, die einmal als Wohnbunker, ein an<strong>der</strong>es mal als Retortenstädte<br />

gebrandmarkt über Jahrzehnte schlechtgeredet wurden,<br />

ist das Wohnen wie<strong>der</strong> im Kanon <strong>der</strong> Architektur, <strong>der</strong> Planung<br />

und in <strong>der</strong> Öffentlichkeit angekommen. In Ausstellungen und<br />

Festivals, Konferenzen, Artikeln und Büchern wird wie<strong>der</strong><br />

darübe r nachgedacht, wie das Wohnen in Städten <strong>für</strong> die Masse<br />

gesichert werden kann 1 – ein Wort, das zwischenzeitlich aus<br />

den (Architektur-)diskursen verbannt schien.<br />

Die Jahre <strong>der</strong> Kritik an <strong>der</strong> Monotonie und Langeweile<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Vorstadt, an <strong>der</strong> Funktionstrennung <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nistischen<br />

<strong>Stadt</strong>planung und an ihrem strukturellen Mangel<br />

sind an Architektur und Planung nicht spurlos vorübergegangen. 2<br />

Die Durchmischung von Funktionen, die Gleichzeitigkeit<br />

verschie dener Programme und das romantische Bild <strong>der</strong> historischen<br />

Innenstadt werden weiterhin bemüht, wenn es um die<br />

Wunschbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> von morgen geht, schließt man aus Ren<strong>der</strong>ings<br />

und Collagen von PlanerInnen. Aber fast wirkt es, als<br />

wäre die Architektur von ihrer Wirklichkeit eingeholt worden:<br />

Die historischen Innenstädte bergen nicht länger die unsanierten,<br />

aber günstigen Nischen in sich, in denen scheinbar alles möglich<br />

ist, wie noch in den frühen Tagen <strong>der</strong> Funktionalismuskritik.<br />

Sie sind nun Austragungsort in einem Wettkampf um hohe Mieten,<br />

um Aufwertung und <strong>der</strong> Frage, wer früher geht und wegzieht;<br />

und Funktionsmischung läuft oft auf die Ergänzung des<br />

Wohnungsbestandes durch Shopping hinaus o<strong>der</strong> aber auf<br />

das Einstreuen kurzzeitig mietbarer Apartments, mit denen sich<br />

über Online-Plattformen noch höhere Erträge erwirtschaften<br />

lassen als mit Wohnungsmieten. Die gegenwärtige Sorge gilt also<br />

dem Wohnen.<br />

04<br />

<strong>dérive</strong> N o <strong>65</strong> — HOUSING THE MANY <strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> <strong>Vielen</strong>

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