Wechsel-Jahre Manni ohne den Rest der Welt Ich kann's ... - ID55
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<strong>ID55</strong> ERNÄHRUNG UND GENUSS<br />
ERNÄHRUNG UND GENUSS<br />
Exklusiver<br />
Geschmack an<strong>der</strong>en<br />
Was dem Weinkenner seine Grand Crus sind dem Kaffeeliebhaber seine Raritätenkaffees – <strong>ID55</strong> stellt<br />
einige <strong>der</strong> exklusivsten Kaffees <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> vor Text Sabine Jürgenmeier Fotos Christoph Fein<br />
Ein kleines Vermögen im Weinglas,<br />
edelste Plantagenschokolade<br />
auf <strong>der</strong> Zunge und nun auch<br />
noch <strong>der</strong> pure Luxus in <strong>der</strong> Kaffeetasse.<br />
Was beim Wein schon lange akzeptiert,<br />
beim Kakao in aller Munde ist, setzt sich<br />
langsam auch bei unserem Lieblingsgetränk<br />
Nummer eins, dem Kaffee, durch<br />
– Plantagen- und Raritätenkaffees. Für<br />
<strong>den</strong> Kenner ist es längst nicht mehr die<br />
„Krönung“, einen Kaffee aus dem Supermarktregal<br />
zu trinken, für ihn muss<br />
es schon etwas Beson<strong>der</strong>es wie Jamaika<br />
Blue Mountain Kaffee sein. Der Name<br />
kommt Ihnen bekannt vor? Dann haben<br />
Sie schon einmal von dem Luxuskaffee<br />
schlechthin gehört o<strong>der</strong> gelesen.<br />
Lange galt <strong>der</strong> Kaffee aus dem Blue<br />
Mountain Gebirge auf <strong>der</strong> Insel Jamaika<br />
als <strong>der</strong> beste und teuerste Kaffee<br />
<strong>der</strong> <strong>Welt</strong>. Jamaika war eines <strong>der</strong> ersten<br />
Kaffeeanbaulän<strong>der</strong>, das die geografische<br />
Herkunft mit einer klar definierten Bezeichnung<br />
verband. Deshalb dürfen nur<br />
Kaffeeb<strong>ohne</strong>n, die im Blue Mountain<br />
District wachsen, als echter Jamaika<br />
Blue Mountain Coffee vermarktet wer<strong>den</strong>.<br />
Die durch die geografische Lage<br />
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begrenzte Erntemenge und die außeror<strong>den</strong>tlich<br />
gute Qualität <strong>der</strong> B<strong>ohne</strong>n liegt<br />
<strong>der</strong> Preis für <strong>den</strong> Kaffee von <strong>der</strong> Karibikinsel<br />
weit über dem Normalpreis<br />
von Röstkaffee im Handel. 100 Gramm<br />
dieser wertvollen Arabica-Kaffeeb<strong>ohne</strong>n<br />
kosten im Internetversandhandel durchschnittlich<br />
16 Euro – das ergibt einen<br />
500-Gramm-Preis von 80 Euro.<br />
Kaffeekirschen – frisch vom Strauch<br />
Ähnlich exklusiv (und kostspielig) ist<br />
eine Kaffeerarität aus dem Himalaja.<br />
Diese Hochgebirgsregion bringt kaum<br />
jemand mit Kaffee in Verbindung, eher<br />
noch mit Tee o<strong>der</strong> Reis. Erst 1994 wurde<br />
Kaffee erstmals auf einer Plantage etwas<br />
nördlich von Kathmandu angepflanzt.<br />
Der Nepal Mount Everest Supreme Kaffee<br />
stammt somit von <strong>der</strong> nördlichsten<br />
Plantage <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>. Die Anbaufläche ist<br />
etwa 70 Hektar groß und liefert zurzeit<br />
eine <strong>Jahre</strong>sproduktion von etwa 1.000<br />
Sack Kaffee (à 50 Kilo).<br />
Auf unserer Reise zu <strong>den</strong> Luxuskaffees<br />
<strong>der</strong> <strong>Welt</strong> geht es nun vom gebirgigen Himalaja<br />
ins feuchtwarme Indonesien, genauer<br />
gesagt auf die Inseln Sumatra, Java<br />
und Sulawesi. Berühmt gewor<strong>den</strong> ist <strong>der</strong><br />
Kopi Luwak genannte Kaffee nicht durch<br />
seine beson<strong>der</strong>e Lage, son<strong>der</strong>n durch seine<br />
außergewöhnliche „Verarbeitung“<br />
durch eine in Indonesien verbreitete<br />
Schleichkatzenart – <strong>den</strong> Luwak. Diese<br />
Schleichkatze ist ganz versessen auf die<br />
reifen, roten Kaffeekirschen. Nachdem<br />
<strong>der</strong> Luwak die süßen Kaffeekirschen gefressen<br />
hat, scheidet er die Kerne – die<br />
Kaffeeb<strong>ohne</strong>n – unverdaut wie<strong>der</strong> aus.<br />
Der Kaffee ist fertig – duftend und heiß<br />
Den Kot sammeln die Inselbew<strong>ohne</strong>r<br />
auf, waschen die B<strong>ohne</strong>n heraus und rös-<br />
ten sie. Seinen beson<strong>der</strong>en Geschmack<br />
erhält <strong>der</strong> Kaffee durch die Nassfermentation<br />
mit Enzymen im Darmtrakt <strong>der</strong><br />
Schleichkatze. Diese Enzyme verän<strong>der</strong>n<br />
und veredeln die Geschmackseigenschaften<br />
<strong>der</strong> B<strong>ohne</strong>n. Da <strong>der</strong> Ernteertrag<br />
von <strong>der</strong> Fresslust <strong>der</strong> Luwaks abhängt,<br />
schwankt <strong>der</strong> Ernteertrag des Kopi Luwak<br />
sehr. Normalerweise wer<strong>den</strong> nur<br />
wenige 100 Kilo dieses speziellen Kaffees<br />
im Jahr gesammelt. Dementsprechend<br />
hoch ist auch <strong>der</strong> Preis für diese Rarität:<br />
Für Kopi Luwak muss man im Internet-<br />
handel rund 35 Euro pro 100 Gramm<br />
bezahlen, das entspricht 175 Euro pro<br />
Pfund.<br />
Von Indonesien ist es fast nur ein Katzensprung<br />
nach Australien und einer weiteren<br />
Kaffeerarität, dem Skybury. Der<br />
Kaffee, <strong>der</strong> in Deutschland nicht häufig<br />
zu fin<strong>den</strong> ist, wurde nach <strong>der</strong> Plantage<br />
Skybury auf <strong>den</strong> Atheron Tablelands im<br />
nördlichen Queensland benannt. Skybury<br />
Kaffee ist sehr mild, nussig im Geschmack,<br />
koffeinarm und hat nur wenig<br />
Bitterstoffe. Die <strong>Jahre</strong>sernte dieser australischen<br />
Rarität beträgt etwa 150 Tonnen.<br />
Der Preis für 100 Gramm Skybury<br />
liegt im Internet bei etwa 10 Euro.<br />
Von Australien geht es weiter Richtung<br />
Südamerika, genauer gesagt, zu dem berühmten<br />
Archipel <strong>der</strong> Galapagos Inseln.<br />
Hier gedeiht auf <strong>der</strong> Insel San Cristóbal<br />
ein ausgezeichneter, rein organisch angepflanzter<br />
Arabica-Kaffee, <strong>der</strong> San Cristóbal<br />
Island Coffee. Da Einfuhr und Einsatz<br />
von Düngemitteln, Pestizi<strong>den</strong> und<br />
100 Prozent Geschmack – die Kaffeeb<strong>ohne</strong> hat’s in sich<br />
Chemikalien auf <strong>den</strong> Galapagos<br />
Inseln strengstens verboten sind, gilt <strong>der</strong><br />
dort angebaute Kaffee (inoffiziell) als Bio-<br />
kaffee. Von <strong>der</strong> Galapagos Insel Santa<br />
Cruz stammt <strong>der</strong> Santa Cruz Estate Coffee.<br />
Die Kaffees von <strong>den</strong> berühmten Inseln<br />
zeichnen sich durch ein sehr volles,<br />
intensives Aroma aus. 100 Gramm bekommt<br />
man im Internethandel bereits<br />
für 5,90 Euro.<br />
Ebenfalls von einer Inselgruppe, allerdings<br />
auf <strong>der</strong> gegenüberliegen<strong>den</strong> Seite<br />
des amerikanischen Kontinents, stammt<br />
<strong>der</strong> berühmte Hawaii Kona Kaffee. Kaffee<br />
wird auf Hawaii seit 1813 angebaut.<br />
Der berühmteste Kaffee stammt aus <strong>der</strong><br />
Kona-Region im Westen <strong>der</strong> Hauptinsel<br />
Hawaii. Sein beson<strong>der</strong>es Aroma verdankt<br />
er dem sehr mil<strong>den</strong>, gemäßigten<br />
Klima und <strong>den</strong> fruchtbaren vulkanischen<br />
Bö<strong>den</strong>. Geerntet wer<strong>den</strong> jedes<br />
Jahr zwischen 16.000 und 24.000 Säcke,<br />
von <strong>den</strong>en ein Großteil in <strong>den</strong> Kaffeetassen<br />
<strong>der</strong> US-Amerikaner landet, die<br />
ein großes Faible für diesen beson<strong>der</strong>en<br />
Kaffee haben. Wer <strong>den</strong> Kaffee aus Ha-<br />
Harte Arbeit: Helfer bei <strong>der</strong> Kaffee-Ernte<br />
waii probieren möchte, bekommt ihn in<br />
Onlineshops bereits ab 11,90 Euro pro<br />
100 Gramm.<br />
Die letzte Rarität stammt von einer Insel,<br />
die viele als Urlaubsziel schätzen. Gran<br />
Canaria gilt als die kanarische Insel mit<br />
Sonnenschein-Garantie. Dass hier, im<br />
Nordwesten <strong>der</strong> Insel, im Tal von Agaete,<br />
Kaffee in kleinen Mengen angebaut wird,<br />
ist noch weitgehend unbekannt. Damit<br />
macht <strong>der</strong> Kaffee von Gran Canaria dem<br />
Nepal Mount Everest Estate <strong>den</strong> Rang<br />
als nördlichstes Anbaugebiet <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />
streitig – und ist außerdem <strong>der</strong> einzige<br />
Kaffee, <strong>der</strong> innerhalb Europas wächst.<br />
Der im Tal von Agaete angebaute Arabica-Kaffee<br />
steht geschützt und schattig<br />
zwischen Mango-, Orangen- und Papayabäumen<br />
und entwickelt so einen vollmundigen<br />
Geschmack mit feiner Säure<br />
und mil<strong>den</strong> Fruchtnoten.<br />
Als Abschluss <strong>der</strong> kleinen Reise durch<br />
die <strong>Welt</strong> <strong>der</strong> edelsten und exklusivsten<br />
Kaffees empfehlen wir ... natürlich eine<br />
gute Tasse Kaffee!<br />
Luxuskaffee – einfach im Netz bestellen:<br />
Berliner Kaffeerösterei<br />
www.berliner-kaffeeroesterei.de<br />
Coffeeshop<br />
www.coffeeshop.de<br />
Espresso International<br />
www.espresso-international.de<br />
Kaffeezentrale<br />
www.kaffeezentrale.de<br />
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