Taxi Times Berlin - April 2016
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APRIL <strong>2016</strong> 3,50 €<br />
www.taxi-times.taxi<br />
BERLIN<br />
WARUM BEHINDERTENBEFÖRDERUNG<br />
SEHR LUKRATIV WIRD<br />
BITTE MITNEHMEN!<br />
BESUCH BEI DER<br />
BERLINER TAXIRUNDE<br />
Staatssekretär Gaebler<br />
verspricht Unterstützung<br />
DIE BILANZ DER<br />
VIP-B-KURSE<br />
Qualität<br />
bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />
BESTANDSAUFNAME ZUM<br />
FISKALTAXAMETER<br />
Das „BER“ des<br />
Finanzministers Schäuble<br />
1 DEZEMBER / 2015 TAXI
STÄNDIG SOFORT VERFÜGBARE<br />
TAXI-LAGERWAGEN VORHANDEN<br />
EINE SCHAUFEL VON<br />
SCHÄUBLE<br />
INHALT<br />
SEITE 6 BIS 13<br />
BITTE MITNEHMEN<br />
DER OPEL ZAFIRA TOURER CNG<br />
IHR NEUER DIENSTWAGEN<br />
Der Opel Zafira Tourer CNG mit umfangreicher Sonderausstattung, u.a.:<br />
• Kunstleder, Design-Räder, FH elektr., Taxameter Vorrüstung, Klima, Front-, Seiten und Kopfairbags<br />
• Tempomat, ESP, Colorglas, Reifendruck-Kontrollsystem, Tagfahrlicht<br />
• Flex 7 Plus Sitzsystem, <strong>Taxi</strong>dachzeichen, Isofix 2. Reihe außen<br />
• <strong>Taxi</strong>-Paket, Radio/ CD 300, ZV, Außenspiegel elektr. und beheizbar<br />
• inkl. Förderung GASAG <strong>Berlin</strong> und GAZPROM Germania bei Zulassung als <strong>Taxi</strong> in <strong>Berlin</strong><br />
für den Opel Zafira Tourer Edition, 1.6 CNG Turbo Erdgas, 110 KW, 6 Gang<br />
Hauspreis<br />
inkl. Fracht u. Zulassung <strong>Berlin</strong> 17.950,- €*<br />
*Gewerbeangebot zzgl. MwSt.<br />
Kraftstoffverbrauch (kg H-Gas/100 km) kombiniert 4,7; CO 2<br />
Emission (g/km) kombiniert 129, Effizienzklasse A,<br />
Angebot gültig bis 30.06.<strong>2016</strong><br />
FOTOS: Hochfeld / <strong>Taxi</strong> TImes, Hale / Montage: Raufeld Medien, Toyota<br />
Sehr geehrte <strong>Taxi</strong>freunde,<br />
bei der Darstellung der aktuellen Lage zur geplanten Einführung<br />
eines Fiskaltaxameters bemüht unser Redakteur den<br />
Vergleich mit der Eröffnung des Flughafens BER (Seite 26).<br />
Das passt, denn der vom Finanzministerium unter Vorsitz<br />
von Herrn Schäuble kürzlich vorgelegte Gesetzentwurf trägt<br />
nicht etwa zur Klärung der seit Jahren aufgeworfenen Fragen<br />
bei, sondern schafft noch mehr Verunsicherung und sorgt für<br />
eine Verzögerung einer manipulationssicheren Lösung um<br />
mindestens zwei Jahre.<br />
Erleichterung darüber verspüren innerhalb des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
allerdings nur diejenigen, die bisher (leider meist ungestraft)<br />
eine sehr eigenwillige Definition von Steuerehrlichkeit anwenden.<br />
In einer unserer früheren Ausgaben haben wir diese <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
als „Totengräber des <strong>Taxi</strong>gewerbes“ bezeichnet.<br />
Wolfgang Schäuble muss sich als verantwortlicher Finanzminister<br />
den Vorwurf gefallen lassen, durch sein Zaudern<br />
diesen Totengräbern nicht nur mehr Zeit zum Graben, sondern<br />
ihnen mit dem nun vorgelegten Gesetzentwurf sogar<br />
noch eine neue Schaufel gekauft zu haben.<br />
Umso wichtiger ist es, die vorhandenen rechtlichen und technischen<br />
Möglichkeiten zu nutzen, um innerhalb des <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes endlich wieder gleiche Wettbewerbsbedingungen<br />
zu ermöglichen. Hier steht das LABO in der Verantwortung.<br />
Der dafür verantwortliche Staatssekretär Christian<br />
Gaebler hat in einem ausführlichen Gespräch mit den Verbandsvertretern<br />
zu erkennen gegeben, dass er für diese Thematik<br />
längst sensibilisiert ist (Seite 20).<br />
Solange das <strong>Taxi</strong> Teil des öffentlichen Personenverkehrs ist,<br />
müssen Politik und <strong>Taxi</strong>gewerbe eng zusammenarbeiten.<br />
Einer braucht den anderen und umgekehrt. Wenn beispielsweise<br />
der Artikel 9 der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
„Barrierefreiheit im öffentlichen Bereich“ fordert, steht die<br />
Politik unter Druck, das auch umzusetzen. Dabei genügt es<br />
nicht, wenn dem <strong>Taxi</strong>gewerbe dafür die nun geforderte finanzielle<br />
Unterstützung gewährt wird.<br />
Es benötigt auch den Willen der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>betriebe und<br />
ihrer Fahrer, diese Kunden mit den dafür ausgerüsteten Fahrzeugen<br />
zu befördern. Unser Themenschwerpunkt beleuchtet<br />
die unterschiedlichen Aspekte des „Inklusionstaxis“ ab<br />
Seite 6 – damit die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
in <strong>Berlin</strong> nicht ein weiteres BER wird.<br />
– die Redaktion –<br />
SEITE 26<br />
DAS „BER“<br />
DES HERRN<br />
SCHÄUBLE<br />
Die Beförderung von<br />
behinderten Fahrgästen<br />
im Rollstuhl ist ein umsatzstarkes<br />
Zusatzgeschäft für<br />
die <strong>Taxi</strong>branche – und<br />
könnte politisch bald gefordert<br />
und gefördert werden.<br />
Ein neuer Gesetzentwurf zur<br />
Fiskalkasse stiftet noch mehr<br />
Verwirrung, anstatt für Klarheit<br />
zu sorgen. Eine Bestandsaufnahme<br />
zu INSIKA und Co.<br />
SEITE 30<br />
PRIUS ZEIGT KANTE<br />
Unser Redakteur konnte in<br />
Valencia die ersten Testfahrten<br />
mit dem neuen Prius<br />
machen. Sein Eindruck:<br />
weiterhin ein typisches<br />
Stadtauto.<br />
IHR TAXI-PARTNER IN BERLIN UND BRANDENBURG.<br />
FILIALE MARZAHN, Nordring 6,<br />
12681 <strong>Berlin</strong>, Telefon: 030 - 93 893 111<br />
www.amnordring.de<br />
JUNGE NORDRINGE.DE<br />
TITELFOTO: Hochfeld / <strong>Taxi</strong> TImes<br />
für <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
FILIALE STRAUSBERG, Lehmkuhlenring 13,<br />
15344 Strausberg, Telefon: 03 341 - 33 59 0<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
3
PERSONEN<br />
www.volkswagen-taxi.de<br />
EIN WAHRHAFT<br />
GUTER GANG<br />
Ein <strong>Taxi</strong>fahrer befreit mit Übersicht und<br />
Herz einen Berufskollegen aus dem Clinch<br />
mit einem unliebsamen Zeitgenossen.<br />
Viel Platz für viele.<br />
Und vieles.<br />
„Hau endlich ab, Du A…loch!“<br />
Warum bekommen <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
nicht mehr Respekt?<br />
Heiß und beruhigend: Simi (Mitte) stellt uns<br />
den Tee-Servierer Hüseyin (rechts) vor.<br />
DOPPELTER<br />
GENUSS<br />
S I M<br />
Seit 18 Jahren hören<br />
wir von unserem<br />
Kollegen einen ganz<br />
bestimmten Satz:<br />
„Komm, trink Tee!“<br />
Mein türkischer Kollege hat<br />
immer im Kofferraum frisch<br />
gemachten schwarzen Tee in<br />
seinen Thermoskannen.<br />
Becher, Zucker und sogar Löffel<br />
zum Umrühren gehören dabei<br />
zu seinem kostenlosen Service. Wir,<br />
Hüseyins Kollegen, genießen es doppelt: Bei<br />
einer Tasse heißem Tee kann man einfach<br />
mal abschalten, und außerdem hat schwarzer<br />
Tee nur die Hälfte an Koffein im Vergleich<br />
zum Kaffee.<br />
Die Kombination von Sesam ring und Tee<br />
schmeckt besonders morgens gut, und mit<br />
mehreren Kollegen wird, während man<br />
gemeinsam den Tee genießt, über alles<br />
Erdenkliche philosophiert und die Wartezeit<br />
auf der Palette verfliegt im Nu.<br />
An dieser Stelle möchte ich mich bei<br />
Hü seyin bedanken, denn er zeigt, dass manche<br />
Dinge nicht mit Geld zu kaufen sind –<br />
und er schafft es, die Kollegen an seinem<br />
Tee-<strong>Taxi</strong> zusammenzubringen. Diese<br />
Menschlichkeit ist unersetzlich. Kollege,<br />
bleibe uns bitte lange erhalten, damit wir<br />
noch oft deinen Satz hören: „Komm, trink<br />
Tee!“ hs<br />
I S K O L L E G E N<br />
Es ist noch gar nicht so lange her, da<br />
traf ich am frühen Abend mit Kunden<br />
im <strong>Taxi</strong> am Airport Tegel ein. Der Flughafen<br />
war stark besucht, und mein<br />
Ziel, der A-Bereich, war zugestaut.<br />
Wegen des umfang reichen Gepäcks<br />
meiner Fahrgäste tasteten wir uns aber<br />
bis A 5/6 vor. Hinter einem dort bereits<br />
entladenden Kollegen und neben einer<br />
Lücke rechts hielt ich zum Ent laden in<br />
dritter Spur – die zweite war auch<br />
schon komplett zugeparkt.<br />
Zurück in meinem Wagen versorgte<br />
ich rasch Kartenleser und Zahlungsunterlagen,<br />
als ich ein ziemlich wildes<br />
Geschrei von links hinter mir bemerkte.<br />
Ich sah mich um: Zwischen den<br />
<strong>Taxi</strong>s stand da ein Privat fahrzeug. Dessen<br />
Fahrer tobte und schrie in einer<br />
fremden Sprache und gestikulierte<br />
wild in meine Richtung.<br />
Hatte mein Fahrgast beim Türöffnen<br />
oder mit dem Gepäck dessen<br />
Wagen berührt oder ich irgend einen<br />
Schaden verursacht? Sicherheits halber<br />
ging ich kurz zu dem Fahrer und fragte<br />
ihn, was er denn habe. Er hatte wohl<br />
wegen des allgemein dichten Verkehrs<br />
die <strong>Taxi</strong>nachrücke zur Fahrbahn erkoren,<br />
hatte sich dort aber festgefahren<br />
und war inzwischen völlig von <strong>Taxi</strong>s<br />
umringt. Und nun sah er die Lösung<br />
zu seiner Befreiung in der Lücke, die<br />
ich nach meinem Wegfahren hinterlassen<br />
würde. Gerade als ich wieder<br />
an meinem Wagen die Tür öffnete,<br />
schob er erneut den Kopf aus dem<br />
Fahrerfenster und brüllte mit erhobener<br />
Faust – diesmal auf Deutsch –<br />
he rüber: „Hau endlich ab, du A…loch!“<br />
Meistens kann ich so etwas recht<br />
gut entsorgen, diesmal aber – ich war<br />
freundlich zu dem Mann gewesen –<br />
hatte es mich doch nicht sofort losgelassen<br />
und ich ging nochmals<br />
zurück. Er solle das unterlassen, nicht<br />
so mit mir reden, ließ ich ihn wissen.<br />
Aber er schrie, fluchte und pöbelte weiter,<br />
brüllte auch das Wort „Polizei“ und<br />
war außer Rand und Band.<br />
Da, irgendwie aus dem Augenwinkel<br />
heraus, sah ich jemanden aussteigen,<br />
zwei, drei <strong>Taxi</strong>s weiter, schräg<br />
rechts hinten. Ein junger Kollege kam<br />
langsam und ruhig auf uns zu, legte<br />
einfach und entspannt wie ein alter<br />
Freund seinen Arm um meine Schulter<br />
und führte mich in aller Ruhe aus dem<br />
Geschehen hinaus zu meinem Wagen.<br />
„Du arbeitest hier, Kollege“, sagte er<br />
dabei freundlich. Ich stieg ein und fuhr<br />
los. Während mir so zwischen Jakob-<br />
Kaiser-Platz und der Luise klar wurde,<br />
wie gut er das gemacht hatte, begann<br />
ich sogar, mich darüber zu freuen.<br />
Prima, Kollege! <br />
rg<br />
FOTOS: Simi, Fotolia / Bergringfoto<br />
Besonders für Sie. Der neue Touran als <strong>Taxi</strong>.<br />
Mit variablem Raumkonzept.<br />
Der neue Touran bietet mit seinen optionalen sieben Sitzplätzen nicht nur viel Platz –<br />
sondern auch reichlich Komfort und Flexibilität. So bringen Sie neben Ihren Fahrgästen<br />
dank im Handumdrehen umklappbarer Rücksitze auch größere Gegenstände<br />
problemlos ans Ziel. Und falls die Fahrgäste mal ein wenig kleiner sein sollten, hat<br />
der Touran auch hier eine Lösung parat: mit zwei optional integrierten Kindersitzen.<br />
4 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
BEHINDERTENTAXI<br />
BEHINDERTENTAXI<br />
Inklusion<br />
Exklusion<br />
MOBILITÄT FÜR ALLE –<br />
ZUSATZGESCHÄFT FÜR<br />
DAS TAXIGEWERBE<br />
Integration<br />
Auch behinderte Menschen wollen etwas erleben und mobil sein.<br />
Doch der dafür eingesetzte Sonderfahrdienst hat seine Schwächen.<br />
Hier kann und muss sich das <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbe ein lukratives<br />
Zusatzgeschäft erobern.<br />
Separation<br />
In <strong>Berlin</strong> gibt es für Menschen mit Handicap<br />
einen Sonderfahrdienst (SFD), der<br />
seit Juli 2006 von der Wirtschaftsgenossenschaft<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>besitzer eG (WBT)<br />
betrieben wird. Der aktuelle Vertrag läuft<br />
noch bis zum 30. Juni <strong>2016</strong>, eine einmalige<br />
Verlängerung bis 30. Juni 2018 ist möglich.<br />
Zuständig für das Berechtigungs- und<br />
Abrechnungsverfahren und das Qualitätsmanagement<br />
ist das Landesamt für Gesundheit<br />
und Soziales (LAGeSo). Für jede Fahrt<br />
mit dem Sonderfahrdienst ist eine Eigenbeteiligung<br />
zu entrichten (1. bis 8. Fahrt:<br />
2,05 Euro, 9. bis 16. Fahrt: 5 Euro, ab der<br />
17. Fahrt: 10 Euro). Zusätzlich haben Sonderfahrdienstberechtigte<br />
die Möglichkeit,<br />
jedes konzessionierte <strong>Taxi</strong> zu nutzen. Im<br />
Rahmen des „<strong>Taxi</strong>kontos“ werden monatlich<br />
bis zu 125 Euro für eingereichte <strong>Taxi</strong>quittungen<br />
erstattet, abzüglich 40 Euro Eigenbeteiligung.<br />
Das bestehende System bietet eine recht<br />
ordentliche Mobilität für Menschen im Rollstuhl.<br />
Trotzdem macht sich der Sozialverband<br />
Deutschland (SoVD) Landesverband<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. für barrierefreie<br />
<strong>Taxi</strong>s stark: „Ziel des Projektes ist es, die<br />
Mobilität für Alle zu entwickeln und das<br />
öffentliche Beförderungsnetz um ein inklusives<br />
<strong>Taxi</strong> zu erweitern. […] Dabei soll die<br />
<strong>Taxi</strong>flotte der Stadt <strong>Berlin</strong> um eine ausreichende<br />
Zahl von ,berollbaren‘ Großraumtaxen<br />
erweitert werden“ (Quelle: www.<br />
sovd-bbg.de/wir-uber-uns-2/ projektbarrierefreie-taxen-geht-an-den-start).<br />
<strong>Taxi</strong>s sind flexibler als ein externer Fahrdienst,<br />
der Spontanfahrten kaum ermöglicht.<br />
Genau darum geht es aber: Menschen,<br />
die auf einen Rollstuhl angewiesen sind,<br />
müssen befördert werden können, wann<br />
immer sie es wollen. Ohne die Notwendigkeit,<br />
wochenlang im Voraus zu bestellen,<br />
und auch bei unvermeidlichen Änderungen<br />
ihrer ursprünglichen Planung. Das kann der<br />
SFD nicht leisten, das können nur <strong>Taxi</strong>s.<br />
WARUM DAS TAXIGEWERBE<br />
DIESE IDEE UNTERSTÜTZEN<br />
SOLLTE<br />
Zunächst einmal gibt es für barrierefreie<br />
<strong>Taxi</strong>s einen wachsenden Markt, denn neben<br />
Behinderten leben in unserer Stadt immer<br />
mehr alte Menschen, die vergleichbare<br />
Dienste benötigen. Auch dürfen wir die<br />
zunehmende Anzahl von Touristen nicht<br />
vergessen, die im Rollstuhl sitzend anreisen:<br />
Schon bei ihrer Ankunft am Bahnhof oder<br />
Flughafen werden sie allein gelassen. Genauso<br />
wie all die Menschen in unserer Stadt,<br />
die keine SFD-Berechtigung erhalten, trotzdem<br />
aber vergleichbare Dienste benötigen.<br />
Die Zahlen wie auch die Wünsche der<br />
Betroffenen (siehe Seite 8) belegen eindeutig,<br />
dass erheblicher Bedarf über das bestehende<br />
System hinaus vorhanden ist. Das<br />
Land <strong>Berlin</strong> wird auf Dauer deutlich Kosten<br />
einsparen, allein schon, weil ca. die Hälfte<br />
der SFD-Nutzer umsetzbar ist und auch normale<br />
<strong>Taxi</strong>s nutzen kann. Das Projekt Inklusionstaxi<br />
bringt den Betroffenen eine<br />
bessere und unvergleichbar flexiblere Mobi<br />
WOHER DER NAME<br />
„INKLUSION“ KOMMT<br />
„In der Behindertenrechtskonvention<br />
geht es nicht mehr um die Integration<br />
von ,Ausgegrenzten‘, sondern darum,<br />
von vornherein allen Menschen die<br />
uneingeschränkte Teilnahme an allen<br />
Aktivitäten möglich zu machen. Nicht<br />
das von vornherein negative Verständnis<br />
von Behinderung soll Normalität<br />
sein, sondern ein gemeinsames Leben<br />
aller Menschen mit und ohne Behinderungen.<br />
Folglich hat sich nicht der<br />
Mensch mit Behinderung zur Wahrung<br />
seiner Rechte anzupassen, sondern<br />
das gesellschaftliche Leben Aller muss<br />
von vornherein für alle Menschen<br />
(inklusive der Menschen mit Behinderungen)<br />
ermöglicht werden.“<br />
(Quelle: www.behindertenrechts<br />
konvention.info/inklusion-3693)<br />
GRAFIK: Raufeld Medien<br />
lität, für die das Land <strong>Berlin</strong> – die richtigen<br />
Entscheidungen vorausgesetzt – auch noch<br />
weniger Geld ausgeben muss. Letztlich<br />
erschließt sich dem <strong>Taxi</strong>gewerbe damit ein<br />
lukrativer Markt, wachsend und zukunftssicher.<br />
Und mit deutlich mehr Potenzial als<br />
dem Kundenkreis der SFD-Berechtigten<br />
alleine. Die Kaufkraft dieser Kunden ist<br />
beträchtlich, das bestätigt die Umfrage und<br />
auch unser Interviewpartner vom <strong>Berlin</strong>er<br />
Behindertenverband e. V. (Seite 10).<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe darf auch keine Scheu<br />
davor haben, diejenigen Kunden anzunehmen,<br />
die häufig Assistenzleistungen wie<br />
Begleitung bis zur Türe inklusive Treppendienste<br />
benötigen. Da der SFD ja nicht verschwinden,<br />
sondern auf das tatsächlich<br />
nötige Maß verkleinert werden soll, sind die<br />
Assistenzleistungen weiterhin gewährleistet.<br />
Zusätzlich werden die <strong>Taxi</strong>fahrer im<br />
Umgang mit dieser besonderen Kundengruppe<br />
geschult. Auch Seniorenassistenzkurse<br />
werden zur Ausbildung gehören. Das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe entwickelt auch Angebote, dass<br />
beispielsweise ein zweiter <strong>Taxi</strong>fahrer aus<br />
der Nähe dazukommt, um Treppenhilfe zu<br />
realisieren.<br />
FAZIT<br />
Das Inklusionstaxi wird für alle Beteiligten<br />
große Vorteile bringen. Für das <strong>Taxi</strong> gewerbe<br />
scheint es genau der richtige Zeitpunkt, sich<br />
hier zu engagieren – in Zeiten, in denen es<br />
doch stark durch Konkurrenten wie Uber,<br />
moovel, mytaxi und Mietwagendienste wie<br />
Blacklane und myDriver bedroht wird, die<br />
gerade die lukrativen Fahrten unserer Kunden<br />
zu sich abziehen wollen.<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer müssen jetzt die Initiative<br />
ergreifen. Um die Politik von den Vorteilen<br />
des neuen Systems zu überzeugen,<br />
haben die <strong>Taxi</strong>verbände aktuell starke Partner<br />
im SoVD und den anderen Sozialverbänden<br />
und Behindertenorganisationen.<br />
Das müssen wir nutzen. Verkehrs staatssekretär<br />
Christian Gaebler sieht Möglichkeiten,<br />
dass die Zusatzinvestitionen vom<br />
Land <strong>Berlin</strong> gefördert werden. Auch von der<br />
EU können Fördermittel fließen. Das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
muss alles in Bewegung setzen,<br />
um diesen Zug nicht zu verpassen.<br />
Andernfalls wird über das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
verfügt werden. Behörden, die <strong>Taxi</strong>lizenzen<br />
vergeben, könnten verfügen, dass eine<br />
bestimmte Anzahl der <strong>Taxi</strong>s berollbar sein<br />
müsse. Bis diese Zahl erreicht ist, erhalten<br />
Unternehmer nur noch für barrierefreie<br />
Fahrzeuge eine Lizenz. Dann ist es mit dem<br />
eigenen Gestaltungsspielraum vorbei.<br />
Allerdings ist zum Beispiel in London<br />
der vom Volumen her größte Vertrag der<br />
mit behinderten Fahrgästen. In London<br />
muss jedes <strong>Taxi</strong> einen Rollstuhl laden<br />
können. sb<br />
ANZEIGE<br />
6 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
7
BEHINDERTENTAXI<br />
HOHER BEDARF AN<br />
BERLINER INKLUSIONSTAXIS<br />
Die Auswertung einer Kundenbefragung aus dem Jahr 2014 macht<br />
deutlich: Die Beförderung von gehandicapten Personen wäre für das<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbe ein bedeutender Zusatzverdienst.<br />
ZUSATZHILFEN<br />
Nur die Hälfte aller Befragten (52 %)<br />
gibt an, regelmäßig Assistenzleistungen<br />
zu benötigen – als häufigste<br />
Form die Treppenhilfen.<br />
TAXI STATT BUS:<br />
Insgesamt 41 % der Befragten geben<br />
an, zusätzlich zum Sonderfahrdienst<br />
den Öffentlichen Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) zu nutzen. Wären berollbare<br />
<strong>Taxi</strong>s spontan bestellbar, wären diese<br />
mit Sicherheit oftmals ein Teil der<br />
Beförde rungskette im ÖPNV.<br />
NEUE KUNDEN<br />
75 % der 20 266 Berechtigten mit<br />
aktiver Magnetkarte zahlen die<br />
volle Eigenbeteiligung, sind also<br />
nicht arm.<br />
KLAPPBARE<br />
ROLLSTÜHLE<br />
50 % der befragten Nutzer<br />
sind „umsetzbar“, d. h., wir<br />
könnten sie heute schon mit<br />
einem normalen <strong>Taxi</strong> deutlich<br />
kostengünstiger befördern als der<br />
Sonderfahrdienst. Von dieser Gruppe<br />
nutzen 19 % das <strong>Taxi</strong>konto.<br />
NUTZER DES<br />
TAXIKONTOS<br />
653 Berechtigte nutzen monatlich<br />
<strong>Taxi</strong>s, durchschnittlich 4 227 Fahrten<br />
pro Monat, je Nutzer im Schnitt<br />
rund sechs Fahrten.<br />
SPONTAN<br />
UND FLEXIBEL<br />
Besonders groß ist der Wunsch nach<br />
„Spontanfahrten“, die generell sehr<br />
schwierig zu buchen seien. Auch<br />
Arzt- und Behördenfahrten sollten<br />
ermöglicht werden (der SFD ermöglicht<br />
ausschließlich Fahrten<br />
im Rahmen von Freizeit und<br />
Erholung).<br />
NUTZER DES SFD<br />
31 000 Personen sind für den<br />
Sonderfahrdienst (SFD) berechtigt,<br />
davon besitzen etwa 20 250<br />
Personen eine Magnetkarte. Der<br />
SFD führte 157 052 Beförderungen<br />
durch, das waren durchschnittlich<br />
13 088 Beförderungen<br />
monatlich mit über<br />
130 726 zurückgelegten<br />
Kilometern.<br />
Aktueller Status quo:<br />
ca. 450 SFD-Beförderungen<br />
täglich.<br />
VERFÜGBARKEIT<br />
Die Befragten wünschen sich<br />
auch „insgesamt mehr<br />
Fahrtenkapazitäten“,<br />
„mehr Autos zwischen<br />
16.00 Uhr und 20.00 Uhr“<br />
und den „Einsatz von<br />
mehr Großraum taxen<br />
oder freien Taxen zu<br />
Sonderfahrdienstbedingungen“.<br />
EINSTIEG MIT ROLLSTUHL<br />
53 % der Befragten geben an, das <strong>Taxi</strong>konto nutzen zu wollen, wenn die<br />
Möglichkeit bestünde, berollbare Großraumtaxen zu nutzen. Ein Viertel derjenigen,<br />
die sich die Nutzung von Großraumtaxen wünschen, gibt gleichzeitig<br />
an, das <strong>Taxi</strong>konto nicht zu nutzen. 23 % derjenigen, die sich die Nutzung von<br />
Großraumtaxen wünschen, geben an, das <strong>Taxi</strong>konto gar nicht zu kennen.<br />
ALLE ZAHLEN AUF DIESER SEITE STAMMEN AUS DER AUSWERTUNG DER LAGESO-KUNDENBEFRAGUNG 2014 ZUM SONDERFAHRDIENST (SFD).<br />
GRAFIK: Raufeld Medien<br />
8 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI
BEHINDERTENTAXI<br />
BEHINDERTENTAXI<br />
VORSITZENDER DES BERLINER<br />
BEHINDERTENVERBANDS E. V.<br />
DOMINIK PETER<br />
Dominik Peter lebt in Prenzlauer<br />
Berg: „Das Inklusionstaxi wäre eine<br />
ideale Ergänzung zum SFD.“<br />
» BEHINDERTENFAHRTEN<br />
SIND ORDENTLICHE TOUREN «<br />
„2014 gaben die Nutzer des <strong>Taxi</strong>kontos<br />
für jede einzelne <strong>Taxi</strong>fahrt im<br />
Durchschnitt 37 Euro aus“, rechnet<br />
Dominik Peter im Interview mit <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> vor. Der Vorsitzende des<br />
<strong>Berlin</strong>er Behindertenverbands e. V. und<br />
Vorstandsmitglied des Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbands wünscht sich<br />
nichts sehnlicher als eine große Anzahl<br />
<strong>Berlin</strong>er Inklusionstaxis.<br />
TAXI TIMES: Wie mobil sind Sie als Rollstuhlfahrer<br />
mit dem ÖPNV, Herr Peter?<br />
DOMINIK PETER: Die Erreichbarkeit von<br />
Bahnen und Bussen von meiner Wohnung<br />
aus ist gut. Beim Einsteigen in die Straßenbahn<br />
benötige ich allerdings Hilfe, da die<br />
Rampen zu steil sind. Dabei muss ich mir<br />
oft noch dumme Sprüche der Straßenbahnfahrer<br />
gefallen lassen. Also: <strong>Taxi</strong>fahren ist<br />
der wesentlich bequemere Weg.<br />
Wie bewerten Sie den Sonderfahrdienst<br />
(SFD)?<br />
Der SFD ist eine tolle Sache für <strong>Berlin</strong> und<br />
für viele die einzige Möglichkeit, mobil zu<br />
sein. Ich empfehle Online-Bestellungen,<br />
das funktioniert sehr gut und die Auftragsbestätigung<br />
habe ich schwarz auf<br />
weiß.<br />
Und wenn Sie kurzfristig eine Beförderungsmöglichkeit<br />
brauchen?<br />
Spontanfahrten sind das große Problem,<br />
weil die in der Regel nicht möglich sind. Beispiel:<br />
Ein Freund ruft an, hat für den Abend<br />
Karten für eine Veranstaltung und lädt mich<br />
ein. Fahrdienst? Fehlanzeige. Oder meine<br />
Abholung von der Vorstandssitzung, von<br />
der ich nie genau weiß, wann sie zu Ende<br />
ist. Habe ich bestellt, muss ich gegebenenfalls<br />
warten – oder früher los. Aber auch<br />
wenn ich pünktlich bin: Der Fahrdienst<br />
kommt häufig zu früh oder zu spät.<br />
»Eine Förderung<br />
der Barrierefreiheit<br />
ohne <strong>Taxi</strong>s<br />
wäre eine<br />
Diskriminierung.«<br />
Ergänzend zum Sozialdienst gibt es<br />
auch das <strong>Taxi</strong>konto …<br />
Ja, und dafür sollten mehr Mittel zur Verfügung<br />
stehen. Die 7,6 Millionen, die jährlich<br />
in den SFD fließen, sollten halbiert werden<br />
und dafür ins <strong>Taxi</strong>konto fließen. Dazu brauchen<br />
wir aber genügend rollstuhlgerechte<br />
<strong>Taxi</strong>s. Gerade an Tagen wie jetzt an Ostern,<br />
mehr noch an Weihnachten, fallen mehr<br />
Beförderungswünsche an, als der SFD erfüllen<br />
kann. Obwohl der einen guten Job macht<br />
und alle Kapazitäten<br />
ausreizt. Ist es nicht so,<br />
dass an diesen Feiertagen<br />
viele <strong>Taxi</strong>s herum stehen und<br />
nichts zu tun haben? Hier sehe<br />
ich eine eindeutige Win-win-Situation.<br />
Das Projekt „Inklusionstaxi“ ist aus<br />
meiner Sicht die ideale Ergänzung zu einem<br />
deutlich verkleinerten Sonderfahrdienst.<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen scheuen die hohen<br />
Umrüstungskosten. Würden denn aufs<br />
Jahr gerechnet genügend <strong>Taxi</strong>fahrten<br />
anfallen?<br />
Den SFD dürfen ausschließlich Menschen<br />
mit Schwerstbehindertenausweis<br />
und Sonderfahrdienstberechtigung nutzen.<br />
Seien Sie sich gewiss: Das Bild vom<br />
„armen Krüppel“, dem Czaja das <strong>Taxi</strong> zahlen<br />
muss, ist definitiv falsch. Viele können<br />
ihr <strong>Taxi</strong> selbst bezahlen. Allein das Angebot<br />
fehlt.<br />
Wie oft nutzen Sie den SFD?<br />
Ich persönlich etwa alle zwei Tage. Es gibt<br />
aber auch Menschen, die eine Bestellung<br />
sehr gut überlegen müssen, weil für ihre<br />
Verhältnisse schon die Selbstbeteiligung<br />
in Höhe von 2,05 Euro zu viel ist. Das ist<br />
übrigens das Gleiche beim <strong>Taxi</strong>konto, bei<br />
dem jeden Monat die ersten 40 Euro selbst<br />
getragen werden müssen, bevor <strong>Taxi</strong>kosten<br />
übernommen werden.<br />
FOTO: Hochfeld / <strong>Taxi</strong> TImes<br />
Was halten sie von dem Projekt „Inklusionstaxi<br />
– <strong>Taxi</strong> für Alle“?<br />
Ich bin begeistert, weil es eine ideale<br />
Ergänzung zum SFD ist und dessen<br />
Schwächen ausgleicht. Allein in unserem<br />
Vorstand würden von vier Leuten<br />
drei sofort ein <strong>Taxi</strong> nehmen – wenn es zu<br />
bestellen wäre. Nur beim Vierten von uns<br />
könnte es problematisch werden, da er in<br />
einem sehr schweren Elektro-Rollstuhl<br />
unterwegs ist.<br />
Sie haben ja sogar rechtlich Anspruch<br />
auf Barrierefreiheit …<br />
Ja, Artikel 9 der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
fordert Barrierefreiheit im öffentlichen<br />
Bereich. Wenn das Land <strong>Berlin</strong> das<br />
Schaffen von Barrierefreiheit bei den Trägern<br />
des ÖPNV fördert, das <strong>Taxi</strong> davon<br />
aber ausnimmt, empfinde ich das als Diskriminierung<br />
des Verkehrsmittels <strong>Taxi</strong>.<br />
Auch der Landesbehindertenbeauftragte,<br />
Herr Dr. Schneider, spricht in diesem<br />
Zusammenhang<br />
von einem<br />
Diskrimi nierungs<br />
tatbestand.<br />
Der Zugang zum <strong>Taxi</strong><br />
muss barrierefrei sein …<br />
… und der Umbau sollte vom Land<br />
<strong>Berlin</strong> gefördert werden …<br />
Ja, unbedingt! Das ist ein notwendiger und<br />
dem <strong>Taxi</strong>gewerbe zustehender Nachteilsausgleich,<br />
für den meines Erachtens ein<br />
rechtlicher Anspruch besteht. Ob in Form<br />
»Zuschläge für den<br />
Mehraufwand finde<br />
ich in Ordnung.«<br />
von Förderung der Einbauten oder aber<br />
mittels besonderer Abschreibungsmöglichkeiten<br />
– das ist im Verlauf der beginnenden<br />
Diskussion zu klären.<br />
Wie würden Sie auf einen „Rollstuhltarif“<br />
reagieren? Auf Zuschläge für den<br />
Mehraufwand?<br />
Das finde ich völlig in Ordnung. Der höhere<br />
Aufwand muss in Rechnung gestellt<br />
werden. Sonst investiert doch keiner. Das<br />
ist nichts anderes als der Großraumtarif<br />
in Höhe von fünf Euro und sollte für ein<br />
<strong>Taxi</strong> mit Rampe entsprechend gehandhabt<br />
werden. Für jene Nutzer, die damit<br />
ein finanzielles Problem hätten, würden<br />
die Kosten ohnehin durch die Senatsförderung<br />
in einem bestimmten Umfang übernommen.<br />
Aber noch einmal: Viele könnten<br />
das ganz einfach zahlen. Wir reden hier für<br />
ihr Gewerbe von einem großen Kundenpotenzial<br />
– sofern Sie das Angebot schaffen.<br />
Und das sind eben gerade nicht alles kurze<br />
Fahrten, vom Endbahnhof nach Hause.<br />
2014 gaben die Nutzer des <strong>Taxi</strong>kontos für<br />
jede einzelne <strong>Taxi</strong>fahrt im Durchschnitt<br />
37 Euro aus. Das sind ordentliche Touren.<br />
Sie sind also davon überzeugt, dass<br />
sich – bei entsprechender Förderung –<br />
die Investition unserer Kollegen in<br />
berollbare <strong>Taxi</strong>s lohnen wird?<br />
Mit Sicherheit. Gehen Sie bei Ihren<br />
Umsatzerwartungen bitte nicht immer von<br />
der Anzahl der SFD-Berechtigten aus. Das<br />
Statistische Bundesamt geht von einem<br />
Anteil anerkannter Behinderter an der<br />
Gesamtbevölkerung in Höhe von zehn Prozent<br />
aus. Bei 3,4 Millionen <strong>Berlin</strong>ern sind<br />
das 340 000 Menschen – und 340 000<br />
potenzielle Kunden.<br />
Das macht Mut. Vielen Dank für das<br />
Gespräch, Herr Peter.<br />
Das Gespräch führte Stephan Berndt<br />
10 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
11
BEHINDERTENTAXI<br />
Je flacher der Neigungswinkel,<br />
umso weniger Kraft<br />
wird benötigt, um den<br />
Rollifahrer einzuschieben.<br />
DIESE UNTERNEHMEN<br />
RÜSTEN UM<br />
IM GROSSRAUM BERLIN<br />
• Kienzle Reha, 12103 <strong>Berlin</strong><br />
www.kienzle-reha.de<br />
• Bendich <strong>Berlin</strong>, 12347 <strong>Berlin</strong><br />
www.bendich-berlin.de<br />
• Reha Group Automotive<br />
GmbH & Co. KG, 12359 <strong>Berlin</strong><br />
www.reha.com<br />
• Careha <strong>Berlin</strong><br />
12683 <strong>Berlin</strong><br />
www.careha.berlin<br />
• 1 a Kfz Spezialwerkstatt<br />
Frank Kindel, 13089 <strong>Berlin</strong><br />
www.firma-gadow.de<br />
• <strong>Taxi</strong>zentrum <strong>Berlin</strong> Brandenburg<br />
14770 Brandenburg an der Havel<br />
www.taxi-zentrum.de<br />
• Pro-Car Wandlitz<br />
16348 Wandlitz<br />
www.low4life.com<br />
• Reha mobil <strong>Berlin</strong> Medczinski<br />
GmbH, 16761 Hennigsdorf<br />
www.reha-mobil.de<br />
Mithilfe dieses Kassettenlifts steigen die Rollstuhlfahrer<br />
von der Seite ein und aus.<br />
WAS BEDEUTET<br />
»INKLUSIONSTAXI«<br />
FÜR DEN UNTERNEHMER?<br />
Wie aus einem klassischen <strong>Taxi</strong> ein Rollstuhltaxi wird – im Idealfall<br />
ohne Einschränkungen für den täglichen <strong>Taxi</strong>-Einsatz.<br />
Beispiel für die Unterbringung<br />
der Rampen<br />
während der Fahrt.<br />
Der Klassiker: Heckausschnitt<br />
mit Rampe in<br />
einem VW Caddy.<br />
DEUTSCHLANDWEIT MIT<br />
GROSSER TAXI-ERFAHRUNG<br />
• Reha Automobile GmbH<br />
26160 Bad Zwischenahn<br />
www.reha-automobile.de<br />
• Schöttler Rehatechnik<br />
46342 Velen<br />
schoettler-reha.de<br />
• AAT Alber Antriebstechnik GmbH<br />
72458 Albstadt<br />
www.aat-online.de<br />
• Altec GmbH<br />
78224 Singen<br />
www.altec.de<br />
• Mobitec GmbH & Co. KG<br />
88450 Berkheim<br />
www.mobi-tec.de<br />
Das Projekt „Inklusionstaxi – <strong>Taxi</strong><br />
für Alle“ möchte in den nächsten<br />
zwei Jahren Fahrzeuge zum<br />
Bestand der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>flotte machen, die<br />
mit dem Komfort eines Pkw Rollstuhlnutzern<br />
eine würdige Beförderungsmöglichkeit<br />
bieten, fernab vom aktuellen<br />
Lieferwagenflair. Das sollen Fahrzeuge der<br />
Van-Klasse sein, die nach wenigen Handgriffen<br />
in der Lage sind, einen Rollstuhlnutzer<br />
aufzunehmen, aber ebenso für<br />
Gruppenbeförderung, Gepäck, Rollator<br />
oder Kinderwagenbeförderung sowie für<br />
Einzelkunden geeignet sind.<br />
Was kommt auf den <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
zu, der sich solch ein <strong>Taxi</strong> zulegen<br />
möchte – welche in nicht allzu ferner<br />
Zukunft rund zehn Prozent des <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>bestands ausmachen sollen? Wenn er<br />
sich, wie er es gewohnt ist, an den <strong>Taxi</strong>verkäufer<br />
seines Vertrauens bei der Marke<br />
seines Vertrauens wendet, wird er erfahren,<br />
dass es ein solches <strong>Taxi</strong> bei keinem<br />
von ihnen ab Werk zu kaufen gibt. Umbauten<br />
für selbst fahrende Behinderte gibt es<br />
hier und da ab Werk (teils mit nennenswerten<br />
Preisnachlässen), barrierefreie<br />
Taxen jedoch nicht. Die Projektteilnehmer<br />
Volkswagen und Opel haben als Referenzmodelle<br />
einen T6 und einen Vivaro mit<br />
entsprechenden Einbauten in Planung<br />
bzw. in Bau.<br />
Was für Autos kommen überhaupt<br />
in frage? Limousinen und Kombis scheiden<br />
aus. Ihnen fehlt es an lichter Höhe.<br />
Die klassischen Familien vans, wie die im<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe sehr beliebten Volkswagen<br />
Touran, Toyota Prius+ und Opel Zafira,<br />
scheiden auch aus. Ihnen fehlt es an Platz<br />
und an Möglichkeit für die zusätzlichen<br />
Einbauten. Was bleibt, sind dann doch<br />
wieder Abkömmlinge von kleinen und<br />
größeren Lieferwagen, die von den Behindertenverbänden<br />
eigentlich nicht gewollt<br />
werden.<br />
GROSSE MARKENAUSWAHL<br />
Welche Autos sind das konkret? Von Mercedes<br />
sind es Citan, Vito, Viano und Sprinter,<br />
von Volkswagen Caddy und T6, von<br />
Opel der Vivaro und der baugleiche Trafic<br />
von Renault, ebenfalls von Renault kämen<br />
<strong>Berlin</strong>go und Kangoo infrage, von Citroën<br />
der Jumpy, Hyundai bringt einen Transporter<br />
namens H-1 Travel auf den Markt und<br />
Toyota in Zusammenarbeit mit den PSA-<br />
Marken Citroën und Peugeot einen Hi ace-<br />
Nachfolger, der dann Pro ace heißen soll.<br />
Für den qualifizierten Umbau zum Inklusionstaxi<br />
gibt es etliche Betriebe (eine<br />
Handvoll davon in und um <strong>Berlin</strong>), die teilweise<br />
auch fertig eingerichtete <strong>Taxi</strong>fahrzeuge<br />
anbieten (siehe nebenstehende<br />
Liste). Das dürfte der einfachste und auch<br />
preisgünstigste Weg zu solch einem Fahrzeug<br />
sein. Das am häufigsten umgerüstete<br />
<strong>Taxi</strong> ist der Volkswagen Caddy. Bei den<br />
führenden <strong>Taxi</strong>-Sellern ist man bei der<br />
BARRIEREFREI UND UMWELT-<br />
FREUNDLICH – EIN KONFLIKT<br />
Leider steht aktuell kein einziges<br />
Fahrzeug mit einem umweltfreundlichen<br />
Antrieb für den Umbau zum<br />
barrierefreien <strong>Taxi</strong> zur Verfügung.<br />
Beim VW Caddy mit Erdgasantrieb<br />
ist der übliche Bodenausschnitt am<br />
Heck nicht möglich. Dort stecken die<br />
Gastanks. Von dem im Herbst erscheinenden<br />
Renault Kangoo mit Elektroantrieb<br />
sagt selbst der Händler, dass<br />
der wohl nicht genügend Kapazität<br />
für einen Rollstuhlumbau hätte.<br />
FOTO: WIKIPEDIA<br />
FOTOS: Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Reha-Group<br />
Suche nach einem zuverlässigen Umrüster<br />
behilflich.<br />
Wie wird eins dieser Autos zum barrierefreien<br />
<strong>Taxi</strong>? Im Inneren wird Platz geschaffen,<br />
meist durch die Entfernung mindestens<br />
einer Sitzreihe. Zusätzliche Gurte und Befestigungspunkte,<br />
meist auch Griffe werden<br />
eingebaut. Teilweise wird hierzu ein komplett<br />
neuer Fahrzeugboden eingezogen. Um<br />
den behinderten Menschen mitsamt seinem<br />
Rollstuhl ins Auto schieben zu können, muss<br />
der Höhenunterschied zum Fahrzeug überwunden<br />
werden. Das geht mit Schienen,<br />
einer Rampe oder einem Lift.<br />
VANS MIT HECKAUSSCHNITT<br />
Zwei Schienen oder eine Rampe werden<br />
entweder lose am Fahrzeug angelegt und<br />
ansonsten irgendwo im Innern verstaut<br />
oder hinter der Heckklappe angebracht und<br />
im Bedarfsfall herausgeklappt. Bei den kleineren<br />
Vans wird oft am Heck ein Teil des<br />
Bodens und des Stoßfängers ausgeschnitten<br />
und durch ein nach hinten schräg abfallendes<br />
Bodenblech ersetzt. Dann ist<br />
weniger Höhe zu überwinden und die<br />
Blechrampe kann kürzer ausfallen.<br />
Als Fahrzeuglift sind zwei Varianten<br />
möglich, entweder als eine Art Ladebordwand,<br />
die bei Nichtgebrauch immer senkrecht<br />
im Fahrzeugheck steht, oder als<br />
Kassette, die im Fahrzeugboden verbaut<br />
wird. Die letzte Lösung ist sicher die<br />
bequemste, aber auch die aufwendigste<br />
und teuerste. Sie wird von den Behindertenverbänden<br />
favorisiert, weil sie ihren Vorstellungen<br />
von einem Inklusionstaxi am<br />
nächsten kommt. Einen allgemeinen Überblick<br />
über die technischen Lösungen wird<br />
die Europäische <strong>Taxi</strong>messe am 4. und<br />
5. November <strong>2016</strong> in Köln bieten. wf<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Abholmarkt<br />
Service-Werkstatt<br />
Reifendienst<br />
Motorölcenter<br />
Onlineshop<br />
Lieferservice<br />
Die<br />
Einkaufsquelle<br />
für<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe<br />
Tel: (030) 2000549-0<br />
www.te-taxiteile.com<br />
TE <strong>Taxi</strong>teile <strong>Berlin</strong> GmbH | Gaußstraße 7 | 10589 <strong>Berlin</strong><br />
und Forckenbeckstraße 9-13 | 14199 <strong>Berlin</strong><br />
12 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
13
NEWS<br />
Mercedes lädt dieses Jahr<br />
zweimal zum Zenner.<br />
Der erste Termin ist am<br />
27. <strong>April</strong>.<br />
Step into the Next Generation:<br />
DAS VW CADDY MAXI TAXI<br />
BERLINER<br />
AUTOHÄUSER<br />
UNTERSTÜTZEN<br />
DAS TAXIGEWERBE<br />
DER 4.GENERATION<br />
Mercedes, Toyota und Volkswagen prägen das Straßenbild der <strong>Berlin</strong>er<br />
Taxen. Die jeweiligen Autohäuser tun viel dafür, dass es so<br />
bleibt. Das belegt schon der Blick in den Veranstaltungskalender.<br />
Mercedes, als Erfinder der Diesel-Taxe, ist am längsten mit dem<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe verbunden. Es ist der einzige Anbieter, der in <strong>Berlin</strong><br />
eine eigene <strong>Taxi</strong>werkstatt betreibt. Der <strong>Taxi</strong>tag am Zenner, organisiert<br />
vom Team des Mercedes-<strong>Taxi</strong>stützpunktes in der Prinzessinnenstraße,<br />
ist schon Tradition. In diesem Jahr wird es ihn<br />
wieder im Doppelpack geben. Der erste Termin ist bereits am<br />
27. <strong>April</strong>, an dem von 10 bis 16 Uhr der mobile Service-Truck von<br />
Mercedes-Benz am Zenner, Alt-Treptow 14-17, für alle <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
zur Verfügung steht. Jedes <strong>Taxi</strong>, egal welcher Marke, erhält dort<br />
auf einer mobilen Hebebühne einen kostenlosen Service-Check,<br />
eine Fahrzeugbewertung und eine kostenlose Beratung. Natürlich<br />
sorgt Mercedes-Benz <strong>Berlin</strong> wieder für das leibliche Wohl mit<br />
einem Grill buffet und Getränken. Der gewohnte Herbst-Termin<br />
findet ebenfalls statt.<br />
Eine jüngere Tradition ist die Ausrichtung der Jahreshauptversammlungen<br />
von <strong>Taxi</strong> Deutschland durch Volkswagen Automobile<br />
<strong>Berlin</strong>. Sören Heide und Tobias Liebetanz sorgen am<br />
25. <strong>April</strong> ab 17 Uhr im Estrel Convention Center, Sonnenallee<br />
225, für ein umfangreiches Buffet, ehe dann um 19 Uhr die TD-<br />
Versammlung startet.<br />
Die Toyota Motor Company plant am 22. Juni ab 10 Uhr ein <strong>Taxi</strong>frühstück<br />
am Standort Stralauer Allee 44. Bis dahin sollen auch die<br />
neuen Toyota-Modelle als <strong>Taxi</strong> zur Verfügung stehen. wh<br />
TAXAMETER ZEICHNEN PAUSEN AUF<br />
VERKEHRSRECHT BERLIN<br />
Rechtsanwalt Carsten Hendrych<br />
Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
Ruttge • Brettschneider •Tosberg • Hendrych<br />
Nürnberger Straße 49, 10789 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: (030) 883 4031 – Fax: (030) 882 4709<br />
E-Mail: hendrych@rbth-recht.de<br />
Seit dem Mindestlohngesetz müssen Pausenzeiten genau dokumentiert<br />
werden. Viele nutzen dabei die Funktion ihres Taxameters.<br />
Die gängigen Hersteller haben in den letzten beiden Jahren<br />
die Funktionalität ihrer aktuellen Taxametertypen erweitert.<br />
Dadurch können die Fahrer direkt am Gerät den Beginn bzw. das<br />
Ende der Pausen eingeben. Falls Fahrer das vergessen, registrieren<br />
die Taxameter das von selber, sobald das Fahrzeug über<br />
einen längeren Zeitraum nicht bewegt wird. Manche Hersteller<br />
(zum Beispiel Semitron) standen bei der Entwicklung dieser<br />
Funktionen im engen Austausch mit <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong> unternehmen<br />
und Verbänden, um eine praxis gerechte Lösung zu erarbeiten.<br />
Die Frage, ob diese Form der Pausen aufzeichnung von den Prüfinstanzen<br />
anerkannt wird, konnte kürzlich übrigens erstmals<br />
beantwortet werden. Unser Redakteur und Mehrwagenunternehmer<br />
Stephan Berndt wurde bei seiner Betriebs prüfung<br />
für die Dokumentation seiner Pausenzeiten über den Semitron-<br />
Taxameter ausdrücklich gelobt.<br />
100 EURO FÜR DEN „ALTEN“<br />
Die für den Unternehmer wichtige Dokumentation erfolgt über<br />
das Auslesen der Daten oder die Speicherung in einem externen<br />
Datencenter, wie es u. a. der Taxameter hersteller Hale anbietet.<br />
Zum Kennenlernen dieses Datencenters bietet der Hersteller<br />
den <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>betrieben eine dreimonatige kostenlose Test phase<br />
an. Als weiteren Kauf anreiz gewährt Hale beim Kauf eines aktuellen<br />
Taxameter typen eine Gutschrift über 100 Euro auf das Altgerät.<br />
„Auch dieses Angebot ist zeitlich limitiert und gilt<br />
ausschließlich für <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong> unternehmer“, betont Marketing-<br />
Chefin Christina Absmanner gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong>. jh<br />
14 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
FOTO: Hochfeld / <strong>Taxi</strong> TImes<br />
In seiner neuesten 4.Generation steht ab sofort der VW Caddy als <strong>Taxi</strong> bei Volkswagen Automobile<br />
<strong>Berlin</strong> bereit. Selbstverständlich auch wieder als 40 cm längere Maxi-Version. In den Augen vieler<br />
Unternehmer im Moment die Eier legende Wollmilchsau. Caddy + Caddy Maxi, 7- Sitzer, Diesel und<br />
Automatik (DSG), 102 – 150 PS, in Kürze als Erdgas Schalter & Automatik Version zu bestellen,<br />
5 verschiedene Ausstattungsversionen, Fahrerassistenzsysteme, neue Kunstledersitze und und und …<br />
Finanzierung zu 1,9 % bei bis zu 60 Monaten, dazu einen Wechselprämie von bis zu 2.000 € über DAT.<br />
Vieles spricht für den neuen VW Caddy als <strong>Taxi</strong>: Machen Sie sich selbst ein Bild davon.<br />
Wir laden Sie gern auf eine ausführliche Probefahrt ein.<br />
Fragen dazu beantwortet Ihnen unser <strong>Taxi</strong>experte Tobias Liebetanz.<br />
Sie erreichen ihn unter 030/89 08 30 44 oder tobias-liebetanz@vw-ab.de.<br />
Volkswagen Automobile <strong>Berlin</strong> GmbH<br />
Oberlandstraße 40 – 41 · 12099 <strong>Berlin</strong><br />
www.volkswagen-automobile-berlin.de
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
WERNER<br />
WINKEL<br />
Nach erfolgreicher Prüfung erhalten die Teilnehmer einen<br />
speziellen VIP-Ausweis.<br />
Michael Gatowski ist seit 1990 Mehrwagenunternehmer mit<br />
dem <strong>Taxi</strong>dienst Spandau.<br />
VIP-B-ZUSATZAUSBILDUNG –<br />
DEN ERFOLG WEITERFÜHREN<br />
Die Presse liebte ihn, die<br />
Kollegen kannten ihn. Die<br />
<strong>Taxi</strong>geschichten des <strong>Berlin</strong>er<br />
Urgesteins drehten sich<br />
um Promis und um seinen<br />
Ackermann-Funk.<br />
Qualität ist der entscheidende Faktor auf dem <strong>Taxi</strong>markt. Der Fahrer<br />
entscheidet mit seinem Auftreten maßgeblich darüber, ob der<br />
Fahrgast den gebuchten Service wieder beanspruchen möchte.<br />
Um den steigenden Ansprüchen der<br />
Fahrgäste auch zukünftig gerecht<br />
zu werden, hat <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> vor<br />
nunmehr zwei Jahren eine Qualitätsoffensive<br />
gestartet, die unter dem Namen VIP-B<br />
einzigartig in Deutschland ist. In den zwei<br />
Jahren konnten sich über 1 200 <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
erfolgreich weiterbilden. Besonderes<br />
Augenmerk wurde dabei auf die gesetzlichen<br />
Grundlagen, die Erhöhung des<br />
Dienstleistungsverständnisses, das Verkehrsrecht<br />
und die Abrechnung und den<br />
Umgang mit bargeldlosen Zahlungsmitteln<br />
gelegt. Aus den Erfahrungen in den ersten<br />
zwei Jahren wurde das Konzept der VIP-B-<br />
Ausbildung erfolgreich in das neue Schulungssystem<br />
von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> integriert.<br />
Hierdurch ergeben sich nun sechs eigenständige<br />
Kurs module, die mit einer<br />
Abschlussprüfung beendet werden. Zudem<br />
wurde ein intensiveres Qualitätsmanagement<br />
integriert, um die Kunden zufriedenzustellen.<br />
Diese Maßnahmen haben bis zum heutigen<br />
Tage großen Erfolg gezeigt. Viele unserer<br />
Partner in der Hotellerie und zahlreiche<br />
Geschäftspartner setzen nun bevorzugt<br />
auf Fahrer, die über die Zusatzausbildung<br />
verfügen, und sind von dem erweiterten<br />
Service vollumfänglich überzeugt.<br />
So denken auch die Teilnehmer der<br />
Schulungen: „Ich empfinde es als großes<br />
Glück für uns <strong>Taxi</strong>unternehmer, dass mit<br />
der Einführung des zusätzlichen Qualitätsmerkmals<br />
VIP-B eine Maßnahme<br />
erarbeitet wurde, die weiteren Abwanderungsströmen<br />
entgegenwirkt“, weiß<br />
Michael Gatowski vom <strong>Taxi</strong>dienst Spandau<br />
zu berichten. „So ist es kein Zufall, dass alle<br />
relevanten <strong>Berlin</strong>er Gewerbevertretungen<br />
diese Schulungen unter dem Dach von <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Berlin</strong> unterstützen. Meine Leitlinie der<br />
Unternehmensführung hieß von Anfang<br />
an: bestmögliche Dienstleistung bezüglich<br />
Fahrzeug und Fahrpersonal anbieten.<br />
Wer dieses Logo auf einem <strong>Taxi</strong> erspäht,<br />
kann sich auf besonderen Service freuen.<br />
Mit den Vermittlungskriterien VIP+ und<br />
VIP-B für Fahrzeug und Fahrer besteht die<br />
Möglichkeit, den Hotel- und Firmenkunden<br />
guten Gewissens eine Taxe zu schicken, die<br />
den Wünschen der Fahrgäste entspricht“,<br />
führt der passionierte <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
weiter aus. Aufgrund von Einschätzungen<br />
wie dieser werden die Schulungsinhalte<br />
kontinuierlich weiterentwickelt, um stets<br />
den Kundenanforderungen und den aktuellen<br />
gesetzlichen Bestimmungen Genüge<br />
zu leisten.<br />
Auch Hermann Waldner, der Geschäftsführer<br />
von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>, ist sehr zufrieden<br />
mit der Entwicklung der Schulungen:<br />
„Wurde unser Vorstoß für mehr Qualität zu<br />
Beginn noch mit einer gewissen Skepsis im<br />
Gewerbe begleitet, können wir mittlerweile<br />
ausschließlich positives Feedback feststellen.<br />
Die Qualität ist und bleibt das größte<br />
Argument für eine Fahrt mit <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>.“<br />
Seit Beginn des Jahres können die ersten<br />
Teilnehmer an der Nachschulung zur<br />
Verlängerung des VIP-B-Status teilnehmen.<br />
Sie werden rechtzeitig über die Termine<br />
der Nachschulung und das Ablaufdatum<br />
des VIP-B-Status informiert. tl<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Taxi</strong>dienst Spandau<br />
FOTO: Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Werner Winkel bei der Feier zu 50 Jahre <strong>Taxi</strong>-Funk im Jahr 2009.<br />
Werner Winkel ist vor Jahren schon als dienstältester<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer <strong>Berlin</strong>s durch die Medien gereicht worden.<br />
1960, ein Jahr vor dem Mauerbau, hat er angefangen<br />
mit <strong>Taxi</strong>fahren. Fünf Jahre später machte er sich selbstständig.<br />
Seitdem war er dauernd mit seinem <strong>Taxi</strong> unterwegs, ist also über<br />
50 Jahre gefahren. So einer kann etwas erzählen – und das tat er<br />
gern. Zeitungen haben seine Geschichte und seine Geschichten<br />
groß gebracht. Das Fernsehen hat ihn begleitet. Und wenn er bei<br />
einer <strong>Taxi</strong>veranstaltung ein Mikrofon in die Hand bekam, war er<br />
nicht mehr zu halten.<br />
Eigentlich müsste ihn jeder <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrer kennen, denn<br />
Werner Winkel hat viele Jahre die Funkleitstelle vor dem Palais<br />
am Funkturm betreut. Für „seinen“ <strong>Taxi</strong>-Funk <strong>Berlin</strong>, einst besser<br />
bekannt als Ackermann-Funk, hat er sich zeitlebens engagiert.<br />
Mit Achim Kluwe, dem langjährigen Chef dort, war er eng befreundet.<br />
Werner Winkel hat praktisch alle Prominenten, die sich in<br />
den letzten 50 Jahren in <strong>Berlin</strong> aufgehalten haben, in seinem <strong>Taxi</strong><br />
gehabt. Sein Beruf und seine Erlebnisse hinter dem <strong>Taxi</strong>lenkrad<br />
waren sein Leben. Am 3. März <strong>2016</strong> ist es zu Ende gegangen. Die<br />
Beerdigung findet nicht in <strong>Berlin</strong> statt. Bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> in der<br />
Persiusstraße, wo der Ackermann-Funk gemeinsam mit dem Spreefunk<br />
die Keimzelle für die heutige Großzentrale bildete, behält<br />
man ihn als treuen Freund des Hauses in Erinnerung. Die<br />
Geschäftsleitung und das Team von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> sprechen den<br />
Angehörigen von Werner Winkel ihr Beileid aus. wh<br />
Der Klassiker<br />
Macht jetzt Pausen.<br />
Die Zukunft im <strong>Taxi</strong>.<br />
Arbeitszeitregelung im Microtax®-06<br />
Arbeitszeitaufzeichnung mit aktiver<br />
und passiver Pausenerfassung<br />
Einstellbare Arbeitszeitbegrenzung<br />
Privatfahrten dokumentierbar<br />
Detaillierte Einzelfahrtaufzeichnung<br />
zweiter Tarifspeicher für stressfreie<br />
Vorausprogrammierung<br />
INSIKA®fit/Fiskalschnittstelle<br />
HALE electronic GmbH | A-5020 Salzburg | E: marketing@hale.at<br />
www.hale.de www.hale.at<br />
16 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
17
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
Persiusstraße Persiusstraße 7<br />
Stephan Müller,<br />
Director Operations von<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> (l.) und Laurent<br />
Kennel, CEO von eCab,<br />
sind stolz auf die neue<br />
Partnerschaft.<br />
KFZ-Werkstatt<br />
Schulungsraum<br />
MIT TAXI BERLIN<br />
NACH PARIS<br />
Kundencenter<br />
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
Firmensitz<br />
Persiusstraße 7, 10245 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 (0)30 / 690 27 20<br />
Telefax: +49 (0)30 / 690 27 19<br />
E-Mail: info@taxi-berlin.de<br />
www.taxi-berlin.de<br />
Öffnungszeiten Kundencenter<br />
Mo. bis Fr. 10.00 bis 17.30 Uhr<br />
<strong>Taxi</strong>bestellung<br />
Telefon: +49 (0)30 / 20 20 20<br />
www.taxi-berlin.de<br />
Schulungssystem<br />
Anmeldung: kurse.taxi-berlin.de<br />
Für weitere Nachfragen:<br />
unternehmerbetreuung@taxiberlin.de<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> International<br />
Telefon: +49 (0)30 / 202 02 20<br />
Geschäftsführer<br />
Hermann Waldner<br />
Handelsregister Amtsgericht<br />
Charlottenburg: HRB 108569B<br />
Steuernummer: 37/212/21313<br />
USt-IdNr.: DE2557856980<br />
Pressekontakt: Hermann Waldner<br />
E-Mail: presse@taxi-berlin.de<br />
Presserechtlich verantw. für die<br />
Seiten der <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> TZB GmbH:<br />
Hermann Waldner<br />
Redaktion: Tobias Luksch (tl)<br />
<strong>Berlin</strong> und Paris wachsen jetzt auch im<br />
<strong>Taxi</strong>markt weiter zusammen. Ab sofort<br />
kann man über die französiche App<br />
eCab ein <strong>Taxi</strong> in <strong>Berlin</strong> bestellen – und<br />
mit der <strong>Taxi</strong>-<strong>Berlin</strong>-App auch in Paris.<br />
13 ECO-TAXI-ZENTRALEN<br />
Für die Geschichte des <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>s<br />
besitzt Paris spätestens seit Gustav<br />
Hartmann zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
eine besondere Bedeutung. Seitdem<br />
verbindet die Metropolen an Spree<br />
und Seine immer mehr. Ab sofort können<br />
Touristen und Geschäftsreisende<br />
beider Städte den gewohnten Service<br />
ihrer heimischen App in vollem Umfang<br />
in der jeweils anderen Stadt genießen.<br />
Der wichtige Schritt entlockt<br />
Hermann Waldner euphorische Worte:<br />
„Der Zusammenhalt des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
wird durch diese wichtige Koopera tion<br />
auf ein ganz neues Niveau gehoben.<br />
Dieser Schritt gibt sowohl <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />
als auch unserer internationalen App<br />
taxi.eu ein ganz neues Gewicht. Die jahrelange<br />
partnerschaftliche Verbundenheit<br />
mit der Groupe G7 manifestiert sich<br />
nun endlich in einer engen Kooperation.“<br />
Auch Laurent Kernel von eCab zeigt<br />
sich begeistert von der zukünftigen<br />
Zusammenarbeit: „Wir freuen uns, unseren<br />
Kunden nun auch die Möglichkeit<br />
zu geben, mühelos in <strong>Berlin</strong> ein <strong>Taxi</strong><br />
zu buchen. Mit unserem Partner <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Berlin</strong> garantieren wir dieselbe Qualität,<br />
welche unsere Kunden schon mit eCab<br />
gewohnt sind.“<br />
Durch die Kooperation sind nun<br />
zusammen mit der internationalen<br />
App taxi.eu fast alle wichtigen europäischen<br />
Metropolen an die Vermittlung<br />
angeschlossen. Dank des anhaltenden<br />
Tourismusbooms in <strong>Berlin</strong> werden die<br />
Auswirkungen dieser Kooperationen<br />
rasch spürbar werden. <br />
tl<br />
Schon jetzt kann <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> mit seiner Eco-<strong>Taxi</strong>-Flotte<br />
überzeugen, steckt sich aber noch höhere Ziele: Am<br />
14. <strong>April</strong> ging die internationale Umweltinitiative der<br />
führenden europäischen <strong>Taxi</strong>zentralen in die entscheidende<br />
Runde. Unter der Schirmherrschaft des französischen<br />
Umweltministeriums streben <strong>Taxi</strong>zentralen aus<br />
13 europäischen Ländern und Kanada an, die ökologische Bilanz ihrer Flotten<br />
nachhaltig zu verbessern. In einer ganztägigen Veranstaltung kam es in<br />
Paris zur offiziellen Unterschrift für die ehrgeizigen Ziele der <strong>Taxi</strong>branche.<br />
FOTO: Jacco van de Kuilen, GRAFIK: <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Persiusstraße 7 - 10245 <strong>Berlin</strong><br />
Technikcenter<br />
Telefon: +4930 691 65 00<br />
Montag bis Freitag: 8:00 - 17:00 Uhr<br />
WC<br />
<strong>Taxi</strong>Funk <strong>Berlin</strong> TZB GmbH<br />
Telefon: +4930 69 02 720<br />
Telefax: +4930 69 02 719<br />
E-Mail: info@taxi-berlin.de<br />
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Telefon: +4930 217 75 01<br />
Telefax: +4930 213 26 48<br />
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Telefon: +4930 26 300 100<br />
Telefax: +4930 26 300 219<br />
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www.qualitytaxi.de<br />
26 3000<br />
CityFunk <strong>Taxi</strong>vermittlung <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +4930 212 97 100<br />
Telefax: +4930 213 26 48<br />
E-Mail: office@cityfunk.de<br />
www.cityfunk.de<br />
City Funk<br />
<strong>Berlin</strong><br />
21 02 02<br />
eco<strong>Taxi</strong><br />
Telefon: +4930 69 02 720<br />
Telefax: +4930 69 02 719<br />
E-Mail: info@taxi-berlin.de<br />
www.taxi-berlin.de<br />
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Telefon: +4930 414 04 100<br />
Telefax: +4930 414 04 200<br />
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SpeedCab<br />
<strong>Taxi</strong>funk<br />
Kundencenter<br />
Montag bis Freitag: 10:00 - 17:30 Uhr<br />
Schulungssystem<br />
Die Anmeldung zum Schulungssystem<br />
erfolgt online unter:<br />
kurse.taxi-berlin.de<br />
18 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI
B E<br />
R L I N<br />
E R R U<br />
N D E<br />
tes und dessen teilweiser Ersatz durch<br />
Inklusionstaxis für viele <strong>Berlin</strong>erinnen und<br />
<strong>Berlin</strong>er haben werde, aber auch für behinderte<br />
Gäste unserer Stadt.<br />
Das Treffen der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>runde mit Staatssekretär Christian Gaebler fand in den Räumen von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> statt.<br />
BERLINER RUNDE MIT<br />
CHRISTIAN GAEBLER<br />
Beim Gespräch mit dem Verkehrsstaatssekretär standen die Themen<br />
Fiskaltaxameter, Flughafen, Inklusionstaxi und Qualität im Mittelpunkt.<br />
Am 10. März besuchte Staatssekretär<br />
Christian Gaebler die <strong>Berlin</strong>er<br />
Runde. Der Ressort chef Verkehr<br />
in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt zeigte sich über die<br />
neue Einheit der <strong>Taxi</strong>vertreter hocherfreut.<br />
Ein derart geschlossenes Auftreten<br />
der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>zunft hatte er<br />
bisher nicht erlebt. Und Gaebler weiß<br />
das einzuschätzen: Von 1999 bis 2011<br />
war er verkehrspolitischer Sprecher<br />
der SPD-Fraktion und kennt die Protagonisten<br />
unseres Gewerbes.<br />
Die eineinhalb Stunden, die er sich für<br />
<strong>Taxi</strong>-Anliegen Zeit genommen hatte, wurden<br />
für die dringendsten Themen genutzt.<br />
Die gut vorbereiteten Vertreter der <strong>Taxi</strong>runde<br />
stellten kurz und prägnant drei Themenfelder<br />
vor, bei denen die Unterstützung<br />
des Staatssekretärs gebraucht wird.<br />
Zunächst wurden Fragen rund um die<br />
Einführung des sogenannten Fiskaltaxameters<br />
erörtert. Die Runde wünschte sich<br />
eine klare Festlegung des Staatssekretärs,<br />
um die in der Branche um sich greifenden<br />
Zweifel, ob es bei der Fiskaltaxameterpflicht<br />
ab 2017 bleibt, zu zerstreuen. Gaebler<br />
stellte zunächst klar, dass<br />
steuer rechtliche Regelungen nicht unter<br />
die Zuständigkeit seiner Behörde fielen und<br />
die Oberfinanzdirektion (OFD) nicht weisungsgebunden<br />
sei. Trotzdem sei ihm<br />
bewusst, welche Hoffnungen unser Gewerbe<br />
mit der Einführung eines manipulationssicheren<br />
Taxameters verbindet, und<br />
sicherte seine Unterstützung zu. Konkret<br />
will er von der OFD wissen, wie die Einführung<br />
des Online-Taxameters umgesetzt<br />
»Die Einführung eines<br />
Behindertenzuschlags<br />
sehe ich kritisch.«<br />
Christian Gaebler<br />
werden soll. Im Zusammenhang damit entfachte<br />
sich eine interessante Diskussion<br />
über Konzessionsvergabe und Kontrolle<br />
durch die Ord nungs behörde, insbesondere<br />
hinsichtlich der Möglichkeiten, die<br />
„20-Monate-GmbHs“ erfolgreich zu<br />
bekämpfen.<br />
UNMUT ÜBER DIE<br />
FLUGHAFENGESELLSCHAFT<br />
Punkt zwei der Tagesordnung befasste sich<br />
mit den aktuellen Missständen am Flughafen<br />
TXL und dem Ausblick auf den BER. Die<br />
<strong>Taxi</strong>runde brachte ihren Unmut zum Ausdruck,<br />
dass die Flughafengesellschaft<br />
anstehende Aufgaben, unsere Dienstleistung<br />
am TXL zu optimieren, nicht ernsthaft<br />
anpackt und für unser Gewerbe sehr unverbindlich<br />
bleibt. Die <strong>Taxi</strong>vertreter gaben<br />
Anregungen für einen festen Platz für vorbestellte<br />
<strong>Taxi</strong>s, um illegales Laden einer<br />
allen Insidern bekannten <strong>Taxi</strong>-Mafia am<br />
TXL künftig zu verhindern und sanktionieren<br />
zu können. Gaebler würdigte die Vorschläge<br />
der <strong>Taxi</strong>runde und sicherte zu, sich<br />
mit der Flughafengesellschaft in Verbindung<br />
zu setzen und ein zeitnahes<br />
Treffen anzuregen.<br />
Bezüglich des BER ging es im<br />
Wesentlichen darum, sich frühzeitig<br />
um eine Regelung mit dem Landkreis<br />
zu bemühen. Für das <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
wird der neue Flughafen<br />
lebensnotwendig, wenn TXL geschlossen<br />
ist. Neben Lösungen für das Bereitstellen<br />
am BER wurden Ideen für ein<br />
gesteuertes Abholen unserer Gäste von aus<br />
<strong>Berlin</strong> vorbestellten und vom Stadtgebiet<br />
aus vorfahrenden <strong>Taxi</strong>s erörtert. Gaebler<br />
zeigte sich für alle Lösungen offen und wird<br />
unser Gewerbe auf dem Weg zu einer<br />
befriedigenden Lösung begleiten.<br />
Als Drittes wurde das Thema Inklusion<br />
behandelt. Bis 2022 muss der gesamte<br />
Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)<br />
barrierefrei sein, und Menschen mit Behinderungen<br />
sollen alle Verkehrsmittel des<br />
ÖPNV problemlos nutzen können. In diesem<br />
Zusammenhang sollen auch ausreichend<br />
Taxen rollstuhlgerecht umgebaut<br />
werden, um behinderten Menschen eine<br />
spontanere und flexiblere Beförderung zu<br />
gewährleisten als heute mit dem Sonderfahrdienst.<br />
Die Runde zeigte auf, welche<br />
Vorteile der Rückbau des Sonderfahrdiens<br />
FOTO: „Innung“<br />
FOTOS: Fotolia / piai, SenStadt<br />
ANSCHUBFINANZIERUNG NÖTIG<br />
Um das zu erreichen, brauche unser Gewerbe<br />
für die teuren Umbauten eine Anschubfinanzierung<br />
durch das Land <strong>Berlin</strong>. Für<br />
den höheren Aufwand bei diesen Fahrten<br />
regten die <strong>Taxi</strong>vertreter an, in der Fahrpreisverordnung<br />
einen Zuschlag für das<br />
Laden eines Rollstuhls festzulegen.<br />
Staatssekretär Gaebler sah die Einführung<br />
eines „Behindertenzuschlags“ sehr<br />
kritisch, eine Investitionsförderung hingegen<br />
hielt er für denkbar. Allerdings nicht<br />
durch das Verkehrs-, sondern durch das<br />
Sozialressort. Beim Thema Inklusion seien<br />
noch viele Details zu klären. Unter anderem<br />
bei der Investitionsförderung, der notwendigen<br />
Größe der rollstuhlgerecht umgebauten<br />
<strong>Taxi</strong>flotte, beim Fahrpreis, der Zukunft<br />
des Sonderfahrdienstes und den möglichen<br />
Grenzen des <strong>Taxi</strong>s, Stichwort Treppenhilfe.<br />
Gaebler äußerte zwar Bedenken, ließ aber<br />
keinen Zweifel daran, das Thema eng<br />
begleiten zu wollen und die beste Lösung<br />
zu unterstützen.<br />
Einig waren sich alle darüber, dass rollstuhlgerechte<br />
<strong>Taxi</strong>s nicht nur aus sozialer<br />
Verantwortung in den Einsatz gebracht werden<br />
sollen, sondern auch, weil sie den Unternehmern<br />
in einer zunehmend alternden<br />
Stadt einen zusätzlichen Markt eröffnen.<br />
Hico_04-<strong>2016</strong>.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1<br />
Jetzt<br />
Selbstverständlich kamen wir auch auf das<br />
Thema Qualität unserer Dienstleistung zu<br />
sprechen, war die <strong>Taxi</strong>runde doch in der<br />
Persiusstraße bei der dort ansässigen Funkzentrale<br />
zu Gast. Sie tut viel für die Weiterbildung<br />
unserer Fahrer, insbesondere bzgl.<br />
ihres Selbstverständnisses als Dienstleister.<br />
Der Staatssekretär begrüßte die Verbesserungen,<br />
mahnte aber zugleich, dass der<br />
Erwartungsdruck durch unsere Kunden<br />
nach Verboten gegen Uber noch höher<br />
geworden sei.<br />
Nach 90 Minuten musste Herr Gaebler<br />
los. Es war nach allgemeinem Bekunden<br />
ein sehr fruchtbares Gespräch mit konkreten<br />
Ergebnissen. Zum Abschied drückte er<br />
seine Anerkennung darüber aus, dass<br />
nahezu alle Vertreter des <strong>Taxi</strong>gewerbes an<br />
einem Tisch saßen, und bedankte sich für<br />
die sachliche und konstruktive Gesprächsatmosphäre.<br />
Die Vertreter der <strong>Taxi</strong>runde waren sehr<br />
zufrieden mit dem Ausgang des Treffens<br />
und waren sich sicher, dass dies der Beginn<br />
eines intensiveren Austauschs zwischen<br />
unserem Gewerbe und dem Kopf unserer<br />
Verkehrsverwaltung war. <br />
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CHRISTIAN GAEBLER,<br />
Jahrgang 1964, ist in <strong>Berlin</strong> geboren<br />
und lebt und arbeitet seitdem in der<br />
Stadt. Er hat an der TU studiert und<br />
ist Diplom-Ingenieur für Verkehrswesen<br />
(Planung und Betrieb). Er ist seit<br />
1995 für die SPD Mitglied des Abgeordnetenhauses,<br />
war verkehrspolitischer<br />
Sprecher der SPD-Fraktion<br />
und ist seit 2011 als Staatssekretär<br />
für Verkehr auch für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
zuständig.<br />
20 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
21
INNUNG DES BERLINER TAXIGEWERBES E. V. TAXI DEUTSCHLAND BERLIN E. V.<br />
VOLLES PROGRAMM<br />
<strong>Taxi</strong> Deutschland e. V. blickt auf ein konstruktives<br />
Gespräch mit dem Mercedes-Niederlassungsleiter<br />
zurück und mit Spannung auf die kommenden<br />
Flughafengespräche voraus. Ende <strong>April</strong> ist<br />
dann die Mitglieder versammlung.<br />
INNUNG DES BERLINER<br />
TAXIGEWERBES E. V.<br />
Storkower Str. 101, 10407 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. Sekretariat: +49 (0)30/ 23 62 72 01<br />
Tel. Kasse: +49 (0)30 / 23 62 72 04<br />
Telefax: +49 (0)30 / 344 60 69<br />
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Bürozeiten<br />
Mo bis Do 10:00 bis 15:00 Uhr<br />
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Erbitten Anruf, um Parkmöglichkeit<br />
anzubieten!<br />
Vertretungsberechtigter Vorstand<br />
Leszek Nadolski<br />
Amtsgericht Charlottenburg (<strong>Berlin</strong>)<br />
Vereinsregister-Nr. 1098B<br />
Bankverbindungen<br />
<strong>Berlin</strong>er Volksbank<br />
IBAN – DE 02 1009 0000 5412 2080 23<br />
BIC – BEVODEBBXXX<br />
Postbank<br />
IBAN – DE 47 1001 0010 0068 6371 00<br />
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Sprechstunden und Beratung<br />
Versicherung: <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>service –<br />
Di 9:00 bis 13:00 Uhr<br />
Telefon: +49 (0)30 / 23 62 72 05<br />
Rechtsberatung: RA Waldheim –<br />
2. und 4. Di, 13:00 bis 14:30 Uhr<br />
„<strong>Taxi</strong>com“ – jeden 1. Mi,<br />
13:00 bis 15:00 Uhr<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Leszek Nadolski<br />
Redaktion: Stephan Berndt (sb)<br />
GUT VORBEREITET IN<br />
DIE BETRIEBSPRÜFUNG<br />
Wenn Fahrer länger als vier Wochen nicht<br />
arbeiten, muss der Unternehmer eine sogenannte<br />
Unterbrechungs meldung machen.<br />
Alle vier Jahre ist es so weit: Die Deutsche<br />
Rentenversicherung schickt unseren<br />
Unternehmern einen Prüfer ins<br />
Haus. Welche Sachverhalte dabei im<br />
Fokus der Prüfer stehen, verändert sich<br />
immer mal wieder. Sei es, weil neue<br />
Bestimmungen eingeführt wurden, oder<br />
aber, weil frühere Prüfungen immer wieder<br />
dieselben Fehler aufgedeckt hatten.<br />
Ein augenblicklicher Schwerpunkt<br />
der Sozialversicherungs prüfung liegt<br />
darauf, ob die Sozial abgaben für Lohnersatzleistungen<br />
korrekt abgeführt wurden.<br />
Lohn ersatz muss immer auf der<br />
Grundlage des tatsächlich gezahlten<br />
Lohns ermittelt werden, also inklusive<br />
eventuell gezahlter steuerfreier Zulagen.<br />
So ist zum Beispiel die gesamte Lohnfortzahlung<br />
im Krankheitsfalle sozialversicherungspflichtig,<br />
auch wenn in der<br />
Berechnungs grundlage steuerfreie Zulagen<br />
enthalten sind. Das machen offensichtlich<br />
viele falsch.<br />
Ein weiterer Punkt ist die korrekte<br />
Abgabe einer „Unterbrechungsmeldung“.<br />
Vereinfacht ausgedrückt:<br />
PAUSENZEITEN IM FOKUS<br />
Wenn ein Fahrer aktuell mehr als<br />
30 Tage nicht mehr fährt und daher auch<br />
keinen Lohn erhält, aber beabsichtigt,<br />
künftig wieder zu fahren, gilt eine sozialversicherungsrechtliche<br />
Beschäftigung<br />
als unter brochen. Mögliche Auslöser für<br />
die Unterbrechung sind Arbeitsunfähigkeit,<br />
Arbeitskampf, unbezahlter Urlaub,<br />
Elternzeit oder Wehrdienst.<br />
Beispiel: Ein Mit arbeiter ist für längere<br />
Zeit arbeits unfähig. Zunächst zahlen<br />
Sie sechs Wochen den Lohn fort, danach<br />
bezieht der Mitarbeiter Krankengeld von<br />
seiner Krankenkasse. Sobald ein voller<br />
Monat (30 Tage) Krankengeld bezogen<br />
wurde, müssen Sie eine Unterbrechungsmeldung<br />
mit Abgabegrund 34 machen<br />
(Abmeldung wegen Ende einer sozialversicherungsrechtlichen<br />
Beschäftigung<br />
nach einer Unterbrechung von länger<br />
als einem Monat). Die spätere Wiederaufnahme<br />
der Beschäftigung zeigen Sie<br />
mit einer Anmeldung mit Abgabe grund<br />
13 an (Anmeldung wegen sonstiger<br />
Gründe/Änderungen im Beschäftigungsverhältnis).<br />
<br />
sb<br />
Bei aktuellen Betriebsprüfungen wird das Erfassen von Arbeitszeiten<br />
und Pausen ganz akribisch untersucht. Bisher zeigte sich, dass die<br />
Unternehmer richtig lagen, die zum exakten Aufzeichnen der Ruhepausen<br />
auf Semitron-Taxameter wechselten. Die neuen Taxameter lieferten den<br />
Prüfern bislang eine nachvollziehbare und zufriedenstellende Pausendarstellung.<br />
<br />
FOTO: Fotolia / stockpics<br />
FOTO: Mercedes-Benz<br />
Der neue Direktor der Mercedes-Niederlassung<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Hans Bahne-Hansen und<br />
Serviceleiter Guido Car<br />
besuchten am 14. März<br />
<strong>2016</strong> zum informativen<br />
Austausch <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
in der Persiusstraße.<br />
Die Mercedes-Benz Niederlassung<br />
<strong>Berlin</strong> hat weltweit<br />
die höchsten Umsatzzahlen,<br />
jedoch sind im<br />
<strong>Taxi</strong>bereich die Verkaufszahlen<br />
seit letztem Jahr<br />
rückläufig. Die Attraktivität<br />
der Mercedes-Fahrzeuge könnte durch<br />
die Verbesserung der Konditionen bei<br />
Kauf und Service gesteigert werden, so<br />
die Anregung aus den Reihen von <strong>Taxi</strong><br />
Deutschland. Herr Hansen zeigte sich<br />
sehr interessiert an den vorrangigen<br />
Themen des <strong>Taxi</strong>gewerbes. Wir bedanken<br />
uns für das angenehme Gespräch<br />
und freuen uns auf weitere konstruktive<br />
Zusammenarbeit.<br />
ILLEGALE FAHRGAST-<br />
AUFNAHME IN TEGEL<br />
Im <strong>April</strong> wird das nächste Gespräch zur<br />
Lösung der Situation der illegalen Fahrgastaufnahme<br />
am Flughafen Tegel mit<br />
Dr. Kaden (IHK), Benjamin Perels (Flughafengesellschaft),<br />
Frau von Chamier<br />
(LABO) und Ertan Ucar (TD) stattfinden.<br />
Mit effektiven Maßnahmen können<br />
diese Missstände behoben werden.<br />
Für vorbestellte Taxen soll ein besonderer<br />
Bereich auf dem Parkplatz im<br />
Innenring eingerichtet werden. Die<br />
Fahrgastaufnahme ist<br />
dann nur noch in den<br />
dafür ausgewiesenen<br />
Bereichen möglich. Verstöße<br />
dagegen werden<br />
mit Bußgeldern bestraft.<br />
Eine gesetzliche Vorgabe<br />
wird in Zukunft die<br />
rechtliche Grundlage zur<br />
Strafverfolgung der illegalen<br />
Fahrgast aufnahme<br />
nach sich ziehen. Nach<br />
Vorschlägen der <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>runde soll die<br />
verbesserte Verkehrsführung<br />
in den Bereichen Zufahrt, Ausfahrt<br />
N1 und Terminal C eine beschleunigte<br />
Fahrgast aufnahme ermöglichen.<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNG IM<br />
HOTEL ESTREL<br />
Am Montag, den 25. <strong>April</strong> <strong>2016</strong> findet<br />
die 11. Ordentliche Mitgliederversammlung<br />
von <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
<strong>Berlin</strong> e. V. im Hotel Estrel <strong>Berlin</strong> statt.<br />
Die Veranstaltung wird auch in diesem<br />
Jahr von VW Automobile <strong>Berlin</strong> GmbH<br />
unterstützt, und der Verband lädt ab<br />
17 Uhr traditionell zu einem Buffet<br />
ein. Einlass ist um 17 Uhr. Beginn der<br />
Veranstaltung ist um 19 Uhr. Unseren<br />
Förder mitgliedern wird die Möglichkeit<br />
zum Präsentieren ihrer Produkte<br />
und Dienstleistungen geboten. In diesem<br />
Jahr stehen drei wichtige Wahlen<br />
an, deshalb bitten wir um zahlreiches<br />
Erscheinen. Wir freuen uns auf<br />
eine gute Zusammenkunft mit regem<br />
Gedanken austausch. jx<br />
WIR GRATULIEREN UNSEREN GEBURTSTAGSKINDERN<br />
IM FEBRUAR, MÄRZ UND APRIL <strong>2016</strong><br />
Mehmet Akdogan (70), Teymour Lakkani (60), Ismail Koc, André<br />
Wunderlich, Ulrich Möhring, Cavat Sorgec (je 55), Hikmet Odag,<br />
Hasan Sahin, Bekir Demirbüken, Mustafa Kücük, Bernd Venzke (je 50),<br />
Sinan Demir, Abdullah Aksit, Linda Candemir (je 40), Sinan Okyay und<br />
Gökhan Kurtoglu (je 30).<br />
TAXI DEUTSCHLAND<br />
Vorsitzender: Ertan Ucar<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Ahmad Vahdati<br />
Schatzmeisterin: Irene Jaxtheimer<br />
Schriftführerin: Irene Jaxtheimer<br />
(kommissarisch)<br />
Beisitzer: Yasar Öge<br />
Ehrenvorstandsmitglied: Rainer Stäck<br />
Geschäftsstelle<br />
Persiusstr. 7, 10245 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 (0)30 / 202 02 13 10<br />
Telefax: +49 (0)30 / 202 02 13 11<br />
E-Mail: berlin@taxideutschland.eu<br />
www.taxideutschland.eu<br />
www.facebook.com/taxi.deutschland.eu<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo. bis Mi. 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Do. 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Fr. geschlossen<br />
Beratung durch den Vorstand<br />
Do. 13.00 bis 15.00 Uhr<br />
oder nach telefonischer Absprache<br />
Rechtsberatung<br />
Do. 15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Verbandsarzt<br />
Terminvereinbarung<br />
Telefon: +49 (0)30 / 786 64 00<br />
Bankverbindung<br />
<strong>Berlin</strong>er Volksbank<br />
BLZ 100 900 00<br />
Konto-Nr. 7347788001<br />
Amtsgericht Charlottenburg (<strong>Berlin</strong>)<br />
Vereinsregister-Nr. 246002Nz<br />
<strong>Berlin</strong> Finanzamt für Körperschaften I<br />
Steuernr. 27/620/57670<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Ertan Ucar<br />
Redaktion: Irene Jaxtheimer (jx)<br />
22 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
23
BERLINER TAXIBUND E. V.<br />
TAXIVERBAND BERLIN BRANDENBURG E. V.<br />
Das gesamte<br />
Areal des<br />
Flughafens <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg –<br />
immer noch<br />
ohne Leben.<br />
Der TVB-Vorsitzende<br />
Freutel ist seit Jahren<br />
im engen Dialog mit der<br />
Landespolitik, hier bei<br />
einem früheren Gespräch<br />
mit Michael Müller.<br />
TVB IM BERLINER<br />
ABGEORDNETENHAUS<br />
TAXIVERBAND BERLIN<br />
BRANDENBURG E. V.<br />
BERLINER TAXIBUND BTB E. V.<br />
Büroräume:<br />
Urbanstr. 171/A, 10961 <strong>Berlin</strong><br />
Vorsitzender: Ali Fekri<br />
Telefon: 0163 / 364 62 99<br />
Stellevertretender Vorsitzender:<br />
Fikret Arik<br />
Telefon: 0163 / 838 34 52<br />
Telefax: +49 (0)30 / 62 90 80 31<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Frank Masteit<br />
E-Mail: btb@berlinertaxibund.de<br />
www.berlinertaxibund.de<br />
Amtsgericht <strong>Berlin</strong><br />
Vereinsregister-Nr.:<br />
VR 30512B<br />
Bankverbindungen: Commerzbank<br />
IBAN – DE90 1008 0000 0516 6809 00<br />
BIC – DRESDEFF100<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Ali Fekri<br />
Redaktion: Fikret Arik (fa)<br />
UNSERE SORGEN<br />
Die Ladeberechtigung für <strong>Berlin</strong>er Taxen<br />
am BER könnte eine teure Sache werden.<br />
BER?<br />
Drei Buchstaben, fast jeder in<br />
Deutschland weiß, was gemeint ist:<br />
der größte Flughafen Deutschlands.<br />
Gleichzeitig ist es aber auch die<br />
größte Sorgenbau stelle Deutschlands<br />
geworden. Jeden Tag mit<br />
negativen Schlagzeilen in den<br />
Medien. Das hat schon mehrere<br />
Ich kann nicht genug über die Angelegenheit<br />
schreiben, reden, diskutieren<br />
und die Verantwortlichen dazu auffordern,<br />
die Ladeberechtigung am zukünftigen<br />
BER für <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrerInnen<br />
und UnternehmerInnen auf der Schiene<br />
des Pflichtgebietes zu ermöglichen.<br />
Denn werden Abkommen zwischen<br />
LDS und <strong>Berlin</strong> nur pro forma wie<br />
zuvor als irgendwelche Abmachungen<br />
geschlossen, so werden diese, wenn es<br />
der Nase des LDS nicht mehr passt, einfach<br />
gekündigt.<br />
Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten,<br />
am Flughafen BER Fahrgäste<br />
zu bekommen. Das Gemeinsame<br />
daran: das Geld der <strong>Taxi</strong>unternehmerInnen.<br />
Und die Summe wird nicht<br />
klein sein. Jeder wird tief in die Tasche<br />
greifen und immer wieder bangen müssen,<br />
dass es nicht noch teurer wird.<br />
Damit keiner von dieser miesen<br />
Situation profitieren und sich auf Kosten<br />
der FahrerInnen und UnternehmerInnen<br />
die Taschen füllen kann,<br />
gibt es zwei Alternativen: Die eine ist<br />
der Erhalt des Flughafens Tegel. Dies<br />
wird wahrscheinlich nicht möglich<br />
sein. Egal wie, der Flughafen BER<br />
wird fertig gebaut, koste es, was es<br />
wolle.<br />
Die andere Alternative wäre, das<br />
Pflichtfahrgebiet für <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
zusammenzulegen. Somit hätten<br />
alle die Ladeberechtigung am<br />
Flughafen BER – und die LDSler auch<br />
die in <strong>Berlin</strong>. Die politischen Fehler, die<br />
von Anfang an gemacht wurden, würden<br />
dann korrigiert werden.<br />
Nun ist die Politik bzw. sind die PolitikerInnen<br />
an der Reihe, uns, dem <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />
zu zeigen, dass sie sich – für<br />
uns und mit uns – für die Ladeberechtigung<br />
der <strong>Berlin</strong>er Taxen einsetzen.<br />
Oder sind wir der <strong>Berlin</strong>er Politik wirklich<br />
immer noch egal? <br />
fa<br />
Führungskräfte ihre Jobs bzw. Posten<br />
gekostet. Wollen wir uns einmal<br />
kurz an den Hauptzweck der Entstehung<br />
des Flughafens <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
erinnern: die Schließung<br />
der Flughäfen Tempelhof und Tegel<br />
und die Errichtung eines Großflughafens.<br />
Wir warten gespannt.<br />
FOTO: Günter Wicker / Flughafen <strong>Berlin</strong> Brandenburg GmbH<br />
FOTO: Jochen Liedtke<br />
Der Verband berichtet dem<br />
Verkehrsausschuss im Abgeordnetenhaus<br />
über die Qualitäts offensive des<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbes.<br />
Die Parlamentarier hatten unter anderem<br />
zu einer Anhörung über <strong>Taxi</strong>qualität<br />
geladen. Gefragt war die<br />
Expertise des TVB beim Verkehrsausschuss.<br />
Gemeinsam mit weiteren Verbänden<br />
trug der TVB-Vorsitzende<br />
Detlev Freutel vor den Fachpolitikern<br />
des Landesparlamentes vor.<br />
GEWERBE AUF GUTEM WEG<br />
Freutel gab zur Qualitätsoffensive des<br />
<strong>Berlin</strong>er Gewerbes einen umfangreichen<br />
Bericht: „Seit 2014 mühen wir<br />
uns mit zunehmendem Erfolg um<br />
mehr Dienstleistungsorientierung und<br />
Kundenfreundlichkeit.“ Ein Beschluss<br />
zu einem gemeinsamen Antrag der<br />
Regierungsfraktionen zum Thema<br />
wurde von den Ausschussmitgliedern<br />
nach der Anhörung jedoch nicht<br />
gefasst, dies wurde vertagt.<br />
„Da wir – im Gegensatz zu Bus und<br />
Bahn – ohne Subventionen auskommen<br />
müssen, ist auch der Wirtschaftlichkeitsaspekt<br />
von zentraler Bedeutung“,<br />
so Freutel. Mit der Qualitäts offensive,<br />
moderner Vermittlungstechnik und<br />
einem klugen <strong>Taxi</strong>tarif sei das Gewerbe<br />
in <strong>Berlin</strong> auf einem guten Weg. Dabei<br />
sei dem Gewerbe auch die Beförderung<br />
von Patienten und Behinderten (siehe<br />
Kasten) sehr wichtig, diese müsse aber<br />
von Entscheidern und Kostenträgern so<br />
entlohnt werden, dass seriöse Umsätze<br />
und faire Löhne zu generieren seien.<br />
Freutel erinnerte die Landespolitiker<br />
an die Bedeutung des <strong>Taxi</strong>s als zentraler<br />
Bestandteil des ÖPNV in der Hauptstadt:<br />
„In <strong>Berlin</strong> werden rund 30 Millionen<br />
Fahrten pro Jahr mit Taxen zurückgelegt.“<br />
Zuletzt hätten auch Gerichte die<br />
Bedeutung des <strong>Taxi</strong>gewerbes für den<br />
ÖPNV immer wieder in ihren Urteilen<br />
betont. Detlev Freutel: „Das muss auch<br />
die Politik bei allen Entscheidungen<br />
berücksichtigen.“ <br />
jl<br />
TAXI ALS TEIL DES ÖPNV – ABER OHNE SUBVENTIONEN<br />
Die Grünen, aktuell in der Opposition,<br />
fordern „barrierefreie Taxen<br />
für <strong>Berlin</strong>“. Detlev Freutel warnte<br />
jedoch vor allzu hohen Erwartungen<br />
aufseiten der Sozialverbände<br />
und der antragstellenden Fraktion.<br />
„Kurzfristig ist eine Bereitstellung<br />
von 500 bis 800 barrierefreien<br />
Taxen illusorisch.“ Die Fahrzeuge<br />
müssten mit Rampen ausgestattet<br />
werden und ausreichend Raum<br />
auch für Elektro rollstühle bieten.<br />
Zudem „ist eine Verpflichtung des<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes durch Änderungen<br />
von Landesgesetzen wie der Taxenordnung<br />
rechtlich nicht möglich“.<br />
Franklinstr. 18, 10587 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 (0)30 / 24 33 54 08<br />
Telefax: +49 (0)30 / 86 09 07 70<br />
E-Mail: taxiverband@t-online.de<br />
www.taxiverband-berlin.de<br />
Achtung! NEUE<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo., Di. und Do. 12.00 bis 15.00 Uhr<br />
Mi. geschlossen<br />
Fr. 16.00 bis 19.30 Uhr<br />
Geschäftsstelle und Sekretariat<br />
Tanja Skorniakow<br />
Vorstand<br />
Vorsitzender: Detlev Freutel<br />
Stellvertr. Vorsitzender: Boto Töpfer<br />
Schatzmeister: Reinhard Ehringfeld<br />
Schriftführer und Betreuung Mitglieder<br />
Brandenburg: Karl-Heinz Kirle<br />
Beisitzer: Jürgen Dumke, Farrokh<br />
Aleguilany, Christian Mach<br />
Vorstandsberatung für Mitglieder<br />
Do. 14.00 bis 17.00 Uhr,<br />
Di. nach telefonischer Absprache<br />
Rechtsberatung<br />
Do. 16.00 bis 17.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Beratung durch die Anwaltskanzlei<br />
Christoph Wuttke<br />
Bitte zu den Beratungen vorab telefonisch<br />
oder per E-Mail anmelden.<br />
Seminarangebot im TVB<br />
Der Verband bietet zahlreiche<br />
Seminare, etwa in Sach- und Fachkunde<br />
und für angehende Stadt führer.<br />
Informationen dazu in Kürze wieder<br />
auf der Homepage des TVB.<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Detlev Freutel<br />
Redaktion: Jochen Liedtke (jl)<br />
24 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
25
FISKALTAXAMETER<br />
FISKALTAXAMETER<br />
DAS INSIKA-VERFAHREN –<br />
VOR ACHT JAHREN ENTWICKELT<br />
Von 2008 bis 2012 wurde auf der Grundlage eines Konzepts<br />
der deutschen Finanzbehörden von der Physikalisch-Technischen<br />
Bundes anstalt in einem Gemeinschafts projekt mit der<br />
Industrie ein technologie offenes Lösungs konzept entwickelt<br />
und erprobt: die INtegrierte SIcherheits lösung für messwertverarbeitende<br />
KAssen systeme, kurz: INSIKA.<br />
Erforderlich ist ein geeigneter Taxameter,<br />
eine Einheit zur digitalen Signatur<br />
mit Schnitt stelle für den Datenexport<br />
inkl. INSIKA-Smartcard.<br />
Der Server sollte bei<br />
einem Datendienst leister<br />
zur Verfügung stehen,<br />
der die Anforderungen<br />
nach § 14 Abs. 1 und<br />
3 Umsatzsteuergesetz<br />
(UStG) gewährleisten<br />
kann.<br />
DAS INSIKA-<br />
VERFAHREN –<br />
VON SCHÄUBLE<br />
NICHT GEWOLLT<br />
Während sich die Bundes länder im Laufe der Technik-Debatte<br />
mehrheitlich für die gesetzliche Einführung des INSIKA-Verfahrens<br />
aussprechen, äußern Parteien auf Bundes ebene und<br />
das von Finanz minister Wolfgang Schäuble geführte Bundesfinanzministerium<br />
(BMF) zunehmend Bedenken. Das bisher<br />
im Zusammenhang mit der Einführung des Fiskaltaxameters<br />
diskutierte Verfahren INSIKA, so das BMF, könne die Manipulation<br />
von elektronischen Buchführungs- und Kassen daten<br />
DAS INSIKA-VERFAHREN –<br />
SEIT JAHREN IM EINSATZ<br />
DAS »BER«<br />
DES WOLFGANG<br />
SCHÄUBLE<br />
Wann kommt welcher<br />
Fiskaltaxameter?<br />
Eine Bestandsaufnahme<br />
von Stephan Berndt<br />
INSIKA wird bereits großflächig in Hamburger Taxen verwendet.<br />
Im Einsatz sind über 2 000 Taxameter mit angeschlossener<br />
INSIKA-Einheit. Das System funktioniert<br />
störungs frei. Mehrere Hersteller haben INSIKA bereits in<br />
ihre Registrierkassen integriert. Seit Jahren laufen Praxistests<br />
mit verschiedenen Kassen modellen – ebenfalls<br />
ohne Probleme.<br />
Da INSIKA Wettbewerb zulässt und<br />
Innovationen nicht behindert,<br />
kann es nicht zu Monopolstrukturen<br />
und entsprechend<br />
hohen Preisen kommen.<br />
Das betrifft Hersteller<br />
von Taxametern<br />
und Software-Anbieter<br />
gleichermaßen.<br />
Moderne Taxameter<br />
können mit relativ<br />
geringem Aufwand<br />
auf INSIKA aufgerüstet<br />
werden,<br />
sodass bestehende<br />
Investitionen<br />
geschützt werden.<br />
zwar erschweren und einfacher erkennbar machen, nicht aber<br />
verhindern. INSIKA sei kein Schutz gegen das „Nicht erfassen<br />
von Geschäfts vorfällen“. Zusätzlich befürchtet das Ministerium<br />
monopolistische Strukturen, da der Hersteller eine Tochter der<br />
Bundes druckerei sei. Des Weiteren bestehen hinsichtlich des<br />
Verschickens der Daten an externe Dienst leister Datenschutzbedenken<br />
des BMF, da die Verschlüsselung von INSIKA bereits<br />
geknackt worden sei.<br />
FOTO: Hale, Montage: Raufeld Medien<br />
DIE FOLGEN<br />
FINANZMINISTERIUM<br />
LEGT ENTWURF FÜR EIN<br />
NEUES GESETZ VOR<br />
Das jahrelange Gerangel zwischen Bund und Ländern<br />
wurde jetzt im März <strong>2016</strong> mit einem<br />
Referenten entwurf für ein „Gesetz zum Schutz vor<br />
Manipulationen an digitalen Grund auf zeichnungen“<br />
beendet, ein paar Monate vor Ablauf der<br />
zehnjährigen Übergangs frist! „Ehrgeiziges“ Ziel:<br />
Ab 2019 soll kein protokollierter Kassen eintrag<br />
mehr nachträglich gelöscht oder verändert werden<br />
können. Betriebs prüfer dürfen dann unangemeldet<br />
die Unternehmen aufsuchen. Bisher müssen sich<br />
die Beamten im Betrieb vorher anmelden.<br />
Flughafen oder Blumenhalle? Fälschungs sichere Daten oder schwarze<br />
Kassen? Kurz vor Ablauf der zehnjährigen Übergangs frist gibt es noch<br />
immer keine klare Festlegung, welche Technik zur fälschungs sicheren<br />
Aufzeichnung unserer Fahr ein nahmen letzt lich von den Finanz behörden<br />
akzeptiert werden wird.<br />
In gewohnter Manier macht sich die Politik lächerlich, indem sie verfügbare<br />
technische Lösungen ablehnt, das Rad noch einmal neu erfinden<br />
will und Prozesse damit verzögert. Unternehmer sind völlig verunsichert:<br />
Wer bereits auf die neue Technik aufgerüstet hat, fürchtet, seine Investitionen<br />
möglicherweise in den Sand gesetzt zu haben. Wer jetzt umrüsten<br />
wollte, lässt es vorerst besser sein. Es ist ein Elend, wie lange<br />
das alles dauert. Es ist das BER des Wolfgang Schäuble. Bleibt<br />
zu hoffen, dass den ehrlichen Betrieben bis 2019 nicht<br />
die Luft ausgeht.<br />
DIE CHANCEN EINES<br />
FISKALTAXAMETERS<br />
Trotz der aktuellen Unsicherheit:<br />
Sehen Sie den Einsatz eines Fiskaltaxameters<br />
für sich und Ihren Betrieb<br />
als einen Vorteil an, da er den Bürokratie<br />
aufwand bei Betriebsprüfungen<br />
und in Genehmigungs verfahren<br />
erheblich erleichtern wird. Die bisherige<br />
Prüfungs praxis in der Betriebsprüfung<br />
führt bei Kassenprüfungen zu<br />
erheblicher Rechts unsicherheit. Teilweise<br />
exorbitante Hinzu schätzungen sind<br />
die Folge. Sie stehen grund sätzlich alle<br />
unter Generalverdacht. Sie sollen nicht fürchten<br />
müssen, noch zehn Jahre später für einen<br />
Zeitraum von z. B. zehn Jahren eine Hinzuschätzung<br />
versteuern zu müssen. Wenn Sie dieses<br />
existenzielle Risiko betrachten, relativiert<br />
sich die einmalige Investition beträchtlich.<br />
NOCH EIN PAAR HAUSAUF-<br />
GABEN FÜR DIE POLITIK<br />
Nach derzeitiger Fassung der Eich ordnung<br />
dürfen Taxameter-Altgeräte, die zum 31. Oktober<br />
<strong>2016</strong> bereits in Verkehr gebracht und in<br />
Betrieb gesetzt worden sind, unbegrenzt weiter<br />
eingesetzt werden. Dem muss mit Inkrafttreten<br />
des neuen Gesetzes, spätestens zum<br />
1. Januar 2019, ein Ende gesetzt werden.<br />
Auch das Mietwagen gewerbe muss zur Nutzung<br />
eines INSIKA-Systems verpflichtet<br />
werden. Die Notwendigkeit, die mit Wegstrecken<br />
zähler auszurüstenden Mietwagenunternehmen<br />
vergleichbar zu behandeln, muss<br />
in das neue Gesetz mit einfließen. Andernfalls<br />
besteht die Gefahr, dass <strong>Taxi</strong> unter nehmen in<br />
den Mietwagenbereich wechseln, um sich der<br />
Kontrolle zu entziehen.<br />
Wenn das BMF einen wirkungsvollen Schutz<br />
gegen das „Nicht erfassen von Geschäftsvorfällen“<br />
haben möchte, muss vorgeschrieben<br />
werden, das Fiskal taxameter mit Sitz kontakten<br />
zu koppeln, die registrieren, wenn ein Kunde<br />
auf dem Sitz Platz nimmt, und den Taxameter<br />
automatisch starten.<br />
FAZIT<br />
Der manipulations sichere<br />
Taxameter wird kommen. Zwei<br />
Jahre später, aber er kommt. Mit großer<br />
Wahr scheinlichkeit wird INSIKA eines<br />
der dann anerkannten Verfahren sein.<br />
Mit letzter Sicherheit kann das aber jetzt<br />
noch nicht gesagt werden. Daher kann<br />
ich auch keinem raten, jetzt in diese<br />
Technik zu investieren.<br />
Es gilt noch etwas<br />
abzuwarten.<br />
26 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
27
ANTRIEB<br />
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Ihre .taxi-Adresse!<br />
NEU!<br />
Wirtschaftssenatorin<br />
Cornelia Yzer.<br />
Die Karten werden neu gemischt!<br />
Festsaal im<br />
Roten Rathaus.<br />
.taxi<br />
BERLIN ELEKTRISIERT<br />
ZUM VIERTEN MAL<br />
Eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020? Dieses hochgesteckte Ziel<br />
wurde bei der 4. Hauptstadtkonferenz Elektromobilität kaum noch<br />
erwähnt. Stattdessen prägte man einen neuen Begriff: Smart Mobility.<br />
Seit 2015 gibt es die Möglichkeit, Domain-Adressen mit der Endung .taxi zu erwerben.<br />
Sichern Sie sich jetzt Ihre Wunschadresse* unter www.registrieren.taxi:<br />
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„Wer mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe zu tun hat, sollte das auch bei seiner<br />
Domain-Adresse zeigen. Deshalb haben wir uns die Adresse<br />
www.taxi-times.taxi gesichert.“<br />
Jürgen Hartmann, Geschäftsführer des <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Verlages<br />
Wunschadresse sichern, so lange sie noch zu haben ist:<br />
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FOTOS: Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Die Konzentration auf die Smart<br />
Mobility, also auf die „schlaue“<br />
Mobilität, von der die Elektromobilität<br />
nur noch ein Teil sein soll, war ein<br />
geschickter Schachzug. Er entband die Veranstalter<br />
davon, weiter über den ausbleibenden<br />
Markthochlauf der Elektroautos zu<br />
lamentieren. Warum dieser Markt nicht<br />
hochläuft, hat sich hinreichend herumgesprochen.<br />
Ohne flankierende Maßnahmen,<br />
zu denen sich die Bundesregierung nicht<br />
durchringen kann, kaufen die Leute keine<br />
Elektroautos. Aus der Million zum Jahr 2020<br />
wird so nichts werden.<br />
Bei der mit 500 Teilnehmern ausgebuchten<br />
4. Hauptstadtkonferenz Elektromobilität<br />
wurde schlicht die These aufgestellt, dass<br />
Smart Mobility nur elektrisch denkbar sei,<br />
um dann in aller Breite zu erörtern, wie die<br />
Mobilität durch geschickte Verknüpfung von<br />
allen möglichen Daten schlauer gestaltet<br />
werden kann.<br />
Analytiker analysieren, wie man die<br />
Autos miteinander und mit ihrer Umgebung<br />
kommunizieren lässt, damit ihre Insassen<br />
besser vorwärtskommen. Junge Disrupteure<br />
überlegen, mit welcher App und auf welcher<br />
Datengrundlage mit immer neuen Mobilitätsplattformen<br />
den Nutzern das Geld aus<br />
der Tasche gezogen werden kann – unter<br />
Zerstörung bewährter Strukturen. Die Digitalisierung<br />
der Mobilität ist ein riesiges<br />
Geschäft. Die Stadt erhofft sich viele neue<br />
Arbeitsplätze auf diesem Gebiet.<br />
Irgendwie muss man die teure Förderung<br />
elektromobiler Projekte ja rechtfertigen,<br />
wenn davon schon keine Elektroautos auf die<br />
Straße kommen. Die Erkenntnis, dass für die<br />
persönliche Mobilität der Besitz eines<br />
ei genen Autos gar nicht unbedingt nötig ist,<br />
setzt sich weiter durch. Wer in <strong>Berlin</strong> mobil<br />
sein will, braucht kein eigenes Auto – auch<br />
kein elektrisches.<br />
Für manche Mobilitätsverbesserung mangelt<br />
es schon jetzt nicht an Digitalisierung.<br />
Die Busse der BVG haben auf bestimmten Linien<br />
dauernd Verspätung, obwohl die BVG seit<br />
bald 20 Jahren über ein rechner gesteuertes<br />
Betriebsleitsystem verfügt. Der Hauptgrund<br />
dafür sind zugeparkte Bus spuren. Das Übel<br />
ließe sich leicht abstellen, indem man die Busspuren<br />
zügig freiräumt – old-fashioned, analog.<br />
Man muss es nur wollen.<br />
Das Interesse am Thema „smart und<br />
elektrisch“ ist ungebrochen. Im nächsten<br />
Jahr gibt es wieder eine Hauptstadtkonferenz.<br />
Vielleicht ist dann schon etwas<br />
Wirklichkeit, was bei ihrer ersten Auflage<br />
noch Zukunft war. <br />
wh<br />
TAXI TIMES BERICHTET<br />
AUCH INTERNATIONAL<br />
In der aktuellen Ausgabe von <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> International (erhältlich in<br />
deutscher und englischer Sprache)<br />
berichten wir von einem Workshop<br />
zur Perspektive von E-<strong>Taxi</strong>s. Fazit:<br />
Es geht und wird auch an manchen<br />
Orten und von einer europäischen<br />
Institution (I-CUEV) gefördert. Zur<br />
Heftbestellung kommen Sie auf<br />
Seite 27.<br />
*Die neue .taxi-Adresse kann auf eine bestehende Web-Adresse umgeleitet werden.<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
29
ANTRIEB<br />
ANTRIEB<br />
PRIUS ZEIGT KANTE<br />
Toyota hat seinem Zugpferd – dem Prius – ein Facelift<br />
verpasst und den Antrieb optimiert. Was kann der<br />
alte Neue aus der Hybridfamilie?<br />
Ein Fahrbericht.<br />
Dank der kleineren Batterie bietet der Prius<br />
501 Liter Kofferraumvolumen.<br />
Der neue Prius will auch mit Design und Aerodynamik überzeugen.<br />
Der neue Prius legt Wert<br />
auf ein sportliches und<br />
dynamisches Design.<br />
Auch der neue Prius hat ein markantes Heck – Neider nennen es kantig.<br />
Bequemlichkeit und bessere Sicht: Hier<br />
haben die Ingenieure und Designer gute<br />
Arbeit geleistet.<br />
Als 1997 der erste Toyota Prius auf<br />
den Markt kam, hat sich die <strong>Taxi</strong>welt<br />
nicht träumen lassen, dass<br />
der Japaner mit Hybrid antrieb einmal der<br />
Mercedes E-Klasse ernsthaft Konkurrenz<br />
machen könnte. Tatsächlich hat der Prius,<br />
gefolgt von seinem Bruder mit zweiter<br />
umklappbarer Rückbank und größerem<br />
Kofferraum, dem Prius+, bewiesen, dass<br />
er taxi- und flottentauglich ist. Gerade<br />
preis- und umweltbewusste Unternehmer<br />
greifen gerne auf den sparsamen Hybrid<br />
zurück. Besondere Kennzeichen: niedriger<br />
Spritverbrauch, wartungsarm und praktisch<br />
verschleißfreie Bremsen. Jetzt legt<br />
Toyota den Prius noch einmal neu auf und<br />
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direkte Versicherungsabrechnung.<br />
Mitglied im BZP<br />
verspricht eine höhere Effizienz, größeren<br />
Fahrspaß und ein gefälligeres Design.<br />
Letzteres ist geglückt. Zwar ist das<br />
Heck des Prius immer noch eckig und<br />
kantig, doch wirkt das gesamte Fahrzeug<br />
bedeutend dynamischer und sportlicher.<br />
Sein Profil ist jetzt windschnittiger. Doch<br />
Design geht nicht vor Funktion: Trotz aerodynamisch<br />
optimierter Form und dank<br />
einer neuen, kleineren Batterie kann der<br />
Prius mit 501 Litern Kofferraumvolumen<br />
punkten. Der Innenraum wirkt von innen<br />
größer, als man von außen erwartet. Optimierte<br />
Vordersitze sorgen auch auf längeren<br />
Strecken für ermüdungs armes Fahren,<br />
auf der Rückbank bleibt genügend Raum für<br />
Sicherheit durch<br />
Forderungsabtretung<br />
www.taxirent.de<br />
drei Passagiere. Ein Fortschritt ist auch in<br />
der besseren Sicht nach draußen erkennbar.<br />
Mehr Fenster und weniger Karosserie – das<br />
scheint hier das Motto zu sein. Im Übrigen<br />
ist das Design bekannt sparsam und eher<br />
kunststofflastig. Oder positiver betrachtet:<br />
Der Innenraum überzeugt durch Klarheit<br />
und Funktionalität.<br />
LÄNGER SEGELN<br />
Lohnend ist der Blick unter die Motorhaube.<br />
Wie sein Vorgänger weist der Hybridantrieb<br />
des neuen Prius einen 1,8-Liter-<br />
Benzinmotor auf, der im Atkinson-Zyklus<br />
arbeitet. Hier haben die Toyota-Ingenieure<br />
für einen bestmöglichen thermischen Wirkungsgrad<br />
von 40 Prozent gesorgt. Die<br />
maximale Motorleistung von 98 PS – das<br />
entspricht 72 kW – liegt bei 5 200 U/min,<br />
das Drehmomentmaximum von 142 Nm bei<br />
3 600 U/min. Optimierte Abgasrückführung<br />
und Steuerungssoftware, kleinere und<br />
in der Leistung verbesserte Elektromotoren,<br />
ein neu entwickeltes Energiemanagement<br />
und eine kompaktere Nickel-Metall-Hybridbatterie<br />
tragen entscheidend dazu bei, dass<br />
das von Toyota entwickelte Antriebs konzept<br />
eines Mehrwellengetriebes für einen niedrigen<br />
Verbrauch bei gleichzeitig höchster<br />
Energieausbeute aufgeht.<br />
Die aktualisierte Steuerungs software<br />
des Hybrid antriebs gestattet es dem neuen<br />
Prius, seinen Elektro antrieb stärker auszulasten<br />
und bereits im niedrigen Drehzahlbereich<br />
zu beschleunigen. Gleichzeitig<br />
FOTOS: Toyota<br />
wurde der Drehzahlbereich, in dem alleine<br />
der Elektromotor für Vortrieb sorgt ,um<br />
60 Prozent erhöht. Das ermöglicht das sogenannte<br />
Segeln, bei dem der Wagen selbst<br />
bei halbem Akkuladestand bis zu zwei Kilometer<br />
ohne Benzinmotor auskommt und<br />
rein elektrisch fahren kann. Und das bei<br />
einer Geschwindigkeit von bis zu 110 km/h<br />
statt wie bisher 70. So verringert sich die<br />
Abhängigkeit vom Benzinmotor selbst bei<br />
höheren Geschwindigkeiten, was den Benzinverbrauch<br />
senkt.<br />
Toyota hat für seine Fahrzeugvorstellung<br />
vor der europäischen Presse nicht<br />
unbedacht das spanische Valencia ausgesucht.<br />
Zum einen gehört in der Hauptstadt<br />
der gleichnamigen Provinz das Prius-<strong>Taxi</strong><br />
bereits fest zum Straßenbild. Zum anderen<br />
ist es in Valencia und Umgebung einfach,<br />
eine abwechslungsreiche Teststrecke<br />
zusammenzustellen, die vom Stop-and-go<br />
im Berufsverkehr über gut ausgebaute<br />
Autobahnen und Fernstraßen bis zu schmalen,<br />
kurvenreichen Landstraßen durch<br />
hügeliges Gelände alles bietet, was man<br />
braucht, um die Fahreigenschaften des<br />
schnittigen Japaners zu ergründen.<br />
Auf der Autobahn zeigt sich eine der<br />
wenigen Enttäuschungen. Unter den drei<br />
wählbaren Fahrmodi – Normal, Eco und<br />
Power – ließ sich kein passender für die<br />
Fahrsituation finden. Fordert man im<br />
Power-Modus unvermittelt durch Gaspedaldruck<br />
Leistung an, so heult der Motor<br />
gequält auf. Im energiesparenden Eco-<br />
Modus erntet man für gleiches Ansinnen<br />
vom Prius nur ein leichtes Achselzucken.<br />
Und im Normal-Modus scheint der Motor<br />
beides nicht zu wollen oder zu können.<br />
So kommt es auch, dass es auf der Landstraße<br />
schwer ist, eine angenehme Reisegeschwindigkeit<br />
zu halten. Hier wünscht<br />
man sich das gute alte Schalt getriebe<br />
zurück. Das ist zwar mühsam, doch macht<br />
das Auto dann wenigstens das, was man<br />
vom ihm will. Für lange Strecken auf der<br />
Autobahn oder auf kurvenreichen Landstraßen<br />
ist das Fahrzeug einfach nicht<br />
gemacht und wirkt untermotorisiert.<br />
DER PRIUS ALS GROSSSTÄDTER<br />
Tatsächlich ist das nicht weiter schlimm –<br />
außer das Auto wird für weitere Strecken<br />
eingeplant. Denn der Prius ist ein Großstädter.<br />
Hier passt plötzlich alles zusammen, und<br />
die Stärken des Autos kommen am besten<br />
zum Tragen. So bringen die zwei Kilometer<br />
Segeln auf der Fernstraße wenig, in der Stadt<br />
aber lädt sich der Akku verkehrsbedingt<br />
immer wieder auf, sodass man praktisch fast<br />
immer auf das sprit sparende Segeln zurückgreifen<br />
kann. Hier schwimmt der Wagen<br />
optimal im Verkehr mit, hier wechselt er agil<br />
und flott die Spur und hier verbraucht er am<br />
wenigsten Benzin. Wenn man sich die Anforderungen<br />
an ein modernes Innenstadt taxi<br />
ansieht, dann klingt das wie die perfekte<br />
Stellen ausschreibung für den neuen Prius.<br />
Damit ist die Frage seiner <strong>Taxi</strong>tauglichkeit<br />
auch schon so gut wie beantwortet,<br />
was uns auf die 501 Liter Kofferraumvolumen<br />
vom Anfang zurückbringt. Zwar<br />
lässt sich das bei umgeklappter Rückbank<br />
auf 1 633 Liter steigern – nur kann man<br />
dann nur noch einen Fahrgast befördern.<br />
Die großen Vorteile eines Prius+, wie die<br />
zweite Rückbank oder der riesige Kofferraum,<br />
fehlen. Weshalb der neue Prius<br />
„ohne Plus“ auch eher etwas für den Einzelunternehmer<br />
ist, bei dem das Auge halt<br />
mitfährt. Allerdings wurde der ebenfalls<br />
neue Prius+ bereits für den Herbst annonciert,<br />
zusammen mit dem Toyota Proace,<br />
einem hybriden Neunsitzerbus. Weshalb<br />
wir beide Modelle auch mit größter Spannung<br />
erwarten. <br />
tb<br />
TECHNIK<br />
Motor 1,8 VVT-I-Hybrid<br />
Hubraum 1 798 ccm<br />
Nickel-Metall-Hybridbatterie<br />
Leistung Gesamtsystem 122 PS/90 kW<br />
Planetengetriebe<br />
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h<br />
Kraftstoffverbrauch kombiniert 3,0/3,3 l<br />
Abmessungen (L x B x H) 2 110 mm x<br />
1 490 mm x 1 195 mm<br />
Leergewicht 1 450 kg<br />
Zulässiges Gesamtgewicht 1 790 kg<br />
Kofferraum 501 Liter<br />
Listenpreis ab 28 150,00 Euro<br />
30 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / <strong>2016</strong><br />
31
KOLUMNE<br />
WER MÜDE IST, SOLL<br />
SCHLAFEN<br />
»Ja, ja, ich weiß. Kommen Sie ruhig zu mir, ich fahr Sie!«<br />
Permanente Stromversorgung<br />
Keine extra Simkarte<br />
Direkte Verbindung mit der Fahrer-App<br />
Das hab ich die Tage wirklich gesagt.<br />
Und zwar zu einem Fahrgast, der<br />
vor dem Auto des Kollegen stand,<br />
der vor mir auf Position eins den Stand<br />
hütete. Und, liebe Kollegen: Ja, ich bin ein<br />
Freund der freien <strong>Taxi</strong>wahl, aber ich hab<br />
noch nicht einmal Lust darauf, Fahrgäste<br />
von euch abzuwerben. Ich finde das Verbot,<br />
Fahrgäste anzulocken, nämlich fantastisch,<br />
schon aus Eigennutz, weil ich ein mieser<br />
Verkäufer und Aufschwatzer bin. Aber der<br />
Kollege schlief.<br />
Und auch wenn einige jetzt sagen, dass<br />
das mal passiert – sicher, auch den Besten.<br />
Aber mit diesem Exemplar von Vorzeigepenner<br />
war ich an dem Abend durch.<br />
Eine halbe Stunde zuvor stand er dort<br />
am Ostbahnhof an Position vier. Von<br />
zweien, wohlgemerkt, denn er hatte es verpennt,<br />
vorzurücken, als ich mich dort<br />
anstellen wollte. Ich hupte zweimal kurz,<br />
fuhr dann neben ihn und sah nur, dass<br />
er – wie auch eine Woche zuvor schon einmal<br />
– ziemlich unfriedlich und träumend<br />
vor sich hin zuckte. Also bin ich vorgezogen,<br />
hab nach zehn Minuten Kundschaft<br />
bekommen und war weg. Eine Dreiviertelstunde<br />
später war ich wieder da. Der Kollege<br />
hatte es bis auf Position zwei<br />
geschafft, schlief aber wieder. Auch als der<br />
Erste wegfuhr. Einmal haben alle sechs<br />
Autos an der Halte gehupt und am Ende<br />
hat sich einer der Kollegen erbarmt und<br />
ihn mit lautstarkem Klopfen an der Scheibe<br />
aufgeweckt.<br />
Ich bin ein Mensch des Mitgefühls. Ich<br />
kenne das: Die eine Tour braucht man noch<br />
fürs Schichtziel, die halbe Stunde will man’s<br />
noch versuchen … alles verständlich, kein<br />
Vorwurf.<br />
Aber wenn ich an erster Stelle von Kollegen<br />
wachgerüttelt werde, dann steige ich<br />
»Die Fahrgäste<br />
haben es nicht<br />
geschafft, den<br />
Kollegen ganz<br />
vorne zu wecken.«<br />
kurz aus, trinke einen Schluck Kaffee,<br />
rauche eine – was immer man so macht, um<br />
wieder klar zu werden. Man muss ja wieder<br />
raus, Straßenverkehr, lauter Irre unterwegs,<br />
diese Geschichten. Das kann man an<br />
Platz 22 auch locker angehen – aber auf der<br />
eins?<br />
Der Kollege jedoch schlief weiter. Die ersten<br />
Fahrgäste guckten schräg und gingen<br />
dann zum zweiten. Die nächsten kamen eh<br />
von hinten und nahmen einen anderen. Der<br />
vor mir dann bekam seine Fahrt, weil die<br />
Fahrgäste es nicht geschafft haben, den Kollegen<br />
ganz vorne zu wecken. Der hatte sich<br />
eingeschlossen und sie haben an der Tür<br />
gerüttelt und geklopft, aber nichts rührte<br />
sich. Und dann stand ich hinter ihm und<br />
dieser ebenfalls schwer müde Typ mit seinem<br />
Köfferchen wollte dringend nach<br />
Hause. Ging auch immerhin bis nach Lichtenberg.<br />
Ich sag’s ganz ehrlich: An diesem Punkt<br />
hätte ich das sonst Undenkbare getan und<br />
mich mit dem Kollegen um den Fahrgast<br />
gestritten … aber er ist natürlich eh nicht<br />
aufgewacht. Eine Stunde nach meinem ersten<br />
Weckversuch.<br />
Ich mach auch mal die Augen zu am<br />
Stand. Ist nicht verboten und hilft oft ja<br />
auch. Aber wie will jemand mit dieser<br />
Müdigkeit binnen einer Minute fit genug<br />
für die Personenbeförderung sein, wenn ein<br />
Kunde ihn wirklich weckt?<br />
Also wenn ich in dem Zustand fahren<br />
würde, dann würde ich hier wahrscheinlich<br />
gelegentlich von Geheimagenten, Aliens<br />
oder rosa Elefanten schreiben – um mal nur<br />
die jugendfreien Sachen zu erwähnen, die<br />
mir so im Traum begegnen. Und daran denkend<br />
klingt das eigentlich schon wieder<br />
ganz verlockend …<br />
Nein, im Ernst: Wer müde ist, soll<br />
schlafen! In der Frage sollten wir uns einig<br />
sein. <br />
sash<br />
Der Autor Sascha Bors betreibt als „Sash“<br />
einen eigenen <strong>Taxi</strong>blog.<br />
FOTO: Fotolia / starsstudio<br />
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per E-Mail: unternehmerbetreuung@taxi-berlin.de,<br />
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32 APRIL / <strong>2016</strong> TAXI
MICHAELS<br />
MEDIENSCHELTE<br />
www.taxi-times.com<br />
Regionale, nationale und internationale Information<br />
EIN » GRATISBONBON,<br />
HERR POHLGEERS«<br />
Ein Onlinehändler-Portal lobt Großbritannien<br />
dafür, dass dort Uber so gut funktioniert – warum<br />
nicht auch in Deutschland? Weil mal wieder die<br />
Nachteile übersehen wurden.<br />
Vielleicht hätte der Autor Michael<br />
Pohlgeers mal recherchieren sollen,<br />
um die Frage, warum Uber zumindest<br />
teilweise in Deutschland nicht funktioniert,<br />
gleich zu beantworten: Ein Teil der<br />
Uber-Projekte ist schlicht illegal. Das haben<br />
Gerichte festgestellt. Nicht nur in Deutschland,<br />
sondern in vielen Ländern Europas.<br />
Schauen Sie mal nach San Francisco,<br />
wo Uber angefangen hat. Dort gibt es fast<br />
SO STAND ES BEI ONLINE-<br />
HÄNDLER-NEWS.DE …<br />
… am 15. Januar <strong>2016</strong>: „Wenn es um<br />
Digitalisierung geht, dann hat sich<br />
England vergangenes Wochenende<br />
als gelobtes Land für mich offenbart.<br />
[…] Bei dieser Reise fiel mir so einiges<br />
ins Auge. Ein <strong>Taxi</strong> habe ich beispielsweise<br />
nie gesehen. Uber ist das Transportmittel<br />
der Wahl. Und spätestens<br />
jetzt stellt sich die Frage: Warum<br />
kriegen wir das nicht in Deutschland<br />
realisiert? Die Uber-Fahrer waren<br />
professionell, freundlich, zuverlässig<br />
und weitaus günstiger als das<br />
klassische London Cab. Und auch die<br />
Zahlung gestaltet sich durch die App<br />
angenehm, wenn man gerade kein<br />
Geld mehr zur Hand hat – undenkbar,<br />
in deutschen Taxen überhaupt auf die<br />
Idee zu kommen, mit Karte zu zahlen.“<br />
keine <strong>Taxi</strong>s mehr. Und jetzt übertragen<br />
Sie das auf Deutschland. Nur noch scheinselbstständige<br />
Fahrer mit eigenem Auto,<br />
die zu Billigpreisen Personen befördern.<br />
Gewinner ist Uber, die 20 Prozent oder<br />
mehr vom Umsatz kassieren, während die<br />
Fahrer sämtliche Ausgaben bezahlen müssen.<br />
Sie können mir glauben, mit der Abgabe<br />
von 20 Prozent Provision und 19 Prozent<br />
Mehrwertsteuer bleibt nicht genug übrig,<br />
um die Kosten für gewerbliche Kfz-Versicherungen,<br />
Sprit, Ersatzteile, BG, IHK, KV,<br />
RV usw. zu bezahlen.<br />
Mit einem <strong>Taxi</strong> in Deutschland haben<br />
sie die Gewissheit, zum festgelegten Tarif<br />
befördert zu werden – und nicht nach<br />
Bedarf und Nachfrage. In Wien waren die<br />
Menschen stinksauer, weil an Silvester das<br />
Beförderungsentgelt auf das Acht- bis<br />
Neunfache des Üblichen stieg. Uber<br />
meinte, wenn es den Leuten zu teuer sei,<br />
dann müssten sie eben warten, bis die<br />
Nachfrage und damit der Preis wieder<br />
sinke. Tolle Idee, oder?<br />
Sie können auch mit der App taxi.eu ein<br />
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per App bargeldlos bezahlen. Natürlich<br />
auch mit Kredit- und EC-Karte oder direkt<br />
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Michael Sagawe ist <strong>Taxi</strong>unternehmer in <strong>Berlin</strong>.<br />
Kritik am <strong>Taxi</strong>gewerbe ist okay, sagt er, solange<br />
sie sachlich korrekt und ausgewogen recherchiert<br />
ist.<br />
In <strong>Berlin</strong> ist die Akzeptanz<br />
von Kreditkarten sogar<br />
gesetzlich vorgeschrieben. Als<br />
Autor einer Reisekolumne<br />
sollte man das schon wissen …<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH,<br />
Frankfurter Ring 193 a<br />
80807 München, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 91<br />
Telefax: +49 (0)89 / 14 83 87 89<br />
E-Mail: info@taxi-times.taxi<br />
Internet: www.taxi-times.taxi<br />
Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />
Jürgen Hartmann (jh)<br />
Bankverbindung<br />
Stadtsparkasse München<br />
IBAN: DE89701500001003173828<br />
BIC: SSKMDEMM<br />
UST-ID: DE293535109<br />
Handelsregister: Amtsgericht München<br />
HRB 209524<br />
Redaktion<br />
Stephan Berndt (sb), Tom Buntrock (tb),<br />
Jürgen Hartmann (jh), Wilfried Hochfeld (wh)<br />
E-Mail: tt-berlin@taxi-times.taxi<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Sascha Bors (sash), Raimund Götz (rg),<br />
Tobias Luksch (tl), Michael Sagawe (ms),<br />
Hayrettin Şimşek (hs)<br />
Grafik & Produktion<br />
Katja Stellert (Artdirektion),<br />
Martina Jacob, Bettina Knoop, Stephan Krause<br />
Raufeld Medien GmbH,<br />
Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 (0)30 / 695 66 50<br />
Anzeigenleitung und Vertrieb<br />
Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi-times.taxi<br />
Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 92<br />
Telefax: +49 (0)89 / 14 83 87 89<br />
Druck<br />
Chroma Druckerei, Przemysłowa 5,<br />
68-200 Żary, Polen<br />
Erscheinungsweise 6 x pro Jahr<br />
Heftpreis 3,50 €<br />
ISSN-Nr.: 2367-3842<br />
Weitere <strong>Taxi</strong>magazine aus dem <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong><br />
Verlag: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> International (englischsprachig),<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH (Deutschland,<br />
Österreich, Schweiz), <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />
FOTO: Fotolia / Kenishirotie<br />
Seit<br />
2015<br />
www.taxi-times.taxi<br />
Kollegen im Chaos<br />
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reich und der Schweiz<br />
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„Kaufentscheidung <strong>Taxi</strong>“<br />
und „Euro päische<br />
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per Fax +49 89 14 838789,<br />
per Telefon +49 89 14 838792<br />
oder über die Website<br />
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