Wirtschaftszeitung_24102016
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4 BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />
Gesundheitsbewussten<br />
Lebensstil unterstützen<br />
Studie: 225 Milliarden Euro für krankheitsbedingte Ausfälle /Qualifiziertes Personal hilft, Kosten zu senken<br />
Mitarbeiter sind und bleiben das<br />
wichtigste Kapital eines Unternehmens.<br />
Durch den demografischen<br />
Wandel und den drohenden Fachkräftemangel<br />
wird es immer wichtiger,<br />
Mitarbeiter mit betrieblichen<br />
Gesundheitsmaßnahmen beim Führen<br />
eines gesundheitsbewussten Lebensstils<br />
zu unterstützen.<br />
Ein Unternehmen ist so gesund<br />
und so leistungsfähig<br />
wie seine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Die Entwicklung<br />
vonGesundheit am<br />
Arbeitsplatz ist daher eine zentrale Aufgabe<br />
jedes Unternehmens und sollte<br />
unter Einbezug der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in und von den Betrieben<br />
selbst gestaltet werden. Gerade durch<br />
den steigenden Altersschnitt der Belegschaften<br />
gewinnen betriebliche Gesundheitsmaßnahmen<br />
immer mehr an Bedeutung.<br />
Betriebliche Gesundheitsmaßnahmen<br />
bringen neben gesunden Mitarbeitern<br />
einen weiteren positiven Effekt mit sich.<br />
Gerade im Kampf um Fachkräftekann betriebliche<br />
Gesundheitsförderung einen<br />
entscheidenden Auswahlfaktor darstellen.<br />
Neben dem gesundheitlichen Aspekt<br />
fördern solche Maßnahmen auch noch<br />
das betriebsinterne Klima und tragen<br />
zum Wohlbefinden der Arbeitnehmer<br />
bei.<br />
Trotzallem sind Unternehmen noch sehr<br />
zurückhaltend, was die Förderung von<br />
„gesundem Arbeiten“ angeht, da zum<br />
einen das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />
schwer ersichtlich ist und zum anderen<br />
Erfolge nur langfristig zu verzeichnen<br />
sind. Doch kranke Arbeitnehmer sind<br />
nicht nur schlecht für die Unternehmen<br />
selbst, sondern haben auch gravierende<br />
Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft.<br />
Laut einer Studie des Beratungsunternehmens<br />
Booz &Companybelaufen sich<br />
die Kosten vonkrankheitsbedingten Ausfällen<br />
bundesweit auf rund 225 Milliarden<br />
Eurojährlich.Häufigste Ausfallursache<br />
sind demnach chronische Rückenschmerzen,<br />
durch die Kosten von mehr<br />
als 17Milliarden Euro entstehen. Dabei<br />
sind dies Kosten, die sich eben mit betrieblichen<br />
Gesundheitsmaßnahmen<br />
senken ließen.<br />
Zur professionellen Einführung von<br />
Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
(BGM) ist qualifiziertesPersonal<br />
notwendig, welches aufbauend<br />
auf die spezifischen Gegebenheiten<br />
„Bachelor of Arts“ Gesundheitsmanagement: Der Studiengang qualifiziert zum Präventionsspezialisten, der Konzepte für gesundheitsfördernde Verhaltensweisen<br />
aus den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung und Entspannung/Stressmanagement plant, koordiniert und umsetzt.<br />
Foto: DHfPG<br />
im Unternehmen individuelle Konzepte<br />
entwickelt. Die notwendigen Fachkompetenzen<br />
vermitteln die nebenberuflichen<br />
Lehrgänge der BSA-Akademie im<br />
Fachbereich BGM, wie etwa zur „Fachkraft<br />
für betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
(IHK)“, sowie die Bachelorund<br />
Master-Studiengängeder Deutschen<br />
Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement<br />
DHfPG. So können<br />
beispielsweise Studierendebeim „Master<br />
of Arts“ Prävention und Gesundheitsmanagement<br />
den Studienschwerpunkt BGM<br />
wählen. Hiervon profitieren nicht nur<br />
Unternehmen, die das Thema BGM im<br />
eigenen Unternehmen selbst steuern,<br />
sondern auch Gesundheitsdienstleister<br />
wie Fitness- und Gesundheitsunternehmen,<br />
die sich zusätzliche Einnahmemöglichkeiten<br />
als BGM-Dienstleister erschließen<br />
möchten.<br />
Die Initiative „Gesundheit im Betrieb<br />
selbst gestalten“, die vom Arbeitgeberverband<br />
deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen<br />
DSSV und der DHfPG/<br />
BSA-Akademie gegründet wurde, vernetzt<br />
Unternehmen/Institutionen und<br />
Gesundheitsdienstleister, die über den<br />
DSSV organisiert sind. Die bundesweite<br />
Initiative unterstützt Unternehmen und<br />
Institutionen, die ein eigenes BGM aufbauen<br />
oder Maßnahmen der Gesundheitsförderung<br />
in bestehende Programme<br />
integrieren wollen.<br />
Ebenfalls steht ein großes, bundesweites<br />
Netzwerk von regionalen Gesundheitsdienstleistern<br />
zur Verfügung, mit denen<br />
KooperationenimBGM gestartetwerden<br />
können. Hinzukommen zahlreiche Praxis-Werkzeuge<br />
für die Umsetzung von<br />
BGM wie beispielsweise rechtliche<br />
Grundlagen, Vorlagen für eigene Fachvorträge<br />
und Checklisten.<br />
www.dhfpg-bsa.de<br />
www.gesundheitimbetrieb.de<br />
Azubis mit mehr<br />
Unfällen als Ältere<br />
Größere Risikobereitschaft<br />
Gesunde Mitarbeiter<br />
sind Ihnen wichtig?<br />
Ich bin für Sie da –mit guten Ideen zur erfolgreichen<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />
aok-bgf.de/nw<br />
AOK NORDWEST –Gesundheit inbesten Händen.<br />
Berufsanfänger in Nordrhein-<br />
Westfalen haben deutlich<br />
mehr Unfälle als ältere<br />
Arbeitnehmer. Obwohl Auszubildende<br />
im Jahr 2015<br />
einerseits sehr viel häufiger auf Grund<br />
von Verletzungen ausfielen, waren sie<br />
andererseits wesentlich schneller wieder<br />
fit. Die aktuelle Azubi-Sonderanalyse der<br />
DAK-Gesundheit für NRW belegt ein<br />
stark erhöhtes Unfallrisiko der Jungen:<br />
Während 2015 insgesamt über alle Altersgruppen<br />
hinweg8,6 Unfälle auf hundert<br />
Arbeitnehmer kamen, waren esbei<br />
den 15- bis 19-Jährigen 21 Fälle –144<br />
Prozent mehr. Bei der Dauer sieht es bei<br />
jüngeren Arbeitnehmern besser aus.<br />
Nach durchschnittlich zehn Tagenist die<br />
Arbeitsunfähigkeit beendet, bei Älteren<br />
hingegen dauert es mit 18,7 Tagen fast<br />
doppelt so lange.<br />
Ein anderes Freizeitverhalten und risikobehaftete<br />
Sportarten machen den Unterschied<br />
aus. „Jüngere haben eine größere<br />
Risikobereitschaft, dadurch kommt es bei<br />
Ihnen häufiger zu Unfällen“, sagt Rainer<br />
Lange, Sprecher der DAK-Gesundheit in<br />
NRW.