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ADAC Urlaub November-Ausgabe 2016, Westfalen

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Inspiration Kreuzfahrt<br />

in einem Schloss, einem Heißluftballon<br />

oder eben mit Blick auf die Weite des<br />

Meeres durch einen echten Kapitän in<br />

den Hafen der Ehe geführt zu werden.<br />

Das ist schon einen Tick glamouröser<br />

als das klassische Behördenzimmer<br />

samt Standesbeamten, nicht Schema F.<br />

Rechtskräftig jedoch nur, wenn sich<br />

das Schiff in internationalen Gewässern<br />

befindet und unter der Flagge<br />

Maltas oder der Bermudas fährt – wie<br />

etwa bei TUI Cruises oder Sea Cloud<br />

Cruises. Eine zweite, ebenfalls sofort<br />

verbindliche Variante: Man heiratet<br />

in einem ausgesuchten Hafen, etwa<br />

dem dänischen Kopenhagen oder dem<br />

griechischen Marmaris, wie es Aida<br />

und TUI Cruises anbieten.<br />

Auf den jeweils rund zehn Tage langen<br />

Reisen der „Mein Schiff 3“ durch<br />

das Mittelmeer findet fast immer eine<br />

Trauung statt. Und Kapitän Ioannis<br />

Anastasiou, 56, Grieche, besitzt schon<br />

eine gewisse Lässigkeit im Abhalten<br />

dieser Zeremonie. Die juristische Definition<br />

ist so kurz wie möglich, Rechte<br />

und Pflichten – „jetzt bitte genau zuhören“<br />

– werden auch nur knapp erläutert,<br />

seine persönlichen Worte aber<br />

sind von großer Herzenswärme und<br />

voll nautischer Metaphern. Dass das<br />

Ziel klar sei, der Weg dahin jedoch ungewiss,<br />

der Aufbruch in die Ferne immer<br />

auch ein Abenteuer, bei dem sich<br />

Schönwetterperioden mit stürmischen<br />

abwechseln, wenn man aber nur Kurs<br />

hält, das Wetter wieder besser wird.<br />

Es ist der erste Seetag, kein Hafen<br />

wird angelaufen, das Meer ist ruhig<br />

und die meisten der über 2500 Passagiere<br />

entdecken erst mal das 2014 getaufte<br />

Schiff. Schließlich ist es knapp<br />

300 Meter lang, fast 35 Meter breit<br />

und zieht sich über 15 Decks. Es gibt elf<br />

Restaurants und Bistros sowie 13 Bars<br />

und Lounges, ein Theater, eine Philharmonie,<br />

ein Casino, ein interaktives<br />

Museum, eine Diskothek, zwei Shopping-Zeilen,<br />

den Wellness-Bereich samt<br />

Buddha-Statue, finnischer und Kräutersauna,<br />

ein Fitness-Studio, ein Hospital<br />

sowie zwei Pools, einer davon mit einem<br />

25-Meter-Meerwasserbecken.<br />

Nach der Trauung wird auf der<br />

Kommandobrücke angestoßen<br />

Obwohl es im Grunde simpel ist – an<br />

Bug alles, was Spaß macht, an Heck<br />

alles, was dick macht –, kann man<br />

anfangs schon die Orientierung verlieren.<br />

Ein Pärchen, das vielleicht<br />

etwas lange in einer der Bars dem<br />

All-inclusive-Service zusprach, weiß<br />

jedenfalls nicht mehr, ob es vom<br />

Sonnendeck aus zur Kabine nun<br />

nach oben oder nach unten muss<br />

– als ein lautes Signal aus dem Schiffshorn<br />

die Diskussion unterbricht.<br />

Wenige Minuten zuvor hatte der<br />

Kapitän in der champagnerfarbenen<br />

und mit gelben Rosen geschmückten<br />

X-Lounge die entscheidende Frage<br />

gestellt. Zweimal wurde sie fest mit<br />

„Ja“ beantwortet. „Schön haben Sie<br />

das gesagt“, bilanziert der Kapitän und<br />

legt der Braut die Trauungsurkunde<br />

vor. „Sie dürfen mit ihrem alten Namen<br />

unterschreiben“, sagt er. „Oder mit<br />

Experten-Tipp<br />

Sylvia Hussinger aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Wildau<br />

über die richtige Beratung für eine Kreuzfahrt<br />

Eine interessante Route und ein guter Preis, das sind für<br />

viele die wichtigsten Kriterien bei einer Kreuzfahrt. Man<br />

sollte jedoch auch noch andere Dinge im Blick haben. So<br />

ist etwa das Publikum bei vielen Reedereien international<br />

und die Bordsprache Englisch. Das kann reizvoll sein, ist<br />

aber nicht jedermanns Sache. Auch über die Schiffsgröße<br />

kursieren oft Vorurteile, etwa dass es auf großen Ozeanriesen<br />

zu trubelig zugeht. Das stimmt aber meist nicht, denn<br />

hier ist das Unterhaltungsangebot so vielfältig, dass sich die<br />

Passagiere sehr gut verteilen. Ein gutes Reisebüro erfragt<br />

deshalb umfassend die Bedürfnisse, damit der <strong>Urlaub</strong> auf<br />

See nicht zur Enttäuschung wird.<br />

Weitere Kreuzfahrten unter:<br />

bit.ly/2cc4n53<br />

Video „Highlights der ‚Mein Schiff 3‘“:<br />

bit.ly/2d2EaIa<br />

Große Sause<br />

Nach dem Jawort<br />

wird kräftig<br />

gefeiert. Trauungen<br />

auf der<br />

„Mein Schiff“<br />

sind während<br />

der Kreuzfahrt<br />

auch sofort in<br />

Deutschland<br />

rechtskräftig<br />

Seite<br />

scannen,<br />

mehr<br />

erfahren<br />

ihrem neuen.“ Er grinst: „Nur nicht<br />

mit meinem.“<br />

Jennifer Noch-Wans-und-demnächst-<br />

Bieroth, in rotem Kleid und goldenen<br />

Schuhen, lächelt nicht über den Witz,<br />

dafür ist sie zu aufgeregt. Aber sie<br />

unterschreibt. Der Kapitän nickt dem<br />

frischen Ehemann im taubenblauen<br />

Anzug zu: „Sie dürfen die Braut jetzt<br />

küssen.“ Was er auch tut, ausdauernd.<br />

Unterdessen beginnt der musikalische<br />

Direktor des Schiffes am Keyboard<br />

eine Melodie zu spielen, eine Sängerin<br />

setzt ein: „Weil du mich liebst, ist der<br />

Tag wieder Leben für mich …“ Roland<br />

Kaisers „Dich zu lieben“. Drei Worte,<br />

die auch in die Ringe des bodenständigen<br />

Paares eingraviert sind.<br />

Der Kapitän greift unterdessen kurz<br />

zu seinem Bordtelefon, wenige Sekunden<br />

später ertönt das Signal für alle<br />

an Bord: Die Trauung ist vollzogen.<br />

Natürlich wird ihm im kleinen Familienkreis<br />

noch die unvermeidliche<br />

Frage gestellt, wer jetzt eigentlich das<br />

Schiff steuere. Er zeigt auf sein Bordtelefon:<br />

„Fernbedienung.“<br />

Dann wird angestoßen, werden<br />

Fotos produziert, auch auf der Kommandobrücke.<br />

Beide nesteln an den<br />

offenbar noch ungewohnten Ringen.<br />

Stefan Bieroth tut spielerisch so, als<br />

nähme er ihn ab und werfe ihn ins<br />

Meer: „Das Ding nervt, reicht jetzt<br />

auch.“ Da wird der Kapitän kurz streng:<br />

„Es gibt jetzt kein Zurück. Nicht hier.“<br />

Es folgt der Besuch des Restaurants<br />

Surf & Turf, wo Pommernrind,<br />

Wagyu-Fleisch oder Iberico-Schwein<br />

ungewürzt auf den Tisch kommen –<br />

auf jedem Tisch stehen vier Mühlen mit<br />

verschiedenen Edelsalzen, etwa dänischem<br />

Räuchersalz. „Wenn das nicht<br />

gut ist, gehe ich in die Küche und mach<br />

Rouladen“, sagt Stefan Bieroth. Beide<br />

essen jeden Abend gemeinsam, ohne<br />

Fernseher – so soll es auch heute sein.<br />

Die Erneuerung des Eheversprechens<br />

von Fatma und Christian Pannier<br />

verläuft strukturell ähnlich. Die<br />

Liebeshymne ist diesmal „Auf uns“<br />

Bunte Dörfer<br />

Landausflug zu<br />

den malerischen<br />

Cinque Terre an<br />

Liguriens Küste<br />

von Andreas Bourani – beide sind absolute<br />

Fußballfans, das zweite Wort ihrer<br />

Tochter lautete „Kalke“, Schalke war<br />

noch zu schwer. Die Torte ist schokoladiger,<br />

das florale Arrangement knalliger,<br />

die Kleidung ebenfalls, beide tragen<br />

Flip-Flops, die Nadelstreifenhose von<br />

ihm hört an den Knien auf. Spätestens<br />

die innige Rede von Kreuzfahrtdirektor<br />

Stephan Zimmermann, 48, eigentlich<br />

ein norddeutscher Gute-Laune-Bär,<br />

macht aber deutlich, dass dieses Paar<br />

seine ganz eigene Geschichte hat.<br />

Beide lernten sich 2009 bei einem<br />

Stadtfest kennen. Sie, die Quirlige, und<br />

er, der Ruhige, tanzten zusammen.<br />

Eine Stunde. Zwei Stunden. Nach acht<br />

Stunden, schon seit mehr als 60 Minuten<br />

lief keine Musik mehr, begann<br />

der Veranstalter erste Schrauben zu<br />

lösen, er wollte die Bühne abbauen.<br />

„Wir haben nichts mitbekommen“, sagt<br />

Christian Pannier. Stephan Zimmermann<br />

sagt: „Jeder hatte das passende<br />

Gegenstück gefunden.“<br />

Wie passend, das bewies ein heftiger<br />

Schicksalsschlag. Aus heiterem<br />

Himmel erlitt Fatma Pannier eine<br />

Hirnblutung und fiel ins Koma. Die<br />

Angebote<br />

Mediterrane Highlights<br />

Kreuzfahrt Mittelmeer mit Ibiza<br />

Gehen Sie an Bord der Mein Schiff 5 auf<br />

Entdeckungsreise durch das westliche<br />

Mittelmeer. Start- und Zielhafen dieser<br />

erlebnisreichen Kreuzfahrt ist Palma de<br />

Mallorca. Freuen Sie sich auf Ziele wie<br />

Ajaccio auf Korsika, Civitavecchia – der<br />

Hafen vor den Toren Roms, La Spezia und<br />

das mondäne Monaco. Dort tauchen Sie<br />

ein in die Welt der Reichen und Schönen<br />

und lassen das bunte Treiben am Hafen<br />

auf sich wirken. Weiter geht die Reise<br />

über La Seyne nach Barcelona. Bestaunen<br />

Sie in der katalanischen Metropole Antoni<br />

Gaudís atemberaubende Kathedrale<br />

Sagrada Família, genießen Sie einen<br />

Tag am Stadtstrand La Barceloneta oder<br />

stürzen Sie sich ins Getümmel auf der<br />

Flaniermeile La Rambla. Am letzten Tag<br />

Ihrer Kreuzfahrt erwartet Sie ein Stopp in<br />

Ibiza-Stadt, bevor die Reise in Palma nach<br />

zehn spannenden Tagen endet.<br />

ab 1618 € / p.P. / 10 Nächte in der<br />

Innenkabine inkl. Frühbucherrabatt (bei<br />

Buchung bis 31.01.2017) / Premium Alles<br />

Inklusive (über 100 Markengetränke,<br />

Spitzengastronomie, Sauna und Fitness,<br />

Service am Platz, Entertainment sowie<br />

Kinderbetreuung ohne Aufpreis).<br />

Reisetermin 27.06.2017 bis 07.07.2017<br />

Veranstalter: TUI Cruises<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Beratung und Buchung in Ihrem<br />

<strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe Seite 49

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