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u. Loe-Haus - Ev.-luth. Kirchengemeinde Sittensen - Kirchenkreis ...

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e empfängt. Das ist dann kein<br />

Gespräch über den Tod sondern<br />

eher über Gott und das Leben,<br />

das uns bei ihm erwartet. Aus eigener<br />

Praxis und Begleitung Angehöriger<br />

weiß ich, dass ein dem<br />

Sterbenden bekannter Liedvers<br />

oder ein Psalmwort ihm guttun,<br />

wenn es bedacht gewählt ist. Oftmals<br />

frage ich auch: „Darf ich Ihnen<br />

einen Liedvers vorlesen oder<br />

ein Gebet sprechen?“ Lieder wie<br />

„So nimm denn meine Hände“<br />

oder“ Jesu geh voran“ sprechen<br />

schlicht und deutlich davon, wo<br />

der Weg als Sterbender hingeht,<br />

wer mir dabei nahe ist und was<br />

ich im Tod erwarten kann. Auch<br />

der Vers Bonhoeffers „Von guten<br />

Mächten wunderbar geborgen,<br />

erwarten wir getrost was kommen<br />

mag, Gott ist mit uns am<br />

Abend und am Morgen und ganz<br />

gewiss an jedem neuen Tag“, ist<br />

ein ganz starkes Wort für Menschen,<br />

die spüren, dass es zu<br />

Ende geht. Bei solchen Besuchen<br />

ist es gut, wenn man sich vorher<br />

ankündigt und sich mit den Angehörigen<br />

abspricht. Mir selbst<br />

ist auch immer wichtig gewesen,<br />

dass ich erst einmal nur da bin<br />

und Anteilnahme zeige. Letztlich<br />

bestimmt mein Gegenüber, was<br />

ich sagen kann oder es einfach in<br />

der Stille vor Gott bringe.<br />

Ein Besuch nachdem jemand<br />

„gegangen“ ist, ist etwas anderes.<br />

Da ist eine konkrete Trauersitu-<br />

Seniorenbrief<br />

ation. Jemand aus der eigenen<br />

Familie oder dem Freundeskreis<br />

ist gestorben. Erfahrungsgemäß<br />

tun sich viele nicht leicht, zu den<br />

Trauernden zu gehen. So viel<br />

man sich sonst zu sagen hatte,<br />

jetzt fehlen einem die Worte. Ich<br />

habe mit einigen gesprochen,<br />

die in letzter Zeit Angehörige<br />

verloren haben. Sie haben alle<br />

bestätigt, wie wichtig Gespräche<br />

mit der Familie und mit guten<br />

Freunden gewesen sind. Die<br />

Nähe von lieben Menschen ist<br />

für jeden Trauernden wichtiger<br />

als man es ahnt. Ihnen tut es gut,<br />

wenn über Erlebnisse und gemeinsame<br />

Erfahrungen aus dem<br />

Leben mit dem Verstorbenen erzählt<br />

wird. In der Familie kann<br />

man sich auch noch einmal die<br />

Kassette der Trauerfeier anhören<br />

und kommt dann auch ins Gespräch<br />

über den Trost, der dort<br />

vermittelt wird. Manche können<br />

dann offen sagen, dass sie ihren<br />

verstorbenen Angehörigen jetzt<br />

1 www.kirche-sittensen.de / www.punktsieben.de / www.tensing-sittensen.de<br />

bei Gott wissen. Gut, wenn wir<br />

das ganz schlicht bestätigen können.<br />

Wir sprechen beim Sterben<br />

ja auch von einem Heimgehen,<br />

wohin? Zum Vater im Himmel.<br />

Ich möchte an dieser Stelle auch<br />

den Bestattern Danke sagen,<br />

die in der Regel die ersten Gesprächspartner<br />

bei Sterbefällen<br />

sind und durch ihre Art ganz viel<br />

„Ersthilfe“ bei der Bewältigung<br />

von Trauer leisten.<br />

Eine Bemerkung möchte ich<br />

noch machen zu den Fragen<br />

von Kindern oder Enkeln.<br />

Kleinere Kinder sind ja oft<br />

sehr direkt. Sie fragen z.B. : Wo ist<br />

jetzt Opa? Da ist es wichtig klar<br />

zu antworten. Ich würde sagen:<br />

Er ist jetzt bei Jesus. Und wo ist<br />

Jesus? Der ist im Himmel. Opa<br />

geht es dort gut. Das muss man<br />

gar nicht groß erklären. Kleinere<br />

Kinder nehmen dies schlicht so<br />

auf, außer sie bohren von sich<br />

aus weiter nach. Aber da wird<br />

natürlich ganz klar deutlich,<br />

was ich selber glaube. Ich kann<br />

nur das glaubhaft weitergeben,<br />

was meine eigene Überzeugung<br />

ist und ich finde es sehr wichtig,<br />

sich selbst zu fragen: Was ist<br />

denn mein eigener Glaube? Was<br />

passiert nach dem Tod? Über das<br />

Leben nach dem Tod hat es schon<br />

immer viele Spekulationen gegeben,<br />

doch wir können aus dem

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