Taxi Times International - März 2015
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MÄRZ <strong>2015</strong> 4,80 €<br />
www.taxi-times.com<br />
INTERNATIONAL MAGAZINE<br />
EIN GEWERBE IM WANDEL<br />
YES, WE CHANGE!<br />
CHEF DES US-TAXIVERBANDS<br />
NEIDISCH AUF EUROPA<br />
FAHRER UND UNTERNEHMER<br />
KEINER WILL DEN MINDESTLOHN<br />
DAIMLER & UBER<br />
IM SELBEN BOOT
Zeigt im dichten Stadtverkehr<br />
ihre wahre Größe.<br />
Die neue B-Klasse. Außen kompakt, innen geräumig.<br />
Fahrgäste werden anspruchsvoller. So wie die neue B-Klasse. Viele kleine Details<br />
machen sie noch komfortabler, effizienter und sicherer. Und damit auch für Ihre Fahrgäste<br />
zur ersten Wahl. Mercedes. Das <strong>Taxi</strong>. Jetzt informieren unter: www.mercedes-benz.de/taxi<br />
SEHR GEEHRTE TAXIFREUNDE,<br />
waren Sie auch ein wenig erschrocken, als Sie<br />
unser Titelbild sahen? Uns ging es im ersten<br />
Moment genauso, als uns die Grafik-Agentur<br />
diesen Vorschlag präsentierte. Keiner der dortigen<br />
Mitarbeiter ist <strong>Taxi</strong>unternehmer, es sind<br />
alles Branchenfremde – und es ist ihre Interpretation<br />
des Wandels, den das <strong>Taxi</strong>gewerbe vor<br />
sich hat. Je länger man das Bild betrachtet, desto<br />
ein deutiger wird, wie vielfältig sich die <strong>Taxi</strong>branche<br />
in den nächsten Monaten und Jahren<br />
verändern muss.<br />
All diese Themen auf einmal einzupacken, ist<br />
unmöglich. Aber die ersten Schritte werden<br />
gemacht, das zeigen diverse Beiträge in dieser<br />
Ausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Die einen machen<br />
Erfahrungen im Bereich der Elektromobilität,<br />
andere mit dem Einsatz bargeldloser Bezahlsysteme<br />
usw. Von solchen Einzelerfahrungen kann<br />
eine ganze <strong>Taxi</strong>branche profitieren – wenn man<br />
sich gut untereinander vernetzt.<br />
– die Redaktion –<br />
INHALT<br />
MINDESTLOHN<br />
7 Warum Fahrer nichts ändern wollen<br />
8 Sparmaßnahmen beim Personal<br />
der Telefonzentralen<br />
TAXI IM WANDEL<br />
10 Besuch bei der weltweit größten<br />
Transportkonferenz: App und autonomes<br />
Fahren standen im Fokus<br />
12 Interview mit dem Chef der US-<strong>Taxi</strong>verbands:<br />
Warum Al LaGasse auf Europa neidisch ist<br />
17 Glückstädter Kreis: Ideen ohne Tabus<br />
TAXIZENTRALEN<br />
19 Das Erfolgsgeheimnis der besten <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
22 Der nächste Schritt:<br />
Bei taxi.eu wird mobiles Payment getestet<br />
MESSEN<br />
24 Zuwachs: Der Salon des <strong>Taxi</strong>s in Paris<br />
hatte mehr Aussteller als bisher<br />
25 Geburt: Die <strong>Taxi</strong> World Turkey konzentrierte<br />
sich auf den heimischen Markt<br />
TAXIS DER ZUKUNFT<br />
Eine Marke der Daimler AG<br />
TERMINE<br />
TAXIintell Update<br />
<strong>International</strong>e <strong>Taxi</strong> & Mietwagen<br />
Konferenz<br />
23.–24.4.<strong>2015</strong> – Amsterdam, H<br />
www.taxiintelligence.com<br />
<strong>International</strong>e Konferenz Modern <strong>Taxi</strong> II<br />
27.–29.5.<strong>2015</strong> – Novosibirsk, Russland<br />
msw@taxilife.ru<br />
4. Norddeutscher <strong>Taxi</strong>- und Mietwagentag<br />
13.6.<strong>2015</strong> – Hamburg<br />
www.taxitag.de<br />
Eurocab Anwendertreffen der<br />
FMS/Austrosoft-Zentralen 2<br />
14.–16.10.<strong>2015</strong> – Antwerpen, Belgien<br />
www.eurocab.info<br />
7. <strong>Taxi</strong>treff <strong>2015</strong><br />
Inklusive <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Seminar<br />
„Der große Umbruch“ (deutschsprachig)<br />
29.–31.10.<strong>2015</strong> – Mallorca Spanien<br />
www.taxitreff.de<br />
28 Serie Elektrotaxis, Teil 3: die ersten Erfahrungen<br />
mit der Mercedes B-Klasse Electric Drive<br />
WETTBEWERB<br />
31 Die Wetten auf den Verprügelten: Ubers<br />
Niederlagen schrecken die Investoren nicht ab<br />
32 Daimler & Uber: Über ein Carpooling-Portal<br />
sind beide nun im selben Boot<br />
33 Falsche Liga: Mit wem Uber finanziell<br />
mittlerweile auf Augenhöhe ist<br />
KOMMENTARE<br />
6 Unsere Meinung zu einem <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />
das aus mehr als nur aus Apps bestehen muss<br />
22 Gastkommentar: Warum die ersten<br />
in Großserie produzierten Wasserstoff-<br />
Fahrzeuge als <strong>Taxi</strong>s fahren sollten<br />
STÄNDIGE RUBRIKEN<br />
4, 26 News in Kürze<br />
26 Impressum<br />
Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />
TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
3
PERSONEN<br />
ISTANBULER<br />
TAXI-GALA<br />
Die <strong>Taxi</strong>world Turkey, die<br />
erste <strong>Taxi</strong>messe der Türkei,<br />
hat mit einem Gala-Abend<br />
einen würdigen Rahmen<br />
bekommen.<br />
TAXI.EU<br />
STARTET IN ISTANBUL<br />
Die Türkei ist ein stolzes Volk und ihre Unternehmen<br />
sind nicht weniger stolz. Das Istanbuler Unternehmen<br />
taxi.eu Turkey hatte als Gastgeber des Gala-Abends<br />
zahlreiche Aussteller der <strong>Taxi</strong>world Turkey, Funktionäre<br />
der Istanbuler Verbände, Partner des Unternehmens<br />
und natürlich auch Vertreter der IRU und<br />
von taxi.eu eingeladen. Orcan Günmez,<br />
einer der Firmeninhaber, stellte<br />
dabei ausführlich die neue<br />
Kooperation zwischen seinem<br />
Unternehmen und taxi.eu<br />
vor. Die <strong>Taxi</strong>-Bestell-App,<br />
Gründungsmitglied des<br />
europäischen Netzwerks<br />
GTN, werde ab April in<br />
Istanbul starten,<br />
erläuterte Günmez. In<br />
einer Metropole wie<br />
Istanbul mit einer<br />
Verkehrsdichte, die viele<br />
andere europäische<br />
Großstädte weit übertrifft,<br />
ist dieser Vermittlungsservice<br />
äußerst hilfreich, um<br />
wertvolle Zeit zu sparen und<br />
Tarifsicherheit und -transparenz für<br />
die Fahrgäste zu garantieren. Gleichzeitig<br />
trägt die zielgerichtete Vermittlung dazu<br />
bei, Leerfahrten für Fahrer zu vermeiden und<br />
Spritkosten zu senken. Orcan Günmez warb bei den<br />
Fahrern und Betreibern der Istanbuler Halteplätze, sich<br />
diesem System anzuschließen.<br />
IRU SENKT DIE<br />
MITGLIEDSGEBÜHREN<br />
„Die Globalisierung des Wettbewerbs zählt zu den größten<br />
Herausforderungen des <strong>Taxi</strong>gewerbes.“ Dies betonte Rezzan<br />
Dagistani, Mitarbeiterin des Istanbuler Büros der<br />
<strong>International</strong> Road Union (IRU), während ihrer Rede beim<br />
Gala-Abend. Ein <strong>Taxi</strong>gewerbe, das es bisher gewohnt war,<br />
als lokale Branche zu agieren und regionalen rechtlichen<br />
Bestimmungen zu unterliegen, sieht sich nun plötzlich<br />
mit neuen, großen und verschwenderisch finanzierten<br />
Vermittlungs-Plattformen konfrontiert, die lokale Bestimmungen<br />
und Gerichtsurteile ignorieren.<br />
Die <strong>Taxi</strong>-Gruppe der IRU nehme diese Herausforderung<br />
an der Spitze stehend an und gewinne derzeit auf der<br />
ganzen Welt neue Mitglieder, „um uns noch stärker und<br />
repräsentativer aufzustellen“, sagte Dagistani. Dazu wurden<br />
auch die Beiträge für aktive <strong>Taxi</strong>verbände um die<br />
Hälfte auf 5 000 Schweizer Franken (derzeit<br />
etwa 4 700 Euro) reduziert, um den <strong>Taxi</strong>verbänden<br />
und Unternehmen den Einstieg<br />
in die IRU-Gruppe<br />
schmackhaft zu machen. Außerordentliche<br />
Mitglieder zahlen<br />
1 000 CHF (ca. 940 Euro) .jh<br />
AUSZEICHNUNG<br />
FÜR ALIŞAN<br />
Der türkische Sänger Alişan ist<br />
in seinem Heimatland ein Star –<br />
ganz besonders unter den <strong>Taxi</strong>fahrern,<br />
von denen er in einer Abstimmung<br />
zum beliebtesten Sänger gewählt wurde.<br />
Dafür wurde er bei der Gala von Ertan Ucar,<br />
Verbandsvorsitzender eines Berliner <strong>Taxi</strong>verbands und<br />
Organisator des Abends, mit einem großen Modelltaxi ausgezeichnet.<br />
Alişan bedankte sich mit einem Live-Konzert.<br />
Er sang und tanzte mitten unter den <strong>Taxi</strong>kollegen.<br />
FOTOS: taxi.eu Istanbul, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
FOTO: picturesborn-Nessler<br />
BESONDERER<br />
DANK<br />
Was haben diese Besucher eines Wiener<br />
Konzertes der österreichischen Tonkünstler<br />
am 5. Januar gemeinsam? Sie alle<br />
be stellen ihr <strong>Taxi</strong> regelmäßig bei der <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
40100 und werden deshalb seit<br />
nunmehr 16 Jahren zur <strong>Taxi</strong>-40100-Neujahrsgala<br />
in den großen Musikvereinssaal<br />
eingeladen. Ein Konzert nur für die<br />
Stammkunden und guten Freunde der<br />
Wiener <strong>Taxi</strong>zentrale. Schon oft haben wir<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe für sein lahmes Marketing<br />
gescholten. Diese Aktion von 40100<br />
ist eine interessante Ausnahme und ein<br />
Beispiel für ein exzellentes und außergewöhnliches<br />
Marketing. <br />
jh<br />
4
UNSERE MEINUNG<br />
MINDESTLOHN<br />
Jürgen Hartmann<br />
und Wim Faber.<br />
Über einen Schlüssel werden die<br />
Taxameterdaten in ein Abrechnungsprogramm<br />
übertragen. Dadurch lassen<br />
sich auch Pausenzeiten erfassen.<br />
ES GEHT UM SO VIEL MEHR<br />
<br />
ALS NUR UM APPS<br />
TAXIFAHRER WOLLEN <br />
KEINE VERÄNDERUNG<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe agiert derzeit hauptsächlich als Feuerlöscher, lässt<br />
sich aber von den Erfolgen und Initiativen inspirieren. Das macht Mut.<br />
Eine kurze Reise in die USA bestätigt:<br />
TNCs (Transportation Network<br />
Companies, was wir normalerweise<br />
als „Apps“ bezeichnen) beherrschen die<br />
Mobilitätsbranche. In den USA vielleicht<br />
sogar mehr noch als in der europäischen<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche. Die vielen<br />
Gespräche bei der Jahres versammlung des<br />
Transportforschungsgremiums TRB zeigte<br />
die hohe Nachfrage nach Seminaren über<br />
Apps und <strong>Taxi</strong>s, über Apps und autonomes<br />
KREDITKARTEN<br />
Ab 8. Mai werden Berliner <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
gesetzlich verpflichtet, Kreditkarten<br />
zu akzeptieren. Es ist bemerkenswert,<br />
dass ein Gesetz etwas vorschreiben<br />
muss, was eigentlich für<br />
ein Dienstleistungsgewerbe selbstverständlich<br />
sein sollte. Während die<br />
<strong>Taxi</strong>branche immer noch darüber<br />
nachdenkt, ob man überhaupt<br />
bargeldlose Zahlungen annehmen<br />
sollte, geht es aus Sicht der Technik<br />
längst darum, den Vorgang unter<br />
dem Stichwort Mobile Payment so<br />
einfach und schnell wie möglich<br />
abzuwickeln. Wir berichten auf Seite<br />
22 über die Integration des Mobile<br />
Payment in eine <strong>Taxi</strong>-App. Der Startschuss<br />
ist übrigens in Berlin.<br />
Fahren und vor allem über tiefe Blicke in<br />
die Kristallkugel. Wo werden wir – also die<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagen-Branche – in einem<br />
Jahr, in zwei oder fünf Jahren sein? Was können<br />
wir, die weltweit verbundenen Betreiber<br />
und Kollegen, voneinander lernen und<br />
als Ansatz entwickeln, um unsere Branche<br />
zu verteidigen und weiterzuentwickeln?<br />
Wir von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> versuchen immer,<br />
am Puls der Zeit zu bleiben, und da kann<br />
eine Woche schon sehr lang sein. Wir<br />
scheinen keine ruhige Minute zu haben,<br />
da wir zu oft damit beschäftigt sind, die<br />
von den TNCs entfachten Feuer zu löschen.<br />
Das gilt auch für die <strong>Taxi</strong>, Limousine and<br />
Paratransit Association (TLPA), deren CEO<br />
Al LaGasse in einem ungewöhnlich langen<br />
Interview seine Meinung zur Situation in<br />
„seiner“ Branche, zur wachsenden Bedeutung<br />
und Entwicklung der TNCs und über<br />
neue, von der Branche entwickelte und eingesetzte<br />
Strategien erläuterte.<br />
DIE VEREDELUNG DER<br />
TAXIBRANCHE<br />
Es macht Mut zu hören, dass Gerichtsverfahren<br />
im Ausland mit TNCs, Beispiele von<br />
Initiativen der Branche im Ausland und<br />
ein frischer Ansatz wie GTN die Kollegen<br />
in anderen Ländern wirklich inspirieren.<br />
Bemerkenswert ist, dass das Land, das<br />
uns Ende der 1920er-Jahre den „Fordismus“<br />
gebracht hat – eine von Autohersteller<br />
Henry Ford entwickelte Methode,<br />
gemäß welcher jede Aufgabe in der Kfz-<br />
Produktion auf den kleinstmöglichen Teil<br />
heruntergebrochen wird –, gerade die „Veredelung“<br />
der <strong>Taxi</strong>-Branche erfährt: „Uberisation“.<br />
Wendet man die Uber’schen<br />
Regeln an, wird es für viele von uns keine<br />
Arbeit oder gar Karrieren in der <strong>Taxi</strong>-Branche<br />
mehr geben, sondern wir werden ein<br />
paar Stunden für Uber und ein paar Stunden<br />
für eine andere App arbeiten usw. Nie<br />
eine normale Arbeitswoche und nie eine<br />
angemessene Bezahlung. Jeder Fahrer<br />
wird mehrere App-Jobs erledigen müssen,<br />
um genügend Zeit zusammenzubekommen,<br />
um genügend Geld zu verdienen.<br />
THEMEN AUF EIS GELEGT<br />
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass<br />
viele Themen im Moment auf Eis gelegt<br />
werden. Themen, die früher im Fokus der<br />
<strong>Taxi</strong>-Branche standen und die immer mehr<br />
in Vergessenheit geraten: umweltfreundliche<br />
<strong>Taxi</strong>s und Geschäfte oder <strong>Taxi</strong>s als effiziente,<br />
sichere und verlässliche öffentliche<br />
Verkehrsmittel. Nur um ein paar der Themen<br />
zu nennen.<br />
Jürgen Hartmann<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Wim Faber<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
FOTO: Gudrun Hartmann<br />
FOTO: Hale<br />
Bei der Umsetzung der Mindestlohn-Vorschriften setzen <strong>Taxi</strong>betriebe<br />
auf Umrechnungstabellen und unbezahlte Pausenzeiten. Letzteres<br />
sogar auf ausdrücklichen Wunsch der Fahrer!<br />
Aller Anfang ist schwer. Manchmal sogar kompliziert. In<br />
Erfurt, der Hauptstadt von Thüringen, hatten die Genehmigungsbehörden<br />
im Dezember 2014 noch eine Tariferhöhung<br />
für die <strong>Taxi</strong>s beschlossen, damit diese den Mindestlohn<br />
bezahlen können. Erfurt folgte damit dem Beispiel vieler Genehmigungsbezirke.<br />
Dies führte zu einem Programmierungs-Engpass bei den Taxameter-Herstellern.<br />
In Erfurt konnten die neuen Tarife nicht aufgespielt<br />
werden. Also fertigte man Umrechnungstabellen an und<br />
errechnete die Fahrten anhand der gefahrenen Kilometer und der<br />
daraus in der Tabelle aufgeführten Tarife. Die Wartezeit blieb<br />
unberücksichtigt.<br />
Die Genehmigungsbehörde hatte dieses Verfahren genehmigt.<br />
Doch was zunächst wie eine pragmatische Lösung aussah, wurde<br />
immer mehr zum Image-Fiasko. Die Fahrgäste trauten den Tabellen<br />
nicht, die von manchen Fahrern offenbar auch sehr unterschiedlich<br />
„interpretiert“ wurden. Die Presse berichtete von<br />
überteuerten <strong>Taxi</strong>fahrten, manche Lokalpolitiker zweifelten plötzlich<br />
die Rechtmäßigkeit der Tariferhöhung an. Mittlerweile sind<br />
fast alle Taxameter programmiert, doch der Imageschaden bleibt.<br />
Ebenso bleibt in Erfurt die Ungewissheit, ob trotz höherer Tarife<br />
auf Dauer ein Mindestlohn bezahlt werden kann. Wolfgang<br />
Schwuchow, dessen Betrieb in diesem Jahr das 25-jährige Firmenjubiläum<br />
feiern wird, wollte gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> noch keine<br />
Prognosen abgeben. Nur eines ist bei ihm ganz sicher: Er wird die<br />
Standzeiten am Halteplatz als zu bezahlende Arbeitszeit berechnen.<br />
Damit agiert der Erfurter <strong>Taxi</strong>unternehmer ganz anders als<br />
viele Kollegen. Vor allen in den Großstädten wird weiterhin nach<br />
Umsatzbeteiligung entlohnt – auf ausdrücklichen Wunsch der<br />
Fahrer, besonders der umsatzschwächeren Kollegen. „<strong>Taxi</strong>fahren<br />
bedeutet für mich, dass mir niemand vorschreibt, dass ich meine<br />
Schicht um Punkt sechs Uhr zu beginnen habe. Und dass ich am<br />
Standplatz auch mal mit den Kollegen reden kann oder die Zeitung<br />
in Ruhe lese“, bringt es ein Fahrer auf den Punkt. „Es ist für<br />
mich aber auch selbstverständlich, dass mich mein Chef dafür<br />
nicht bezahlen muss.“<br />
Also entsprechen viele Unternehmer in der Republik dem<br />
Wunsch ihrer Fahrer und halten an der Entlohnung nach Umsatz<br />
fest. Dafür werden nun landauf und landab die Pausenzeiten der<br />
Fahrer erfasst. Da und dort handschriftlich, woanders über eine<br />
Zusatzfunktion im Taxameter. Manch einer macht es noch genauer:<br />
Durch das Key-System werden die Daten aus dem Taxameter<br />
in die Abrechnungssoftware übertragen. Somit sind alle Zeiten<br />
erfasst, in denen der Taxameter nicht im Besetzt-Status war.<br />
Übersteigt dieser Zeitraum 15 Minuten, kann das als Pausenzeit<br />
angerechnet werden, wobei ein aufwendig programmierter Algorithmus<br />
eine errechnete An- und Abfahrtszeit zum und vom<br />
Standplatz abzieht.<br />
Bei der Schichtabrechnung bekommt der Fahrer alle diese<br />
Pausenzeiten angezeigt und kann nun selbst definieren, welche<br />
davon tatsächliche Pausen waren oder Bereitstellung. „Die ersten<br />
Auswertungen haben gezeigt, dass die meisten Fahrer aufgrund<br />
der angegeben Pausen bisher mehr als den Mindestlohn verdient<br />
haben“, berichtet ein Unternehmer. Er ist aber nicht sicher, ob<br />
diese ehrliche Selbsteinschätzung seines Personals auch tatsächlich<br />
einer Prüfung standhält, weswegen er in diesem Bericht auch<br />
nicht namentlich genannt werden will.<br />
Wie so viel andere leidet auch dieser Kollege unter den Unsicherheiten<br />
eines Gesetzes, dessen Interpretationsspielraum viel<br />
zu breit gefasst werden kann. •<br />
jh<br />
6 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
7
MINDESTLOHN<br />
MINDESTLOHN<br />
MINDESTLOHN FÜR <br />
ZENTRALPERSONAL<br />
8,50 Euro müssen in Deutschland seit Januar nicht nur den Fahrern<br />
bezahlt werden, sondern auch den Mitarbeitern in der Telefonannahme.<br />
Wir zeigen zwei unterschiedliche Beispiele, wie Zentralen und<br />
Betriebe dieses Problem gelöst haben.<br />
Frankfurter <strong>Taxi</strong>zentrale. Der Wermutstropfen:<br />
Salimov musste acht Mitarbeiter<br />
entlassen, Holl sechs. Der Vorteil: Die Kostenersparnis<br />
kommt dem Fahrpersonal<br />
zugute. „Das Geld fließt jetzt 1:1 in die<br />
Gehälter der Fahrer. Sie haben monatlich<br />
2 000 Euro sicher“, rechnet Salimov vor.<br />
„Wir hatten ab Januar einen Lohnanstieg<br />
von 30 Prozent zu kompensieren und da<br />
wurde jeder Euro zweimal umgedreht, um<br />
Einsparpotenziale zu finden“, so Dirk Holl,<br />
Prokurist und für die kaufmännische Ausrichtung<br />
verantwortlich. „Es traf letztendlich<br />
unsere Disposition mit ihren sechs<br />
Arbeitsplätzen, da wir ja pro Fahrzeug<br />
immer noch einen Fahrer benötigen und<br />
auch auf diese angewiesen sind.“<br />
Nun können beide Betriebe weiterhin<br />
ihren 24-Stunden-Service bei der <strong>Taxi</strong>bestellung<br />
anbieten. Im Idealfall läuft die<br />
Vermittlung so reibungslos, dass der<br />
Kunde nicht merkt, dass seine Bestellung<br />
gar nicht in seiner Heimatstadt aufgenommen<br />
wurde. n<br />
jh<br />
Erleben Sie<br />
Flexibilität, Qualität<br />
und Individualität<br />
mit Sicherheit auf<br />
höchstem Niveau!<br />
Uwe Franz (rechts) und<br />
Rolf Kaden (links) von<br />
Löwentaxi besiegeln die<br />
Zusammen arbeit mit<br />
Hans-Jörg Brauer von<br />
<strong>Taxi</strong> 4233.<br />
DIE GETEILTEN <br />
MITARBEITER<br />
Leere Funkplätze bei <strong>Taxi</strong><br />
Holl in Gaggenau.<br />
Die Anrufer landen bei<br />
einem 175 Kilometer<br />
entfernten <strong>Taxi</strong>-Service-<br />
Center in Großostheim.<br />
Sie sind eigentlich Konkurrenten und arbeiten mit völlig unterschiedlichen<br />
Vermittlungs systemen. Trotzdem haben zwei<br />
Leipziger <strong>Taxi</strong>zentralen nun einen Weg für eine Zusammenarbeit<br />
gefunden.<br />
DIE ENTLASSENEN<br />
MITARBEITER<br />
Viele größere <strong>Taxi</strong>betriebe in Deutschland vermitteln ihre Fahrzeugflotte über eine eigene<br />
Zentrale. Zwei von ihnen haben sich nun größeren Callcentern angeschlossen.<br />
Zum einen schreibt es sowieso die Betriebspflicht<br />
vor, zum anderen will man den Kunden<br />
uneingeschränkten Service bieten:<br />
Etliche <strong>Taxi</strong>betriebe sind an sieben Tagen<br />
pro Woche 24 Stunden lang telefonisch<br />
erreichbar. Für manche von ihnen ist dies<br />
unter Einhaltung der Mindestlohn-Vorgaben<br />
nicht mehr wirtschaftlich. Sie reagieren<br />
deshalb mit der Schließung der eigenen<br />
Vermittlung und leiten ihre Anrufe an ein<br />
<strong>Taxi</strong>-Service-Center weiter.<br />
FAHRER HABEN MONATLICH<br />
2 000 EURO SICHER<br />
Anrufer bei <strong>Taxi</strong> Holl beispielsweise landen<br />
künftig nicht mehr in der betriebseigenen<br />
Vermittlungszentrale in Gaggenau,<br />
sondern im 175 Kilometer entfernten<br />
Großostheim – bei einem Callcenter, das<br />
über die nötige Erfahrungswerte bei der<br />
<strong>Taxi</strong>vermittlung verfügt. Auch Elmar Salimov<br />
von Blitz-<strong>Taxi</strong> in Fulda baut auf die<br />
Erfahrung von <strong>Taxi</strong>profis. Bei ihm landen<br />
die Anrufer nun bei Main <strong>Taxi</strong>, einer<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> Holl<br />
FOTO: Löwentaxi<br />
Beide haben jeweils einen Arbeitsplatz<br />
eingerichtet, von dem aus Aufträge an die<br />
Fahrzeuge der Wettbewerbszentrale vermittelt<br />
werden können. Nachts und in den<br />
Abendstunden unter der Woche sowie am<br />
Wochenende nimmt eine Zentrale auch<br />
die Be stel lungen der anderen auf. Beide<br />
wechseln sich dabei im wöchentlichen<br />
Rhythmus ab.<br />
Diese Kooperation der Leipziger<br />
Löwentaxi-Genossenschaft, eine von<br />
Deutschlands ältesten <strong>Taxi</strong>vereinigungen,<br />
mit der Zentrale 4233, in Leipzig als „das<br />
<strong>Taxi</strong> mit der Mütze“ bekannt, ist durch aus<br />
bemerkenswert, denn beide Zentralen<br />
agieren mit unterschiedlichen Vermittlungs<br />
systemen. Eine Zusammenführung<br />
der Soft- und Hardwarekomponenten in<br />
eine Auftragsvermittlung war somit nicht<br />
möglich.<br />
Deswegen musste man den umständlicheren<br />
Weg gehen und die Mitarbeiter<br />
der Zentrale auf das jeweils andere Vermittlungssystem<br />
schulen. Wer also am<br />
doppelten Arbeitsplatz sitzt, kann sowohl<br />
die Aufträge der eigenen Zentrale als auch<br />
die der Partnerzentrale annehmen. Somit<br />
bleibt weiterhin gewährleistet, dass Anrufer<br />
auch garantiert ein <strong>Taxi</strong> ihrer gewählten<br />
Zentrale vermittelt bekommen.<br />
„Die Eigenständigkeit der beiden<br />
Zen tralen wollten wir unbedingt bewahren“,<br />
erläutert Hans-Jörg Brauer, Ge schäftsführer<br />
beim <strong>Taxi</strong> mit der Mütze. Der<br />
Synergie effekt entsteht durch die Pe rsonal<br />
einsparung. „Dadurch sind wir als Zentrale<br />
in der Lage, den gesetzlich eingeführten<br />
Mindestlohn umzusetzen“, freut<br />
sich Uwe Franz, Vorstandsmitglied bei<br />
Löwen-<strong>Taxi</strong>. Für ihn ist dieser Schritt nur<br />
der Anfang. „Vorstellbar wäre auch eine<br />
Zusammen arbeit bei der Werkstatt, beim<br />
Taxameterservice oder bei der Abrechnung<br />
unserer Krankenfahrten.“ n jn<br />
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TAXI IM WANDEL<br />
Dr. Mundy: „Es gibt Gerichtsverhandlungen,<br />
die erst in zwei bis<br />
vier Jahren entschieden werden.“<br />
Mac Urata von der <strong>International</strong> Transport<br />
Workers’ Federation (ITF), dem <strong>International</strong>en<br />
Verband der Transportbeschäftigten, warnte,<br />
dass sich TNCs negativ auf die Sicherheit der<br />
Fahrer aus wirken könnten.<br />
In der Diskussion über TNC/<strong>Taxi</strong>s nahm der Ausschuss<br />
„Das <strong>Taxi</strong> der Zukunft“ sehr viel Raum ein.<br />
IM FOKUS: APPS UND<br />
AUTONOMES FAHREN<br />
In den USA sind Apps schon länger ein Thema als in allen anderen<br />
Ländern. Bei einer Konferenz wurde die Unsicherheit des <strong>Taxi</strong>marktes<br />
deutlich. Prognosen sind völlig unmöglich.<br />
Bei der weltweit größten Transportkonferenz, der Jahreshauptversammlung<br />
des TRB in Washington, D. C. vom 11.<br />
bis 15. Januar, wurde eine nicht unerhebliche Anzahl von<br />
Gesetzgebern, Registrierungsstellen, Fachleuten, Forschern, Lieferanten,<br />
Beratern, Regierungsvertretern und Akademikern in<br />
Diskussionen über <strong>Taxi</strong>s, <strong>Taxi</strong>-Apps und selbst fahrende Fahrzeuge<br />
hineingezogen.<br />
Bei den zahlreichen Veranstaltungen über mit dem Internet<br />
verbundene und selbst fahrende Fahrzeuge gab es nur noch Stehplätze.<br />
Wenn Sie glauben, dass es bereits morgen selbst fahrende<br />
Fahrzeuge geben wird, dann täuschen Sie sich allerdings. Google,<br />
einer der Hauptentwickler, informierte bei der Konferenz darüber,<br />
dass es noch mindestens fünf Jahre dauern würde, in denen mehr<br />
Tests durchgeführt werden müssten. Denn noch habe die Software<br />
Probleme damit, Vorfälle auf und neben der Straße wie beispielsweise<br />
spielende Kinder richtig einzuordnen.<br />
Die Gesetzgebung ist der tatsächlichen Existenz selbst fahrender<br />
Fahrzeuge in vielen Bereichen weit voraus, obwohl in einem<br />
kleinen Industriegebiet in Singapur bereits Tests mit fahrerlosen<br />
<strong>Taxi</strong>s durchgeführt werden. Bis zum vergangenen Jahr hieß es im<br />
Wiener Übereinkommen zum Straßenverkehr von 1968, dass ein<br />
Auto einen Fahrer am Steuer haben müsse. Eine nur wenig<br />
bemerkte Änderung des Übereinkommens lässt nun zu, dass Fahrer<br />
das Steuer fahrerloser Autos loslassen.<br />
Bisher machten die Themen <strong>Taxi</strong> und Mietwagen nur einen<br />
geringen Anteil an der Jahreshauptversammlung des TRB aus,<br />
meist im Rahmen des Behindertentransports. Aber die Aktivitäten<br />
von Apps haben das Thema <strong>Taxi</strong> mehr in den Vordergrund<br />
gerückt. In einer dreistündigen Sitzung („<strong>Taxi</strong>s der Zukunft“)<br />
wurde tapfer versucht, diese dringende Angelegenheit ausführlicher<br />
zu beziffern.<br />
Die sogenannten Transportation Network Companies (TNCs)<br />
verändern die <strong>Taxi</strong>landschaft mit hoher Geschwindigkeit. Es<br />
wurde viel Bezug genommen auf die Deregulierung der Speditionsbranche<br />
in den USA in den 80er-Jahren. Und auch auf plötzliche<br />
Veränderungen in der Musikindustrie, die noch nicht so<br />
lange her sind. Erinnern Sie sich vielleicht noch an Napster? „Es<br />
gibt verschiedene Märkte mit verschiedenen – stellenweise<br />
beschränkten – Regelungen, verschiedenen Preismodellen und<br />
brandneuen Elementen. Jetzt gibt es mindestens zwei verschiedene<br />
Geschäftsmodelle“, so Dr. Ray Mundy (<strong>Taxi</strong>-Experte der Universität<br />
von Missouri). „Die <strong>Taxi</strong>branche wird sich mit<br />
schwindelerregender Geschwindigkeit verändern.“<br />
FLUGHAFEN: TAXIS UND TNCS<br />
„Vergessen Sie nicht, dass diese Änderungen nur gut zwei Jahre<br />
alt sind. Es gibt noch offene Gerichtsfälle in Bezug auf TNCs, die<br />
erst in zwei bis vier Jahren entschieden werden. Und dann wird<br />
Berufung eingelegt.“ Prognosen? „Nein, völlig unmöglich.“ Es<br />
reicht wohl zu sagen, dass die App den Fahrer kontrolliert. Damit<br />
wird ein Arbeitgeber/Arbeitnehmer-Verhältnis geschaffen, wohingegen<br />
der <strong>Taxi</strong>fahrer in den USA ein selbstständiger Betreiber ist.<br />
Dann gibt es noch Versicherungsprobleme, teilweise aus dem<br />
Grund, dass es keine Daten für die TNC-Versicherung gibt. Oder<br />
jedenfalls keine, die die TNCs gerne veröffentlichen würden. Dieser<br />
Datenschutz der TNCs ist ein allgemeines Problem, mit dem<br />
auch die Aufsichtsbehörden zu kämpfen haben. Erst seit Kurzem<br />
scheinen TNCs in Boston und New York bereit zu sein, sich von<br />
FOTOS: Wim Faber<br />
FOTO: Wim Faber<br />
ihren Daten zu trennen. „Und schließlich“, sagte Mundy, „beobachten<br />
die Flughäfen diese Entwicklungen sehr genau und überlegen,<br />
ob sie TNCs in ihre Geschäftsmodelle integrieren.“ Da die<br />
meisten Flughäfen innerhalb und außerhalb der USA diese Punkte<br />
selbst regeln, müssen <strong>Taxi</strong>s vermutlich bald ihre Plätze mit<br />
TNCs teilen.<br />
Den TNCs, die reibungslosen Service mit immer weiter steigender<br />
Qualität anbieten, bereitet die Preissteigerung weiterhin<br />
Kopfzerbrechen. Nach Angaben von Curb, einem weiteren US-<br />
Wettbewerber, können die verschiedenen Mobilitätsmodelle nur<br />
auf einem ausgeglichenen und ebenen Spielfeld vollständig und<br />
fair miteinander konkurrieren. Ubers größer Konkurrent Lyft, der<br />
in 65 Städten in den USA aktiv ist, baut auf den halbherzigen<br />
Fahrgemeinschaftsinitiativen aus den 70ern auf, allerdings mit<br />
anderer Technologie und mehr Effizienz. Die App gibt an, dass<br />
Fahrzeuge und Lebensläufe geprüft werden und für eine angemessene<br />
Versicherung gesorgt wird. Die App ist jetzt 2,5 Jahre<br />
alt und übernimmt nach eigenen Angaben häufig Zubringerfunktionen<br />
zu öffentlichen Transportmöglichkeiten (hauptsächlich in<br />
San Francisco) und stößt in viele Bereiche mit niedrigerem Einkommen<br />
vor. Jüngste Entwicklungen: Lyft Line, ein billigeres<br />
Fahrgemeinschaftssystem für einen oder zwei Fahrgäste und „Fahrerzielort“,<br />
bietet nur Abholungen auf dem Heimweg des Fahrers.<br />
Obwohl Lyft betont, dass „wir uns Regelungen wünschen“, sieht<br />
das Unternehmen die Rahmenbedingungen für die berufliche<br />
Ausbildung der <strong>Taxi</strong>fahrer als eine „Eintrittsbarriere“.<br />
WER KÜMMERT SICH UM DIE UMWELT?<br />
Das Thema Umwelt („Unterstützen TNCs die Umwelt oder schaden<br />
sie ihr vielmehr?“) wurde von Green Tomato Cars, einem vor zehn<br />
Jahren gegründeten, umweltfreundlichen Limousinenunternehmen,<br />
das nun im Eigentum des französischen Unternehmens<br />
Transdev ist, angesprochen. Laut ihm sind in den Bereichen Straßeninfrastruktur<br />
und Technologie umfassende Änderungen im<br />
Gange. „Städte werden vollständig elektrisch betrieben werden.<br />
Ich würde mein Geld auf fahrerlose Elektrofahrzeuge setzen, die<br />
laufend per Induktionsschleifen aufgeladen werden.“ Die Kehrseite<br />
wird sein, dass Apps und Privatfahrzeuge verschwinden und<br />
der flexible öffentliche Personenverkehr die Herrschaft übernimmt.<br />
„Uber und Lyft werden die Lücke umgehend mit mehr<br />
Fahrzeugen füllen und somit zu mehr Staus beitragen.“ Das ist<br />
nicht gerade zum Vorteil der Umwelt. Da Universal-Apps in den<br />
USA gerade der letzte Schrei zu sein scheinen, äußerte Autocab,<br />
ein Zulieferer von Abfertigungssystemen aus dem Vereinigten<br />
Königreich: „Ja, die <strong>Taxi</strong>branche ist wettbewerbsfähig!“ Sie vereinigt<br />
mittlerweile verschiedene und miteinander konkurrierende<br />
Flotten in einer universalen Auftragssoftware. Washington, D. C.<br />
entwickelt intern seine eigene App. Und seine nun aufgeräumte<br />
Flotte akzeptiert jetzt Kreditkarten und wird in wenigen Jahren<br />
vollständig rollstuhlgeeignet sein.<br />
„Was steht von aufsichtsrechtlicher Seite auf dem Spiel?“,<br />
fragte der Berater Bruce Schaller. „Anpassung der gegenwärtigen<br />
aufsichtsrechtlichen Struktur und außerdem die Schaffung eines<br />
ausgeglichenen Spielfeldes oder Einführung von ,Uber-Regelungen‘<br />
mit einer Abwärtsspirale, in der schließlich der am wenigsten<br />
respektierte Betreiber gewinnt.“ Ihm zufolge wird die<br />
wachsende <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche (plus 42 Prozent zwischen<br />
2002 und 2012) von einer archaischen Vorschriftenstruktur<br />
geregelt, die die Vorschriften für <strong>Taxi</strong>s, Mietwagen und TNCs<br />
in einer Behörde vereinen soll.<br />
Gibt es eigentlich auch gute Neuigkeiten? Laut Matt Daus, ehemals<br />
bei der Aufsichtsbehörde in New York und Präsident der<br />
<strong>International</strong> Association of Transportation Regulators IATR, findet<br />
gerade eine aufsichtsrechtliche Gegenreaktion statt. „Uber<br />
und Lyft haben verloren, die Aufsichtsbehörden haben gewonnen.“<br />
Innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren werden in einer der<br />
vielen Gerichtsverhandlungen die TNC-Gesetze für nichtig erklärt<br />
und dann liegt die Verantwortung wieder bei den Aufsichtsbehörden,<br />
so Daus. Und die Datenspionage- und Datenschutzfragen,<br />
gegen die Uber so gekämpft hat, werden auch nicht einfach verschwinden.<br />
Auch in diesem Bereich gibt es Gerichtsverhandlungen.<br />
Wir leben in aufregenden Zeiten. •<br />
wf<br />
Die Jahreshauptversammlung des Transportation<br />
Research Board (TRB) in<br />
Washington DC (11.–15. Januar) ist die<br />
weltgrößte Transportkonferenz mit 12 000<br />
Fachleuten, 5 000 Vorträgen, 750 Sitzungen.<br />
Ein riesiger „Wissenssupermarkt“.<br />
Dieses Mal waren <strong>Taxi</strong>s, Apps und selbst<br />
fahrende Fahrzeuge die heißesten Themen.<br />
10 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
11
TAXI IM WANDEL<br />
TAXI IM WANDEL<br />
ALFRED LAGASSE, CEO DES TLPA:<br />
„ES HAT LANGE GEDAUERT,<br />
BIS DIE BRANCHE<br />
DIE GEFAHR ERKANNT HAT“<br />
Al LaGasse, Geschäftsführer der TLPA,<br />
ist auf die Entscheidungsfreudigkeit ausländischer<br />
Rechtssysteme bei der Ergreifung<br />
strikter Maßnahmen gegen illegale<br />
TNCs sehr neidisch. TNC ist die<br />
Abkürzung für „Transportation Network<br />
Companies“ (Transportnetzwerkunternehmen),<br />
also Vermittler, die eine Verbindung<br />
zwischen Fahrern von nicht gewerblichen<br />
Privatfahrzeugen und Fahrgästen<br />
herstellen. LaGasse wünscht sich,<br />
dass amerikanische Gerichte mehr Stärke<br />
zeigen und dem Beispiel aus dem Ausland<br />
folgen.<br />
Es vergeht kein Tag, an dem nicht eine<br />
der Apps in den Schlagzeilen steht. In<br />
den letzten drei Jahren verbrachte La-<br />
Gasse seine langen Arbeitstage damit,<br />
die Mitglieder im ganzen Land bei ihrem<br />
Kampf gegen die illegalen Apps zu unterstützen.<br />
TAXI TIMES: Begonnen hat alles in<br />
San Francisco …<br />
AL LAGASSE: „Obwohl Uber bereits vor<br />
fünf Jahren in San Francisco seine Anfänge<br />
hatte, blieb das Unternehmen lange<br />
Zeit unbemerkt. Bemerkenswert ist, dass<br />
<strong>Taxi</strong>Magic, nun Curb, vor Uber auf dem<br />
Markt war, aber diese App stellt die Verbindung<br />
zwischen <strong>Taxi</strong>fahrgästen und<br />
lizenzierten <strong>Taxi</strong>unternehmen her.“<br />
»Je mehr Konsens<br />
es innerhalb<br />
der Branche gibt,<br />
umso besser<br />
ist es.«<br />
Welches waren die bedeutendsten<br />
Änderungen in den letzten Jahren?<br />
„In letzter Zeit wurden Uber, Lyft und<br />
Sidecar zu wichtigen Akteuren auf Landesebene.<br />
Vorher waren sie nur auf<br />
einigen Märkten wie San Francisco und<br />
Seattle tätig. Mitte 2013 fing Uber damit<br />
an, auch in Washington, D. C., Boston und<br />
Chicago ihren UberBlack-Dienst anzubieten.<br />
Es dauerte nicht lange und UberX<br />
(UberPop) wurde<br />
eingeführt. Danach<br />
stand dem Wachstum<br />
nichts mehr im Wege. Wir<br />
ließen die Alarmglocken sowohl<br />
auf nationaler als auch internationaler<br />
Ebene läuten, aber viele Mitglieder,<br />
insbesondere die in kleineren Bezirken,<br />
waren der Überzeugung, die TNCs würden<br />
sich auf Großstädte beschränken und<br />
nichts mit ihnen zu tun haben.“<br />
Nun sind sogar relativ kleine Städte<br />
betroffen.<br />
„Es hat lange gedauert, bis die Branche<br />
die nationale und internationale Entwicklung<br />
bemerkt hat. Unsere erste Aufgabe<br />
bestand darin, allen klarzumachen, dass<br />
es sich hierbei um ein branchenweites<br />
Problem handelt. Wir waren da nicht weitergekommen<br />
– bis April 2014, als Lyft<br />
plötzlich innerhalb von einer Woche in<br />
24 US-amerikanischen Großstädten seine<br />
Tätigkeit aufnahm und UberX auf dem<br />
Fuß folgte. Das Rennen um die Marktbeherrschung<br />
im TNC-Bereich und die Fahrer<br />
hatte begonnen.“<br />
FOTO: Wim Faber<br />
Die <strong>Taxi</strong>branche bekam die Auswirkungen<br />
als Erstes zu spüren. In vielen<br />
Gegenden, in denen TNCs seit über<br />
einem Jahr tätig sind, verzeichnete<br />
die <strong>Taxi</strong>branche einen Einkommensrückgang<br />
von ca. 40 Prozent, in San<br />
Francisco spricht man sogar von 65<br />
Prozent.<br />
„Diese Zahl steht in keinem Verhältnis<br />
zur Realität und ist nicht repräsentativ.<br />
Die <strong>Taxi</strong>unternehmen reagierten damals<br />
als Erste. Die Limousinen-Branche inklusive<br />
ihrer Behindertendienstleister wacht<br />
erst jetzt auf. Die hatten vorher andere<br />
Probleme.“<br />
Uber möchte einen rollstuhlgerechten<br />
Dienst in San Francisco anbieten.<br />
„Meiner<br />
Meinung<br />
nach eine reine<br />
PR-Maßnahme. Bisher<br />
ist ihr Angebot für<br />
Menschen mit eingeschränkter<br />
Mobilität miserabel.“<br />
Je mehr Konsens es innerhalb der Branche gibt, umso besser ist es.<br />
Die TNCs haben auch bei der Preisgestaltung<br />
massiv in die <strong>Taxi</strong>branche<br />
eingegriffen.<br />
„Im Allgemeinen liegen ihre Preise<br />
um 20 bis 40 Prozent niedriger, außer<br />
während der kurzfristigen drastischen<br />
Preiserhöhungen, die viel öfter eintreten,<br />
als man denkt. Mehrmals täglich<br />
sind TNCs viel teurer als <strong>Taxi</strong>s. Uber<br />
bietet einen <strong>Taxi</strong>dienst, nennt ihn aber<br />
nicht <strong>Taxi</strong>dienst und denkt somit, die<br />
Regeln, die für <strong>Taxi</strong>s gelten, gelten<br />
nicht für Uber. Das Unternehmen profitiert<br />
von dieser Vorgehensweise und<br />
ihm entstehen auch nicht die Kosten,<br />
die lizenzierten <strong>Taxi</strong>unternehmen auferlegt<br />
werden.“<br />
Die höchsten Einsparungen werden bei<br />
Versicherungen gemacht. Die meisten<br />
TNCs behaupten, ordnungsgemäß versichert<br />
zu sein. Die <strong>Taxi</strong>branche widerspricht<br />
dieser Behauptung vehement.<br />
„Dieser Versicherungsschutz weist große<br />
Lücken auf. So viele Lücken, dass 28 Bundesstaaten<br />
bereits vor der TNC-Versicherung<br />
gewarnt haben. Es handelt sich nicht<br />
um eine Vollversicherung, d. h. man muss<br />
zuerst die Versicherung des Fahrers in<br />
Anspruch nehmen. Erst wenn diese den<br />
Schadensfall nicht reguliert, kann man<br />
den Anspruch gegenüber der Versicherung<br />
von Uber geltend machen. Die Versicherungssituation<br />
hat sich seit den<br />
Anfängen durch den Druck der Öffentlichkeit<br />
zwar gebessert, man darf aber<br />
nicht vergessen, dass ein Kunde, der sich<br />
mit den Geschäftsbedingungen von Uber<br />
einverstanden erklärt, auch auf sein Recht<br />
verzichtet, gegen Uber zu klagen. Das gilt<br />
ebenso für die Fahrer: Auch sie verzichten<br />
auf ihre Rechte.“<br />
Warum macht Uber so ein Theater<br />
wegen der richtigen Versicherung?<br />
12 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
13
TAXI IM WANDEL<br />
„Versicherungsschutz ist ein wesentlicher<br />
Kostenfaktor. Unsere Branche<br />
muss Direktversicherungen abschließen.<br />
Jeder lizenzierte <strong>Taxi</strong>-, Limousinen-,<br />
UberBlack oder UberSUV-Fahrer<br />
und in New York jeder Minicab-Fahrer<br />
hat gewerblichen Direktversicherungsschutz<br />
und das Fahrzeug<br />
ist 24 Stunden<br />
am Tag, 365 Tage im<br />
Jahr versichert. Bei<br />
unserer Versicherung<br />
handelt es sich<br />
um eine gewerbliche<br />
Direktversicherung<br />
und unsere Kfz-<br />
Haftpflichtversicherung<br />
entschädigt die<br />
Geschädigten und erfüllt die staatlichen<br />
finanziellen Versicherungsvoraussetzungen.<br />
Uber hat Unsummen für Lobbyisten<br />
ausgegeben, um sicherzugehen, dass sie<br />
keine Versicherungen gleicher Art und<br />
Qualität abschließen müssen. Sie haben<br />
vermutlich mehr für Lobbyisten ausgegeben<br />
als für den tatsächlichen Versicherungsschutz.<br />
Langfristig gesehen hoffen<br />
sie, so Geld zu sparen. Dies ist einer<br />
der Hauptgründe, warum sie niedrigere<br />
Preise anbieten können.“<br />
Sie sagten, Sie haben die internationale<br />
Branche gewarnt. Hört niemand zu?<br />
„Wir haben viele, sehr intelligente Mitglieder<br />
überall auf der Welt, aber als diese<br />
Geschäftsmodelle zum ersten Mal aufkamen,<br />
war deren Reaktion genau wie unsere:<br />
,Sie werden sich nicht halten‘ und ,Es<br />
gibt ja schließlich Regelungen.‘ Vor allem<br />
wenn es um die öffentliche Sicherheit<br />
geht. Es ist schwer zu glauben, dass man<br />
mit genügend Investitionskapital den gleichen<br />
Dienst wie wir anbieten kann, ohne<br />
die gleichen Voraussetzungen in Bezug<br />
auf die öffentliche Sicherheit zu erfüllen.<br />
Es gibt Regeln für Versicherung, Fahrzeugprüfungen<br />
und Überprüfung der Fahrer.<br />
Die Verletzung dieser Regeln bedeutet<br />
gleichzeitig Kosteneinsparungen. Was die<br />
öffentliche Sicherheit angeht, ist extremes<br />
Sparen keine gute Idee.“<br />
»Mehrmals<br />
täglich sind TNCs<br />
viel teurer als<br />
<strong>Taxi</strong>s.«<br />
Hatten die Aufsichtsbehörden keine<br />
Bedenken?<br />
„Es ist schon so, dass die Aufsichtsbehörden<br />
den TNCs bis auf wenige nicht gerade<br />
wohlwollend gegenüberstehen. Die Aufsichtsbehörden<br />
kennen die Nuancen der<br />
Branche und der öffentlichen Sicherheit.<br />
Die Politiker hingegen<br />
verstehen die<br />
Branche nicht, sie<br />
haben damit nichts<br />
zu tun. Sie finden das<br />
Marketing der TNCs<br />
interessant, das, was<br />
als ,Fahrgemeinschaft‘<br />
bezeichnet<br />
wird. ,Share Economy‘<br />
– das klingt gut,<br />
probieren wir es mal aus. Aber warum<br />
haben wir wohl seit 100 Jahren die Anforderungen<br />
an die öffentliche Sicherheit?“<br />
Politiker üben Druck auf Aufsichtsbehörden<br />
aus.<br />
„Zweifelsohne neigen die Aufsichtsbehörden<br />
dazu, der öffentlichen Sicherheit<br />
den Vorrang zu geben. Sie hören erst<br />
auf, wenn sie dazu aufgefordert werden.<br />
Wir sind sehr enttäuscht über das mangelnde<br />
Durchgreifen der Aufsichtsbehörden.<br />
Wenn man sich mit deren Vertretern<br />
unterhält, merkt man, dass nicht sie die<br />
Fäden ziehen, sondern die Politiker.“<br />
Hat sich nichts geändert? Uber hatte<br />
ein paar schlechte Monate.<br />
„Ja, TNCs mussten Rückschläge einstecken.<br />
Aber man muss hier differenzieren.<br />
Uber ist der Marktführer. In den USA<br />
und fast überall auf der Welt. Uber ist von<br />
allen am aggressivsten, wenn es um die<br />
Verletzung bestehender Regelungen geht.<br />
Sie akzeptieren keinen Widerspruch,<br />
außer wenn er von einem Gericht kommt.“<br />
Wie kam es zu diesen Rückschlägen?<br />
„Es waren vor allem PR-Rückschläge.<br />
Dezember 2014 war im Allgemeinen der<br />
schlechteste Monat für TNCs. Und zwar<br />
aus verschiedenen Gründen: Ubers arrogante<br />
Aussagen über die Überprüfung<br />
von Reportern und zahlreiche im Fokus<br />
der Öffentlichkeit stehende sexuelle<br />
Übergriffe – im Klartext Vergewaltigungen<br />
– weltweit. Die Medien anzugreifen<br />
war keine besonders gute Idee. Vorher<br />
hatten die Medien nichts gemerkt – und<br />
sie sollten sich dafür schämen! Jetzt sind<br />
sie eher bereit, den Geschichten anderer<br />
zuzuhören.“<br />
War Europas Rolle klar?<br />
„Ja, es hat auch geholfen, dass mehrere<br />
europäische Länder rechtlich dagegen vorgegangen<br />
sind. Die Medien haben genauer<br />
hingesehen und Fehler gefunden. Es gibt<br />
vieles, über das in den Medien berichtet<br />
werden kann. Vor allem wenn die Dinge<br />
nicht so liegen, wie Uber sie darstellt. Was<br />
jetzt geschieht? Uber hatte zwei schlechte<br />
Monate und sie erholen sich wieder.<br />
Sie haben Journalisten zu Cocktails eingeladen,<br />
ihr Personal mit erfahrenen<br />
Fachleuten, die einen Ausweg finden können,<br />
aufgestockt. Meine Botschaft: Haltet<br />
die Gesetze ein, wie es die TNCs in New<br />
York auch tun. Nehmt den Fahrern Fingerabdrücke<br />
ab, lasst die Behörden die<br />
Fahrzeuge überprüfen und zahlt Steuern<br />
und Gebühren in der gleichen Höhe wie<br />
andere Betreiber. Es ist offenbar möglich,<br />
in New York gesetzestreu zu arbeiten.<br />
Warum nicht auch in allen anderen<br />
Städten?“<br />
Waren Sie neidisch auf diese europäischen<br />
Länder?<br />
„Ja, ich war neidisch auf den Rest der<br />
Welt. Ich war über unsere eigenen Politiker<br />
und Gerichtsverfahren enttäuscht.<br />
Uber hat das Recht, das Gesetz zu ändern<br />
und gemäß den Regelungen zu arbeiten.<br />
Aber sie betreiben ihr Geschäft mit der<br />
kaum verhohlenen Ausrede ,Wir sind<br />
anders, die Regeln gelten nicht für uns‘.<br />
Es ermutigt uns, dass andere Länder<br />
ihre Gesetze beachten und anwenden.<br />
Wir hoffen, dass unsere Politiker daraus<br />
lernen.“<br />
Uber-Fahrer nehmen auch am Straßenrand<br />
winkende Fahrgäste mit.<br />
FOTO: Wim Faber<br />
„Die Lage ist heikel. Seit mehreren Jahren<br />
drängt Uber Fahrer dazu, unlizenzierte<br />
<strong>Taxi</strong>dienste zu erbringen und<br />
nun, in einigen wenigen Gemeinden, in<br />
denen sie die Politiker dazu gebracht<br />
haben, UberX gesetzlich zuzulassen, fordert<br />
Uber dieselben Fahrer auf, auf der<br />
Straße keine Fahrgäste mehr aufzunehmen,<br />
die nicht die App benutzt haben.<br />
Sonst bekommt Uber seine Provision von<br />
20 Prozent nicht. Es ist überraschend,<br />
dass Fahrer sich immer noch auf der<br />
Straße in die Reihe stellen und versuchen,<br />
illegal an Arbeit auf der Straße zu<br />
kommen – ohne die App.“<br />
Gibt es Uber-Fahrer, die in der Reihe<br />
warten?<br />
„Natürlich! Uber-Fahrer warten vor großen<br />
Restaurants und Unterhaltungstempeln<br />
in Washington, D. C. ,Kann ich Sie<br />
mitnehmen?‘ Das ist der Standard bei<br />
UberX-Fahrern. Schwer abzustellen. Uber<br />
schränkt auch ihre Haftung ein. Uber gibt<br />
zu, dass derjenige, der den Fahrer nicht<br />
über die App bestellt, nicht versichert ist.“<br />
Wie lautet Ihre Empfehlung an die<br />
Betreiber?<br />
„Es ist schwierig, aber wichtig, die eigenen<br />
Dienste objektiv zu beurteilen. Bieten<br />
Sie einen Dienst an, den die Öffentlichkeit<br />
auch benötigt. Überprüfen Sie Ihre Technologie.<br />
Die großen Unternehmen haben<br />
alle Apps von guter Qualität. Die Botschaft<br />
über die Durchsetzung der Gesetze ist in<br />
den USA nicht angekommen. Nun konzentrieren<br />
wir uns auf die öffentliche Sicherheit.<br />
Außerdem werden Positionspapiere<br />
benötigt, in denen unsere Branche einfach<br />
und direkt beschrieben ist. Weder<br />
die Medien noch die Politiker verstehen<br />
die Branche und ihre Probleme.<br />
Je mehr Konsens es innerhalb der Branche<br />
gibt, umso besser ist es. TNCs haben<br />
für jede neue Stadt einen Plan. Wir sind<br />
nicht nur ein einziges Unternehmen. Jede<br />
Stadt hat andere Anforderungen. Wir<br />
haben keine Patentlösung für deren Vorgehen.<br />
Wir müssen die Betreiber in der<br />
Branche dahingehend informieren, dass<br />
ALFRED LAGASSE<br />
Al LaGasse (60), Geschäftsführer des Verbandes <strong>Taxi</strong>cab Limousine &<br />
Paratransit Association (TLPA) in Rockville, Maryland (USA), trat der<br />
Organisation 1978 mit einem Abschluss in Betriebswirtschaft von der<br />
George Mason Universität bei. LaGasse ist vermutlich der am längsten<br />
amtierende Geschäftsführer eines <strong>Taxi</strong>verbandes. Durch seine politischen<br />
Fähigkeiten, Führungsqualitäten und seine detaillierten Branchenkenntnisse<br />
in den USA wurde die TLPA zur führenden Autorität in der<br />
US-amerikanischen <strong>Taxi</strong>-, Limousinen- und Behindertentransportbranche<br />
und er zum Lieblingsmitglied der TLPA.<br />
sie die gleiche starke Botschaft über die<br />
öffentliche Sicherheit verbreiten.“<br />
Ist dies finanziell gesehen nicht ein<br />
sehr unfairer Kampf?<br />
„Wir sind fest entschlossen. Wir müssen<br />
365 Tage im Jahr ständig und unbeirrt<br />
präsent sein. Der Weltverband des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
(IRU) und die nationalen Verbände<br />
müssen alle Präsenz zeigen. Was<br />
Uber in Dezember passiert ist, hat sich<br />
bereits seit drei Jahren angekündigt: zwei<br />
schlechte Monate 2014. Aber da kommt<br />
mehr auf sie zu. Das Personal der TLPA<br />
nimmt um einen bis sechs Mitarbeiter<br />
zu, aber die Anzahl unserer Berater ist<br />
in den Bereichen Recht, Gesetzgebung,<br />
soziale Medien, Versicherung und PR<br />
14 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
15
TAXI IM WANDEL<br />
TAXI IM WANDEL<br />
ex trem gestiegen. Es war eine Belastung,<br />
die unsere Mitglieder mitgetragen haben.<br />
Dieses Jahr müssen wir unsere Gebühren<br />
verdoppeln, da wir beträchtliche Kosten<br />
tragen müssen.“<br />
Kann die Branche von den TNCs lernen?<br />
„Wir verlassen uns zu sehr auf unsere Farben,<br />
die Sichtbarkeit unserer <strong>Taxi</strong>s. Das<br />
reicht nicht mehr. Die Leute ziehen es<br />
vor, keine <strong>Taxi</strong>zentrale mehr anzurufen.<br />
Sie drücken lieber einen Knopf auf ihrem<br />
Smartphone. Die Leute mögen das und ich<br />
mag das auch. Richtig gehandhabt erleichtert<br />
die Technologie unser Leben. Wenn<br />
Sie das Fahrzeug, das Sie abholt, auf dem<br />
Smartphone sehen können, schafft das<br />
Vertrauen in den <strong>Taxi</strong>dienst. Eine tolle<br />
Idee. Eine weitere gute Idee ist die Bewertung<br />
der Fahrer. So werden einige der<br />
Fahrer vielleicht kundenfreundlicher.“<br />
All das ist doch eigentlich selbstverständlich<br />
…<br />
„Die meisten Betreiber in den USA haben<br />
mehr als nur ein Geschäft – die Grenzen<br />
zwischen verschiedenen Diensten sind<br />
<strong>2015</strong>-01_Lordkiss_210x148.qxp_Anzeige A5 quer 28.01.15 16:38 Seite 1<br />
hier eher verschwommen. In den USA<br />
bahnt sich eine Entspannung vieler Anforderungen<br />
an Lizenzierung und öffentliche<br />
Sicherheit in der <strong>Taxi</strong>branche an. Ich glaube<br />
fest daran, dass die Anforderungen an<br />
die öffentliche Sicherheit der TNCs strenger<br />
werden müssen, und genauso wie wir<br />
»Weder die Medien<br />
noch die Politiker<br />
verstehen die<br />
Branche und ihre<br />
Probleme.«<br />
Die weltweit erste und einzige individuell anpassbare<br />
Nackenstütze! Die in den 4 Komponenten<br />
• Fahrergröße • Nackentiefe<br />
• Nackenprofil • Kopf-Schulter-Anpassung<br />
verstellbare Nackenstütze ist für jeden Fahrer und jeden<br />
PKW-Typ geeignet.<br />
Zwei Schaumkörper und das Luftpolster der konkav<br />
gearbeiteten Rückseite des Nackenkissens halten Ihre<br />
Halswirbelsäule in Form und dämpfen dort angenehm<br />
die Vibrationen der Sitzlehne während der Fahrt.<br />
müssen auch sie ihre Daten an die Aufsichtsbehörden<br />
weitergeben. Wir hätten<br />
nichts dagegen, weniger Gebühren an die<br />
Städte zu zahlen, um ebenfalls unsere Preise<br />
zu senken und mit den Preisen der TNCs<br />
mithalten zu können. Und wenn die Regeln<br />
für unsere Wettbewerber nicht mehr so<br />
streng sind, dann auch nicht für uns. Wir<br />
müssen neue Geschäftstaktiken wie kurzfristige<br />
Preiserhöhungen in Betracht ziehen.<br />
Es geht nicht darum, deren Vorgehen<br />
nachzumachen und 7- oder 8-mal so viel zu<br />
berechnen, sondern darum, unseren Fahrern,<br />
die bei schlechtem Wetter draußen<br />
sind, einen Anreiz zu geben, auf der Straße<br />
zu bleiben – für die Fahrgäste.“<br />
Eine universelle App für die USA, wäre<br />
das eine Möglichkeit?<br />
„Das ist eine universelle Idee, die umgesetzt<br />
werden kann. Aber unsere Mitglieder<br />
konnten sich bisher noch auf keine<br />
Methode für eine App einigen. Meiner<br />
Meinung nach sollten wir einen Schritt<br />
nach dem anderen machen, wenn wir das<br />
Ziel je erreichen wollen. Der Markt ist<br />
nicht groß genug für 100 Apps in den USA<br />
und mehr als 100 weltweit.“<br />
Wie viele werden es schaffen?<br />
„Ich denke, weniger als fünf <strong>Taxi</strong>-Apps in<br />
den USA und vielleicht zehn weltweit. Wir<br />
brauchen eine umfassende Deckung. Das<br />
ist ein Ziel, das wir sobald als möglich in<br />
Angriff nehmen sollten. Deshalb glauben<br />
wir, dass GTN eine gute Initiative ist.“ nwf<br />
LORDKISS – das Auto-Nackenkissen<br />
Entwickelt mit 20 Testfahrern und getestet auf mehr als 1 Million Kilo -<br />
metern ist LORDKISS heute pure Freude am Fahren und Ankommen!<br />
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FOTO: Name Name, Name Name<br />
16 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
17<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> TImes<br />
TABULOSE DISKUSSIONEN<br />
Beim Jahrestreffen des sogenannten Glückstädter Kreises war mal<br />
wieder kein heißes Thema tabu. Ist das Gewerbe bereit für tiefgreifende<br />
Veränderungen – auch jenseits des gesetzlichen Rahmens?<br />
So ganz eindeutig lässt sich diese<br />
Frage nach Abschluss der Tagung<br />
nicht beantworten. Zwar wurde<br />
wunderbar über Themen wie Freigabe der<br />
<strong>Taxi</strong>konzessionen, flexible Tarife, <strong>Taxi</strong>-Sharing<br />
oder Kombitickets philosophiert und<br />
kontrovers diskutiert, doch wie viel von<br />
der Theorie wird tatsächlich (gewollt)<br />
umsetzbar sein?<br />
„Man braucht Ideen gar nicht diskutieren,<br />
wenn man diese gleich ablehnt, nur weil<br />
sie derzeit mit dem Rechtsrahmen nicht<br />
vereinbar sind“, wies Michael Müller – in<br />
seiner Funktion als Mitglied des Niedersächsischen<br />
Landesverbands anwesend –<br />
die Bedenken mancher Skeptiker zurück.<br />
Doch beim Jahrestreffen des Glückstädter<br />
Kreises, zu dem sich seit mittlerweile<br />
mehr als zehn Jahren Vertreter der<br />
Nord- und Nordostdeutschen <strong>Taxi</strong>verbände<br />
und Zentralen zusammenfinden, geht<br />
es genau um das tabulose Entwickeln<br />
neuer Ideen und um Angebote, die vor<br />
allem den Bedürfnissen der Kunden entsprechen.<br />
Wie beispielsweise der Wunsch<br />
nach flexibleren <strong>Taxi</strong>tarifen. Sollte man<br />
nicht denjenigen, die oft mit dem <strong>Taxi</strong> fahren,<br />
einen Mengenrabatt geben? Wäre es<br />
gerechtfertigt, den Tarif um die Mittagszeit<br />
zu senken, um so die Auslastung zu<br />
erhöhen? Der Kunde würde solche Tarifmodelle<br />
zweifellos begrüßen, das konnte<br />
allen Anwesenden glaubhaft gemacht<br />
werden.<br />
Vielleicht würde der Kunde auch gerne<br />
ein <strong>Taxi</strong> teilen, auch wenn erste Versuche<br />
diesbezüglich am Münchner Flughafen bisher<br />
wenig Resonanz fanden. Uber & Co<br />
haben in USA längst ein Carpooling-System<br />
entwickelt und es dürfte nur noch eine<br />
Frage der Zeit sein, bis man damit auch in<br />
Europa auf den Markt kommt. Dann müsste<br />
man einem branchenfremden Wettbewerber<br />
abermals das Feld überlassen,<br />
obwohl es ja vereinzelte Lösungen in Hannover<br />
oder Rosenheim gibt. Oder aber man<br />
lässt sich gedanklich auf ganz neue Ansätze<br />
ein: eine Art flexibler Linienverkehr beispielsweise,<br />
bei dem ein Großraumtaxi<br />
immer eine bestimmte Strecke abfährt. Auf<br />
dieser Strecke darf jederzeit und an jeder<br />
Stelle zu- und ausgestiegen werden. Der<br />
Fahrpreis liegt zwischen dem einer <strong>Taxi</strong>fahrt<br />
und dem eines ÖPNV-Tickets. Verdient<br />
wird, wenn genügend Fahrgäste<br />
diese Linie nützen.<br />
Es ist das Wesen des Glückstädter Kreises,<br />
dass solche Ideen angesprochen und<br />
diskutiert werden. Es ist aber auch das<br />
Wesen der <strong>Taxi</strong>branche, dass sich sofort<br />
zahlreiche Bedenkenträger melden. Sei es,<br />
weil man von einem gescheiterten Versuch<br />
einer „in Ansätzen ähnlichen Idee“ aus<br />
dem Jahre anno dazumal berichten kann<br />
oder auch nur, weil man dazu derzeit keinen<br />
rechtlich möglichen Rahmen sieht<br />
(womit wir wieder beim eingangs erwähnten<br />
Zitat wären).<br />
Dirk Ritter von der Hamburger Genehmigungsbehörde<br />
und langjähriger Gast des<br />
Glückstädter Kreises, kritisierte diese<br />
zögerliche Haltung. Das Gewerbe müsse<br />
sich zwingend mehr auf die Kundenwünsche<br />
einstellen. Die meisten Teilnehmer<br />
des Glückstädter Kreises haben dies verinnerlicht.<br />
Das Jahr <strong>2015</strong> wird zeigen, ob<br />
es nur bei heißen Diskussionen bleibt oder<br />
ob entsprechend gehandelt wird. n jh<br />
Organisator<br />
Thomas Lohse<br />
(stehend) begrüßt<br />
die Teilnehmer<br />
des Glückstädter<br />
Kreises.<br />
DER GLOBE-<br />
TROTTER<br />
Michael Müller (rechts) ist viel<br />
unterwegs. Bei der Tagung<br />
des Glückstädter Kreises in<br />
der beschaulichen Idylle eines<br />
Hamburger Vorortes berichtete<br />
der Präsident des BZP von den<br />
Besonderheiten des Istanbuler<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes. In der Stadt gibt<br />
es rund 17 000 Konzessionen,<br />
aber keine klassische <strong>Taxi</strong>zentrale.<br />
Müller war anlässlich der<br />
<strong>Taxi</strong>world Turkey (siehe Seite 25)<br />
in die Stadt am Bosporus gereist<br />
und hatte dort auch gemeinsam<br />
mit BZP-Geschäftsführer Thomas<br />
Grätz und Ben Waldner von taxi.<br />
eu das Istanbuler Büro der IRU<br />
besucht.
Die Charme-Offensive in über 70 Sprachen:<br />
Der <strong>Taxi</strong>-Sprachführer<br />
Einfach zeigen und verstehen!<br />
● 21 Sätze die der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
braucht!<br />
● Verständigung in 74 Sprachen,<br />
ohne die Sprachen zu<br />
beherrschen.<br />
● Einfach drauftippen, und<br />
den Fahrgast lesen lassen.<br />
Nicken oder Kopfschütteln<br />
reicht aus.<br />
TAXIZENTRALEN<br />
DIE STRATEGIE DER<br />
SIEGER-ZENTRALEN<br />
Mitte Dezember wurden 15 große<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen dem „Deutschland-<br />
Test“ unterzogen.<br />
Zentralen aus<br />
Hamburg, Düsseldorf<br />
und München<br />
belegten die ersten<br />
drei Plätze. Welches<br />
Erfolgskonzept haben<br />
die drei Sieger?<br />
Beim Deutschland-Test der<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen bewerteten<br />
die Kunden die Bereiche<br />
<strong>Taxi</strong>- und Kundenservice,<br />
Fahrzeuge, Fahrer sowie<br />
Kundeninformation.<br />
Mit diesem Sprachführer kann sich ein <strong>Taxi</strong>fahrer mit ausländischen Fahrgästen leichter<br />
oder überhaupt verständigen. Die Broschüre enthält alle Sätze, die man im <strong>Taxi</strong> so<br />
braucht von „Bitte schnallen Sie sich an“ bis „Möchten Sie mit Kreditkarte bezahlen?“<br />
Von Japanisch bis Spanisch, von Finnisch bis Russisch, von Farsi bis Urdu sind alle<br />
wichtigen Redewendungen enthalten.<br />
Einfach darauf tippen (deuten) und den Fahrgast lesen lassen. Er braucht dann nur mit<br />
Nicken oder Kopfschütteln zu antworten.<br />
So wird Gastfreundschaft<br />
ganz schnell ganz einfach!<br />
19.80 €<br />
(inkl. MwSt<br />
+ Versand)<br />
FOTO: Fotolia<br />
Es gibt tatsächlich Tabellen, in<br />
denen auch Hamburg mal an der<br />
Spitze steht. Fußballfans seufzen<br />
darüber, <strong>Taxi</strong>fans dagegen freuen sich,<br />
denn die Hansa-Funk-Zentrale ist die beste<br />
<strong>Taxi</strong>-Rufzentrale Deutschlands. Das ergab<br />
Mitte Dezember eine viel beachtete Umfrage<br />
von „Deutschland-Test“ gemeinsam mit<br />
dem Kölner Analyse- und Beratungshaus<br />
Service Value sowie dem Wirtschaftsmagazin<br />
„Focus Money“. Insgesamt erreichte<br />
die Genossenschaftszentrale 79,4 Wertungspunkte,<br />
was noch im Bereich der Note<br />
Eins liegt. 0,8 Prozentpunkte dahinter rangiert<br />
die Rhein-<strong>Taxi</strong>-Zentrale Düsseldorf,<br />
die Münchner IsarFunk-<strong>Taxi</strong>zentrale<br />
belegt mit 76,9 Punkten Rang drei.<br />
Auffällig dabei: Die drei Erstplatzierten<br />
sind allesamt nicht marktbeherrschend.<br />
Hansa vermittelt an 800, Rhein-<strong>Taxi</strong> an<br />
DAS RANKING AUS SICHT<br />
DER SYSTEMANBIETER<br />
fms / Austrosoft:<br />
Platz 1, 2, 3, 4 und 8<br />
gefos:<br />
Platz 5 und 9<br />
microtec:<br />
Platz 6<br />
DDS:<br />
Platz 6<br />
150 und IsarFunk an 440 Fahrzeuge. Das<br />
sind 25 Prozent, 11 Prozent und 13 Prozent<br />
der gesamten <strong>Taxi</strong>flotte.<br />
Anstatt auf Quantität setzen alle drei<br />
Zentralen auf Qualität. Nur wer entsprechende<br />
Schulungen durchläuft, darf an der<br />
Funkvermittlung teilnehmen. Bei Hansa ist<br />
diese Schulungsmaßnahme von der DEKRA<br />
zertifiziert worden. Bei Rhein-<strong>Taxi</strong> hat man<br />
das Siegel durch die Agentur für Arbeit<br />
erhalten. Damit ist die dreimonatige Fahrerausbildung<br />
(180 Zeitstunden) „bildungsgutscheintauglich“,<br />
das heißt, Arbeitslose<br />
bekommen die Kosten (2 280 Euro) auf<br />
Antrag erstattet. Neben der Vorbereitung<br />
auf die Ortskundeprüfung werden bei<br />
Rhein-<strong>Taxi</strong> auch die Themenspektren<br />
Als kleine lustige Zugabe, kann man den Sprachführer auch mit einer zusätzlichen 75. Sprache erhalten – dem Dialekt der jeweiligen<br />
Region und dem entsprechenden Cover der Stadt dazu. Bereits erhältlich sind Berlin, Frankfurt, München, Köln, Leipzig und Dresden.<br />
WILLKOMMEN,<br />
WELCOME,<br />
BIENVENUE!<br />
Wenn die Welt zu Gast in Köln ist –<br />
der <strong>Taxi</strong>-Sprachführer.<br />
Der neue EKO-Umbau zum<br />
Rollstuhlbeförderungsfahrzeug<br />
Effizient<br />
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Original<br />
Gabriele Kröber (Hrsg.)<br />
Autorin Gabi Kröber, Der <strong>Taxi</strong>-Sprachführer, 179 Seiten, Ringbuchbindung, ISBN 978-3-955008-02-7<br />
Bestellung unter: taxi-<strong>Times</strong>-Verlag Verlag München<br />
Telefon: 089/215 48 30 75; Mail: info@taxi-times.com; www.taxi-times-shop.com<br />
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TAXIZENTRALEN<br />
ADVERTORIAL<br />
Umgang, Service, Fahrer und Autos behandelt.<br />
Wenn die Fahrer dies dann alles<br />
umsetzen, entsteht ein positives Gesamtbild.<br />
„Jeder Rhein-<strong>Taxi</strong>-Fahrgast ist zufrieden<br />
mit der Beförderung, ohne dies an<br />
Details festmachen zu können“, erläutert<br />
Geschäftsführer Hans Becker die Philosophie.<br />
IsarFunk erlaubt erst dann eine Teilnahme<br />
an der Auftragsvermittlung, wenn<br />
die Fahrer vorher einen viertägigen Qualitätskurs<br />
absolviert haben.<br />
Strenge Maßstäbe gelten bei den Fahrzeugen<br />
der Vertragspartner. Rhein-<strong>Taxi</strong><br />
schreibt das Modell und das Alter vor. Es<br />
Mit wohltätigen<br />
Aktionen wie hier<br />
einer kostenlosen<br />
Türwerbung für<br />
eine soziale Hamburger<br />
Einrichtung<br />
erzielt Testsieger<br />
Hansafunk hohe<br />
Sympathiewerte.<br />
müssen E-Klassen von Mercedes sein, die<br />
nicht älter als 48 Monate sein dürfen. Nicht<br />
ganz so streng agieren hier Isar- und Hansafunk,<br />
sie machen den eigenständigen<br />
Unternehmern bei der Markenwahl keine<br />
Vorgaben, führen allerdings jährliche Qualitätsüberprüfungen<br />
durch. Fahrzeuge mit<br />
Beulen oder Verschmutzungen müssen<br />
innerhalb kurzer Zeit repariert bzw. gesäubert<br />
werden, ansonsten droht der Ausschluss<br />
von der Funkvermittlung.<br />
Diese wiederum erfolgt bei allen drei<br />
Zentralen über das gleiche System von<br />
FMS, das vieles kann, was für eine effizi-<br />
»Der Fahrgast soll mit der<br />
Beförderung zufrieden<br />
sein, ohne dies an Details<br />
festmachen zu können.«<br />
Hans Becker, Rhein-<strong>Taxi</strong><br />
ente und kundengerechte Auftragsvermittlung<br />
nötig ist, aber auch entsprechend<br />
kostet, weswegen die Funk- und Vermittlungsgebühren<br />
meist höher ausfallen als<br />
bei den unmittelbaren Konkurrenten. Hansa-Funk<br />
verlangt zwischen 265 und 465<br />
Euro monatlich pro Fahrzeug, IsarFunk<br />
zwischen 220 und 290 Euro und bei Rhein-<br />
<strong>Taxi</strong> sind es sogar 500 Euro netto. Dafür<br />
gibt es aber deutlich mehr Aufträge pro<br />
Schicht, betonen alle drei Zentralen. „Bei<br />
uns kostet die Vermittlung weniger als bei<br />
den Wettbewerbern“, sagt beispielsweise<br />
Dirk Schütte von Hansa-Funk, ohne dabei<br />
konkrete Werte zu nennen. Das macht<br />
dafür Hans Becker aus Düsseldorf. Seine<br />
Teilnehmer müssten 75 Cent pro Auftrag<br />
bezahlen.<br />
Letztlich schließt sich damit wieder der<br />
Kreis. Wer viel investiert, bekommt viele<br />
Fahrtbestellungen durch zufriedene Kunden.<br />
Kunden, die dann bei Umfragen „ihrer“<br />
Zentrale auch die Note Eins geben. n jh<br />
NÄCHSTER TAXITREFF<br />
FINDET AUF MALLORCA STATT<br />
Erstmals wird eine deutschsprachige <strong>Taxi</strong>messe in Spanien<br />
veranstaltet. Aussteller und Besucher treffen sich auf Mallorca.<br />
Mit im Programm: ein Seminar von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>.<br />
In dieser mediterranen Atmosphäre findet<br />
Ende Oktober der <strong>Taxi</strong>treff statt.<br />
PLATZ 1 UNTER DEN MEGA-ZENTRALEN<br />
Am Ende fehlte nur ein Punkt hinter dem Komma:<br />
Die Berliner <strong>Taxi</strong>zentrale „TZB“ hat beim nebenstehenden<br />
Vergleichstest den Sprung auf das Siegerpodest<br />
knapp verpasst. Trotzdem war die Freude in der<br />
Hauptstadt groß, denn mit 5.700 angeschlossenen<br />
<strong>Taxi</strong>s ist ein ausgewogenes Qualitäts- und Kontrollmanagement<br />
ungleich schwerer. Man fühlt sich auf<br />
Augenhöhe mit den etablierten Qualitätszentralen:<br />
„Der Aufstieg in die Qualitätsliga ist gelungen“, freut<br />
sich Geschäftsführer Hermann Waldner. Er sieht die<br />
positive Bewertung durch den Kunden als Ergebnis<br />
intensiver Arbeit der letzten Jahre.<br />
Im Mittelpunkt stand dabei die Verbesserung der<br />
Kommunikation zwischen der Zentrale und den Teilnehmern,<br />
Fahrern sowie Fahrgästen. Im Call-Center,<br />
wo pro Schicht rund 8 Millionen Fahrtaufträge im<br />
Jahr 2014 aufgenommen wurden, sind zwei Mitarbeiter<br />
speziell dafür abgestellt, Sonderprobleme wie<br />
Beschwerden, Verlustmeldungen und komplizierte<br />
Vorbestellungen zu bearbeiten.<br />
In der Verwaltung kümmert sich zudem ein fünfköpfiges<br />
Team um die organisatorischen Belange aller<br />
betreiben ist sicherlich ein Luxus, der sich jedoch<br />
durch die hohe Anzahl an Teilnehmern bezahlen<br />
lässt“, bilanziert Waldner.<br />
Als weiteren Erfolgsbaustein für den vierten Platz<br />
(„Platz 1 unter den Mega-Zentralen“, hebt Waldner<br />
hervor) sieht man bei TZB die kontinuierliche<br />
Verbesserung der Dienstleistung <strong>Taxi</strong>. Innerhalb der<br />
großen Flotte gibt es seit längerem so genannte VIP-<br />
<strong>Taxi</strong>s, also gut gepflegte, saubere Fahrzeuge ohne<br />
Unfallschäden.<br />
Dazu gesellen sich seit 2014 noch die „VIP-B-Fahrer“<br />
– erfahrene Kollegen, die einen zweitägigen Fortbildungskurs<br />
mit Prüfung absolvierten, bei dem sie<br />
Tipps und Hintergrundwissen vermittelt bekommen<br />
haben, um gegenüber den Kunden als das aufzutreten,<br />
was sie auch wirklich sind: Profis am Steuer.<br />
Die ersten VIP-Fahrer und <strong>Taxi</strong>s wurden speziell<br />
an Hotels im hochwertigen Preissegment vermittelt.<br />
Doch da mittlerweile mehr als 1.100 Fahrer die<br />
freiwillige Weiterbildung besucht haben, konnte man<br />
das Garantieversprechen auf einen noch breiteren<br />
Kundenstamm ausbauen. Jetzt können auch schon<br />
Beteiligten. „Einen so hohen Personalaufwand zu „normale“ Kunden bedient werden. <br />
jh<br />
FOTO: Weilandt<br />
FOTOS: Much<br />
Michael Much, Schöpfer und Organisator des <strong>Taxi</strong>treffs, hatte<br />
schon zum Ende seiner sechsten Veranstaltung angekündigt, sich<br />
für die siebte Auflage etwas Neues einfallen zu lassen. Er hat Wort<br />
gehalten und den Veranstaltungsort von Bad Tölz im Süden<br />
Deutschlands nach Mallorca im Süden Spaniens verlegt. Das Hotel<br />
Lido Park in Paguera wird Ende Oktober <strong>2015</strong> der Schauplatz für<br />
den 7. <strong>Taxi</strong>treff sein. Teilnehmen können bis zu 50 Aussteller und<br />
500 Besucher.<br />
Etliche Firmen, darunter unter anderem Hale, MPC Software,<br />
taxi.eu, DMRZ oder Opta Data, haben den Frühbucherrabatt<br />
genutzt und sich bereits als Aussteller angemeldet. Bis zu 50<br />
Aussteller können in der Hotellobby und den Tagungsräumen ihre<br />
Produkte und Dienstleistungen präsentieren.<br />
Als Besucher sind <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer aus<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeladen. Die Pauschalreise<br />
kann für zwei bis vier Tage gebucht werden, Flüge nach<br />
Palma de Mallorca gehen von den wichtigsten Flughäfen ab. Das<br />
Hotel ist etwa 20 Autominuten vom Airport entfernt.<br />
Veranstalter Michael Much hat auf seiner Homepage www.<br />
taxitreff.de verschiedene Pauschalangebote ab 99 Euro inklusive<br />
Mehrwertsteuer pro Person und Nacht veröffentlicht, in denen<br />
der Hoteltransfer, Übernachtung(en) im Einzel-, Doppel- oder<br />
Familienzimmer mit Halbpension, der kostenlose Eintritt zum <strong>Taxi</strong>treff<br />
sowie die Teilnahme am „Spanischen Abend“ enthalten sind.<br />
In das Rahmenprogramm wird auch ein optional buchbares<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Seminar „<strong>Taxi</strong> im Wandel“ integriert (70 Euro brutto).<br />
Dabei werden Experten zu verschiedenen Themen sprechen. „Im<br />
letzten Jahr vor der geplanten Einführung des Fiskaltaxameters<br />
informieren Fachleute über den aktuellen Stand“, kündigt <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> Chefredakteur und Seminar-Moderator Jürgen Hartmann<br />
an. „Wir werden aber auch die Anpassung der Krankenfahrtenentgelte<br />
an die Mindestlohnanforderungen thematisieren und die<br />
Stärken und Schwächen des Personenbeförderungsgesetzes kritisch<br />
hinterfragen.“ Das dreistündige Seminar wird im gleichen<br />
Hotel abgehalten, in dem auch der <strong>Taxi</strong>treff stattfindet.<br />
„Durch dieses noch nie dagewesene Veranstaltungskonzept<br />
können sich <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer in aller Ruhe bei<br />
den Ausstellern über deren Produkte informieren, ein spannendes<br />
Seminar besuchen und dazwischen die Sonne Spaniens bei einem<br />
Meerspaziergang genießen“, erläutert Veranstalter Michael Much<br />
die Besonderheit des diesjährigen <strong>Taxi</strong>treffs. „Darüber hinaus<br />
besteht während unseres Spanischen Abends die Möglichkeit zum<br />
intensiven Erfahrungsaustausch mit den anderen Unternehmer-<br />
Kollegen.“<br />
20 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong>
TAXIZENTRALEN<br />
TAXIZENTRALEN<br />
TAXI.EU STARTET<br />
MOBILES BEZAHLEN<br />
Mit einem Pilotversuch in Berlin will die App taxi.eu eine schnelle<br />
bargeldlose Zahlung über Smartphones ermöglichen. Ein wichtiger<br />
Partner ist der Anbieter PayPal.<br />
Mit plakativer Außenwerbung<br />
machen<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>s auf<br />
das Mobile Payment<br />
aufmerksam.<br />
lungsmerkmal verweisen kann: Die bargeldlose Zahlung kann<br />
auch dann erfolgen, wenn der Kunde am Halteplatz ohne vorherige<br />
App-Bestellung zugestiegen ist. „In diesem Fall muss der<br />
Fahrer auf seinem Terminal lediglich einen Aktivierungscode<br />
anfordern“, schildert Stephan Müller von taxi.eu die Vorgehensweise.<br />
„Der Fahrgast muss diesen Code in sein Smartphone eingeben<br />
und anschließend die Zahlung autorisieren.“<br />
Durch die zusätzliche Integration von PayPal konnte mit dem<br />
Unternehmen zum Start des Pilotversuchs eine umfangreiche<br />
Marketing-Kampagne vereinbart werden. PayPal wird den neuen<br />
Dienst an wichtigen Berliner Verkehrspunkten wie Bahnhöfen<br />
und am Flughafen plakativ bewerben. Deshalb fahren rund 900<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>s seit einigen Wochen mit einer entsprechenden<br />
Außenwerbung an den Türen.<br />
Der Start des Mobile Payment erfolgt für Berlin übrigens genau<br />
zum richtigen Zeitpunkt. Als erste Stadt in Deutschland hatte die<br />
zuständige Aufsichtsbehörde vor Kurzem eine Verordnung erlassen,<br />
die alle Berliner <strong>Taxi</strong>s zur Akzeptanz von mindestens drei gängigen<br />
Kreditkarten verpflichtet. Spätestens ab Mai dürfen dann <strong>Taxi</strong>s,<br />
deren Fahrer keine Kreditkartenzahlung akzeptieren, keine Fahrgäste<br />
mehr aufnehmen. „Kreditkarten haben die meisten unserer<br />
angeschlossenen <strong>Taxi</strong>s bisher auch schon akzeptiert und die Zahlung<br />
über entsprechende Hilfsgeräte abgewickelt“, stellt Hermann Waldner<br />
klar. „Dass wir mit taxi.eu-Payment nun ein zusätzliches und<br />
sehr unkompliziertes Verfahren anbieten können, ist gegenüber<br />
Wettbewerbern wie Uber, mytaxi und anderen ein deutliches Zeichen<br />
unserer Leistungsfähigkeit.“ n jh<br />
VON BERLIN<br />
NACH EUROPA<br />
5 700 <strong>Taxi</strong>s fahren in der<br />
deutschen Hauptstadt für<br />
die <strong>Taxi</strong>zentrale Berlin TZB.<br />
Schätzungsweise rund ein<br />
Fünftel von ihnen werden<br />
das taxi.eu-Payment testen,<br />
schätzen die Verantwortlichen<br />
der <strong>Taxi</strong>zentrale.<br />
Um mitmachen zu können,<br />
müssen sowohl der Fahrer<br />
als auch das Fahrzeug<br />
registriert sein. Wie immer<br />
bei <strong>Taxi</strong> Berlin erfolgt die<br />
Teilnahme auf freiwilliger<br />
Basis. Wenn sich der<br />
Pilotversuch bewährt,<br />
sollen auch die anderen<br />
Zentralen, die bisher<br />
an der taxi.eu-Vermittlung<br />
angeschlossen<br />
sind, diese Funktion<br />
integrieren können.<br />
Seit Kurzem können Berliner Fahrgäste ihre <strong>Taxi</strong>fahrt per<br />
Kredit- oder EC-Karte begleichen, ohne dass dafür ein<br />
zusätzliches Terminal nötig ist. Die Zahlung wird über<br />
die taxi.eu-App abgewickelt. Das Unternehmen fms/austrosoft,<br />
über dessen System <strong>Taxi</strong>bestellungen aller Art an die Fahrzeuge<br />
von Zen tralenflotten vermittelt werden,<br />
hat die dazu nötige Schnittstelle programmiert.<br />
Dabei wurde erstmals auch die Zahlungsoption<br />
PayPal integriert. In den<br />
kommenden Wochen wird die Praxistauglichkeit<br />
der neuen App (taxi.eu-Payment)<br />
an den rund 5 700 <strong>Taxi</strong>s der Berliner Zentrale<br />
TZB getestet.<br />
Der Transaktionsvorgang wird ausschließlich<br />
über das Smartphone des Kunden<br />
autorisiert. Der Fahrgast muss seine<br />
Kreditkarte im Vorfeld registriert und<br />
autorisiert haben bzw. über ein Konto bei PayPal verfügen. Auf<br />
Fahrerseite wird die Bezahlung über das Auftragsterminal oder<br />
optional über die Fahrer-App abgewickelt. Konkret: Bei Fahrt ende<br />
aktiviert der Fahrer den Mobile-Payment-Zahlungsmodus und<br />
gibt den Fahrpreis ein. Dieser erscheint nun auf dem Smart phone-<br />
Display des Kunden und wird bestätigt. Anschließend bestätigt<br />
»Ein deutliches<br />
Zeichen für die<br />
Leistungs fähigkeit<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes.«<br />
Hermann Waldner<br />
22<br />
taxi.eu-Payment läuft<br />
auf den PDA- und<br />
DBGtouch-Geräten<br />
sowie im Menü der<br />
Fahrer-App.<br />
auch der <strong>Taxi</strong>fahrer die Zahlung, die damit abgeschlossen ist.<br />
Die Abrechnung übernimmt die <strong>Taxi</strong>zentrale.<br />
Hermann Waldner, Geschäftsführer von TZB und in Personalunion<br />
Mitbegründer der App taxi.eu, schließt mit dieser zusätzlichen<br />
Zahlungsoption eine Lücke zu den konkurrierenden Apps.<br />
Mytaxi, über deren App Fahrten direkt auf<br />
die Smartphones angeschlossener <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
und Unternehmer geleitet werden,<br />
hatte ein ähnlich einfaches Mobile-Payment-System<br />
bereits 2013 eingeführt. <strong>Taxi</strong><br />
Deutschland, ein Wettbewerber speziell<br />
auf dem deutschen Markt, bietet seit 2014<br />
eine mobile Zahlungslösung an.<br />
Vor allem bei diversen Vergleichstests<br />
unter den nationalen und internationalen<br />
<strong>Taxi</strong>-Apps hatte taxi.eu immer wieder<br />
wegen einer bisher fehlenden Payment-<br />
Lösung Minuspunkte bekommen. Zuletzt musste man sich bei<br />
einem Ranking des Verbraucherportals vergleich.org nur knapp<br />
hinter mytaxi geschlagen geben. Künftig hofft man auf bessere<br />
Bewertungen und den Sprung auf Platz eins.<br />
Vor allem auch deshalb, weil taxi.eu mit seiner Mobile-Payment-Lösung<br />
gegenüber dem Wettbewerber auf ein Alleinstel-<br />
FOTOS: TZB<br />
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MESSE<br />
MESSE<br />
Die meisten <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
beim Salon zeigten sich<br />
optimistisch bezüglich<br />
des neuen <strong>Taxi</strong>gesetzes.<br />
28 Aussteller<br />
präsentierten sich<br />
auf der <strong>Taxi</strong>world<br />
Turkey.<br />
Ein Seminar handelte von der Rolle<br />
von <strong>Taxi</strong>s im Jahr 1914.<br />
FRANKREICHS<br />
OPTIMISMUS<br />
Die letzte Entscheidung zum neuen Gesetz<br />
über <strong>Taxi</strong>s und Limousinen ist noch nicht<br />
gefallen, aber die Atmosphäre bei der alle zwei<br />
Jahre stattfindenden <strong>Taxi</strong>messe Salon de <strong>Taxi</strong>s<br />
in Paris war dennoch optimistisch.<br />
TÜRKEIS<br />
OPTIMISTISCHER<br />
MESSESTART<br />
Ungewöhnliche Hersteller neben<br />
den traditionellen <strong>Taxi</strong>marken.<br />
Es war keine Überraschung, dass sich<br />
die meisten Seminare der Konferenz<br />
Ende Januar um die neuen Gesetze<br />
für <strong>Taxi</strong>s und Limousinen (Mietwagen mit<br />
Chauffeur) drehten und es dort nur noch<br />
Stehplätze gab. Eines der Themen war<br />
typisch französisch: Ein Seminar ehrte die<br />
heroischen Bemühungen der Pariser <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
im Ersten Weltkrieg, so viele Soldaten<br />
wie möglich an die Marne-Front in<br />
der Nähe von Paris zu bringen. Die Renault-<strong>Taxi</strong>s<br />
(eines wurde beim Salon ausgestellt)<br />
des <strong>Taxi</strong> unternehmens G3<br />
transportierten 5 000 Soldaten in zwei<br />
Tagen. (Die Seminare – in französischer<br />
Sprache – können unter www.salondestaxis.com<br />
abgerufen werden.)<br />
STEIGENDES INTERESSE<br />
Mit mehr als 5 000 Besuchern ist der Salon<br />
die Hauptmesse in Frankreich. 1998 ins<br />
Leben gerufen und von Marc Szperling veranstaltet,<br />
ist die diesjährige Messe – die<br />
zwölfte – bisher die größte: um 1 000 Quadrat<br />
meter mehr als 2013. „Dies betont das<br />
steigende Interesse der Zulieferer der <strong>Taxi</strong>branche,“<br />
so Szperling. „Obwohl <strong>Taxi</strong>fahrer,<br />
die die meisten Besucher des Salon<br />
stellten, sich um ihre Zukunft Sorgen<br />
machen, konnte ein deutlicher Anstieg der<br />
Besucherzahlen beobachtet werden. Ich<br />
bin mir sicher, dass sich die in Frankreich<br />
sehr stark vertretene <strong>Taxi</strong> branche an die<br />
neuen Anforderungen der Kunden anpassen<br />
wird.“<br />
»Apps dürfen keine<br />
privaten Fahrer<br />
mehr vermitteln.«<br />
Serge Metz<br />
Fast die Hälfte der Ausstellungsfläche war<br />
von der größten Pariser <strong>Taxi</strong> zentrale und<br />
ihren Partnern besetzt: Group G7. Dieses<br />
Unternehmen fungiert nicht nur als <strong>Taxi</strong>zentrale,<br />
sondern verkauft und vermietet<br />
auch Fahrzeuge (mit und ohne Lizenzen)<br />
und sonstiges <strong>Taxi</strong> zubehör. Außerdem bietet<br />
es Fahrer schulungen an. „Wir freuen<br />
uns über das neue Gesetz, über das fast<br />
am letzten Tag des Jahres 2014 abgestimmt<br />
wurde. Nun hängt es jedoch davon ab, wie<br />
die Behörden die illegalen Apps stoppen<br />
werden,“ so der CEO von G7, Serge Metz.<br />
„Das Gute ist, dass jede App lizenzierte<br />
<strong>Taxi</strong>- oder Limousinenfahrer einsetzen<br />
muss. Apps dürfen keine privaten Fahrer<br />
und Fahrzeuge mehr vermitteln.“<br />
SEHR NATIONALER MARKT<br />
Die hohe Anzahl an Branchen verbänden<br />
und Gewerkschaften ist nicht gerade ein<br />
Vorteil für die Branche in Frankreich: Etwa<br />
zehn (!) waren im Eingangs bereich des<br />
Salon vertreten, sie nahmen jedoch bei Weitem<br />
weniger Platz ein als die Fahrzeuglieferanten.<br />
Skoda, VW, Opel, Renault, Citroën<br />
und Mercedes waren unübersehbar, neben<br />
eher ungewöhnlichen <strong>Taxi</strong>marken wie Infiniti<br />
und Suzuki. Neben den führenden Lieferanten<br />
von Dachlichtern und Taxametern<br />
auf dem nun offenen französischen Markt<br />
(ATA, Kienzle und Hale) konzentrierten sich<br />
viele unabhängige und meist französische<br />
Lieferanten auf <strong>Taxi</strong>-Apps, wobei Offwigo<br />
eines der interessantesten Start-ups ist. In<br />
dieser Hinsicht bleibt Frankreich ein sehr<br />
besonderer und eigenständiger, aber auch<br />
sehr nationaler Markt. •<br />
wf<br />
FOTOS: Wim Faber<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Seit diesem Jahr hat nun auch<br />
die Türkei ihre erste <strong>Taxi</strong>messe.<br />
In Istanbul zeigten knapp 30<br />
Aussteller ihre Produkte auf der<br />
<strong>Taxi</strong>world Turkey.<br />
Mit einer feierlichen Ansprache durchschnitt Yahya Uğur,<br />
Präsident des Istanbuler <strong>Taxi</strong>verbands, das rote Band<br />
und eröffnete damit die erste <strong>Taxi</strong>-Fachmesse auf türkischem<br />
Boden. Dort zeigten sich Verbände, Fahrergewerkschaften,<br />
zahlreiche Dienstleister und Anbieter diverser <strong>Taxi</strong>zubehör-Produkte.<br />
Fahrzeughersteller waren nicht zu finden, obwohl in der<br />
zu gut zwei Dritteln gefüllten Istanbuler Messehalle noch Platz<br />
gewesen wäre.<br />
Da in Istanbul und anderen türkischen Städten demnächst<br />
neue <strong>Taxi</strong>-Regelungen in Kraft treten, konzentrierten sich die<br />
Aussteller auf die Bedürfnisse des Heimatmarktes. Die Digitalisierung<br />
schreitet dabei auch im türkischen <strong>Taxi</strong>gewerbe voran.<br />
Diverse App-Anbieter wie Takside, IQ-<strong>Taxi</strong>, Bitaksi (die türkische<br />
Variante von mytaxi) oder auch taxi.eu ermöglichen der Branche,<br />
die bisher übliche Bestellung an den Halteplätzen um die Ecke<br />
um eine weitaus effizientere Methode zu ergänzen. Das bei Bitaksi<br />
ausgestellte <strong>Taxi</strong>modell eines historischen „Istanbul T 48“ hatte<br />
deshalb einige Symbolkraft: Noch ist der türkische <strong>Taxi</strong>markt sehr<br />
traditionsbestimmt, doch die Zukunft in Form von Smartphone-<br />
Apps lauert bereits im Hintergrund. •<br />
jh<br />
Großes Interesse an der Bestell-App von taxi.eu.<br />
Eine Delegation aus Ankara knüpft erste Geschäftskontakte.<br />
TAXAMETER-<br />
BOOM<br />
17 000 <strong>Taxi</strong>s fahren in<br />
Istanbul. Kein Wunder,<br />
dass zahlreiche<br />
Taxameter-Hersteller<br />
ihre Produkte anboten.<br />
Neben den<br />
türkischen Platzhirschen<br />
Alberen und<br />
Taksim und dem Neuling ATA auch etliche im<br />
europäischen Raum bekannte Hersteller wie<br />
Digitax, <strong>Taxi</strong> tronic und Semitron. Der griechische<br />
Hersteller präsentierte als Neuheit den<br />
Thermo-Drucker LP 50, der per Kabel oder<br />
per Bluetooth mit dem Taxameter verbunden<br />
wird. <br />
jh<br />
24 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
25
NEWS<br />
NEWS<br />
ATHENER TAXIFAHRER LEIDEN<br />
Rauschfreie Übertragung digitaler Töne ins Autoradio.<br />
DIE PERSÖNLICHE PLAY-LIST<br />
IM AUTORADIO<br />
Speziell entwickelte Audio-Anschlüsse<br />
ermöglichen die Übertragung der Smartphone-Daten<br />
auf das Handy. Entsprechende<br />
Produkte präsentierte der<br />
Hersteller Griffin Technology kürzlich<br />
auf einer Fachmesse in Las Vegas.<br />
Unter dem Namen „iTrip AUX Bluetooth“<br />
ist beispielsweise ein Kabel erhältlich,<br />
das eine Bluetooth-Verbindung zu<br />
jedem mit AUX ausgestatteten Autoradio<br />
ermöglicht. Der iTrip AUX Bluetooth<br />
muss lediglich mit dem Stromanschluss<br />
des Autos verbunden werden und im<br />
zweiten Schritt das beigefügte AUX-<br />
Kabel mit der AUX-in-Buchse des Autos.<br />
Anschließend wird dank spezieller Technik<br />
klarer Sound von jedem bluetoothfähigen<br />
Smartphone oder Tablet von der<br />
NEUES FUNKGERÄT BEI INTAX<br />
Der für viele Marken als <strong>Taxi</strong>-Serien-<br />
Umrüster tätige Betrieb Intax reagiert<br />
auf die Abkündigung der bisher optional<br />
angebotenen analogen Funkgeräte. Man<br />
stelle nun sukzessive auf die Motorola-<br />
MOTOTRBO-Serie um, teilte das Unternehmen<br />
mit. Bei Intax ist es üblich, für<br />
jedes <strong>Taxi</strong>modell auch einen Einbauraum<br />
für Funkgeräte anzubieten, meist eine<br />
Konsole, die bei Ausmusterung eines<br />
<strong>Taxi</strong>s wieder spurlos rückrüstbar ist. Da<br />
die neuen Funkgeräte allerdings über<br />
eine größere Einbautiefe verfügen sowie<br />
über eine kaum sichtbare Änderung der<br />
Frontplatte, sei der Einbau bei je dem<br />
<strong>Taxi</strong>modell mit vielfachen Änderungen<br />
AUX-in-Buchse zum Autoradio drahtlos<br />
übertragen.<br />
Beim zweiten Produkt des Autozubehör-Herstellers<br />
mit Sitz in Nashville/USA<br />
und London – „iTrip AUX AutoPilot“ – ist<br />
das Kabel mit einem All-in-One-Design<br />
ausgestattet und ermöglicht mit einer<br />
Ladekapazität von zwölf Watt das Laden<br />
von iOS-Geräten über den Zigarettenanzünder<br />
des Autos. Während des Ladevorgangs<br />
wird das digitale Tonwiedergabesystem vom<br />
iOS-Gerät des Anwenders in rauschfreie<br />
Töne mit analogem Audioausgang konvertiert<br />
und durch die AUX-in-Buchse zum<br />
Autoradio übertragen. Beide Produkte kosten<br />
rund 50 Dollar (knapp über 40 Euro)<br />
und sind online über die Unternehmenshomepage<br />
zu bestellen. <br />
jh<br />
verbunden gewesen – eine „kleine<br />
Herkules-Aufgabe“, so Marco Kimme<br />
von Intax. Umfangreiche Informationen<br />
sowie Beratungen zu den Geräten<br />
stehen unter www.intax.de oder unter<br />
www.motorolasolutions.com/XC-DE/<br />
Product+Lines/MOTOTRBO zur Verfügung.<br />
jh<br />
SENAT BESCHLIESST<br />
KREDITKARTENPFLICHT<br />
Der Berliner Senat hat Anfang Januar eine<br />
Verordnung erlassen, wonach <strong>Taxi</strong>s der<br />
Hauptstadt künftig verpflichtet sind, mindestens<br />
drei gängige Kreditkarten zu<br />
akzeptieren. Diese gilt ab 8. Mai <strong>2015</strong>.<br />
Wörtlich heißt es in der Verordnung unter<br />
anderem: „Die Beförderung von Personen<br />
darf mit der Taxe nicht durchgeführt werden,<br />
wenn ein funktionsfähiges Abrechnungssystem<br />
oder Abrechnungsgerät vor<br />
Fahrtbeginn nicht zur Verfügung steht.“<br />
Berlin ist damit die erste Großstadt in<br />
Deutschland, die eine Kreditkartenakzeptanz<br />
bei <strong>Taxi</strong>s gesetzlich vorschreibt. jh<br />
EICHGEBÜHREN<br />
WERDEN TEURER<br />
Seit 1. Januar <strong>2015</strong> gelten in Deutschland<br />
ein neues Mess- und Eichgesetz sowie eine<br />
neue Verordnung. Dadurch steigen die<br />
Gebühren für eine Nacheichung von bisher<br />
58 auf 76,80 Euro. Noch komplizierter wird<br />
es bei der Ersteichung, die künftig durch<br />
ein sogenanntes Konformitätsbewertungsverfahren<br />
ersetzt wird. Dabei muss der Hersteller<br />
nachweisen, dass er bei Einbau bzw.<br />
bei der Programmierung eines Taxameters<br />
die vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen<br />
eingehalten hat. Als Hersteller des<br />
Messgerätes gilt im Sinne des Eichrechtes<br />
derjenige, der bei Veränderung der Bauart<br />
den letzten messtechnisch relevanten Eingriff<br />
am Messgerät vorgenommen hat. Das<br />
Konformitätsbewertungsverfahren ist kein<br />
hoheitliches, sondern ein privatrechtliches<br />
Handeln, das demnach nicht nach Gebührenverordnung,<br />
sondern nach Zeitaufwand<br />
abgerechnet wird. Experten rechnen<br />
damit, dass die Kosten dafür bei weit über<br />
100 Euro liegen werden. jh<br />
FOTOS: Griffin, Intax / Motorola, <strong>Taxi</strong> Berlin, Pixelio / Tim Reckmann<br />
FOTOS: Wim Faber, AFP<br />
Athener Verbraucher<br />
wünschen sich neuere und<br />
sauberere <strong>Taxi</strong>s.<br />
Vom wirtschaftlichen Kollaps Griechenlands ist laut einer Studie ganz besonders<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe betroffen. Infolge der Sparmaßnahmen der griechischen<br />
Regierung arbeiten die 20 000 <strong>Taxi</strong>fahrer in Athen mehr und verdienen weniger.<br />
Das Sinken des BIP um 20 Prozent, der Anstieg der Kraftstoffpreise um<br />
50 Prozent sowie ein extremer Rückgang bei der <strong>Taxi</strong>nachfrage verschlechtern<br />
die Arbeitsbedingungen und die <strong>Taxi</strong>branche<br />
leidet darunter. Dies ergab eine<br />
Studie der Nationalen Technischen Universität<br />
Athen.<br />
Athener <strong>Taxi</strong>s, mit einer Grundgebühr<br />
von 1,19 Euro, einem Satz von 0,68 Euro pro<br />
km und einem durchschnittlichen Fahrpreis<br />
von nicht gerade teuren 3,16 Euro pro Tour<br />
waren früher eine erschwingliche Möglichkeit<br />
für den Weg zur Arbeit, sogar im Vergleich<br />
zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Doch<br />
inzwischen sparen die Einwohner sogar an<br />
den Fahrten mit dem ÖPNV und haben die<br />
<strong>Taxi</strong>fahrten teilweise ganz eingestellt. Die Tageseinnahmen in der <strong>Taxi</strong>branche<br />
nehmen stetig ab, und die Fahrer verbringen mehr Zeit mit Warten (im Durchschnitt<br />
drei bis vier Stunden) und weniger mit Fahren als vorher. Heutzutage<br />
sind in dieser hochregulierten Branche mit einflussreichen Gewerkschaften<br />
und eigenen Parlamentsmitgliedern nicht einmal alle verfügbaren Schichten<br />
besetzt. In vielen Teilen der griechischen Hauptstadt sind illegale <strong>Taxi</strong>dienste<br />
ins Leben gerufen worden. Vor etwa zehn Jahren wurde die <strong>Taxi</strong>flotte Athens<br />
aufgrund der Olympischen Spiele komplett modernisiert. Infolge der Krise<br />
wurden viele dieser Fahrzeuge jedoch nicht mehr ersetzt.<br />
Laut der Studie nehmen 80 Prozent der <strong>Taxi</strong>fahrgäste seltener das <strong>Taxi</strong> als<br />
vorher, 20 Prozent gar nicht mehr. 40 Prozent dieser Fahrgäste haben früher sogar<br />
mehrmals pro Woche ein <strong>Taxi</strong> genommen,<br />
normalerweise für den Weg zur Arbeit und<br />
ÜBRIGENS<br />
zurück. Dieser Fahrtenrückgang hat aber<br />
Ein klein wenig Hoffnung für auch sein „Gutes“. <strong>Taxi</strong>kunden – vor allem Touristen<br />
– sind der Meinung, dass <strong>Taxi</strong>s mittler-<br />
die Athener <strong>Taxi</strong>fahrer kommt<br />
von der neuen griechischen weile schneller verfügbar und die Fahrer<br />
Regierung. Die bisherigen freundlicher als früher sind. Die Qualität der<br />
Luxuslimousinen der Minister Fahrzeuge wird jedoch nur als „in Ordnung“<br />
werden nämlich verkauft. bewertet. Neuere und sauberere <strong>Taxi</strong>s stehen<br />
Dafür sollen die Minister künftig<br />
mehr <strong>Taxi</strong> fahren.<br />
<strong>Taxi</strong>kunden wie niedrigere Fahrpreise und<br />
genauso ganz oben auf der Wunschliste der<br />
mehr barrierefreie Fahrzeuge. <br />
wf<br />
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JE SUIS TAXI LEGALE<br />
In Turin haben Mitte Februar <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
gegen den gesetzwidrigen<br />
Dienst von Uber demonstriert. Auf<br />
dem Protestmarsch, der ungewöhnlicherweise<br />
zu Fuß durch die Innenstadt<br />
führte, wurden Transparente<br />
wie „Uber go home“ und „Je suis<br />
TAXI legale“ gezeigt. „Von den Institutionen,<br />
die nicht gegen illegale Fahrer<br />
vorgehen, verlangen wir, die<br />
Gesetze und unsere Arbeit zu respektieren“,<br />
war auf einem Flugblatt zu<br />
lesen. Über die Anzahl der Teilnehmer<br />
gab es widersprüchliche Aussagen.<br />
Während deutsche Medien von<br />
„einigen Hundert“ berichteten, sprachen<br />
italienische Websites von 2000<br />
Teilnehmern. Auch <strong>Taxi</strong>fahrer aus<br />
Rom, Mailand und anderen Städten<br />
sollen zum Protest marsch nach Turin<br />
gekommen sein. Anlass der Demonstration<br />
war ein Urteil eines italienischen<br />
Gerichts, das Sanktionen<br />
gegen einen Uber-Fahrer wieder aufgehoben<br />
hatte. <br />
jh<br />
<strong>Taxi</strong>-Demo in Turin.<br />
Taxameter-Terminal TT-01<br />
Multiport-Thermaldrucker<br />
TPD-01<br />
Dachzeichen TRS<br />
26 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
27
TAXI DER ZUKUNFT<br />
TAXI DER ZUKUNFT<br />
Innen Geschichte,<br />
außen Zukunft: die<br />
ersten Stuttgarter<br />
Elektrotaxis beim<br />
Fototermin vor dem<br />
Mercedes-Benz-<br />
Museum.<br />
FOTOS: GuEST, Dekra, <strong>Taxi</strong> TImes<br />
EnBW als Stromanbieter oder auch die<br />
Stadt Stuttgart. Letztere traut dem <strong>Taxi</strong> bei<br />
der Umstellung auf Elektromobilität eine<br />
Vorreiterrolle zu. 2016 will man die<br />
Anschaffung von 100 E-<strong>Taxi</strong>s finanziell fördern.<br />
Sofern aus den Erfahrungen des<br />
GuEST-Projektes die richtigen Schlüsse<br />
gezogen und die passenden politischen<br />
Weichenstellungen vollzogen werden, wäre<br />
dies eine weitere Chance für das <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />
sich als modern und wandlungsfähig<br />
zu präsentieren. •<br />
jh<br />
ELEKTRO-TAXIS, TEIL 3<br />
DER STERN<br />
Schnell und bescheiden: Die Plug-In C-Klasse fährt 250 km/h,<br />
verbraucht aber nur 2,1 Liter.<br />
AN DER STECKDOSE<br />
Fahren künftig nur noch Elektro-<strong>Taxi</strong>s? Und wenn ja, ab wann und<br />
welche Modelle? Unsere Serie zeigt die taxitauglichen Entwicklungen<br />
und berichtet über erste Einsätze im Schichtbetrieb.<br />
In Stuttgart werden seit August innerhalb<br />
des Projekts „GuEST“ vier Mercedes-Benz-B-Klassen<br />
und ein Vito<br />
jeweils mit Elektromotor als <strong>Taxi</strong>s eingesetzt<br />
werden. Das ist alleine deshalb schon<br />
bemerkenswert, weil die europäische Variante<br />
der B-Klasse „Electric Drive“ erst vor<br />
Kurzem auf dem deutschen Markt erhältlich<br />
ist und in den restlichen Ländern<br />
sogar erst noch kommen wird. Folglich<br />
stammen die vier Stuttgarter Elektro-<strong>Taxi</strong>s<br />
aus der US-amerikanischen Produktion,<br />
wo man bereits seit April serientauglich<br />
unterwegs ist.<br />
Für die Zielsetzung des aktuellen Stuttgarter<br />
Projekts spielt dieser Unterschied<br />
eine untergeordnete Rolle. Es geht darum,<br />
ein nachhaltiges Betriebsmodell für Elektro-<strong>Taxi</strong>s<br />
zu entwickeln. Dabei werden<br />
während der gesamten Testphase sowohl<br />
die technischen Faktoren untersucht und<br />
bewertet wie auch die Akzeptanzfaktoren<br />
und die Nutzungsbereitschaft. An dem vom<br />
Staat finanziell unterstützten Projekt sind<br />
zwei wissenschaftliche Institute beteiligt<br />
(Zirius und FKFS), die Unternehmen Bosch<br />
und DEKRA und die Stuttgarter <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
TAZ.<br />
Selbstverständlich stehen auch die wirtschaftlichen<br />
Aspekte auf dem Prüfstand.<br />
Ist der Betrieb eines E-<strong>Taxi</strong>s wirklich rentabel?<br />
Entscheidend für die Bewertung dieser<br />
Frage sind hauptsächlich die drei<br />
Faktoren Ladezeit und Reichweite sowie<br />
die Kosten für Anschaffung und den wirtschaftlichen<br />
Betrieb. Die Unternehmer und<br />
deren Fahrer sprechen von rund 120 bis<br />
150 Kilometer, bis die nächste Stromsteckdose<br />
angesteuert werden muss. Ähnlich<br />
wie auch beim herkömmlichen Verbrennungsmotor<br />
hängt der Verbrauch stark von<br />
der Fahrweise und der Nutzung zusätzlicher<br />
Stromquellen wie Heizung, Klimaanlage<br />
und Ähnlichem ab. „Im Winter sinkt<br />
die durchschnittliche Reichweite spürbar“,<br />
berichtet Raffael Pfeil von der FKFS.<br />
Manch einer der beteiligten Fahrer hat<br />
deshalb schon Fernfahrten ablehnen müssen.<br />
„Das hat mich schon geärgert“, sagt<br />
dazu <strong>Taxi</strong>fahrer Marcelo Schellenberg.<br />
Auch am Tag unseres Interviews hatte er<br />
schon eine Auswärtsfahrt. Weil der Akku<br />
am Morgen noch voll war, hat es ge reicht,<br />
aber danach musste er zunächst einmal<br />
eine Ladesäule anfahren. Oder besser<br />
gesagt drei, denn die ersten beiden waren<br />
besetzt.<br />
Nach etwa einer Stunde war der Akku<br />
ausreichend aufgeladen, um die Schicht zu<br />
beenden. Ein Zweischicht-Betrieb ist mit<br />
der B-Klasse Electric Drive nicht praxisnah.<br />
Allerdings hat die Stadt den Feldversuch-Beteiligten<br />
die Sondergenehmigung<br />
für eine Doppelnutzung erteilt. Während<br />
der Ladezeiten darf die Konzession in<br />
einem anderen <strong>Taxi</strong> genutzt werden.<br />
Das schützt vor Umsatzausfall, zerstört<br />
aber die Wirtschaftlichkeitsbilanz, da Kosten<br />
für das zweite <strong>Taxi</strong> anfallen. Trotzdem<br />
wäre es falsch, die Tauglichkeit von E-<strong>Taxi</strong>s<br />
nur auf den Faktor Reichweite zu reduzieren.<br />
Dieses Manko nehmen die beteiligten<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe in Kauf (weswegen sie vom<br />
Bosch-Mitarbeiter Ian Faye auch als „die<br />
wahren Helden des Projekts“ bezeichnet<br />
werden), um die Erforschung und Bewertung<br />
vieler zusätzlicher Faktoren zu<br />
ermöglichen. Wie hoch ist die Akzeptanz<br />
in der Bevölkerung („ausnahmslos positiv“)<br />
und welche Schlüsse lassen sich aus<br />
der Kombination der Tracking- mit den<br />
Leistungsdaten der Batterie erzielen (sie<br />
werden über eine Schnittstelle direkt aus<br />
dem FMS-Vermittlungssystem übertragen)?<br />
Gibt es signifikante Abweichungen<br />
beim Materialverschleiß (wird von DEKRA<br />
untersucht)?<br />
„Für die Bewertung der Elektromobilität<br />
ist ein integratives Denken erforderlich“,<br />
fasst Dr. Rüdiger Goldschmidt von<br />
Zirius die Komplexität aller zu beachtenden<br />
Komponenten zusammen.<br />
Deshalb sind auch so viele Projektpartner<br />
aus den unterschiedlichen Bereichen<br />
beteiligt. Dazu noch assoziative Partner<br />
wie Daimler als Lieferant der E-<strong>Taxi</strong>s,<br />
FOTO: Mercedes<br />
Projektpartner DEKRA überprüft die Auswirkungen<br />
auf Reifen und Verschleißteile.<br />
Fahrgäste können über ein Touch-Display<br />
Fragen zur Elektromobilität beantworten.<br />
MERCEDES C-KLASSE<br />
FÄHRT HALBELEKTRISCH<br />
Als wahren Rennboliden hat Mercedes eine C-Klasse C 350 e auf<br />
den Markt gebracht. Das Fahrzeug hat einen 279 PS-starken Benzin-Plug-In-Hybrid<br />
unter der Motorhaube. Das Fahrzeug kombiniert<br />
einen Verbrennungsmotor mit einem Elektroantrieb und einem<br />
Hochvolt-Lithium-Ionen Akku mit 6,38 kWh Kapazität, der an einer<br />
externen Stromquelle aufgeladen werden kann. Die Ladezeit soll<br />
zwischen 1,5 bis 2 Stunden betragen. Der Zweiliter-Vierzylinder-<br />
Turbobenziner leistet 211 PS und 350 Nm, der E-Motor steuert 60<br />
kW und 340 Nm bei. Alles zusammen ergibt eine Systemleistung<br />
von 279 PS und 600 Nm. Serienmäßig ist eine 7-Gang-Automatik<br />
integriert. Den Spurt von null auf 100 km/h absolviert die Limousine<br />
in 5,9 Sekunden, das T-Modell benötigt 6,2 Sekunden. Die<br />
Limousine erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h,<br />
das T-Modell ist bis zu 246 km/h schnell. Der Normverbrauch wird<br />
mit jeweils 2,1 Liter pro 100 Kilometer angegeben. • jh<br />
28
GASTKOMMENTAR<br />
WETTBEWERB<br />
ZUR PERSON:<br />
Christoph M. Schwarzer arbeitet und<br />
lebt als freiberuflicher Journalist in<br />
Hamburg. Sein Fachgebiet ist die<br />
Energiewende beim Auto. Beiträge<br />
von ihm finden sich bei „Die Zeit“<br />
und „Zeit online“, in der „Auto-Bild“<br />
sowie bei „heise Autos“. Außerdem<br />
ist er als Berater fürs ZDF tätig.<br />
UNBEGRENZT<br />
ELEKTRISCH<br />
DIE WETTE AUF<br />
EINEN ANGEZÄHLTEN<br />
Ein japanischer Autohersteller hat das erste in Großserie<br />
pro duzierte Fahrzeug mit Wasser stoff antrieb vorgestellt.<br />
Nun sollten die ersten Modelle schleunigst als <strong>Taxi</strong> ein gesetzt<br />
werden, sagt unser Gast kommentator.<br />
Mirai ist Japanisch und bedeutet Zukunft. So nennt To yota<br />
sein mit Wasserstoff betriebenes Brennstoff zellen auto.<br />
Im Januar wurde das erste Exemplar von Firmenpräsident<br />
Akio Toyoda persönlich an Premierminister Shinzo Abe<br />
übergeben. Dem Heimatmarkt folgen die USA und Europa; zu<br />
Beginn werden nur wenige Hundert Autos im Jahr produziert. Es<br />
wäre schmerzhaft, falls dieses mobile Stück Innovation nur für<br />
einflussreiche Menschen in herausragenden Positionen erfahrbar<br />
wäre. Wenn die breite Öffentlichkeit ein Gefühl für den Mirai<br />
bekommen soll, gäbe es einen idealen Zugang dazu: den Einsatz<br />
als <strong>Taxi</strong>.<br />
Brennstoffzellenfahrzeuge sind die Königsdisziplin unter den<br />
Elektroautos. Statt den Strom in einer stundenlangen Geduldsprobe<br />
in eine übergewichtige und voluminöse Batterie zu laden,<br />
macht der Mirai ihn an Bord. Aus Wasserstoff und Umgebungs luft<br />
wird elektrische Energie, die den 113 kW (154 PS) starken Motor<br />
antreibt. In drei Minuten sind die Tanks gefüllt. Dann geht es über<br />
500 Kilometer geräuschlos und komfortabel für Fahrer und Passagiere<br />
durch die Straßen.<br />
Es ist eine Spekulation, aber eine mit Sinn: Toyota könnte einige<br />
der frisch gebauten Mirai als <strong>Taxi</strong> ausliefern. Für die Tour durch<br />
Los Angeles in Kalifornien, Hamburg in Deutschland oder London<br />
in Großbritannien. Voraussetzung für den Verkauf in einem Land,<br />
das lassen die Japaner durchblicken, ist eine funktionierende<br />
Infra struktur. Ohne Wasserstoff-Tankstellen geht es nicht. Und<br />
die werden häufig durch staat liche Institutionen gefördert und<br />
errichtet. In Japan etwa hilft die NEDO (New Energy And Industrial<br />
Technology Development Organization“), und in Deutschland<br />
ist die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie,<br />
kurz NOW, erfolgreich aktiv.<br />
Der Vorteil der Technik ist offensichtlich. Das elektrische Fahren<br />
mit der Brennstoffzelle ist unbegrenzt und damit dem mit Batterie<br />
überlegen: Kein <strong>Taxi</strong>fahrer muss kalkulieren, ob er die gewünschte<br />
Strecke noch schafft. Das Gefühl, immer irgendwie am Kabel<br />
zu hängen, ist Vergangenheit. Genauso wie die Sorge, mit einer<br />
im Winter einbrechenden Reichweite rechnen zu müssen. Brennstoffzellenautos<br />
sind uneingeschränkt flexibel und praxis tauglich.<br />
PARALLELEN ZUM PRIUS<br />
Bei Toyota will man den Kunden außerdem mit einer Tugend<br />
überzeugen, für die das Modell Prius millionen fach bekannt ist,<br />
und das ist die Zuverlässigkeit. So sind weite Teile des Mirai mit<br />
dem Prius identisch. Vereinfacht formuliert wurde der Verbrennungsmotor<br />
durch den Brennstoffzellen-Stack und der Benzinmotor<br />
durch die Druck gas tanks ersetzt. Mit dieser Methode will<br />
man zugleich die Kosten in den Griff bekommen. Denn weil es<br />
noch keine hohen Stückzahlen gibt, kann der Autohersteller keine<br />
Skalen effekte erzielen. Die Preise schwanken regional zwischen<br />
50 000 US-Dollar und 78 000 Euro.<br />
Ob sich das mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen auto<br />
Mirai gegen die Konkurrenz der Batteriefahrzeuge durchsetzen<br />
kann, ist offen. Klar aber ist, dass es im Arbeits alltag eines <strong>Taxi</strong>s<br />
auf die perfekte Kombination aus permanenter Verfügbarkeit und<br />
niedrigen Kosten ankommt. Hier stehen die Chancen also gut.<br />
Sicher ist dazu, dass eine Konkurrenz der Fahrzeugtechnologien<br />
das Geschäft belebt. Und das ist dringend nötig bei einem Markt,<br />
der lokal häufig zu monoton war. Bald stehen die Mercedes-Modelle<br />
mit Dieselmotor, die Toyotas mit Hybrid antrieb und die Batterieelektrischen<br />
Nissans mit einem vierten Konzept im Wettbewerb:<br />
dem Brenn stoff zellen auto. Möge der Beste gewinnen. n cms<br />
FOTOS: Toyota, Schwarzer<br />
ZEICHNUG: R. Löffler<br />
Die letzten Wochen waren welt weit von massiven Uber-Verboten<br />
geprägt. Die Inves toren scheint das nicht zu beeindrucken.<br />
Es ist, als würde Uber mit seinem<br />
Dienst UberPOP einen Boxkampf<br />
führen und dabei jede Runde heftige<br />
Treffer einstecken müssen. Hier ein<br />
Verbot, dort eine Anklage, hier ein Datenskandal,<br />
dort eine Vergewaltigung. In jeder<br />
Runde wird Uber ein wenig mehr angezählt.<br />
Trotzdem steigen nach jedem Gongschlag<br />
die Wetten auf das Unter nehmen.<br />
Investment firmen stecken immer mehr<br />
Geld in Uber. Mittlerweile hat das Unternehmen<br />
einen Wert von 40 Milliarden Dollar<br />
(siehe neben stehender Vergleich).<br />
Steinreich, aber illegal. Vor allem bei<br />
seinem Dienst UberPOP bekommt das US-<br />
Unternehmen die Grenzen aufgezeigt. In<br />
immer mehr Ländern sprechen Regierungen<br />
oder Gerichte eindeutige Verbote aus.<br />
Seit Dezember ist UberPOP in Rio de Janeiro<br />
illegal, aus Europa kam der Stopp unter<br />
anderem in den Niederlanden und in Spanien,<br />
zum Jahreswechsel auch in Frankreich.<br />
In Asien wurde Uber in Indien,<br />
Südkorea und Thailand verboten. Anfang<br />
Januar zog schließlich auch noch China<br />
nach. Das Transportministerium untersagte<br />
mehrere Fahrtenvermittlungs-Apps, die<br />
auf Privatfahrer ohne <strong>Taxi</strong>-Lizenzen<br />
zurückgreifen.<br />
Selbst im Mutterland des Konzerns<br />
müssen sich Uber und der dortige Wettbewerber<br />
Lyft vereinzelt zurückziehen. Am<br />
26. November verbot der Bundes staat<br />
Nevada den Betrieb, am 21. Dezember<br />
wurde der Betrieb in Portland, Oregon für<br />
drei Monate ausgesetzt.<br />
In vielen anderen Regionen ließen sich<br />
die Uber-Verantwortlichen nicht davon<br />
abhalten, weiterzumachen. Mithilfe der<br />
Milliarden von Dollars, die trotz negativer<br />
Schlagzeilen (in Indien soll beispielsweise<br />
ein Uber-Fahrer eine Frau vergewaltigt<br />
haben) von Investmentbankern nach wie<br />
vor in das Unternehmen gesteckt werden,<br />
bezahlen Travis Kalanick und seine Mitarbeiter<br />
auch die fälligen Bußgelder. Oder<br />
es werden teure Anwälte engagiert, die<br />
gegen solche Bescheide vor Gericht klagen.<br />
Auch hoch bezahlte Lobbyisten arbeiten für<br />
Uber. In Washington sollen allein 100 von<br />
ihnen mit den dortigen Politikern in regem<br />
Kontakt stehen.<br />
Vieler orts hilft selbst das nicht. In<br />
Deutschland wurde bereits im November<br />
die Beschwerde gegen das UberPOP-Verbot<br />
eines Hamburger Verwaltungs gerichts vor<br />
der höchsten Gerichts instanz abgewiesen.<br />
Um den Dienst nicht komplett einstellen<br />
zu müssen, bietet Uber in Hamburg, Berlin<br />
und Düsseldorf nun Fahrten zu Dumpingpreisen<br />
unterhalb der Fahrzeug kosten an,<br />
was nach deutschem Gesetz legal ist. Die<br />
Fahrer sollen zum Ausgleich des geringen<br />
Fahrpreises Zahlungen erhalten, heißt es.<br />
In Spanien hatte das Gericht schon Anfang<br />
Dezember ein Verbot ausgesprochen, doch<br />
Uber hatte UberPOP weiterhin angeboten.<br />
Daraufhin zog Spaniens Oberster Gerichtshof<br />
am 27. Dezember die Reißleine: Nun<br />
bekamen die Telekommunikations dienste<br />
und die Kreditkarten dienstleister die Auflage,<br />
„mit sofortiger Wirkung“ ihre Dienste<br />
Uber nicht mehr zur Verfügung zu stellen.<br />
Somit wurde dem Unternehmen die technische<br />
Grund lage seiner Geschäfts idee<br />
entzogen. Wenige Tage danach gab Spaniens<br />
Uber-Manager Carles Lloret bekannt,<br />
UberPOP einzustellen.<br />
Womit wir wieder beim Vergleich mit<br />
einem Boxkampf wären. Niederlage durch<br />
technischen Knock-out. Den Inves toren wird<br />
ein solches Ende sicher nicht gefallen. njh<br />
ÜBRIGENS …<br />
Über sämtliche Uber-Entwicklungen<br />
und viele weitere aktuelle Themen<br />
aus der <strong>Taxi</strong> welt berichtet <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> zwei mal pro Woche in einem<br />
Newsletter-Update.<br />
Die An meldung ist unter<br />
www.taxi-times.com/newsletter<br />
jederzeit möglich.<br />
30 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
31
WETTBEWERB<br />
WETTBEWERB<br />
Verschwindet das <strong>Taxi</strong>gewerbe allmählich<br />
aus dem Fokus der Mercedes-Konzernspitze?<br />
UBER UND<br />
MERCEDES<br />
IM SELBEN<br />
BOOT<br />
Die kürzlich bekannt gewordene<br />
Allianz zwischen einer expandierenden<br />
Mitfahr-App und dem Fahrten<br />
vermittler Uber gefährdet eine<br />
langjährige Partnerschaft zwischen<br />
Mercedes und dem <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
ZIEMLICH<br />
AUFGEBLASEN<br />
Was als kleines Start-up begann,<br />
hat mittlerweile einen Unternehmenswert<br />
von mehr als<br />
40 Milliarden Dollar (knapp<br />
36 Milliarden Euro). Damit stößt<br />
Uber in Dimensionen vor, in<br />
denen sich große und in vielen<br />
Jahrzehnten gewachsene<br />
Unternehmen tummeln.<br />
40<br />
MILLIARDEN<br />
$<br />
Die Integration von Uber ist ein erster<br />
Schritt auf dem Weg, flächendeckend<br />
Tür-zu-Tür-Mobilität für<br />
mittlere und lange Strecken anzubieten.“<br />
Mit diesem Statement begründete der carpooling-Geschäftsführer<br />
Markus Barnikel<br />
die Kooperation zwischen seiner Plattform<br />
mitfahrgelegenheit.de und Uber. Die App<br />
greift die Idee der Sharing Economy auf:<br />
Derjenige mit eigenem Pkw nimmt denjenigen<br />
ohne Pkw auf seine Mittel- oder<br />
Langstreckenfahrt mit und wird dafür an<br />
den Fahrtkosten beteiligt. Mitfahrgelegenheit.de<br />
dient dabei als Vermittlungsplattform.<br />
Zum Start vor rund zehn Jahren war<br />
die Nutzung kostenlos, bis 2012 Mercedes<br />
in das Unternehmen mit acht Millionen<br />
Euro einstieg und dafür rund 17 Prozent<br />
der Firmenanteile erwarb. Danach wurde<br />
eine Provisionsregelung eingeführt. An der<br />
Kostenbeteiligung verdiente nun auch das<br />
Vermittlungsportal.<br />
Im Jahr 2014 expandierte carpooling<br />
nach Nordamerika und arbeitete dort beim<br />
Aufbau seiner Plattform eng mit Uber<br />
zusammen. Diese Kooperation wird unter<br />
umgekehrten Voraussetzungen nun auch<br />
in Deutschland fortgesetzt. Jetzt hilft carpooling<br />
dem US-Unternehmen bei der<br />
europäischen Vernetzung – und stößt<br />
damit auf große Empörung innerhalb der<br />
<strong>Taxi</strong>branche.<br />
„ZUM BEIDERSEITIGEN<br />
VORTEIL“<br />
„Die Kooperation von Uber und Daimler<br />
zuungunsten des <strong>Taxi</strong>gewerbes wird beginnen“,<br />
vermutet ein Beobachter. „Entweder<br />
Daimler und Uber einigen sich auf eine<br />
Kooperation zu beiderseitigem Vorteil und<br />
optimalem Ertrag unter dem Mantel des<br />
international tätigen carpooling-Konzerns<br />
oder Uber übernimmt den Anteil von Daimler,<br />
weil Daimler im Kräftemessen um Investitionskapital<br />
langfristig eher nachgibt.“<br />
„Wer sich gemeinsam mit Uber engagiert,<br />
arbeitet gegen unsere Branche“, kritisiert<br />
auch Ertan Ucar, Vorsitzender des<br />
Verbands <strong>Taxi</strong> Deutschland Berlin e.V., den<br />
Daimler-Konzern. Mercedes steuere mit<br />
diesem Konstrukt „in die direkte Zusammenarbeit<br />
mit Uber, gegen unsere Fahrer<br />
und zugleich mit kräftigen Rabattaktionen<br />
ihrer Tochter my<strong>Taxi</strong> in einigen Städten<br />
auf die Gegenspur zu unseren Zentralen.<br />
Ucar liefert damit den Grund, warum derzeit<br />
vor allem die <strong>Taxi</strong>zentralen auf die<br />
Marke mit dem Stern nicht besonders gut<br />
zu sprechen sind.<br />
BZP IN DER ZWICKMÜHLE<br />
Der Unmut über die Rolle von Mercedes<br />
bringt auch den Vorstand des Bundesverbands<br />
BZP in die Zwickmühle. Etliche Mitgliedzentralen<br />
und Landesverbände<br />
fordern eine klare Position des BZP gegen<br />
Mercedes – manch einer würde es am liebsten<br />
sehen, wenn dem Konzern die Fördermitgliedschaft<br />
entzogen wird. Andere bezweifeln,<br />
dass man mit solchen Drohgebärden einen<br />
Weltkonzern zu einer Strategieänderung<br />
bringen könnte. „Der jährliche Förderbeitrag<br />
von Mercedes an den BZP beträgt gerade<br />
einmal knapp drei Prozent der Summe,<br />
mit der man 2012 bei carpooling eingestiegen<br />
ist“, vergleicht ein Insider. Das zeige<br />
doch schon, wo der Fahrzeughersteller<br />
seine Prioritäten setze. • <br />
jh<br />
„UNSERE MITGLIEDER SIND<br />
SEHR VERÄRGERT“<br />
Auch in anderen Ländern zeigten sich<br />
<strong>Taxi</strong>verbände und Unternehmen empört<br />
über die Zusammenarbeit mit Uber. Die<br />
Aktivitäten im Bezug auf my<strong>Taxi</strong> und<br />
Blacklane hatten da schon eine gewisse<br />
Unruhe verursacht. In Belgien waren die<br />
großen <strong>Taxi</strong>unternehmer des Landes<br />
– traditionell Mercedes-Nutzer – alle<br />
verärgert über die Zusammenarbeit.<br />
Ein <strong>Taxi</strong>unternehmen beschloss sogar,<br />
eine Bestellung von 40 neuen Mercedes-<strong>Taxi</strong>s<br />
zu stornieren. Der belgische<br />
<strong>Taxi</strong>verband GTL beklagte sich in einem<br />
Brief bei Mercedes-Benz Belgien und<br />
bat dringend um Erklärung. „Wir wollen<br />
die Sache nicht verschlimmern“, sagte<br />
Pierre Steenberghen, Generalsekretär<br />
des GTL, „aber wir wollen ein klares<br />
Signal geben, dass unsere Mitglieder<br />
sehr verärgert sind über diese Zusammenarbeit<br />
der ,<strong>Taxi</strong>marke‘ mit Uber.“<br />
Auch in den Niederlanden fragte der<br />
<strong>Taxi</strong>verband KNV <strong>Taxi</strong> bei der nationalen<br />
Mercedes-Niederlassung nach,<br />
wie es mit der Uber-Zusammenarbeit<br />
aussehe. Daraufhin kommentierte<br />
Daimler, dass „wir mit der Mobilitätsplattform<br />
moovel intelligente, intermodale<br />
Mobilität neu definieren möchten<br />
und den Kunden den Weg von A nach<br />
B zeigen. (…) Unser Ziel ist es, eng und<br />
partnerschaftlich mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
zusammenzuarbeiten, um das Potenzial<br />
des mobilen Internets gemeinsam zu<br />
nutzen“. <br />
wf<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Stand: Januar <strong>2015</strong>, Quellen: Handelsblatt, Wikipedia<br />
FOTOS: DHL, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Unicredit, Delta-Airlines<br />
MERCEDES-BENZ / DAIMLER AG<br />
UNICREDIT<br />
Autokonzern, wandelt sich<br />
derzeit zum Mobilitäts-Allrounder<br />
Börsenwert: 72,2 Milliarden €<br />
Mitarbeiter: ca. 280 000<br />
Bankenkonsortium<br />
Börsenwert: 33 Milliarden €<br />
Mitarbeiter: ca. 130 000<br />
DEUTSCHE POST AG / DHL<br />
Versand- und Logistikkonzern<br />
Börsenwert: 31,8 Milliarden €<br />
Mitarbeiter 2013: ca. 440 000<br />
DELTA AIRLINES<br />
zählt zu den Top 3 aller<br />
Fluggesellschaften<br />
Börsenwert: 31,4 Milliarden €<br />
Mitarbeiter: ca. 80 000<br />
»Nach Ubers Geschäftsmodell<br />
nimmt der Vermittler<br />
ein Fünftel des Fahrpreises.<br />
Um seiner Bewertung gerecht<br />
zu werden, müsste Uber wohl<br />
schon mehr tun, als nur den<br />
globalen <strong>Taxi</strong>markt komplett zu<br />
übernehmen.«<br />
UNILEVER<br />
Zitat aus dem „Handelsblatt“,<br />
veröffentlicht am 5. 12. 2104<br />
zählt zu den Top 5 der größten Nahrungsmittel<br />
produzierenden Unternehmen<br />
Bilanzsumme 2013: 45,5 Milliarden €<br />
Mitarbeiter 2013: 174 000<br />
32 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
33
DAS LETZTE<br />
ABONNEMENT<br />
DAS CHECKER CAB,<br />
DAS ZUM GRILL WURDE<br />
Erst diente er in Atlanta als <strong>Taxi</strong>, dann stand<br />
er 20 Jahre lang auf einem Schrottplatz. Vor<br />
Kurzem begann für den Oldtimer aus dem<br />
Jahr 1979 ein neuer Lebensabschnitt – als<br />
Grill und Räucherofen „The CabaCue“.<br />
Hinter dieser merkwürdigen Idee stecken<br />
die in Amerika bekannten „3 <strong>Taxi</strong><br />
Guys“. Vor ein paar Jahren brachte die<br />
Liebe zum Grillen Rick Hewatt (Atlanta<br />
Checker Cab), Jamie Campolongo (Pittsburgh<br />
Yellow Cab) und John Lazar (Luxor<br />
Cab in San Francisco) zusammen.<br />
Sie gingen sogar noch weiter und gründeten<br />
„3 <strong>Taxi</strong> Guys“. Unter diesem Namen<br />
produzieren und liefern sie köstliche<br />
Grillsoßen und -marinaden. „Wir haben<br />
auch ein professionelles Team für Grillwettbewerbe“,<br />
so Rick Hewatt. „Und wir<br />
nutzen den CabaCue, um ganze Schweine<br />
in Grillwettbewerben überall in den USA<br />
zuzubereiten. Wir waren bei der Grillweltmeisterschaft<br />
in Memphis dabei und beim<br />
„Big Pig Jig“ hier in Georgia, einem der<br />
größten und schwierigsten Grillwettbewerbe<br />
weltweit! Natürlich haben wir sehr viel<br />
Spaß dabei. Wir nehmen an etwa sieben<br />
Die „3 <strong>Taxi</strong> Guys“: Rick<br />
Hewatt, John Lazar und<br />
Jamie Campolongo (v. l. n. r.).<br />
oder acht Grillwettbewerben pro Jahr teil<br />
und haben für unsere Grillsoßen und unsere<br />
Kochkunst schon viele Auszeichnungen<br />
und Preise gewonnen.<br />
Und der CabaCue? Hewatt lacht: „Es gab<br />
eine Reality Show beim US-Fernsehsender<br />
Food Network, ,The Shed‘ (deutsch: ,die<br />
Scheune‘) über ein Grillrestaurant und<br />
seine Eigentümer, die Familie Orrison, in<br />
Ocean Springs, Mississippi. Eine Folge<br />
heißt ,Smokin <strong>Taxi</strong>‘ (,Räuchertaxi‘), in der<br />
der Eigentümer Brad und ich diesen <strong>Taxi</strong>-<br />
Räucherofen bauen. In der Sendung wurden<br />
auch die 3 <strong>Taxi</strong> Guys gezeigt, die die<br />
Lieferung bei einer Grill- und Blues-Veranstaltung<br />
hier in Atlanta in Empfang nahmen<br />
und auf dem CabaCue für die Besucher<br />
kochten. Eine super Sache!“<br />
„Meine Werkstatt hier in Atlanta hat<br />
das Auto komplett restauriert und gemeinsam<br />
haben wir den CabaCue in den Farben<br />
der 3 <strong>Taxi</strong> Guys lackiert.“ Auf der Homepage<br />
www.3taxiguys.com werden die Produkte<br />
als „cabilicious“ gepriesen, einem<br />
englischen Wortspiel aus „delicious“<br />
(„köstlich“) und „cab“ („<strong>Taxi</strong>“).<br />
Auf dem Checker<br />
„CabaCue“ kann man ganze<br />
Schweine zubereiten.<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH,<br />
Frankfurter Ring 193a<br />
80807 München, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0) 89 / 14 83 87 91<br />
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Chefredakteur: Jürgen Hartmann<br />
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Managing Editor (<strong>International</strong>)<br />
Wim Faber, w.faber@taxi-times.com<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Christoph M. Schwarzer<br />
Übersetzung<br />
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Grafik & Produktion<br />
Cornelia Jäger, Iris Lutterjohann,<br />
Lotte Rosa Buchholz & Juliana Hesse<br />
(verantwortlich),<br />
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In der koreanischen Hauptstadt ist die<br />
Fahrtenvermittlung über eine Uber-App<br />
seit Juli 2014 verboten. <br />
jh<br />
34<br />
Druck<br />
Chroma Druckerei, Przemyslowa 5,<br />
68-200 Zary, Polen<br />
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Heftpreis 4,80 €<br />
ISSN-Nr.: 2199-4048<br />
Veröffentlichung gemäß § 8 Abs. 3 des<br />
Gesetzes über die Presse vom 1.4.2000:<br />
Gesellschafter der taxi-times Verlags GmbH,<br />
München ist Jürgen Hartmann 100 %<br />
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