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Taxi Times International - Januar 2015 - Deutsch

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JANUAR 2016 4,80 €<br />

www.taxi-times.taxi<br />

INTERNATIONAL MAGAZINE<br />

ROBOT-TAXIS<br />

MOBILITÄTS-<br />

PORTALE<br />

MARKEN-<br />

BILDUNG<br />

DOT.TAXI<br />

NEUE<br />

GESETZE<br />

INVESTMENT<br />

WOHIN GEHT’S?<br />

<strong>Taxi</strong> als Investment<br />

DIE SCHWEDEN<br />

GEHEN FISCHEN<br />

<strong>Taxi</strong> als saubere Option<br />

DIE FRANZOSEN STARTEN<br />

GRÜNE OFFENSIVE<br />

<strong>Taxi</strong> als Zukunftsmodell<br />

DIE DEUTSCHEN<br />

DISKUTIEREN<br />

1 DEZEMBER / <strong>2015</strong> TAXI


Vollgepackt mit Komfort.<br />

Und noch jede Menge Platz.<br />

INHALT<br />

SEHR GEEHRTE TAXIFREUNDE,<br />

PORTRÄT<br />

wer hätte das im <strong>Januar</strong> <strong>2015</strong> für möglich gehalten: Die<br />

<strong>Taxi</strong> branche kann zufrieden auf das Jahr <strong>2015</strong> zurückblicken.<br />

Uber spielt mit seinen illegalen POP-Angeboten in<br />

nahezu ganz Europa keine Rolle mehr, Preis anpassungen<br />

wurden in den Ländern, in denen sie aufgrund gesetzlich<br />

ver änder ter Rahmen bedingungen nötig waren, von den<br />

Kunden angenommen. Und zu guter Letzt kostet derzeit<br />

der Sprit fast ein Drittel weniger. Auf Letzteres hatte das<br />

<strong>Taxi</strong> gewerbe keinen Einfluss, doch die anderen Punkte hat<br />

man sich mit einer ungeheuren Energie leistung erkämpft.<br />

Im Sport spricht man hier gerne von einer geschlossenen<br />

Mannschafts leistung. Im <strong>Taxi</strong>gewerbe ist die Team stärke<br />

eine immer größere Vernetzung unter einander (wofür wir<br />

auch in dieser Ausgabe wieder einige Beispiele aufzeigen).<br />

Um im Bild des Sports zu bleiben: Der einzelne regionale<br />

Super star steht den globalen und digitalisierten Herausforderungen<br />

macht los gegen über, wenn das <strong>Taxi</strong> gewerbe<br />

nicht als Team funktioniert.<br />

Die Mannschaft der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> wünscht Ihnen allen im<br />

Jahr 2016 weiterhin viel Energie zur Bewältigung der nächsten<br />

spannenden Aufgaben und großen wirtschaftlichen<br />

Erfolg.<br />

8–10 Investment <strong>Taxi</strong>: Der CEO einer<br />

schwedischen <strong>Taxi</strong>gruppe hat große<br />

Expansionspläne<br />

INTERNET<br />

11 Neu und kurz: Endlich kann man sich<br />

Web adressen mit der Endung .taxi sichern<br />

VERANSTALTUNG<br />

12–13 Sonne und Branchentreff: Das neue<br />

Veranstaltungskonzept für einen <strong>Taxi</strong>treff<br />

war positiv<br />

14–15 <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Seminar: Diskutiert wurde über<br />

das PBefG, Tarifpflicht, Alternative Antriebe,<br />

Eichgesetz und Fiskal taxameter<br />

16–18 <strong>Taxi</strong>-Zukunft: Von wem und wie wird<br />

künftig Personenbeförderung organisiert<br />

und durchgeführt?<br />

www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de/taxigewerbe<br />

– die Redaktion –<br />

20–22 Eurocab-Zentralentreffen: Mit der<br />

gemeinsamen Vermittlungstechnik von<br />

FMS im Rücken vernetzen sich immer<br />

mehr Zentralen mit taxi.eu<br />

GLOBAL TAXI NETWORK<br />

23 Konferenz in Istanbul: Am Bosporus will<br />

das globale <strong>Taxi</strong>-Netzwerk den nächsten<br />

großen Schritt machen<br />

TERMINE<br />

ÖSTERREICH<br />

<strong>Taxi</strong>world Turkey<br />

4. bis 6. Februar 2016, Istanbul, Türkei<br />

www.taxiworldturkey.com<br />

27 Belegpflicht zum 1. Jänner 2016:<br />

Finanzministerium gewährt Schonfrist<br />

KOMMENTAR & KOLUMNEN<br />

Der neue Caddy und der neue Caravelle als <strong>Taxi</strong> mit neuesten<br />

Motoren und vielen Ausstattungsmöglichkeiten.<br />

Nur wer alles hat, kann auch alles geben. Die Euro-6-Motoren in den neuen <strong>Taxi</strong>modellen<br />

sind zuverlässige Partner für Ihren Fuhrpark. Zahlreiche Ausstattungsmöglichkeiten,<br />

gepaart mit einem mehr als großzügigen Platzangebot, machen<br />

jede Fahrt komfortabel und damit das auch so bleibt, sorgen die vielen Robustmaßnahmen<br />

für eine langanhaltende Verlässlichkeit. Mehr Informationen zum<br />

Thema <strong>Taxi</strong> auf www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de/taxigewerbe<br />

COVER FOTO: fotolia / pogonici, fotolia / Maxim_Kazmin<br />

„The Future of <strong>Taxi</strong> Services in a Fast Changing<br />

Market and Technological Environment“<br />

<strong>International</strong> <strong>Taxi</strong> Conference<br />

5. Februar 2016, Istanbul Expo Centre, Türkei<br />

www.iru.org<br />

„Mobile Apps and Innovation in the <strong>Taxi</strong> Sector:<br />

Regulation, Operations and Technology“<br />

UITP Conference<br />

16. bis 18. Februar 2016, Dubai, VAE<br />

www.uitp.org<br />

<strong>Taxi</strong>-Tag auf der AMI<br />

Messe-Zentrum Leipzig<br />

12. April 2016, Leipzig, <strong>Deutsch</strong>land<br />

www.ami-leipzig.de<br />

6 Unsere Meinung: <strong>Taxi</strong> ist eine vielseitige<br />

Branche<br />

24 <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Kolumnistenkreis: Axel Ulmer<br />

kritisiert die mangelnde Mietwagenkontrolle<br />

34 Gastkommentar: Paul Gerlach fordert<br />

endlich ein effektives Branding der Marke<br />

„TAXI“<br />

STÄNDIGE RUBRIKEN<br />

4, 7, 26, 34 News in Kürze<br />

34 Impressum<br />

Abbildung zeigt Sonder- und Spezialausstattung gegen Mehrpreis.<br />

TAXI JANUAR / 2016<br />

3


PERSONEN<br />

DWIGHT KINES NEUER<br />

PRÄSIDENT DER TLPA<br />

Die US-amerikanische <strong>Taxi</strong>cab, Limousine & Paratransit Association<br />

(TLPA) ernannte Dwight Kines, stellvertretender<br />

Präsident für den mittelatlantischen Raum bei Transdev und<br />

Eigentümer und Betreiber der Yellow and Checker Cab<br />

Company in Baltimore, zum neuen Präsidenten des fast<br />

100 Jahre alten Fachverbandes, der mit 1 000 Mitgliedern<br />

einer der größten weltweit ist. Dwight Kines wurde während<br />

der Jahres versammlung und Messe der TLPA in Las Vegas,<br />

Nevada am 29. Oktober im<br />

Amt vereidigt. In einer<br />

Anrede an die Mitglieder<br />

erläuterte er seine Pläne für<br />

seine Amtszeit. Der Schwerpunkt<br />

soll auf jenen Bereichen<br />

der Branche liegen, die<br />

wichtig sind, um gegen<br />

Transportnetzwerkunternehmen<br />

– sogenannte<br />

TNCs – wie Uber und Lyft<br />

Neuer TLPA-Präsident Dwight<br />

Kines als Referent bei „<strong>Taxi</strong><br />

Stars“ in Athen.<br />

vorzugehen. Dies sind insbesondere<br />

das Image, das<br />

Erkennen von Geschäftsmöglichkeiten,<br />

um gegen die<br />

Konkurrenz eine geschlossene Front zu bilden, und der<br />

weitere Einsatz neuer Technologien zur Verbesserung des<br />

Kunden services.<br />

„Ja, wir werden angegriffen, aber unsere Branche verfügt<br />

über die nötigen Waffen, um sich zu wehren, und wir müssen<br />

Ihnen davon noch mehr zur Verfügung stellen“, erklärte Kines<br />

vor einem brechend vollen Saal mit 1 000 Branchenführern.<br />

Die Führungsspitze des BZP mit dem Neuling Herwig Kollar<br />

(Zweiter von links).<br />

HERWIG KOLLAR IST<br />

NEUES MITGLIED IM<br />

BZP-VORSTAND<br />

Rechtsanwalt Herwig Kollar wurde in den erweiterten Vorstand<br />

des <strong>Deutsch</strong>en <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverbands BZP gewählt. Kollar<br />

ist unter anderem für die <strong>Taxi</strong>genossenschaft Frankfurt und für<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Deutsch</strong>land tätig und vertritt erfolgreich deren Interessen<br />

als Anwalt in diversen Rechtsverfahren gegen Uber und mytaxi.<br />

Der Frankfurter übernimmt die Position von Dirk Senkbeil, der<br />

zum Abschied mit der goldenen Ehrennadel des Verbandes mit<br />

Brillant ausgezeichnet wurde.<br />

PETER NORMAN ÜBER-<br />

NIMMT DEN VORSITZ<br />

DES SCHWEDISCHEN<br />

TAXIVERBANDS<br />

Neue Vorstandsmitglieder beim KNV: Diana van Hese<br />

und Wim Leewis.<br />

NEUE VORSTANDSMIT-<br />

GLIEDER BEI KNV TAXI<br />

Während der letzten Vorstandssitzung ernannte der niederländische<br />

<strong>Taxi</strong>verband KNV Lucien Brouwers, Direktor von<br />

Veolia Transport, zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden.<br />

Vorher hatten die Mitglieder des KNV Diana van Hese (Transvision)<br />

und Wim Leewis (Direktor Leewis Personenvervoer)<br />

zu neuen Vorstandsmitgliedern gewählt.<br />

Der frühere Finanzminister Peter Norman wurde zum neuen Vorsitzenden<br />

des schwedischen <strong>Taxi</strong>verbandes gewählt. Die Versammlung<br />

begrüßte ihn als Nachfolger des scheidenden Vorsitzenden<br />

Bo Bylund.<br />

„Peter Norman war von 2010 bis 2014 Finanzminister in der<br />

Reinfeldt-Regierung und verfügt über umfassende Erfahrungen<br />

sowohl mit Regierungsämtern als auch mit großen Organisationen<br />

und ermöglicht es dem schwedischen <strong>Taxi</strong>verband, mit<br />

Politi kern und Entscheidungsträgern in der Regierung und der<br />

Industrie zu interagieren“,<br />

so Aus schuss vor sit zen der<br />

Dimitrios Faniadis.<br />

Peter Norman hat einen<br />

MBA und war auch Präsident<br />

des Seventh AP Fund,<br />

Vorsitzender der Carnegie<br />

Investment Bank und<br />

Direktor der Riksbank. wf<br />

FOTOS: Michael Linke, Wim Faber<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

DIE KUNST DER TAXIUMRÜSTUNG<br />

Die gesetzlichen Vorgaben, wie ein <strong>Taxi</strong> ausgerüstet sein muss<br />

(Alarmanlage, Taxameter, Dachzeichen, Farbe), sind von Land<br />

zu Land unterschiedlich – und in <strong>Deutsch</strong>land ganz besonders<br />

streng. Dafür eigene <strong>Taxi</strong>pakete zu entwickeln, ist für die europäischen<br />

und asiatischen Fahrzeughersteller zu aufwendig.<br />

Um den deutschen <strong>Taxi</strong>markt trotzdem bedienen zu können,<br />

erfolgt die Entwicklung inklusive Einbau eines <strong>Taxi</strong>pakets<br />

extern – durch das Unternehmen Intax im niedersächsischen<br />

Oldenburg, wo neben <strong>Taxi</strong>s unter anderem auch Fahrschulfahrzeuge,<br />

Polizeiautos und Feuerwehrwagen die nötige Ausrüstung<br />

bekommen. Das funktioniert so gut, dass mittlerweile<br />

eine weitere Produktionshalle gebaut werden musste. Zu deren<br />

Einweihungsfeier hat Unternehmens chef Jörg Hatscher die<br />

Halle in eine Party-Location im Street-Art-Stil verwandelt.<br />

4<br />

JANUAR / 2016 TAXI


UNSERE MEINUNG<br />

PRODUKT NEWS<br />

Jürgen Hartmann<br />

und Wim Faber.<br />

Die Handyhalterung „clip it“ ist für Smartpones<br />

zwischen 5 und 8,5 Zentimeter<br />

Breite geeignet. Bei der „dock-it“-Variante<br />

wird das Kugelgelenk an die Rückseite<br />

des Smartphones angeklebt.<br />

KOSTENLOS<br />

TESTEN<br />

EINE VIELSEITIGE BRANCHE –<br />

NICHT NUR IN<br />

PARIS UND BRÜSSEL …<br />

Während der terroristischen Angriffe in Paris und danach zeigte die<br />

<strong>Taxi</strong> branche, wie engmaschig sie mit unserer Gesellschaft verwoben ist.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

verlost<br />

10 Wedo-<br />

Handyhalterungen.<br />

Bewerbungen<br />

bitte mit dem Stichwort<br />

„Wedo“ an<br />

redaktion@taxi-times.taxi.<br />

SMARTPHONE-HALTERUNG PASST<br />

IN DIE LÜFTUNGSSCHLITZE<br />

Im November rückte die Lichterstadt Paris<br />

in den Fokus für Gut und Böse. An diesem<br />

schicksals vollen Freitag abend, den<br />

13. November, boten <strong>Taxi</strong> fahrer den Menschen<br />

Schutz, die von den Schau plätzen der<br />

Gräuel taten der Terroristen flohen. Sie fuhren<br />

verwundete Opfer und ihre Familienmitglieder<br />

in Kranken häuser oder nach<br />

Hause, oft ohne irgend eine Form der Vergütung<br />

zu erwarten. Als einige Linien der<br />

Metro für ein paar Tage still standen, boten<br />

die <strong>Taxi</strong>s die flexibelste und sicherste Form<br />

des öffentlichen Personen verkehrs.<br />

Das Gleiche passierte in Brüssel einen<br />

Tag später, als die höchste Terror alarm stufe<br />

aus gerufen und das gesamte Metro­ Sys tem<br />

in der Stadt still gelegt wurde. In dieser Zeit<br />

konnten sich viele Brüsseler auf <strong>Taxi</strong>s als<br />

sicheres und zuverlässiges Verkehrs mittel<br />

OLD-FASHIONED? HOCH<br />

TECHNOLOGISIERT!<br />

Unser Bericht über das Eurocab-Treffen<br />

auf Seite 20 zeigt: Die Antworten<br />

der <strong>Taxi</strong>-Industrie auf die neuen<br />

digitalen Fortschritte sind auf einem<br />

hohen technischen Stand. Das macht<br />

sie genauso gut wie die Produkte<br />

der Start-ups. Und sie sind genau auf<br />

die Bedürfnisse der Branche abgestimmt<br />

– das macht sie sogar besser.<br />

verlassen. Lokale Radio- und Fernsehstationen<br />

berichteten per ma nent von <strong>Taxi</strong>fahrern,<br />

die pausen los unterwegs waren.<br />

Die Zentrale von <strong>Taxi</strong>s Verts war so überlastet,<br />

dass die Verwaltungs mitarbeiter ihre<br />

üblichen Arbeiten zurückstellen mussten,<br />

um die vielen Telefon anrufe zu beantworten,<br />

die bei Brüssels größter Funk zentrale eingingen.<br />

Ein <strong>Taxi</strong> fahrer erzählte den Medien,<br />

wie sicher sich seine Kunden im <strong>Taxi</strong> fühlten<br />

und wie sehr viel mehr als sonst sie das<br />

Bedürfnis hatten, über die Einschränkungen<br />

zu reden, die ihre Stadt tage lang in<br />

einem dunklen, eisernen Griff hatte.<br />

<strong>Taxi</strong>s sind ein Teil der lokalen Gesellschaft<br />

– das macht die Branche so stark.<br />

Ihre Fahrer zögern nicht, wenn sie etwas<br />

mehr als ihre übliche Arbeit machen können,<br />

und befördern in solchen Ausnahmesituationen<br />

nicht nur Menschen, sondern<br />

bieten auch Schutz, Sicherheit und ein<br />

offenes Ohr.<br />

Paris wurde auch zum Symbol für<br />

etwas anderes Gutes: die Klima-Initiative<br />

„ taxis4smartcities.org“, die von der Pariser<br />

Zentrale Groupe G7 auf den Weg gebracht<br />

wurde und der sich sehr schnell <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

aus ganz Europa an schlossen.<br />

Unglücklicher weise haben die jüngs ten<br />

Gräuel taten verhindert, dass die <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

ihre neue Klima-Initiative während<br />

der Klimakonferenz COP21 auf den<br />

Straßen von Paris vor stellten. Es wäre<br />

schön gewesen, eine <strong>Taxi</strong> präsentation für<br />

Maßnahmen zum Klima schutz und eine<br />

noch (viel) umwelt freund lichere und nachhaltigere<br />

<strong>Taxi</strong> branche zu sehen, weil viel<br />

zu viele von der Branche ergriffene Initiativen<br />

unbemerkt bleiben.<br />

Das letzte Jahr unterstrich nicht nur die<br />

Rolle des <strong>Taxi</strong>gewerbes in der Gesellschaft<br />

oder als Teil des öffentlichen Personenverkehrs.<br />

Die Verantwortlichen sind nicht<br />

länger nur mit allen möglichen Arten von<br />

Apps beschäftigt. Sie konzentrieren sich<br />

wieder auf ihre (vielen) verschiedenen<br />

Rollen und die künftigen Heraus forderungen.<br />

Konferenzen wie die in Berlin, eine<br />

exzellente BZP-Initiative, die sich mit der<br />

Digitalisierung, mit Nach haltigkeit und<br />

technischen Innovationen wie selbst fahrenden<br />

Fahrzeugen und neuen Formen der<br />

Mobilität und den sich verändernden Anforderungen<br />

unserer Kunden beschäftigte,<br />

zeigten, dass die Zukunft für die <strong>Taxi</strong>branche<br />

wieder ein wichtiges Thema ge ­<br />

worden ist. Die <strong>Taxi</strong> branche ist zu vielfältig,<br />

um sich nur auf ein Diskussions thema zu<br />

beschränken.<br />

Jürgen Hartmann<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Wim Faber<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

FOTO: Gudrun Hartmann<br />

FOTOS: Wedo<br />

In Zeiten, in denen die Auftragsvermittlung<br />

zunehmend per Datenübertragung<br />

auf das Smartphone abgewickelt wird,<br />

ist die richtige Position des Mobilgeräts<br />

im <strong>Taxi</strong> wichtig. Handyhalterungen, die an<br />

der Windschutzscheibe befestigt werden,<br />

schränken oft die Sicht auf die Straße ein.<br />

Das in <strong>Deutsch</strong>land ansässige Unternehmen<br />

Wedo, dessen Produkte auf der<br />

eigenen Homepage wedo.de oder in den<br />

gängigen Internet-Shops erworben werden<br />

können, hat deshalb Halterungen entwickelt,<br />

die an den Lüftungsschlitzen angebracht<br />

werden. Das Kugel gelenk ist um<br />

360 Grad drehbar, sodass der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

individuell den für ihn bequemsten Blickwinkel<br />

zum Mobiltelefon einstellen kann.<br />

Fixiert werden können die Smartphones in<br />

zwei Varianten: Beim Modell „clip-it“ werden<br />

Handys zwischen 5 und 8,5 Zentimeter<br />

Breite in einen Bügel mit Federmechanismus<br />

eingeklemmt. Beim Modell „Dock-it“<br />

wird ein magnetisches Metallblättchen am<br />

Telefon angebracht. Dies kann entweder<br />

durch ein rechteckiges Plättchen erfolgen,<br />

das in die Smartphone-Schutzhülle eingelegt<br />

wird, oder über ein Gel, dessen Haftkraft<br />

sich durch Reinigen unter fließendem<br />

Wasser wieder reaktivieren lässt. jh<br />

6<br />

JANUAR / 2016 TAXI


INVESTMENT<br />

INVESTMENT<br />

OLE OFTEDAL HAT ES SICH ZUM ZIEL GESETZT,<br />

SEIN „VERGESSENES DIENST LEISTUNGS UNTER-<br />

NEHMEN“ INTERNATIONALER ZU GESTALTEN.<br />

EIN SCHWEDE<br />

FISCHT IN EUROPA<br />

Eine Investition in ein <strong>Taxi</strong> unternehmen in<br />

der heutigen Zeit? Ole Oftedal, der vorläufige<br />

CEO einer der größten <strong>Taxi</strong> gruppen<br />

Europas, Fagelviksgruppen (FVG) in Stockholm,<br />

hält das für eine gute Idee.<br />

„<strong>Taxi</strong> unternehmen sind wie vergessene<br />

Dienst leistungs unter nehmen. Der Cash flow<br />

ist gut, aber sie müssen aufgemöbelt werden,<br />

sie brauchen mehr Aufmerksamkeit –<br />

ins beson dere in puncto Qualität. Und in<br />

fünf Jahren ist Fagelviksgruppen ganz neu,<br />

doppelt so groß und sehr viel internationaler<br />

ausgerichtet.“<br />

Hinter einem Schreibtisch zu sitzen ist<br />

ganz offensichtlich nicht Oftedals Lieblingsbeschäftigung.<br />

Es scheint, als ob es der<br />

jung gebliebene 61-Jährige kaum erwarten<br />

kann, den bescheidenen Haupt sitz im<br />

Instrument vägen in Stockholms eher grauem<br />

Vor ort Hä gersten zu verlassen – hin zu<br />

neuen Heraus forderungen. „Ich bin ein vorläufiger<br />

CEO, wir suchen einen neuen“,<br />

grinst er. Und obwohl der vorläufige CEO<br />

das Ruder fest in der Hand hat, ist er nicht<br />

unbedingt auf <strong>Taxi</strong>s spezialisiert. Man sollte<br />

sich von den wenigen typischen <strong>Taxi</strong>­<br />

Kinker litz chen und neuen <strong>Taxi</strong>­ Designelementen<br />

in seinem Büro nicht täuschen<br />

lassen. Die sind mehr oder weniger zufällig<br />

da – Über bleibsel einer Besprechung. „Das<br />

ist das neue Logo unseres anspruchs vollen<br />

Fahrzeug dienstes“, erläutert er und deutet<br />

»Unsere <strong>Taxi</strong>gruppe<br />

muss größer<br />

werden.«<br />

auf das smarte „T“-Logo. Aber nicht das<br />

Logo treibt ihn an, sondern das Absatzpotenzial<br />

des neuen und schicken Dienstes<br />

Top Cab. Oftedal ist bei der FVG genauso<br />

sehr auf <strong>Taxi</strong>s spezialisiert, wie er bei Linjebuss<br />

auf Busse oder bei der schwedischen<br />

Reise gesellschaft Thomsen auf Reisen spezialisiert<br />

war – alle drei hat er gründlich<br />

und profitabel umstrukturiert. „Unsere<br />

neuen Eigentümer, HIG Capital, wünschen<br />

sich von uns mehr Effizienz und sowohl<br />

organisches Wachs tum als auch Wachs tum<br />

durch Übernahmen.“<br />

MIT FINANZEN KENNT ER<br />

SICH AUS<br />

Oftedal kennt sich mit Finanzen aus, er<br />

kann organisieren und natürlich vor allem<br />

verkaufen. Ein Unternehmens doktor, da rauf<br />

aus, um zu struk turie ren und die FVG in<br />

ein über schau bares und insbesondere ein<br />

„schlankes und professionelles Dienstleistungs<br />

unter nehmen“ zu verwandeln.<br />

So, wie er es bei dem schwedischen Busunter<br />

nehmen Linjebuss gemacht hat, das<br />

300 Busse hatte, als er dort anfing, und<br />

3 500, als er es verließ. „Vom vorherigen<br />

Eigentümer habe ich 42 verschiedene Unternehmen<br />

mit zwölf verschiedenen Organisationen,<br />

zwölf verschiedenen <strong>Taxi</strong> zentralen<br />

und fünf oder sechs anderen Einrichtungen<br />

übernommen. Ich möchte daraus ein einziges<br />

Unternehmen machen, Kosten senken<br />

und Einnahmen steigern. Es wird große Veränderungen<br />

geben, aber auch umfang reiche<br />

Investitionen. Mit der Unter stützung unserer<br />

IT-Mit arbeiter erstellen wir legale Apps<br />

und ein stabiles Vermittlungs management,<br />

mit dem wir im Norden ein ähnliches<br />

Sys tem wie Uber entwerfen, nur: Unseres<br />

wird legal sein. Deshalb halten wir auch<br />

nach Unternehmen Ausschau, die vielversprechend<br />

aussehen und unsere finanzielle<br />

Hilfe gebrauchen könnten. Bisher haben wir<br />

uns sechs Betriebe genauer angesehen und<br />

wir haben noch ungefähr 25 weitere in der<br />

Hinterhand. Wir müssen größer werden.“<br />

WICHTIG: FAHRERSCHULUNG<br />

Der neue CEO zielt auf die Erschließung<br />

neuer Märkte und die Vereinfachung und<br />

Vereinheitlichung der Service konzepte ab.<br />

„Es macht keinen großen Unterschied, ob<br />

man ein <strong>Taxi</strong> unternehmen in einer kleinen,<br />

mittelgroßen oder großen Stadt betreibt.“<br />

Einer der Haupt aspekte im deregulierten<br />

FOTO: Wim Faber<br />

Schweden ist die Qualität. Hier sind eindeutig<br />

Verbesserungen nötig. Auch ist es ein<br />

flauer Markt. „Darum bringen wir mehr und<br />

umwelt freundlichere Autos auf die Straße.<br />

Wir haben gerade eine Vereinbarung mit<br />

Volvo über 500 Hybrid-Limousinen abgeschlossen.<br />

Es wird auch einen Folge auftrag<br />

über 700 weitere geben. Und natürlich sind<br />

wir auch mit Mercedes-Benz und anderen<br />

im Gespräch für ähnliche Aufträge, insbesondere<br />

für Kombis. Wir möchten in die<br />

nächste Stufe einer sauberen Techno logie<br />

investieren. Die meisten dieser Wagen<br />

gehen an die Top Cab hier in Stockholm,<br />

an <strong>Taxi</strong> Skane (eine Gegend im Süd osten<br />

Schwedens nahe Dänemark, Anm. d. Red.)<br />

und werden für unser T-Premium segment<br />

eingesetzt. Die Vorteile aus der Vereinbarung<br />

mit Volvo gehen direkt an die Fahrer,<br />

denn wir müssen sowohl in die Fahrer<br />

als auch in den Eigentümer investieren.<br />

Also investieren wir in eine Qualitätssteigerung<br />

für die Fahrer mit internen<br />

E-Learning­ Programmen und auch externen<br />

Schulungs programmen. Die Letzteren richten<br />

sich insbesondere an Aus länder, die ihre<br />

Karriere in der <strong>Taxi</strong> branche beginnen. Wir<br />

bieten 2 000 von ihnen eine Stelle und eine<br />

gute<br />

Ausbildung.<br />

Nicht viele<br />

Schweden<br />

wollen <strong>Taxi</strong> fahren.<br />

Allein in unserem<br />

Unternehmen sind 55 verschiedene<br />

Kulturen beschäftigt.“<br />

»Wir bieten<br />

2 000 Ausländern<br />

eine Stelle und eine<br />

gute Ausbildung.«<br />

Seine in verschiedenen Branchen gesammelten<br />

Erfahrungen haben Oftedal gelehrt,<br />

dass die „Schnitt stelle zum Kunden“ – also<br />

der Ser vice in der <strong>Taxi</strong> branche – sehr viel<br />

besser sein müsste. „Nicht nur beim Unternehmen,<br />

sondern auch als Branche. Hinter<br />

den Kulissen ist alles gut organisiert, aber<br />

unsere „Kunden schnitt stelle“ – unsere<br />

Fahrer – könnte sehr viel besser sein. Wir<br />

müssen uns korrigieren und die Menschen<br />

anders behandeln, als das zur zeit der Fall<br />

ist. Eine grund legende, angemessene Qualität<br />

– das ist es, was wir brauchen.“<br />

JUNGE LEUTE<br />

Fagelviksgruppen ist zu einem sehr großen<br />

Teil das Produkt seines Gründers, Rolf<br />

Karlsson, der im Jahr 1989 mit der Idee für<br />

die Gründung von <strong>Taxi</strong> Kurier als Franchise­<br />

Unternehmen für den Norden begann.<br />

„Wir kennen uns schon eine ganze<br />

Weile“, sagt Oftedal. „Und er hat mich<br />

und die Beteiligungs gesellschaft an<br />

Bord geholt. Als ich im April als vorläufiger<br />

CEO begann, verließ er das Unternehmen,<br />

wie vereinbart. Aber während<br />

er sämtliche Daten der verschiedenen<br />

Unter nehmen im Kopf hatte, müssen wir<br />

nun Einstellungs gespräche für die Besetzung<br />

der Stelle als CEO, für junge Aus zubildende<br />

und Nach wuchs im IT-Bereich und<br />

für einen Vorstand für Informations technologie<br />

der nächsten Generation führen. Marketing<br />

und Vertrieb sind ebenfalls<br />

Abteilungen, die mit jungen Leuten verstärkt<br />

werden müssen. In diesen Bereichen<br />

müssen wir auf jeden Fall mehr tun. Im<br />

geschäftlichen Bereich ist uns <strong>Taxi</strong> Stockholm<br />

zum Beispiel überlegen. Wir brauchen<br />

auch jüngere Fahrer, die bereit sind,<br />

mehr Spätschichten zu machen. Das <strong>Taxi</strong><br />

wird häufig als eine etwas alt modische<br />

Trans port form angesehen.“<br />

UNTERSTÜTZUNG FÜR EIGEN-<br />

TÜMER UND FAHRER<br />

„Auch ich habe Geld in dieses Unternehmen<br />

investiert“, sagt Oftedal mit glänzenden<br />

Augen. „Ich hoffe, dass ich in fünf<br />

Jahren ein rund um neues und frisches<br />

Unter nehmen sehe. Vielleicht doppelt so<br />

groß, wer weiß. Aber mit einem Standardbetriebs<br />

system, mit dem qualitativ hochwertiger<br />

und effizienter Service in Städten<br />

jeder Größe möglich ist. Wir verfügen über<br />

das Wissen, FVG in ein sehr effizientes und<br />

schlankes Unternehmen mit schnellerem<br />

Wachs tum zu verwandeln, das nicht nur<br />

uns, sondern insbesondere den Eigentümern<br />

der Fahrzeuge zu guten Gewinnen<br />

verhilft.“<br />

Innerhalb der FVG gibt es mindestens<br />

2 000 Ein-<strong>Taxi</strong>-Unter nehmen. Oftedal<br />

möchte ein System auf den Weg bringen,<br />

das „diese ganzen kleinen Unternehmen<br />

mit geeigneten Verwaltungs leistungen<br />

unter stützt, so dass sie effizienter arbeiten<br />

können, aber gleich zeitig nicht das Gefühl<br />

haben, FVG wüsste alles über sie. Sie wollen<br />

sicher gehen, dass ihre Leasings- und Finan­<br />

8 JANUAR / 2016 TAXI<br />

TAXI JANUAR / 2016<br />

9


INTERNET<br />

Stockholm, dem größten Anbieter für<br />

Alten- und Behinderten transporte in Europa.<br />

Für dieses System brauchen wir 94 Prozent<br />

pünktliche Lieferung und weit über<br />

80 Prozent zufriedene Kunden. Wir nehmen<br />

an diesen Fahrten teil und hatten im vergangenen<br />

Jahr zwischen 84 und 86 Prozent<br />

zufriedene Kunden. Hier zählen hauptsächlich<br />

Qualität und Service.“<br />

Sobald „wir unseren Laden auf Vordermann<br />

gebracht haben“, geht Oftedal zum<br />

»Wir haben, was<br />

viele andere Unternehmen<br />

nicht<br />

haben: Kapital.«<br />

TAXI STEHT JETZT <br />

RECHTS VOM PUNKT<br />

Oftedal möchte, dass seine <strong>Taxi</strong> gruppe FVG (künftig Cabonline ) nicht<br />

nur im Norden zu einem der größeren Markt teilnehmer wird.<br />

zierungs geschäfte so organisiert werden,<br />

dass sie sich darüber keine Sorgen machen<br />

müssen. Wir können uns um den kapitalintensiven<br />

Teil kümmern. Auch werden wir<br />

neue Geschäfts möglichkeiten für sie eröffnen.<br />

Man könnte dies damit vergleichen,<br />

wie das größte Mietwagen unternehmen<br />

Londons, Addison Lee, seinen Fahrern alles<br />

abnimmt.“<br />

NEUES LEBEN IN DER BRANCHE?<br />

Es gibt also noch Leben in der Branche?<br />

Trotz des Jammerns und Klagens über Uber<br />

hier und Apps dort? Möchten Sie wirklich<br />

Ihr ganzes Geld in die <strong>Taxi</strong> branche stecken?<br />

Oftedal schaut auf, ein bisschen überrascht<br />

vom negativen Unterton der Fragen: „Es ist<br />

eine Dienst leistungs branche – eine vergessene<br />

Dienst leistungs branche.“ Er betont das<br />

Wort „vergessene“. „Der Cash flow ist gut.<br />

Auch ist es eine Branche, die sich für ein<br />

Franchise­ Modell geradezu anbietet. Dazu<br />

noch ein Fahrer, der gleichzeitig der Eigentümer<br />

ist und in dieses Modell investiert,<br />

dann sind wir von Uber nicht weit entfernt,<br />

oder was meinen Sie?“<br />

Aber wir sollten uns nicht unbedingt auf<br />

die Einzel fahrten konzentrieren: „Es gibt<br />

zum Beispiel immer mehr Ausschreibungen<br />

für soziale Fahrten. Für 7 000 bis 10 000 Fahrten<br />

am Tag braucht man viele <strong>Taxi</strong>s, wie<br />

zum Beispiel beim Fahrdienst system in<br />

FAGELVIKSGRUPPEN WIRD ZUR CABONLINE GROUP<br />

Stockholms Fagelviksgruppen (FVG)<br />

war die Erfindung von Rolf Karlsson.<br />

Sein Sohn Anders ist noch immer für<br />

den Lieferanten der Abfertigungs- und<br />

IT-Systeme Cabonline, der mit Henrik<br />

Forzelius’ <strong>Taxi</strong> system fusioniert hat,<br />

verantwortlich. „Die Gruppe wurde nach<br />

der Straße benannt, in der Rolf Karlsson<br />

sein erstes Unternehmen betrieb“, erklärt<br />

Oftedal. „Wir suchen nach einem neuen<br />

Namen mit internationalerem Klang.“<br />

Kurz vor dem Druck informierte Oftedal<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> über den neuen Namen der<br />

Gruppe: FVG wird im <strong>Januar</strong> 2016 zu<br />

Cabonline Group. Das Unternehmen,<br />

das im April dieses Jahres durch die<br />

private Londoner Investment gruppe<br />

H.I.G. gekauft wurde, hat einen Umsatz<br />

von SEK 5 Mrd. und ist Eigentümer<br />

von Marken wie <strong>Taxi</strong> Kurir, 020, Norges<br />

Angeln – er wirft seine Netze aus und hofft,<br />

<strong>Taxi</strong> unter nehmen zu finden, denen sein Stil<br />

gefällt und die zur selben Gruppe gehören<br />

möchten. „Wir fischen in Schweden, Norwegen,<br />

Finnland, Dänemark, aber wir<br />

beschränken uns nicht nur auf den Norden.<br />

Irgendwo müssen wir ja anfangen.“ Oftedal<br />

möchte, dass die FVG zu einem der größeren<br />

Markt teil nehmer wird, und das nicht<br />

nur im Norden. Der Schwede hat ganz klar<br />

Europa im Blick.<br />

„Ja, wir würden gerne einige der Konkurrenten<br />

kaufen. Aber das ist ein sehr<br />

kapital intensives Vorhaben. Anderer seits<br />

laufen die Dinge besser auf dem internationalen<br />

Markt, wenn man eine gewisse<br />

Größe hat.“<br />

Oftedal lacht, offensichtlich liebt er es, sich<br />

mit einem rauen Fischer zu vergleichen.<br />

„Wir haben, was viele andere Unternehmen<br />

nicht haben: Kapital. Wir sind auf der Suche<br />

nach einem guten, nicht allzu teuren Fang.<br />

Man muss die Schlüssel zahlen langfristig<br />

im Auge haben und die wöchentlichen<br />

Zahlen wie Cashflow, Gewinn und andere<br />

Mittel prüfen. Die Art, wie ein Investor ein<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen betrachtet, unterscheidet<br />

sich nicht so sehr von der Art, wie ein <strong>Taxi</strong>betreiber<br />

es betrachtet.“ wf<br />

<strong>Taxi</strong> und <strong>Taxi</strong> Skane. In Schweden und<br />

Norwegen hat das Unternehmen über<br />

6 000 <strong>Taxi</strong>s (1 000 in Norwegen) und<br />

2 500 Minivans, mit denen 50 000 Fahrten<br />

von 220 Stand orten pro Tag ausgeführt<br />

werden. Die Gruppe beschäftigt<br />

400 Büro mitarbeiter und arbeitet mit<br />

10 000 Fahrern und 2 500 <strong>Taxi</strong> betreibern<br />

zusammen. <br />

wf<br />

FOTO: Wim Faber<br />

Aufgrund einer Regellockerung bei der Vergabe von Domains werden<br />

seit einigen Monaten Internet adressen vergeben, die auf .taxi enden.<br />

Bei der Registrierung sind noch viele Varianten möglich.<br />

Bisher kennt man Domain namen, die<br />

entweder auf .com, .net, .org oder<br />

auf ein länderspezifisches Kürzel<br />

wie .de, .at, .nl, .dk etc. enden. Künftig<br />

kann eine Adresse im Netz aber auch<br />

name.berlin oder name.reise heißen. Oder<br />

eben name.taxi.<br />

Die für die Internet verwaltung zuständige<br />

Organisation ICANN hatte 2011<br />

beschlossen, praktisch alle denkbaren<br />

Begriffe, die nicht gegen die Grundsätze der<br />

ICANN verstoßen oder einer anderen<br />

Namens endung zu ähnlich sind, zur Registrierung<br />

freizugeben. Was folgte, war ein<br />

mehrjähriges Bieterverfahren für die Top-<br />

Level-Domains (TLD) genannten Namensendungen,<br />

darunter auch .taxi.<br />

Mittlerweile ist .taxi. zur Registrierung<br />

der eigenen Homepage freigegeben; dies<br />

kann von <strong>Taxi</strong>unternehmern, <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

oder auch Dienstleistern des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

über spezialisierte Internet plattformen vorgenommen<br />

werden – dazu zählt beispielsweise<br />

auch www.registrieren.taxi, die vom<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Verlag betrieben wird.<br />

„Eine Internetadresse mit .taxi-Endung<br />

sollten sich diejenigen sichern können, die<br />

mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe ganz eng verbunden<br />

sind, sagt Jürgen Hartmann, Geschäftsführer<br />

des <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Verlags. „Der<br />

<strong>Deutsch</strong>e <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband BZP<br />

hat sich beispielsweise die Web-Adresse<br />

bzp.taxi gesichert. Das ist kurz, prägnant<br />

und macht sofort deutlich, dass hinter<br />

diesem Kürzel jemand steckt, der mit dem<br />

<strong>Taxi</strong> gewerbe zu tun hat.“<br />

Der Verlag möchte seine <strong>Taxi</strong>-Publikationen<br />

nutzen, um auf die Möglichkeit der Registrierung<br />

einer .taxi-Web-Adresse hin zuweisen.<br />

„Schließlich erreicht unser Magazin<br />

national wie international die Zielgruppe<br />

<strong>Taxi</strong>, und wir hoffen, dadurch möglichst<br />

viele Web-Adressen innerhalb der Branche<br />

zu registrieren, bevor branchenfremde<br />

Speku lanten zugreifen“, erläutert Elke<br />

Gersdorf, die im Verlag künftig die über<br />

registrieren.taxi angemeldeten Kunden<br />

betreuen wird.<br />

„Die Web-Adresse hale.taxi beispielsweise<br />

ist bereits auf ein spanisches Unternehmen<br />

registriert, dessen Produkte nicht<br />

darauf schließen lassen, dass es sich dabei<br />

um <strong>Taxi</strong>komponenten handelt.“ Andreas<br />

Schreiner von InterNetWire, ein Unternehmen,<br />

mit dem der Verlag auf der technischen<br />

Ebene zusam men arbeitet, nennt<br />

einen weiteren Vorteil der Nutzung einer<br />

.taxi-Domain: Lange Domainnamen gehören<br />

der Vergangenheit an. Anstatt www. taxiunternehmen­vorname­nachname.de<br />

könne<br />

künftig beispielsweise einfach name. taxi<br />

genutzt werden. „Damit wäre von vorn herein<br />

klar, welche Dienstleistung dieses Unternehmen<br />

anbietet“, ist sich Schreiner sicher.<br />

„Mit einer eigenen .taxi-Domain verbessert<br />

man die Sichtbarkeit im Internet und wird<br />

über die Suchmaschinen leichter gefunden.<br />

Als verantwortlicher Hosting partner stellt<br />

InterNetWire für Inhaber von .taxi-Domains<br />

die optimale technische Verfügbarkeit und<br />

zuverlässige Erreichbarkeit für E-Mails und<br />

den Webauftritt sicher.“ tb<br />

SO KOMMEN SIE ZU EINER<br />

.TAXI-ADRESSE<br />

1. Schritt: Eine Domainvergabeseite<br />

aufrufen (zum Beispiel<br />

www.registrieren.taxi).<br />

2. Schritt: Ihren Wunschnamen<br />

eingeben und prüfen lassen, ob<br />

dieser mit der Endung .taxi noch<br />

verfügbar ist. Falls nicht, werden<br />

Ihnen automatisiert ähnliche<br />

Schreibweisen zur Registrierung<br />

angeboten.<br />

3. Schritt: Ihre Wunschadresse<br />

anmelden und registrieren lassen.<br />

Sollten Sie bereits eine Homepage<br />

betreiben, ist eine kosten lose Umleitung<br />

möglich. Internet- Neulingen<br />

bietet registrieren.taxi zudem die<br />

Gestaltung einer Homepage an.<br />

10 JANUAR / 2016 TAXI<br />

TAXI JANUAR / 2016<br />

11


VERANSTALTUNG<br />

VERANSTALTUNG<br />

Olé! Der spanische<br />

Abend war sehr<br />

temperamentvoll.<br />

Passend zum<br />

spanischen Stierkampf<br />

präsentierte<br />

sich ein Batteriehersteller.<br />

MUCHS NEUES<br />

MESSEKONZEPT<br />

HAT SICH BEWÄHRT<br />

Seine Idee, einen deutschen <strong>Taxi</strong>treff auf<br />

Mallorca durchzuführen, wurde im Vorfeld von<br />

vielen belächelt. Doch bei der Veranstaltung<br />

Ende Oktober lachten vor allem diejenigen,<br />

die auf die Sonneninsel gekommen waren.<br />

Ganz oben: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Salesmanagerin<br />

Elke Gersdorf (2. v. r.)<br />

mit <strong>Taxi</strong>unternehmern aus<br />

Garmisch, Mühldorf und Vorarlberg<br />

beim spanischen Abend.<br />

Oben: Der Besitzer einer mallorquinischen<br />

<strong>Taxi</strong>flotte erkundigt<br />

sich nach einer Mitgliedschaft bei<br />

taxi.eu.<br />

DIE SCHNELLSTEN<br />

IM GOKART<br />

Der schnellste <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

kommt aus Siegen – zumindest<br />

unter all den Teilnehmern des<br />

siebten <strong>Taxi</strong>treffs auf Mallorca. Sie<br />

trafen sich am Tag vor der <strong>Taxi</strong>messe<br />

auf der Rennstrecke in der<br />

Nähe von Palma de Mallorca und<br />

ermittelten die schnellsten Gokartfahrer.<br />

Dabei erwies sich Gerold<br />

Schmidt (Bildmitte) als Lewis<br />

Hamilton des <strong>Taxi</strong> gewerbes. Keiner<br />

drehte die Runden schneller als<br />

der <strong>Taxi</strong> unternehmer aus Siegen<br />

(nomen est omen). Er verwies damit<br />

Heinrich Garus (l.) und Alfred<br />

Forster (r.) auf die Plätze zwei und<br />

drei. Schmidt gab während der<br />

Siegerehrung zu, dass er bedauerlicherweise<br />

auch außerhalb der<br />

Rennstrecke schon gelegentlich<br />

zu schnell unterwegs war und<br />

deshalb schon das ein oder andere<br />

Mal zur Kasse gebeten wurde.<br />

Er habe allerdings kaum noch<br />

die erlaubte Geschwindigkeit<br />

überschritten, seit er sich ein <strong>Taxi</strong><br />

angeschafft hat. jh<br />

Am Ende waren es rund 200 <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

und Aussteller, die<br />

von Berlin, Frankfurt, München,<br />

Köln, Wien, Düsseldorf, Hannover, Salzburg<br />

oder Leipzig nach Mallorca geflogen<br />

waren – gespannt darauf, was sie auf der<br />

spanischen Urlaubsinsel erwarten würde.<br />

Veranstalter Michael Much, der im normalen<br />

Leben gebrauchte <strong>Taxi</strong>s in ganz <strong>Deutsch</strong>land<br />

ankauft und weltweit weiterverkauft<br />

ADDITIV UND DISKUTIERT<br />

(und nebenbei auch noch in dritter Generation<br />

einen <strong>Taxi</strong>betrieb in seiner Heimatstadt<br />

Bad Tölz führt), hatte eine <strong>Taxi</strong>ausstellung<br />

versprochen, bei der sich <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

in lockerer Atmosphäre die Neuheiten und<br />

Neuigkeiten ansehen sollten, die von rund<br />

20 Dienstleistern rund ums <strong>Taxi</strong> präsentiert<br />

wurden. Das Ganze in einem Vier-Sterne-<br />

Hotel direkt am Strand mit Halbpension,<br />

umrahmt von einem Gokartrennen, einem<br />

Zwei Messeaussteller nutzten nach dem<br />

offiziellen <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Seminarteil spontan<br />

den Seminarraum, um ihre Produkte<br />

vorzustellen. So führte Wolfgang Eschner<br />

von Motor Vital die Zuhörer in die Welt<br />

der Additive ein. Additive sind Zusätze,<br />

die im Motor die Leistung erhöhen und<br />

Verschleiß reduzieren sollen. Daran anschließend<br />

folgte eine heftige Diskussion<br />

zum Thema <strong>Taxi</strong> teilen. David Baus und<br />

Manuel Wesch stellten ihre App „Shärea-<strong>Taxi</strong>“<br />

vor. Hier werden mittels einer<br />

Smartphone-App <strong>Taxi</strong>s bestellt, wobei<br />

die Fahrten aber geteilt werden, ähnlich<br />

wie es Uber in Amerika bereits erfolgreich<br />

praktiziert. Die Vorstellung, dass<br />

sich <strong>Taxi</strong>kunden ihre Fahrten – und damit<br />

den Fahrpreis – teilen können, fand aber<br />

nicht bei allen anwesenden Unternehmern<br />

Zustimmung. Ob die App beim<br />

Kunden ankommt, wird sich erst noch<br />

zeigen müssen. <br />

tb<br />

Fachseminar der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> (siehe<br />

Seite 14), einem spanischen Abend und vielen<br />

Fachgesprächen der Kollegen untereinander.<br />

„Ich bin stolz darauf, dass Sie alle den<br />

Weg hierhergefunden haben“, begrüßte<br />

Much seine Gäste am Vorabend der Ausstellung.<br />

„Sie arbeiten das ganze Jahr, die<br />

meisten im 24/7-Rhythmus, und haben sich<br />

daher einen besonderen Messebesuch verdient.“<br />

Von den so begrüßten Teilnehmern<br />

wurde das Konzept, eine Fachausstellung<br />

im mediterranen Ambiente stattfinden zu<br />

lassen, sehr positiv aufgenommen. „Am<br />

Vormittag habe ich mich nach einer neuen<br />

Abrechnungssoftware umgesehen, am<br />

Nachmittag erkundigte ich mich nach den<br />

Preisen für eine Umrüstung meines<br />

Fahrzeugs in ein Rollstuhltaxi“, erzählt ein<br />

Mehrwagenunternehmer. „In der Mittagspause<br />

bin ich ins Meer gesprungen.“<br />

„Ende Oktober bei über 20 Grad auf<br />

der Terrasse zu sitzen und mich mit<br />

Kollegen auszutauschen – das war einzigartig.<br />

Danke an Herrn Much für diese Idee“,<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Hayrettin Şimşek<br />

schwärmte ein weiterer Teilnehmer per<br />

E-Mail. Und auch die Aussteller waren<br />

zufrieden. „Ich habe viele neue Kunden kennengelernt“,<br />

sagte beispielsweise Sabine<br />

Schunck von Mobile Garantie, die während<br />

des Jahres auf vielen <strong>Taxi</strong>veranstaltungen<br />

Der Beste, den es je gab.<br />

Der Touran*. Groß im Geschäft zum<br />

kleinen Preis.<br />

unterwegs ist. Scheinbar hat das neue Konzept<br />

auch neue Besucher innerhalb des<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbes angelockt. Eine Wiederholung<br />

in zwei Jahren wurde von allen Teilnehmern<br />

gewünscht. <br />

jh<br />

Ihr <strong>Taxi</strong>business kommt auf Touren. Mit 7 Sitzplätzen,<br />

attraktiver Ausstattung, Sonderfinanzierung und bis<br />

zu 2.000 € Extraprämie. Der Touran 2.0 TDI 110 PS,<br />

6-Gang DSG – bei uns sofort verfügbar.<br />

Top-Finanzierung und Extraprämie möglich.<br />

* Kraftstoffverbrauch des Touran in l/100 km: kombiniert<br />

6,0 – 4,6, CO2-Emissionen in g/km: kombiniert 134.<br />

12 JANUAR / 2016 TAXI<br />

Autohaus Badziong, Siemenssstraße 27, 50259 Pulheim, Tel. 02238 / 80 93 20, www.badziong.com


VERANSTALTUNG<br />

VERANSTALTUNG<br />

TAXI IM UMBRUCH<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> organisierte ein Fachseminar für den <strong>Taxi</strong>treff <strong>2015</strong> auf<br />

Mallorca. Die Referenten packten aktuelle Themen an: vom PBefG<br />

über zukunftsorientierte Antriebe bis zum Fiskaltaxameter.<br />

<strong>Taxi</strong>treff bei Sonnenschein und Meeresbrise<br />

statt bei Schmuddelwetter<br />

und Schneegefahr. Michael Much<br />

holte die traditionelle <strong>Taxi</strong>messe von Bad<br />

Tölz nach Mallorca und viele Aussteller und<br />

<strong>Taxi</strong>interessierte folgten auf die Baleareninsel.<br />

Doch trotz schönsten Wetters war am<br />

Freitag, den 30. Oktober, statt Sonnenliege<br />

oder Badestrand ein Fachseminar angesagt.<br />

Eines machten alle Vorträge und die<br />

da rauf folgenden Diskussionsrunden klar:<br />

Ein „Weiter so“ wird es für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

nicht geben und wer dachte, dass der Mindestlohn<br />

die größte Herausforderung für<br />

»Die Autobahnmaut<br />

war höher als<br />

die Spritkosten.«<br />

Birgit Wöber,<br />

Erdgas-Spezialistin<br />

das Gewerbe darstellt,<br />

irrt. Das hob bereits<br />

Axel Ulmer von der<br />

Ulmer Consulting UG<br />

im ersten Beitrag des<br />

Tages hervor. Das Personenbeförderungsgesetz<br />

(PBefG) ist zwar die<br />

solide Grundlage des<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbes, doch das<br />

Gesetz aus dem Jahre<br />

1961 gerät zunehmend<br />

unter Beschuss. Klar ist:<br />

Der öffentliche Personennahverkehr<br />

braucht<br />

Regeln, die aber für alle Teilnehmer gelten<br />

müssen. So muss das als veraltet verschriene<br />

PBefG weder ersetzt noch erneuert werden.<br />

Was jetzt vor den Gerichten passiert,<br />

ist lediglich eine notwendige Klarstellung.<br />

Neue Geschäftsmodelle, neue Kommunikationsmedien<br />

und nicht zuletzt neue<br />

Anbieter machen diese Klarstellungen notwendig.<br />

Es gibt aber keinen Grund,<br />

weshalb die drei Säulen des Gesetzes –<br />

Tarifpflicht, Betriebspflicht und Beförderungspflicht<br />

– inzwischen veraltet sein<br />

sollen. Diese Klarstellungen nützen letztendlich<br />

allen Marktteilnehmern. Nach Axel<br />

Ulmer muss der Unternehmerbegriff auch<br />

auf Vermittlungsunternehmen ausgedehnt<br />

werden um gleiche Voraussetzungen für<br />

»Das PBefG muss<br />

weder ersetzt<br />

noch erneuert<br />

werden.«<br />

Axel Ulmer, Spezialist des<br />

Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG)<br />

Zu den Seminar-<br />

Besuchern zählte<br />

auch mytaxi-Gründer<br />

Niklas Mewes<br />

(2. Reihe, 2. v. r.).<br />

alle zu schaffen. Gleichzeitig gehört die<br />

unbeschränkte Vergabe von Mietwagenkonzessionen<br />

auf den Prüfstand.<br />

Klarstellungsbedarf gibt es auch bei der<br />

Tarifpflicht. Verfechter einer Liberalisierung<br />

des <strong>Taxi</strong>marktes, wie die Monopolkommission<br />

zum Beispiel, gehen davon aus,<br />

dass eine Deregulierung des <strong>Taxi</strong>tarifes<br />

automatisch zu niedrigeren Fahrpreisen<br />

führen würde. Das sei aber gar nicht zwingend,<br />

erklärt Hans-Peter Kratz, erster Vorsitzender<br />

der <strong>Taxi</strong>vereinigung Frankfurt.<br />

Denn wer sollte den <strong>Taxi</strong>preis in Zukunft<br />

festlegen? Die Fahrer? Die Unternehmer?<br />

Oder Verbände und Zentralen? Keine der<br />

Möglichkeiten garantiert tatsächlich niedrigere<br />

Preise bei gleichbleibender Qualität.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Hayrettin Şimşek<br />

»Die Tarifpflicht<br />

schützt Kunden<br />

und Betriebe.«<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Hayrettin Şimşek<br />

Hans-Peter Kratz,<br />

Frankfurter Gewerbespezialist<br />

Und was ist zu „high times“ wie Silvester,<br />

Messen oder Schneechaos? Was ist mit<br />

Senioren, was mit Rollstuhlfahrern? Aus<br />

Kundensicht kann so ein Preischaos nicht<br />

wünschenswert sein. Im Gegenteil: Der<br />

Kunde will sofort, überall und zu einem kalkulierbaren<br />

Preis befördert werden – da ist<br />

kein Preisvergleich nötig. Die Tarifpflicht<br />

schützt also Kunden und Betriebe – so das<br />

Fazit aus Frankfurt.<br />

Die Fahrpreise im <strong>Taxi</strong>gewerbe werden<br />

üblicherweise mit dem Taxameter gemessen.<br />

Hier können gleich zwei Gesetze den<br />

<strong>Taxi</strong>betrieb erschweren. Zum einen das<br />

neue Mess- und Eichgesetz, das bereits seit<br />

ersten <strong>Januar</strong> <strong>2015</strong> in Kraft ist. Die Behörden<br />

gingen bei der Formulierung des Gesetzes<br />

davon aus, dass <strong>Taxi</strong>s bereits ab Werk<br />

mit einem Taxameter ausgerüstet sind und<br />

dieser auch bereits über alle der über<br />

800 Tarife verfügt. „Faktisch wurde hierdurch<br />

die behördliche Erst-Eichung durch<br />

ein privatrechtliches Konformitätsbewertungsverfahren<br />

ersetzt“, erklärt Bernd<br />

Große-Holtforth, Koordinator für Nutzfahrzeuge<br />

und Sonderfahrzeuge bei Citroën<br />

<strong>Deutsch</strong>land. „Für ein <strong>Taxi</strong> bedeutet<br />

das Gesetz, das folgende drei Konformitäten<br />

erklärt werden müssen: für das Fahrzeug,<br />

TAXI-ERSATZFAHRZEUGE<br />

Festnetzpreis 6 ct/Anruf · Mobilfunkpreise maximal 42 ct/min<br />

0180-2221 222<br />

Bundesweit 24 Stunden Service Telefon<br />

TRP<br />

TAXI-RENT-PARTNER<br />

Datenfunksysteme für alle <strong>Taxi</strong>-Zentralen verfügbar.<br />

Bundesweit - auch in Ihrer Nähe.<br />

Risikofreie Anmietung durch<br />

direkte Versicherungsabrechnung.<br />

Mitglied im BZP<br />

für das Taxameter und für die Programmierung.“<br />

Bis zu einer bundesweiten und praktikablen<br />

Lösung wird man sich mit einer<br />

Notlösung behelfen: „Nach einer gegenseitigen<br />

Vereinbarung vom 19.10.<strong>2015</strong> werden<br />

– bis zu einer definierten, bundesweit<br />

einheitlichen Lösung – die durch die Taxameter-Dienste<br />

vorgelegten Konformitätserklärungen<br />

unter Zugrundelegung der<br />

derzeit verfügbaren Daten seitens der Konformitätsbewertungsstellen<br />

beziehungsweise<br />

Eichbehörden akzeptiert.“<br />

Die zweite Erschwernis ergibt sich aus<br />

der Einführung des Fiskaltaxameters.<br />

Momentan ist das Insika-Verfahren als<br />

sichere Lösung bekannt. Allerdings fehlen<br />

Taxameterherstellern noch Informationen<br />

vonseiten der Behörden, wie die neue Regelung<br />

technisch umgesetzt werden soll,<br />

erklärt Hale-Geschäftsführer Martin Leitner.<br />

Auch wenn die Durchführung noch<br />

nicht restlos geklärt ist, sollte man sich keinesfalls<br />

auf eine Verschiebung des Fiskaltaxameters<br />

verlassen.<br />

Letztendlich soll der Kunde im <strong>Taxi</strong> aber<br />

nicht anders behandelt werden als bei allen<br />

anderen Geldgeschäften: In Österreich<br />

muss ab 1. <strong>Januar</strong> bei jedem Zahlvorgang<br />

ein Beleg erzeugt und an ihn übergeben<br />

werden. Gleichzeitig müssen die Daten<br />

Sicherheit durch<br />

Forderungsabtretung<br />

www.taxirent.de<br />

»Peugeot Citroën<br />

ist <strong>2015</strong> Marktführer<br />

bei der<br />

Reduzierung der<br />

CO2-Emissionen.«<br />

Bernd Große-Holtforth,<br />

Citroëns <strong>Taxi</strong>-Spezialist<br />

unveränderlich und für das Finanzamt<br />

überprüfbar gespeichert werden.<br />

Positiver auf das <strong>Taxi</strong>gewerbe dürften<br />

sich neue Antriebsarten auswirken. Davon<br />

durfte Bernd Große-Holtforth, vor allem<br />

aber Maria Wöber, Geschäftsführerin und<br />

Frontfrau von GIBGAS, berichten. Wöber<br />

war gleich mit dem Erdgasauto von München<br />

nach Mallorca gefahren. „Bei 80 Euro<br />

Ausgaben für Erdgas lagen die Autobahngebühren<br />

um zehn Euro höher“, wusste sie<br />

zu berichten. Wer in Zeiten manipulierter<br />

Abgaswerte nach einer sauberen Alternative<br />

sucht, sei mit CNG-Antrieb gut beraten.<br />

Oder mit Hybrid-Motoren, wie sie bei<br />

Ci troën in Kombination mit Diesel-Antrieben<br />

erhältlich sind. „PSA Peugeot Citroën<br />

ist <strong>2015</strong> Marktführer bei der Reduzierung<br />

der CO2-Emissionen“, sagt Holtforth. Für<br />

die Seminar-Besucher dürfte sich der Vormittag<br />

gelohnt gaben. So viel geballte <strong>Taxi</strong>-<br />

Kompetenz ist selten. Auch wenn nicht alle<br />

Informationen Anlass zur Freude bieten:<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe wird auch in Zukunft<br />

bestehen bleiben, wenn alle Beteiligten die<br />

richtigen Entscheidungen treffen. Deshalb<br />

hätte es auch kaum geschadet, wenn noch<br />

mehr <strong>Taxi</strong>unternehmer, Zentralenchefs und<br />

Fachleute ihren Weg auf die Baleareninsel<br />

gefunden hätten. <br />

tb<br />

14 JANUAR / 2016 TAXI<br />

TAXI JANUAR / 2016<br />

15


VERANSTALTUNG<br />

VERANSTALTUNG<br />

BZP-Präsident Michael Müller (Mitte oben)<br />

diskutierte beim Kongress <strong>Taxi</strong>-Zukunft mit<br />

Vertretern aus der Industrie, von Organisationen<br />

und mit Politikern. Im Uhrzeigersinn:<br />

Dirk Breuer, Michael Schreckenberg, Lars<br />

Klingbeil, Marcus Gawron, Markus Lienkamp,<br />

Michael Nielsen, Eileen Mandir, Otmar Lell,<br />

Thomas Jarzombek, Tom Kirschbaum.<br />

„EINEN<br />

MARKT, DEN<br />

WIR NICHT<br />

BESETZEN,<br />

BESETZEN<br />

ANDERE“<br />

Beim Kongress um die Zukunft des <strong>Taxi</strong>s wurden Probleme<br />

offen angesprochen – und nach Lösungen gesucht.<br />

Ist ein <strong>Taxi</strong>tarif wirklich zu teuer, nur<br />

weil sich ein Fahrgast darüber bei<br />

einem Politiker beschwert? Nutzt der<br />

Fahrgast künftig nur noch eine App, bei<br />

der sämtliche Varianten des ÖPNV angeboten<br />

werden? Lohnt es überhaupt noch,<br />

sich über die zukünftigen Antriebsarten<br />

bei den Fahrzeugen Gedanken zu machen,<br />

wenn Autos sowieso bald autonom fahren?<br />

Und wann kommt dieses Bald?<br />

Beim vom <strong>Taxi</strong>bundesverband BZP in<br />

Berlin veranstalteten Kongress <strong>Taxi</strong>-Zukunft<br />

wurden spannende Thesen kon trovers diskutiert.<br />

Insgesamt drei Schwerpunkte<br />

(Panels) wurden von Experten in circa<br />

zehnminütigen Kurz referaten beleuchtet,<br />

ehe Moderator und BZP­ Präsident Michael<br />

Müller nach jedem Panel mit den Referenten<br />

und den rund 80 Kongressbesuchern<br />

in die Diskussion ging. Über all dem<br />

schwebte die große Frage, in welche<br />

Zukunft eine stetig digitalisierte Welt steuert.<br />

„Die Digitalisierung wird zu Veränderungen<br />

führen“, leitete Müller die<br />

Veranstaltung ein und schickte gleich eine<br />

Ermahnung an das <strong>Taxi</strong>gewerbe hinterher.<br />

„Wer sich nicht mitverändert, der wird verändert<br />

– in der Regel schlechter, als wenn<br />

er selbst mitgestaltet.“<br />

Also bekamen die Zuhörer von den<br />

Experten Anregungen für Veränderungen,<br />

zum Beispiel bei der richtigen Wahl der<br />

zukünftigen Antriebsart. Volkswagen propagiert<br />

dabei die emissionsfreie und<br />

lautlose Elektromobilität. Der erste<br />

Zwischenschritt ist hier mit dem Passat<br />

GTE bereits gemacht. Das Plug-in-<br />

Modell fährt benzingetrieben und mit<br />

Batterie. Die schafft derzeit aber nur eine<br />

Reichweite von 50 Kilometern, die restlichen<br />

950 Kilometer ohne Tankstopp bleiben<br />

konventionell. „Wir brauchen keine<br />

Fahrzeuge mit 1 000 Kilometern Reichweite“,<br />

stellte ein Teilnehmer in der anschließenden<br />

Podiumsdiskussion richtig.<br />

300 Kilometer würden für einen Schichteinsatz<br />

völlig reichen.<br />

PLUG-IN HAT KEINE ZUKUNFT<br />

Für den Hybrid- und Wasserstoffexperten<br />

Dirk Breuer von Toyota hat dagegen der<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Plug-in keine Zukunft. In seinem Konzern<br />

seien in drei Jahren nur 80 000 Plug-in-<br />

Fahrzeuge verkauft worden. Dem steht eine<br />

Produktionszahl von fast vier Millionen<br />

Hybridautos gegenüber. Toyota setzt bei der<br />

Entwicklung emissionsfreier Fahrzeuge auf<br />

Wasserstoff. Der Mirai ist das weltweit erste<br />

in Serie produzierte Wasserstofffahrzeug<br />

und es soll in einem ersten Feldversuch in<br />

Hamburg, später auch in München getestet<br />

werden (auch als <strong>Taxi</strong>).<br />

Was für den Mirai in Hamburg Zukunft<br />

sein wird, ist für EVA in Singapur bereits<br />

Gegenwart. EVA ist das erste ausschließlich<br />

für den <strong>Taxi</strong>-Einsatz konzipierte Elektrofahrzeug.<br />

Dessen Geburtshelfer Professor<br />

Dr. Lienkamp von der technischen Universität<br />

München berichtet von einer Reichweite<br />

von 260 Kilometern pro Schicht und<br />

520 Kilometern am Tag. Das <strong>Taxi</strong> muss alle<br />

sechs Stunden zum Schnellladen an die<br />

Steckdose. Noch sind die Batteriekosten<br />

sehr hoch, aber Professor Lienkamp<br />

prophezeit, dass EVA in vier Jahren wirtschaftlich<br />

und serienreif sein wird. Einem<br />

schnellen Einsatz steht dann nichts im<br />

Wege. „Dann müssen wir das Fahrzeug nur<br />

noch vom Rechts- zum Linkslenker<br />

um bauen.“<br />

Oder man braucht gar kein Lenkrad<br />

mehr, wenn die Prognosen zutreffen sollten,<br />

dass schon 2020 die Fahrzeuge<br />

autonom fahren. Professor Michael Schreckenberg<br />

von der Universität Duisburg-Essen<br />

warnte allerdings davor, automatisiertes<br />

Fahren mit autonomem Fahren gleichzusetzen.<br />

Noch seien die Anforderungen zu komplex.<br />

„In den nächsten 49 Jahren wird es<br />

keine autonomen Autos geben“, zitierte der<br />

Professor einen Mercedes-Vorstand.<br />

MOBILITÄTSPORTALE SIND TEIL<br />

EINER VERTRIEBSLEISTUNG<br />

Verlassen sollte man sich darauf allerdings<br />

nicht. Digitale Revolutionen passieren heute<br />

rasant schnell. Um das zu belegen, genügt<br />

ein Blick auf die Smartphone-Oberfläche,<br />

über die jeder mittlerweile mindestens<br />

sechs bis sieben Mal wischen muss, bis er<br />

bei der App gelandet ist, die er gerade<br />

nutzen will.<br />

Noch dazu, wenn im Bereich der Mobilität<br />

regional unterschiedliche Anbieter um<br />

die vorderen Positionen auf dem Smartphone<br />

konkurrieren. Weniger wird bald<br />

mehr sein. Das zumindest glauben schon<br />

von Berufs wegen die beiden Referen ­<br />

ten des zweiten Themenpanels: Dr. Tom<br />

Kirschbaum (ally) und Dr. Eileen<br />

Mandir (moovel). Beide sind mit einer<br />

Mobilitäts ­App auf dem Markt, die dem<br />

Nutzer alle verfügbaren Fortbewegungsarten<br />

aufzeigen, um von A nach B zu kommen.<br />

Natürlich soll in diesem Angebotsmix<br />

auch das <strong>Taxi</strong> als Alternative angezeigt werden.<br />

Kommt dann ein Auftrag zusammen,<br />

wird dem <strong>Taxi</strong>partner eine Vermittlungsgebühr<br />

in Rechnung gestellt. Dr. Kirschbaum<br />

warb dafür um Verständnis: „Es ist Teil<br />

einer Vertriebsleistung – und die darf auch<br />

Geld kosten.“ Wenn man stattdessen auf<br />

einem Plakat werben würde, müsste man<br />

dafür auch bezahlen.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe wird sich dieser<br />

Portale nicht verweigern dürfen. Da waren<br />

sich schnell alle Diskutanten einig. „Wenn<br />

wir nicht teilnehmen, wird die Zukunft<br />

trotzdem stattfinden – aber ohne uns.<br />

Einen Markt, den wir nicht besetzen,<br />

besetzen andere“, mahnte Müller. Und<br />

Michael Nielsen, Vertreter der <strong>International</strong><br />

Road Union (IRU), der in seinem Vortrag<br />

vom rasanten Wachstum des Global<br />

<strong>Taxi</strong> Network (GTN) berichtet hatte, erinnerte<br />

daran, dass „dann eben andere mitmachen“.<br />

Letztlich gibt es aus Nielsens Sicht für<br />

die <strong>Taxi</strong>branche auch gar keinen Grund,<br />

sich zu verweigern. Wichtig sei, führte er<br />

aus, dass die Branche offensiv an die<br />

Herausforderungen herangehe, indem sich<br />

immer mehr <strong>Taxi</strong>zentralen und Unternehmen<br />

zu einem großen Netzwerk zusammenschließen.<br />

„GTN wächst auch deshalb<br />

so schnell, weil sich die Teilnehmer selbst<br />

verpflichtet haben, untereinander keine<br />

Gebühren zu verlangen, wenn einer vom<br />

anderen profitiert“, erklärte Kongressteilnehmer<br />

Hermann Waldner, der mit taxi.eu<br />

Gründungsmitglied des GTN ist.<br />

Je stärker die Position der <strong>Taxi</strong>-Industrie,<br />

desto einfacher wird es, sich an den<br />

Den Mobilitäts-Apps wird sich die <strong>Taxi</strong>branche nicht verweigern können – waren sich alle<br />

Teilnehmer des zweiten Panels einig. Von links nach rechts: Dr. Tom Kirschbaum (ally),<br />

Dr. Eileen Mandir (moovel), Moderator Michael Müller (BZP) und Michael Nielsen (IRU).<br />

16 JANUAR / 2016 TAXI<br />

TAXI JANUAR / 2016<br />

17


VERANSTALTUNG<br />

Der vom deutschen <strong>Taxi</strong>verband<br />

BZP organisierte<br />

Kongress Zukunft-<strong>Taxi</strong><br />

hätte mehr Besucher<br />

verdient gehabt. Lebt das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe mehrheitlich<br />

nur im Hier und Jetzt?<br />

Oder sind gar 150 Euro<br />

Teilnehmergebühr eine zu<br />

hohe finanzielle Hürde?<br />

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NEU!<br />

Die Karten werden neu gemischt!<br />

.taxi<br />

Mobilitätsportalen zu beteiligen und deren<br />

Bedingungen und Abläufe dann sogar aktiv<br />

zu gestalten, anstatt bei ihnen in fatale<br />

Abhängigkeiten zu geraten. „Hat ein Portal<br />

erst einmal eine große Marktmacht, werden<br />

30 Prozent Vermittlungsgebühr zur<br />

Gewohnheit. Das können wir doch alle bei<br />

den Hotelbuchungsportalen erleben“, vergleicht<br />

Teilnehmer Christian Holzhäuser<br />

von der Wiener <strong>Taxi</strong>zentrale 40100. Sein<br />

Tipp daher: Teilnahme ja, aber bunt streuen,<br />

damit sich keine Monopole bilden können.<br />

BESSERE LEISTUNG LOHNT<br />

SICH NICHT<br />

Solche Monopole führen zwangsläufig zu<br />

Preissteigerungen – vor allen Dingen dann,<br />

wenn die Nachfrage ansteigt. Ist die <strong>Taxi</strong>fahrt<br />

dann nicht durch eine Tariffestlegung<br />

geregelt, kann es für den <strong>Taxi</strong>kunden sehr<br />

teuer werden. Staatlich festgelegte <strong>Taxi</strong>tarife<br />

wie in <strong>Deutsch</strong>land schützen daher<br />

die Verbraucher, bieten andererseits dem<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe selbst wenig Anreiz, seine<br />

Qualität zu verbessern. „Im preisgebundenen<br />

Markt lohnt es sich nicht, eine bessere<br />

Leistung als andere zu bringen, weil man<br />

nicht mehr verdienen kann“, moniert im<br />

dritten Panel der Veranstaltung der Politiker<br />

Thomas Jarzombek, Mitglied des <strong>Deutsch</strong>en<br />

Bundestags.<br />

Somit leidet der Kunde eben doch unter der<br />

Preisbindung, weil er zwar einen verlässlichen,<br />

regional gleichen Tarif bekommt, aber<br />

höchst unterschiedliche Qualität. Jarzombek<br />

nennt dafür als Beispiele die Städte Berlin<br />

und Düsseldorf, lobt in der Stadt am Rhein<br />

die tadellose Fahrzeug qualität. Gleichzeitig<br />

kritisiert er aber die zuletzt erfolgte Preiserhöhung<br />

um 30 Prozent als zu hoch. Schade,<br />

dass keiner der Teilnehmer den Politiker auf<br />

diesen Widerspruch hingewiesen hat.<br />

Es blieb dafür auch keine Zeit, denn während<br />

der einstündigen Diskussion wurden<br />

genügend andere Denkansätze angesprochen.<br />

Zum Beispiel das Problem der mangelnden<br />

Auslastung. Auf zu lange<br />

Wartezeiten am Halteplatz „könnte das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

mit kriteriengebundenen Preisdifferenzierungen<br />

reagieren“, schlägt abermals<br />

Jarzombek vor. Hier könnten die <strong>Taxi</strong>tarife<br />

sowohl nach oben als auch nach unten<br />

flexibler gestaltet werden. Beispiel: Das<br />

günstige <strong>Taxi</strong>-Abo, mit dem ältere Damen<br />

sonntags für geringere Kosten zum Gottesdienst<br />

und wieder zurückgefahren werden<br />

können. Teilnehmer Christian Holzhäuser<br />

bezweifelt, dass flexible <strong>Taxi</strong> tarife tatsächlich<br />

den Ärmeren zugutekommen. „Von<br />

Preisdifferenzierung werden nur große<br />

Unternehmen profitieren, die aufgrund<br />

ihrer vielen Fahrten die <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

unter Druck setzen.“ Um den entgangenen<br />

Gewinn solcher Fahrten zu kompensieren,<br />

müsse dann die Gelegenheitsfahrt (zum Beispiel<br />

die Arztfahrt der alten Dame) teurer<br />

werden.<br />

IM GEFLECHT DER REGULIERUN-<br />

GEN<br />

Kongressteilnehmer und BZP-Vize präsident<br />

Peter Zander stellte die Frage, wer denn im<br />

kleinteiligen <strong>Taxi</strong>gewerbe flexiblere Preise<br />

festlegen solle. Das könnten im städtischen<br />

Bereich nur <strong>Taxi</strong>zentralen machen, die dann<br />

aber sofort juristische Probleme mit dem<br />

Kartellrecht bekommen würden. So wurde<br />

im Lauf der Diskussion schnell klar, dass<br />

sogar einfache Ideen im komplexen Geflecht<br />

der Regulierungen ausgebremst werden.<br />

Eine Rechtfertigung dafür, alles beim<br />

Alten zu belassen und so weiterzumachen<br />

wie bisher, ist das allerdings nicht. „Es<br />

bringt nichts, sich zu verweigern“, sagt der<br />

Politiker Lars Klingbeil, ebenfalls Mitglied<br />

des Bundestags. Als Fachmann für Digitalisierung<br />

und im Hinblick auf Wettbewerber<br />

wie Uber sieht er die Politik in der Pflicht,<br />

„Standards für technische Plattformen zu<br />

definieren“. Gemeinsam mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />

fügt er nach einer kurzen Pause<br />

hinzu. Es sei noch nicht zu spät, „den Wandel<br />

gemeinsam zu bestreiten“. jh<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Seit <strong>2015</strong> gibt es die Möglichkeit, Domain-Adressen mit der Endung .taxi zu erwerben.<br />

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• Zentrale-Musterstadt.taxi<br />

„Wer mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe zu tun hat, sollte das auch bei seiner<br />

Domain-Adresse zeigen. Deshalb haben wir uns die Adresse<br />

www.taxi-times.taxi gesichert.“<br />

Jürgen Hartmann, Geschäftsführer des <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Verlages<br />

Wunschadresse sichern, so lange sie noch zu haben ist:<br />

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18 JANUAR / 2016 TAXI<br />

*Die neue .taxi-Adresse kann auf eine bestehende Web-Adresse umgeleitet werden.


VERANSTALTUNG<br />

EUROCAB – EURO-APP<br />

Es ist viel möglich, wenn hinter einer gut vernetzten App eine<br />

hoch entwickelte Technik steckt. Das wurde beim Anwendertreffen<br />

der FMS-Zentralen in Antwerpen deutlich.<br />

Das Eurocab hat eine lange Geschichte.<br />

Schon in den frühen 90er-Jahren<br />

trafen sich die Verantwortlichen<br />

europäischer <strong>Taxi</strong>zentralen, die alle autark<br />

in ihren Städten agierten. Manche monopolartig,<br />

andere im scharfen Wettbewerb mit<br />

einer zweiten lokalen <strong>Taxi</strong>zentrale vor Ort.<br />

Ihre Gemeinsamkeit: Sie nutzten alle das<br />

FMS-Vermittlungssystem der österreichischen<br />

Partnerunternehmen FMS und<br />

Austro soft, allgemein bekannt als FMS. Folglich<br />

diente das Treffen dem gegenseitigen<br />

Kennenlernen und der Präsen tation neuer<br />

technischer Entwicklungen. Beim Erfahrungsaustausch<br />

ging es hauptsächlich um<br />

den bestmöglichen Einsatz der Funktechnik.<br />

Heute treffen sich immer noch die Chefs<br />

der <strong>Taxi</strong>zentralen und ja, auch heute noch<br />

präsentiert der Hersteller FMS seine neu<br />

entwickelten Produkte. Doch die Gespräche<br />

in den Kaffeepausen und während des vom<br />

diesjährigen Gastgeber Antwerp-Tax feudal<br />

Gruppenfoto der Eurocab-Teilnehmer vor dem Rathaus<br />

Antwerpen kurz vor dem Empfang durch den Bürgermeister.<br />

HORST POLNICK GESTORBEN<br />

Im Alter von nur 63 Jahren ist Horst Polnick am<br />

27. Oktober <strong>2015</strong> verstorben. Er leitete ab 1998 die<br />

<strong>Taxi</strong>-Zentrale Wuppertal und war da rüber hinaus<br />

in zahlreichen Funktionen innerhalb des Gewerbes<br />

tätig, beispielsweise als Mitglied im Ausschuss<br />

Technik und Software des <strong>Deutsch</strong>en <strong>Taxi</strong>verbands<br />

BZP. „Wir verlieren einen unermüdlichen<br />

Präsident und Gastgeber<br />

des Eurocab-<br />

Treffens: Koen<br />

Van Oorschot von<br />

Antwerp-Tax<br />

und munizipal organisierten Eurocab haben<br />

einen anderen Schwerpunkt. Die Frage lautet<br />

nicht mehr: „Wie machst du das bei dir?“,<br />

die Frage lautet: „Wie können wir das zusammen<br />

machen?“ Und dabei sprechen Franzosen<br />

mit Franken, Belgier mit Berlinern,<br />

Leipziger mit Luxemburgern.<br />

Was die Zentralenchefs heute neben der<br />

immer noch gemeinsamen Technik zusammenschweißt,<br />

ist der scharfe Wettbewerb,<br />

der – ausgestattet mit viel Kapital und wenig<br />

Rechtsbewusstsein – von außen in den<br />

Beförderungsmarkt eindringt. Und es eint<br />

sie heute mehr denn je ihre gemeinsame<br />

Euro-App taxi.eu, die den globalen Mitbewerbern<br />

Paroli bietet.<br />

Diese Konkurrenzfähigkeit haben sich<br />

die beiden Geschäftsführer der FMS Systems<br />

GmbH, die hinter taxi.eu steckt, hart erarbeitet:<br />

Michael Weiss hat die App mit seinem<br />

Team permanent technisch weiterentwickelt,<br />

Hermann Waldner und seine Mannschaft<br />

haben beharrlich unter den Zentralen<br />

geworben und Netzarbeit betrieben.<br />

POSITIVES FAZIT<br />

In Antwerpen nun zog Waldner ein positives<br />

Fazit speziell über die vergangenen beiden<br />

Jahre. So könne man mit der App mittlerweile<br />

<strong>Taxi</strong>s in 100 Städten und 12 Ländern voll<br />

automatisiert vermitteln. Newcomer waren<br />

in diesem Jahr <strong>Taxi</strong>zentralen aus Serbien,<br />

Griechenland und der Türkei. Als großen<br />

Schritt bezeichnete man die Einführung des<br />

Mobile-Payment, mit dem taxi.eu-Kunden<br />

nach vorheriger Registrierung ihre Fahrten<br />

per Smartphone bezahlen können. „Durch<br />

den regen Zuwachs und das Mobile-Payment<br />

ist es uns <strong>2015</strong> gelungen, Marktführer zu<br />

werden“, sagte Waldner in Antwerpen. Das<br />

macht auch die Politik aufmerksam.<br />

Während eines Empfangs im Antwerpener<br />

Rathaus ließ sich der Bürgermeister<br />

über die Funktionalität der App informieren.<br />

Streiter für unser Gewerbe und unsere Zentrale<br />

in Wuppertal“, sagt sein Wuppertaler Kollege<br />

Nico Höttges. „Stets konnte man ihn ansprechen,<br />

eine normale Arbeitszeit oder Wochenenden<br />

zählten für ihn nicht. Brauchte jemand Hilfe, dann<br />

stand er Gewehr bei Fuß. Horst Polnick hinterlässt<br />

eine große Lücke.“<br />

FOTOS: FMS, Stefan Int Panis, <strong>Taxi</strong>-Zentrale Wuppertal<br />

Wer in der belgischen Diamantstadt ein <strong>Taxi</strong><br />

über taxi.eu bestellt, wird automatisch an<br />

ein Fahrzeug von Antwerp-Tax vermittelt.<br />

2016 ist eine Vernetzung mit eCab, einem<br />

weiteren Gründungsmitglied des Global <strong>Taxi</strong><br />

Network (GTN), geplant. Damit wächst das<br />

Netzwerk nach Frankreich, Großbritannien,<br />

Indien, Irland und Kanada.<br />

Eine App für so viele Länder bedeutet<br />

auch eine große Herausforderung für die<br />

Entwickler. FMS präsentierte in Antwerpen<br />

etliche neue Lösungen, zum Beispiel im<br />

Hardware-Bereich, wo man eine Überfallschutzkamera<br />

in das System integrierte oder<br />

demnächst eine Vernetzung mit der Mercedes<br />

B-Klasse und dem Volkswagen Touran<br />

anbietet: Die Vermittlungs daten der Fahrer-<br />

App werden auf das Display im Fahrzeug<br />

gespiegelt. Eine weiter entwickelte Routenplanung<br />

vereinfacht die Disposition von<br />

Sammelfahrten, eine Sharing-App ermöglicht<br />

neben dem Sammeln auch die vom System<br />

errechnete Aufteilung des Fahrpreises<br />

auf mehrere Mit fahrer. Auf Dauer wird auch<br />

der zen tra len eigene regionale Server nicht<br />

mehr zeitgemäß sein. „Cloud Computing“<br />

nennt Michael Weiss die neue Technik, mit<br />

der Zentralen neue Geschäftsfelder erschließen<br />

und sich mit Partnerzentralen untereinander<br />

so vernetzen können, dass sogar<br />

Call-Sharing möglich ist (siehe nebenstehender<br />

Bericht).<br />

All das macht taxi.eu und FMS interessant<br />

für den europäischen <strong>Taxi</strong>markt. Allein<br />

22 Zentralen haben sich <strong>2015</strong> neu angeschlossen.<br />

In Antwerpen schafften es die<br />

Teilnehmer gar nicht mehr, sich mit allen<br />

auszutauschen, weshalb man sich bereits<br />

für den 9. Juni 2016 zu einem „kleinen Eurocab“<br />

in Berlin verabredet hat. Das Eurocab<br />

hat seine Geschichte umgeschrieben. Es soll<br />

eine Story mit Happy End werden. jh<br />

Hermann Waldner (rechts) treibt die Vernetzung der<br />

taxi.eu-App voran. Auch die Betreiber der <strong>Taxi</strong>zentrale<br />

in Lausanne sind angeschlossen.<br />

KUNDE<br />

TAXI-ZENTRALE<br />

FMS CLUSTER<br />

CALL-SHARING<br />

Laufen bei einer<br />

Zentrale zu<br />

viele Anrufe auf,<br />

übernehmen<br />

„Agents“.<br />

SERVICE-PARTNER 1<br />

Um effizienter und damit wirtschaftlicher zu arbeiten,<br />

müssen sich <strong>Taxi</strong>zentralen noch mehr als bisher vernetzen.<br />

Eine dafür entwickelte Cloud-Technik ermöglicht es, sich bei<br />

der Bestellannahme gegenseitig zu helfen.<br />

Die neue Technologie kommt von FMS und hat den<br />

Namen „Cluster“ bekommen. Mehrere Zentralenserver werden<br />

über die Cloud zu einem Gesamtsystem verbunden.<br />

Dabei werden sowohl die Vermittlungssysteme als auch die<br />

Telefonie zusammengeschaltet. Die Zentralen können sich<br />

dadurch gegenseitig unterstützen, beispielsweise bei der<br />

Abarbeitung des Overflows in Spitzenzeiten. In der Praxis<br />

könnte das dann folgendermaßen ablaufen: Die <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

A, B, C und D bedienen in Ihrem Callcenter ihre regionalen<br />

Kunden. Da bei A sehr viel los ist, ist das eigene<br />

Wartefeld überlastet. Nun prüft der Cluster, ob bei den Zentralen<br />

B, C oder D („Agents“) geringere Wartezeiten vorliegen.<br />

Falls ja, wird der Anrufer automatisch dorthin geleitet.<br />

Die <strong>Taxi</strong>bestellung für die Region A wird nun durch den<br />

„Agent“ aufgenommen. Die Auftragseingabe erfolgt in der<br />

Arbeitsmaske der Zentrale A (die vom Cluster aufgrund der<br />

Anrufkennung automatisiert aufgerufen wird), sodass diese<br />

weiterhin die Kontrolle über den Auftrag behält und die<br />

Nachvollziehbarkeit gewährleistet. Das Ganze kann natürlich<br />

auch umgekehrt ablaufen. Ein echtes Call-Sharing also.<br />

Wer gerade weniger zu tun hat, stellt seine Kapazitäten<br />

automatisiert den Partnerzentralen zur Verfügung. Dabei<br />

definiert und steuert jede Zentrale über entsprechende Parametereinstellungen<br />

in der Telefonanlage, ab wann Aufträge<br />

an die Partner ausgelagert werden. Dies kann numerisch<br />

erfolgen (Anzahl der Anrufe in der Warteschleife) oder zeitlich<br />

definiert sein. Kleinere Zentralen können dadurch beispielsweise<br />

nachts oder am Wochenende vollständig auf<br />

eigenes Personal verzichten. Für die beteiligten Zentralen<br />

ist diese Cluster-Lösung eine klassische Win-win-Situation:<br />

Um Spitzenzeiten abzudecken, muss künftig kein zusätzliches<br />

Personal vorgehalten werden – und man verliert trotzdem<br />

keine Kunden in der Warteschleife. Darüber hinaus<br />

können durch die Abwicklung der Vermittlungsaufträge für<br />

andere Zentralen zusätzliche Umsätze generiert werden.<br />

FMS hat mit dem Cluster die technischen Voraussetzungen<br />

für eine „geschlossene Share-Economy“ innerhalb der Familie<br />

der FMS-Zentralen geschaffen. Man darf gespannt sein,<br />

wie viele der Zentralen diese Möglichkeit der Vernetzung<br />

nutzen werden.<br />

jh<br />

20<br />

JANUAR / 2016 TAXI<br />

TAXI JANUAR / 2016


VERANSTALTUNG<br />

VERANSTALTUNG<br />

ZENTRALEN TREFFEN<br />

MIT AMERIKANISCHEM<br />

IMPULS<br />

Das Eurocab-Treffen ist längst nicht mehr nur eine<br />

PR-Veranstaltung für Austrosoft/FMS. Besonders der<br />

zweite Tag war eine gelungene <strong>Taxi</strong>konferenz.<br />

Die Veranstaltungen des ersten<br />

Tages und die Workshops am zweiten<br />

Tag boten viele Denkanstöße.<br />

Nach der Einleitung durch BZP-Präsident<br />

Michael Müller lieferte die Präsentation des<br />

US-Amerikaners Matt Daus, Rechts anwalt<br />

und Präsident der <strong>International</strong> Association<br />

of Transportation Regulators (IATR) aus<br />

New York, eine sehr gute Übersicht über die<br />

Geschichte der Apps seit 2009. Daus ging<br />

dabei auch auf Aspekte ein, die einer weiteren<br />

Expansion von Uber im Weg stehen.<br />

Dabei zeigte er, wie die bei kalifornischen<br />

Gerichten anhängige Sammelklage Uber<br />

durchaus Kopfschmerzen bereiten kann.<br />

Die zentrale Frage lautet: Sind Uber-Fahrer<br />

Arbeitnehmer oder selbst ständige Auftragnehmer?<br />

Wenn sie zu Letzteren gehören,<br />

dann hat Uber eigentlich kein Recht, ihnen<br />

vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen<br />

haben und wie sie die Fahrten, die sie<br />

»Die Sammelklage<br />

könnte der Eisberg<br />

sein, der die Titanic<br />

zum Sinken bringt.«<br />

Matt Daus<br />

über die App erhalten, ausführen. Es ist<br />

jedoch allgemein bekannt, dass Uber-Fahrer<br />

verpflichtet sind, jede Fahrt, die ihnen über<br />

die App angeboten wird, auch anzunehmen.<br />

Fahrer, die dies nicht tun oder sich nach<br />

Ansicht von Uber falsch verhalten, verlieren<br />

ihren App-Zugriff. Sollte der Richter bei dieser<br />

umfangreichen Sammel klage entscheiden,<br />

dass Uber­ Fahrer Arbeitnehmer sind,<br />

dann haftet Uber für Steuern und Sozialbeiträge<br />

für diese Fahrer. „Das könnte der<br />

Eisberg sein, der die Titanic zum Sinken<br />

bringt“, so Daus.<br />

Matt Daus von der<br />

amerikanischen Regulierungsbehörde<br />

trat<br />

als Gastredner auf.<br />

In seiner Eingangsrede hatte BZP-Präsident<br />

Michael Müller die Zuschauer bereits über<br />

die Bedeutung der IRU-Initiative Global <strong>Taxi</strong><br />

Network informiert und noch einmal darauf<br />

hingewiesen, wie wichtig es sei, den<br />

Kunden der <strong>Taxi</strong> branche qualitativ hochwertige<br />

Dienste anzubieten. „Mit der Digitalisierung<br />

gehen viele Änderungen einher,<br />

aber die neuen und kapitalkräftigen Apps<br />

auf dem <strong>Taxi</strong> markt sind noch weit davon<br />

entfernt, perfekt zu sein. Die <strong>Taxi</strong> branche<br />

hat einiges zu bieten, insbeson dere durch<br />

das wach sende GTN-Netzwerk und seine<br />

Qualität.“<br />

NEUER MOBILITÄTSANSATZ<br />

Ausgehend von zwei aktuellen Entwicklungen<br />

– Digitalisierung und demografischer<br />

Wandel (und damit einhergehend die<br />

dünne Besiedlung ländlicher Gebiete) –<br />

zeigte Unternehmensberater Paul Gerlach<br />

eine andere Art des öffentlichen Verkehrs<br />

auf: nämlich auf Grundlage von virtuellen<br />

Routen, Service-on-Demand und dem Einsatz<br />

verschiedener Arten von Fahrzeugen<br />

(<strong>Taxi</strong>s über Minibusse bis hin zu normalen<br />

Bussen). „Der Kunde ist König“, so Gerlach.<br />

„Mit verschiedenen Gebühren modellen und<br />

Dienstleistungen sollte es möglich sein, alle<br />

Kunden flexibel zu bedienen.“<br />

Und obwohl sich in der Diskussion –<br />

moderiert von Jürgen Hartmann von <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> –herausstellte, dass mehrere Städte<br />

bereits ähnliche, flexible Modelle einsetzen,<br />

scheint sich das öffentliche Verkehrswesen<br />

größtenteils weiterhin auf den immer gleichen<br />

konservativen, ausgetretenen Pfaden<br />

zu bewegen – hier können das öffentliche<br />

Verkehrswesen und auch die <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

noch viel dazulernen. Als das<br />

Thema Mobilität nahtlos in die Diskussion<br />

über die <strong>Taxi</strong>zentralen überging, brachte<br />

es eine Stimme aus dem Publikum mit<br />

dieser Aussage auf den Punkt: „Warum<br />

werden wir nicht einfach zu Mobilitätszentralen<br />

– statt <strong>Taxi</strong>zentralen?“ wf<br />

FOTO: Stefan Int Panis<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

HAUPTROLLE FÜR<br />

GTN IN ISTANBUL<br />

Vom 4. bis 6. Februar 2016 findet zum zweiten<br />

Mal die jährliche Messe <strong>Taxi</strong>world Turkey statt.<br />

Sie wird diesmal ein viel größeres internationales<br />

Publikum anziehen.<br />

Im letzten Jahr machte die <strong>Taxi</strong>world<br />

Turkey ihre ersten kleinen Schritte auf<br />

die <strong>Taxi</strong> bühne – ihr Schwerpunkt lag<br />

auf der türkischen <strong>Taxi</strong>branche und den türkischen<br />

<strong>Taxi</strong>lieferanten. Dieses Jahr findet<br />

im Rahmen der Messe eine ganz tägige internationale<br />

<strong>Taxi</strong>konferenz mit dem Thema<br />

„Die Zukunft der <strong>Taxi</strong>dienste in einem sich<br />

schnell ändernden Markt und technologischen<br />

Umfeld“ statt. Veranstalter ist die<br />

<strong>International</strong> Road Transport Union (IRU).<br />

Zweifellos werden dabei die Fortschritte<br />

des Global <strong>Taxi</strong> (Quality) Network (GTN)<br />

präsentiert werden, zudem wird in Istanbul<br />

vermutlich die Vorstellung des überarbeiteten<br />

Logos des GTN erfolgen. Das GTN<br />

des IRU ist ein schnell wach sendes Netzwerk<br />

an <strong>Taxi</strong>verbänden (Mitgliedern) und<br />

<strong>Taxi</strong>-App-Anbietern (Partnern). Das globale<br />

Netzwerk startete im November 2014,<br />

heute gehören bereits 250 000 <strong>Taxi</strong>s auf<br />

fünf Kontinenten dazu – und jeden Monat<br />

wächst das GTN um ca. 30 000 weitere.<br />

Zuletzt kam auch die App Allo <strong>Taxi</strong> aus dem<br />

Libanon hinzu.<br />

Die Ver bände prüfen die Partner, ob sie<br />

eine Reihe vorher festgelegter GTN-Qualitätskriterien<br />

erfüllen. Laut der IRU besteht<br />

das Ziel des GTN in der „ Förderung legaler,<br />

verläss licher, hoch wertiger und sicherer<br />

Dienstleistungen für <strong>Taxi</strong>kunden durch<br />

den Einsatz der neuesten Technologien in<br />

Verbindung mit Smart phones und Apps für<br />

<strong>Taxi</strong>s unter gleichzeitiger vollständiger<br />

Beachtung des geltenden aufsichtsrechtlichen<br />

Rahmenwerks“. Das GTN unterstützt<br />

die Branche – und zwar sowohl die Verbände<br />

als auch die Partner – dabei, sich<br />

auf neue Qualitäts initiativen zu konzentrieren,<br />

um die Vorzüge der <strong>Taxi</strong>branche<br />

gegenüber den konkurrierenden Apps<br />

hervor zuheben. wf<br />

Bei <strong>Taxi</strong>world Turkey wird<br />

in diesem Jahr durch die<br />

Konferenz am 5. Februar<br />

eine deutlich internationalere<br />

Atmosphäre herrschen.<br />

ECAB SCHREITET VORAN<br />

eCab, ins Leben gerufen von der<br />

Gruppe G7 in Paris, ist eine der<br />

Apps, die zum GTN gehören, und<br />

hat gemeinsam mit taxi.eu das<br />

Fundament für die Einführung<br />

der IRU-Gruppe gelegt.<br />

Die aktuellen Tätigkeiten des<br />

neuen Partners wurden bereits<br />

an anderer Stelle herausgestellt,<br />

in diesem Jahr hat aber auch<br />

eCab Riesenschritte nach vorne<br />

gemacht – und bedient aktuell<br />

drei Kontinente. Beirut und<br />

Tripolis mit Allo <strong>Taxi</strong> waren die<br />

neuesten Zugänge, gemeinsam<br />

mit den meisten kanadischen<br />

Großstädten. Nachdem vier<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen in Vancouver dazu<br />

gebracht wurden, gemeinsam<br />

mit einer App zu arbeiten, kamen<br />

auch noch Toronto, Ottawa und<br />

Montreal zu eCab.<br />

Anfang dieses Jahres traten Rom,<br />

Mailand, Florenz und 22 weitere<br />

italienische Städte eCab bei,<br />

genau wie Madrid, Antwerpen<br />

und Kortrijk in Belgien sowie<br />

Nîmes und Clermont-Ferrand in<br />

Frankreich. Im Jahr davor war<br />

eCab durch eine Kooperation mit<br />

der Meru-Gruppe nach Indien<br />

expandiert.<br />

wf<br />

22<br />

JANUAR / 2016 TAXI


KOLUMNE<br />

gut ankommen<br />

das plus fÜr taxi<br />

und fahrgast<br />

BETRIEBSPRÜFUNGEN –<br />

JA, ABER BITTE FÜR ALLE<br />

Jeder, der sein Gewerbe ernsthaft betreibt, hat einen Anspruch<br />

darauf, dass der Mitbewerber den Ordnungsrahmen einhält und<br />

dass dies von den Behörden nach § 54a PBefG überprüft wird.<br />

<strong>Taxi</strong>s lassen sich aufgrund<br />

ihrer klaren Erkennung leicht<br />

kontrollieren. Behörden müssen<br />

aber auch bei Mietwagen unternehmen<br />

genauer hinsehen.<br />

Für den perfekten<br />

Austausch zwischen <strong>Taxi</strong><br />

und <strong>Taxi</strong>zentrale:<br />

Mit unseren Mobilfunk- und<br />

Datentarifen, kombinierbar mit<br />

einer Bezahl-Lösung, machen<br />

Sie mehr aus Ihrer Arbeitszeit –<br />

und sammeln echte Pluspunkte<br />

durch Tempo und Service.<br />

Denn nur wer wie vorgesehen seine<br />

Steuern und Abgaben ordentlich<br />

zahlt, die Anforderungen an die<br />

Aufzeichnung der Arbeitszeiten nach dem<br />

MiLoG erfüllt und den Bestimmungen der<br />

PBZugV und der BOKraft nachkommt, führt<br />

sein Unternehmen unter Geltung der<br />

gesetzlichen Mindestvoraussetzungen.<br />

Wenn dies für alle Marktteilnehmer gleichermaßen<br />

gilt, wird letztlich für gleiche<br />

Wettbewerbsbedingungen gesorgt.<br />

Und genau darin liegt das Problem,<br />

denn diese den unteren Genehmigungsbehörden<br />

übertragenen Prüfbefugnisse<br />

werden leider unterschiedlich ausgeübt,<br />

wobei allzu oft der Bereich des Mietwagengewerbes<br />

komplett ausgeschlossen wird.<br />

Jüngstes Beispiel ist die Stadt Mainz, wo<br />

man sich – angelehnt an das Gutachten<br />

eines renommierten Fachinstituts –<br />

zunächst nur um die Beschränkung von<br />

<strong>Taxi</strong>konzessionen intensiv kümmern will,<br />

um dann irgendwann einmal die Mietwagen<br />

unternehmer „aufs Korn zu nehmen“.<br />

Während der <strong>Taxi</strong>unternehmer regelmäßig,<br />

bei Konzessionsverlängerung,<br />

Übertragung oder auch Anlasskontrollen,<br />

die sprichwörtlichen Hosen runterlassen<br />

muss, werden die Kontrollinstrumente für<br />

die Mini-Cars & Co nicht oder zumindest<br />

so gut wie nicht angewandt. Das führt zu<br />

einem verzerrten Wettbewerb und Schattenwirtschaft.<br />

Landauf und landab werben die Mini-<br />

Cars & Co der Nation mit 24-Stunden-Service,<br />

permanenter Verfügbarkeit und mit<br />

Schlagworten wie „die billige <strong>Taxi</strong>alternative“.<br />

Täglich stellen überall in der<br />

Republik <strong>Taxi</strong>unternehmer Verstöße gegen<br />

»Täglich stellen<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer bei<br />

ihren Mietwagenkonkurrenten<br />

Verstöße gegen die<br />

Rückkehrpflicht<br />

fest.«<br />

die Rückkehrpflicht fest – auf Volksfesten,<br />

bei Konzertveranstaltungen und selbst an<br />

<strong>Taxi</strong>ständen – wo unverhohlen dem Kundenfang<br />

nachgegangen wird, Einsteiger<br />

abgefischt werden und die Bestimmungen<br />

des § 49 PBefG verletzt werden.<br />

Täglich müssen Unternehmen damit<br />

leben, dass ihren Anzeigen und Beschwerden<br />

durch Behörden nicht nachgegangen<br />

wird und eben keine Prüfungen bei den<br />

Mietwagenunternehmen stattfinden. Und<br />

die unbeschränkte Zulassung all dieser<br />

Mini-Cars & Co sorgt für ein Überangebot,<br />

das den jeweiligen Unternehmer jede Hemmung<br />

ablegen lässt, gesetzmäßig und wirtschaftlich<br />

zu arbeiten. Hinter der<br />

24-Stunden-Zentrale zur Vermittlung steckt<br />

oft genug ein Telefon mit Anrufweiterleitung<br />

auf das Handy des Fahrers, der<br />

seine Runden dreht. Das Auftragsbuch ist<br />

bestenfalls eine Excel-Tabelle, die nach Gutdünken<br />

geführt wird, und das Fahrzeug ist<br />

eine fahrende Litfaßsäule mit Duftbäumchen<br />

am Spiegel. Das ist die Realität, die<br />

von den Behörden offensichtlich nicht<br />

ge sehen und geprüft wird.<br />

Das dadurch benachteiligte <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

sieht sich durch diese Nicht-Aktivität<br />

gezwungen, Testfahrten durchzuführen, die<br />

daraus gewonnenen Beweise vor Gericht<br />

vorzulegen und so wenigstens auf dem<br />

Zivilrechtsweg eine Unterlassung zu<br />

be wirken. Das ist zumeist teuer und mit<br />

er heblichen Beweis- und Kostenrisiken verbunden<br />

und bietet allenfalls im Einzelfall<br />

eine gewisse Genugtuung. Das eigentliche<br />

Problem wird damit nicht behoben.<br />

Unternehmer haben Anspruch auf<br />

Gleichbehandlung. Wenn das Personenbeförderungsgewerbe<br />

nach § 47 PBefG<br />

(<strong>Taxi</strong>verkehr) und nach § 49 PBefG (Miet­<br />

24 JANUAR / 2016 TAXI<br />

TAXI JANUAR / 2016<br />

FOTO: Florian Schuh / DPA/IBN<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

wagen) nebeneinander und ergänzend<br />

funktionieren soll, müssen Behörden ihr<br />

Augenmerk auf gleiche Kontrollen, Aufzeichnungspflichten<br />

etc. richten. Da gibt es<br />

in den Amtsstuben der Genehmigungsbehörden<br />

viel zu tun. Bitte anpacken! au<br />

Axel Ulmer zählt zum <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Kolumnistenkreis.<br />

Der ausgebildete Volljurist mit Schwerpunkt<br />

Verwaltungsrecht – insbesondere PBefG –<br />

fungiert als Unternehmensberater für die Ulmer<br />

Consulting UG in Kaiserslautern. Den Schwerpunkt<br />

seiner Kunden bilden <strong>Taxi</strong>unternehmer und<br />

Zentralen. Den Anstoß für die aktuelle Kolumne<br />

lieferte eine <strong>Taxi</strong>unternehmerin aus Bayern, die in<br />

ihrer kleinen Gemeinde gegen einen Mietwagenwettbewerber<br />

kämpft, dessen Wagen sich sogar<br />

ganz frech und von der Behörde ungestraft am<br />

Halteplatz bereitstellen.<br />

business flex<br />

Die optimale Verbindung zu Zentrale und Kollegen<br />

• Interne Flatrate zu anderen Telekom Verbandskunden<br />

• 120 Minuten ins Festnetz inklusive<br />

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Weitere Informationen erhalten Sie bei der <strong>Taxi</strong>-Hotline unter 0800 33 05667<br />

oder per E-Mail an verbaende-vorteil@telekom.de<br />

Alle Preise sind Nettopreise zzgl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Angebot nur gültig im Rahmenvertrag 14578. Änderungen<br />

und Irrtum vorbehalten.<br />

1) Die Business Flex Tarife werden ohne Mindestvertragslaufzeit, mit 12 oder 24 Monaten Mindestvertragslaufzeit überlassen.<br />

Für die oben genannten Tarife gelten die Kündigungsfristen gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen Mobilfunk<br />

(Geschäftskunden). 2) Mindestvertragslaufzeit 24 Monate. Das Vertragsverhältnis ist für beide Vertragspartner mit<br />

einer Frist von 3 Monaten frühestens zum Ablauf der Mindestvertragslaufzeit schriftlich kündbar. Soweit keine Kündigung<br />

erfolgt, verlängert sich die Vertragslaufzeit bei einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten gemäß den Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen Mobilfunk (Geschäftskunden) um jeweils 12 Monate, wenn nicht spätestens 3 Monate vor ihrem<br />

Ablauf schriftlich gekündigt wird. 3) Der Tarif M2M Flex wird mit einer Mindestvertragslaufzeit von 24 oder 36 Monaten<br />

überlassen. Ein Vertragsverhältnis ohne vereinbarte Mindestvertragslaufzeit ist für beide Vertragspartner schriftlich mit<br />

einer Kündigungsfrist von 6 Wochen zum Schluss eines jeden Kalendertags kündbar. Ein Vertragsverhältnis mit Mindestvertragslaufzeit<br />

ist für beide Vertragspartner mit einer Frist von 3 Monaten frühestens zum Ablauf der jeweiligen Mindestvertragslaufzeit<br />

schriftlich kündbar. Soweit keine Kündigung erfolgt, verlängert sich die Vertragslaufzeit bei einer Mindestvertragslaufzeit<br />

von 12 Monaten um jeweils 6 Monate und bei einer Mindestvertragslaufzeit von 24, 36, 48 oder 60 Monaten<br />

entsprechend den Allgemeinen Geschäftsbedingungen Mobilfunk (Geschäftskunden) um jeweils 12 Monate, wenn nicht<br />

spätestens 3 Monate vor ihrem Ablauf schriftlich gekündigt wird. 4) Die Data-Optionen M2M Flex <strong>Deutsch</strong>land und M2M<br />

Flex Roaming werden jeweils mit einer Mindestvertragslaufzeit von 1 Monat oder 24 Monaten überlassen. Die Buchung<br />

von Optionen mit einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten setzt das Bestehen eines Mobilfunk-Einzelvertrags mit der<br />

Telekom im Tarif M2M Flex mit mindestens 24 Monaten Restlaufzeit voraus.<br />

Ein Angebot von: Telekom <strong>Deutsch</strong>land GmbH, Landgrabenweg 151, 53227 Bonn.


NEWS<br />

ÖSTERREICH<br />

CHAOS BEI DEN EICHÄMTERN<br />

KINDER UND<br />

JUGENDLICHE<br />

BEZAHLEN<br />

DAS TAXI PER<br />

KARTE<br />

Dirk Schütte (Foto) darf die neue<br />

„Youth Card“ aus Altersgründen nicht<br />

verwenden, doch der Vorstandsvorsitzende<br />

der Hamburger Hansa<br />

Funktaxi eG ist sich sicher, dass die<br />

Ende November vorgestellte Kundenkarte<br />

von den Kindern und Jugendlichen<br />

gut angenommen werden wird.<br />

Man habe die Youth Card auf Wunsch<br />

besorgter Eltern eingeführt, erläutert<br />

Schütte. „Denn wenn sie ihren<br />

15- oder 16-Jährigen abends Bargeld<br />

für das <strong>Taxi</strong> mitgegeben haben, damit<br />

sie sicher nach Hause kommen, wurde<br />

das Geld meist für andere Dinge ausgegeben.<br />

Und wenn kleinere Kinder<br />

zum Geburtstag eingeladen wurden,<br />

musste sie ein Erwachsener abholen.“<br />

Künftig können die Eltern ihren Kindern<br />

einfach die Karte mitgeben, mit<br />

der das <strong>Taxi</strong> dann bezahlt wird. Die<br />

Abrechnung erfolgt monatlich. Wird<br />

eine Fahrt mit Youth Card durchgeführt,<br />

gibt Hansa-Funk darüber<br />

hinaus ein Qualitätsversprechen:<br />

„Kinder und Jugendliche werden in<br />

Empfang genommen, und wenn das<br />

Ziel erreicht ist, werden kleine Kinder<br />

direkt bei den Eltern abgegeben, während<br />

der Fahrer bei Jugendlichen so<br />

lange wartet, bis diese in den Hausflur<br />

gegangen sind.“ jh<br />

Das bereits am 1. <strong>Januar</strong> <strong>2015</strong> in Kraft<br />

getretene neue Mess- und Eichgesetz<br />

( MessEG) sorgt im deutschen <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

für immer größeren Unmut – vor allem in<br />

den Bundesländern, in denen die Eichämter<br />

nach einer zuvor gewährten Übergangsfrist<br />

mittlerweile das Gesetz anwenden. Grund<br />

des Unmuts: Im neuen MessEG wird aus<br />

dem Taxameter durch den Einbau in ein<br />

Fahrzeug ein neues Messgerät, das nun<br />

einer „Konformitätsbewertung“ unterzogen<br />

werden muss. Da diese Bewertung aber<br />

weder vom Hersteller noch von der Funkwerkstatt<br />

durchgeführt werden kann, darf<br />

das Eichamt die Erst eichung nicht<br />

ab nehmen.<br />

Während in Berlin das dortige Eichamt<br />

auch als Konformitätsbewertungsstelle<br />

MYTAXI-RABATT AKTION<br />

BESCHÄFTIGT WEITERHIN DIE<br />

DEUTSCHEN GERICHTE<br />

Der Versuch der deutschen <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

und des Bundesverbands, vor Gericht eine<br />

Einstellung der derzeitigen Rabattaktionen<br />

von mytaxi zu erreichen, bekommt allmählich<br />

Ähnlichkeit mit Don Quijotes Kampf<br />

gegen die Windmühlen. Nach den Gerichten<br />

in Hamburg (Kläger dort ist der BZP,<br />

Entscheidung in erster Instanz zugunsten<br />

von mytaxi) und Stuttgart (Stuttgarter <strong>Taxi</strong>zentrale<br />

TAZ, Entscheidung in erster<br />

In stanz zugunsten der TAZ) hatte Ende<br />

Viel Papier: Mittlerweile beschäftigen<br />

sich schon drei Gerichte in <strong>Deutsch</strong>land<br />

mit der mytaxi-Rabattaktion.<br />

agiert und somit eine praktikable Lösung<br />

gefunden wurde, kam es im Saarland zum<br />

Super-GAU: Hier konnten <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

neu zugelassene <strong>Taxi</strong>s nicht einsetzen, weil<br />

das dortige Eichamt die Zulassung verweigerte.<br />

HINWEIS:<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> wird darüber ausführlich in seiner<br />

Premierenausgabe von „<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

DACH“ im Februar 2016 berichten. <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> DACH wird als eigenständige Zeitschrift<br />

innerhalb des <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Verlags<br />

sechs Mal im Jahr <strong>Taxi</strong>themen aus <strong>Deutsch</strong>land,<br />

Österreich und der Schweiz aufgreifen.<br />

Zur Heftbestellung kommen Sie über<br />

www.taxi-times.taxi oder direkt per Telefon<br />

unter +49 (0)89 / 14 83 87 92. jh<br />

November auch das Frankfurter Amtsgericht<br />

eine Verhandlung angesetzt. Kläger<br />

dort war die <strong>Taxi</strong> <strong>Deutsch</strong>land eG, der<br />

Zusammenschluss verschiedener <strong>Taxi</strong>zentralen,<br />

deren Gemeinsamkeit die Verwendung<br />

der GefoS-Software ist. Nach einem<br />

ersten Meinungsaustausch will das Gericht<br />

sein Urteil im <strong>Januar</strong> veröffentlichen. <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> wird darüber in seinem Newsletter<br />

informieren (Anmeldung unter www.taxitimes.taxi).<br />

Wenige Tage vorher war die Stuttgarter<br />

<strong>Taxi</strong>zentrale mit seinem in erster Instanz<br />

noch erwirkten Verbot der Rabattaktion<br />

(mytaxi erstattet seinen Kunden bis zu<br />

100 Prozent des <strong>Taxi</strong>preises zurück) in der<br />

Berufungsverhandlung gescheitert. Somit<br />

darf also mytaxi seine Rabattaktionen auch<br />

wieder in Stuttgart anbieten. Ob die TAZ<br />

das Urteil anfechten wird, war bis zum<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch<br />

nicht entschieden.<br />

Sollte das Frankfurter Gericht die Preisnachlässe<br />

als gesetzeswidrig einstufen, gilt<br />

das Urteil für ganz <strong>Deutsch</strong>land. Aus Sicht<br />

der <strong>Taxi</strong>zentralen wäre es allerdings ein<br />

Muster ohne Wert, denn seit Juni <strong>2015</strong> (und<br />

in einem ersten Versuch in Hamburg im<br />

Dezember 2014) hat mytaxi etliche Rabattaktionen<br />

durchgeführt. Das für teures Geld<br />

eingekaufte Ziel, sich Markt anteile gegenüber<br />

den <strong>Taxi</strong>zentralen zu sichern, hätte<br />

man auch im Falle eines Verbots zunächst<br />

einmal erreicht. <br />

jh<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Fotolia / rdnzl<br />

FOTO: Hale<br />

Das teilte das österreichische Bundes finanz ministerium<br />

in einem Erlass im November mit. „Die Abgabenbehörden<br />

und deren Organe werden keine finanz strafrecht<br />

lichen Verfolgungen setzen, sondern vielmehr die<br />

Unternehmerinnen und Unternehmer proaktiv unterstützen“,<br />

heißt es im Erlass. Auch für die nächsten drei Monate bis Ende<br />

Juni sind im Falle einer Nicht erfüllung noch keine finanz strafrecht<br />

lichen Konsequenzen zu erwarten. Allerdings muss der<br />

Unternehmer in dieser Phase seine Nicht erfüllung gut begründen,<br />

beispielsweise, weil die Anschaffung einer Registrier kasse<br />

aufgrund von Liefer schwierig keiten durch einen Kassenhersteller<br />

nicht möglich war oder die Installation der notwendigen<br />

Soft ware mangels fachlicher Beratung nicht rechtzeitig<br />

erfolgen konnte. Kann die erforderliche Einschulung des Unternehmers<br />

und seiner Erfüllungs gehilfen nicht zeit gerecht durchgeführt<br />

werden, wird dies ebenfalls als Begründung akzeptiert.<br />

STEUERRECHTLICH EINE „HOCH RISIKO GRUPPE“<br />

Das Ministerium betonte allerdings explizit, dass die Verfolgung<br />

und Bestrafung von Hinter ziehungen und Verkürzungen<br />

von Abgaben für beide Zeit räume davon unberührt bleibt.<br />

Glaubt man einem Bericht des österreichischen „Profil“, agiert<br />

das <strong>Taxi</strong> gewerbe – vornehmlich in Wien – mit versteckten Kilometern,<br />

arbeits los gemeldeten Vollzeit fahrern oder verdeckten<br />

Pauschalen. Steuer fahnder würden das Gewerbe als „Hochrisiko<br />

gruppe“ einstufen. Einschätzungen, die auch von den<br />

<strong>Taxi</strong>­ Obmännern im „Profil“-Beitrag bestätigt werden: Erwin<br />

Leitner spricht von „abgedrifteten Praktiken“. „Der, der ehrlich<br />

arbeitet, kämpft ums Überleben.“ Und der Wiener Spartenobmann<br />

Gökhan Keskin wird zur Steuer moral mit den Worten<br />

zitiert: „Es wurde einfach immer so ge hand habt. Der Chef hat<br />

es akzeptiert, und wenn ein Fahrer dann selbst Chef wurde,<br />

hat er es auch akzeptiert. Mit dem steigenden Konkurrenz druck<br />

sind die Methoden und Arbeits verhältnisse sogar noch schlechter<br />

und steuerlich kreativer geworden.“ <br />

jh<br />

Ab 1. <strong>Januar</strong> 2016 müssen<br />

<strong>Taxi</strong> betriebe in Kombination<br />

mit einer Registrier kasse<br />

auch einen Beleg an die<br />

Fahr gäste aus geben.<br />

BELEG PFLICHT:<br />

SCHONFRIST BIS MÄRZ<br />

Die Einführung der Registrier kassen- und<br />

Beleg erteilungs pflicht zum 1. Jänner wird im<br />

Falle einer Miss achtung inner halb der ersten<br />

drei Monate noch nicht zu einer Strafe führen.<br />

NEUES TAXI TIMES-<br />

MAGAZIN MIT<br />

THEMEN AUS<br />

ÖSTERREICH UND<br />

DER SCHWEIZ<br />

Im Jahr 2016 wird im <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong>-Verlag zusätzlich zur<br />

bisherigen inter nationalen<br />

Ausgabe auch eine DACH-Ausgabe<br />

erscheinen. D-A-CH steht<br />

dabei für die Länderkennzeichen<br />

von <strong>Deutsch</strong> land,<br />

Österreich und der Schweiz.<br />

„Die Bericht erstattung in den<br />

DACH-Ausgaben wird sich<br />

auf Themen aus diesen drei<br />

Ländern konzentrieren“, kündigt<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Herausgeber<br />

Jürgen Hartmann an. „In Österreich<br />

werden wir bei spielsweise<br />

die Einführung der<br />

Registrier kassen pflicht informativ,<br />

ratgebend und kritisch<br />

begleiten.“ Die Heftbestellung<br />

ist im Internet über www.taxitimes.taxi<br />

möglich. jh<br />

26 JANUAR / 2016 TAXI<br />

TAXI JANUAR / 2016


ANTRIEB<br />

ANTRIEB<br />

Könnte ebenso wie sein<br />

Vorgänger ein beliebtes <strong>Taxi</strong><br />

werden: der Caddy Maxi<br />

der vierten Generation.<br />

Oben: Den Caddy 4 mit speziell entwickeltem <strong>Taxi</strong>paket<br />

liefert Volkswagen in 17 Ländern aus.<br />

4 GEWINNT<br />

Links: AMF hat für seine Umrüstlösung eine europäische<br />

Typengenehmigung erhalten.<br />

Einladung zur Testfahrt: VW-<strong>Taxi</strong>chef<br />

Joachim Flämig bei der Übergabe des<br />

Caddy 4 an die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion.<br />

Ein Mitarbeiter<br />

von Reha Automobile<br />

demonstriert, dass man<br />

die zweite Sitzreihe auch<br />

nach der Umrüstung noch<br />

umklappen kann.<br />

Mit dem neuen Caddy Maxi 4 bietet<br />

Volkswagen der <strong>Taxi</strong>branche weiterhin<br />

ein gewohnt zuverlässiges <strong>Taxi</strong>, das<br />

vor allem für die Rollstuhlbeförderung<br />

bestens geeignet ist.<br />

Als wir im November den Caddy<br />

Maxi 4 – ausgestattet mit einem<br />

<strong>Taxi</strong>paket für <strong>Deutsch</strong>land und<br />

deshalb in Hellelfenbein lackiert – für eine<br />

erste Testfahrt übernommen haben, war die<br />

Uhrzeit noch auf Sommerzeit eingestellt.<br />

So, als würde der Volkswagen­ Konzern<br />

gerne in der Zeit verharren, als es noch keinen<br />

Abgas- und Manipulationsskandal gab.<br />

Wie hoch der finanzielle Schaden ausfallen<br />

wird, lässt sich schwer beziffern. Das Vertrauen<br />

der Kunden in die Marke Volkswagen<br />

scheint laut Umfragen nicht allzu sehr<br />

gelitten zu haben. Was man auch verstehen<br />

kann, denn gute Autos baut VW nach wie<br />

vor. Das zeigt sich auch an der aktuellen<br />

Version des Caddy. Es ist die vierte Generation,<br />

und spontan kann man auch vier signifikante<br />

Vorzüge auf zählen, mit denen<br />

dieses Modell beim <strong>Taxi</strong>gewerbe punkten<br />

könnte.<br />

1. EIN PKW IM<br />

NUTZFAHR-<br />

ZEUGSEGMENT:<br />

Volkswagen unterteilt<br />

seine Modelle<br />

strikt in die Bereiche<br />

Pkw und Nutzfahrzeug. Der Caddy gehört<br />

zu letzterem, doch davon ist bei dieser<br />

Variante kaum noch etwas zu spüren. Verklei<br />

dung, Geräusch entwick lung, Fe derung<br />

– nichts davon wirkt spartanisch und<br />

zweckgebunden. Wären die Fenster in der<br />

zweiten von drei Sitzreihen nicht nur aufklappbar,<br />

sondern komplett zu öffnen,<br />

würde mancher Fahrgast im Innenraum das<br />

Modell für einen Sharan halten – das Pendant<br />

aus dem Pkw-Bereich.<br />

2. DAS INTER-<br />

NATIONALE<br />

TAXIPAKET:<br />

Ein Fahrzeug im<br />

<strong>Taxi</strong>-Einsatz muss<br />

harten Herausforderungen<br />

trotzen. Volkswagen bietet seine<br />

Modelle deshalb mit einem speziell entwickelten<br />

<strong>Taxi</strong>paket an. Joachim Flämig, <strong>Taxi</strong>beauftragter<br />

bei VW Nutzfahrzeuge für den<br />

deutschen Markt, spricht von „Robustmaßnahmen“,<br />

die Presseabteilung präzisiert,<br />

was damit gemeint ist: größtmögliche<br />

Batte rien und Generatoren sowie ver stärkte<br />

Anlasser, Halte griffe und Scharniere an der<br />

Fahrertür. Im Innenraum werden optional<br />

FOTOS: AMF, Reha Automobile, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

unter anderem Aufbaukonsolen angeboten,<br />

eine Mittelkonsole mit Mittel armlehnen<br />

und drei Becherhaltern sowie ein Schalter<br />

für die Dachzeichen- und Innenraumbeleuchtung.<br />

Entsprechende Vorbereitungen<br />

für den Anschluss von Funkgerät,<br />

Taxameter, Dachzeichen und Alarm anlage<br />

sind ebenfalls schon werk seitig gelegt.<br />

Angeboten werden diese <strong>Taxi</strong> pakete – maßgeschneidert<br />

und den Marktbedürfnissen<br />

entsprechend – in <strong>Deutsch</strong>land, Belgien,<br />

Bulgarien, Dänemark, Finnland, Frankreich,<br />

Italien, Kroatien, Luxemburg, Österreich,<br />

der Schweiz, Portugal, Schweden,<br />

Spanien, Norwegen, Israel und Taiwan.<br />

3. DIE ROLLSTUHLTAUGLICHKEIT:<br />

Schon die Vorgänger<br />

zählten zu den<br />

belieb tes ten Modellen<br />

für die Rollstuhlbeförderung.<br />

Sowohl<br />

bei den <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />

als auch bei den zahlreichen<br />

Umrüstfirmen. Die deutschen Umrüstspezialisten<br />

Reha Automobile und AMF<br />

haben beispielsweise schon rund<br />

20 Modelle des Caddy Maxi 4 umgebaut,<br />

darunter auch zahlreiche <strong>Taxi</strong>s. AMF hat<br />

für den Caddy-4-Umbau einen neuen Bausatz<br />

entwickelt, der an Partnerwerkstätten<br />

in ganz Europa verkauft wird.<br />

3. VARIABLER SIEGPUNKT:<br />

Für den vierten<br />

Gewinnerpunkt gibt<br />

es viele Gründe. Die<br />

einen überzeugt die<br />

Erdgas-Variante TGI<br />

mit einer Reichweite<br />

von 860 Kilometern und 4,1 Kilo Verbrauch<br />

pro 100 Kilometer, die es ab Kalenderwoche<br />

22 geben wird, die anderen das Platzangebot<br />

in der zweiten und dritten Sitzreihe,<br />

in denen kein groß gewachsener Fahrgast<br />

den Kopf einziehen muss. Vielleicht punktet<br />

aber auch die jetzt verfüg bare Kombination<br />

des kleinen TDI-Motors (75 kW) mit 6-Gang-<br />

DSG. Oder das Kofferraumvolumen von<br />

530 Litern mit dritter Sitz reihe und von<br />

1350 Litern ohne die Plätze sechs und sieben.<br />

Wie auch immer die Präfe renzen liegen:<br />

Wer die Vorzüge geschickt kombiniert,<br />

kann mit dem Caddy Maxi 4 gewinnbringende<br />

Schichten fahren. Egal, ob zur Sommer-<br />

oder zur Winterzeit. <br />

jh<br />

VW NUTZFAHRZEUGE<br />

GEWÄHRT LANGE<br />

GARANTIE<br />

Für den deutschen <strong>Taxi</strong>markt bietet<br />

Volkswagen Nutzfahrzeuge seinen<br />

Unternehmern einen besonderen<br />

Kaufanreiz. Beim Kauf eines<br />

Caddy oder T6 mit werk seitigem<br />

<strong>Taxi</strong>- oder Mietwagen paket<br />

gewährt der Konzern bis zu einer<br />

Laufleistung von 500 000 Kilometern<br />

für maximal zwei weitere<br />

Jahre nach Ablauf der Herstellergarantie<br />

ein umfang reiches<br />

Garan tiepaket. Dieses beinhaltet<br />

z. B. bis zu zwei zusätzliche Tage<br />

Ersatz mobilität und die 100-prozentige<br />

Übernahme der Lohnkosten<br />

einer Fachwerkstatt bzw. eine<br />

je nach Laufleistung gestaffelte<br />

prozentuale Erstattung der Materialkosten.<br />

Das Garantie paket wird<br />

noch bis zum 31. Dezember <strong>2015</strong><br />

kostenlos angeboten. Ob die<br />

Aktion, die VW gemeinsam<br />

mit dem Garantie versicherer<br />

Mobile Garantie durchführt, verlängert<br />

wird, war bei Redak tionsschluss<br />

dieser Ausgabe noch nicht<br />

entschieden. Übrigens: Ein ausführlicher<br />

Testbericht zum<br />

Caddy Maxi ist in den <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />

Regionalausgaben Berlin und<br />

München erschienen. Sie können<br />

ihn als PDF unter redaktion@<br />

taxi-times.taxi anfordern.<br />

28 JANUAR / 2016 TAXI<br />

TAXI JANUAR / 2016<br />

29


ANTRIEB<br />

ANTRIEB<br />

VORREITER MIT STERN<br />

Mercedes zeigt mit seiner neuen E-Klasse, dass die Zukunft des<br />

autonomen Fahrens längst begonnen hat. Wir waren bei den letzten<br />

Erprobungsfahrten in den USA dabei.<br />

Wenn die Verantwortlichen von<br />

BMW und Audi (wohl nicht<br />

vor kommendem Frühjahr)<br />

ihre ersten Kilometer mit dem Konkurrenzmodell<br />

der neuen Mercedes E-Klasse<br />

zurücklegen, werden ihnen die Augen übergehen.<br />

Das liegt weder am zurückhaltenden<br />

Design oder am wertigen Innenraum noch<br />

daran, dass sich die Schwaben die Peinlichkeit<br />

erlauben, Selbstverständlichkeiten wie<br />

LED-Scheinwerfer, animierte Instrumente<br />

oder gar das Navigationssystem nur gegen<br />

Aufpreis anzubieten. Natürlich werden sie<br />

sich auch über den exzellenten Sitzkomfort<br />

beim Konkurrenten oder das niedrige<br />

Auch innen gab es nichts zu sehen.<br />

Geräuschniveau ärgern. Doch wenn es auf<br />

die Autobahn geht und der „Drive Pilot“<br />

eingeschaltet wird, werden die Entwicklungsabteilungen<br />

aus München und Ingolstadt<br />

wahrscheinlich aussehen wie grüne<br />

Schuljungs. Denn die Mercedes E-Klasse<br />

der Baureihe W 213 definiert das Feld des<br />

autonomen Fahrens schlicht neu.<br />

Ist man in einem Konkurrenzmodell von<br />

Audi oder BMW derzeit allenfalls ein paar<br />

Sekunden ohne eigene Lenkleistung unterwegs,<br />

kann der Fahrer der schwäbischen<br />

Oberklasselimousine schon einmal zehn<br />

Minuten oder mehr am Steuer arbeitslos<br />

sein. Dabei ist es nicht so, dass das zen trale<br />

Modell der Stuttgarter Sternenflotte sonst<br />

nichts Neues zu bieten hätte. Doch in<br />

Sachen Fahrerassistenz legt er die Latte<br />

nicht höher, er definiert eine völlig neue<br />

Disziplin. Der Drive Pilot ist eine Art Autopilot,<br />

der beeindruckt, indem er Verkehrszeichen<br />

liest, den Abstand zum Vordermann<br />

hält und sich an Fahrbahnmarkie rungen<br />

und dem Vo raus fahrenden orientierend<br />

lässig über die Landstraßen dieser Welt<br />

flaniert. Doch seine große Stunde schlägt<br />

auf der Autobahn oder auf Überlandstraßen<br />

mit getrennten Fahrbahnen. Dann sorgt der<br />

Drive Pilot dafür, dass Michael Kelz auf dem<br />

Die äußere Optik der<br />

neuen E-Klasse wollte<br />

Mercedes bei den<br />

ersten Testfahrten<br />

noch nicht enthüllen.<br />

Fahrersitz nahezu arbeitslos wird. Gerade<br />

rollt der E-Klasse-Entwicklungsleiter auf<br />

der Interstate 15 von Barstow nach Las<br />

Vegas und hat seit einer gefühlten Ewigkeit<br />

die Hände arbeitslos im Schoß. Wenn im<br />

Cockpit die Aufforderung auftaucht, das<br />

Steuer wieder einmal anzufassen, streicht<br />

der Chef entwickler kaum spürbar über<br />

einen der beiden Touch taster am Lenkrad<br />

und faltet entspannt wieder die Hände.<br />

Langsam schließt der mit wilder Folie<br />

beklebte Mercedes E 400 Richtung Norden<br />

auf eine Kolonne Lastwagen auf und verlangsamt<br />

kaum spürbar seine Fahrt.<br />

BESCHLEUNIGT UND ÜBERHOLT<br />

AUTOMATISCH<br />

Seelenruhig betätigt Michael Kelz den<br />

Blinker und sein 333 PS starkes Vorserienmodell<br />

wechselt automatisch die Spur. Kelz<br />

hat die Beine angewinkelt und drückt den<br />

Fahrprogrammschalter am Mitteltunnel auf<br />

„Sport“. Die E-Klasse spannt ihre Muskeln<br />

an, schaltet zurück, beschleunigt schneller,<br />

überholt – alles automatisch. An sich könnte<br />

sich Michael Kelz zurücklehnen oder ein<br />

paar E-Mails auf seinem Mobiltelefon bearbeiten.<br />

Nur zur Sicherheit schaut er auf die<br />

dunkle I-15 vor sich und kann am Horizont<br />

FOTOS: press-inform<br />

schon den hellen Lichthof der Millionenmetropole<br />

in der Wüste Nevadas erkennen –<br />

die neue Mercedes E-Klasse scheint bestens<br />

auf die autonome Zukunft vorbereitet. Doch<br />

bei den juristischen Rahmenbedingungen<br />

hapert es. Noch. „Daher haben wir zahlreiche<br />

Hinweise im Bordbuch und eine<br />

mehrstufige Warnstrategie, damit der Fahrer<br />

die Hände wieder ans Lenkrad nimmt“,<br />

sagt Kelz. Das ist noch nicht alles. Der<br />

W 213 kommuniziert über einen zentralen<br />

Daimler-Server mit anderen Fahrzeugen,<br />

weist diese auf Unfälle, Pannen oder Gefahrenstellen<br />

hin. Am Stau ende kommt er bei<br />

einer Vollbremsung aus Tempo 100 vollautonom<br />

zum Stehen, bremst innerorts für<br />

querende Fußgänger und kann einem<br />

bevorstehenden Zusammenprall selbsttätig<br />

ausweichen.<br />

Mercedes wird seinen neuen Stern in<br />

aller Ruhe im Jahr 2016 ausrollen. Los geht<br />

es im April mit gerade einmal zwei Motorvarianten,<br />

dem 135 kW/184 PS starken<br />

E 200 und dem 143 kW/194 PS starken<br />

E 220d. Um dessen neuen Vierzylinder<br />

(interne Bezeichnung OM 654) haben die<br />

Stuttgarter zumindest das europäische<br />

Motorenangebot gestrickt. Der zwei Liter<br />

große Aluminiummotor kommt zudem mit<br />

150 und 231 PS und ist serienmäßig an eine<br />

Sechsgang-Handschaltung gekoppelt. Die<br />

meisten <strong>Taxi</strong>kunden dürften sich jedoch für<br />

die optionale Neungang-Automatik entscheiden.<br />

Deren Normverbrauch soll bei<br />

knapp vier Liter Diesel liegen. „Dreizylinder<br />

wird es bei uns nicht geben“, unterstreicht<br />

Erprobungsleiter Hubert Schneider, „das<br />

würde keine Verbrauchsvorteile bringen.“<br />

Der Großteil des Motorenportfolios ist nach<br />

und nach auch als 4matic-Allradversion zu<br />

bekommen.<br />

Bis Ende 2016 folgen stärkere Versionen<br />

(E 250, E 300, E 400) mit einem Leis­<br />

Der neue EKO-Umbau zum<br />

Rollstuhlbeförderungsfahrzeug<br />

Auf den einsamen Highways in den USA kann die neue<br />

E-Klasse schon ziemlich autonom agieren.<br />

tungsspektrum zwischen 211 und 333 PS.<br />

Bis die Mercedes S-Klasse 2017 im Rahmen<br />

der Modellpflege neue Motoren und<br />

hier insbesondere in Sachen Leistung endlich<br />

einen konkurrenzfähigen Sechszylinderdiesel<br />

bekommt, bleibt der betagte<br />

V6-Selbstzünder (interne Bezeichnung<br />

OM 642 mit drei Litern Hubraum und rund<br />

260 PS) die Topversion. Zudem kommt die<br />

neue Mercedes E-Klasse als Plug-in-Hybrid<br />

für Benziner und Diesel. Später wird es<br />

eine weitere Variante mit zukunftsträchtiger<br />

48-Volt-Technik geben. „Wir wollten<br />

durchaus eine kleine S-Klasse bauen“,<br />

unterstreicht Michael Kelz, „wir setzen mit<br />

dem neuen Modell Maßstäbe. Doch das ist<br />

nicht einfach, denn die E­ Klasse hat bei uns<br />

eine maximale Spreizung. Von der einfachen<br />

<strong>Taxi</strong>version bis zum AMG-Topmodell<br />

muss jeder zufrieden sein.“<br />

KOMMT AUCH ALS KOMBI<br />

Neben der um bis zu 70 Kilogramm abgespeckten<br />

Limousine, die den Anfang macht,<br />

kommt die E-Klasse der Generation W 213<br />

wie bisher auch als T-Modell, Coupé, CLSund<br />

Cabrioversion. 2017 gibt es für China<br />

Effizient<br />

Kostengünstig<br />

Original<br />

wieder eine Variante mit langem Radstand.<br />

Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der<br />

213er leicht gewachsen. „Insbesondere ist<br />

jedoch die Vorderachse nach vorne<br />

gerutscht, wohingegen der Laderaum weitgehend<br />

gleich geblieben ist“, sagt Erprobungsleiter<br />

Hubert Schneider, während er<br />

mit seinem E-300-Prototyp zwischen Los<br />

Angeles und Las Vegas wertvolle Testkilometer<br />

abspult. Auf den Highways werden<br />

heute nicht nur die Fahrerassistenzsysteme<br />

getestet. Es geht ferner um Motor, Getriebe<br />

und Fahrwerk.<br />

Als es vom Highway heruntergeht,<br />

glänzt das getarnte E-Doppel mit beeindruckend<br />

niedrigem Geräuschniveau und<br />

entsprechend zurückhaltenden Abrollgeräuschen.<br />

Serienmäßig ist die E-Klasse<br />

wie bisher mit einem Stahlfederfahrwerk<br />

unterwegs. Optional gibt es wie bei C- und<br />

GLC-Klasse eine Luftfederung. Abgesehen<br />

davon, dass Navigation, LED-Scheinwerfer<br />

und animierte Instrumente Aufpreis kosten,<br />

gibt es eher gute Nachrichten aus der Preisliste:<br />

Im Vergleich zur aktuellen ausl aufenden<br />

E-Klasse soll der Nachfolger nicht<br />

teurer werden. <br />

sg<br />

30 JANUAR / 2016 TAXI<br />

im Doorgrund 13<br />

D-26160 Bad Zwischenahn<br />

fon +49 4403 58902<br />

fax +49 4403 58903<br />

info@reha-automobile.de<br />

www.reha-automobile.de


KLIMASCHUTZ & FLÜCHTLINGE<br />

GASTKOMMENTAR<br />

Eine neue grüne <strong>Taxi</strong>-Initiative:<br />

www.taxis4smartcities.org<br />

TAXIS GO<br />

GREEN<br />

Mit einer bemerkenswerten Initiative<br />

leistet das internationale <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

seinen Beitrag zur Klimaschutzkonferenz<br />

in Paris.<br />

BUNDESVERBAND WILL FLÜCHTLINGE SCHNELLER INTEGRIEREN<br />

Bei der Herbsttagung des deutschen <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenverbands BZP in Chemnitz<br />

forderte Präsident Müller die Unterstützung<br />

der Politik für eine schnelle Einbindung der<br />

Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt. Hier seien in<br />

erster Linie schnelle Förderungsprogramme<br />

nötig, bei denen eine betriebliche Ausbildung<br />

mit Sprachkursen kombiniert wird. Die<br />

Arbeiten an einer solchen Konzeption seien<br />

innerhalb des BZP weit fortgeschritten und<br />

müssten von den jeweiligen Arbeitsagenturen<br />

vor Ort unbürokratisch in die Wege geleitet<br />

werden.<br />

„Gerade im <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe<br />

erleben wir täglich das gemeinsame<br />

Miteinander von Menschen, die aus ganz<br />

unterschiedlichen Kulturkreisen kommen<br />

und sich hier auf dem Beförderungsmarkt<br />

engagieren – sei es als Fahrer oder als<br />

Unternehmer“, teilte Michael Müller mit.<br />

D<br />

ie Rede ist von <strong>Taxi</strong>s4smartcities.org, einer brandneuen<br />

internationalen Umweltinitiative, die von einer Reihe großer<br />

europäischer <strong>Taxi</strong>zentralen in Paris auf den Weg<br />

gebracht wurde. Während erfolgreiche Großstädte von einem effizienten<br />

öffentlichen Verkehrswesen und sonstigen nachhaltigen<br />

Massentransportmöglichkeiten abhängig sind, bieten <strong>Taxi</strong>s individuelle<br />

Haus-zu-Haus-Dienste an“, behaupten die Veranstalter, Groupe<br />

G7 in Paris. „Schon anhand der Art unserer Dienste spielen <strong>Taxi</strong>s<br />

eine wesentliche Rolle in der multimodalen Mobilitätskette. In dem<br />

Bemühen, Großstädte dazu zu bringen, sich auf sauberere und<br />

nachhaltigere Transportarten zu konzentrieren, können <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

einen wichtigen Beitrag zu diesem Energiewandel leisten.“<br />

Aus diesem Grund haben sich die wichtigsten europäischen<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen wie Les <strong>Taxi</strong>s Bleus, Alpha <strong>Taxi</strong>s und <strong>Taxi</strong>s G7 in<br />

Paris, TCA in Amsterdam, <strong>Taxi</strong>phone in Genf, <strong>Taxi</strong> Kurir, Topcab<br />

and <strong>Taxi</strong> 020 in Stockholm, <strong>Taxi</strong> Skåne, <strong>Taxi</strong> Jönköping, Central<br />

<strong>Taxi</strong>s in Glasgow, 3570 in Rom, <strong>Taxi</strong> Services in Lausanne, <strong>Taxi</strong><br />

31300 in Wien, <strong>Taxi</strong> Berlin, <strong>Taxi</strong> Téo in Montreal, <strong>Taxi</strong>s Bleus in<br />

Brüssel und die London <strong>Taxi</strong> Company zusammengetan und taxis4­<br />

smartcities.org gegründet: eine weltweite grüne <strong>Taxi</strong>-Initiative. So<br />

können <strong>Taxi</strong>s die Entwicklung lebenswerterer Großstädte unterstützen<br />

und den Autoverkehr in den Stadtzentren „säubern“. Die<br />

Gruppe beabsichtigt, Betreiber und Fahrer in Sachen Energiewandel<br />

und Umweltbewusstsein zu schulen.<br />

Verantwortungsbewusste <strong>Taxi</strong>unternehmen werden dazu ermuntert,<br />

in Kooperation mit umweltbewussten Fahrzeugherstellern und<br />

mit der Unterstützung der örtlichen Genehmigungsbehörden abgasarme<br />

Fahrzeuge zu kaufen. Jeder <strong>Taxi</strong>betreiber ist verpflichtet, die<br />

Fahrer in Sachen Umweltveränderungen zu schulen und den Kauf<br />

nachhaltiger Fahrzeuge durch Schulungen und finanzielle Anreize<br />

zu unterstützen. Darüber hinaus soll die Verwendung langlebiger<br />

Ausrüstungsgüter für bestimmte Arbeiten und Kunden gefördert<br />

werden. Der Aufbau einer nachhaltigen Zukunft für <strong>Taxi</strong>-Dienste<br />

in den Großstädten bedeutet, dass diese eine neue Geschäftsform<br />

suchen, die mit gegenseitiger Unterstützung verschiedener Parteien<br />

in Umwelt-, Sozial- und Sicherheitsbelangen einhergeht. Örtliche<br />

und nationale Aufsichtsbehörden sollten mit den entsprechenden<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen eng zusammenarbeiten, um den Auswahl- und<br />

Schulungsprozess der Fahrer ständig zu verbessern. Die Gruppe<br />

hat für ihre Mitglieder drei Umweltstufen eingerichtet und im Laufe<br />

der Zeit sollen alle die höchste Stufe erreichen.<br />

Gemeinsames Ziel der <strong>Taxi</strong>unternehmen ist die Verbesserung<br />

ihrer Energiebilanz. Der wichtigste Punkt sei, dafür sorgen zu<br />

wollen, dass <strong>Taxi</strong>s als Ergänzung und Verstärkung des öffentlichen<br />

Verkehrswesens wahrgenommen werden, und gleichzeitig<br />

soll nicht zur Nutzung von Privatfahrzeugen ermutigt werden.<br />

Während des COP21 hat G7 durch die Meldung, dass sie seit 2007<br />

ihren CO2-Ausstoß um 50 Prozent reduziert hat und mit 2.400<br />

elektrischen und Hybrid-Fahrzeugen – vor allem Toyota Prius –<br />

über Europas größte umweltfreundliche <strong>Taxi</strong>flotte verfügt, einen<br />

grünen Eindruck hinterlassen. Das Ziel für 2020 lautet 50 Prozent<br />

neue Fahrzeuge, die weniger als 60 Gramm CO2 pro Kilometer<br />

ausstoßen. Bis 2030 soll die ganze Flotte nur 20 Gramm CO2 pro<br />

Kilometer ausstoßen. Diese grünen Ziele wurden sehr deutlich,<br />

als G7 mit mehreren grasbedeckten <strong>Taxi</strong>s durch die französische<br />

Hauptstadt fuhr. Diejenigen, die es schafften, eines davon anzuhalten,<br />

durften kostenfrei fahren. wf<br />

Seinem Verband schwebt ein Modell<br />

mit speziellen Patenschaften vor.<br />

Herausforderungen wie beispielsweise fehlende<br />

Dokumente und andere Nachweisprobleme<br />

will der BZP mit Unterstützung der Politik<br />

lösen. „Im Gegenzug wird das <strong>Taxi</strong>gewerbe die<br />

weitergehende Integration der Fahrer/-innen<br />

und ihrer Familienangehörigen auch über die<br />

Ausbildungszeit hinaus engagiert begleiten“,<br />

verspricht Müller.<br />

jh<br />

FOTO: Groupe G7<br />

FOTO: inOrange communication<br />

WÜNSCHE WERDEN<br />

ONLINE ERFÜLLT<br />

Marken – neudeutsch „Brands“ – haben einen enormen Wert.<br />

Die Marke TAXI wird weder gehegt noch poliert.<br />

Das ist fatal, sagt Unternehmensberater Paul Gerlach.<br />

Rund um den Globus geben Konzerne<br />

Milliardensummen aus, um<br />

Begriffen wie „Coca-Cola“ mitzugeben,<br />

dass das süße Blubberwasser nach<br />

Individualität und Freiheit schmeckt. Für<br />

Pepsi gilt das Gleiche. Über Derartiges<br />

kann das <strong>Taxi</strong>gewerbe nur müde lächeln –<br />

weltweit kennt jeder TAXI als nahezu identischen<br />

Schriftzug und die eindeutige<br />

Dienstleistung dahinter. TAXI ist unbezahlbar.<br />

Nur deswegen beschimpfte Uber das<br />

Gewerbe laut und aggressiv – es ist und<br />

war der Versuch, am Reibungspunkt <strong>Taxi</strong><br />

die eigene Dienstleistung zu erklären.<br />

Nebenbei wird die Marke TAXI verwässert.<br />

Ziel ist, sie für sich zu nutzen, dabei zu<br />

demolieren, schließlich zu demontieren.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe macht es dem Angreifer<br />

leicht. Die Marke TAXI wird weder<br />

gehegt noch poliert. Das Gewerbe betreibt<br />

Kleinstaaterei, eine solide Markenpflege<br />

fehlt. Dazu müsste man raus aus dem Silodenken.<br />

Und das ist mit dem regionalen<br />

Konkurrenzgehabe offenkundig schwierig.<br />

Verlierer ist die Marke, der zentrale Mittelpunkt<br />

des Gewerbes.<br />

Es krankt aber auch an anderer Stelle –<br />

am Image. Der Kunde soll sich wohlfühlen,<br />

erwartet Service ohne Schranken. Das gilt<br />

auch für alle Bezahlvarianten. Der Fahrgast<br />

möchte aus seiner Sicht wenig: lediglich<br />

einen selbstverständlichen, zuvorkommenden<br />

und zuverlässigen Service. Übertragen<br />

auf Coca-Cola wäre das gelungene Brause –<br />

beim Geschmacksfundament, dem eigentlichen<br />

Produkt, darf es schlicht keine<br />

Probleme geben.<br />

Markenforscher blicken auf Zielgruppen.<br />

Eine ist die sogenannte Generation Y, junge<br />

Menschen zwischen 25 und 35. Es ist die<br />

digitale Generation, die Digital Natives, aufgewachsen<br />

mit PC und Smartphone. Deren<br />

Erfahrung ist: Online gibt es die Erfüllung<br />

deiner Wünsche billiger und bequemer als<br />

offline – und alles ganz nach deinem<br />

Wunsch. Jeder Konkurrent ist mit seinem<br />

Angebot nur einen Klick, eine App entfernt.<br />

Die Lebens- und Berufs erfahrung dieser<br />

jungen Menschen entspringt zugleich der<br />

Erlebniswelt der Generation Praktikum. In<br />

großen internationalen Unternehmen mit<br />

klingenden Namen, bekannten Marken,<br />

haben Sie eines verinnerlicht: Gib alles,<br />

Geld kommt später. 80 Prozent Leistung reichen<br />

nicht, 100 Prozent sind der Normalfall,<br />

bei 110 Prozent gewinnst du. Top leistung<br />

ist Pflicht. Daraus ist eine Generation<br />

gewachsen mit Dauer dasein im Leistungshoch,<br />

die im Gegenzug gnadenlos Service<br />

und den zugehörigen Spaß erwartet.<br />

Im Klartext: Erstens muss der Service<br />

stimmen und zweitens zählt der Erlebniswert.<br />

Dienstleister und Handel haben das<br />

verstanden. Und ja, auch bei der <strong>Taxi</strong>fahrt<br />

ist der Erlebniswert längst angekommen –<br />

seitdem Konkurrenz eindringt. Der Service<br />

ist selbstverständlich, er alleine genügt aber<br />

nicht mehr. Uber hat das erkannt: Biete deinem<br />

Fahrgast ein Wasser an! Da geht es<br />

nicht um verdurstende Kunden, man signalisiert<br />

schlicht Wertschätzung. Dafür genügt<br />

bereits ein 15-Cent-Standardprodukt.<br />

Hier hat das <strong>Taxi</strong>gewerbe bislang keine<br />

Antwort gefunden. Der Stern auf der Motorhaube<br />

ist es offensichtlich nicht, kaum ein<br />

Fahrgast pocht wirklich auf den Benz aus<br />

der <strong>Taxi</strong>reihe. Trendy wäre eher das<br />

Hybrid fahrzeug. Aber kaum ist man eingestiegen,<br />

vermisst man den Hinweis, dass<br />

man als Fahrgast gerade klimafreundlich<br />

gewählt hat, Gutes tut. Schade.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe hat bislang weitgehend<br />

jede Marken- und Erlebniswelt sträflich<br />

ignoriert – das sollte sich dringend<br />

ändern. <br />

pg<br />

PAUL GERLACH<br />

berät als Fachmann für Public Relations<br />

verschiedene Unternehmen.<br />

Er betreibt mit inOrange communication<br />

eine kleine Agentur im<br />

Rhein-Main-Gebiet. Zuvor begleitete<br />

er als Pressesprecher in verschiedenen<br />

nationalen und internationalen<br />

Unternehmen, zuletzt bei Vodafone,<br />

das Wachsen des Internets und der<br />

vielschichtigen Services der neuen<br />

IT-Landschaft.<br />

32 TAXI JANUAR / 2016<br />

33


NEWS<br />

www.taxi-times.com<br />

TIERTAXI GEFÄLLIG?<br />

Regionale, nationale und internationale Information<br />

Bei unserem Besuch des <strong>International</strong><br />

Eurasian Forum <strong>Taxi</strong> in Sankt Petersburg<br />

im Sommer hat <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> entdeckt,<br />

dass der russische <strong>Taxi</strong>markt<br />

sich vom europäischen doch recht deutlich<br />

unterscheidet. Die örtliche <strong>Taxi</strong>branche<br />

in Sankt Petersburg bietet<br />

nicht nur reguläre <strong>Taxi</strong>s und solche mit<br />

Frauen als Zielgruppe – mit weiblichen<br />

Fahrern –, auch kleine Haus tiere wie<br />

Hunde und Katzen können ihr eigenes<br />

<strong>Taxi</strong> nutzen, und zwar über die App<br />

„Zootaksi“: „Wie auch die Menschen<br />

müssen Haustiere manchmal in die<br />

Stadt oder auch nach außerhalb gefahren<br />

werden, etwa für einen Besuch im<br />

Hunde salon, beim Tierarzt, für die Teilnahme<br />

an einer Show oder sogar einer<br />

Jagd. Mit Ihnen oder auch ohne Ihre<br />

Begleitung.“ Zootaksi ist 24 Stunden<br />

täglich an sieben Tagen in der Woche<br />

erreichbar. „Wir müssen die Kraftfahrzeuge<br />

und unsere vierbeinigen Passagiere<br />

unter einen Hut bringen. Der<br />

Transport von Tieren im Zootaksi soll<br />

eine angenehme Erfahrung sein. Bei<br />

Zootaksi gibt es keine Maulkörbe oder<br />

Geschirre und wir stecken die Tiere<br />

nicht in Käfige. Nach jeder Fahrt wird<br />

das <strong>Taxi</strong> vollständig desinfiziert. Unsere<br />

Zoo taksi-Fahrer sind entsprechend<br />

geschult und sind sehr erfahren im<br />

Umgang mit Haustieren. Sie verstehen<br />

Ihre Bedürfnisse und die Ihres Haustiers.“<br />

<br />

wf<br />

Zootaksi-Fahrer<br />

verstehen Sie<br />

und Ihr Haustier ...<br />

FOTOS: Wim Faber<br />

Seit<br />

<strong>2015</strong><br />

Seit<br />

2014<br />

DAS SCHLAFTAXI<br />

Hotel zu teuer? In New York kann man<br />

jetzt auch im Schlaftaxi übernachten.<br />

Der 35-jährige Besitzer verkauft in der<br />

Vorweihnachtszeit lieber Weihnachtsbäume<br />

und stellt sein Fahrzeug deshalb<br />

als Übernachtungsmöglichkeit für<br />

umgerechnet 45 Euro zur Ver fügung.<br />

Ein Hotelzimmer gibt es in Manhattan<br />

nicht für unter 200 Euro. Ganz neu ist<br />

die Idee allerdings nicht: 2012 konnte<br />

man sich in London während der Olympischen<br />

Spiele über Nacht in ein Black<br />

Cab einmieten. Der Spaß kostete damals<br />

75 Pfund, also etwa 95 Euro. tb<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH<br />

Frankfurter Ring 193 a<br />

80807 München, <strong>Deutsch</strong>land<br />

Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 91<br />

Fax: + 49 (0)89 / 14 83 87 89<br />

E-Mail: info@taxi-times.taxi<br />

Internet: www.taxi-times.taxi<br />

Geschäftsführung: Jürgen Hartmann<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse München<br />

BLZ 70150000, Kontonummer 1003173828<br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht München<br />

HRB 209524<br />

Redaktion<br />

Jürgen Hartmann (Chefredaktion, jh),<br />

j.hartmann@taxi-times.taxi<br />

Managing Editor (<strong>International</strong>)<br />

Wim Faber (wf), w.faber@taxi-times.taxi<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Tom Buntrock (tb), Paul Gerlach (pg), Stefan<br />

Grundhoff, pressinform (sg); Axel Ulmer (au)<br />

Übersetzung<br />

Probicon<br />

Grafik & Produktion<br />

Lotte Buchholz (verantwortlich),<br />

Daniella Heil, Kornelia Jäger, Stephan Krause<br />

Raufeld Medien GmbH,<br />

Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 / 69 56 65 89<br />

Anzeigenleitung, Online-Verkauf, Vertrieb<br />

Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi-times.taxi<br />

Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 92<br />

Fax: +49 (0)89 / 14 83 87 89<br />

Druck<br />

Chroma Druckerei, Przemysłowa 5,<br />

68-200 Żary, Polen<br />

Erscheinungsweise 6 x pro Jahr<br />

Heftpreis 4,80 €<br />

ISSN-Nr.: 2199-4048<br />

Veröffentlichung gemäß § 8 Abs. 3 des<br />

Gesetzes über die Presse vom 1.4.2000:<br />

Gesellschafter der taxi-times Verlags GmbH,<br />

München ist Jürgen Hartmann 100 %<br />

Neu ab 2016:<br />

6x <strong>Taxi</strong>themen aus<br />

<strong>Deutsch</strong>land, Öster-<br />

reich und der Schweiz<br />

Spezialausgaben<br />

„Kaufentscheidung <strong>Taxi</strong>“<br />

und „Euro päische<br />

<strong>Taxi</strong>messe“<br />

DER UBER-ZAHNARZT<br />

Im Allgemeinen ist ein Zahnarztbesuch<br />

nicht gerade angenehm. Während er es<br />

sich auf dem Zahnarztstuhl für seine<br />

regel mäßige Vorsorge bequem machte,<br />

schloss einer der Redaktionsleiter von<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> kurz die Augen. Kurz<br />

danach starrte er direkt auf das bekannte<br />

U-Logo des offensichtlich allgegenwärtigen<br />

Unternehmens aus San<br />

Francisco – es handelte sich um einen<br />

Teil der Lampe über ihm. Wir wissen ja<br />

bereits, dass nach dem Transport von<br />

Fahr gästen das Ausliefern von Essen<br />

und Waren auf Ubers Entwicklungsliste<br />

ganz oben steht – aber Zahnmedizin?<br />

Sogar der Zahnarzt, der zugab, „nur<br />

legale Uber-Dienste“ zu nutzen, war von<br />

dem U des Einrichtungslieferanten verblüfft<br />

und versprach, Licht in die Sache<br />

zu bringen. Unser Redakteur hielt für<br />

den Rest der Behandlung die Augen einfach<br />

fest geschlossen. <br />

wf<br />

Ubers nächster Schritt: Zahnmedizin?<br />

Hoffentlich nicht DentistPOP …<br />

Zur Heftbestellung siehe Rückseite!<br />

Absender<br />

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Firma<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Land<br />

Stempel, Unterschrift<br />

taxi-times Verlags GmbH<br />

Frankfurter Ring 193a<br />

80807 München<br />

<strong>Deutsch</strong>land<br />

Porto<br />

zahlt<br />

Empfänger<br />

34


JUNI <strong>2015</strong>4,80€<br />

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Auf Wunsch gibt es nationale und regionale Ausgaben kostenlos dazu.<br />

MÄRZ <strong>2015</strong>4,80 €<br />

OKTOBER <strong>2015</strong>4,80€<br />

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I N T E R N ATIONAL M A<br />

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JANUAR 20164,80€<br />

AUGUST <strong>2015</strong>4,80€<br />

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I N T E R N A T I O N A L M A G A Z I N E<br />

ROBOT-TAXIS<br />

MOBILITÄTS-<br />

PORTALE<br />

MARKEN-<br />

BILDUNG<br />

CHEF DES US-TAXIVERBANDS<br />

NEIDISCH AUF EUROPA<br />

INVESTMENT<br />

EIN GE EWERBE IM WANDEL<br />

YES, WE CHANGE!<br />

FAHRER UND UNTERNEHMER<br />

DOT.TAXI<br />

DAIM MLER & UBER<br />

KEINE ER WILL DEN MINDESTLOHN IM SEL LBEN BOOT<br />

NEUE<br />

GESETZE<br />

WOHIN GEHT’S?<br />

Interview mit Gewerkschafts-Manager<br />

KONZENTRATION<br />

AUF DIE TAXIBRANCHE<br />

Rückblick auf die IAA<br />

KONZENTRATION AUF<br />

DAS GETEILTE TAXI<br />

EUROPÄISCHES<br />

AUSBILDUNGSPROGRAMM<br />

TAXI-STERNE<br />

IN ATHEN<br />

Bericht von russischer <strong>Taxi</strong>konferenz<br />

KONZENTRATION<br />

AUF DIE LEGALITÄT<br />

MOBILITÄTS-SERVICE<br />

VIELE HÜRDEN<br />

FÜR DIESE<br />

KUNDSCHAFT<br />

TAXIINTELL-UPDATE<br />

AMSTERDAM<br />

Gemeinsam in harten Zeiten<br />

EIN JURIST<br />

WARNT<br />

Behörden auf schmalem Grat<br />

DER WUNSCH DES KUNDEN<br />

FLEXIBLE<br />

TAXITARIFE<br />

WASSERSTOFF-TAXI<br />

ROTTERDAM<br />

Noch besser als Elektro-Lader<br />

<strong>Taxi</strong> als Investment<br />

DIE SCHWEDEN<br />

GEHEN FISCHEN<br />

<strong>Taxi</strong> als saubere Option<br />

DIE FRANZOSEN STARTEN<br />

GRÜNE OFFENSIVE<br />

<strong>Taxi</strong> als Zukunftsmodell<br />

DIE DEUTSCHEN<br />

DISKUTIEREN<br />

1 DEZEMBER/<strong>2015</strong> TAXI<br />

Blick zur UITP-Weltkonferenz<br />

DIE ROLLE DES<br />

TAXIS IM ÖPNV<br />

Blick zum European Song Contest<br />

12 PUNKTE FÜR EIN<br />

TAXI-NETZWERK<br />

Blick nach Österreich<br />

DER NEUE OBMANN<br />

IM INTERVIEW<br />

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