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MÜNCHEN<br />
GEFAHR FÜR TAXIFAHRER<br />
WENN PERSONEN<br />
BEFÖRDERUNG ZUR<br />
SCHLEUSUNG WIRD<br />
THEORIE UND PRAXIS<br />
TVM testet E-<strong>Taxi</strong>s<br />
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Bäume statt <strong>Taxi</strong><br />
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SEHR GEEHRTE TAXIFREUNDE,<br />
die Medien hatten in den letzten Tagen und Wochen fast nur<br />
ein Thema, das Uber, Griechenland und andere Krisen aus<br />
den Schlagzeilen verdrängt: die große Zahl von Flüchtlingen,<br />
die Europa und vor allem Deutschland erreichen. Täglich<br />
kamen neue Bilder aus Ungarn, Österreich und vom Münchner<br />
Hauptbahnhof. Gerade <strong>München</strong> ist ein Fluchtpunkt für<br />
viele Menschen, die seit Wochen und Monaten auf dem Weg<br />
in ein besseres Leben sind.<br />
Was hat das in einem Münchner <strong>Taxi</strong>magazin zu suchen?<br />
Mehr als auf den ersten Blick erkennbar. Zum einen muss<br />
sich die <strong>Taxi</strong>branche gegen den Generalverdacht der Schleuserei<br />
wehren. Rein rechtlich befinden sich Fahrer und Unternehmer<br />
im Zwiespalt zwischen Ausländerrecht und Per <br />
sonen beförderungsgesetz. Außerdem entsteht der Eindruck,<br />
es würden hoheitliche Rechte und Pflichten auf die Fahrer<br />
abgewälzt. Zum anderen werden nicht wenige von den Neuankömmlingen<br />
versuchen, im <strong>Taxi</strong>gewerbe Fuß zu fassen.<br />
Der niederschwellige Einstieg in den Beruf des <strong>Taxi</strong> fahrers<br />
wird für einige eine Chance sein, schnell in Lohn und Brot<br />
zu kommen.<br />
Eine Frage werden wir hier allerdings weder stellen noch<br />
versuchen sie zu beantworten: Ob die Flüchtlinge, die bei<br />
uns Schutz suchen, zu Recht hier sind, ob sie eine Bleibeperspektive<br />
haben und ob und wie sie in unsere Gesellschaft<br />
integriert werden können, muss die Politik klären. Wahrscheinlich<br />
ist die Gesellschaft zu weit mehr in der Lage, als<br />
die Politik ihr gerade zutraut. Nur eines dürfen wir bei aller<br />
Diskussion niemals aus den Augen verlieren: Wir reden hier<br />
über Menschen, über Menschen in Not, über Menschen, die<br />
in ihrer Verzweiflung ihre Heimat verlassen haben, aus welchen<br />
Gründen auch immer. Also muss unsere Antwort eine<br />
menschliche sein – und das muss auch Platz haben in einem<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>magazin.<br />
– die Redaktion –<br />
PERSONALIEN<br />
4 Petra Müller<br />
5 Jutta Koller<br />
TITELTHEMA<br />
6 Flüchtlinge: Gefahr der Schleusung<br />
STADTPOLITIK<br />
10 Die <strong>Taxi</strong>kommission II<br />
14 Verkehrsplanung Pasing<br />
ISARFUNK<br />
16 Sichere Wiesn<br />
17 Wiesn Task Force<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />
18 Virtuelle Elektromobilität<br />
19 Illegale <strong>Taxi</strong>s<br />
FLUGHAFEN<br />
20 Billig nach Paris, Teddys für Flüchtlingskinder<br />
21 Lufthansa und myDriver<br />
RUBRIKEN<br />
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12 Meldungen: Radl-Aktion, Münchner Stubn,<br />
Kamel auf dem Dach<br />
22 Autotest: Nissan e-NV 200 Kombi<br />
24 Antrieb: Umwelt-<strong>Taxi</strong>s<br />
25 Taxlertipp: Lederhosenwahnsinn<br />
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TAXI OKTOBER / <strong>2015</strong><br />
3
PERSONALIEN<br />
ANGSTFREI<br />
IN MÜNCHEN I<br />
Engagierte<br />
Grünen-Politikerin<br />
im Münchner<br />
Stadtrat:<br />
Jutta Koller setzt<br />
sich für Gleichberechtigung<br />
ein.<br />
Eine gute Idee braucht<br />
Menschen, die sie vermitteln.<br />
Mit Petra Müller hat die Aktion<br />
„Sichere Wiesn“ eine sym -<br />
pathische <strong>Taxi</strong>patin gewonnen.<br />
<strong>München</strong> ist die sicherste Stadt<br />
Deutschlands und nach Aussage<br />
des ehemaligen Oberbürgermeisters<br />
Christian Ude (SPD) die sicherste Millionenstadt<br />
Europas. Beim un leug bar<br />
hohen Sicherheits stan dard der bayerischen<br />
Landeshauptstadt spielen viele Faktoren eine<br />
Rolle: eine niedrige Krimi nalitätsbelastung,<br />
eine ho he Aufklärungsrate, aber auch Sozialprogramme,<br />
die sich kleinere Städte oft<br />
nicht leisten können und Prävention.<br />
Alles in bester Ordnung – wenn das <strong>Oktober</strong>fest<br />
nicht wäre. 2 205 Polizeieinsätze verzeichnet<br />
die Statistik für die Wiesn 2014.<br />
Ein Viertel aller Taschendiebstähle in <strong>München</strong><br />
werden auf dem <strong>Oktober</strong>fest begangen.<br />
Von zumeist alkoholbedingten Gewalttaten<br />
ganz zu schweigen. Und da gibt es noch ein<br />
Thema, das gerne ignoriert wird: sexuelle<br />
Übergriffe auf Frauen und Mädchen.<br />
Dagegen setzt sich <strong>Taxi</strong>fahrerin Petra Müller<br />
ein. Sie steht als <strong>Taxi</strong>patin für die Aktion<br />
<strong>Taxi</strong>fahrerin Petra Müller übernimmt wieder die <strong>Taxi</strong>patenschaft<br />
für die Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ und<br />
will vor allem Kollegen für das Thema Prävention sensibilisieren.<br />
Ballnath<br />
„Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“<br />
parat: „Ich habe selbst eine Tochter, die<br />
natürlich gern auf die Wiesn geht“, erklärt<br />
Petra Müller. „Deshalb stelle ich mich als<br />
<strong>Taxi</strong>patin zur Verfügung, um auch gegenüber<br />
den <strong>Taxi</strong>kollegen auf die Aktion aufmerksam<br />
zu machen.“ Damit leistet die<br />
langjährige IsarFunkerin einen wichtigen<br />
Beitrag, damit Frauen und Mädchen auch<br />
<strong>2015</strong> angstfrei aufs <strong>Oktober</strong>fest gehen<br />
können. tb<br />
FOTO: IsarFunk<br />
Assekuranz<br />
FOTO: Tom Buntrock<br />
ANGSTFREI<br />
IN MÜNCHEN II<br />
Was könnte das Leben für Münchner Bürgerinnen noch sicherer<br />
machen? Grünen-Stadträtin Jutta Koller will soziale Teilhabe<br />
für Frauen auch bei Nacht gewährleisten – mit einem <strong>Taxi</strong>zuschuss.<br />
Jutta Koller gehört zu den umtriebigen<br />
Mitgliedern im Münchner Stadtrat.<br />
Das zeigt sich schon an der Zahl der<br />
Ausschüsse, in denen sie sich engagiert. So<br />
ist sie Mitglied im Sozial-, Kinder- und Ju <br />
gendhilfeausschuss, außerdem noch in den<br />
Ausschüssen für Bildung und Sport. Wichtig<br />
ist der Stadträtin auch der enge Kontakt zu<br />
Selbsthilfe- und Eltern-Kind-Initiativen und<br />
der Einsatz für die Gleichstellung von Frauen<br />
auf allen Ebenen der Gesellschaft. Gleiche<br />
Bildungschancen für alle, konsequente<br />
Umsetzung der Inklusion und eine klare<br />
Absage an rechts sind ihre Ziele.<br />
Erreichen will Jutta Koller vor allem<br />
eines: eine gerechte und gleichberechtigte<br />
Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger am<br />
gesellschaftlichen Leben. Als ihr zu Ohren<br />
kam, dass einige Bürgerinnen auf einen<br />
Besuch des Münchner Nachtlebens verzichten,<br />
weil ihnen der Weg von der S-Bahn<br />
und U-Bahn oder von der Tram und vom<br />
Bus bis zur Haustür zu unsicher ist, suchte<br />
sie nach Lösungen. „Ich habe selber keine<br />
Angst auf meinem Heimweg, obwohl ich<br />
in einem sogenannten Problemvier tel<br />
wohne,“ sagt die 59-Jährige, „aber ich<br />
kann verstehen, wenn sich Frauen nachts<br />
vor dunklen Ecken fürchten.“ Die Lösung:<br />
ein Frauen-Nacht-<strong>Taxi</strong> wie in Hannover.<br />
Im Antrag der Fraktion Die Grünen –<br />
rosa liste steht: „In Hannover können sich<br />
Frauen mit einem <strong>Taxi</strong> zur nächsten Haltestelle<br />
eines öffentlichen Verkehrsmittels<br />
bringen und auf dem Rückweg auch wieder<br />
abholen lassen. Für die kurzen Fahrten<br />
bekommen die Frauen einen Zuschuss von<br />
2,50 Euro. Dies erhöht gerade in den<br />
Nachtstunden das Sicherheitsgefühl von<br />
Frauen und damit ihre Mobilität. Wir denken,<br />
dass der Zuschuss natürlich eine<br />
Entlastung für Frauen mit kleinem<br />
Geldbeu tel ist, sehen aber das Hauptproblem<br />
in <strong>München</strong> darin, dass wenige <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
bereit sind, für die doch meist<br />
kurzen Strecken von Haltestelle nach<br />
Hause anzufahren.“<br />
Um ein Frauen-Nacht-<strong>Taxi</strong> zu ermöglichen<br />
sollen auch Gespräche mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
geführt werden. „Ich will mit<br />
unserem Antrag den Stein ins Rollen bringen“,<br />
sagt Jutta Koller. „Wichtig ist, dass<br />
wir jetzt laut über Lösungen nachdenken.<br />
Wenn jemand eine bessere Idee hat, bin<br />
ich offen für alle Anregungen.“ Solange das<br />
Ziel erreicht wird: angstfreie Teilhabe am<br />
Nachtleben für Frauen, die nicht in Sichtweite<br />
einer U-Bahn-Station wohnen oder<br />
sich nicht für die gesamte Heimfahrt ein<br />
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TAXI OKTOBER / <strong>2015</strong><br />
5
TITELTHEMA<br />
TITELTHEMA<br />
Statt mit dem Lufthansa-Bus<br />
zum Münchner Flughafen<br />
geht es ab hier für registrierte<br />
Flüchtlinge in die Erst aufnahme<br />
unterkünfte.<br />
DAS SAGT DAS AUFENTHALTS<br />
GESETZ (AUFENTHG):<br />
ZUR BEFÖRDERUNG<br />
VERPFLICHTET –<br />
ALS SCHLEUSER<br />
ANGEZEIGT!<br />
Bei aller Willkommenskultur: <strong>Taxi</strong>fahrer müssen heute genau<br />
abwägen, welche Fahrten sie durchführen und welche sie ablehnen.<br />
Auch wenn sie das eigentlich gar nicht dürfen.<br />
DAS SAGT DAS PERSONEN<br />
BEFÖRDERUNGS GESETZ<br />
(PBEFG):<br />
„§ 22 Beförderungspflicht: Der Unternehmer<br />
ist zur Beförderung verpflichtet,<br />
wenn 1. die Beförderungsbedingungen<br />
eingehalten werden, 2. die Beförderung<br />
mit den regelmäßig eingesetzten<br />
Beförderungsmitteln möglich ist und<br />
3. die Beförderung nicht durch Umstände<br />
verhindert wird, die der Unternehmer<br />
nicht abwenden und denen er auch<br />
nicht abhelfen kann.“<br />
Verweigert der <strong>Taxi</strong>fahrer ohne triftigen<br />
Grund die Beförderung, begeht er eine<br />
Ordnungswidrigkeit gemäß § 61 I Nr. 3c<br />
PBefG. Gegen ihn wird dann in der<br />
Regel eine Geldbuße nach § 61 II PBefG<br />
von bis zu 10 000 Euro festgesetzt.<br />
Ein Zug aus Österreich fährt auf<br />
Gleis 11 in den Münchner Hauptbahnhof<br />
ein. Bundes polizisten in<br />
ihren blauen, martialisch aussehenden<br />
Uniformen riegeln den Bahnsteig ab. Die<br />
Vertreter der Bayerischen Polizei im<br />
gewohnten bürgernahen Beige halten<br />
sich im Hintergrund. Dazwischen Pressevertreter,<br />
Fotografen, Kameraleute. Eine<br />
Fernsehjournalistin spricht mit dem<br />
Rücken zum Zug in ein Mikrofon. Die<br />
Türen der Waggons öffnen sich. Unter den<br />
Reisenden, die jetzt dem Ausgang zuströmen,<br />
zögern einige. Erst als sich der Bahnsteig<br />
leert, gehen sie auf die Polizisten zu.<br />
Unter ihnen ein Junge mit blau-gelbem<br />
T-Shirt und krausem, zerzausten Haar.<br />
Zwei ältere Jungen begleiten ihn. Als er<br />
sieht, dass die Polizisten freundlich sind,<br />
beginnt er übers ganze Gesicht zu strahlen.<br />
Er hat es geschafft! Er ist in Deutschland.<br />
In <strong>München</strong>. In Sicherheit.<br />
Junge mit<br />
un gewisser<br />
Zukunft: Als er<br />
sieht, dass die<br />
Polizisten am<br />
Bahnsteig ende<br />
freundlich zu den<br />
Flüchtlingen sind,<br />
geht er lächelnd<br />
auf sie zu.<br />
Während in Deutschland und Europa über<br />
Willkommenskultur und Flüchtlingsquoten,<br />
über Dublin-Abkommen und Aufnahme<br />
kapazitäten diskutiert wird, sind<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer und Unternehmer von den<br />
Flüchtlingen direkt betroffen. Denn bei<br />
verschärfter Schleier fahndung und wieder<br />
eingeführten Grenz kontrollen geraten sie<br />
immer öfter ins Visier der Ermittler. Mit<br />
Beginn der Flüchtlings welle spitzt sich die<br />
Lage für <strong>Taxi</strong>fahrer dramatisch zu. Vor<br />
allem in grenz nahen Gemeinden, aber die<br />
Bundes polizei kann überall zuschlagen.<br />
VORWURF DER SCHLEUSEREI<br />
Ein früher Morgen im August dieses Jahres<br />
am Passauer Bahnhof. Ein <strong>Taxi</strong>fahrer verhandelt<br />
mit vier fremdländisch aussehenden<br />
Männern über den Fahrpreis von<br />
Passau nach Stuttgart. Sie einigen sich.<br />
Doch schon nach wenigen Metern wird das<br />
<strong>Taxi</strong> von der Bundespolizei gestoppt und<br />
FOTOS: Tom Buntrock<br />
die Ausweise der Kunden kontrolliert. Die<br />
vier Männer haben keine gültigen Papiere.<br />
„Unser Fahrer wurde daraufhin mit<br />
aufs Revier genommen, der Verdacht lautete<br />
Beihilfe zum illegalen Aufenthalt“,<br />
be richtet Tobias Kurz, Junior chef des<br />
gleich namigen <strong>Taxi</strong> unter nehmens, der<br />
„Passauer Neuen Presse“. „Er ist schließlich<br />
mit einer Verwarnung davongekommen“,<br />
erzählt Kurz. Und dem Hinweis,<br />
künftig nach den Ausweisen der Kunden<br />
zu fragen. Denn bei der Mitnahme von<br />
il legalen Einwanderern drohen eine Verurteilung<br />
und der Lizenz entzug für den<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer.<br />
APPELL DER BUNDESPOLIZEI<br />
Für die Bundespolizei ist die Sachlage eindeutig.<br />
„Achtung <strong>Taxi</strong>fahrer: Werden Sie<br />
nicht zum Schleuser!“, titelt sie in einem<br />
Aufruf an das <strong>Taxi</strong>gewerbe. Darin heißt es<br />
weiter: „Regelmäßig stellt die Bundespolizei<br />
im Rahmen ihrer Fahndungsmaßnahmen<br />
zur Bekämpfung der illegalen<br />
Migration vor allem<br />
an der deutsch-österreichischen<br />
Landgren<br />
ze <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
fest, deren Fahrgäste<br />
keine Aufenthaltsdokumente<br />
für<br />
»Werden Sie<br />
nicht zum Mittäter<br />
international<br />
agierender<br />
Schleuser!«<br />
Deutschland besitzen.<br />
In derartigen<br />
Fällen wird im Zuge<br />
der Ermittlungen<br />
auch überprüft, ob der <strong>Taxi</strong>fahrer als<br />
Schleuser gehandelt und sich so strafbar<br />
gemacht hat.“<br />
Und an anderer Stelle: „Um gar nicht<br />
erst in den Verdacht des Einschleusens<br />
oder der Beihilfe zur unerlaubten Einreise<br />
zu geraten, sollten <strong>Taxi</strong>fahrer bei Fahrten<br />
über die Grenze in das Bundes gebiet sicher<br />
sein, dass ihre Fahrgäste die erforderlichen<br />
Reise dokumente mitführen. Hierfür sollte<br />
sich der Fahrer vor der Fahrt die notwendigen<br />
Reise dokumente zeigen lassen. Bei<br />
dieser Überprüfung wird Ihnen kein Fachwissen<br />
über Fälschungs merkmale zugemutet.<br />
Wichtig ist in erster Linie, dass<br />
überhaupt ein Reise dokument vorhanden<br />
ist – und das Reisedokument ein Lichtbild<br />
aufweist, welches mit dem Dokumenteninhaber<br />
identisch ist.“ Der Aufruf schließt<br />
mit: „Der Appell der Bundes polizei: Werden<br />
Sie nicht zum Mittäter international<br />
agierender Schleuser!“<br />
Ergänzen sollte man dazu noch, dass es<br />
zum Verdacht der Schleusung gar keine<br />
Überquerung der Bundes grenze braucht.<br />
Entscheidend ist nämlich, ob sich derjenige,<br />
der die Fahrt durchführt, einen Vermögens<br />
vorteil verschafft. Daraus folgt:<br />
Zug führer, Zug schaffner, Linien bus fahrer,<br />
Privat personen, die unentgeltlich Tramper<br />
mitnehmen, haben keinen direkten Vermögensvorteil,<br />
also keine Schleusung.<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer, selbst fahrende <strong>Taxi</strong> unternehmer<br />
und Anbieter von Mitfahrgelegenheiten<br />
haben einen direkten Ver mö <br />
gens vorteil, also Schleusung.<br />
Es gibt Belege dafür, dass die Bundespolizei<br />
hier hart<br />
durchgreift. Am<br />
12. April wird ein<br />
österreichischer<br />
<strong>Taxi</strong>kollege in Mitterfelden<br />
bei Bad<br />
Reichenhall verhaftet<br />
(<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong><br />
berichtete),<br />
was einen <strong>Taxi</strong>boykott<br />
für Fahrten<br />
nach Deutschland der Salzburger <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
nach sich zog. Am 14. September wird<br />
in Waidhaus ein ungarisches <strong>Taxi</strong> mit syrischen<br />
Flüchtlingen aufgebracht.<br />
WIENER KOLLEGE IN HAFT<br />
Jüngster Fall: Am Montag, 21.09.<strong>2015</strong>,<br />
gegen 18.30 Uhr, kontrollieren Beamte der<br />
Schleierfahndung an der Rastanlage Bayerwald<br />
Nord einen österreichischen Pkw.<br />
Dabei stellt sich heraus, dass der Mercedes<br />
ein <strong>Taxi</strong> aus Wien ist und der Fahrer drei<br />
Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak beför<br />
„§ 96 Einschleusen von Ausländern:<br />
(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren<br />
oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer<br />
einen anderen anstiftet oder ihm dazu<br />
Hilfe leistet, eine Handlung 1. nach<br />
§ 95 Abs. 1 Nr. 3 oder Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe<br />
a zu begehen und a, dafür einen<br />
Vorteil erhält oder sich versprechen<br />
lässt oder b, wiederholt oder zugunsten<br />
von mehreren Ausländern handelt<br />
oder 2. nach § 95 Abs. 1 Nr. 1 oder Nr. 2,<br />
Abs. 1a oder Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe b<br />
oder Nr. 2 zu begehen und dafür einen<br />
Vermögensvorteil erhält oder sich<br />
versprechen lässt.<br />
(2) Mit Freiheitsstrafe von sechs<br />
Monaten bis zu zehn Jahren wird be <br />
straft, wer (…) gewerbsmäßig handelt.<br />
(…) (3) Der Versuch ist strafbar.“<br />
Diese Rechtsvorschrift ist anzuwenden,<br />
wenn „der Täter einen Ausländer unterstützt,<br />
der nicht die Staats an gehörigkeit<br />
eines Mitgliedstaates der Europäischen<br />
Union oder eines anderen Vertrags<br />
staates des Abkommens über<br />
den Europäischen Wirtschaftsraum<br />
besitzt“. Wird dem Täter Gewerbsmäßigkeit<br />
unterstellt so ist „§ 73d des<br />
Strafgesetzbuches anzuwenden“, was<br />
bedeutet, dass der entrichtete Fahrpreis<br />
eingezogen wird.<br />
6 TAXI OKTOBER / <strong>2015</strong><br />
7
TITELTHEMA<br />
TITELTHEMA<br />
Erste Erholung<br />
im Schatten:<br />
Frei willige Helfer<br />
und Polizisten<br />
haben an Neuankömmlinge<br />
Steckerleis verteilt.<br />
Das war einmal ein <strong>Taxi</strong>stand:<br />
Während der Flüchtlings welle<br />
muss das Münchner <strong>Taxi</strong> ge werbe<br />
auf den sonst gut frequentierten<br />
Stand am Nordbau verzichten.<br />
DAS SAGT DIE BUNDESPOLIZEI:<br />
dert. Das <strong>Taxi</strong>-Schild hat der 54-jährige<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer im Kofferraum verstaut.<br />
Der Fahrer und die Flüchtlinge werden<br />
vorläufig festgenommen und zur Verkehrspolizeiinspektion<br />
Deggendorf gebracht.<br />
Der Syrer und die zwei Iraker kommen<br />
nach einer Befragung in die Erstaufnahmeeinrichtung<br />
nach Deggendorf.<br />
Den 54-jährigen <strong>Taxi</strong>fahrer hingegen<br />
führen die Beamten dem Ermittlungsrichter<br />
am Amtsgericht Regensburg vor, der<br />
auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg<br />
Haftbefehl erlässt. Eigentlich kaum<br />
zu glauben: Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
(CDU) öffnet die Grenzen für Flüchtlinge<br />
und der Wiener <strong>Taxi</strong>fahrer sitzt ein.<br />
Welche Fahrten kann oder darf man als<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>fahrer dann überhaupt noch<br />
gefahrlos durchführen? Die schlechte<br />
Nachricht zuerst: Eine rechts verbindliche<br />
Antwort darauf gibt es nicht. Die zweite<br />
Antwort ist nicht viel besser: Dass derzeit<br />
viele Flüchtlinge unterwegs sind, bedeutet<br />
nicht, dass die Beförderungs pflicht nach<br />
BOKraft und PBefG aufgehoben ist. <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
befinden sich in einer Zwickmühle.<br />
Führen sie eine Fahrt durch, können sie<br />
sich unter Umständen der Schleusung<br />
schuldig machen, lehnen sie die Fahrt ab,<br />
machen sie sich unter viel wahrscheinlicheren<br />
Umständen der Fahrtverweigerung<br />
schuldig.<br />
»Die Beförderungspflicht<br />
nach<br />
BOKraft und PBefG<br />
gilt weiter.«<br />
Trotzdem gibt es auch Licht blicke. So sind<br />
alle Fahrten mit bereits registrierten<br />
Flüchtlingen zu Erst aufnahme lagern oder<br />
ähnlichen Adressen legal. Bei Fernfahrten<br />
– besonders wenn es über Staatsgrenzen<br />
geht – sollte man den gesunden<br />
Menschenverstand walten lassen. Das<br />
Angebot, das im ersten Augenblick viel zu<br />
gut ist, ist es wahrscheinlich nicht. Die<br />
Fahrt sollte uns plausibel vorkommen.<br />
Einen ausländisch aussehenden Geschäftsmann<br />
mit Aktenkoffer und Gepäck von<br />
einem Hotel oder einer Firma für zwei Euro<br />
pro Kilometer einfach nach Ingolstadt zu<br />
bringen dürfte in diese Kategorie passen,<br />
einen Mann oder mehrere Männer in<br />
schmutziger Kleidung, die nur Plastik tüten<br />
haben und durch einen Mittels mann in<br />
gebrochenem Deutsch erklären lassen, sie<br />
möchten für absurd viel Geld nach Frankfurt,<br />
Frankreich oder nördlich von Flensburg,<br />
eher nicht. Das ist nicht so rassistisch<br />
gemeint, wie es klingt, denn es dient der<br />
Eigen sicherung.<br />
Sven Müller, Presse sprecher im Polizeipräsidium<br />
<strong>München</strong>, erklärt das so:<br />
„Sofern der reguläre Fahrpreis erhoben<br />
wird und die Fahrt innerhalb von <strong>München</strong><br />
stattfindet, werden sicherlich keine<br />
Verdachtsmomente hinsichtlich eines<br />
Schleusungs tat verdachtes bestehen. Fahrten<br />
von anderen Städten, zum Beispiel<br />
Rosenheim oder dem benachbarten Ausland<br />
nach <strong>München</strong>, können im Einzelfall<br />
trotz regulärem Fahrpreis zu weiteren<br />
Braucht man zum Tatbestand des Schleusens eine Grenze?<br />
Der Tatbestand kann auch erfüllt werden, wenn Hilfe nach dem Grenz übertritt<br />
geleistet wird und der Gehilfe hierfür einen Vermögens vorteil erhält.<br />
Werden <strong>Taxi</strong>fahrer mit Fahrgästen, die keine Aufenthaltsdokumente für<br />
Deutschland besitzen, bei Kontrollen angetroffen, wird in derartigen Fällen<br />
im Zuge der Ermittlungen geprüft (Legalitätsprinzip), ob der <strong>Taxi</strong>fahrer als<br />
Schleuser oder Beihelfer gehandelt und sich so strafbar gemacht hat. Liegt<br />
der Anfangsverdacht einer Straftat vor, so ist die Bundespolizei gemäß der<br />
Strafprozessordnung verpflichtet, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten und<br />
das Ergebnis der zuständigen Staatsanwaltschaft vorzulegen.<br />
Wie kann ein <strong>Taxi</strong>fahrer für eine Fahrt von Passau nach Stuttgart der<br />
Schleuserei bezichtigt werden?<br />
Besteht der Anfangsverdacht einer Straftat, so haben die Polizeibehörden nach<br />
§ 152 Absatz 2 Strafprozessordnung in Verbindung mit § 163 StPO eine Pflicht<br />
zur Ermittlung, wenn der Anfangsverdacht einer Straftat besteht und alle keinen<br />
Aufschub gestattenden Anordnungen zu treffen, um die Verdunkelung der<br />
Sache zu verhüten. Hier besteht ein sehr enger Spielraum. Unabhängig von<br />
einer möglichen Schuld des Täters bedeutet dies, dass die Polizei bei Vorliegen<br />
objektiver Kriterien eine Vorlagepflicht gegenüber der Staatsanwaltschaft hat.<br />
Diese entscheidet im Anschluss über den Fortgang des Verfahrens.<br />
Müssten dann die <strong>Taxi</strong>fahrer nicht bei jedem ausländischen Fahrgast die<br />
Papiere kontrollieren?<br />
Aus Sicht der Bundespolizei gibt es keine gesetzliche Verpflichtung. Um einem<br />
möglichen Strafverfahren vorzubeugen, sollte sich jeder <strong>Taxi</strong>fahrer bei Zweifel<br />
an der Rechtmäßigkeit des Aufenthaltes sehr wohl die Reise dokumente zeigen<br />
lassen. Kann der Fahrgast keine Papiere vorzeigen, sollte die Polizei zur<br />
abschließenden Klärung verständigt werden.<br />
polizeilichen Ermittlungen führen. Fahrten<br />
mit überhöhtem Fahrpreis werden auf<br />
jeden Fall polizeiliche Ermittlungen nach<br />
sich ziehen.“<br />
Davon bekommen die Neu ankömmlinge<br />
am Münchner Hauptbahnhof nichts mit.<br />
Als Gruppe werden alle von der Bundespolizei<br />
eingesammelten Flüchtlinge durch<br />
den Bahnhof eskortiert. Am Nord ausgang<br />
werden sie offiziell der Münchner Polizei<br />
übergeben, die sie zur Registrierungsstelle<br />
begleitet. Hier werden die Flüchtlinge<br />
mit dem Nötigsten versorgt, wie Wasser,<br />
Windeln, etwas zu essen. Bemerkenswert<br />
ist, wie un aufgeregt und professionell die<br />
Polizei ihre Arbeit macht. Für das<br />
Flüchtlings kind mit blau-gelbem T-Shirt<br />
und krausem, zerzausten Haar hat ein<br />
Polizist ein Steckerleis, es ist ein heißer<br />
Tag, und zaubert so ein noch viel breiteres<br />
Lächeln in das Gesicht des Jungen mit<br />
einer ungewissen Zukunft. An diesem<br />
Dienstag kamen etwa 2 400 Menschen auf<br />
der Flucht in <strong>München</strong> an. Es war ein eher<br />
ruhiger Tag. <br />
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DAS SAGT DIE VERORDNUNG ÜBER DEN<br />
BETRIEB VON KRAFTFAHR UNTERNEHMEN<br />
IM PERSONENVERKEHR (BOKRAFT):<br />
„§ 13 Beförderung von Personen: Der Unternehmer<br />
und das im Fahrdienst eingesetzte Betriebspersonal<br />
sind nach Maßgabe der Vorschriften des Personenbeförderungsgesetzes<br />
verpflichtet, die Beförderung<br />
von Personen durchzuführen. Soweit nicht ein<br />
Ausschluß von der Beförderungspflicht nach anderen<br />
Rechtsvorschriften besteht, können sie die Beförderung<br />
ablehnen, wenn Tatsachen vorliegen, die<br />
die Annahme rechtfertigen, daß die zu befördernde<br />
Person eine Gefahr für die Sicherheit und Ordnung<br />
des Betriebs oder für die Fahrgäste darstellt.“<br />
FOTOS: Tom Buntrock<br />
Was, wenn Fälschungen vorliegen? Muss der Fahrer das erkennen?<br />
Dies wird dem Fahrer sicherlich nicht zuzumuten sein. Sollte die Polizei<br />
gezwungen werden, ein Strafverfahren einzuleiten, wird sich dies sicherlich<br />
auf den Verlauf des Strafverfahrens positiv auswirken.<br />
Müsste der <strong>Taxi</strong>fahrer dann nicht mit den Fahrgästen zur Polizei fahren?<br />
Sollte der Verdacht vorliegen, dass es sich bei den Personen, die transportiert<br />
werden sollen, um illegale Migranten handelt, ist schon aufgrund der eigenen<br />
Sicherheit der <strong>Taxi</strong>fahrer von einer eigenständigen Verbringung zur nächsten<br />
Polizeidienststelle abzuraten. Es kann nicht beurteilt werden, wie die Personen<br />
reagieren, wenn sie Kenntnis bekommen, dass sie der Polizei übergeben<br />
werden. Es wird empfohlen, umgehend die Bundespolizei oder die Landespolizei<br />
zur Klärung des Sachverhaltes zu verständigen.<br />
Die Fragen von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> beantwortete Frank Koller, Pressesprecher<br />
der Bundespolizeiinspektion Freyung.<br />
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8 TAXI OKTOBER / <strong>2015</strong><br />
9
TAXIKOMMISSION<br />
TAXIKOMMISSION<br />
DIE STADTWERKE MÜNCHEN GMBH (SWM)<br />
DAS POLIZEIPRÄSIDIUM MÜNCHEN<br />
Die Stadtwerke <strong>München</strong> (SWM) sind aus<br />
den ehemaligen Münchner Elektrizitätswerken<br />
hervorgegangen und mit rund<br />
9 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
eines der größten deutschen kommunalen<br />
Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen.<br />
Alleingesellschafter der SWM<br />
ist die Landeshauptstadt <strong>München</strong>,<br />
somit die Münchner Bürgerinnen und<br />
Bürger. Zu den Leistungen gehören die<br />
Energieerzeugung und Wassergewinnung,<br />
das Netzmanagement sowie die<br />
Verteilung und der Vertrieb. Die SWM<br />
sind in den Bereichen Strom-, Erdgas-,<br />
Fernwärme- und Trinkwasserversorgung,<br />
öffentlicher Nahverkehr, Betrieb der<br />
Münchner Bäder und Telekommunikation<br />
tätig. Die Münchner Verkehrs gesellschaft<br />
(MVG) ist ein Tochterunternehmen der<br />
SWM und verantwortlich für U-Bahn,<br />
Bus und Tram. Die Stadtwerke betreiben<br />
18 Hallen- und Freibäder, seit 2008 ist der<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien zentraler<br />
Bestandteil der Unternehmensstrategie.<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
ist Florian Bieberbach. Die SWM<br />
haben ihren Sitz in der Emmy-<br />
Noether-Straße 2.<br />
Die Polizei der bayerischen Landeshauptstadt<br />
ist die größte Polizeibehörde des<br />
Freistaates Bayern. Mit der Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong> und dem dazugehörigen<br />
Landkreis umfasst der Zuständigkeitsbereich<br />
der Münchner Polizei ein Gebiet<br />
mit 1,6 Millionen Einwohnern auf rund<br />
1 000 Quadratkilometern Fläche. Für die<br />
Erhaltung der Sicherheit stehen 6 000 Polizeibeamte<br />
bereit, wovon 1 100 Beamte bei<br />
der Kriminalpolizei tätig sind. Zusätzlich<br />
sind 800 Arbeitnehmer, hauptsächlich<br />
in der Logistik, bei der Polizei <strong>München</strong><br />
angestellt. Seit Juli 2013 wird das Polizeipräsidium<br />
durch den Polizeipräsidenten<br />
Hubertus Andrä geleitet. Sein Vertreter<br />
ist Polizeivizepräsident Robert Kopp,<br />
Leiter der Abteilung Einsatz. Dem Polizeipräsidenten<br />
nachgeordnet sind das Präsidialbüro,<br />
der Zentrale Psychologische<br />
Dienst und die drei Abteilungen Einsatz,<br />
Personal und Versorgung. Das Polizeipräsidium<br />
<strong>München</strong> hat seinen Sitz in<br />
der Ettstraße 2.<br />
DIE TAXI-MÜNCHEN EG<br />
Ihren Anfang nahm die heutige <strong>Taxi</strong>-<strong>München</strong> eG<br />
in der am 07. November 1917 gegründeten Ge <br />
nossenschaft der Pferde- und Kraftdroschkenbesitzer.<br />
Durch die Genossenschaftsgründung<br />
sollte damals der Erwerb einer Immobilie<br />
ermöglicht werden. Heute sind mehr als<br />
3 000 Fahrzeuge bei der <strong>Taxi</strong>-<strong>München</strong> eG<br />
angeschlossen, was den Zusammenschluss<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer zu einer der<br />
größten <strong>Taxi</strong>zentralen Deutschlands macht.<br />
Die Zentrale der eG vermittelt rund 8,5 Millionen<br />
Aufträge im Jahr und verfügt über ein<br />
Telefonnetz von 170 Rufsäulen an den Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>standplätzen. Heimat der <strong>Taxi</strong> eG ist<br />
das Haus des <strong>Taxi</strong>gewerbes in der Engelhardstraße<br />
6, unweit vom Harras. Die Vorstände der<br />
<strong>Taxi</strong>-<strong>München</strong> eG sind: Frank Kuhle, Reinhard<br />
Zielinski und Alfons Haller.<br />
VON FLORIAN OSRAINIK<br />
GESTATTEN:<br />
TAXI<br />
KOMMISSION II<br />
Die <strong>Taxi</strong>kommission besteht<br />
aus 16 Mitgliedern und<br />
hat, wenn es in <strong>München</strong><br />
um das <strong>Taxi</strong> gewerbe<br />
geht, eine bera tende<br />
Funktion für<br />
das KVR.<br />
Zu den zehn –<br />
in unserer letzten<br />
Ausgabe vorgestellten<br />
– Vertretern<br />
des Stadtrats kommen<br />
ein Vertreter der <strong>Taxi</strong>-<br />
<strong>München</strong> eG, des Landesverbands<br />
Bayerischer<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen,<br />
der IHK für<br />
<strong>München</strong> und Oberbayern,<br />
des Münchner Verkehrsund<br />
Tarifverbunds (MVV),<br />
der Stadtwerke <strong>München</strong><br />
und des Polizeipräsidiums<br />
<strong>München</strong>. Da die jeweiligen<br />
Vertreter in der<br />
Kommission wechseln,<br />
hier die Organisationen<br />
im Kurzporträt.<br />
DER LANDESVERBAND<br />
BAYERISCHER TAXI- UND<br />
MIETWAGENUNTERNEHMEN E. V.<br />
Der Landesverband Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />
wurde am 05. Dezember<br />
1946 in <strong>München</strong> gegründet und ist ein Zusammenschluss<br />
von 2 500 <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmern<br />
aus ganz Bayern. Der Verband<br />
setzt sich gegenüber Behörden, Krankenkassen,<br />
Industrie und Politik für die gewerblichen<br />
Interessen seiner Mitglieder ein. Zu den Aufgaben<br />
des Vereins gehört – neben der Beratung<br />
zu berufs- und arbeitsrechtlichen, sozialen<br />
und wirtschaftlichen Fragen – die in der<br />
Satzung des Verbands festgelegte Mitwirkung<br />
bei der Gestaltung von <strong>Taxi</strong>tarifen. Der Verein<br />
hat wie die <strong>Taxi</strong>-<strong>München</strong> eG seinen Sitz in der<br />
Engelhardstraße 6, Vorsitzender ist Frank Kuhle,<br />
stellvertretende Vorsitzende sind Wolfgang Ziegler<br />
und Alfred Lehmair.<br />
DIE INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER<br />
FÜR MÜNCHEN UND OBERBAYERN (IHK)<br />
DIE MÜNCHNER VERKEHRS- UND<br />
TARIFVERBUND GMBH (MVV)<br />
Die Geschichte der Industrie- und Handelskammern<br />
geht bis ins Mittelalter<br />
zurück und entstand aus der Idee von Kaufleuten<br />
zur Selbsthilfe durch Zusammenschluss.<br />
Seit dem 19. Jahrhundert dienten<br />
die Kammern erstmals der Erfüllung<br />
öffentlicher Aufgaben. Sie sind berufsständische<br />
Körperschaften des öffentlichen<br />
Rechts, denen Gewerbe treibende<br />
und Unternehmen – Ausnahmen sind<br />
Landwirte, Handwerksfirmen und nicht<br />
in das Handelsregister eingetragene Freiberufler<br />
– per Gesetz angehören müssen<br />
und die von der Wirtschaft betrieben werden.<br />
In Deutschland gibt es 80 Industrie-<br />
und Handelskammern, davon neun in<br />
Bayern – wie die IHK für <strong>München</strong> und<br />
Oberbayern. Sie übernehmen Aufgaben<br />
der Selbstverwaltung, vertreten die Interessen<br />
ihrer Mitglieder und unterliegen<br />
der Rechtsaufsicht des Landes. Die<br />
Geschäftsfelder der IHK für <strong>München</strong><br />
und Oberbayern sind: Standortpolitik,<br />
Existenzgründung und Unternehmensförderung,<br />
Aus- und Weiterbildung, Innovation<br />
und Umwelt, International, Recht<br />
und Steuern. IHK-Präsident für <strong>München</strong><br />
und Oberbayern ist Eberhard Sasse,<br />
Geschäftsführer Peter Driessen. Der Sitz<br />
ist in der Balanstraße 55–59.<br />
FOTOS: Bildrechte bei den jeweiligen Organisationen<br />
Die Vorgeschichte des Münchner Verkehrsund<br />
Tarifverbunds (MVV) geht auf die Verkehrssituation<br />
<strong>München</strong>s in den 50er-Jahren<br />
zurück. Gegründet wurde der MVV<br />
am 28. Mai 1972 mit Inbetriebnahme der<br />
S-Bahn, drei Monate vor Beginn der<br />
XX. Olympischen Sommerspiele in <strong>München</strong>.<br />
Damals trat der erste Verbundfahrplan<br />
aus S-Bahn, U-Bahn, Trambahn und<br />
Bussen in Kraft. Seit 1996 ist der MVV<br />
als Aufgabenträgerverbund organisiert<br />
und gestaltet den Öffentlichen Personennahverkehr<br />
im Großraum <strong>München</strong>. Die<br />
Verbundgesellschaft ist in die Fachbereiche<br />
Konzeption, Regionalbus, Marketing<br />
und Tarif, Verkehrsforschung und Consulting<br />
geordnet. Die Gesellschafter des<br />
MVV – der Freistaat Bayern, die Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong> und die acht umliegenden<br />
Verbundlandkreise – arbeiten<br />
mit über 40 Verkehrsunternehmen ge <br />
bietsübergreifend zusammen und bilden<br />
ein einheitliches Netz. Zu den MVV-Verkehrsmitteln<br />
gehören in einigen Landkreisen<br />
– während der Nebenverkehrsund<br />
Schwachlastzeiten in abgelegenen<br />
Gebieten – zusätzlich bedarfsgesteuerte<br />
MVV-Ruf-<strong>Taxi</strong>s. Der MVV hat seinen Sitz<br />
in der Thierschstraße 2. Geschäftsführer<br />
ist Alexander Freitag.<br />
10<br />
TAXI OKTOBER / <strong>2015</strong><br />
11
MELDUNGEN<br />
www.volkswagen-taxi.de<br />
ERFOLGREICHE<br />
RADL-AKTION<br />
Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für soziale Teilhabe.<br />
Nach diesem Motto wurden bei der jährlichen Fahrrad-Aktion<br />
„Fahrräder für alle“ über 200 Fahrräder an Bedürftige<br />
verlost. Veranstalter waren das Kulturzentrum Wörthhof und<br />
der Verein Kulturlust e. V. Oguz Lüle, Inhaber des Wörthhof<br />
und <strong>Taxi</strong>fahrer: „Die Aktion war wieder erfolgreich. Wir hatten<br />
250 Fahrräder, so viel wie nie. Alle wurden uns gespendet.<br />
Dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei allen, die uns<br />
die Räder geschenkt haben. Auch die Presse hat mitgeholfen<br />
mit Berichten und Hinweisen. Auch dafür vielen Dank“.<br />
Auch Musik gab es bei der Fahrrad-Aktion auf dem<br />
Bordeaux platz. Josef Zapf und Freunde spielten einen Mix<br />
aus rumänischer und bayerischer Musik. In diesem Jahr<br />
wurde die Vergabe der Räder erstmals an eine Bedingung<br />
geknüpft. Nur Bedürftige sollten die Räder erhalten können,<br />
das war auch so angekündigt worden. Und so hatten alle<br />
Radl-Interessenten eine entsprechende Bescheinigung dabei.<br />
Für einen Betrag von 5 Euro konnten diese an einer Verlosung<br />
der Räder teilnehmen, Asylbewerber zahlten nichts.<br />
Oguz Lüle: „Wir wollen diese Radl-Aktion auch im Jahr 2016<br />
unbedingt wieder anbieten, dann Ende Juli.“<br />
ER -TAX<br />
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Taxameterdienst & <strong>Taxi</strong>-Ausrüstung<br />
Achtung, Kamele in Gegenverkehr. TAXi-AD startet attraktive<br />
Werbekamapgne für die Destination Jordanien.<br />
KAMEL AUF DEM DACH<br />
Es sind immer schon einige nicht sofort erkennbare Kamele –<br />
liebevolle Umschreibung von Verkehrsteilnehmern mit<br />
beschränkter Übersicht – unter uns auf Deutschlands Straßen<br />
unterwegs. Aber die Kamele von TAXi-AD und Jordanien<br />
sind weithin sichtbar und haben einen hohen positiven Aufmerksamkeitswert.<br />
Ab Mitte September <strong>2015</strong> sind in Berlin,<br />
Frankfurt und <strong>München</strong> 20 <strong>Taxi</strong>s mit je einem exklusiven<br />
Werbekamel auf dem Dach unterwegs. Neben den<br />
20 Ka meltaxis werden unterstützend ab dem 5. <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />
weitere 420 <strong>Taxi</strong>s mit Jordanienmotiven wie Petra, Wadi Rum<br />
und dem Toten Meer für einen Zeitraum von sieben Wochen<br />
in den drei deutschen Metropolen im Einsatz sein.<br />
Im Rahmen dieser aufmerksamkeitsstarken Werbekampagne<br />
hat das Jordanische Fremdenverkehrsamt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Werbedienstleister TAXi-AD die Ka melfiguren<br />
aus kunststoffverstärktem Gips in aufwändiger Handarbeit<br />
fertigen lassen. Sie liegen zwischen den beiden <strong>Taxi</strong>zeichen<br />
und sollen die Aufmerksamkeit der Passanten auch<br />
auf die Fahrzeuge lenken, die attraktive Jordanienmotive auf<br />
den Türflanken zeigen. Passend zum Start des <strong>Oktober</strong>fests<br />
begann die Kampagne in <strong>München</strong> bereits am 19. September<br />
<strong>2015</strong>. In Frankfurt und Berlin fährt der „blinde Passagier“ ab<br />
dem 26. bzw. 29. September <strong>2015</strong> mit.<br />
<strong>Taxi</strong> gerufen.<br />
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AM HAUPTBAHNHOF<br />
„Kennen Sie ein gutes Lokal am Bahnhof für mich?“ Diese<br />
Frage war für <strong>Taxi</strong>fahrer nur schwer zu beantworten, denn<br />
gastronomisch ist die Bahnhofsgegend ein schwieriges Pflaster.<br />
Nicht, dass es an Restaurants und Imbissmöglichkeiten<br />
mangelt, nur für den Fahrgast, der noch Zeit hat bis zur<br />
Abfahrt seines Zuges und in direkter Bahnhofsnähe ein<br />
gediegenes Wirtshaus sucht, war das Angebot eher knapp.<br />
Jetzt gibt es die Münchner Stubn im Neubau Bayerstraße,<br />
Ecke Goethestraße. Urige Gastlichkeit und ein authentisches<br />
Ambiente, in dem sich Tradition und Zeitgeist ganz locker<br />
auf ein Bier zusammen setzen können. Dazu gibt’s viele<br />
köstliche, regional-saisonale Spezereien aus den Töpfen unseres<br />
bayerischen Küchenchefs Stefan Meindl. Damit ist die<br />
Münchner Stubn ein Paradebeispiel bayerischer Wirtshauskultur,<br />
wie sie sein soll: ehrlich, ohne Schnörkel und mit<br />
ganz viel Lebensfreude. Genau richtig für anspruchsvolle<br />
Fahrgäste mit zu viel Zeit am Hauptbahnhof.<br />
FOTOS: TAXI-AD<br />
Besonders für Sie. Der neue Sharan als <strong>Taxi</strong>.<br />
Ob Großfamilie oder Junggesellenabschied: Hinter der optionalen elektrischen Schiebetür<br />
des neuen Sharan erwartet Ihre Fahrgäste reichlich Komfort und Raum. Sieben Einzelsitze,<br />
aufgeteilt auf drei Sitzreihen, sehen nicht nur bequem aus – sie sind es auch. Raum<br />
bleibt auch auf der Straße: Die optionale automatische Distanzregelung ACC sorgt für<br />
ausreichend Platz zum Vordermann, der optionale „Blind Spot“-Sensor kümmert sich darum,<br />
dass Sie – zum Beispiel beim Spurwechsel – niemandem zu nahe kommen. Bei so viel<br />
Exklusivität wünscht man sich fast, dass die Fahrt mit dem <strong>Taxi</strong> ein bisschen länger dauert.<br />
Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.<br />
12
STADTPOLITIK<br />
STADTPOLITIK<br />
PASINGS<br />
NEUES<br />
ZENTRUM<br />
Das <strong>Taxi</strong> wird unsichtbar<br />
im öffentlichen Raum.<br />
Pasing als Beispiel<br />
für die Stadtentwicklung<br />
in <strong>München</strong>.<br />
Wer sich regelmäßig auf <strong>München</strong>s<br />
Straßen fortbewegt,<br />
stellt fest: Das Auto wird<br />
immer mehr aus der Stadt verdrängt. Engere<br />
Fahrbahnen, breitere Geh- und Radwege, so<br />
ist es gewollt und so wird es gemacht. <strong>München</strong><br />
setzt, ob im Zentrum oder in den<br />
umliegenden Stadtteilen, auf das Fahrrad<br />
und die öffentlichen Verkehrsmittel. Offensichtlich<br />
vergessen die Stadtplaner dabei<br />
nur, dass auch das <strong>Taxi</strong> in der Landeshauptstadt<br />
zu den Mitteln des öffentlichen Nahverkehrs<br />
gehört. Denn trotz des steigenden<br />
Verkehrs- und Stauaufkommens hat das<br />
<strong>Taxi</strong> in <strong>München</strong> keine Vorfahrt und die<br />
Standplätze werden weniger. Deutlich wird<br />
das am Beispiel Pasing.<br />
Am 31. Juli <strong>2015</strong> wurde unter Leitung<br />
von Baureferentin Rosemarie Hingerl,<br />
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hielt<br />
eine kurze Ansprache, das neu gestaltete<br />
Pasinger Zentrum mit einem Bürgerfest und<br />
Stadtteilrundgang – vom Brunnen „Spa ces<br />
Between Trees and People“ über den Bahnhofsplatz<br />
bis zum Pasinger Marienplatz – eingeweiht.<br />
Für die Verkehrsberuhigung, die<br />
Wohlfühlzone statt <strong>Taxi</strong>stand:<br />
Der neue Pasinger Bahnhofsvorplatz<br />
mit Blick auf die Einkaufsmeile.<br />
Begrünung sowie den Ausbau der Geh- und<br />
Radwege wurden 26 Millionen Euro ausgegeben.<br />
Der Verkehr fließt seither über die<br />
Nordumgehung an Pasings Zentrum vorbei.<br />
Der Spatenstich für die Bauarbeiten war im<br />
März 2011. Heute, über vier Jahre später,<br />
die Fertigstellung erfolgte im Mai <strong>2015</strong>, verfügt<br />
Pasings Mitte über rund 35 000 Quadratmeter<br />
an Fußgänger- und Fahr rad <br />
»Das <strong>Taxi</strong> wird aus<br />
<strong>München</strong> verdrängt.«<br />
wegen – vor Baubeginn waren es noch<br />
20 000 Quadratmeter – und ist so gut wie<br />
frei von Verkehr und bereitstehenden <strong>Taxi</strong>s.<br />
Sechs Fahrzeuge passen an den Standplatz<br />
vor dem Pasinger Fernverkehrsbahnhof,<br />
einem der meistfrequentierten Bahnknotenpunkte<br />
Bayerns. Nach Angaben der<br />
Deutschen Bahn steigen hier täglich rund<br />
100 000 Menschen ein und aus.<br />
Langsam, aber sicher wird das <strong>Taxi</strong> in<br />
<strong>München</strong> zurückgedrängt. Ob Durchfahrtsverbot<br />
am Viktualienmarkt oder die ständig<br />
abnehmende Zahl von Standplätzen, wie<br />
am Willibaldplatz, am Pasinger Bahnhofsplatz<br />
oder wie am Siegestor geplant, das<br />
<strong>Taxi</strong> schwindet. Florian Hochstätter,<br />
zuständiger Mitarbeiter im Baureferat der<br />
Stadt, stellte auf der letzten Sitzung des<br />
Bezirksausschusses Schwabing-Freimann<br />
zur geplanten Neugestaltung rund um das<br />
Siegestor klar, dass noch mehr Raum durch<br />
eine engere Führung der Fahrbahnen<br />
gewonnen werden kann; zudem würden die<br />
Abbiegespuren in die Akademie- und die<br />
Schackstraße wegfallen und der „völlig<br />
überdimensionierte <strong>Taxi</strong>stand“ könnte verkleinert<br />
werden. Es gibt, wie Hochstätter<br />
sagte, „viele Flächenpotenziale, auf denen<br />
wir Aufenthaltsqualität schaffen können“.<br />
So weit, so gut – nur findet das <strong>Taxi</strong> kaum<br />
noch Berücksichtigung.<br />
Pasing ist da keine Ausnahme, vielmehr<br />
die Bestätigung einer Stadtentwicklung, in<br />
der das <strong>Taxi</strong> – anstatt als flexible und individuelle<br />
Ergänzung im Angebot der öffentlichen<br />
Verkehrsmittel wahrgenommen zu<br />
werden – keine oder nur noch eine nebensächliche<br />
Rolle spielt. In der Pressemappe<br />
der Landeshauptstadt <strong>München</strong> zur Eröffnung<br />
der neu gestalteten Straßen und<br />
Plätze in Pasing heißt es: „Die Menschen<br />
in Pasing können diesen Platz nun mit<br />
Leben füllen. Damit nicht genug: Sie können<br />
in der Bäcker- und Gleichmannstraße<br />
über verbreiterte Gehwege unter Bäumen<br />
zum Einkaufen gehen und entlang verkehrsberuhigter<br />
Straßen mit dem Rad fahren.<br />
Sie finden am Bahnhofsplatz auf<br />
kurzem Weg Bahn, S-Bahn, Bus und Tramanschluss.“<br />
Kein Wort vom <strong>Taxi</strong>!<br />
Beschlossen wurde die verkehrsberuhigte<br />
Neugestaltung des Pasinger Zentrums<br />
durch den Planungsausschuss des<br />
Stadtrats im Mai 2007, zuständig war das<br />
Kreisverwaltungsreferat (KVR). Die <strong>Taxi</strong>standplätze<br />
waren im Verkehrskonzept<br />
FOTOS: Florian Osrainik<br />
ursprünglich nur auf dem Seitenstreifen<br />
vor dem Bahnhofsterminal zur Nordumgehung<br />
Pasing (NUP) in der Josef-Felder Straße<br />
geplant. Bei dem jetzigen <strong>Taxi</strong>standplatz<br />
am Bahnhofsplatz in Pasing handelt sich<br />
um eine „Testsituation“, die das KVR<br />
gemeinsam mit dem für das Verkehrskonzept<br />
zuständigen Planungsreferat durchführt.<br />
Probeweise wurde der Standplatz im<br />
verkehrsberuhigten Bereich am Bahnhof<br />
zugelassen, um zu prüfen, ob sich die Situation<br />
besser bewehrt als in der eigentlichen<br />
Verkehrsplanung vorgesehen.<br />
Eine grüne und autofreie Innenstadt<br />
muss aber keinen zwangsläufigen Ausschluss<br />
des <strong>Taxi</strong>s bedeuten. „Fahrräder,<br />
Tram, Bus, Taxen, Anlieger- und Lieferverkehr<br />
haben in der Straßenmitte“ der ver <br />
kehrsberuhigten Bäcker- und Gleichmannstraße<br />
eine gemeinsame Spur, schreibt die<br />
Stadt in der Pressemappe weiter. Nur dürfen<br />
die zuständigen Stadtplaner eben nicht<br />
vergessen, dass das <strong>Taxi</strong> auch sichtbar und<br />
gut erreichbar sein muss. Das <strong>Taxi</strong> ist ein<br />
fester Bestandteil des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />
(ÖPNV) und hat einen flächendeckenden<br />
Versorgungsauftrag. Das<br />
ist gesetzlich durch § 8 Absatz 2 des Personenbeförderungsgesetz<br />
geregelt und<br />
ermöglicht es den Fahrgästen, jederzeit<br />
ganz individuell auch Adressen zu erreichen,<br />
die von Bussen und Bahnen nicht<br />
oder nicht während der gewünschten Zeit<br />
bedient werden können. Und damit das so<br />
bleibt, müssen ausreichend große Standplätze<br />
an den zentralen Punkten erhalten<br />
bleiben und die Unterstützung der Stadt<br />
für das <strong>Taxi</strong> – auch und gerade in einer<br />
verkehrsberuhigten Innenstadt – muss sich<br />
verbessern. <br />
fo<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.ccv-deutschland.de/taxi<br />
Zusammengestrichen: Aus dem früheren<br />
Riesenstand direkt am Bahnhofsausgang wurde<br />
ein überschaubarer Platz gegenüber.<br />
Baureferentin<br />
Rosemarie Hingerl<br />
und Oberbürgermeister<br />
Dieter<br />
Reiter (SPD) bei<br />
der Einweihung<br />
des neuen Pasinger<br />
Zentrums.<br />
CCV<br />
Mobile<br />
„Seitdem ich das CCV<br />
Mobile nutze, fahre ich<br />
sicherer mit weniger<br />
Bargeld und kann meinen<br />
Fahrgästen immer<br />
eine schnelle und<br />
unkomplizierte Bezahlung<br />
anbieten – vor<br />
allem durch die speziellen<br />
<strong>Taxi</strong>-Funktionen.“<br />
14
ISARFUNK<br />
ISARFUNK<br />
Die „Task Force Wiesn“<br />
bei der Planung: Harry Moser,<br />
Jürgen Dinter und Sylvia Eller<br />
(von links nach rechts) mit<br />
dem IsarFunk-Wiesn-<br />
Bierdeckel mit wichtigen<br />
Kunden informationen.<br />
<strong>Taxi</strong>patin Petra Müller<br />
(links) und Alexandra<br />
Stigger (rechts),<br />
Leiterin der Interventionsstelle<br />
und Pressesprecherin<br />
der Aktion<br />
„Sichere Wiesn für<br />
Mädchen und Frauen“,<br />
vor dem Münchner<br />
<strong>Oktober</strong>fest.<br />
SICHERE WIESN FÜR<br />
MÄDCHEN UND FRAUEN<br />
Die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale stellt für die Aktion<br />
kostenlose <strong>Taxi</strong>fahrten zur Verfügung.<br />
Die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale unterstützt nun zum dritten<br />
Mal die Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“.<br />
Seit zwölf Jahren ist die Aktion erfolgreich in der<br />
Prävention gegen sexuelle Gewalt im Umfeld des <strong>Oktober</strong>fests.<br />
Die „Sichere Wiesn“ setzt sich für den Schutz von Mädchen und<br />
Frauen ein und will ein Zeichen setzen, dass sexualisierte Gewalt<br />
nicht geduldet wird. Die Aktion wurde 2003 von den Organisationen<br />
AMYNA e. V., IMMA e. V. und dem Frauennotruf <strong>München</strong><br />
gegründet.<br />
Die fünf Fachfrauen und rund 40 Helferinnen am Security Point,<br />
beim Roten Kreuz im rostroten Flachbau unterhalb der Bavaria,<br />
können auf die Hilfe der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale zählen. Dazu ist<br />
der Security Point mit einem Schnellrufsystem für IsarFunk-<strong>Taxi</strong>s<br />
ausgestattet. IsarFunk stellt überdies mittels sogenannter <strong>Taxi</strong>cards<br />
eine größere Anzahl von kostenlosen Fahrgutscheinen für<br />
Klientinnen der „Sicheren Wiesn“ zur Verfügung.<br />
Wie im letzten Jahr werden Frauen, die stabil genug sind und<br />
keine zusätzliche Begleitung brauchen, sicher von einem IsarFunk-<br />
<strong>Taxi</strong> nach Hause gebracht. Abgerechnet werden diese Fahrten über<br />
IsarFunk-<strong>Taxi</strong>cards, die der Zentrale von „Sichere Wiesn für Mädchen<br />
und Frauen“ kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die<br />
Organisatoren und IsarFunk verstehen das auch als wichtigen<br />
Beitrag zur Prävention. Gerade auf dem Heimweg entstehen mitunter<br />
gefährliche Situationen für Frauen und Mädchen, in denen<br />
auch sexuelle Übergriffe passieren. Das beginnt bei verbaler Anmache<br />
und endet – zum Glück selten – bei Handgreiflichkeiten.<br />
„Wir sind sehr dankbar für die Hilfe der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale“,<br />
erklärt Alexandra Stigger, Leiterin der Interventionsstelle und<br />
Presse sprecherin der Aktion. „Im vergangenen Jahr konnten wir<br />
einige Frauen und Mädchen mit dem <strong>Taxi</strong> nach Hause bringen. Das<br />
entlastet uns sehr, da wir nicht alle Klientinnen nach der Versorgung<br />
im Security Point persönlich vor die Haustür bringen können.“<br />
Damit gefährliche Situationen vermieden werden, können sich<br />
Frauen und Mädchen, die sich bedroht fühlen oder in einer anderen<br />
Notlage sind, an den Security Point zu Füßen der Bavaria wenden.<br />
Von hier wird im Bedarfsfall auch direkt ein <strong>Taxi</strong> bei IsarFunk<br />
bestellt. Die Polizisten, die die <strong>Oktober</strong>fest-Einfahrt am Treffpunkt<br />
bewachen, sind informiert und werden ausnahmsweise die Fahrgastaufnahme<br />
erlauben. Die betroffene Person wird mit dem IsarFunk-<br />
<strong>Taxi</strong> sicher heimgebracht. Damit ist die Kooperation mit IsarFunk<br />
ein wichtiger Baustein zur Prävention gegen sexuelle Gewalt.<br />
„Wir wollen mit dieser Aktion Frauen und Eltern ansprechen.<br />
Das <strong>Taxi</strong> ist im Zweifel eine der sichersten Möglichkeiten, um nach<br />
Hause zu kommen“, erklärt Christian Hess, Geschäftsführer der<br />
IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale. „Wir haben unsere <strong>Taxi</strong>s ständig per GPS-<br />
Ortung auf dem Schirm. Wir wissen zu jeder Zeit, wer das <strong>Taxi</strong><br />
fährt. Unsere Zentrale ist rund um die Uhr besetzt und kann helfend<br />
eingreifen.“ <br />
tb<br />
FOTO: IsarFunk<br />
FOTO: Tom Buntrock, IsarFunk<br />
MIT<br />
AUFKLÄRUNG<br />
GEGEN<br />
ILLEGALE<br />
TAXIS<br />
Zum <strong>Oktober</strong>fest hat der illegale<br />
Personentransport Hochkonjunktur.<br />
Die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
will mit einer „Task Force Wiesn“<br />
und Informationen gegensteuern.<br />
Vor allem bei Zeltschluss<br />
sind während der Wiesn<br />
freie <strong>Taxi</strong>s rar. Seit Jahren<br />
schon treiben illegale „Schwarzfahrer“<br />
ihr Unwesen: Von einem Privatauto aus versuchen sie<br />
Fahrgäste ins Fahrzeug zu locken, um sie gegen stark überhöhte<br />
Preise an ihr Ziel zu bringen. Eine neue Dimension bekommen<br />
illegale Fahrten durch das amerikanische Unternehmen Uber. Ob<br />
der Fahrer eine Erlaubnis zur Per sonenbeförderung hat, welchen<br />
Preis er verlangt und ob die Fahrgäste korrekt versichert sind –<br />
das bleibt alles im Dunkeln. „Wir raten Wiesn-Gästen zur Vorsicht:<br />
Steigen Sie nur in ein beigefarbenes <strong>Taxi</strong> ein“, erklärt IsarFunk-<br />
Geschäftsführer Christian Hess.<br />
Das ist einer der Gründe für IsarFunk, eine „Task Force Wiesn“<br />
ins Leben zu rufen. Die Kunden werden vor Ort über die Gefahren<br />
durch unlizenzierte <strong>Taxi</strong>s informiert. Gleichzeitig sollen <strong>Taxi</strong>kollegen,<br />
die unangenehm auffallen, auf die Konsequenzen ihres<br />
Verhaltens hingewiesen werden. „Wir setzen hier auf Gespräche<br />
von Kollege zu Kollege“, erklärt Jürgen Dinter, Marketingleiter<br />
bei IsarFunk. „Gleichzeitig informieren wir unsere Kunden.“ Isar<br />
Funk freut sich, mit Sylvia Eller und Harry Moser zwei erfahrene<br />
<strong>Taxi</strong>kollegen für den <strong>Oktober</strong>fest-Einsatz gewonnen zu haben. Bei<br />
Erfolg wird das Projekt nächstes Jahr erweitert. <br />
tb<br />
Umweltschonend fahren<br />
und Geld sparen<br />
M / Erdgas<br />
• Verkehrsunfallabwicklung<br />
• Verkehrsrecht<br />
• Bußgeldsachen<br />
• Zivilrecht<br />
• Strafrecht<br />
Leopoldstr. 30<br />
D-80802 <strong>München</strong><br />
Tel. 089 - 55 06 67-0<br />
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Besser für die Umwelt: Im Vergleich zu Diesel und Benzin verursacht<br />
M-Erdgas bis zu 90 Prozent weniger Schadstoffe, keine Rußpartikel und<br />
keine Feinstaub-Emissionen.<br />
Besser für Ihren Geldbeutel: Autofahrer, die M-Erdgas/CNG tanken,<br />
sparen gegen über Diesel 30 Prozent und gegenüber Benzin 50 Prozent<br />
der Kraftstoffkosten ein.<br />
Besser für Ihre Lebensqualität: Mit M-Erdgas betankte Fahrzeuge<br />
fahren deutlich leiser.<br />
Die SWM machen <strong>München</strong> zur ersten deutschen Großstadt, in der<br />
an Tankstellen 100 Prozent regeneratives Biomethan erhältlich ist.<br />
Denn: M-Erdgas stammt zu 100 Prozent aus regenerativem Biomethan.<br />
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und die Vorteile von Erdgas als<br />
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TVM<br />
Präsentieren eines der beiden<br />
TVM-Elektro-<strong>Taxi</strong>s auf dem<br />
IsarFunk-Quality-Check <strong>2015</strong>:<br />
Benedikt Jäger, Christopher<br />
Frank – beide von der Tech -<br />
nischen Uni versität <strong>München</strong> –<br />
und TVM-Vorstand Florian<br />
Bachmann (von links<br />
nach rechts). Christopher<br />
Frank ist heute nicht<br />
mehr am Projekt beteiligt.<br />
Wir können nur hoffen, dass die Förderprojekte, die derzeit im<br />
Stadtrat beschlossen werden, auch bald positive Auswirkungen<br />
zeigen. Ab kommendem Jahr wird es ja auch finanzielle Förderung<br />
für Elektrofahrzeuge geben, ebenfalls soll es Anreize geben, um<br />
den Einstieg in die Elektropraxis zu vollziehen.<br />
Das Forschungsprojekt läuft zum Jahresende aus. Der <strong>Taxi</strong>verband<br />
<strong>München</strong> wird mindestens eines dieser Elektrofahrzeuge<br />
als Leihtaxi im Verband halten. Das bedeutet, interessierte Unternehmer<br />
können bei uns ausführliche Beratung über Kosten und<br />
Nutzen bekommen. Wir beraten, wenn es darum geht, ob sich das<br />
eigene Fahrverhalten mit den derzeitigen Möglichkeiten und<br />
Fähigkeiten der Fahrzeuge in Einklang bringen lässt. Ausführliche<br />
Informationen darüber, was auf einen zukommt, wenn man den<br />
Umstieg von fossilen Brennstoffen auf E-Mobilität plant. Insbesondere<br />
dürfte hier natürlich hilfreich sein, dass jeder Unternehmer<br />
eigene Erfahrungen sammeln kann und die Bewegung mit<br />
Elektrofahrzeugen in der <strong>Taxi</strong>praxis noch vor dem Kauf eines<br />
Fahrzeuges testen kann. fb<br />
LEGAL – ILLEGAL – EGAL:<br />
ES WIRD SCHON GEHEN<br />
100 % ELEKTRISCH –<br />
THEORIE UND PRAXIS<br />
Der <strong>Taxi</strong>verband verfügt inzwischen über zwei Elektrofahrzeuge,<br />
die als Leihtaxis zugelassen sind.<br />
Über das Projekt „VEM – Virtuelle Elektromobilität im <strong>Taxi</strong>und<br />
Gewerbeverkehr <strong>München</strong>“ haben wir bereits einige<br />
Male berichtet. Das Projekt befindet sich inzwischen in der<br />
Schlussphase, innerhalb derer der Einsatz von realen Elektrofahrzeugen<br />
vorgesehen ist.<br />
Das Projekt wird von uns zusammen mit der Technischen Universität<br />
Garching (TUM), den Stadtwerken <strong>München</strong> (SWM), der<br />
Handwerkskammer <strong>München</strong> (HWK) seit März 2013 durchgeführt.<br />
Bislang wurden Bewegungsdaten<br />
mittels Smartphones aus ca. 100 herkömmlichen<br />
<strong>München</strong>er <strong>Taxi</strong>s erfasst und auf<br />
Elektrofahrzeuge umgerechnet. Bei etwa<br />
30 Fahrzeugen werden die Smart phones<br />
noch über längere Zeit Daten sammeln. Die<br />
gesammelten Bewegungsdaten werden von<br />
der TUM auf einzelne Elektrofahrzeuge<br />
umgerechnet und zurück in die <strong>Taxi</strong>s<br />
gespielt. Aktive Fahrer können so in den <strong>Taxi</strong>fahrzeugen praxisrelevante<br />
Daten nachlesen und –soweit gewünscht – aktiv verarbeiten.<br />
So kann z. B. die noch verbleibende Reichweite berechnet<br />
werden, die nächstgelegene Ladestation gesucht werden oder der<br />
aktuelle Stromverbrauch überprüft werden. Ebenfalls können die<br />
Fahrer sich aussuchen, welches Elektrofahrzeug sie fahren möchten,<br />
z. B. einen Tesla, BMW i3 oder Nissan e-NV 200.<br />
Aus den bisher gewonnenen Daten haben sich für den <strong>Taxi</strong>verband<br />
<strong>München</strong> bereits einige Aspekte für die Verwertung ergeben.<br />
Dass die derzeit verfügbaren Fahrzeuge nicht wirtschaftlich<br />
einsetzbar sind, ist aufgrund der beschränkten Reichweite relativ<br />
klar. Dennoch lassen sich auch aus virtuellen Daten viele für den<br />
<strong>Taxi</strong>alltag relevante Daten ermitteln. Insbesondere lassen sich<br />
»Die derzeit verfügbaren<br />
Fahrzeuge<br />
sind nicht<br />
wirtschaftlich.«<br />
aus den Bewegungsdaten Prognosen darüber erstellen, wo sinnvoll<br />
Ladesäulen aufgestellt werden müssten oder welche der bestehenden<br />
<strong>Taxi</strong>standplätze mit Lademöglichkeiten ausgestattet<br />
werden sollten.<br />
In der Vorbereitung zum Realversuch wurden erste Erfahrungswerte<br />
über Kosten, Aufwand, technische Herausforderungen<br />
bei den Um- und Einbauten zum <strong>Taxi</strong>, die Lieferzeiten und die<br />
Zulassung gesammelt. Kostenkalkulationen konnten verifiziert<br />
und detaillierter zusammengestellt werden.<br />
Wenn sich ein Unternehmer für die<br />
Anschaffung eines Elektrofahrzeuges interessiert<br />
kann er sich bei uns sehr genaue<br />
und zuverlässige Informationen holen.<br />
In Gesprächen betonen Politiker die<br />
Bedeutung der Elektrifizierung des<br />
gewerblichen Verkehrs auf der Straße und<br />
erläutern die künftigen Anforderungen<br />
an die Umwelt in der städtischen Verkehrspolitik. Jeder Politiker<br />
unterstützt alle Bestrebungen, das <strong>Taxi</strong> in die elektrische<br />
Praxis zu bekommen. Leider bleibt es derzeit bei den verbalen<br />
Willensbekundungen. Will man z. B. ein Elektrofahrzeug zulassen,<br />
dann ist der erste Stolperstein schon im Kreisverwaltungsreferat<br />
(KVR). Dort gibt es nirgendwo eine Ladesäule. Die<br />
Zulassungsstelle in der Eichstätterstraße verfügt ebenfalls über<br />
keine Ladesäule. Welchen Sinn macht es, wenn nicht einmal die<br />
zuständigen Behörden in den eigenen Räumlichkeiten die entsprechende<br />
Infrastruktur zur Verfügung stellen. So ist auch ein<br />
aktuelles Zwischenergebnis aus dem Projekt, dass noch vieles<br />
möglich wäre, wenn eine Ladeinfrastruktur auch nur ansatzweise<br />
vorhanden wäre.<br />
FOTO: IsarFunk<br />
FOTO: Florian Bachmann<br />
IN DIESEM SOMMER WAR SO VIEL ILLEGALER VERKEHR<br />
UNTERWEGS WIE BISHER NOCH NIE.<br />
Jeder aktive Fahrer kann aus den letzten<br />
Monaten mehr als nur eine Geschichte<br />
davon erzählen. Teilweise konnte man den<br />
Eindruck gewinnen, dass in <strong>München</strong>s<br />
Innenstadt oder am Flughafen mehr<br />
schwarze Limousinen oder Kleinbusse<br />
unterwegs waren als <strong>Taxi</strong>s. Der Weg über<br />
den Marienplatz ging oft langsamer als in<br />
Schrittgeschwindigkeit, nicht wegen der<br />
vielen Fußgänger, sondern wegen der<br />
schwarzen Fahrzeuge mit ihren getönten<br />
Scheiben. Im Inneren saßen überwiegend<br />
arabische Touristen und Gäste dieser Stadt.<br />
Natürlich kann man sagen, dass diese reichen<br />
arabischen Familien nicht unsere<br />
Kundschaft im <strong>Taxi</strong> sind, und man mag<br />
damit teilweise sogar Recht haben.<br />
Die eingesetzten Fahrzeuge kommen<br />
überwiegend aus den großen Verleihfirmen.<br />
Man kann sie anhand der Kennzeichen<br />
meist schon ganz gut zu einzelnen<br />
Firmen zuordnen. Damit die Fahrzeuge<br />
aber zur Personenbeförderung eingesetzt<br />
werden können, müssen sie gemeldet und<br />
genehmigt sein, d. h., es müssten Hunderte<br />
von Mietwagengenehmigungen in den letzten<br />
Wochen oder für kurzfristigen Einsatz<br />
erteilt worden sein. Und es müssten Hunderte<br />
von Fahrern mit Personenbeförderungsschein<br />
und eventuell sogar mit<br />
Ortskunde von <strong>München</strong> in diesen Fahrzeugen<br />
unterwegs gewesen sein. Beides<br />
darf stark angezweifelt werden, entsprechende<br />
Kontrollen hätten dies vermutlich<br />
auch bestätigt.<br />
Dazu kommt in den letzten Wochen und<br />
Monaten noch die ständig steigende Zahl<br />
der Uber-Fahrzeuge. Nahezu alle Fahrzeuge,<br />
die Aufträge von UberX hier in <strong>München</strong><br />
übernehmen, haben auswärtige Kennzeichen.<br />
Damit liegt der Verdacht des Verstoßes<br />
gegen die Rückkehrpflicht nahe. Ebenfalls<br />
muss unerlaubte Bereitstellung unterstellt<br />
werden. Viele <strong>Taxi</strong>fahrer kennen ja bereits<br />
die typischen Orte, an denen die Fahrzeuge<br />
mit den Kennzeichen aus TÖL und FFB oder<br />
inzwischen auch ED auf Aufträge warten.<br />
Viele Kollegen sind heute noch so naiv zu<br />
glauben, dass diese Fahrer keine Konkurrenz<br />
zum <strong>Taxi</strong> darstellen würden.<br />
In der Tat ist aber genau das Gegenteil<br />
der Fall. Mit Dumpingpreisen, die im <strong>Taxi</strong><br />
Betriebs- und Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum<br />
des BDF – Überbetrieblicher Dienst Dr. Hingerle GBR<br />
Alle Untersuchungen für Erwerb und Verlängerung von Führerscheinen zu<br />
besonders freundlichen und fairen Bedingungen und immer ohne Anmeldung.<br />
Am Brunnen 17, 85551 Kirchheim, Nähe Messe Riem<br />
Tel: 089/9036110 oder 089/9918801-0 oder 089/9033366<br />
Ärztliche Untersuchung und Augenuntersuchung (ohne Anmeldung):<br />
Montag bis Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr, Mo, Di, Do von 14:00 bis 18:30 Uhr<br />
Betriebsmedizinische Untersuchung / Reaktionstests (ohne Anmeldung):<br />
Montag bis Freitag von 8:00 bis 10:00 Uhr, Mo, Di, Do von 14:00 bis 17:00 Uhr<br />
Geschäftsführender<br />
Vorstand<br />
des <strong>Taxi</strong>verbands<br />
<strong>München</strong><br />
(TVM): Florian<br />
Bachmann.<br />
weder gewollt noch erlaubt sind, hat diese<br />
Firma einen großen Angriff auf unsere Kunden<br />
gestartet. Hinzu kommt, dass ein großer<br />
Teil dieser Fahrten gegen geltendes Recht<br />
durchgeführt wird. Sich gegen eine legal<br />
arbeitende Konkurrenz zu behaupten, ist<br />
eine Herausforderung, der sich das <strong>Taxi</strong> stellen<br />
könnte oder künftig sogar stellen muss.<br />
Schwierig wird es allerdings, wenn die Herausforderer<br />
aber eben nicht legal arbeiten.<br />
Wir können als <strong>Taxi</strong>gewerbe nur weiter<br />
darauf dringen, dass die illegalen Personenbeförderungen<br />
aufgedeckt und geahndet<br />
werden. Für das kommende Jahr werden wir<br />
Strategien und Ideen entwickeln, wie wir<br />
gegen diesen überhandnehmenden Verkehr<br />
vorgehen können. Dazu werden wir auch<br />
versuchen, so eng wie möglich mit dem KVR<br />
zusammenzuarbeiten. Inzwischen kann<br />
aber schon jeder einzelne Fahrer seinen Beitrag<br />
dazu leisten und Beobachtungen mit<br />
Datum, Uhrzeit, Kennzeichen und Ort an<br />
uns weitergeben. fb<br />
hingerle.indd 1 07.02.14 15:02<br />
18 TAXI OKTOBER / <strong>2015</strong><br />
19
FLUGHAFEN<br />
FLUGHAFEN<br />
BILLIGER<br />
ALS MIT DEM TAXI:<br />
MIT TRANSAVIA<br />
NACH PARIS<br />
Mit einem <strong>Taxi</strong> nach Paris? Es geht auch billiger! Mit dem Low-<br />
Cost-Anbieter Transavia geht es ab sofort zum Schnäppchenpreis<br />
in die französische Hauptstadt. Denn Transavia bietet sechs<br />
wöchentliche Direktflüge von <strong>München</strong> nach Paris-Orly an. Und<br />
dies auf ausdrücklichen Wunsch der Reisebranche. Die drängte,<br />
die bayerische Landeshauptstadt in das Linienflugnetz der Airline<br />
aufzunehmen. Der erste Flug landete bereits am 4. September <strong>2015</strong><br />
in <strong>München</strong>.<br />
Darüber freut sich auch Hervé Kozar, Chief Commercial Officer<br />
von Transavia. „Es ist uns ein Vergnügen, deutsche Kunden an Bord<br />
begrüßen zu dürfen und unseren Fluggästen einen attraktiven Preis<br />
anbieten zu können. Wir sind überzeugt, dass die Verbindung gut<br />
angenommen wird und werden sie in Zukunft weiter ausbauen.“<br />
Oliver Dersch, Vice President Traffic Development am Flughafen<br />
<strong>München</strong>, sagt dazu: „Der Flughafen <strong>München</strong> heißt Transavia<br />
als neues Mitglied der stetig wachsenden Airline-Familie herzlich<br />
Nicht nur am Hauptbahnhof, auch am<br />
Münchner Flughafen treffen täglich<br />
Flüchtlinge ein, darunter viele Kinder.<br />
Um die Regis trierung kümmert sich<br />
die Bundes polizei – für seelische<br />
Unterstützung ist der Flughafenverein<br />
<strong>München</strong> e. V. zuständig.<br />
Eine von 31 modernen Boeing-Maschinen<br />
der Transavia, alle mit Winglets ausgestattet und<br />
einem Durchschnittsalter von 9,7 Jahren.<br />
willkommen. Transavia erweitert nicht nur die aktuellen Verbindungen<br />
zwischen Paris und <strong>München</strong>, sondern ergänzt mit Paris-<br />
Orly unser Netz an Destinationen um einen neuen Flughafen. So<br />
haben unsere Fluggäste noch mehr Auswahlmöglichkeiten.“<br />
Der Ticketpreis für die Strecke <strong>München</strong>–Paris-Orly liegt bei<br />
42 Euro – one way, je nach Verfügbarkeit, inklusive Steuern und<br />
Gebühren. Tickets können direkt auf der Website www.transavia.<br />
com gebucht werden. Transavia gehört zur Air-France-KLM-Gruppe<br />
und bietet Linien- und Charterflüge zu über 110 Reisezielen<br />
an, vor allem in Europa und Nordafrika. Transavia betreibt eine<br />
junge und umweltfreundliche Flotte und befördert pro Jahr<br />
10 Millionen Passagiere. Zusätzliche Flüge bedeuten mehr Fluggäste<br />
– und damit auch mehr potentielle <strong>Taxi</strong>fahrgäste. Bei diesem<br />
günstigen Flugpreis kann man allerdings in Versuchung<br />
kommen, das <strong>Taxi</strong> stehen zu lassen und einmal selbst nach Paris<br />
zu fliegen … <br />
fmg/tb<br />
TEDDIES FÜR<br />
KLEINE<br />
NEU ANKÖMMLINGE<br />
Für die Kinder war es ein kleiner Lichtblick nach einer langen<br />
Odyssee: Stoffbären, ein Bobby-Car und jede Menge andere Spielsachen<br />
überreichte heute Thomas Bihler (links), Vorsitzender<br />
des Flughafenvereins <strong>München</strong> e. V., an Flüchtlingskinder, die<br />
zusammen mit ihren Familien bei der Bundespolizei am Münchner<br />
Flughafen registriert wurden. Auch der Münchner Flughafen<br />
und die Deutsche Lufthansa haben Spielzeug für die Kinder<br />
gespendet und so die Wartezeit für die Kleinen etwas verkürzt.<br />
Der Flughafenverein <strong>München</strong> e. V. engagiert sich mit Sicherheit<br />
für eine gute Sache, denn er hilft Menschen in Not. Mitarbeiter<br />
und Freunde der Flughafen <strong>München</strong> GmbH haben ihn<br />
1996 gegründet. Seither sammeln sie Geldspenden für mildtätige<br />
und karitative Zwecke im Umfeld des Airports und darüber hinaus.<br />
Der Flughafenverein <strong>München</strong> e. V. ist gemeinnützig und<br />
unabhängig. Seine Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Im Bedarfsfall<br />
kann er auf Kapazitäten der Flughafen <strong>München</strong> GmbH<br />
zurückgreifen. <br />
fmg/tb<br />
FOTOS: Transavia Press Release German DEF.docx; Alex Tino Friedel / FMG<br />
FOTO: Andreas Wiese, Flughafen Düsseldorf<br />
LUFTHANSA<br />
KOOPERIERT<br />
MIT MYDRIVER<br />
Neuer Chauffeurservice für Lufthansa-<br />
Passagiere in Düsseldorf.<br />
Kooperation mit der Berliner Sixt-Tochter.<br />
Lufthansa-Passagieren im Raum Düsseldorf<br />
steht seit Kurzem ein neues<br />
Angebot für die An- und Abreise<br />
zum und vom Flughafen zur Verfügung. In<br />
Kooperation mit myDriver, dem Chauffeurservice<br />
aus dem Hause Sixt, können sich<br />
Reisende jetzt zu einem Festpreis in einer<br />
Limousine zum Airport oder nach der Landung<br />
zu ihrem Reiseziel im Raum Düsseldorf<br />
bringen lassen. MyDriver bietet diesen<br />
Service, so Lufthansa in einer Presseerklärung,<br />
zu taxiähnlichen Preisen an.<br />
<strong>Taxi</strong>ähnlich – wenn nicht taxiidentisch –<br />
ist das Serviceangebot von myDriver: ausgebildete<br />
Fahrer, direkte Abholung an der<br />
Dr. J. Cichon<br />
Unfallschadenregulierung<br />
Fahrerlaubnisrecht<br />
Erbrecht<br />
M. Werther*<br />
Fachanwalt<br />
Verkehrsrecht<br />
Zivilrecht<br />
Dr. Cichon & Partner*<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
S. v. Kummer*<br />
Fachanwalt<br />
Familienrecht<br />
Sozialrecht<br />
Tätigkeitsschwerpunkte<br />
J. Buchberger*<br />
Fachanwalt<br />
Strafrecht<br />
Bußgeldsachen<br />
Nicht nur ein <strong>Taxi</strong> kann<br />
abholen: Am Düsseldorfer<br />
Airport arbeitet<br />
Lufthansa mit myDriver<br />
zusammen. Wann kommt<br />
<strong>München</strong>?<br />
Wohnungstür bzw. im Ankunftsbereich<br />
sowie Gepäckservice. Sollten Verspätungen<br />
im Flugbetrieb auftreten, berücksichtigt<br />
myDriver das automatisch und er wartet<br />
den Gast zur tatsächlichen Landezeit –<br />
ohne Extrakosten. Die Beauftragung erfolgt<br />
online oder über eine Hotline, jeweils unter<br />
Angabe der Flugnummer.<br />
Lufthansa sieht die zukünftige Zusammenarbeit<br />
mit der Sixt-Tochter erwartungsgemäß<br />
positiv: „Wir freuen uns, dass<br />
wir unseren Passagieren die An- und<br />
Abreise zum Flughafen dank der Kooperation<br />
mit myDriver erleichtern können“,<br />
sagt Heiko Brix, Lufthansa-Vertriebsdirektor<br />
für Nordrhein-Westfalen. „Nach der<br />
erfolgreichen Einführung in Düsseldorf<br />
können wir uns darüber hinaus vorstellen,<br />
dieses Angebot auch auf andere Städte<br />
auszuweiten.“ Dr. Carl Schuster, Ge <br />
schäftsführer von myDriver, freut sich auf<br />
die Zusammenarbeit. „Die Kooperation<br />
mit einer der weltweit wichtigsten Fluggesellschaften<br />
ermöglicht uns, eine große<br />
Anzahl an Reisenden noch gezielter zu<br />
erreichen.“<br />
Wenig Grund zur Freude hat hingegen<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe. Schließlich ist es klassisches<br />
<strong>Taxi</strong>geschäft, das mittels eines alternativen<br />
Bestellservice am Gewerbe vor beivermittelt<br />
wird. Zuverlässige Abholung im<br />
Ankunftsbereich, Gepäckservice, Fahrer<br />
mit professioneller Ortskenntnis, das alles<br />
sind Markenzeichen des <strong>Taxi</strong>s – auch wenn<br />
es sich diese Domäne mit immer mehr<br />
Anbietern teilen muss.<br />
Umso unerfreulicher die Lufthansa-<br />
Ankündigung das Angebot nach erfolgreicher<br />
Testphase auch an anderen Flughäfen<br />
einzuführen. <strong>München</strong> ist womöglich<br />
bereits in Planung. Wenn sich das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
am Münchner Flughafen nicht unverzüglich<br />
noch stärker als bisher an Service<br />
und Leistungsbereitschaft orientiert, dann<br />
ist es absehbar, dass die <strong>Taxi</strong>fahrer bald den<br />
Sixt-Chauffeuren bei der Abfahrt mit Lufthansa-Fluggästen<br />
zuschauen dürfen. In Zeiten<br />
steigenden Konkurrenzdrucks ist bei <br />
spielsweise der andauernde Widerstand<br />
gegen die Pflicht zur Kreditkartenannahme<br />
geschäftsschädigend. Kunden am Flughafen<br />
abholen, das können auch andere. MyDriver<br />
macht es vor. <br />
tb<br />
N. Nöker<br />
Fachanwalt<br />
Arbeitsrecht<br />
Verwaltungsrecht<br />
A. Friedmann<br />
Fachgebiet<br />
Gewährleistungsrecht<br />
Reiserecht<br />
M. Wunderlich-<br />
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Mietrecht<br />
Privatinsolvenzen<br />
Johann-von-Werth-Straße 1, 80639 <strong>München</strong>, Tel. 089-13 99 46-0, Fax 089-16 59 51<br />
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20 TAXI OKTOBER / <strong>2015</strong><br />
21
AUTOTEST<br />
AUTOTEST<br />
Der Kofferraum:<br />
selbst bei<br />
voller Bestuhlung<br />
riesig.<br />
TECHNIK<br />
ELEKTROMOTOR<br />
Leistung 109 PS<br />
Emissionen 0<br />
Effizienzklasse A+<br />
KRAFTÜBERTRAGUNG<br />
Antrieb Vorderradantrieb<br />
Getriebe Stufenlose Automatik<br />
BATTERIE 24 kWh<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
Höchstgeschwindigkeit 123 km/h<br />
NORMVERBRAUCH 16,5 kWh/100 km<br />
GEWICHTE<br />
Leergewicht 1 606 kg<br />
zul. Gesamtgewicht 2 220 kg<br />
KOFFERRAUMVOLUMEN 2 270 bis 3 100 Liter<br />
4,56 m Länge, 1,86 m<br />
Höhe. Zugänglichkeit und<br />
Platzangebot sind beim<br />
e-NV 200 vorbildlich.<br />
Das Cockpit:<br />
Alles, was<br />
man braucht –<br />
aber kein<br />
bisschen mehr.<br />
LISTENPREIS BEI BATTERIEKAUF<br />
(Ausstattung „Premium“) € 35 362 inkl. MwSt.<br />
LISTENPREIS BEI BATTERIEMIETE<br />
(Ausstattung „Premium“) € 29 464 inkl. MwSt.<br />
NISSAN E-NV 200 KOMBI<br />
EIN GUTER ANFANG<br />
Taugt der elektrisch betriebene Hochdachkombi als <strong>Taxi</strong>?<br />
Während hierzulande der NV 200<br />
überwiegend als Handwerkeroder<br />
Lieferfahrzeug durch die<br />
Städte fährt, ist er in New York und Barcelona<br />
als <strong>Taxi</strong> weit verbreitet. Gute Gründe dafür<br />
findet man nach einem Blick von außen und<br />
einem weiteren nach innen: Der Wagen bietet<br />
einen bequemen Einstieg auf mittlerer<br />
Höhe, üppige Kopf- und Beinfreiheit für die<br />
Passagiere und einen riesigen Kofferraum.<br />
Zum Vergleich: Mit jeweils fünf Personen<br />
besetzt hat der Nissan ein mehr als drei<br />
Mal so großes Ladevolumen wie ein<br />
E Klasse-Kombi von Mercedes.<br />
Und das alles auch noch mit einem emissionsfreien<br />
Antrieb. Es sieht so aus, als ob<br />
wir die Zutaten für das perfekte <strong>Taxi</strong> beieinander<br />
hätten.<br />
EIN „JA, ABER …“ AUF RÄDERN<br />
Aber auch das schönste Rezept ist keine<br />
Garantie dafür, dass man ein gutes Menü<br />
auf den Tisch bzw. ein gelungenes Auto auf<br />
die Straße bringt.<br />
Beginnen wir beim Antriebsstrang: Der<br />
Elektromotor mit der stufenlosen Übersetzung<br />
ist der gleiche wie beim Leaf und über<br />
jeden Zweifel erhaben. Das lautlose, ruckfreie<br />
Dahingleiten ist ein Vergnügen. Zwar<br />
sind 109 PS für ein 1,6 Tonnen schweres<br />
Auto nicht gerade üppig, aber die Beschleunigung<br />
ist ausreichend und die Höchstgeschwindigkeit<br />
bei einem Großstadttaxi<br />
unwichtig.<br />
Ebenfalls aus dem Leaf-Baukasten<br />
stammt der Akku mit einer Kapazität von<br />
24 Kilowattstunden – und da haben wir das<br />
erste Problem: Der Hochdachkombi ist<br />
schwerer als der Leaf und bietet dem Wind<br />
mehr Angriffsfläche. Das schlägt sich in der<br />
Reichweite nieder. Mehr als 120 Kilometer<br />
ohne Nachladen sind nicht drin. Wenn die<br />
stromfressende Klimaanlage läuft, ist die<br />
Batterie schon nach weniger als 100 Kilometern<br />
am Ende. Das spricht nicht gegen<br />
das Grundprinzip des e-NV 200, sondern<br />
nur gegen den aktuellen Stand der Dinge.<br />
Was es bräuchte für eine echte <strong>Taxi</strong>tauglichkeit<br />
dieses Autos, wären zum einen ein leistungsfähigerer<br />
Akku, zum anderen eine<br />
bessere Nachladeinfrastruktur. Beides ist<br />
machbar.<br />
Die Batteriekapazität fast aller strombetriebenen<br />
Wagen, die derzeit auf dem<br />
Markt sind, ist noch unbefriedigend. Aber<br />
abgesehen davon ist das <strong>Taxi</strong>geschäft im<br />
Grunde das ideale Einsatzgebiet für Elektroautos.<br />
Schließlich besteht ein relativ großer<br />
Teil jeder Schicht aus Warten auf den<br />
nächsten Auftrag. Man müsste also keine<br />
„Pausen“ einlegen, um nachzuladen, sondern<br />
einfach die Wartezeiten nutzen, die<br />
ohnehin zum Geschäft gehören. Die Ideallösung<br />
dafür wären elektrifizierte Standplätze,<br />
sei es über Ladesäulen, sei es durch<br />
Induktionsschleifen im Asphalt.<br />
FOTOS: Robert Biegert<br />
Schauen wir in den Innenraum: Die hohe<br />
Sitzposition und die großen Scheiben sorgen<br />
für gute Übersicht, Platz für Passagiere<br />
und für Gepäck ist, wie gesagt, im Übermaß<br />
vorhanden. Aber der Sitzkomfort lässt<br />
zu wünschen übrig. Was die Bequemlichkeit<br />
angeht, spielt der NV 200 definitiv<br />
nicht in der gleichen Liga wie die im <strong>Taxi</strong>geschäft<br />
verbreiteten Limousinen. Optik<br />
und Haptik haben bei der Entwicklung dieses<br />
Autos ebenfalls keine große Rolle<br />
gespielt; hier dominieren Blech und Hartplastik.<br />
Auch das Geräusch beim Schließen<br />
der Schiebetüren erinnert stark an einen<br />
Lieferwagen.<br />
PKW-AUSSTATTUNG<br />
MIT LIEFERWAGENANMUTUNG<br />
Besonders ärgerlich: Der Fahrer stößt mit<br />
seinem linken Knie unentwegt gegen den<br />
seltsam wuchtigen Sockel in der Türverkleidung,<br />
in dem die Schalter für die elektrischen<br />
Fensterheber untergebracht sind.<br />
Das hätte man vermeiden können.<br />
Wenn ich mir einen Nissan basteln dürfte,<br />
dann hätte er die Optik, die Haptik und<br />
den Komfort des Leaf und das Platzangebot<br />
des NV 200.<br />
Trotz dieser vielen Unzulänglichkeiten<br />
ist der NV-200-Kombi von Nissan ein inte<br />
ressantes <strong>Taxi</strong> mit Potenzial. Der elektrische<br />
Antrieb ist zukunftsweisend, und<br />
die Lösung der Reichweitenprobleme durch<br />
leistungsfähigere Akkus und eine bessere<br />
Ladeinfrastruktur sollte eigentlich nur eine<br />
Frage der Zeit sein. Eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von rund 120 km/h reicht locker für<br />
die Fahrten zum Flughafen. Und was die<br />
Innenausstattung angeht: Funktionalität ist<br />
für ein Arbeitstier ein ganz gutes Kriterium.<br />
Ein <strong>Taxi</strong> braucht keinen Schnickschnack,<br />
VERWERTERRABATT (über Händler) 20 %<br />
Applikationen aus Nussbaum oder gebürstetem<br />
Aluminium, wechselnde Lichtstimmungen<br />
oder eine Dolby-Surround-Anlage.<br />
Die Hauptsache ist, dass sich Fahrer und<br />
Fahrgäste wohl und gut aufgehoben fühlen.<br />
Es muss ja nicht gleich so spartanisch sein<br />
wie im aktuellen Nissan e-NV 200.<br />
Der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> betreibt<br />
zurzeit ein Nissan-Leaf-<strong>Taxi</strong> und ein<br />
Nissan-e-NV-200-<strong>Taxi</strong> im Rahmen eines<br />
Forschungsprojekts. rb<br />
22 TAXI OKTOBER / <strong>2015</strong><br />
23
ANTRIEB<br />
DER KÖNIGLICH-<br />
BAYERISCHE<br />
LEDERHOSEN<br />
WAHNSINN<br />
In die Siegerparade der VCD-<br />
Umweltliste mischte sich dieses<br />
Jahr erstmals ein <strong>Taxi</strong>.<br />
KAUFEMPFEHLUNG<br />
<br />
FÜR UMWELT-TAXIS<br />
Der Toyota Prius+ ist das umweltfreundlichste <strong>Taxi</strong> <strong>2015</strong>.<br />
Das ermittelte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) im Rahmen<br />
seiner alljährlichen Umweltchecks.<br />
Der VCD untersucht seit 26 Jahren<br />
Fahrzeuge auf ihre Umweltverträglichkeit.<br />
Diesmal standen<br />
nicht weniger als 400 Modelle im Fokus.<br />
Dabei stellte der Club erstmals nicht nur<br />
eine Anordnung nach Typen vor, sondern<br />
unterbreitete in sechs verschiedenen Kategorien<br />
sogar Kaufempfehlungen. Diese<br />
wurden für die Bereiche „Vielfahrer“,<br />
„Großstadtmenschen“, „Familien“, „Technikfans“,<br />
„Komfort 60+“ und „<strong>Taxi</strong>“ ausgesprochen.<br />
Die Ergebnisse stützen sich<br />
dabei vor allem auf die Disziplinen Kraftstoffverbrauch,<br />
CO2-Ausstoß, Schadstoffemission<br />
und Lärmbelastung. Doch für die<br />
Empfehlungen wurden neben der Umweltperfomance<br />
auch die Punkte der Nützlichkeit<br />
und Kosten nicht außer Acht gelassen.<br />
Als bestes <strong>Taxi</strong> wurde dabei der Gewinner<br />
in der Kategorie „7-Sitzer“, der Toyota<br />
Prius+, ausgezeichnet. Unter den Erdgas-<br />
<strong>Taxi</strong>s wurde vor allem der Skoda Octavia<br />
Active 1.4 TSI G-TEC Combi hervorgehoben.<br />
Wie im letzten Jahr wurde der Lexus<br />
CT 200h Gesamtsieger. Auf den weiteren<br />
Plätzen folgen weitere Kleinwagen, die für<br />
den <strong>Taxi</strong>betrieb eher nicht infrage kommen.<br />
Besonders erfolgreich schnitt unter<br />
allen Platzierten der Toyota-Konzern ab,<br />
der in vier von fünf Kategorien als Sieger<br />
hervorging. Deutsche Autobauer konnten<br />
in diesem Jahr nicht überzeugen. Gerd<br />
Lottsiepen (verkehrspolitischer Sprecher<br />
des VCD) attestierte deswegen vor allem<br />
der deutschen Automobilindustrie ein<br />
rückschrittliches Geschäftsmodell: „Die<br />
»Wir können in<br />
der <strong>Taxi</strong>branche<br />
Vorreiter beim<br />
Klimaschutz sein.«<br />
Konzentration einiger deutscher Autohersteller<br />
auf das Premiumsegment ist falsch.<br />
Es braucht auch Umwelttechnik in den<br />
kleineren Fahrzeugen. Vor allem bei den<br />
Hy briden haben die deutschen Autohersteller<br />
weiterhin Nachholbedarf.“<br />
Für die Zukunft in der gesamten Automobilbranche<br />
bleibt der VCD kämpferisch.<br />
Zu seinen Zielen zählt er einerseits eine<br />
Senkung des maximalen Ausstoßes von<br />
CO2 bis spätestens 2025, andererseits keine<br />
Beschränkung der Industrie auf E-Autos<br />
ohne voranschreitende Energiewende.<br />
Schon seit Jahren zeichnet sich ab, dass<br />
24<br />
sich keine eindeutig dominierende Technologie<br />
durchsetzen kann. Auch in diesem<br />
Ranking zeigen sich wie in den letzten Jahren<br />
sowohl Hybrid-, Erdgas- und Dieselantrieb<br />
in den Spitzenpositionen.<br />
Die diesjährige verstärkte Einbindung<br />
des <strong>Taxi</strong>marktes rechtfertigt sich durch<br />
dessen herausragende Aufstellung in<br />
Umweltfragen, wie allein die große Flotte<br />
von 1 130 Hybridfahrzeugen und 520 Erdgasautos<br />
in der Gesamtstatistik von <strong>Taxi</strong><br />
Berlin zeigt. Hermann Waldner, Geschäftsführer<br />
der <strong>Taxi</strong> Berlin TZB GmbH, verdeutlicht<br />
die zukünftigen Ziele: „Wir können<br />
in unserer Branche Vorreiter im Klimaschutz<br />
sein – und dabei auch wirtschaftlichen<br />
Erfolg haben.“ Diesem Anspruch wird<br />
die Berliner <strong>Taxi</strong>zentrale auch gerecht,<br />
startete sie doch unlängst eine eigene Website<br />
(www.ecotaxi.de) und eine spezielle<br />
Bestellnummer (030/ 210 10 20). Hier können<br />
unsere Fahrgäste exklusiv umweltschonende<br />
<strong>Taxi</strong>s buchen. Auch als Be <br />
stelloption innerhalb der taxi.eu-App lassen<br />
sich gezielt Hybrid- oder Erdgasfahrzeuge<br />
ordern. Auch in anderen Städten wie<br />
<strong>München</strong> oder Zürich haben die Zentralen<br />
das Potenzial der umweltbewussten <strong>Taxi</strong>s<br />
erkannt und ihre Flotten entsprechend<br />
ausgebaut. <br />
tl<br />
FOTO: VCD<br />
FOTO: Helmut Hack<br />
Herbert Lipah lebt die Trachtenlederhose<br />
in all ihren Facetten.<br />
Er ist zugleich Botschafter, Sammler<br />
und Bewahrer sowie ideenreicher<br />
Erneuerer dieses Männerbeinkleids.<br />
Einst handelte Herbert Lipah mit Antiquitäten auf der Auer<br />
Dult, als ihm eine Bekannte ein staubiges Fundstück aus<br />
ihrem Keller vermachte: eine braune, kurze Krachlederne<br />
– alt, sehr alt, aber gut erhalten. Sie befindet sich noch heute<br />
in seinem Besitz (s. Bild). Lipah erkannte sofort das Potenzial:<br />
Bald konnte er Lederhosen nicht mehr in dem Umfang ankaufen,<br />
wie sie ihm von den Münchnern aus den Händen gerissen wurden.<br />
Die Antiquitäten rückten in den Hintergrund und die Lederhose<br />
wurde Lipahs Lebensinhalt. Er begab sich auf ausgedehnte<br />
Beutezüge nach Garmisch oder ins Berchtesgadener Land.<br />
Heute muss er die Lederhose nicht mehr suchen. Sie kommt zu<br />
ihm in die Borstei. Lipah gilt als ausgemachter Experte für regionale<br />
Besonderheiten der ehemaligen Arbeitshose. Entsprechend<br />
undogmatisch ist sein Verhältnis zur Tracht: „Flip-Flops zur<br />
Lederhos’n? Freilich, warum ned?!“ Verbissenes Brauchtum ist<br />
dem schlagfertigen Lederhosenwahnsinningen fremd, wichtig ist<br />
allein die Lederhose.<br />
Bis zu 150 Jahren und mehr haben die ältesten Exemplare in<br />
dem kleinen, mit skurrilen alpenländischen Fundstücken dekorierten<br />
Laden auf der Tellernaht. „Oft san aus oana Hos’n scho drei<br />
oder vier Generationen nausg’storb’n. De Hos’n bleibt“, beschreibt<br />
Lipah den natürlichen Lederhosenkreislauf. Diese scheinbar unvergängliche<br />
Handwerkskunst ist gefragt, in der Vorwiesnzeit staut<br />
sich die Kundschaft bis vor die Ladentür wie Berlocken an einem<br />
Charivari. Auch Museen sowie Film- und Theaterrequisiteure bedienen<br />
sich aus diesem weltweit einmaligen Fundus. Und nicht zu vergessen:<br />
nationale und internationale Prominenz.<br />
Denn eine Lederhose will jeder haben. Sogar Barack Obama.<br />
Selbstironisch sieht sich Herbert Lipah als Vorreiter des weltweiten<br />
Siegeszugs der Lederhose. Bevor er sie wiederauferstehen ließ,<br />
hätte sich doch niemand mehr für sie interessiert, behauptet er<br />
stolz. Und heute sei ein <strong>Oktober</strong>festbesuch ohne Lederhose für<br />
viele Münchner und Gäste gar nicht vorstellbar.<br />
Neben gebrauchten bietet Lipah auch neue Lederhosen an. Da rüber<br />
hinaus hat er einige wichtige Accessoires für den modernen Trachtenträger<br />
erfunden – denn die Geschichte der Lederhose soll lebendig<br />
bleiben. Abgesehen von Handytasche und Zahnbürste mit<br />
Hirschhorngriff ist für Stadtbewohner vor allem das „königlichbayerische<br />
WadlWadl“ unverzichtbar: Eine vom Wonderbra inspirierte<br />
Unterschenkelapplikation, die aus an Rolltreppen statt<br />
Almweiden gewöhnten, dürren Haxen imposante Wadeln macht.<br />
Erst dann erstrahlt auch die Lederhose im rechten Licht. hh<br />
TAXI OKTOBER / <strong>2015</strong><br />
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DER LEDERHOSENWAHNSINN<br />
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DAS TAXI TIMES<br />
ABONNEMENT<br />
Die Stadtratsfraktion FDP-HUT-Piraten fragt den Münchner<br />
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) schriftlich:<br />
„Weshalb wird der <strong>Taxi</strong>verkehr in der Münchner Altstadt<br />
eingeschränkt?“ Dabei wirft das Parteienbündnis die<br />
Frage auf, inwieweit der Viktualienmarkt eine Fußgängerzone<br />
sein kann, wenn jetzt zwar der <strong>Taxi</strong>verkehr in<br />
Richtung Rosenthal untersagt ist, der Radverkehr aber<br />
unbegrenzt fließen darf – oder ob das nicht vielmehr<br />
auf einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich zutrifft.<br />
Außerdem wird gefragt, ob die Sperrung nicht für mehr<br />
Verkehr auf dem Altstadtring, einem bekannten Nadelöhr,<br />
verantwortlich ist – und damit für mehr Abgase und<br />
Mehrkosten bei <strong>Taxi</strong>kunden, die den Umweg ja bezahlen<br />
müssen. Eindringlich auch die letzte Frage: „Inwieweit<br />
wird berücksichtigt, dass das <strong>Taxi</strong> eine Alternative zum<br />
Individualverkehr und als Bestandteil des Öffentlichen<br />
Personennahverkehrs (ÖPNV) ein unverzichtbares Bindeglied<br />
zwischen dem Angebot der MVG und den Bedürfnissen<br />
der Kunden ist?“ Auf die Antwort darf man<br />
gespannt sein. tb<br />
TAXIPAKET NISSAN E-NV 200<br />
DIESELGATE<br />
Nissan bietet in Zusammenarbeit mit dem<br />
u. a. auf <strong>Taxi</strong>umbauten spezialisierten<br />
Unternehmen INTAX fertig zum <strong>Taxi</strong><br />
umgerüstete Fahrzeuge sowie zahlreiche<br />
<strong>Taxi</strong> extras für den von der Fachzeitschrift<br />
„<strong>Taxi</strong> heute“ zum „<strong>Taxi</strong> des Jahres <strong>2015</strong>“<br />
gewählten e-NV 200 Evalia an. In der seit<br />
August neu verfügbaren siebensitzigen<br />
Version ist die rein elektrisch angetriebene<br />
Pkw-Version des e-NV 200 geradezu prädestiniert,<br />
als Großraumtaxi Passagiere<br />
emissionsfrei, geräuscharm und komfortabel<br />
zu transportieren.<br />
Bei Bestellung über einen Nissan-Vertragshändler<br />
winken Kunden des CO2-neutralen<br />
<strong>Taxi</strong>s Preisvorteile von bis zu<br />
2 800 Euro. Ein Betrag, den sie ansonsten<br />
für die hochwertige Folierung in der <strong>Taxi</strong>farbe<br />
Hellelfenbein, eine zentrale Innenlichtschaltung,<br />
Fußraumschalen und die<br />
gesamte für den <strong>Taxi</strong>betrieb benötigte <strong>Taxi</strong>elektrik<br />
aufbringen müssten. Ein bei<br />
INTAX umgerüstetes e-NV-200-Evalia-<strong>Taxi</strong><br />
verfügt also bereits ab dem Werk neben der<br />
Folierung über alle Kabelverbindungen, die<br />
zum Anschluss von Funk, Antenne, <strong>Taxi</strong>dachzeichen,<br />
Taxameter oder die <strong>Taxi</strong>notalarmanlage<br />
nötig sind. Auch alle Konsolen<br />
sind bereits auf die Montage taxispezifischer<br />
Komponenten ausgelegt. Nissan/tb<br />
Die Nachricht von gravierenden Manipulationen<br />
bei Abgaswerten von VW-Dieselfahrzeugen<br />
erschüttert die Automobilwelt. Noch<br />
sind die Folgen nicht abzusehen. Schlimmstenfalls<br />
droht der Entzug der Allgemeinen<br />
Betriebserlaubnis bei gleichzeitigem Erlöschen<br />
des Versicherungsschutzes. Müssen<br />
VW-Diesel-Fahrer jetzt nachrüsten, Kfz-<br />
Steuern nachzahlen? Und dürfen manipulierte<br />
Dieselfahrzeuge nicht mehr in Um welt zonen?<br />
Nur wenn die Politik konsequent durchgreift,<br />
meint Verkehrsexperte Axel Friedrich, langjähriger<br />
Leiter der Ver kehrs abteilung im<br />
Umweltbundesamt. „Aber diesen Mut hat<br />
man in Deutschland wahrscheinlich nicht“,<br />
sagt er in der „Süddeutschen Zeitung“.<br />
„Dafür ist der Einfluss der Automobilindustrie<br />
zu groß.“ tb<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH,<br />
Frankfurter Ring 193 a<br />
80807 <strong>München</strong>, Deutschland<br />
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Redaktion<br />
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Tobia Luksch (tl)<br />
Grafik & Produktion<br />
Lotte Buchholz (verantwortlich),<br />
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Veröffentlichung gemäß § 8 Abs. 3 des<br />
Gesetzes über die Presse vom 1.4.2000:<br />
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