Taxi Times Berlin - Juni 2015
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JUNI <strong>2015</strong> 3,50 €<br />
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BERLIN<br />
LABO VERÖFFENTLICHT<br />
ÜBERARBEITETEN KATALOG<br />
ORTSKUNDE<br />
NEU DEFINIERT<br />
BEGINNT ALLES<br />
WIEDER VON VORNE?<br />
Uber steigt auf X um<br />
WIE PRÜFT DIE<br />
FINANZDIREKTION?<br />
Vorschau auf den <strong>Taxi</strong>tag<br />
WARUM HAT BERLIN<br />
EINE EUROPÄISCHE APP?<br />
Hermann Waldner im Interview
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BERLIN<br />
VERÄNDERT SICH<br />
INHALT<br />
FOTOS: Sascha Bors, Peter Münzel, drubig-photo, Fotolia / B. Wylezich, Montage: Moritz Federlein; <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>; Titelfoto: Peter Münzel<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
„Alles neu macht der Mai“, sagt ein altes Sprichwort,<br />
und was sich eigentlich auf die Natur bezieht, gilt auch<br />
für das <strong>Taxi</strong>gewerbe. Das LABO, in dessen Aufgabengebiet<br />
die Prüfung der <strong>Berlin</strong>er Ortskunde bei <strong>Taxi</strong>- und<br />
Miet wagenfahrern fällt, hat vergangenen Monat einen<br />
inhaltlich überarbeiteten und grafisch neu gestalteten<br />
Katalog veröffentlicht.<br />
WER HEUTE BERLINER ORTSKUNDE LERNT,<br />
KENNT DEN STAND VON 2012<br />
So weit, so gut. Bedenklich sollte allerdings stimmen,<br />
dass die letzte Überarbeitung von Ende 2012 datiert.<br />
Seitdem lernen <strong>Taxi</strong>neulinge Straßen und Objekte mit<br />
Stand von 2012. Das ist – um es mal ganz deutlich zu<br />
sagen – einer Stadt wie <strong>Berlin</strong> nicht würdig. <strong>Berlin</strong> verändert<br />
sich permanent. Ständig machen neue Bars, Restaurants<br />
und Hotels auf, kommen wichtige Unternehmen in<br />
die Hauptstadt. Diese Veränderungen müssen sich auch<br />
im Ortskundekatalog zeitnah niederschlagen.<br />
Natürlich muss nicht jeder Partyclub, der heute plötzlich<br />
megahip und morgen wahrscheinlich schon wieder<br />
völlig out ist, sofort aufgenommen werden. Aber es darf<br />
doch bitte schön nicht sein, dass beispielsweise ein Hotel<br />
Waldorf Astoria von einem <strong>Taxi</strong>neuling nicht gekannt<br />
werden muss, nur weil es dummerweise erst im Januar<br />
2013 – und somit wenige Tage nach dem letzten Update<br />
des Katalogs – eröffnete.<br />
ALLE HALBE JAHRE SOLLTE DER<br />
PRÜFUNGSSTOFF AKTUALISIERT WERDEN<br />
Im November letzten Jahres hat das LABO die Durchführung<br />
der Ortskundeprüfung den <strong>Berlin</strong>er Verbänden<br />
entzogen und an TÜV und DEKRA delegiert. Folglich fiel<br />
es nun auch in deren Aufgabenbereich, in Abstimmung<br />
mit dem LABO den Katalog neu zu definieren und zu<br />
überarbeiten. Unsere Redaktion hat die wichtigsten Veränderungen<br />
ab Seite 6 zusammengefasst.<br />
Nun gilt es, sowohl dem LABO als auch der DEKRA und<br />
dem TÜV klarzumachen, dass ein Aktualisierungsrhythmus<br />
von sechs Monaten für jene Stadt, die ja<br />
bekanntlich nie schläft, angemessen ist. Getreu dem<br />
Motto: Alles neu macht nicht nur der Mai, sondern auch<br />
schon der November.<br />
– die Redaktion –<br />
SEITE 4<br />
GESTERN NACHT<br />
IM TAXI<br />
Sascha Bors ist Blogger,<br />
Autor und <strong>Taxi</strong>fahrer. Über<br />
Letzteres hat er ein lesenswertes<br />
Buch geschrieben.<br />
SEITE 6<br />
ORTSKUNDE<br />
NEU DEFINIERT<br />
Seit November prüfen TÜV<br />
und DEKRA die Ortskunde<br />
bei <strong>Berlin</strong>s zukünftigen <strong>Taxi</strong>fahrern.<br />
Mit dem kürzlich<br />
veröffentlichten Katalog ändert<br />
sich in der Prüfung vieles.<br />
SEITE 8<br />
UBER STARTET DEN<br />
NÄCHSTEN VERSUCH<br />
Sowohl UberBLACK als auch<br />
UberPOP sind in <strong>Berlin</strong> mittlerweile<br />
verboten. Jetzt kommt<br />
das US-Unternehmen mit einer<br />
weiteren App: UberX. Geht<br />
jetzt alles von vorne los?<br />
SEITE 12<br />
„VON DER WERBUNG<br />
UNSERER WETTBE-<br />
WERBER PROFITIEREN<br />
WIR AM MEISTEN.“<br />
Es sind harte Zeiten für etablierte<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen. Erst Uber,<br />
dann My<strong>Taxi</strong> mit einer Rabattaktion.<br />
Hermann Waldner,<br />
Geschäftsführer von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />
erläutert im großen Interview,<br />
wie er den Wettbewerb annimmt<br />
und wohin er die <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer und deren<br />
Fahrer mit seiner Unterneh mensstrategie<br />
führen will.<br />
TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
3
PERSONEN<br />
BLOGGER,<br />
AUTOR,<br />
TAXIFAHRER<br />
Sascha Bors aka Sash:<br />
der Mann, der übers <strong>Taxi</strong> schreibt.<br />
Der Kollege Sascha Bors schreibt<br />
über seine Erlebnisse als Nachtfahrer,<br />
mal ironisch, mal ernüchternd – immer menschlich.<br />
Das vielleicht fünf Jahre alte Mädchen<br />
stellte eine einfache Frage:<br />
„Mami, was ist das Rote da im<br />
Spiegel?“<br />
„Das ist der Preis, den wir bezahlen<br />
müssen.“<br />
„Warum haben wir so was nicht?“<br />
„Weil wir nur ein normales Auto und<br />
kein <strong>Taxi</strong> haben.“<br />
„Mami, was ist ein <strong>Taxi</strong>?“<br />
Ja, was ist ein <strong>Taxi</strong>? Dieser Frage geht<br />
Sascha Bors in seinem Buch „Gestern<br />
Nacht im <strong>Taxi</strong>“ nach. Eine der vielen möglichen<br />
Antworten ist – neben Arbeitsplatz,<br />
Personenbeförderung und Broterwerb –:<br />
ein Ort, wo sich Menschen begegnen. Manche<br />
dieser Erlebnisse erlauben den Einblick<br />
in fremde Lebenswelten, einige sind<br />
skurril und andere sind einfach nur<br />
komisch.<br />
Sascha Bors, geboren 1981 und von<br />
Menschen, die ihn persönlich kennen,<br />
meist Sash genannt, ist <strong>Taxi</strong>fahrer, Autor<br />
und Blogger in <strong>Berlin</strong> und wohnt im<br />
beschaulichen, aus Funk und Fernsehen<br />
bekannten Stadtteil Marzahn. Bevor es ihn<br />
ins <strong>Taxi</strong>gewerbe verschlagen hat, war er<br />
ein Jahr lang arbeitslos und Stuttgarter.<br />
Die Meinungen, was davon schwieriger ist,<br />
gehen auseinander, sagt er.<br />
Seit 2008 fährt Sash in <strong>Berlin</strong> <strong>Taxi</strong> –<br />
nachts. Dieses Detail ist wichtig, denn wie<br />
in jeder anderen Stadt sind Tag- und<br />
Nachtschicht zwei verschiedene Welten.<br />
So fährt Sascha mit seinem hellelfenbeinfarbenen<br />
Opel Zafira durch die Nacht und<br />
begegnet den unterschiedlichsten Typen:<br />
Die Köchin muss zur Frühschicht, der Kellner<br />
nach Hause, die Touristen wollen zum<br />
Club, der Kiffer zum Dealer. Sie sucht<br />
Streit, er eine Prostituierte. Der Australier<br />
will zum Hotel, der Däne übergibt sich<br />
noch vor Ort – und alle sitzen sie bei ihm<br />
im <strong>Taxi</strong>. In lakonischem Plauderton<br />
erzählt Sascha Bors von seinen Begegnungen<br />
mit gestrandeten Gestalten, schrägen<br />
Vögeln und auch immer wieder mit normalen<br />
Menschen.<br />
„Braucht die Welt noch ein Buch mit<br />
<strong>Taxi</strong>-Geschichten?“, mag sich mancher<br />
Leser fragen. Dieses schon. Denn es gehört<br />
zu den besten. Nicht nur gelingt es Sascha<br />
Bors, einen tiefen Einblick in die Lebensweise<br />
der Geschöpfe der <strong>Berlin</strong>er Nächte<br />
zu gewähren, er erklärt wie nebenbei auch<br />
allerhand Wissenswertes über unseren<br />
Beruf. Vom Taxameter über BOKraft bis<br />
zur <strong>Taxi</strong>leuchte und zum besonderen Verhältnis<br />
zwischen dem <strong>Taxi</strong>- und dem anderen<br />
Gewerbe. Dabei wird die Frage, was<br />
eine blinkende <strong>Taxi</strong>leuchte bedeutet,<br />
genauso beantwortet wie die Frage, was es<br />
mit dem Mythos, dass Regenwetter gut fürs<br />
Geschäft sei, auf sich hat.<br />
Sascha Bors ist vielen Lesern durch seine<br />
beiden Blogs Gestern-nacht-im-taxi.de<br />
und den etwas privateren Sashs-blog.de<br />
bekannt. Außerdem gibt es von ihm bereits<br />
seit 2013 das autobiografische E-Book „Papa,<br />
ich geh zum Zirkus!“. „Gestern Nacht im<br />
<strong>Taxi</strong>“ ist in Buchform im Emons Verlag<br />
erschienen und kostet 12,95 Euro, die sich<br />
lohnen. Denn <strong>Taxi</strong> ist der Ort, von dem<br />
Sascha Bors die Ideen für seine spannenden<br />
Texte her hat! <br />
tb<br />
FOTO: Sascha Bors<br />
4
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VOLKSWAGEN PASSAT &<br />
PASSAT VARIANT TAXI –<br />
DIE 8. GENERATION<br />
Seit dem 27.04.<strong>2015</strong> ist es nun endlich so weit. Die 8. Generation des<br />
Passat- & Passat-Variant-<strong>Taxi</strong>s von Volkswagen kann bestellt werden.<br />
Ein überarbeitetes Auftreten mit kernigen Linien, die sich von Front bis<br />
zum Heck ziehen, lässt die neueste Version des in Emden produzierten<br />
Volkswagen-<strong>Taxi</strong>s kraftvoll wirken. Erhältlich ist der Passat & Passat<br />
Variant wieder in den drei bewährten Ausstattungslinien Trendline,<br />
Comfortline und Highline. Als <strong>Taxi</strong> wird aktuell nur der Trendline mit<br />
dem 150-PS-Tdi-Motor wahlweise mit einem 6-Gang-DSG oder dem<br />
6-Gang-Schaltgetriebe angeboten. Neu für den Passat sind erstmals die<br />
LED-Scheinwerfer, die jede noch so dunkle Straße hell erleuchten.<br />
Aufgrund zu geringer Einbauquoten trennt sich VW Pkw erstmals<br />
vom Erdgasantrieb im <strong>Taxi</strong>bereich. Für alle, die aber trotzdem nicht auf<br />
alternative Antriebe verzichten wollen, wird VW den Passat GTE anbieten,<br />
einen Plug-in-Hybrid der neuesten Generation. Der 1,4 Liter-TSI-<br />
Anz-VW-Automobile.qxp_Anzeige 06-<strong>2015</strong> 26.05.15 10:32 Seite 1<br />
Motor, bekannt aus dem Golf GTE, entwickelt eine Leistung von 156 PS,<br />
die E-Maschine liefert satte 115 PS, und dies bei einem maximalen<br />
Drehmoment von 400 Newtonmetern. Bis zu 130 km/h sind mit dem<br />
E-Motor möglich, und dies bei einer maximalen Reichweite von 50 Kilometern.<br />
Zusammen mit dem Benzinmotor sollten dann 1 000 Kilometer<br />
ohne zu tanken auch bei einem Benzinmotor möglich sein. Der Einsatztermin<br />
des Passat GTE als <strong>Taxi</strong>version ist noch offen.<br />
Einen ersten Fahreindruck von unserem neuen Passat können Sie<br />
übrigens schon jetzt erleben. Volkswagen Automobile <strong>Berlin</strong> hat die<br />
Passat-Limousine Highline noch vor der Markteinführung der neuen<br />
<strong>Taxi</strong>generation umgerüstet. Bei Fragen zu diesem Vorführ-<strong>Taxi</strong> steht<br />
Ihnen Herr Tobias Liebetanz gerne zur Verfügung.<br />
Es kommt etwas Neues auf Sie zu,<br />
lassen Sie sich überraschen!<br />
Caddy, Passat, Touran, Sharan, T6 – derzeit gibt es ein wahres Feuerwerk an<br />
neuen Modellen bei VW. Mit <strong>Taxi</strong>paket kommen sie jetzt schrittweise auf den Markt!<br />
Zu genauen Terminen und Lieferzeiten fragen Sie unseren <strong>Taxi</strong>experten Tobias Liebetanz.<br />
Sie erreichen ihn unter 030/89081244 oder tobias-liebetanz@vw-ab.de.<br />
Aber bei Volkswagen Automobile <strong>Berlin</strong> braucht trotzdem niemand auf ein <strong>Taxi</strong><br />
zu warten! Denn in unserem <strong>Taxi</strong>center steht ein Lagerbestand an attraktiven Fahrzeugen<br />
für Sie bereit.
ORTSKUNDE<br />
Neu im Katalog und mit extrabreiter<br />
<strong>Taxi</strong>vorfahrt: der CityCube<br />
Ein alter Bekannter<br />
im Katalog:<br />
das Hotel Angleterre<br />
ORTSKUNDE<br />
<br />
NEU DEFINIERT<br />
Seit November prüfen TÜV und DEKRA die Ortskunde bei <strong>Berlin</strong>s<br />
zukünftigen <strong>Taxi</strong>fahrern. Mit dem kürzlich veröffentlichten Katalog<br />
ändert sich in der Prüfung vieles.<br />
29<br />
Monate nach der letzten<br />
Ausgabe ist am 8. Mai der<br />
Ortskundekatalog <strong>2015</strong><br />
erschienen, erstmals nicht mehr von den<br />
Verbänden herausgegeben, sondern von<br />
DEKRA und TÜV. Darin ist festgeschrieben,<br />
was seit sieben Monaten gängige<br />
Praxis ist: Das LABO entscheidet, welche<br />
Prüf institution für den Antragsteller<br />
zuständig ist. Die schriftliche Prüfung wird<br />
durch Anklicken von Antworten auf 50<br />
Fragen am Bildschirm absolviert, der künftige<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer kann sie ohne Termin an<br />
einer Prüf stelle seiner Wahl ablegen. Die<br />
Fragen sind klar formuliert, zum Beispiel:<br />
„Bestimmen Sie die begrenzenden Straßen<br />
und Plätze der Amrumer Straße.“ Oder:<br />
„An welcher Straße bzw. welchem Platz<br />
befindet sich der Haupteingang des Solitaire-Hotels?“<br />
Dazu fünf Antwortvorgaben,<br />
unter denen die falschen den richtigen täuschend<br />
ähneln.<br />
Die mündliche Prüfung erfolgt immer<br />
in der Alboinstraße (TÜV) bzw. in der Ullsteinstraße<br />
(DEKRA). Wie gehabt sind zwei<br />
von drei Zielfahrten zutreffend zu beschreiben,<br />
künftig aber ohne Querstraßen des<br />
Ku’damms und der Friedrichstraße. Ebenfalls<br />
unverändert sind die unbegrenzte<br />
Wiederholungsmöglichkeit sowie die drohende<br />
Sperrfrist von sechs Wochen bei<br />
dreimaligem Durchfallen. Die Antragstellung<br />
kostet einschließlich Führungszeugnis<br />
55,60 Euro, die Prüfung 55 Euro.<br />
Hinzu kommen die Kosten für ärztliche<br />
Tests und Erste-Hilfe-Kurs.<br />
VERBÄNDE SIND SAUER<br />
Immer noch richtig sauer reagieren die Verantwortlichen der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>verbände –<br />
so Leszek Nadolski von der Innung –, wenn man sie auf das Thema Ortskundeprüfung<br />
anspricht. Seit April 1999 hatten die Innung des <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbes e. V.<br />
und der TVB e. V. im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die<br />
Prüfung abgenommen, ab März 2011 gemeinsam mit <strong>Taxi</strong> Deutschland – bis Ende<br />
Oktober 2014. Seitdem sind dafür TÜV und DEKRA zuständig.<br />
Kritik üben die Verbände vor allem am jetzigen Ablauf der mündlichen Prüfung. Dort<br />
müssen die <strong>Taxi</strong>schein-Bewerber zwei Fahrtstrecken korrekt beschreiben können.<br />
„Heute bestehen rund 80 Prozent! Als die Verbände noch geprüft haben, sind etwa<br />
80 Prozent durchgefallen, weil sie sich zu schlecht auf die Prüfung vorbereitet<br />
hatten.“ Das lasse darauf schließen, dass das Prüfungsniveau gesunken sei. Dies<br />
sei nicht im Interesse der Verbände. Um gegenüber Fremdanbietern weiterhin mit<br />
guter Ortskundequalität punkten zu können, sollte das <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbe auf eine<br />
quali tativ gute Prüfung dringen. jh<br />
Neu im Katalog: Rutz,<br />
Weinbar und Restaurant<br />
am Oranienburger Tor.<br />
FOTOS: Axel Rühle<br />
6
ORTSKUNDE<br />
Der neue Prüfungskatalog unterscheidet<br />
sich in etlichen Punkten von den bisherigen.<br />
Er ist kein layoutloses Heft im A5-Format<br />
mehr, sondern eine PDF-Datei im<br />
A4-Format. Sie dient sowohl <strong>Taxi</strong>scheinanwärtern<br />
als auch Bewerbern auf den<br />
„kleinen“ P-Schein für Miet- und Krankenwagen.<br />
Komplett neu ist das Kapitel „Orientierung<br />
am Rand des Pflichtfahrgebietes“, das<br />
dem Neuling eine Ortskenntnis über die<br />
Stadtgrenze hinaus abverlangt. Der<br />
Bewerber hat den jeweils kürzesten Weg<br />
vom Flughafen Tegel und vom Ostbahnhof<br />
zu allen Nachbargemeinden <strong>Berlin</strong>s, einigen<br />
Städtchen sowie 16 prominenten<br />
Objekten im Umland zu kennen und den<br />
innerhalb <strong>Berlin</strong>s liegenden Teil der Zielfahrt<br />
zu beherrschen. Im Vergleich zu<br />
anderen Städten ist das wenig. In München<br />
etwa müssen <strong>Taxi</strong>schein anwärter die Lage<br />
von 100 Gemeinden in den angrenzenden<br />
Landkreisen einschließlich sämtlicher<br />
Kreisstädte kennen.<br />
Im Abschnitt „Bezirke/Ortsteile/Siedlungen“<br />
sind die Siedlungen nicht mehr<br />
ununterscheidbar mit den Ortsteilen vermischt,<br />
sondern separat aufgeführt. Der<br />
Prüfling muss sie den Ortsteilen zuordnen<br />
können. Die Orts teilliste wurde vervollständigt.<br />
Gemäß häufigem Ausbilderwunsch<br />
hat der Prüfling bei Orts teilen und<br />
Siedlungen nicht mehr die Qual der Wahl,<br />
sondern bekommt bei Zielfahrten einen<br />
Referenzpunkt als Abfahrts ort bzw. Fahrziel<br />
vorgegeben. Das sind zentral gelegene<br />
Kreuzungen, S-Bahnhöfe, Plätze sowie das<br />
eine oder andere zentrale Objekt.<br />
In den Objektlisten hat sich nicht nur<br />
inhaltlich einiges geändert. Bei den Hotels<br />
wurde das lästige Problem der alphabetischen<br />
Ordnung mit einem lässigen Trick<br />
gelöst. Die neue Tabelle ist nach den<br />
ei gentlichen Hotelnamen geordnet, wobei<br />
ggf. „Hotel“ in einer Vorspalte steht. Ähnlich<br />
wurde mit den Bahnhöfen verfahren.<br />
So sind alle Hotels und Bahnhöfe leicht zu<br />
finden. Einige Hoteleinträge wurden um<br />
die hauseigenen Restaurants ergänzt,<br />
etwa: „Hotel Grand Hyatt mit Restaurant<br />
Vox“. Zur Tilgung weißer Flecken auf der<br />
Landkarte haben die meisten <strong>Berlin</strong>er<br />
Regionalbahnhöfe sowie einige S-Bahn höfe<br />
Einzug gehalten. Ein Kapitel mit erheblichem<br />
Zuwachs ist das der Lokale, deren<br />
Anzahl von 37 auf 64 gestiegen ist.<br />
Der häufig beklagten Unsicherheit, was<br />
die Prüfer wohl hören wollen, wurden zahlreiche,<br />
akribisch ausgearbeitete Vorgaben<br />
entgegengestellt. So gibt der Katalog acht<br />
Brücken vor, die stets zu erwähnen sind,<br />
und legt fest, dass alle anderen irrelevant<br />
sind. Auch für den Umgang mit Autobahnen,<br />
verkehrsberuhigten Bereichen, der<br />
Fähre Hakenfelde–Tegelort, Formulierungen<br />
wie „halb links“ sowie zeitlich begrenzten<br />
Änderungen von Verkehrsführungen<br />
oder Schließungen von Objekten bestehen<br />
künftig klare Regeln.<br />
Der neue Ortskundekatalog ist auf www.<br />
berlin.de/labo als PDF abrufbar und ab<br />
November <strong>2015</strong> prüfungsrelevant. Bis<br />
dahin wird nach dem bisherigen Katalog<br />
geprüft, wobei die entfallenen Objekte<br />
bereits demnächst nicht mehr relevant<br />
sein werden. <br />
ar<br />
ÜBRIGENS<br />
Anfangs fehlte im neuen Ortskundekatalog<br />
das Hotel Waldorf Astoria (das<br />
gemeinsam mit dem 25hours Hotel<br />
Bikini <strong>Berlin</strong> den Titel dieser <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />
Ausgabe schmückt). Dieser Mangel ist<br />
zwischenzeitlich behoben worden.<br />
ORTSKUNDE-<br />
KATALOG ZUM<br />
DOWNLOADEN<br />
SCHULE KANN JEDER<br />
MÜNCHNER TÜV WILL NICHT MEHR<br />
FOTO: Peter Münzel<br />
<strong>Berlin</strong> hat eine unzählbare Anzahl<br />
an <strong>Taxi</strong>schulen. Und das ist durchaus<br />
wörtlich zu nehmen, denn<br />
wenn an einer Ecke eine schließt,<br />
machen dafür an zwei anderen<br />
Ecken zwei neue Schulen auf.<br />
Geschult wird auf verschiedene<br />
Weise, von der bloßen Übergabe<br />
des Ortskundekatalogs mit den<br />
Worten: „Viel Spaß beim Lernen<br />
zu Hause“, bis zum professionell<br />
betreuten Intensivkurs. Zum<br />
Vergleich: In München gibt es vier<br />
<strong>Taxi</strong>schulen, von denen die beiden<br />
größten von der <strong>Taxi</strong> München eG<br />
und vom <strong>Taxi</strong> Verband München<br />
betrieben werden. Der Prüfungsstoff<br />
wird halbjährlich angepasst.<br />
Was haben München und<br />
<strong>Berlin</strong> beim Thema Ortskundeprüfung<br />
gemeinsam?<br />
In beiden Städten prüft eine<br />
unabhängige Fahrzeugüberwachungsorganisation.<br />
In<br />
<strong>Berlin</strong> TÜV und DEKRA, in<br />
München nur der TÜV. Doch<br />
anders als in der Hauptstadt,<br />
in der bis November<br />
letzten Jahres noch die<br />
<strong>Taxi</strong>verbände die Prüfung<br />
abgenommen haben – ehe<br />
DEKRA und TÜV übernahmen<br />
–, ist in München schon<br />
seit über 40 Jahren der<br />
TÜV zuständig. Und nicht<br />
nur das, der Prüfungs leiter<br />
ist immer noch derselbe.<br />
Da er nun inzwischen aber<br />
jenseits der 70 ist, werden<br />
er und sein Team zum<br />
Jahresende ihre Tätigkeit<br />
beenden. Wie es dann mit<br />
der Ortskundeprüfung in<br />
München weitergeht, steht<br />
noch in den Sternen. Der<br />
TÜV München hat durchblicken<br />
lassen, dass er an<br />
einer weiteren Durchführung<br />
kein Interesse hat. Falls<br />
es dazu kommt, dürfte diese<br />
Gemeinsamkeit zwischen<br />
<strong>Berlin</strong> und München schon<br />
wieder der Vergangenheit<br />
angehören.<br />
7
WETTBEWERB<br />
UBER STARTET DEN<br />
NÄCHSTEN VERSUCH<br />
Sowohl UberBLACK als auch UberPOP sind in <strong>Berlin</strong> mittlerweile<br />
verboten. Jetzt kommt das US-Unternehmen mit einer weiteren App:<br />
UberX. Geht jetzt alles von vorne los?<br />
DIE ANGEBOTE<br />
VON UBER<br />
BLACK, POP, TAXI – und jetzt auch noch X. Uber gibt seinen App-Angeboten verschiedene<br />
Namen. Doch oft ist nur die Verpackung anders, der Inhalt fast identisch. Diese Übersicht<br />
zeigt, was hinter den Bezeichnungen steckt und welche Apps schon verboten sind.<br />
Name Vermittlung der Aufträge Vertragspartner Preis Bezahlung<br />
UberBLACK<br />
an lizensierte Mietwagen<br />
mit hohem Qualitätsanspruch<br />
Amtlich zugelassene<br />
Mietwagen unternehmen<br />
mit Fahrzeugen im Bereich<br />
der oberen Mittelklasse mit<br />
eigenem Kundenstamm.<br />
Uber bringt zusätzliche<br />
Aufträge.<br />
Wird von Uber nach dem<br />
Prinzip des Surge Pricing<br />
und nach gefahrenen<br />
Kilometern festgelegt, liegt<br />
meist im Bereich der gültigen<br />
<strong>Taxi</strong>preise.<br />
Fahrgast bezahlt per Kreditkarte<br />
direkt an Uber.<br />
UberPOP an Privatfahrzeuge Privatpersonen, meist ohne<br />
Personenbeförderungsschein<br />
und keine als <strong>Taxi</strong><br />
oder Mietwagen angemeldeten<br />
Fahrzeuge. Führen<br />
nur Uber-Fahrten durch,<br />
Anmeldung der Ein nahmen<br />
beim Finanzamt sehr fraglich.<br />
Wird von Uber nach dem<br />
Prinzip des Surge Pricing und<br />
nach gefahrenen Kilometern<br />
festgelegt, deutlich unter den<br />
<strong>Taxi</strong>preisen. Seit dem Verbot<br />
kosten UberPOP-Fahrten nur<br />
noch 35 Cent pro Kilometer<br />
(sogenannter Selbstkosten<br />
preis), um damit die<br />
Bestimmungen des Personenbeförderungsgesetzes<br />
zu<br />
umgehen.<br />
Fahrgast bezahlt per Kreditkarte<br />
direkt an Uber.<br />
UberTAXI an lizensierte <strong>Taxi</strong>s <strong>Taxi</strong>unternehmer bzw. deren<br />
Fahrer mit zugelassenen<br />
<strong>Taxi</strong>s. Uber-Fahrten werden<br />
zusätzlich ausgeführt.<br />
Fahrten müssen zum amtlich<br />
gültigen <strong>Taxi</strong>tarif durchgeführt<br />
werden. Eventuelle<br />
Rabatte gewährt nicht der<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer oder dessen<br />
Fahrer, sondern Uber in<br />
Form von Gutschriften.<br />
Fahrgast bezahlt per Kreditkarte<br />
direkt an Uber.<br />
UberX<br />
lizensierte Mietwagen ohne<br />
vorgegebenen Qualitätsanspruch<br />
Privatleute, die ihr Fahrzeug<br />
als Mietwagen angemeldet<br />
haben und damit in vollem<br />
Umfang den Vorschriften<br />
des Personenbeförderungsgesetzes<br />
unterliegen.<br />
Führen fast ausschließlich<br />
und oft nur nebenberuflich<br />
Uber-Fahrten aus.<br />
Wird von Uber nach dem<br />
Prinzip des Surge Pricing<br />
und nach gefahrenen Kilometern<br />
festgelegt, meist<br />
deutlich unter den <strong>Taxi</strong>preisen.<br />
Fahrgast bezahlt per Kreditkarte<br />
direkt an Uber.<br />
Definition Surge Pricing: Von Surge Pricing spricht man, wenn ein Unternehmen den Preis für seine Dienstleistung anhebt,<br />
sobald die Nachfrage steigt.<br />
8
WETTBEWERB<br />
„Wir werden in ein paar Wochen ein neues Produkt auf unserer<br />
Plattform anbieten, das UberX heißen wird. Es wird neben<br />
UberTAXI unser zweites Standbein in <strong>Berlin</strong> sein und UberPOP<br />
ersetzen.“ Mit diesen Worten kündigte der US-Fahrtenvermittler<br />
vor einigen Wochen eine neue App an. Neben <strong>Berlin</strong> soll sie auch<br />
in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München starten. Uber<br />
betont dabei, dass ihr neues Angebot an die bestehenden Regulierungsvorschriften<br />
in Deutschland angepasst sei, da man die Fahrten<br />
nur an konzessionierte Mietwagen vermittle.<br />
Wie einfach sich Uber das Procedere vorstellt, wird in einer<br />
unserer Redaktion vorliegenden internen E-Mail an potenzielle<br />
Rechtlicher Status<br />
In <strong>Berlin</strong> durch das Landgericht <strong>Berlin</strong> durch<br />
Urteil am 9.2.<strong>2015</strong> (AZ 101 O 125/14) verboten.<br />
Vollstreckung noch nicht vollzogen, Revision<br />
vor dem <strong>Berlin</strong>er Kammer gericht zugelassen.<br />
In <strong>Berlin</strong> und Hamburg von den Genehmigungsbehörden<br />
verboten. Verbot in <strong>Berlin</strong> auf<br />
Verwaltungsebene in erster Instanz durch das<br />
Verwaltungsgericht <strong>Berlin</strong> mit Beschluss vom<br />
26.9.2014 (AZ VG 11 L 353/14) und in zweiter<br />
Instanz durch das OVG <strong>Berlin</strong>-Brandenburg mit<br />
Beschluss vom 10.4.<strong>2015</strong> (AZ OVG 1 S 96.14)<br />
bestätigt. Beschluss ist unanfechtbar. Verbot<br />
im Zivilrechtsverfahren durch das Landgericht<br />
Frankfurt am Main am 18.3.<strong>2015</strong> Revision<br />
zugelassen, Beschluss aufgrund hinterlegter<br />
Sicherheitsleistung vollziehbar.<br />
Legal, solange die Fahrten durch konzessionierte<br />
<strong>Taxi</strong>s unter Beachtung der Tarifpflicht<br />
und sämtlicher Vorschriften des Personenbeförderungsgesetzes<br />
durchgeführt werden.<br />
Legal, solange die Fahrten durch konzessionierte<br />
Mietwagen unter Beachtung<br />
sämtlicher Vorschriften des Personenbeförderungsgesetzes<br />
durchgeführt werden.<br />
Ähnlich wie bei UberBLACK dürfte es aber<br />
auch hier zu Gesetzesbrüchen hinsichtlich<br />
der Rückkehrpflicht kommen.<br />
Fahrer deutlich: „Wir würden uns sehr freuen, dich als Partner<br />
mit an Bord zu haben. Falls du bereits einen oder mehrere konzessionierte<br />
Mietwagen hast, kannst du diesen direkt auf unserer<br />
Plattform anmelden. Ansonsten kannst du neue Konzessionen für<br />
Mietwagen beantragen.“<br />
Was die Absender dieser Werbemail allerdings verschweigen:<br />
Nur ein Antrag auf eine Mietwagenkonzession reicht nicht. Dazu<br />
muss der Antrag steller zunächst einmal die Sach- und Fachkunde<br />
für <strong>Taxi</strong>- und Mietwagen unternehmer durch eine Prüfung bei der<br />
IHK nachweisen. Das erfordert eine zeit intensive Vorbereitung.<br />
Dazu kommt: Wird der Mietwagen in <strong>Berlin</strong> angemeldet, muss der<br />
Besitzer, sofern er selber fährt, auch<br />
einen gültigen Ortskunde nachweis<br />
für <strong>Berlin</strong> erbringen. Dieser Nachweis<br />
entfällt nur dann, wenn der Betriebssitz<br />
des Mietwagens in eine <strong>Berlin</strong>er<br />
Umland gemeinde mit weniger als<br />
50 000 Einwohnern verlegt wird.<br />
Dann allerdings sind Fahrten innerhalb<br />
<strong>Berlin</strong>s finanziell un attraktiv, da<br />
die im Gesetz verankerte Rückkehrpflicht<br />
den Fahrer zwingt, nach jeder<br />
Tour zu seinem Betriebssitz zurückzufahren. Was übrigens auch<br />
für einen Betriebssitz innerhalb <strong>Berlin</strong>s gilt. Wer also in Steglitz<br />
gemeldet ist, muss nach einer Fahrt nach Gesundbrunnen wieder<br />
nach Steglitz zurückfahren. Irgendwo in Mitte auf den nächsten<br />
Auftrag zu warten, verstößt gegen das Gesetz.<br />
Genau dieses Verhalten ist allerdings zu befürchten, und für<br />
das zuständige LABO wird es sehr schwer werden, Verstöße gegen<br />
die Rückkehrpflicht nachzuweisen.<br />
Somit wird es wieder Aufgabe von <strong>Taxi</strong> unternehmern und<br />
deren Anwälten sein, die Regelverstöße einzeln anzuzeigen und<br />
nachzuweisen. „Wir werden sehen, wie sich der Betrieb im Einzelnen<br />
gestaltet, und gegebenenfalls gebotene Schritte einleiten“,<br />
äußerte sich Ale xandra Decker gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Die Rechtsanwältin<br />
hatte für ihren Mandanten bereits das Verbot von Uber<br />
BLACK vor dem Landgericht (siehe nebenstehende Übersicht)<br />
durchgesetzt. Mit UberX würde also tatsächlich alles wieder von<br />
vorne beginnen. <br />
jh<br />
Es wird schwer,<br />
Verstöße gegen die<br />
Rückkehrpflicht<br />
nachzuweisen.<br />
UBER – VERMITTLER ODER PERSONENBEFÖRDERER?<br />
Ist Uber nur ein Technologie-Unternehmen,<br />
das lediglich eine Vermittlungsplattform<br />
zur Verfügung stellt<br />
und somit nicht unter das Personenbeförderungsgesetz<br />
(PBefG) fällt?<br />
Nein. Diese von Uber immer wieder<br />
ins Spiel gebrachte Argumentation<br />
wird von den Gerichten nicht<br />
akzeptiert. Das US-Unternehmen<br />
agiere als Unternehmen im Sinne<br />
des PBefG, weil es gegenüber den<br />
Fahrgästen als Vertragspartner<br />
auftritt. Dies wird unter anderem<br />
an der Zahlungsmethode deutlich.<br />
Uber-Kunden bezahlen ihre Fahrten<br />
per Kreditkarte immer direkt an das<br />
US-Unternehmen, nie an den Fahrer.<br />
Ist beispielsweise eine UberPOP-<br />
Fahrt beendet, gibt der Fahrer in<br />
seine App das Fahrtende und die<br />
gefahrenen Kilometer ein. Daraufhin<br />
erscheint sowohl in der App des<br />
Fahrers als auch des Fahrgastes der<br />
von Uber berechnete Fahrpreis (der<br />
bei hoher Nachfrage empfindlich<br />
teuer werden kann). Sobald beide<br />
Seiten akzeptieren, belastet Uber<br />
die Kreditkarte des Kunden. Der<br />
Fahrer bekommt den Fahrpreis von<br />
Uber überwiesen. Bei UberBLACK<br />
und UberX läuft es ähnlich. Auch bei<br />
UberTAXI bekommt der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
vom Fahrgast kein Geld. Hier wird<br />
der offizielle Fahrpreis des Taxameters<br />
vom Fahrer eingegeben, vom<br />
Fahrgast bestätigt und anschließend<br />
von der Kreditkarte des Kunden<br />
eingezogen. Der <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
bekommt den Fahrpreis von Uber<br />
überwiesen.<br />
TAXI JUNI / <strong>2015</strong>
VERANSTALTUNG<br />
Fast 40 Aussteller, darunter auch einige Fahrzeughersteller,<br />
werden zum 4. Norddeutschen <strong>Taxi</strong>tag kommen.<br />
Fachgespräche mit den <strong>Taxi</strong>-Dienstleistern.<br />
TIPPS VON<br />
DER FINANZ-<br />
DIREKTION<br />
Organisator des <strong>Taxi</strong>tags:<br />
Christian Brüggmann von der<br />
Taxen-Union Hamburg.<br />
DIE AUSSTELLER<br />
Von A bis Z<br />
4U Assekuranzmakler, Auto<br />
Fiegl GmbH, BG Transport,<br />
Cabman, DMRZ, erdgas mobil,<br />
Finn Frogne, fms Systems,<br />
Hale, Kanzlei Voigt, Kienzle,<br />
Mabagas, Mercedes, Mitsubishi,<br />
mobile Garantie, MPC-Software,<br />
Neone Nederland, Nissan, Opta<br />
Data, PayCo, Reha Automobile,<br />
RZH, Samport AB, Seibt<br />
& Straub, Semitron, Starksoft,<br />
SuE-Software, <strong>Taxi</strong> Butler, <strong>Taxi</strong>.<br />
de, <strong>Taxi</strong>-Rent-Partner, <strong>Taxi</strong>win,<br />
Telekom, Tesymex, TE-<strong>Taxi</strong>teile<br />
<strong>Berlin</strong>, Toyota, VDK Signal<br />
Iduna, Volkswagen, Wintax<br />
Der Norddeutsche <strong>Taxi</strong>tag ist <strong>Taxi</strong>messe und<br />
Kongress zugleich. Mit brandaktuellen Themen<br />
und wertvollen Tipps zum Mindestlohn.<br />
Rund sechs Stunden braucht man<br />
von <strong>Berlin</strong> nach Hamburg und<br />
zurück. Wenn man dazwischen<br />
weitere sechs Stunden auf dem 4. Norddeutschen<br />
<strong>Taxi</strong>tag verbringt, ist ein Besuch<br />
der <strong>Taxi</strong>messe am Samstag, dem 13. <strong>Juni</strong><br />
<strong>2015</strong>, ein gelungener Tagesausflug. Einer,<br />
der sich absolut lohnen könnte. Für alle,<br />
die sich ohnehin demnächst über aktuelle<br />
<strong>Taxi</strong>modelle, Produkte oder Dienstleister<br />
informieren und darüber hinaus auch noch<br />
wichtige gewerbepolitische und betriebswirtschaftliche<br />
Tipps und Anregun gen mitnehmen<br />
wollen.<br />
Der Norddeutsche <strong>Taxi</strong>tag in der Hamburger<br />
MagnusHall ist eine gelungene<br />
Mischung aus <strong>Taxi</strong>messe und Konferenz.<br />
Mehr als 30 Aussteller präsentieren ihre<br />
Produkte. Diverse Hersteller, darunter<br />
selbstverständlich auch die Marktführer,<br />
zeigen ihre <strong>Taxi</strong>modelle. Zubehörspezialisten<br />
stellen das vor, was innen wie außen<br />
am <strong>Taxi</strong> nötig ist. Vom Dachzeichen über<br />
Taxameter bis hin zu Kartenlesegeräten.<br />
Und diverse Dienstleister und Softwareexperten<br />
wollen mit ihren neuesten Entwicklungen<br />
punkten – am besten mit<br />
Lösungen für die aktuell herrschenden<br />
Themen, sei es nun die Dokumentierung<br />
der Arbeits- und Pausenzeiten, die Akzeptanz<br />
von Kreditkarten oder die zukünftige<br />
manipulationssichere Aufzeichnungspflicht.<br />
À propos Zukunft. Gibt es eine solche<br />
überhaupt noch für das <strong>Taxi</strong>gewerbe und<br />
wie sieht das Gewerbe 2020 aus? In einer<br />
Podiums diskussion suchen der BZP-Präsident,<br />
der leitende Geschäftsführer der Handelskammer<br />
Hamburg, der Chef der<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale Hannover, ein <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
sowie ein <strong>Taxi</strong>fahrer Antworten auf<br />
diese Zukunftsfrage. Die Diskussionsrun<br />
FOTOS: Edwin Schaule<br />
10
VERANSTALTUNG<br />
de eröffnet den Konferenzteil des Norddeutschen<br />
<strong>Taxi</strong>tags, bei dem wenig später<br />
auch die Thematik und Problematik des<br />
gesetzlichen Mindestlohns zur Sprache<br />
kommen wird. Rechtsanwalt Benjamin<br />
Sokolovic ist Geschäftsführer des Gesamtverbands<br />
Verkehrs gewerbe Niedersachsen<br />
e. V. (GVN) und kennt daher die „Fallen für<br />
den Unternehmer“. Er wird sicherlich eine<br />
Menge zu erzählen haben. Nicht weniger<br />
spannend dürfte anschließend der Vortrag<br />
von Marco Zucker werden. Er arbeitet für<br />
die Bundesfinanz direktion Nord und<br />
gewährt einen Einblick, wie die Einhaltung<br />
des Mindestlohns geprüft wird. Wenn man<br />
danach die richtigen Tipps mit nach <strong>Berlin</strong><br />
nimmt, hat sich der Besuch des Norddeutschen<br />
<strong>Taxi</strong>tags schon gelohnt. jh<br />
DIE ANFAHRT<br />
Der 4. Norddeutsche <strong>Taxi</strong>tag findet am<br />
Samstag, 13. <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong> ab 10 Uhr<br />
in der MagnusHall in Hamburg statt.<br />
Die Navi-Adresse ist Amsinckstraße 70,<br />
20097 Hamburg.<br />
BEI TARIF-UMSTEL-<br />
LUNG GLEICH DIE<br />
PAUSEN REGELUNG<br />
PROGRAMMIEREN<br />
Dies rät der Taxameter-Hersteller Hale den <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmern. Wenn Ende <strong>Juni</strong> der Tarif für<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>unternehmer gültig wird, könne bei<br />
den Hale-Taxametern Microtax-06 und SPT-02<br />
zusätzlich mit der Programmierung des neuen Tarifes<br />
auch gleich ein Update aufgespielt werden.<br />
Dadurch werden zusätzliche Eichkosten und Zeitaufwand<br />
gespart. Die neuen Softwareversionen<br />
ermöglichen eine Arbeitszeitbegrenzung und die<br />
Dokumentation von aktiven und passiven Pausen.<br />
Seit Januar <strong>2015</strong> verpflichtet das Mindestlohn gesetz<br />
zur exakten Aufzeichnung von Beginn, Ende und<br />
Dauer der täglichen Arbeits- und Pausenzeit.<br />
GASAG | ERDGAS<br />
FOTO: Name Name<br />
Damit fahren Sie gut<br />
und sauber!<br />
Jetzt an immer mehr Tankstellen<br />
in <strong>Berlin</strong> Erdgas tanken.<br />
Mit Erdgas tanken Sie die saubere Energie der Zukunft<br />
schon heute – und das gleich in Ihrer Nachbarschaft.<br />
Steigen Sie auf unseren intelligenten Kraftstoff um und<br />
profitieren Sie von den vielen Vorteilen, die Ihnen ein<br />
Fahrzeug mit einem modernen Erdgas- Motor bietet –<br />
wie z. B. den guten Umwelteigenschaften. Denn bei<br />
Erdgas-Fahrzeugen entstehen im Vergleich zu Diesel<br />
weniger Stickoxide und nahezu kein Feinstaub. Darüber<br />
hinaus wird auch weniger CO 2<br />
verursacht. So<br />
können Erdgas-Fahrzeuge für saubere Luft auf <strong>Berlin</strong>s<br />
Straßen sorgen.<br />
Mehr Informationen erhalten Sie unter www.gasag.de<br />
und unserer Service-Hotline 030 7072 0000-0 Mo–Fr<br />
von 7–20 Uhr.<br />
Spandau<br />
Nonnendammallee 42, Sprint<br />
Spandau<br />
Heerstraße 324, Total<br />
Reinickendorf<br />
Ollenhauerstraße 101, Shell<br />
Tiergarten<br />
Heidestraße 19, Total<br />
(Betreiber Gazprom Germania GmbH)<br />
Reinickendorf<br />
Flughafen Tegel, arwe<br />
(Betreiber Gazprom Germania GmbH)<br />
Tiergarten<br />
Lessingstraße 4, Esso<br />
(Betreiber E.ON Gas Mobil GmbH)<br />
Spandau<br />
Ruhlebener Str. 1a, Sprint<br />
(Betreiber Mabagas GmbH & Co. KG)<br />
Charlottenburg<br />
Messedamm 8 – 10, Aral<br />
(Betreiber E.ON Gas Mobil GmbH)<br />
Zehlendorf<br />
<strong>Berlin</strong>er Straße 20 – 22, Esso<br />
Tempelhof<br />
Schöneberger Straße 19 – 20, Aral<br />
Tempelhof<br />
Mariendorfer Damm 195, Aral<br />
Mitte<br />
Chausseestraße 61– 62, Total<br />
(Betreiber VNG Erdgastankstellen GmbH)<br />
Kreuzberg<br />
Tempelhofer Ufer 33, Total<br />
(Betreiber Gazprom Germania GmbH)<br />
Pankow<br />
Prenzlauer Promenade 70 –73, sun<br />
Prenzlauer Berg<br />
Kniprodestraße 25, Sprint<br />
(Betreiber VNG Erdgastankstellen GmbH)<br />
Friedrichshain<br />
Holzmarktstraße 36 – 42, Total<br />
Hohenschönhausen<br />
Rhinstraße 175, Total<br />
Mahlsdorf<br />
Alt-Mahlsdorf 60, Total<br />
(Betreiber Gazprom Germania GmbH)<br />
Lichtenberg<br />
Alt-Friedrichsfelde 61, Tamoil<br />
(Betreiber Gazprom Germania GmbH)<br />
Lichtenberg<br />
Blockdammweg 6, Total<br />
Treptow<br />
Bulgarische Straße 9, Total<br />
(Betreiber Gazprom Germania GmbH)<br />
Treptow<br />
Schnellerstraße 20, Aral<br />
Neukölln<br />
Karl-Marx-Straße 267, Shell<br />
(Betreiber E.ON Gas Mobil GmbH)<br />
Stand: April <strong>2015</strong><br />
TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
11
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
HERMANN WALDNER, GESCHÄFTS-<br />
FÜHRER VON TAXI BERLIN:<br />
„VON DER WERBUNG<br />
UNSERER WETTBEWERBER<br />
PROFITIEREN WIR <br />
Umquis aut alit lantur aut que con et uta delecatur atquam velit erfe<br />
<br />
AM MEISTEN“<br />
Es sind harte Zeiten für etablierte<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen. Erst drängt ein US-Unternehmen<br />
wie Uber unter Missachtung<br />
sämtlicher gesetzlicher Bestimmungen<br />
auf den Markt, und dann eröffnet<br />
auch noch My<strong>Taxi</strong> eine Preisschlacht<br />
um Marktanteile, indem man den Kunden<br />
zwei Wochen lang 50 Prozent des<br />
Fahrpreises erstattet.<br />
Hermann Waldner, Geschäftsführer<br />
von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>, erläutert im großen<br />
Interview, wie er den Wettbewerb annimmt<br />
und wohin er die <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
und deren Fahrer mit<br />
seiner Unternehmensstrategie führen<br />
will. Mit einer überraschenden Vision<br />
am Ende …<br />
TAXI TIMES: Zuerst Uber mit seiner<br />
App-Vermittlung an Privatfahrer, jetzt<br />
My<strong>Taxi</strong> mit 50 Prozent Rabatt. Herr<br />
Waldner, macht es derzeit noch Spaß,<br />
eine <strong>Taxi</strong>zentrale zu leiten?<br />
HERMANN WALDNER: Selbstverständlich<br />
macht es noch Spaß. Das liegt auch an<br />
der guten Unterstützung vom <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
Was macht Sie so zuversichtlich?<br />
Die Erfahrung, dass uns im Endeffekt<br />
keine Kunden weggenommen werden. Ich<br />
habe sogar den Eindruck, dass die hohen<br />
Geldsummen, die derzeit für <strong>Taxi</strong>werbung<br />
durch My<strong>Taxi</strong> und andere ausgegeben werden,<br />
unserer <strong>Taxi</strong>zen trale zugutekommen.<br />
Warum?<br />
Weil wir bei Schnelligkeit<br />
und Zuverlässigkeit immer<br />
um Längen besser sind als<br />
jeder andere Wettbewerber in<br />
<strong>Berlin</strong>. Ich habe den Eindruck, dass<br />
die meisten <strong>Taxi</strong>unternehmer und<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer, die in <strong>Berlin</strong> mit uns arbeiten,<br />
verstanden haben, wie wertvoll es ist,<br />
eine eigene Vermittlung zu haben, und<br />
sich nicht den Spekulationen der Startups<br />
ausliefern wollen. Weiterhin spielen<br />
unsere Bemühungen um eine verbesserte<br />
Besetzung unseres Callcenters – der<br />
guten Bedienung der Auftragsspitzen<br />
zu jeder Zeit und auch besonders der<br />
zusätzliche Einsatz von Mitarbeiterinnen<br />
der Verwaltung in Peak-Zeiträumen des<br />
Callcenters – auch eine ganz entscheidende<br />
Rolle. Unsere Vermittlungszahlen<br />
im April konnten wir gegenüber dem<br />
Vergleichszeitraum von April 2014 um<br />
13,7 Prozent steigern.<br />
Dann hat Sie dieser große Sprung gar<br />
nicht überrascht?<br />
Doch, im ersten Moment schon, wenn<br />
man bedenkt, wie viele Wettbewerber<br />
sich in <strong>Berlin</strong> tummeln. Aber bei näherer<br />
Betrachtung ist das eigentlich ganz<br />
logisch. Wenn unsere Wettbewerber<br />
so viel Werbung für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
machen, profitiert der Stärkste am meisten<br />
davon – und das sind nun mal wir.<br />
Wie<br />
viel Prozent<br />
aller<br />
<strong>Taxi</strong>bestellungen<br />
kommen über<br />
Ihre Apps <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />
und taxi.eu?<br />
Im letzten Jahr waren es konstant<br />
fünf Prozent, mittlerweile hat es sich bei<br />
sechs Prozent eingependelt.<br />
Wenn <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> tatsächlich der<br />
Stärkste auf dem Markt ist und die<br />
Zahl der App-Besteller zunimmt, wäre<br />
es dann nicht zu überlegen, auch eine<br />
Rabattaktion zu starten?<br />
Das wäre nicht zu finanzieren. Rechnen wir<br />
das am Beispiel unserer Aprilzahlen durch:<br />
650 000 Vermittlungen, davon sechs Prozent<br />
per App, macht also 39 000 Fahrten.<br />
Bei einem geschätzten durchschnittlichen<br />
Tourenumsatz von 13 Euro würden wir<br />
also in einem halben Monat 19 500 Fahrten<br />
mit 6,50 Euro bezuschussen. Das wären<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />
12
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
Hermann Waldner hat in <strong>Berlin</strong><br />
eine <strong>Taxi</strong>zentrale aufgebaut,<br />
die mittlerweile zu den größten<br />
in ganz Europa zählt.<br />
Betrachten wir das Ganze einmal<br />
aus der Sicht des Unternehmers<br />
und seiner Fahrer. Sie bekommen<br />
aufgrund dieser Marketing-Aktion<br />
mehr Fahrten zum<br />
vollen <strong>Taxi</strong>tarif, erwirtschaften<br />
mehr Umsatz. Haben Sie<br />
Verständnis für die Fahrer,<br />
die dabei mitmachen?<br />
Gewerbepolitisch und strategisch<br />
habe ich kein Verständnis.<br />
Wenn ich mir aber anschaue, wie<br />
sehr die Betriebe in <strong>Berlin</strong> unter<br />
dem Mindestlohn leiden, kann<br />
ich es unter dem wirtschaftlichen<br />
Aspekt verstehen.<br />
120 900 Euro Kosten für eine zweiwöchige<br />
Marketingaktion.<br />
Das wäre für eine <strong>Taxi</strong>zentrale mit<br />
5 800 angeschlossenen <strong>Taxi</strong>s nicht zu<br />
stemmen?<br />
Es wäre nicht zu verantworten. Das ließe<br />
sich auf Dauer aus unserem Vermittlungsbetrieb<br />
schlicht und einfach nicht<br />
refinanzieren. Ich halte es aber auch<br />
grundsätzlich für falsch, so in einen<br />
Markt zu gehen, der im Moment mit den<br />
jetzigen Tarifen wirtschaftlich schwer zu<br />
kämpfen hat.<br />
Der Kunde<br />
gewinnt durch<br />
solche Rabattaktionen<br />
den Eindruck,<br />
dass <strong>Taxi</strong>fahren auch für<br />
weniger Geld möglich ist.<br />
Genau, das ist aber ein völlig falsches Signal,<br />
das darüber hinaus wettbewerbsverzerrend<br />
ist.<br />
Bleiben wir mal in der der Kundenperspektive.<br />
Lockt <strong>Taxi</strong>fahren für die<br />
Hälfte auch Kunden ins <strong>Taxi</strong>, die sonst<br />
nicht fahren würden?<br />
Davon bin ich überzeugt. Wir haben als<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe in den vergangenen Jahren<br />
ja selbst schon solche Preis-Anreize<br />
geschaffen. Man denke beispielsweise<br />
nur an den „Winketarif“, der eine kurze<br />
<strong>Taxi</strong>strecke zu einem Preis ermöglicht,<br />
der nur wenig über dem der öffentlichen<br />
Nahverkehrsanbieter liegt.<br />
»Uber und My<strong>Taxi</strong><br />
wollen bis zu<br />
30 Prozent vom<br />
Tourumsatz.«<br />
Worin liegt dann Ihrer Meinung<br />
nach die gewerbepolitische und<br />
strategische Gefahr?<br />
Da schließe ich mich ganz der Sichtweise<br />
von Michael Müller an, dem Präsidenten<br />
des Deutschen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverbands<br />
e. V. (BZP). Wenn man zu Beginn<br />
auf die Billig- und Fang-Provisionsangebote<br />
der Start-ups eingeht, schaufelt man<br />
sich sein eigenes Grab, indem man My<strong>Taxi</strong><br />
und Uber zu einem stärkeren Marktanteil<br />
verhilft. Später werden sie sich das<br />
Geld in Form von höheren Provisionen<br />
wiederholen.<br />
My<strong>Taxi</strong> bezeichnet dies als unwahre<br />
Unterstellung.<br />
Dann müssen wir uns doch nur an das<br />
Jahr 2014 erinnern, als man bis zu 30<br />
Prozent des Fahrtumsatzes haben wollte.<br />
Auch Uber versucht längst, in den<br />
Märkten, wo sie bereits einen großen<br />
Marktanteil erobert haben, 30 Prozent<br />
abzugreifen. Das wird der Weg sein, wenn<br />
man sich den Riesenkonzernen ausliefert.<br />
TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
13
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
MYTAXI VOR GERICHT<br />
GESTOPPT<br />
Die im Interview angesprochene<br />
Rabattaktion, den<br />
Kunden 50 Prozent des Fahrpreises<br />
zurückzuerstatten,<br />
wenn diese per My<strong>Taxi</strong>-App<br />
bestellen und mithilfe der<br />
Payment-Funktion bezahlen,<br />
wurde in Stuttgart vom Landgericht<br />
per einstweiliger Verfügung<br />
untersagt. Das Gericht<br />
stufte diese Geschäftspraxis<br />
als wettbewerbswidrig ein,<br />
da sie gegen das Personenbeförderungsgesetz<br />
verstoße.<br />
Eingereicht hatte die<br />
Verfügung die Stuttgarter<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale TAZ. Wenige<br />
Tage vorher hatte auch der<br />
Bundesverband BZP in einer<br />
Resolution den Daimler-<br />
Konzern aufgefordert, „die<br />
bisher verfolgte Marktstrategie<br />
des Tochterunternehmens<br />
My<strong>Taxi</strong> zu überdenken und<br />
zukünftig auf einen finanziellen<br />
Verdrängungswettbewerb<br />
zulasten der <strong>Taxi</strong>zentralen,<br />
wie z. B. Rabattaktionen auf<br />
reguläre <strong>Taxi</strong>tarife, zu verzichten“.<br />
Der My<strong>Taxi</strong>-Pressesprecher wehrt sich<br />
gegen solche Vorwürfe. Die Aktion diene<br />
nur dazu, den Kunden das Mobile Payment<br />
schmackhaft zu machen.<br />
Er kann und darf ja nichts anderes sagen.<br />
Das sind übliche Marktstrategien, um sich<br />
auf sehr aggressive Weise Marktanteile zu<br />
holen.<br />
Mobile Payment gibt es seit Kurzem<br />
auch bei <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>. Warum erst so spät?<br />
Wir greifen im <strong>Taxi</strong>gewerbe auf Dienstleister<br />
zurück, die nicht mit Millionen an<br />
Investitionsgeldern ausgestattet sind. Das<br />
lässt sich mit den Summen, mit denen<br />
Start-ups zur Entwicklung ihrer Apps<br />
unterstützt werden, nicht vergleichen.<br />
Natürlich hätte ich am liebsten schon<br />
2010, als die ersten <strong>Taxi</strong>-Apps entwickelt<br />
wurden, eine solche Funktion gehabt, aber<br />
es war für eine Branche, die aus dem Mittelstand<br />
kommt, früher nicht möglich.<br />
Wie wird das Mobile Payment von <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Berlin</strong> und taxi.eu angenommen?<br />
Sehr gut. Etwa 8 000 <strong>Berlin</strong>er Kunden<br />
haben sich in den ersten Wochen registriert<br />
und haben auch mindestens schon<br />
einmal bargeldlos bezahlt.<br />
Sowohl bei der App-Entwicklung als<br />
auch bei den Zusatzmodulen wie beispielsweise<br />
der Payment-Funktion<br />
kommt die Entwicklung vom Anbieter<br />
FMS/Austrosoft. Dadurch ist es für den<br />
Kunden möglich, mit einer <strong>Taxi</strong>-<strong>Berlin</strong>-<br />
App auch in anderen Städten <strong>Taxi</strong>s zu<br />
bestellen. Trotzdem haben Sie 2011<br />
zusätzlich die Bestell-App taxi.eu eingeführt.<br />
Warum?<br />
Uns wurde schon sehr früh klar, dass es<br />
nicht unser Ziel sein kann, dem Kunden<br />
mühsam zu vermitteln, dass er mit einer<br />
App, die <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> heißt, auch in so vielen<br />
anderen Städten und Ländern ein <strong>Taxi</strong><br />
bestellen kann. Also haben wir uns für<br />
eine Bezeichnung entschieden, die diese<br />
Bestellvielfalt bereits im Namen transportiert.<br />
Also eine App für Europa, die inzwischen<br />
aber auch schon über die Ränder<br />
Europas hinauswächst.<br />
2011 bei der Namensfindung war noch<br />
nicht unbedingt die Perspektive gegeben,<br />
dass wir im Laufe der Zeit auch außerhalb<br />
Europas vermitteln würden. Heute scheint<br />
das allerdings machbar …<br />
… mit den kürzlich angekündigten<br />
Starts in Istanbul, Athen und Belgrad …<br />
… die alle noch im Mai über die Bühne<br />
gehen sollen.<br />
Was hat der <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrer davon,<br />
wenn seine Fahrgäste mit der gleichen<br />
App auch in Belgrad bestellen können?<br />
Man muss das langfristig sehen. Lassen<br />
Sie es mich mal mit den Leihwagen vergleichen.<br />
Was ist aus den kleinen, nied<br />
FOTO: taxi.eu / <strong>Taxi</strong> 40100<br />
14
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
EINE SAUBERE KAMPAGNE<br />
Während des Eurovision Song<br />
Contests (ESC) in Wien Ende Mai<br />
ist taxi.eu Event Supplier des<br />
Großereignisses gewesen Das App-<br />
Logo war auf 126 umweltfreundlichen<br />
Hybrid- und Elektrotaxis der<br />
Wiener <strong>Taxi</strong>zentrale 40100 zu<br />
sehen, die extra für die Veranstaltung<br />
mit dem ESC-Branding<br />
beklebt worden waren. Die Modelle<br />
wurden hauptsächlich vom<br />
österreichischen Fernsehen ORF<br />
zur Beförderung der Delegierten,<br />
Journalisten und Gäste eingesetzt.<br />
Die Bestellungen liefen über die<br />
europaweite <strong>Taxi</strong>-Bestell-App taxi.<br />
eu, deren operativer Partner in<br />
Wien <strong>Taxi</strong> 40100 ist. Der ORF hatte<br />
in taxi.eu und 40100 den richtigen<br />
Partner gefunden, um eine<br />
attraktive und umweltfreundliche<br />
Ergänzung zum öffentlichen<br />
Verkehr anbieten zu können.<br />
lichen Autovermietern geworden, die<br />
regional tätig waren? Fast jede Kleinstadt<br />
hatte ihren eigenen Autovermieter. Heute<br />
sind diese Namen völlig verschwunden<br />
und der Markt wird von Avis, Sixt oder<br />
Europcar usw. dominiert.<br />
Den <strong>Taxi</strong>marken wird es also genauso<br />
gehen?<br />
Das ist meine feste Überzeugung, weil<br />
eine jederzeitige überregionale Bestellung<br />
mit einer Vermittlungsplattform<br />
technisch längst möglich ist. In sieben bis<br />
acht Jahren wird der Kunde die regionalen<br />
<strong>Taxi</strong>marken kaum noch kennen.<br />
Weil nicht mehr die Telefonnummer<br />
zählt, sondern nur noch der Knopfdruck<br />
auf das Smartphone?<br />
Vielleicht werden in acht Jahren schon 30<br />
Prozent unserer Bestellungen über die App<br />
abgewickelt. Der Kunde lädt dann nur noch<br />
die Marken herunter, die in den App-Rankings<br />
ganz oben stehen. Und das werden<br />
die mit den großen und überregionalen<br />
Namen sein. Deswegen hat jeder <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
und -fahrer, der ein bisschen<br />
länger als nur die nächsten zwei Jahre vorausdenkt,<br />
mit taxi.eu eine Zukunft.<br />
Zu welchem Preis?<br />
Auf jeden Fall werden unsere Teilnehmer<br />
mit einer Marke zusammenarbeiten, die<br />
ihnen nicht mit Umsatzprovisionen von 20<br />
bis 30 Prozent das vorletzte Hemd auszieht.<br />
taxi.eu zählt mittlerweile zu den Gründungsmitgliedern<br />
des Global IRU <strong>Taxi</strong><br />
Service Quality Network (GTN). Was<br />
bedeutet das?<br />
Dieses Netzwerk ist eine Stärkung der<br />
gewerbenahen Apps, von denen ja nur<br />
wenige überregional agieren. Neben taxi.eu<br />
beispielsweise auch eCab oder innerhalb<br />
Deutschlands <strong>Taxi</strong> Deutschland.<br />
Aus Australien, Amerika und Russland<br />
sind mittlerweile weitere, regional agierende<br />
Appanbieter dem GTN beigetreten.<br />
Es ist wichtig, dass auch diese Apps aufgenommen<br />
werden und so von dem globalen<br />
Netzwerk profitieren.<br />
Seit Januar gibt es eine enge Zusammenarbeit<br />
mit der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
in München. Auch hier stellt sich<br />
die Frage: Was nutzt das dem <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer?<br />
Er profitiert davon, dass wir uns bei den<br />
Auftragsspitzen gegenseitig aushelfen.<br />
Wenn in <strong>Berlin</strong> beispielsweise ein Unwetter<br />
die Nachfrage nach <strong>Taxi</strong>s verstärkt,<br />
gehen die Kollegen von IsarFunk in die<br />
Leitung und nehmen unsere Bestellungen<br />
mit auf. Umgekehrt läuft es natürlich<br />
genauso. Jede Zentrale spart auf diese<br />
Weise Geld, weil man insgesamt weniger<br />
Personal braucht, um die Auftragsspitzen<br />
zu bedienen, die oftmals in den beiden<br />
Städten nicht identisch sind.<br />
Ist <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> durch diese Kooperation<br />
die größte <strong>Taxi</strong>zentrale in Deutschland?<br />
Sie gehört zumindest zu den zwei stärksten<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen in Deutschland. Trotzdem<br />
ist das noch nicht genug. Wenn es<br />
nach mir ginge, müssten sich alle <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
zu einem großen Vermittlungskonzern<br />
zusammenschließen und sich so<br />
den Herausforderungen der Zukunft stellen.<br />
Die Vision von der einen, großen <strong>Taxi</strong>zentrale?<br />
Wir müssten eigentlich wie große Konzerne<br />
agieren, uns rationalisieren und so<br />
effektiv arbeiten, dass wir mit dem eingesparten<br />
Geld genau das so dringend<br />
nötige Marketing finanzieren können, das<br />
im Moment keiner bezahlen kann. Damit<br />
My<strong>Taxi</strong> und Uber uns den Spaß an unserer<br />
Arbeit nicht nehmen können.<br />
Womit wir wieder bei unserer eingangs<br />
gestellten Frage wären. Sie gehen davon<br />
aus, dass es in zehn Jahren immer<br />
noch Spaß machen wird?<br />
Ja.<br />
Herzlichen Dank für das Interview.<br />
TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
15
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
KARTENAKZEPTANZ<br />
OHNE LEASINGGEBÜHREN<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> bietet allen Funk-Teilnehmern ein<br />
Bluetooth-Kartenlesegerät mit Thermodrucker an.<br />
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
Firmensitz<br />
Persiusstr. 7, 10245 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 (0)30 / 690 27 20<br />
Telefax: +49 (0)30 / 690 27 19<br />
E-Mail: info@taxi-berlin.de<br />
www.taxi-berlin.de<br />
Öffnungszeiten Kundencenter<br />
Mo. bis Fr. 10.00 bis 17.30 Uhr<br />
<strong>Taxi</strong>bestellung<br />
Telefon: +49 (0)30 / 20 20 20<br />
www.taxi-berlin.de<br />
<strong>Taxi</strong>-<strong>Berlin</strong>-App (im App-Store<br />
und im Google Play Store)<br />
Kursanmeldung<br />
VIP-Quality-<strong>Taxi</strong>-Service-Kurs<br />
und Funkkurse<br />
Kontakt:<br />
Telefon: +49 (0)30 / 202 02 11 00<br />
E-Mail: info@taxi-berlin.de<br />
Funkkurse: kurse.taxi-berlin.de<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> International<br />
Telefon: +49 (0)30 / 202 02 12 20<br />
Seit dem 8. Mai müssen aufgrund einer<br />
gesetzlichen Verordnung in <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>s<br />
mindestens drei „im Geschäftsverkehr<br />
übliche“ Kreditkarten akzeptiert werden.<br />
Glaubt man einigen Medienberichten, verlief<br />
der Start etwas holprig. Einige Kollegen<br />
wollten oder konnten auch nach dem<br />
8. Mai noch keine bargeldlose Bezahlung<br />
durchführen. Am Verwaltungsgericht <strong>Berlin</strong><br />
wurde kurz nach Inkrafttreten ein Eilantrag<br />
gegen die Verordnung eingereicht.<br />
Die Klägerin, eine <strong>Taxi</strong>fahrerin, argumentierte,<br />
die Neuerung belaste sie mit unzumutbaren<br />
Kosten. Wann über den Eil antrag<br />
entschieden wird, stand bei Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe noch nicht fest.<br />
Die hohen Kosten sind das Hauptargument<br />
der Kritiker. Sowohl die Anschaffung<br />
entsprechender Terminals sei sehr<br />
teuer als auch die Leasing gebühren, die<br />
man monatlich zu entrichten habe. Um die<br />
davon betroffenen <strong>Taxi</strong>betriebe finanziell<br />
zu entlasten, bietet <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> seinen<br />
Funkteilnehmern ein Bluetooth-Kartenlesegerät<br />
mit Thermodrucker und<br />
Anschlusskabel an, mit dem EC-Karten,<br />
Kundenkarten, E-Coupons und Kreditkarten<br />
gelesen werden können. Die<br />
Abrechnung inklusive laut Vertragsbedingungen<br />
definierten Ausfallrisiko erfolgt<br />
über <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Sowohl das Terminal als auch der Thermodrucker<br />
sind wartungsfrei und werden<br />
beim Kauf des Geräts kostenfrei programmiert.<br />
Das Bluetooth-Kartenlesegerät mit<br />
Thermodrucker ist jederzeit einsatzbereit,<br />
benötigt aufgrund einer direkten Stromversorgung<br />
keinen Akku und verfügt über<br />
eine direkte Verbindung zur Fahrer-App.<br />
Es ist keine gesonderte SIM-Karte notwendig.<br />
Der Belegdrucker eignet sich für das<br />
taxi.eu-Payment/MPAY, EC- und Kreditkarten<br />
und für Kundenbelege. Auch der<br />
Ausdruck des Fahrerbelegs für den Ta gesabschluss<br />
ist möglich.<br />
Der Bluetooth-Kartenleser mit Thermodrucker<br />
DPT 200 ist ein Exklusiv-Angebot<br />
von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> (solange der Vorrat reicht)<br />
und kostet inklusive Anschlusskabel<br />
99 Euro netto. Es fallen keine Leasinggebühren<br />
an.<br />
Dieses Kartenlesegerät kostet<br />
einmalig 99 Euro netto und keine<br />
monatlichen Leasinggebühren.<br />
Geschäftsführung<br />
Hermann Waldner<br />
Handelsregister: HRB 108569B<br />
Amtsgericht Charlottenburg<br />
Steuernummer: 37/212/21313<br />
USt-IdNr.: DE255785698<br />
Pressekontakt: Hermann Waldner<br />
E-Mail: presse@taxi-berlin.de<br />
Presserechtlich verantw. für die<br />
Seiten der <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> TZB GmbH:<br />
Hermann Waldner<br />
KUNDENLOB AN TAXI BERLIN<br />
Ein herzliches Dankeschön von unserer Seite geht an den Fahrer des <strong>Taxi</strong>s<br />
B-TA 1837, der am 17. April morgens um 6.20 Uhr einen Fahrgast von der<br />
Oranienburger Straße zum Hauptbahnhof gefahren hat. Er war dabei so<br />
„unheimlich freundlich und zuvorkommend“, dass der Fahrgast sich bei uns<br />
mit einem Leserbrief „für den schönen Moment an diesem Morgen“ ausdrücklich<br />
bedankt hat. Auch die „überaus freundlichen Kollegen im Callcenter“<br />
wurden gelobt sowie unser SMS-Service, über den wir unsere Fahrgäste<br />
kurz vor dem Eintreffen über die Ankunft des Fahrers informieren. Vielen<br />
Dank für euren erstklassigen Service!<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />
16
TAXI BERLIN TZB GMBH<br />
TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
17
TAXI DEUTSCHLAND BERLIN E. V.<br />
Nicht immer läuft<br />
alles so korrekt wie<br />
auf diesem Foto.<br />
„Klauer“ haben<br />
in Tegel nichts zu<br />
suchen!<br />
TAXI DEUTSCHLAND<br />
Vorsitzender: Ertan Ucar<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Ahmad Vahdati<br />
Schatzmeisterin: Irene Jaxtheimer<br />
Schriftführerin: Irene Jaxtheimer<br />
(kommissarisch)<br />
Beisitzer: Yasar Öge<br />
Ehrenvorstandsmitglied: Rainer Stäck<br />
Geschäftsstelle<br />
Persiusstr. 7, 10245 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 (0)30 / 20 20 21 31-0<br />
Telefax: +49 (0)30 / 20 20 21 31-1<br />
www.taxideutschland.eu<br />
berlin@taxideutschland.eu<br />
www.facebook.com/taxi.deutschland.eu<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo. bis Mi. 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Do. 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Fr. geschlossen<br />
Beratung durch den Vorstand<br />
Do. 13.00 bis 15.00 Uhr<br />
oder nach telefonischer Absprache<br />
Rechtsberatung<br />
Do. 15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Verbandsarzt<br />
Terminvereinbarung:<br />
Telefon: +49 (0)30 / 786 64 00<br />
GEGEN „KLAUER“<br />
AM FLUGHAFEN<br />
Ende April starteten Mitglieder des TD eine<br />
Aktion gegen die unberechtigte Aufstellung<br />
mancher Kollegen am Flughafen.<br />
Die Aktion war durchaus erfolgreich, doch<br />
um gegen diese schwarzen Schafe wirksam<br />
vorgehen zu können, braucht der Verband<br />
unbedingt mehr Unterstützung von<br />
den Kollegen. Das ist bisher viel zu wenig!<br />
Das schwache Interesse zeigte sich<br />
bereits, als der Verband <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
(TD) seine Mitglieder zu einer<br />
Vorab information in die Geschäftsräume<br />
in der Persiusstraße einlud. Es kamen<br />
leider nur vier Personen: Ilyas Korkut,<br />
Hüseyin Göl, Erkan Özmen und Metin<br />
Numanoglu. Der Kaffee hätte für deutlich<br />
mehr Aktivisten gereicht.<br />
Trotzdem ließen sich die Beteiligten<br />
nicht entmutigen und bildeten ein<br />
Service team, das am 29. April um 10 Uhr<br />
in den Terminals A und E eine Offensive<br />
gegen die „Fahrgast-Klauer“ startete. Es<br />
ging darum, Präsenz zu zeigen, die<br />
Klauer anzusprechen und sie aufzufordern,<br />
den Platz wieder zu verlassen.<br />
Immer wieder versuchten der TD-Vorstand<br />
und die aktiven Mitglieder, wartende<br />
Kollegen von der Palette dazu zu<br />
überreden, nach oben zu kommen und<br />
sich an der Aktion ebenfalls zu beteiligen.<br />
Doch leider war auch hier die Resonanz<br />
äußerst gering.<br />
Vielleicht haben viele auch den Glauben<br />
an den Erfolg einer solchen Aktion verloren<br />
oder auch einfach nur keine Lust, sich von<br />
den „Kollegen“ auch noch bedrohen zu lassen.<br />
Bemerkungen wie „Ich mache dich<br />
fertig“ oder „Schreib doch eine Meldung,<br />
die benutze ich dann als Klopapier“ waren<br />
von den Klauern öfter zu hören.<br />
Trotzdem war die Aktion ein Erfolg,<br />
denn viele der Klauer haben sich während<br />
unserer Anwesenheit dann doch<br />
ordentlich in die Warteschlange in der<br />
Palette eingereiht. Also bringt es tatsächlich<br />
etwas, wenn man nicht passiv und<br />
desorientiert ist.<br />
Selbstverständlich wird <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
parallel zu diesen Aktionen auch<br />
wei terhin Gespräche mit der Flughafengesellschaft<br />
und dem eigentlich zuständigen<br />
Kontrolldienst APCOA führen. <br />
<br />
Bankverbindung<br />
<strong>Berlin</strong>er Volksbank<br />
BLZ 100 900 00<br />
Konto-Nr. 7347788001<br />
Amtsgericht Charlottenburg (<strong>Berlin</strong>)<br />
Vereinsregister-Nr. 246002Nz<br />
<strong>Berlin</strong> Finanzamt für Körperschaften I<br />
Steuernr. 27/620/57670<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Ertan Ucar<br />
Redaktion: Hayrettin Şimşek<br />
UBER-FAHRER IM EIGENEN VERBAND<br />
Während der Mitgliederversammlung von <strong>Taxi</strong> Deutschland (TD) am<br />
27. April <strong>2015</strong> in Schönefeld äußerten einige Mitglieder ihren Unmut über<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe, die für Uber fahren. Ein Unternehmen, das es sich zum<br />
Ziel gesetzt hat, das <strong>Taxi</strong>gewerbe zu vernichten, sollte von <strong>Taxi</strong>betrieben<br />
nicht gefördert werden. Dies ist auch die offizielle Meinung von TD,<br />
weshalb der Verband die Uber-Zusammenarbeit einzelner Mitgliedsbetriebe<br />
missbilligt. Ein Verbandsausschluss ist allerdings aus rechtlichen Gründen<br />
nicht möglich.<br />
FOTO: Paul Zinken / picture alliance<br />
18
TAXI VERBAND BERLIN BRANDENBURG E. V.<br />
Die TVB-Mitglieder<br />
trafen sich im „Oval<br />
Office“ bei Mercedes<br />
am Salzufer.<br />
TAXI VERBAND BERLIN<br />
BRANDENBURG E. V.<br />
„WANN KOMMT ENDLICH<br />
DER NEUE TARIF?“<br />
Dies war eine der Fragen bei der ersten<br />
TVB-Versammlung nach dem Umzug<br />
in die Franklinstraße.<br />
Ort des Treffens war das „Oval Office“ in<br />
der Mercedes-Welt am Salzufer. Der Vorsitzende<br />
Detlev Freutel konnte erfreut<br />
berichten: „Die Verkündung des neuen<br />
<strong>Berlin</strong>er Tarifs im Verordnungsblatt kommt<br />
vermutlich Anfang <strong>Juni</strong>.“ Der TVB habe<br />
sich hier ebenso mit seinem Vorschlag<br />
durchsetzen können wie bei der Kreditkartenakzeptanz<br />
für alle <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>s.<br />
Der neue Tarif bringt einen Anstieg von<br />
ca. 14 % (erste sieben km je 2 Euro (bislang<br />
1,79), ab dem achten km 1,50 Euro (1,28)).<br />
Detlev Freutel informierte nochmals zu<br />
Mindest lohn, der Rechtsverordnung hierzu<br />
sowie zur Handhabung von Verfügungs-,<br />
Arbeits- und Pausenzeiten. „Taxameterlösungen<br />
zur Erfassung der Arbeitszeit lehnen<br />
wir weiterhin ab“, so der TVB- Vorsitzende.<br />
KLEIN, ABER FEIN!<br />
Einige Mitglieder wussten von ersten Kontrollen<br />
durch Zoll und LaBO zu berichten.<br />
Boto Töpfer und Detlev Freutel informierten<br />
auch über Überlegungen zum<br />
Flughafen Tegel, „wo wir durch schlechten<br />
Service und mangelnde Organisation Fahrgäste<br />
verlieren“, so Freutel. Unter Zustimmung<br />
der Mitglieder ergänzte Töpfer: „Wir<br />
wollen Tegel für das <strong>Taxi</strong>gewerbe zurückerobern.<br />
Apcoa funktioniert nicht.“ Der<br />
TVB befinde sich bereits in Gesprächen<br />
mit den zuständigen Stellen und werde die<br />
„verantwortungsvollen Teile des Gewerbes<br />
auffordern, mitzumachen“. Zudem gab es<br />
Berichte vom erweiterten BZP-Treffen in<br />
Bad Homburg, von neuen Ideen zur Patientenbeförderung<br />
und vom Ordnungsdienst<br />
für die Messe.<br />
ACHTUNG: NEUE ANSCHRIFT!<br />
Seit Jahresbeginn finden Sie uns hier:<br />
Franklinstr. 18, 10587 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 (0)30 / 24 33 54 08<br />
Telefax: +49 (0)30 / 86 09 07 70<br />
E-Mail: taxiverband@t-online.de<br />
www.taxiverband-berlin.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo. und Di. 11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Mi. geschlossen<br />
Do. 12.00 bis 17.00 Uhr<br />
Fr. 16.00 bis 19.30 Uhr<br />
Geschäftsstelle und Sekretariat<br />
Tanja Skorniakow<br />
Vorstand<br />
Vorsitzender: Detlev Freutel<br />
Stellvertr. Vorsitzender: Boto Töpfer<br />
Schatzmeister: Reinhard Ehringfeld<br />
Schriftführer und Betreuung Mitglieder<br />
Brandenburg: Karl-Heinz Kirle<br />
Beisitzer: Jürgen Dumke, Farrokh<br />
Aleguilany, Christian Mach<br />
Vorstandsberatung für Mitglieder<br />
Do. 14.00 bis 17.00 Uhr,<br />
Di. nach telefonischer Absprache<br />
Rechtsberatung<br />
Do. 16.00 bis 17.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Beratung durch die Anwaltskanzlei<br />
Christoph Wuttke<br />
FOTO: Jochen Liedtke<br />
Bei Dunkelheit ist das Verbandslogo gut<br />
zu sehen in der Franklinstraße 18, seit Jahresbeginn<br />
Heimat des TVB. „Klein, aber<br />
fein“, dieses Motto darf getrost gelten<br />
für die neuen Geschäftsräume, die<br />
ehrenamtlich hergerichtet worden sind<br />
und bereits beim Blick durch das Schaufenster<br />
einladend wirken. Schauen Sie<br />
doch mal vorbei! <br />
jl<br />
Seminarangebot im TVB<br />
Der Verband bietet zahlreiche<br />
Seminare, etwa in Sach- und Fachkunde<br />
und für angehende Stadtführer.<br />
Informationen dazu in Kürze<br />
wieder auf der Homepage des TVB.<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Detlev Freutel<br />
Redaktion: Jochen Liedtke (jl)<br />
TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
19
BERLIN NEWS<br />
Hermann Waldner, Thomas Grätz und<br />
Michael Müller (v. r. n. l.) bei der<br />
Scheckübergabe an Mehmet K. (2. v. l.).<br />
VERSTÄRKUNG BEI DER<br />
VIP-TAXI-SCHULUNG<br />
Holger Pätzeldt verstärkt ab sofort das<br />
Referententeam der VIP-Schulungen<br />
von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> in der Persiusstraße.<br />
Als Chorleiter und Anbieter diverser<br />
Workshops verfügt er über die nötige<br />
Schulungserfahrung. Dazu kommt das<br />
Fachwissen aus dem <strong>Taxi</strong>bereich, da<br />
Herr Pätzeldt bereits 1975 den<br />
P-Schein gemacht hat und seit 1982<br />
30 Jahre lang als <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
tätig und acht Jahre Mitglied der Vollversammlung der<br />
IHK zu <strong>Berlin</strong> gewesen ist. In diese Zeit fällt auch sein Engagement<br />
für die <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>vereinigung BTV, deren Vorsitzender<br />
er in den 90er-Jahren war.<br />
Als Referent möchte Pätzeldt die Kurs inhalte der VIP-Schulung<br />
um den einen oder anderen Aspekt bereichern: „Ein<br />
Thema, welches mir persönlich am Herzen liegt, ist die Verbesserung<br />
der Erste-Hilfe-Ausbildung von <strong>Taxi</strong>fahrern. <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer sollen fit sein, Sofortmaßnahmen in kritischen<br />
Situationen anzuwenden. Wichtig finde ich es auch, dass jeder<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer neue Situationen gut bewältigen kann. Im <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
treffen wir ständig auf neue Menschen, da ist es<br />
besonders entscheidend, angemessen auf schwierige Situationen<br />
zu reagieren und ein Eskalieren zu vermeiden.“<br />
Die VIP-Kurse von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> sind eine Weiterbildungsmaßnahme<br />
für <strong>Taxi</strong>fahrer, um die Dienstleistungsqualität des<br />
<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbes in Zeiten wachsender Konkurrenz durch<br />
Uber, My<strong>Taxi</strong> und Co weiter zu steigern. Die Anmeldung zu den<br />
Kursen ist über <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> telefonisch unter 690 27 20 möglich<br />
oder per E-Mail an: unternehmerbetreuung@taxi-berlin.de. jh<br />
SICHERES FAHREN<br />
FÜR 24 TAXIFAHRER<br />
Auch dieses Jahr werden <strong>Taxi</strong> Deutschland <strong>Berlin</strong> e. V., die<br />
Innung des <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbes, die <strong>Taxi</strong>Funk <strong>Berlin</strong> TZB<br />
GmbH sowie die WBT Wirtschaftsgenossenschaft <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong> besitzer eG wieder ein Fahrsicherheitstraining in Oranienburg-Lehnitz<br />
durchführen. Teilnehmen am 29. August <strong>2015</strong><br />
können bis zu 24 <strong>Taxi</strong>fahrer. Die Kosten belaufen sich auf<br />
101,70 Euro, von denen 50 Euro die Berufsgenossenschaft<br />
übernimmt.<br />
Erstmals können in diesem Jahr zusätzlich bis zu zwölf Kollegen<br />
mit ihrem eigenen Motorrad am Training teilnehmen.<br />
„Egal, ob in Ihrer Freizeit oder auf dem Arbeitsweg – Ihre Sicherheit<br />
ist wichtig“, schreibt Leszek Nadolski, Vorsitzender der<br />
Innung, in seiner Einladung. Bei ihm oder auch in den Geschäftsstellen<br />
der anderen drei oben erwähnten Verbände bzw. Zentralen<br />
können sich interessierte <strong>Taxi</strong>fahrer anmelden. jh<br />
TAXISTIFTUNG HILFT<br />
BERLINER ÜBERFALL-<br />
OPFER<br />
Mehmet K. wird diese Schicht im Oktober nie mehr vergessen<br />
können. Ein äußerst brutaler Fahrgast hatte den <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
in der Osloer Straße überfallen und ihn mit einem Messer<br />
so schwer an der Hand verletzt, dass der linke Ringfinger<br />
dauerhaft geschädigt bleiben wird. Das Messer hatte den Nerv<br />
völlig zertrennt. Mehmet K. hatte wochenlang nicht arbeiten<br />
können, und auch heute fährt noch immer die Angst mit. Um<br />
wenigstens die finanziellen Folgen des Überfalls ein wenig<br />
aufzufangen, half nun die <strong>Taxi</strong>stiftung Deutschland. Den<br />
Scheck überreichten der BZP-Präsident Michael Müller und<br />
Geschäftsführer Thomas Grätz in ihrer Funktion als Vorstände<br />
der TAXIStiftung Deutschland. Auch Hermann Waldner,<br />
Geschäftsführer von <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>, war erschienen.<br />
Die TAXIstiftung Deutschland unterstützt <strong>Taxi</strong>fahrer und<br />
deren Angehörige, die Opfer von brutalen <strong>Taxi</strong>überfällen oder<br />
gar Morden geworden sind. Die Kontaktaufnahme ist über die<br />
Verbände und Zentralen möglich. <br />
jh<br />
GEWALTFREIES FAHREN<br />
AUF 40 TAXIS<br />
Dank des kostenlosen Engagements von 40 <strong>Taxi</strong>kollegen konnte<br />
sich das <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbe an der Aktion „Gewalt fährt<br />
nicht mit“ beteiligen. Besagte Unternehmer hatten die Türen<br />
ihrer <strong>Taxi</strong>s als kostenlose Werbeflächen zur Verfügung gestellt.<br />
Die Aktion ist ein Demonstrationszug verschiedener Motorradfahrer,<br />
zu denen auch einige <strong>Taxi</strong>kollegen zählen. Insgesamt<br />
2800 Motorräder bildeten am 9. Mai eine rund zehn Kilometer<br />
lange Kolonne, die sich von der Alboinstraße in Richtung Innenstadt<br />
in Bewegung setzte. Das Ziel der Demonstration war es,<br />
aufzuzeigen, dass die <strong>Berlin</strong>er Motorradfahrer Gewalt und<br />
Intole ranz in ihrer Stadt nicht akzeptieren, sondern für ein<br />
friedliches Miteinander, für Zivilcourage und Toleranz einstehen.<br />
Unterstützt wurde die Aktion nicht nur vom <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />
sondern auch vom regionalen Radiosender Star FM,<br />
der im Zuge seiner Bericht erstattung unter anderem auch den<br />
Innungsvorsitzenden Leszek Nadolski interviewte. jh<br />
Zeichen für<br />
ein gewaltfreies<br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
FOTOS: BZP, Innung des <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbes e. V.<br />
20
ANTRIEB<br />
ELEKTRO-TAXI – SCHON<br />
BEREIT FÜR DEN ALLTAG?<br />
Taxler fahren nicht in die Arbeit. Fahren ist ihre Arbeit.<br />
Reicht eine Akkuladung für eine komplette <strong>Taxi</strong>schicht?<br />
FOTO: Frank Achim Schmidt<br />
Das war auch für mich die spannendste<br />
Frage, als ich im <strong>Juni</strong><br />
2014 im Rahmen des Projekts<br />
„E-Plan München“ einen Nissan Leaf als<br />
Testfahrzeug übernommen habe. Zehn<br />
Monate lang habe ich das Elektroauto im<br />
regulären <strong>Taxi</strong>betrieb bewegt, allerdings<br />
im Wechsel mit meinem eigenen Wagen,<br />
einem Verbrenner.<br />
Und das ist schon ein Hinweis auf die<br />
Antwort: Nein, in der Regel reicht eine<br />
Akkuladung nicht für eine ganze Schicht,<br />
wenn man nicht gerade in einem Tesla<br />
unterwegs ist. Es gibt keine pauschale Antwort<br />
auf die Frage, wie viele Kilometer weit<br />
man zum Beispiel mit den 24 Kilowattstunden<br />
kommt, die der Energiespeicher des<br />
Nissan fasst. Bei mir waren es im Alltagsstadtverkehr<br />
bei mildem, trockenem Wetter,<br />
das heißt: ohne Klimaanlage, 150 bis<br />
160 Kilometer. Bei Kälte, starker Hitze oder<br />
Dauerregen hat die Klimaanlage so viel<br />
Energie gefressen, dass 90 bis 100 Kilometer<br />
das höchste der Gefühle waren. Ein<br />
anderer wichtiger Faktor ist die Geschwindigkeit:<br />
Auf der Autobahn schmilzt die<br />
Restreichweite wie Butter in der Sonne.<br />
Aber Akkureichweite bedeutet ja nicht<br />
automatisch Tagesreichweite. Entscheidend<br />
ist, wie effizient es dem Fahrer<br />
gelingt, die häufigen Standzeiten, die es in<br />
jeder <strong>Taxi</strong>schicht gibt, zum Nachladen zu<br />
nutzen. Im Rahmen des Projekts war ich<br />
da eingeschränkt, weil ich aus methodischen<br />
Gründen nur fünf bestimmte Ladestationen<br />
benutzen durfte. Mit der<br />
stadtweiten Ladeinfrastruktur aber, die es<br />
jetzt schon gibt, und erst recht mit der, die<br />
in nächster Zeit neu entstehen wird, eröffnen<br />
sich viel bessere Perspektiven. An<br />
einer einfachen Lade station lassen sich in<br />
einer Stunde etwa 30 zusätzliche Kilometer<br />
gewinnen, an den noch seltenen Schnellladestationen<br />
dauert es sogar nur eine<br />
halbe Stunde, den Akku wieder bis 80 Prozent<br />
zu füllen.<br />
Wenn ich zwei Wünsche frei hätte,<br />
ginge einer an die Industrie: Baut Akkus<br />
mit größerer Kapazität! Tesla hat bewiesen,<br />
dass es geht. Die Stadtpolitiker würde ich<br />
bitten: Errichtet und fördert eine flächendeckende<br />
Ladeinfrastruktur! Wenn beide<br />
Der Münchner Unternehmer und <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redakteur Robert Biegert testete im vergangenen<br />
Jahr zehn Monate lang einen Nissan Leaf im Rahmen des Projekts „E-Plan München“.<br />
Wünsche in Erfüllung gegangen sind,<br />
spricht nichts mehr gegen die Alltagstauglichkeit<br />
von Elektro-<strong>Taxi</strong>s.<br />
EIN GEDANKENEXPERIMENT<br />
Stellen wir uns mal vor, Elektromotoren<br />
wären schon seit Jahrzehnten der Standardantrieb<br />
für Autos und jetzt käme<br />
jemand auf die Idee, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren<br />
auszurüsten. Was<br />
wären die Gegenargumente? Zum Beispiel:<br />
Es ist doch eine dumme Idee, einen<br />
wertvollen und endlichen Rohstoff wie<br />
Erdöl mit großem Aufwand zu raffinieren<br />
und ihn dann in Motoren zu verbrennen,<br />
wenn dabei klimaschädliche und gesundheitsgefährdende<br />
Abgase entstehen. Der<br />
Wirkungsgrad dieser neumodischen Verbrennungsmotoren<br />
ist nicht einmal halb<br />
so hoch wie der von Elektromotoren.<br />
Autos mit Verbrennungsmotoren<br />
bräuchten im Vergleich zu unseren<br />
wartungs armen Elektroautos viele Teile<br />
und Stoffe, die Geld kosten und gewartet<br />
beziehungsweise ausgetauscht werden<br />
müssen.<br />
Oder – um es in den Worten von Kaiser<br />
Wilhelm II. zu sagen: „Ich glaube an das<br />
Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende<br />
Erscheinung.“ <br />
rb<br />
TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
21
UNSER SCHLUSSWORT<br />
„2.222 TAGE <br />
OHNE ANGST“<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer Hayrettin Şimşek reist<br />
auch in dieser Ausgabe wieder in die Zukunft.<br />
Er träumt von einem perfekten <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
Wir schreiben das Jahr 2024. In<br />
wenigen Tagen werden die<br />
Olympischen Spiele eröffnet<br />
werden. Leider nicht in <strong>Berlin</strong>, denn meine<br />
Hauptstadt hatte sich im Jahr <strong>2015</strong> vergeblich<br />
beworben. Am Kiosk sticht mir eine<br />
Schlagzeile ins Auge: „2.222 Tage ohne<br />
Angst. Der letzte Überfall auf einen <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
liegt schon mehr als sechs Jahre<br />
zurück.“ Was für eine tolle Nachricht,<br />
denke ich mir und bedanke mich bei all<br />
den Datenschützern, die im Jahr 2017 endlich<br />
den Einsatz von Überwachungskameras<br />
erlaubt haben. Im Zeitungs bericht<br />
wird ein frustrierter Ex-Knacki zitiert:<br />
„Taxenüberfälle lohnen sich einfach nicht<br />
mehr, seit in <strong>Berlin</strong> jedes <strong>Taxi</strong> Kreditkarten<br />
annehmen muss. Die haben doch<br />
alle kaum noch Knete im Geldbeutel.“<br />
GESETZ GEGEN<br />
SCHWARZE SCHAFE<br />
Während des Lesens fällt mir ein<br />
Abschleppwagen auf, der gerade ein <strong>Taxi</strong><br />
auf seine Rampe hebt. Es ist ein lustiges<br />
Bild, denn der Fahrer sitzt angeschnallt<br />
noch im <strong>Taxi</strong> und gestikuliert verzweifelt<br />
aus dem Fenster. Doch der dabei stehende<br />
Polizist zuckt nur mit den Schultern: „Wat<br />
regsten dich uff, du weeßt doch jenau, dass<br />
wa jeden von euch Schwarzladern<br />
abschleppen.“ Rechtsgrundlage ist eine<br />
Anordnung des LABO aus dem Jahr 2018,<br />
als der Senat das „Ggeschwfe“ verabschiedete,<br />
das „Gesetz gegen schwarze Schafe<br />
im <strong>Taxi</strong>gewerbe“. Seitdem müssen „Kollegen“,<br />
die mit falschem P-Scheinen erwischt<br />
wurden, als Ein-Euro-Jobber<br />
Schlaglöcher in den <strong>Berlin</strong>er<br />
Straßen stopfen<br />
und auf Baustellen<br />
mithelfen. Selbst<br />
umfangreiche<br />
Straßenbaumaßnahmen<br />
dauern<br />
seitdem nie länger<br />
als ein paar<br />
Tage.<br />
TAXI IST IN – U-BAHN IST OUT<br />
Apropos Straßen: Erst jetzt fällt mir auf,<br />
dass es mittlerweile eigene <strong>Taxi</strong>spuren<br />
gibt, gekoppelt mit grüner Welle. In einer<br />
Umfrage der „taz“, die mittlerweile eine<br />
höhere Auflage als die „Bild“-Zeitung hat,<br />
haben die Bürger das <strong>Taxi</strong> zum „schnellsten<br />
und zuverlässigsten öffentlichen Nahverkehrsmittel“<br />
gewählt – mit weitem<br />
Abstand vor der U- und S-Bahn.<br />
Die fährt zwar mittlerweile 24 Stunden,<br />
hat aber sehr wenige Fahrgäste. Es ist einfach<br />
vollkommen out, sich nachts in eine<br />
U-Bahn zu setzen, berichtet das Stadtmagazin<br />
„tip“. „Abends wegzugehen und<br />
nicht mit dem <strong>Taxi</strong> heimzufahren ist für<br />
<strong>Berlin</strong>er, wie wenn man im Urlaub ans<br />
Meer fährt, aber seine Badehose nicht einpackt“,<br />
beschreibt <strong>Berlin</strong>s Regierender<br />
Bürgermeister das neue Lebensgefühl der<br />
Hauptstadt (typisch für unseren Bürgermeister,<br />
der selber ein <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
war und einer von uns ist). Selbst Angela<br />
Merkel, immer noch Kanzlerin, hat aus<br />
Furcht, Sympathien und Wählerstimmen<br />
zu verlieren, mittlerweile ihren Privatchauffeur<br />
in Früh rente geschickt.<br />
„TAXIFAHRER? COOL!“<br />
Ich kann es kaum glauben, aber mein größter<br />
Traum scheint sich 2024 tatsächlich<br />
erfüllt zu haben. Das <strong>Taxi</strong> hat das beste<br />
Image der Stadt. Das wird auch durch das<br />
Gespräch zweier Jungs bestätigt, das ich<br />
zufällig an der Kreuzung mitbekomme:<br />
Fragt der eine den anderen: „Was macht<br />
dein Vater eigentlich?“ „Der ist Arzt. Und<br />
deiner?“ „<strong>Taxi</strong>fahrer.“ „Echt? Cool!“ Ich<br />
muss an mei ne eigenen Kinder denken.<br />
Höchste Zeit, in die Gegenwart zurückzukehren,<br />
aber die Fortsetzung mit meinen<br />
Zeitreisen geht weiter. Wenn das die<br />
Zukunft des <strong>Taxi</strong> gewerbes sein soll, dann<br />
will ich gerne mithelfen, dass es auch tatsächlich<br />
so ein tritt. <br />
<br />
Euer Kollege Hayrettin Şimşek<br />
IMPRESSUM<br />
Hayrettin Şimşek<br />
begibt sich<br />
auf Zeitreise.<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH,<br />
Frankfurter Ring 193 a<br />
80807 München, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 91<br />
Telefax: +49 (0)89 / 215 48 30 79<br />
E-Mail: info@taxi-times.com<br />
Internet: www.taxi-times.com<br />
Geschäftsführer und V.i.S.d.P.:<br />
Jürgen Hartmann (jh)<br />
Bankverbindung<br />
Stadtsparkasse München<br />
BLZ: 70150000,<br />
Kontonummer: 1003173828<br />
IBAN: DE89701500001003173828<br />
BIC: SSKMDEMM<br />
UST-ID: DE293535109<br />
Handelsregister: Amtsgericht München<br />
HRB 209524<br />
Redaktion<br />
Tom Buntrock (tb); Jürgen Hartmann (jh),<br />
Axel Rühle (ar);<br />
E-Mail: tt-berlin@taxi-times.com<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Robert Biegert (rb), Monique Poggenddorff (mp),<br />
Hayrettin Şimşek<br />
Grafik & Produktion<br />
Lotte Buchholz (verantwortlich),<br />
Jasper Ehl, Liane Heinze, Henrike Uthe<br />
Raufeld Medien GmbH,<br />
Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: +49 (0)30 / 695 66 50<br />
Anzeigenleitung und Vertrieb<br />
Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi-times.com<br />
Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 92<br />
Telefax: +49 (0)89 / 215 48 30 79<br />
Druck<br />
Chroma Druckerei, Przemyslowa 5<br />
68-200 Zary Polen<br />
Erscheinungsweise 6 x pro Jahr<br />
Heftpreis 3,50 €<br />
ISSN-Nr.: 2199-4048<br />
Veröffentlichung gemäß § 8, Abs. 3 des<br />
Gesetzes über die Presse vom 1.4.2000<br />
Gesellschafter der taxi-times Verlags GmbH<br />
München ist Jürgen Hartmann<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Jan Becke / eyetronic / Fotolia<br />
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