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Taxi Times Berlin - August 2015

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AUGUST <strong>2015</strong> 3,50 €<br />

www.taxi-times.com<br />

BERLIN<br />

ACHT ÜBERFÄLLE IN ZWEI MONATEN<br />

GEWALT GEGEN<br />

TAXIFAHRER<br />

32 MESSERSTICHE<br />

Wie Thomas M. überlebte<br />

BLEIBENDE ANGST<br />

Hilfe aus der Traumaambulanz<br />

BESSERER SCHUTZ<br />

Bremen als Vorbild


EIN TAXI-ÜBERFALL<br />

IST EIN SINNLOSER<br />

GEWALTAKT<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

INHALT<br />

SEITE 6<br />

FLUCHT ZUR<br />

HAUPTSTRASSE<br />

DER OPEL ZAFIRA TOURER CNG<br />

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Junge NordriNge.De<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> TImes; Raimond Götz, Fotolia; TITELFOTO: Fotolia / spuno, Fotolia / marima-design, Montage: Franziska Strauss<br />

wie geht man mit der Geschichte eines Kollegen um, der<br />

einen Überfall mit 32 Messerstichen erleben muss? Ist<br />

es zu sensationslüstern, die dramatischen Minuten des<br />

Überfalls noch mal in aller Ausführlichkeit zu schildern?<br />

Soll man, wie im „<strong>Berlin</strong>er Kurier“ zuletzt geschehen,<br />

die Wunden des Opfers zeigen? Wir haben auf die Sensationsfotos<br />

verzichtet, aber die entscheidenden Minuten<br />

schildern wir auf Seite 6 in aller Ausführlichkeit.<br />

Auch deshalb, weil der Kollege Thomas M. schon während<br />

des Angriffs entschieden hat, sich von den beiden<br />

Tätern auf keinen Fall unterkriegen zu lassen. Weil er<br />

sich offensiv mit dem Erlebten auseinandersetzt. Indem<br />

er seine Geschichte erzählt, den Tatort noch mal besucht<br />

und sogar bald wieder als <strong>Taxi</strong>fahrer arbeiten will, wird<br />

aus dem Überleben ein Weiterleben.<br />

Nicht immer gelingt das den Betroffenen von Überfällen.<br />

Zu tief haben sich die dramatischen Momente in<br />

das Gedächtnis eingebrannt. Psychologische Betreuung<br />

muss deshalb ganz schnell erfolgen, das macht ein<br />

Experte auf Seite 8 deutlich.<br />

Die Häufigkeit, mit der in den letzten Wochen <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

Opfer von Überfällen wurden, muss auch im<br />

Bereich der Überfall-Prävention zu einem Umdenken<br />

führen. Wir müssen den brutalen Tätern auf <strong>Berlin</strong>s<br />

Straßen zu erkennen geben, dass ein <strong>Taxi</strong>-Raub sinnlos<br />

ist, weil erstens zu wenig Bargeld erbeutet werden kann<br />

und zweitens die Gefahr, dabei erwischt zu werden, viel<br />

zu groß ist.<br />

Letzteres deshalb, weil eine Überfallschutzkamera<br />

Aufzeichnungen macht. Doch was so einfach klingt, ist<br />

ein rechtlicher Balance-Akt. Was der Datenschutz hier<br />

im Moment erlaubt, ist kein wirklicher Schutz. Deshalb<br />

ist es wichtig, dass jetzt alle <strong>Berlin</strong>er Kollegen die Bemühungen<br />

der <strong>Taxi</strong>verbände um einen Präventivschutz<br />

unterstützen, auch wenn dafür Kosten von ein paar Hundert<br />

Euro auf sie zukommen.<br />

Das Argument „Ich fahre seit 20 Jahren und bin noch<br />

nie überfallen worden“ ist fahrlässig. Nicht nur gegenüber<br />

der eigenen Gesundheit, sondern auch gegenüber<br />

demjenigen Kollegen, der durch fehlende Schutzsysteme<br />

das nächste Opfer eines Überfalls wird.<br />

– die Redaktion –<br />

Dank seines sechsten<br />

Sinns und dem unbedingten<br />

Willen, sich nicht unterkriegen<br />

zu lassen, übersteht<br />

der <strong>Taxi</strong> fahrer Thomas M.<br />

einen Überfall, bei dem er<br />

mit 32 Messerstichen<br />

verletzt wird.<br />

SEITE 14<br />

NOSTALGIE UND<br />

MODERNE<br />

Das Kundenzentrum von<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> präsentiert genau<br />

die richtige Mischung aus<br />

früher und heute, die man<br />

vom <strong>Taxi</strong>gewerbe erwartet.<br />

SEITE 20<br />

DAS HEISSE DING<br />

IM JULI<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer Raimond<br />

Götz berichtet, wie in <strong>Berlin</strong><br />

Deutschlands „<strong>Taxi</strong>s des<br />

Jahres“ gewählt wurden<br />

und warum nur Importeure<br />

gewonnen haben.<br />

SEITE 24<br />

BERLINER ENDSPIELE<br />

Fußball war nie die Welt des<br />

Bloggers und <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Kolumnisten Sascha Bors.<br />

Doch als <strong>Taxi</strong>fahrer wurde er<br />

allmählich zum Fan.<br />

für <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

FILIALE STRAUSBERG, Lehmkuhlenring 13,<br />

15344 Strausberg, Telefon: 03 341 - 33 59 0<br />

TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />

3


MICHAELS<br />

MEDIENSCHELTE<br />

RUBRIK<br />

„IHR NICHTWISSEN WUNDERT<br />

MICH, HERR MÜLLER“<br />

Als im Juni die ab 1. Juli gültige Tariferhöhung publik wurde, fühlte<br />

sich auch der Radiomoderator Arno Müller genötigt, über das <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe zu schreiben. Das hätte er sich auch sparen können.<br />

Eigentlich scheint er ja ein netter<br />

Kerl zu sein, dieser Arno Müller<br />

von 104.6 RTL. Immerhin rundet<br />

er in seiner Kolumne nach der Tariferhöhung<br />

den Fahrpreis von 28,30 Euro großzügig<br />

um 1,70 Euro Trinkgeld auf. Ob er<br />

im wahren Leben auch so spendabel ist?<br />

Arno meint, man müsse jetzt ordentlich<br />

tief in die Tasche greifen, um eine <strong>Taxi</strong>fahrt<br />

in Zukunft bezahlen zu können. Sind<br />

2,60 Euro mehr bei einer 10 Kilometer langen<br />

Fahrt ordentlich viel?<br />

Weiß Arno, dass ein Wartegeld erst<br />

nach mehr als einer Minute absoluten Stillstands<br />

zählt und bei einer <strong>Taxi</strong>fahrt verkehrsbedingt<br />

so gut wie keine Rolle spielt?<br />

Durch den Mindestlohn haben die<br />

Mehrwagen unternehmer erheblich gestiegene<br />

Personalkosten. Dass Arno das nicht<br />

glaubt und anzweifelt, verwundert mich.<br />

Immerhin ist es in jeder Firma so: Gestiegene<br />

Kosten müssen auf das Endprodukt<br />

umgelegt werden. Da werden die Erdbeeren<br />

und der Spargel auch teurer – eben wegen<br />

des Mindestlohns.<br />

OMAS MIT SMARTPHONE?<br />

Arnos Lösung ist mal wieder, wie bereits<br />

in einer anderen Kolumne, Uber. Dort ist<br />

alles billiger. Auf der einen Seite gönnt er<br />

<strong>Taxi</strong>fahrern einen angemessenen Lohn<br />

und andererseits soll ein selbstständiger<br />

Uber-Fahrer seine Dienstleistung zu so<br />

niedrigem Preis anbieten, dass die Oma<br />

billig zum Supermarkt kommt.<br />

Wie viele Omas/Opas haben ein Smartphone,<br />

um ein Uber-Auto zu bestellen?<br />

Könnten sich die Omas/Opas angesichts<br />

ihrer schmalen Rente überhaupt ein Uber-<br />

Auto leisten, selbst wenn es 50 Prozent<br />

günstiger wäre?<br />

Schuster, bleib bei deinen Leisten, hat<br />

meine Oma immer gesagt. Vielleicht sollte<br />

Arno sich das zu Herzen nehmen und nur<br />

über Dinge schreiben, von denen er wirklich<br />

Ahnung hat.<br />

Auch das <strong>Taxi</strong>gewerbe sollte über die vorhandene<br />

und zukünftige Konkurrenz nachdenken<br />

und eine einwandfreie Dienstleistung<br />

anbieten – denn der Kunde ist die wichtigste<br />

Person für einen Betrieb. <br />

ms<br />

Michael Sagawe ist <strong>Taxi</strong>unternehmer in <strong>Berlin</strong>.<br />

Kritik am <strong>Taxi</strong>gewerbe ist okay, sagt er,<br />

solange sie sachlich korrekt und ausgewogen<br />

recherchiert ist. <br />

SO STAND ES IN DER BERLINER<br />

MORGENPOST …<br />

… am 9.6.<strong>2015</strong>: „Dreißig Euro! So viel<br />

kostet in Zukunft eine <strong>Taxi</strong>fahrt vom Alex<br />

zum Flughafen Tegel, inklusive 1,70 Euro<br />

Trinkgeld für den Fahrer. Für denselben<br />

Betrag kann ich übrigens mit dem Fernbus<br />

nach München fahren.<br />

Der Senat hat die Tarife fürs <strong>Taxi</strong>fahren<br />

in <strong>Berlin</strong> um rund 14 Prozent angehoben<br />

[...]. Mit zwei Euro pro Kilometer für eine<br />

kurze Fahrt, bis zu sieben Kilometer,<br />

liegt <strong>Berlin</strong> nun im Vergleich mit anderen<br />

deutschen Großstädten weit vorne, auf<br />

Platz 2, gleich hinter Hamburg. [...] Wir<br />

werden also in Zukunft ordentlich in die<br />

Tasche greifen müssen, um <strong>Taxi</strong> fahren<br />

zu können. Wer das <strong>Taxi</strong> beruflich öfter<br />

braucht, für den wird es sehr teuer. Aber<br />

auch der Gelegenheitspassagier wird<br />

sich ab jetzt wohl zweimal überlegen, ob<br />

er wirklich 14 Euro für sieben Kilometer<br />

ausgibt oder nicht doch lieber mit dem<br />

eigenen Auto oder für 2,70 Euro mit dem<br />

Bus fährt.<br />

Die Tariferhöhung wäre, so sagen die<br />

<strong>Taxi</strong>verbände, auf den Mindestlohn, der<br />

seit Januar <strong>2015</strong> auch für <strong>Taxi</strong>fahrer gilt,<br />

zurückzuführen. Ohne Preisanhebung<br />

würden sich vor allem kleinere Unternehmen<br />

nicht halten können. Aha.<br />

Wer’s glaubt, wird selig, hätte meine<br />

Oma gesagt. Nicht, dass mich jemand<br />

falsch versteht: Selbstverständlich sollen<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer angemessen bezahlt werden.<br />

Aber die Durchsetzung des Mindestlohnes<br />

im <strong>Taxi</strong>gewerbe auf dem Rücken<br />

der Fahrgäste auszutragen, finde ich eine<br />

Zumutung. Warum wird eine Rentnerin<br />

[...] mit solch hohen Fahrtkosten für ein<br />

<strong>Taxi</strong> bestraft?<br />

Uber ist da deutlich günstiger. Noch vor<br />

kurzem haben die <strong>Taxi</strong>firmen gegen den<br />

Start-Up-Fahrservice gewettert und in<br />

Stuttgart sogar erfolgreich eine Klage<br />

durchgebracht. Auch in <strong>Berlin</strong> blieb der<br />

Firma der Marktzugang bislang verwehrt.<br />

Angesichts der neuen <strong>Taxi</strong>preise könnte<br />

sich das aber schnell ändern, denn vor<br />

allem bei kurzen Strecken ist der Service<br />

wesentlich preiswerter als <strong>Taxi</strong>s. [...] Ich<br />

denke, dass die <strong>Taxi</strong>firmen mit der unverhältnismäßigen<br />

Tariferhöhung noch mehr<br />

Kunden verlieren werden – und so der<br />

Konkurrenz die Fahrt in die Hauptstadt<br />

freiräumen.“<br />

Arno Müller ist Programmdirektor von 104.6 RTL<br />

und Moderator von „Arno und die Morgencrew“.<br />

FOTO: Michael Sagawe<br />

FOTO: Anthez<br />

NONSTOP IM EINSATZ<br />

In den letzten Tagen im Juni waren <strong>Berlin</strong>s Funkwerkstätten<br />

im Dauereinsatz. Die Behörde hatte relativ spät die neuen<br />

<strong>Taxi</strong>tarife veröffentlicht, wodurch diesmal bis zur Umstellung<br />

am 1. Juli nur wenig Zeit blieb. Zum Glück waren komplizierte<br />

Fälle eher die Ausnahme, sodass letztendlich über<br />

7 500 <strong>Berlin</strong>er Taxameter pünktlich umprogrammiert werden<br />

konnten. Ein Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten! <br />

4 TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />

5


SICHERHEIT<br />

SICHERHEIT<br />

TAXIFAHRER THOMAS M.<br />

FLUCHT ZUR<br />

HAUPTSTRASSE<br />

„Ich bin überfallen worden.“ Nach diesen<br />

Worten wurde der <strong>Taxi</strong>-Kollege ohnmächtig.<br />

Doch das war jetzt okay. Er hatte sein Ziel<br />

erreicht. Er wollte überleben.<br />

Kollege Thomas M. erzählt uns seine<br />

Geschichte einen Monat nach der<br />

Nacht, in der er zum vorerst letzten<br />

Mal hinter dem Steuer seines <strong>Taxi</strong>s saß. Er<br />

erzählt sie gefasst, klar strukturiert, flüssig.<br />

Er hat sie schon öfter erzählt. Der Polizei,<br />

seiner Familie, seinen Freunden, seinen<br />

<strong>Taxi</strong>-Kollegen.<br />

Es ist die Geschichte einer Sommer-<br />

Nachtschicht mitten unter der Woche in<br />

<strong>Berlin</strong>, die zunächst einmal ganz typisch<br />

verläuft. Drei Uhr, so gut wie nichts mehr<br />

los auf den Straßen. Thomas fährt auf der<br />

Martin-Luther-Straße an einer Bushaltestelle<br />

vorbei. Dort stehen zwei Typen, in<br />

etwa in seinem Alter. Ende 20. Thomas fällt<br />

auf, wie intensiv und prüfend sie ihn ansehen,<br />

als er an ihnen vorbeifährt. Aber sie<br />

FINANZIELLE<br />

UNTER STÜTZUNG<br />

Ein paar Tage Krankenhaus,<br />

dann mehrere Wochen in<br />

Reha. Thomas M. kann seit<br />

dem Überfall kein Geld mehr<br />

als <strong>Taxi</strong> fahrer verdienen.<br />

Nicht zuletzt deshalb hat<br />

die <strong>Taxi</strong>stiftung Deutschland<br />

den 28-Jährigen schnell und<br />

unbürokratisch mit einem<br />

Geldbetrag unterstützt. Der<br />

Verdienstausfall konnte so<br />

kompensiert werden.<br />

winken nicht, also hält Thomas auch nicht<br />

an. Er hält nach 50 Metern, weil die Ampel<br />

rot ist. Wäre sie doch besser grün gewesen,<br />

denkt sich Thomas heute, vier Wochen später.<br />

„Und hätte ich besser in den Rückspiegel<br />

geschaut.“ Dann hätte er gesehen, dass<br />

sich die beiden doch noch für eine <strong>Taxi</strong>fahrt<br />

entschieden hatten.<br />

Sie reißen die Tür auf und setzen sich<br />

auf die Rückbank. Sie wollen zum Lützowplatz.<br />

Keine weite Tour. Dort angekommen,<br />

soll Thomas in die Wichmannstraße einbiegen<br />

und dann in eine Einfahrt fahren.<br />

Doch in die Einfahrt fährt er nicht rein.<br />

Ganz tief im Unterbewussten muss Thomas<br />

wohl schon etwas geahnt haben. Seine Ex-<br />

Freundin mit einem Hang zum Esoterischen<br />

ist überzeugt, dass er generell ein<br />

Mensch mit dem sechsten Sinn sei. „Die<br />

schlechte Ausstrahlung der beiden habe<br />

ich wohl gespürt“, erzählt Thomas.<br />

Deshalb keine Einfahrt, was ihm im<br />

Rückblick wahrscheinlich das Leben gerettet<br />

hat. Denn seine Fahrgäste werden plötzlich<br />

zu <strong>Taxi</strong>-Räubern. Sie bedrohen Thomas<br />

und wollen sein Geld. Thomas gibt ihnen<br />

seine Börse. Da sei zu wenig drin, sagen<br />

sie. Er solle auch die Scheine rausrücken,<br />

die er noch in den Hosentaschen oder sonst<br />

irgendwo versteckt hat. Doch Thomas hat<br />

nicht mehr Bargeld. Die Nachtschicht hatte<br />

nicht mehr hergegeben.<br />

Die beiden Täter werden immer brutaler.<br />

Sie stechen auf ihn ein. Thomas nimmt<br />

das gar nicht als Messerstiche wahr, er<br />

denkt, sie schlagen ihn. Er gibt Vollgas.<br />

„Ich wollte<br />

raus aus der<br />

kleinen Straße.“<br />

Auf die Hauptstraße,<br />

wo ihn dann hoffentlich<br />

jemand sieht. Der Kampf wird<br />

intensiver. „Einer hat mir die Augen<br />

zugehalten, damit ich anhalte.“ Thomas<br />

bremst scharf, die Täter werden gegen die<br />

Lehnen gedrückt. Thomas kann weiterfahren.<br />

Rechtsrum in die Keithstraße. Eine<br />

menschenverlassene Gegend nachts um<br />

drei Uhr. Noch mal rechts und dann noch<br />

mal rechts. Endlich eine Hauptstraße. Thomas<br />

handelt rein intuitiv. Die Messerstiche<br />

spürt er immer noch nicht. An die Alarmanlage<br />

denkt er nicht. Auch nicht an das<br />

Pfefferspray. Nur raus aus den Nebenstraßen.<br />

„Es ist verrückt“, erzählt er uns, „aber<br />

meine größte Sorge in dem Moment war,<br />

keinen Unfall zu bauen.“<br />

In der Schillstraße nimmt Thomas im<br />

Rückspiegel die Scheinwerfer eines Autos<br />

wahr. Es ist um diese Zeit das einzige Fahrzeug.<br />

Auch die beiden Täter sind mittlerweile<br />

darauf aufmerksam geworden.<br />

Endlich steigen sie aus. Vorher drohen sie<br />

noch: Wenn er versuchen würde, sie zu<br />

überfahren, würden sie zurückkommen<br />

und ihn ganz abstechen. Dann sind sie<br />

draußen, genau in dem Moment, als der<br />

andere Pkw auf seiner Höhe ist.<br />

Doch das Fahrzeug bremst nicht. Es<br />

hält nicht an. Die beiden Insassen fahren<br />

an ihm vorbei, sehen nicht, dass er<br />

zwischen zeitlich 32 Messerstiche abbe-<br />

FOTO: Name Name<br />

FOTO: Thomas Schröder<br />

SINNLOS UND BRUTAL<br />

THOMAS M. WAR IN BERLIN …<br />

… nicht das einzige Überfall-<br />

Opfer. Die Polizei berichtete<br />

im Juni von vier weiteren<br />

Übergriffen auf Kollegen.<br />

Am 2. Juni bedrohte ein<br />

Täter einen 58-jährigen<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer mit einem Messer<br />

und raubte das Geld. Am<br />

10. Juni wurde ein 66-jähriger,<br />

iranischer Kollege am<br />

Kopf geschlagen und fremdenfeindlich<br />

beleidigt. Sechs<br />

Tage später wurde einem<br />

55-Jährigen das Portemonnaie<br />

entrissen. Vorher war<br />

er mit einem Elektroschocker<br />

angegriffen worden.<br />

kommen hat, einen in das<br />

Zwerchfell, einen in den<br />

Lungenflügel, einen ganz<br />

knapp an der Halsschlagader<br />

vorbei. Sie ahnen<br />

nicht, dass er schon<br />

fast einen Liter Blut<br />

verloren hat. Thomas<br />

mobilisiert noch<br />

mal alle Kräfte.<br />

Jetzt ist es gut, dass<br />

nach 50 Metern<br />

eine rote Ampel<br />

kommt. Er bleibt<br />

neben dem Auto<br />

stehen, lässt das<br />

Fenster runter: „Ich<br />

bin überfallen worden.“<br />

Dann kommt<br />

die Ohnmacht.<br />

Als er wieder zu<br />

sich kommt, sitzt er<br />

immer noch im <strong>Taxi</strong>, doch<br />

jetzt ist schon ein Notarzt<br />

da. „Wach bleiben!“, fordert<br />

der Sanitäter. Und Thomas<br />

bleibt wach. Er nimmt seinen<br />

nächsten Kampf an, gegen das Verbluten.<br />

Er muss vier Stunden notoperiert<br />

werden. Er überlebt.<br />

Was bleibt, sind zahlreiche Narben und<br />

selbst vier Wochen später auch noch das<br />

ein oder andere Pflaster. Thomas hat von<br />

Anfang an psychologische Betreuung<br />

bekommen, denn oft sind es die seelischen<br />

Nach einem Streit wegen<br />

Zahlungsschwierigkeiten<br />

wurde am 26. Juni ein<br />

61-jähriger Nachtfahrer aus<br />

dem Wagen gezerrt und<br />

gegen den Arm sowie in das<br />

Gesicht getreten. Anschließend<br />

wollte der Fahrgast<br />

sogar das Fahrzeug klauen,<br />

was der Kollege aber noch<br />

verhindern konnte.<br />

ed erorio volo di con<br />

nus apicitis quas poriti<br />

o modit iatureptat as ea<br />

que qui officti<br />

Narben, die bleiben. Ängste, Albträume,<br />

nie mehr <strong>Taxi</strong>fahren. „Ich habe keine Albträume“,<br />

erzählt er uns. „Ich war auch<br />

schon auf einem großen Straßenfest mitten<br />

unter vielen Menschen, das war auch kein<br />

Problem.“<br />

Jetzt sollten nur noch die beiden Täter<br />

gefasst werden, „das wäre mir schon wichtig“,<br />

gibt Thomas zu. Er selbst kann sie<br />

nicht richtig beschreiben, weil sie permanent<br />

hinter ihm saßen und ständig eine<br />

Kapuze aufhatten. Der Überfall war wohl<br />

von Anfang an geplant, davon geht auch<br />

die Polizei aus. „Sie hatten mich während<br />

der Fahrt gefragt, ob ich schon müde bin“,<br />

erzählt Thomas. Eine typische Fangfrage,<br />

um herauszuhören, ob der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

schon lange unterwegs ist und viel Geld<br />

im Portemonnaie hat.<br />

Vor Kurzem ist Thomas noch mal zum<br />

Tatort gefahren, um sich vielleicht an<br />

irgendetwas zu erinnern. Ohne Erfolg. „Es<br />

hat sich alles sehr unwirklich angefühlt,<br />

total verfremdet.“<br />

Thomas hat den nötigen Abstand zu der<br />

Tat gefunden und er möchte auch so<br />

schnell wie möglich wieder <strong>Taxi</strong> fahren,<br />

dann zunächst in der Tagschicht. „Ich liebe<br />

diesen Beruf. Wenn ich den jetzt aufgebe,<br />

haben die Täter doch noch gewonnen.“<br />

Nein, gewonnen hat in der Nacht des<br />

11. Juni nur er, weil er sich nicht hat unterkriegen<br />

lassen. „Ich bin überfallen worden,<br />

aber ich lasse mir von zwei Idioten das<br />

Leben nicht kaputtmachen!“ jh<br />

GANZ BESONDERS BRUTAL …<br />

… ging ein 17 bis 20 Jahre<br />

altes Pärchen am 12. Juli vor.<br />

Sie ließen sich kurz nach<br />

Mitternacht von Neukölln<br />

nach Mariendorf fahren.<br />

Dort hackte der Mann plötzlich<br />

auf den 49-jährigen Kollegen<br />

mit einem Messer ein,<br />

während seine Komplizin<br />

das Opfer mit einem Pfefferspray<br />

bedrohte. Der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

wurde dabei schwer<br />

verletzt, konnte aber noch<br />

den Alarmknopf drücken.<br />

Das Pärchen flüchtete ohne<br />

Beute.<br />

6<br />

TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />

7


SICHERHEIT<br />

Dr. Olaf<br />

Schulte-<br />

Herbrüggen:<br />

„In den ersten<br />

Wochen kann<br />

man noch<br />

sehr viel tun.“<br />

FAHREN SIE<br />

DAS TAXI DES<br />

JAHRES <strong>2015</strong><br />

Die Trauma ambulanz hilft Opfern von Gewalttaten<br />

bei der Aufarbeitung des Erlebten.<br />

DAS LEXUS GS 300h VOLLHYBRID-TAXI<br />

Stilvoll, dynamisch, hochwertig: Der GS 300h Vollhybrid ist<br />

das „<strong>Taxi</strong> des Jahres <strong>2015</strong>“ in der Kategorie „Emotion“.<br />

Mehr Informationen unter Lexus.de/<strong>Taxi</strong><br />

HILFE FÜR DIE SEELE<br />

In <strong>Berlin</strong> gibt es eine Trauma ambulanz für Opfer von Gewalttaten.<br />

Hier wird auch <strong>Taxi</strong>fahrern geholfen.<br />

Die Zahlen sind alarmierend: „Fast<br />

ein Drittel der <strong>Taxi</strong>fahrerinnen und<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer haben bereits in ihrer<br />

beruflichen Laufbahn einen körperlichen<br />

Übergriff erlebt“, ermittelte im Jahr 2013<br />

eine Studie der BG Verkehr. Bei etwa 30 Prozent<br />

der körperlichen Angriffe wurde der<br />

Studie zufolge eine Waffe benutzt, am häufigsten<br />

ein Messer. Insgesamt musste sich<br />

etwa ein Drittel der überfallenen <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

einer ärztlichen Behandlung unterziehen.<br />

Die physischen Verletzungen mögen<br />

hoffentlich irgendwann verheilen, doch<br />

viele <strong>Taxi</strong>fahrer, die einer Gewalttat zum<br />

Opfer gefallen sind, leiden noch lange<br />

unter den Folgen des Erlebten. Das <strong>Berlin</strong>er<br />

Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus in der<br />

Großen Hamburger Straße behandelt<br />

Betroffene in seiner „Trauma ambulanz für<br />

Opfer von Gewalttaten“.<br />

Nach einer körperlichen oder psychischen<br />

Gewalt erfahrung können Symptome starker<br />

psychischer Belastung wie Niedergeschlagenheit,<br />

Albträume, Ängste, Unruhe, Flashbacks<br />

auftreten. Diese gehören zunächst zu<br />

einer normalen Stress reaktion. Bei einigen<br />

Opfern halten diese Symptome länger an<br />

und führen zu Folgeerkrankungen wie zum<br />

Beispiel der posttraumatischen Belastungsstörung<br />

oder Depressionen.<br />

SCHAM- UND SCHULDGEFÜHLE<br />

„Oftmals ist es leider so, dass sich Betroffene<br />

aus Scham- und Schuldgefühlen erst<br />

dann an eine Klinik wenden, wenn Folgeerkrankungen<br />

bereits aufgetreten sind.<br />

Viele wissen nicht, dass man in den ersten<br />

Wochen nach einer Gewalttat mit kurzzeitiger<br />

therapeutischer Hilfe noch sehr viel<br />

tun kann, um schwere psychische Spätfolgen<br />

zu verhindern“, betont Privatdozent<br />

Dr. Olaf Schulte-Herbrüggen, Leiter der<br />

Traumaambulanz <strong>Berlin</strong> der Psychiatrischen<br />

Universitätsklinik der Charité im<br />

Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus. Er<br />

appelliert deshalb an Betroffene, unmittelbar<br />

nach einer Gewalttat professionelle<br />

Hilfe in Anspruch zu nehmen.<br />

Die Traumaambulanz bietet psychotherapeutische<br />

Unterstützung für Frauen und<br />

Männer, die Opfer einer Gewalttat wie<br />

z. B. Überfall, Vergewaltigung, Schlägerei<br />

oder eines schweren Unfalls während der<br />

Berufsausübung geworden sind – kurzfristig<br />

nach dem Ereignis. Auch Personen,<br />

die Zeugen einer Gewalttat wurden und<br />

unter psychischer Belastung leiden,<br />

können sich melden. <br />

jh<br />

TESTSIEGER<br />

Bewertung: Emotion<br />

HILFE FÜR OPFER VON GEWALTTATEN<br />

Traumaambulanz <strong>Berlin</strong>: Eine Kooperation des Landes <strong>Berlin</strong>, Landesamt für Gesundheit und Soziales <strong>Berlin</strong><br />

und der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus<br />

Traumaambulanz<br />

Psychiatrische Universitätsklinik der Charité<br />

im St. Hedwig-Krankenhaus<br />

Große Hamburger Straße 5–11, 10115 <strong>Berlin</strong><br />

E-Mail: seelische.gesundheit-shk@alexianer.de<br />

Terminvereinbarung:<br />

(030) 23 11 - 18 80<br />

<br />

8<br />

Die Traumaambulanz bietet psychotherapeutische Unterstützung<br />

für Frauen und Männer, die Opfer einer Gewalttat, wie z. B. Gewalterfahrungen<br />

bei der Berufsausübung als <strong>Taxi</strong>fahrer geworden und unter<br />

deren Folgen psychisch belastet sind.<br />

Auch bei schweren Verkehrsunfällen mit psychischer Folgesymptomatik<br />

ist eine psychotherapeutische Unterstützung möglich, wenn sich<br />

der Unfall während der Berufsausübung ereignet hat.<br />

UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN<br />

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FOTOS: Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus<br />

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Sonderheft 1/<strong>2015</strong><br />

Sieger in der<br />

Kategorie Oberklasse<br />

Auto Bild 06/2014<br />

LEXUS FORUM BERLIN<br />

M.C.F. Motor Company Fahrzeugvertriebsges. mbH<br />

Stralauer Allee 44 • 10245 <strong>Berlin</strong> • Tel.: 030 498808-4200<br />

Ollenhauerstraße 9–13 • 13403 <strong>Berlin</strong> • Tel.: 030 498808-7000<br />

www.lexusforum-berlin.de<br />

Lexus GS 300h Hybrid<br />

Fahrzeugkategorie: Limousine/Kombi<br />

Testsieger bei Europas größtem<br />

<strong>Taxi</strong>-Vergleichstest. Mehr dazu<br />

auf taxi-des-jahres.de<br />

Benzintriebwerk, 133 kW (181 PS), und Elektromotor, 105 kW (143 PS), Systemleistung 164 kW (223 PS). Kraftstoffverbrauch innerorts/<br />

außerorts/kombiniert 5,0/4,8/4,9 l/100 km, CO 2<br />

-Emissionen kombiniert 113 g/km. Abb. zeigt GS 300h Luxury Line mit <strong>Taxi</strong>-Paket.


SICHERHEIT<br />

SICHERHEIT<br />

Ein <strong>Taxi</strong> als Tatort – solche Fälle können<br />

durch eine Überfallschutz-Kamera deutlich<br />

reduziert werden.<br />

Hayrettin „Simi“ Simsek war tief betroffen, als er das Überfallopfer<br />

Thomas K. gemeinsam mit seinem Verbandskollegen<br />

Ahmad Vahdati im Krankenhaus besuchte. Die noch<br />

frischen Schnittwunden und Narben boten ein erschreckendes<br />

Bild. Simi war sofort klar: So etwas darf nicht wieder passieren.<br />

Also startet er noch am selben Tag eine Unterschriftenaktion. Simi<br />

und alle Kollegen, die seitdem unterschrieben haben, fordern das<br />

Recht, sich vor Überfällen durch den Einsatz einer Videokamera<br />

schützen zu dürfen.<br />

Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist in Deutschland<br />

verboten. Eine Videoüberwachung in <strong>Taxi</strong>s wird als Eingriff in<br />

VIDEOÜBERWACHUNG IM TAXI<br />

SO FUNKTIONIERT ES IN BREMEN<br />

Seit dem Jahr 2010 ist in allen Fahrzeugen<br />

des <strong>Taxi</strong>-Rufs Bremen eine Kameraüberwachung<br />

in das Vermittlungssystem<br />

integriert. Alle 15 Sekunden wird eine<br />

Standbildaufnahme mit Darstellung<br />

des <strong>Taxi</strong>-Innenraums abgespeichert. Es<br />

werden Standbilder, jedoch kein Film und<br />

auch keine Gespräche aufgezeichnet.<br />

Bei Notrufauslösung durch die Fahrerin<br />

bzw. den Fahrer erfolgt eine Übermittlung<br />

des letzten Standbildes an einen<br />

externen Speicher. Gleichzeitig wird eine<br />

Telefonverbindung mit der Zentrale des<br />

<strong>Taxi</strong>-Rufs Bremen hergestellt, der Standort<br />

des Fahrzeuges wird der Zentrale via<br />

GPRS übermittelt.<br />

Die Löschung der aufgezeichneten<br />

Standbilder erfolgt nach 48 Stunden.<br />

Am 23.11.2010 wurde durch Mitarbeiter<br />

der Landesbeauftragten für Datenschutz<br />

DAS BREMER<br />

VORBILD<br />

<strong>Berlin</strong>s <strong>Taxi</strong>fahrer wollen sich vor<br />

Überfällen schützen. Doch der<br />

Datenschutz bestraft den Einsatz<br />

von Videokameras in <strong>Taxi</strong>s.<br />

Warum eigentlich?<br />

die Privatsphäre interpretiert – sie ist daher unzulässig und darf<br />

vom Datenschutz untersagt bzw. mit einer Strafe bis zu<br />

300 000 Euro geahndet werden.<br />

„Eine anlasslose Videoüberwachung ohne Einflussmöglichkeit<br />

des Fahrers, bei der generell und automatisch sowohl die Fahrgäste<br />

als auch das gesamte Geschehen im Fahrgastbereich aufgezeichnet<br />

wird, ist weder erforderlich noch verhältnismäßig“,<br />

schreibt Dr. Alexander Dix, <strong>Berlin</strong>s Beauftragter für Datenschutz<br />

und Informationsfreiheit in einer Stellungnahme an <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

<strong>Berlin</strong>. Dix appelliert an das <strong>Taxi</strong>gewerbe, zunächst „alternative<br />

und weniger einschneidende Schutzmaßnahmen wie etwa die<br />

und Informationsfreiheit eine datenschutzrechtliche<br />

Prüfung der in den <strong>Taxi</strong>s<br />

installierten Videoüberwachungsanlagen<br />

durchgeführt.<br />

Der Pilotversuch in Bremen wurde durch<br />

die Berufsgenossenschaft für Verkehr<br />

sowohl technisch als auch finanziell unterstützt.<br />

Wie der <strong>Berlin</strong>er Datenschutzbeauftragte<br />

Dr. Dix gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

bestätigte, würde er eine Bremer Lösung<br />

mit Standbildern für zulässig halten.<br />

FOTO: Fotolia / spuno, Fotolia / marima-design, Montage: Franziska Strauss<br />

FOTO: <strong>Berlin</strong>er Datenschutz<br />

anlassbezogene Auslösung eines „stillen Alarms“ oder eines „GPSgestützten<br />

Notrufsignals“ zu prüfen, bevor eine Videoüberwachung<br />

erwogen wird.<br />

Mit dieser Argumentation zitiert <strong>Berlin</strong>s oberster Datenschützer<br />

aus einem Beschluss seiner Amtskollegen (Düsseldorfer Kreis)<br />

vom Februar 2013, in dem eine Videoüberwachung nur unter<br />

bestimmten Vorgaben erlaubt sein soll. Während des Einstiegs<br />

sollten nur Standbilder aufgenommen werden. Auf der Fahrt kann<br />

„<strong>Taxi</strong>fahrern die Möglichkeit gegeben werden, eine Videoaufzeichnung<br />

(z. B. durch Knopfdruck) zu aktivieren, wenn eine bedrohliche<br />

Situation gegeben ist“ und deshalb ein Anlass für eine<br />

Aufzeichnung besteht.<br />

Dem <strong>Taxi</strong>-Bundesverband BZP geht das nicht weit genug. Er<br />

kämpft seit Jahren windmühlenartig für die Legitimation von<br />

„Überfallschutzkameras“ und setzt allein mit seiner Wortwahl<br />

ein klares Signal: Es geht nicht darum, dass Fahrgäste überwacht<br />

werden. Es zählt der Schutz des <strong>Taxi</strong>fahrers vor Gewalttätern.<br />

„Durchschnittlich wird von jedem zehnten <strong>Taxi</strong> im Jahr ein gewalttätiger<br />

Übergriff gemeldet“, rechnete der BZP schon vor mehr als<br />

zwei Jahren vor. „Daher sind die Bedenken für uns nicht nachvollziehbar“,<br />

sagt Präsident Michael Müller.<br />

Noch dazu, wo man auf ein erfolgreiches Projekt in Bremen<br />

verweisen kann. Dort wurde eine Kamera in das Display des Funkterminals<br />

integriert, die beim Einstieg und während der Beförderung<br />

Standbilder macht. Beim Einsteigen kann der Fahrgast sein<br />

Bild auf dem Monitor erkennen. Damit wird er deutlich auf die<br />

Überwachung aufmerksam gemacht. Das schreckt Täter ab, nicht<br />

aber die ehrlichen Fahrgäste. In einer Befragung der Fahrgäste in<br />

Bremen begrüßten 96 Prozent das System.<br />

Die Zahl der <strong>Taxi</strong>überfälle geht seitdem spürbar zurück. Im<br />

Jahr 2014 wurden nur noch zwei Raubüberfälle verzeichnet. Im<br />

Zeitraum von 2007 bis 2009<br />

waren es zehn bis zwölf pro<br />

»Die<br />

überwachung<br />

hilft uns sehr<br />

oft weiter.«<br />

Polizei <strong>Berlin</strong><br />

Jahr. Dazu wurden bei sieben<br />

weiteren körperlichen Auseinandersetzungen<br />

ebenfalls die<br />

Kamerabilder zur Täterermittlung<br />

herangezogen – in allen<br />

Fällen höchst erfolgreich. Die<br />

Aufklärungsquote lag 2014<br />

bei 100 Prozent. Zum Vergleich:<br />

Von 26 räuberischen<br />

Angriffen auf <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

konnte 2014 nur die Hälfte aufgeklärt werden. Unter diesem<br />

Aspekt würde auch die Polizei gerne auf Videobilder<br />

zurückgreifen. „Die Videoüberwachung bei den <strong>Berlin</strong>er Verkehrsbetrieben<br />

hilft uns sehr oft weiter“, bestätigt eine Polizeisprecherin<br />

auf Nachfrage von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong>. Ein Blick in den<br />

Polizeireport bestätigt diese These. Vielleicht wären auch die<br />

Messerstecher von Thomas K. heute schon gefasst. Vielleicht wäre<br />

es mit einer deutlich sichtbaren Videokamera gar nicht erst zu<br />

dieser schrecklichen Tat gekommen. Denn noch besser als ein<br />

aufgeklärter Raub ist gar kein Raub.<br />

Präventiv wirkende Überfallschutzkameras könnten dazu<br />

einen nicht unerheblichen Teil beitragen. Deswegen wird Simi<br />

weiterhin viele Unterschriften sammeln und es werden hoffentlich<br />

viele seiner Kollegen mit unterschreiben. <br />

jh<br />

Video -<br />

<strong>Berlin</strong>s Datenschutzbeauftragter ist<br />

Dr. Alexander Dix. Doch wer schützt<br />

die <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrer?<br />

ÜBERFALLSCHUTZ<br />

AUF FREI WILLIGER<br />

BASIS<br />

Im Juni und Juli häuften sich die <strong>Taxi</strong>überfälle<br />

auf <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrer. Besonders erschreckend:<br />

In den beiden letzten Fällen waren die Täter<br />

noch im Jugendalter (siehe Überfall-News<br />

auf Seite 9). Ebenso erschreckend: Es wird<br />

nicht mehr nur die Geldbörse geraubt, es wird<br />

mutwillig verletzt. So auch im jüngsten Fall: Am<br />

18. Juli überfielen ein 16- und ein 17-Jähriger in<br />

Neukölln einen Kollegen. Sie bedrohten ihn mit<br />

einem Messer. Dann packten sie ihn und raubten<br />

sein Portemonnaie. Der <strong>Taxi</strong>fahrer wurde<br />

leicht verletzt. Trotzdem rannte der 44-Jährige<br />

den beiden Räubern hinterher. Zwei Polizisten<br />

in Zivil sahen die Szene und nahmen ebenfalls<br />

die Verfolgung auf. Die Jugendlichen konnten<br />

gefasst werden.<br />

BERLINER RUNDE WIRD AKTIV<br />

Die jüngsten Überfälle waren deshalb auch<br />

Thema bei der <strong>Berlin</strong>er Runde, einem regelmäßigen<br />

Treffen der verschiedenen <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>verbände<br />

bzw. -zentralen. Dabei wurden laut<br />

einer Facebook-Mitteilung von <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />

<strong>Berlin</strong> e. V. (TD), von den Verbänden TD, Innung,<br />

BTB und BTV Möglichkeiten zum legalen Einsatz<br />

einer Überfallschutzkamera ausgearbeitet.<br />

Dieser soll auf freiwilliger Basis erfolgen. Wie<br />

beim Bremer Beispiel soll auch die <strong>Berlin</strong>er<br />

Berufsgenossenschaft mit ins Boot geholt werden.<br />

Darüber hinaus wollen die Verbände die<br />

verkehrspolitischen Sprecher der Parteien und<br />

andere Abgeordnete um Unterstützung bitten.<br />

„Es wird eine lange Prozedur werden, aber wir<br />

werden es mit eurer Hilfe leichter erreichen“,<br />

hofft der TD auf Facebook und setzt auf die tatkräftige<br />

Unterstützung durch die <strong>Taxi</strong>betriebe. jh<br />

10 TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />

11


BERLIN NEWS<br />

ANZEIGE<br />

KEINEN ERFOLG<br />

VOR GERICHT …<br />

… hatten zwei <strong>Taxi</strong>unternehmer mit einer<br />

Forderung nach Rücknahme der im Mai eingeführten<br />

Pflicht zur Debit- oder Kreditkartenakzeptanz<br />

für <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>s. Die elfte<br />

Kammer des <strong>Berlin</strong>er Verwaltungs gerichts<br />

wies beide Anträge auf einstweilige Verfügung<br />

am 24. Juni zurück. In seinem<br />

Beschluss (AZ VG 11 L 213.15 + VG 11 L<br />

216.15) argumentierte das Gericht im Sinne<br />

der Senatsverwaltung. Die Verordnung sei<br />

wirksam und verstoße nicht gegen höherrangiges<br />

Recht. Sie sei insbesondere mit der<br />

Berufsfreiheit vereinbar, weil sie vernünftigen<br />

Gründen des Gemeinwohls diene. Bargeldloser<br />

Zahlungsverkehr sei mittlerweile<br />

weit verbreitet. Gerade weil <strong>Berlin</strong> ein<br />

Anziehungspunkt für ausländische Touristen<br />

sei und Fahrten mit einem <strong>Taxi</strong> häufig<br />

auch von Flughäfen aus in Anspruch<br />

genommen würden, erschwere eine Beförderung<br />

ohne Möglichkeit bargeldlosen Zahlungsverkehrs<br />

die <strong>Taxi</strong>fahrt für ausländische<br />

Besucher ohne Bargeld. Die mit der Zahlungsmöglichkeit<br />

einhergehenden Kosten<br />

hielten sich im Rahmen; Geräte könnten<br />

monatlich schon für unter 20 Euro zuzüglich<br />

Transaktionsgebühren von ca. 10 Cent<br />

gemietet werden. Die Kosten könnten überdies<br />

durch den Kreditkartenzuschlag in<br />

Höhe von 1,50 Euro kompensiert werden.<br />

DEUTLICH KLEINER …<br />

… fällt ab 17.8.<strong>2015</strong> das neue Geschäftsgebiet<br />

des Car-Sharing Anbieters Car2Go<br />

aus. Beispielsweise kann man im Norden<br />

<strong>Berlin</strong>s westlich der A 111 in der Seidelund<br />

in der <strong>Berlin</strong>er Straße keinen Smart<br />

mehr buchen oder abstellen. Im Osten ist<br />

schon kurz nach dem Volkspark Friedrichshain<br />

Schluss. Auch der Tierpark <strong>Berlin</strong><br />

fiel der Verkleinerung zum Opfer. Im<br />

Süden, wo bisher das Gebiet um den Britzer<br />

Garten die Grenze bildete, ist nun<br />

schon bei der A 100 Schluss. Im Westen ist<br />

Zehlendorf nicht mehr eingebunden. Für<br />

das GESCHÄFTSGEBIET <strong>Taxi</strong>gewerbe könnte BERLIN dies vor allem in<br />

Gültig 17.08.<strong>2015</strong><br />

den abgeschnittenen Außengebieten einen<br />

Fahrtenzuwachs bedeuten.<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrer, die Fahrgäste abzocken, stehen meist illegal im Abflugbereich.<br />

KEINEN ERFOLG MIT<br />

WUCHERPREISEN …<br />

… hatte der <strong>Taxi</strong>fahrer Taha K. (48) aus<br />

Prenzlauer Berg. Er hatte am 16. Januar<br />

2014 einen kanadischen Fahrgast am<br />

Flughafen Tegel eingeladen und ihn zu<br />

einem Hotel in Teltow gefahren. Eine<br />

schöne Fuhre, die normalerweise rund<br />

40 Euro einbringt. Doch „Kollege“ K.<br />

schaltete den Taxameter nicht ein und<br />

verlangte 160 Euro. Er stellte dem verdutzten<br />

Touristen sogar brav eine Quittung<br />

aus, darauf waren aber weder eine<br />

Konzessionsnummer noch eine Unternehmeradresse<br />

vermerkt. Dank eines<br />

Zeugen kam man dem Fahrer aber doch<br />

auf die Schliche. Es folgte ein Strafbefehl<br />

über 800 Euro wegen Betrugs, den der<br />

uneinsichtige Taxler aber nicht bezahlen<br />

wollte. Vor Gericht wurde es noch teurer:<br />

SELBSTBEWUSST UND<br />

DEESKALIEREND …<br />

… sollten gute <strong>Taxi</strong>fahrer gegenüber<br />

aggressiven Fahrgästen auftreten. Damit<br />

dies im Fall der Fälle auch wirklich<br />

klappt, bietet die Berufsgenossenschaft<br />

für Transport- und Verkehrswirtschaft,<br />

kurz BG Verkehr, im Oktober ein Seminar<br />

zum Thema „Sicherheit im <strong>Taxi</strong>gewerbe“<br />

an. Inhalte sind unter anderem:<br />

Grundlagen der Gesprächsführung,<br />

Deeskalationsverhalten in Gefahrenmomenten<br />

sowie Notwehr und Nothilfe.<br />

Darüber hinaus wird eine Transaktionsanalyse<br />

durchgeführt sowie die Frage<br />

1 200 Euro lautet die endgültige Strafe,<br />

wofür im Gegenzug das Verfahren eingestellt<br />

wurde. „Mindestens diese<br />

Schwindel-Fuhre hat ihm also einen Verlust<br />

verschafft“, kommentierte der „<strong>Berlin</strong>er<br />

Kurier“ das Verfahren.<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Verbände kämpfen seit<br />

Jahren gegen schwarze Schafe aus ihren<br />

eigenen Reihen, die unwissende Fahrgäste<br />

mit überhöhten Preisen abzocken.<br />

Sie bekommen dabei aber zu wenig<br />

Unterstützung von der Aufsichtsbehörde<br />

und der Flughafengesellschaft: „Die<br />

Flughafengesellschaft schaffte es übrigens<br />

bis heute nicht, Warnhinweise und<br />

Preise für Hauptrouten von Touristen in<br />

Tegel auszuhängen“, kritisierte dazu der<br />

„<strong>Berlin</strong>er Kurier“.<br />

erörtert, ob eine Waffe bei körperlicher<br />

Gewalt tatsächlich ein geeignetes Hilfsmittel<br />

ist.<br />

Das Grundlagenseminar findet am<br />

19. und 20.10. statt, ein Weiterführungsseminar<br />

vom 21. bis 22. Oktober. Dort<br />

werden ergänzend zum Grundseminar<br />

noch Erkenntnisse aus der neuesten<br />

Verhaltensforschung im Bereich des<br />

Täter- und Opferverhaltens vorgestellt.<br />

Die Anmeldung zum Seminar (für BG-<br />

Mitglieder kostenlos) erfolgt über die<br />

Homepage bg-verkehr.de.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

VOLKSWAGEN PASSAT &<br />

PASSAT VARIANT TAXI –<br />

DIE 8. GENERATION<br />

Die 8. Generation des Passat- & Passat-Variant-<strong>Taxi</strong>s<br />

von Volkswagen kann bestellt werden.<br />

Ein überarbeitetes Auftreten mit kernigen Linien, die sich von Front bis<br />

zum Heck ziehen, lässt die neueste Version des in Emden produzierten<br />

Volkswagen-<strong>Taxi</strong>s kraftvoll wirken. Erhältlich ist der Passat & Passat<br />

Variant wieder in den drei bewährten Ausstattungslinien Trendline,<br />

Comfortline und Highline. Als <strong>Taxi</strong> wird aktuell nur der Trendline mit<br />

dem 150-PS-Tdi-Motor wahlweise mit einem 6-Gang-DSG oder dem<br />

6-Gang-Schaltgetriebe angeboten. Neu für den Passat sind erstmals die<br />

LED-Scheinwerfer, die jede noch so dunkle Straße hell erleuchten.<br />

Aufgrund zu geringer Einbauquoten trennt sich VW Pkw erstmals<br />

vom Erdgasantrieb im <strong>Taxi</strong>bereich. Für alle, die aber trotzdem nicht auf<br />

alternative Antriebe verzichten wollen, wird VW den Passat GTE anbieten,<br />

einen Plug-in-Hybrid der neuesten Generation. Der 1,4 Liter-TSI-<br />

Anz-VW-Automobile.qxp_Anzeige 06-<strong>2015</strong> 26.05.15 10:32 Seite 1<br />

Es kommt etwas Neues auf Sie zu,<br />

lassen Sie sich überraschen!<br />

Motor, bekannt aus dem Golf GTE, entwickelt eine Leistung von 156 PS,<br />

die E-Maschine liefert satte 115 PS, und dies bei einem maximalen<br />

Drehmoment von 400 Newtonmetern. Bis zu 130 km/h sind mit dem<br />

E-Motor möglich, und dies bei einer maximalen Reichweite von 50 Kilometern.<br />

Zusammen mit dem Benzinmotor sollten dann 1 000 Kilometer<br />

ohne zu tanken auch bei einem Benzinmotor möglich sein. Der Einsatztermin<br />

des Passat GTE als <strong>Taxi</strong>version ist noch offen.<br />

Einen ersten Fahreindruck von unserem neuen Passat können Sie<br />

übrigens schon jetzt erleben. Volkswagen Automobile <strong>Berlin</strong> hat die<br />

Passat-Limousine Highline noch vor der Markteinführung der neuen<br />

<strong>Taxi</strong>generation umgerüstet. Bei Fragen zu diesem Vorführ-<strong>Taxi</strong> steht<br />

Ihnen Herr Tobias Liebetanz gerne zur Verfügung.<br />

Caddy, Passat, Touran, Sharan, T6 – derzeit gibt es ein wahres Feuerwerk an<br />

neuen Modellen bei VW. Mit <strong>Taxi</strong>paket kommen sie jetzt schrittweise auf den Markt!<br />

Zu genauen Terminen und Lieferzeiten fragen Sie unseren <strong>Taxi</strong>experten Tobias Liebetanz.<br />

Sie erreichen ihn unter 030/89081244 oder tobias-liebetanz@vw-ab.de.<br />

Aber bei Volkswagen Automobile <strong>Berlin</strong> braucht trotzdem niemand auf ein <strong>Taxi</strong><br />

zu warten! Denn in unserem <strong>Taxi</strong>center steht ein Lagerbestand an attraktiven Fahrzeugen<br />

für Sie bereit.<br />

12


TAXI BERLIN TZB GMBH<br />

TAXI BERLIN TZB GMBH<br />

EIN OLDTIMER IM <br />

KUNDENCENTER<br />

Im Kundencenter von Deutschlands größter <strong>Taxi</strong>zentrale treffen<br />

Moderne und Tradition aufeinander. Wussten Sie, dass sich hier<br />

ein Modell des ersten Dieselfahrzeugs der Welt befindet?<br />

Wenn man das <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> Kundencenter<br />

in der Persiusstraße<br />

7 betritt, fällt einem<br />

gleich das nostalgische Fahrzeug in der<br />

rechten Ecke auf. Das elegante Automobil,<br />

ein Mercedes 260 D, ist einer der ersten<br />

serienmäßig produzierten Diesel-Personenwagen<br />

der Welt. In seiner Ausführung als<br />

Mercedes-Benz 260 D Pullman-Limousine,<br />

Baujahr 1938, stellte es das sparsamste und<br />

komfortabelste <strong>Taxi</strong>fahrzeug seiner Zeit dar.<br />

Als man 1936 auf der <strong>Berlin</strong>er<br />

Automobil-Ausstellung<br />

das erste dieselbetriebene<br />

Fahrzeug vorstellte, kam dies<br />

einer Weltneuheit gleich. Noch<br />

drei Jahre zuvor schien es<br />

unmöglich zu sein, einen Dieselmotor<br />

zu entwickeln, der<br />

gleichzeitig PS-stark ist<br />

und dessen Schwingungen<br />

die Fahrzeugkarosserie<br />

standhält. Erst als<br />

man anstatt eines<br />

sechszylindrigen, 80 PS<br />

starken Dieselmotors einen<br />

Motor (OMG 138) mit vier<br />

Zylindern und geringerer Leistung<br />

einbaute, gelang der Durchbruch.<br />

Die Mercedes-Benz 260<br />

D Pullman-Limousine verfügt<br />

über ein Vierganggetriebe ohne<br />

Schnellgang, 2 545 cm³ Hubraum,<br />

eine Drehzahl von 3 000/<br />

min, 45 PS und eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 95 km/h.<br />

TAXIFAHRERS LIEBLING<br />

Aufgrund ihres sparsamen Verbrauchs<br />

erwies sich die Pullman-<br />

Limousine als besonders wirtschaftlich,<br />

womit sie sich innerhalb<br />

kürzester Zeit zum favorisierten<br />

In einigen Stadtteilen<br />

<strong>Berlin</strong>s selten geworden,<br />

im Kundencenter noch<br />

anzutreffen: die<br />

<strong>Taxi</strong>rufsäule.<br />

Fahrzeug unter <strong>Taxi</strong>fahrern entwickelte.<br />

Wie die „Allgemeine Automobil Zeitung“<br />

berichtete, lagen die „Betriebsstoffkosten<br />

dieses Wagens etwa in der Höhe der sparsamsten<br />

Kleinwagen am deutschen Markt<br />

(…)“. Im Zeitraum von 1936 bis 1940 wurden<br />

circa 1967 Stück des favorisierten <strong>Taxi</strong>fahrzeugs<br />

produziert. In der Ausführung,<br />

wie sie im Kunden center anzutreffen ist –<br />

vier Türen, je drei Seitenfenster, zwei<br />

Reserve räder, Bosch-<br />

Scheinwerfer –, kostete<br />

die Pullman-Limousine<br />

260 D in etwa 7900<br />

Reichsmark.<br />

Der Name „Pullman-Limousine“<br />

war<br />

von den Automobilherstellern<br />

bewusst in<br />

Anlehnung an die<br />

besonders komfortablen<br />

und<br />

geräumigen<br />

Eisenbahnwaggons<br />

des<br />

Herstellers<br />

Mortimer Pullman<br />

gewählt worden.<br />

In der Tat versprach<br />

die Innenausstattung<br />

ein bequemes Fahrgefühl.<br />

Dank der geräumigen<br />

Innenkabine, der<br />

weichen Ledersitze und<br />

der dritten Sitzbank im<br />

Innenraum konnten bis<br />

zu sechs Personen Platz<br />

nehmen. Selbst an Aschenbecher<br />

und eine angenehme<br />

Innenbeleuchtung hatte<br />

man in der Entwicklung<br />

gedacht. Zum Schutz vor<br />

Überfällen befand sich in<br />

allen Pullman-Limousinen<br />

eine Glaswand zwischen<br />

Fahrer- und Kundenkabine.<br />

Das Werksprospekt von<br />

1937 versprach: „Auf<br />

jedem Pflaster<br />

und in<br />

jedem Tempo bleiben die Räder fest am<br />

Boden, Schlaglöcher werden kaum mehr<br />

empfunden, Kurven schnell durchfahren.“<br />

Auch die Zeitung „Motor und Sport“ äußerte<br />

sich positiv zu den Fahreigenschaften des<br />

Automobils: „Wenn man ihn auf 30 bis 40<br />

km/h gebracht hat, ist überhaupt kein<br />

Unterschied festzustellen, weder im Hinblick<br />

auf Geräuschentwicklung noch auf<br />

Schwingungsfreudigkeit gegenüber einem<br />

guten Vergasermotor. Man weiß überhaupt<br />

nicht, dass man einen Dieselmotor unter<br />

der Haube hat.“<br />

Die Produktion des beliebten <strong>Taxi</strong>fahrzeugs<br />

musste 1940 kriegsbedingt eingestellt<br />

werden. Erst 1949 kam das<br />

Nachfolgemodell 170 D auf den Markt.<br />

DIE GRANDE DAME DES<br />

BERLINER TAXIGEWERBES<br />

Die <strong>Taxi</strong>-Limousine 260 D aus dem Kundencenter<br />

fuhr unterdessen noch bis zu<br />

DDR-Zeiten Fahrgäste an ihr Ziel. Am Heck<br />

ist noch das Landeskennzeichen der DDR<br />

zu sehen.<br />

Heute steht die Mercedes-Benz 260 D<br />

Pullman-Limousine als Leihgabe der Stiftung<br />

Deutsches Technikmuseum <strong>Berlin</strong> im<br />

Kundencenter in der Persiusstraße 7. Hier<br />

verkörpert sie als Grande Dame das traditionelle<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />

Schaut man sich im <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> Kundencenter<br />

weiter um, entdeckt man neben dem<br />

historischen Fahrzeug eine klassische <strong>Taxi</strong>rufsäule.<br />

Während viele Rufsäulen im<br />

Osten der Stadt inzwischen abmontiert worden<br />

sind, wird sie vielen Kollegen aus dem<br />

westlichen <strong>Berlin</strong> noch vertraut sein. Die<br />

guten alten Zeiten, hier leben sie weiter<br />

zwischen der nostalgischen <strong>Taxi</strong>limousine,<br />

den Bildern der Mercedes-Benz Typ 260 D<br />

Pullman-Limousine und der klassischen<br />

<strong>Taxi</strong>rufsäule.<br />

Doch das <strong>Taxi</strong>gewerbe steht nicht still.<br />

Das digitale Zeitalter ermöglicht die Bestellung<br />

und Auftragsvermittlung per Smartphone.<br />

Im Kundencenter kann die<br />

Fahrer-App auf einem Smartphone in der<br />

High Version und Low Version getestet werden.<br />

Die Low Version beinhaltet alle vom<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Die Pullman-Limousine 260 D hat schon<br />

so manchen Passanten zu einem Besuch<br />

im Kundencenter veranlasst.<br />

PDA gewohnten Funktionen, die High Version<br />

verfügt über nützliche Zusatzfunktionen.<br />

Zum Verweilen im Kundencenter<br />

laden die modernen Sitzgelegenheiten, der<br />

Frischwasserspender, die Kaffee- und<br />

Snackautomaten ein. Im Hintergrund<br />

erklingt entspannte Musik. Gerade im<br />

Hochsommer wird das angenehm klimatisierte<br />

Kundencenter sehr geschätzt.<br />

Zur Unterhaltung tragen die beiden Flat-<br />

Screen-Fernseher an der Wand und hinter<br />

dem Tresen die freundlichen Kundencentermitarbeiter<br />

bei. Die Informationsanzeigen<br />

werden regelmäßig vom <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Berlin</strong>-Team vor Ort erstellt. Neuigkeiten<br />

aus und rund um das <strong>Taxi</strong>gewerbe werden<br />

hier aufgegriffen, grafisch aufbereitet und<br />

zu interessanten News zusammengefasst.<br />

Aktuell beinhalten sie Beiträge zum neuen<br />

<strong>Taxi</strong>tarif in <strong>Berlin</strong>, taxi.eu-Payment, zu <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Berlin</strong>s Engagement beim Karneval der<br />

Kulturen und informieren über die Bereitstellung<br />

von Fahrerkarten sowie die aktuelle<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Ausgabe im Kundencenter<br />

sowie zu speziellen Angeboten von <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Berlin</strong>, wie z. B. dem Bluetooth-Kartenlesegerät<br />

mit Thermodrucker.<br />

Moderne und Tradition treffen im Kundencenter<br />

buchstäblich aufeinander. Es<br />

präsentiert damit genau die richtige<br />

Mischung aus Tradition und Moderne, die<br />

man vom <strong>Taxi</strong>gewerbe erwartet. mp<br />

Moderne Flachbildschirme informieren über<br />

aktuelle Themen aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />

HIER KENNT MAN SICH<br />

Das Gelände in der Persiusstraße 7 hat eine geschichtsträchtige<br />

Vergangenheit: 1951 hat sich an dieser Stelle der VEB <strong>Taxi</strong> gegründet.<br />

Heute steht an diesem Platz eines der modernsten <strong>Taxi</strong>-<br />

Kundencenter.<br />

Mit dem Kundencenter in der Persiusstraße 7 stellt <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />

den <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrerinnen und -fahrern einen einzigartigen<br />

Raum zur Verfügung. Seit seiner Neueröffnung im Mai 2012<br />

besticht es vor allem durch sein umfangreiches Angebot und<br />

seinen baulich weiträumigen Charakter. Dadurch ist neben dem<br />

persönlichen Kontakt zur Zentrale auch ein angenehmes Verweilen<br />

möglich.<br />

Mit ihrer Erfahrung stehen die Mitarbeiter des Kundencenters<br />

jeder Fahrerin und jedem Fahrer sowie jeder Unternehmerin und<br />

jedem Unternehmer mit Rat und Tat zur Seite. Ganz gleich, ob<br />

es sich um Beratungs wünsche, Fragen zum Funkvertrag, Vertragswechsel,<br />

zu Abrechnungen und Coupons oder Informationen<br />

zum neuen <strong>Taxi</strong>tarif handelt.<br />

Viele Fahrerinnen und Fahrer schätzen den kompetenten Service<br />

und die hervorragende Beziehung zu den Mitarbeitern des<br />

Kundencenters. Zum Teil kennt man sich über die Jahre mit Vornamen<br />

und weiß, wie es wem geht und wo der Schuh gerade<br />

drückt. Dieser persönliche Kontakt begründet sich mit dem<br />

hohen Serviceanspruch und der langjährigen Tätigkeit der Mitarbeiter<br />

im Kundencenter. „Mir ist es wichtig, dass wir Fragen zu<br />

allen Angelegenheiten bestmöglich für jeden Fahrer lösen können,<br />

schließlich geht es um eine gute Beratung“, erläutert die<br />

Mitarbeiterin Katja. Die zentrale Lage des Kundencenters ermöglicht<br />

jederzeit einen kurzen Besuch, auch ohne speziellen Beratungsbedarf.<br />

Quittungsblöcke, Fahrerkarten und die neuesten<br />

Ausgaben der <strong>Taxi</strong>zeitungen stehen kostenlos zum Mitnehmen<br />

für Fahrerinnen und Fahrer in der Persiusstraße 7 bereit. Selbst<br />

das Stanzen der Quittungsblöcke kann eigenständig im Kundencenter<br />

vorgenommen werden.<br />

Die Litfaßsäule beinhaltet immer wieder aktuelle Informationen,<br />

Angebote und Nachfragen von Fahrerinnen und Fahrern<br />

sowie Unternehmerinnen und Unternehmern, der daneben stehende<br />

Schaukasten zeigt die aktuellen Kopfstützen. Auch diese<br />

sind für Fahrerinnen und Fahrer sowie Unternehmerinnen und<br />

Unternehmer kostenlos im Kundencenter erhältlich.<br />

Die Vielfalt der Angebote und vor allem die individuelle, sorgfältige<br />

Beratung haben sich schnell herumgesprochen. Es wundert<br />

nicht, dass bereits am Morgen eine Vielzahl von Fahrerinnen<br />

und Fahrern darauf wartet, dass sich die Türen des Kundencenters<br />

öffnen. <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> heißt Sie herzlich willkommen! mp<br />

Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung:<br />

Katja, Markus, Nevcihan und Günsel (v. r. n. l.)<br />

14 TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />

15


TAXI BERLIN TZB GMBH<br />

TAXI BERLIN TZB GMBH<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> und taxi.<br />

eu werden auf der<br />

Internationalen<br />

Funkausstellung<br />

einen eigenen<br />

Messestand haben.<br />

TAXI BERLIN TZB GMBH<br />

Firmensitz<br />

Persiusstr. 7, 10245 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: +49 (0)30 / 690 27 20<br />

Telefax: +49 (0)30 / 690 27 19<br />

E-Mail: info@taxi-berlin.de<br />

www.taxi-berlin.de<br />

Öffnungszeiten Kundencenter<br />

Mo. bis Fr. 10.00 bis 17.30 Uhr<br />

<strong>Taxi</strong>bestellung<br />

Telefon: +49 (0)30 / 20 20 20<br />

www.taxi-berlin.de<br />

<strong>Taxi</strong>-<strong>Berlin</strong>-App (im App-Store<br />

und im Google Play Store)<br />

Kursanmeldung<br />

VIP-Quality-<strong>Taxi</strong>-Service-Kurs<br />

und Funkkurse<br />

Kontakt:<br />

Telefon: +49 (0)30 / 202 02 11 00<br />

E-Mail: info@taxi-berlin.de<br />

Funkkurse: kurse.taxi-berlin.de<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> International<br />

Telefon: +49 (0)30 / 202 02 12 20<br />

Geschäftsführung<br />

Hermann Waldner<br />

TAXI BERLIN ORGANISIERT<br />

LEITSTELLENDIENST<br />

AUF DER IFA<br />

Vom 4. bis 9. September findet in <strong>Berlin</strong><br />

die Internationale Funkausstellung (IFA)<br />

statt. <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> und taxi.eu werden im<br />

Rahmen einer Kooperation mit dem Radiosender<br />

radio B2 mit einem eigenen Stand<br />

im visit<strong>Berlin</strong>-Bereich vertreten sein.<br />

Für das <strong>Taxi</strong>gewerbe ist die größte<br />

Messe der Unterhaltungs elektronik ein<br />

wichtiger Kooperationspartner. Dies<br />

beruht auf Gegenseitigkeit. <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />

betreut seit vielen Jahrzehnten aktiv den<br />

Leitstellen messedienst der IFA. Seit dem<br />

1. Januar hat es als Vertragspartner die<br />

vollständige Organisation der Messeleitstelle<br />

übernommen und setzt diese<br />

gemeinsam mit den <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>verbänden<br />

um.<br />

Über 1 000 Aussteller präsentieren auf<br />

der jährlich stattfindenden bedeutendsten<br />

Messe für Consumer Electronics ihre<br />

Produkte und Neuheiten. Nachhaltigkeit,<br />

Energie effizienz und Ressourcenschonung<br />

bestimmen den Trend. Zahlreiche Veranstaltungen<br />

auf der IFA, wie die „IFA Special<br />

Areas“ und die Konzerte im Sommergarten,<br />

ziehen jedes Jahr neben Fach-, Privatbesuchern<br />

und Ausstellern zusätzlich um<br />

die 250000 Besucher auf die Internatio nale<br />

Funkausstellung. Im letzten Jahr konnte<br />

die Ausstellerfläche noch einmal kräftig<br />

gesteigert werden. Auf den sechs Messeetagen<br />

präsentierten sich 1 538 Aussteller<br />

auf rund 149 500 Quadratmetern. Erfolgreich<br />

blickten die Veranstalter auf ein<br />

Ordervolumen von rund 4,25 Milliarden<br />

Euro.<br />

Auch in diesem Jahr werden wieder<br />

zahlreiche Fach- und Privatbesucher aus<br />

dem In- und Ausland erwartet. Mit dem<br />

CityCube als zusätzlicher Ausstellungsfläche<br />

rechnen die Veranstalter erneut mit<br />

einem Rekord.<br />

Der Leitstellendienst, organisiert von<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong>, wird unterdessen auch in<br />

diesem Jahr wieder einen hervorragenden<br />

Job erledigen. <br />

mp<br />

Handelsregister: HRB 108569B<br />

Amtsgericht Charlottenburg<br />

Steuernummer: 37/212/21313<br />

USt-IdNr.: DE255785698<br />

Pressekontakt: Hermann Waldner<br />

E-Mail: presse@taxi-berlin.de<br />

Presserechtlich verantw. für die<br />

Seiten der <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> TZB GmbH:<br />

Hermann Waldner<br />

AUFTRAGSSTEIGERUNG BEI TAXI BERLIN<br />

Mit 11,2 Prozent Steigerung im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni freut sich<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> über ein tolles Ergebnis! Im ersten Halbjahr beträgt damit die<br />

Auftrags steigerung insgesamt knapp 7 Prozent.<br />

Die Steigerung wiegt umso mehr, als wir wissen, dass unsere Wett bewerber<br />

in <strong>Berlin</strong> mit Radiowerbung und rechtlich zweifelhaften Rabatt aktionen sehr viel<br />

Geld investieren, um sich Marktanteile zu sichern. <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong> schafft es dagegen<br />

auch ohne diese immens hohen finanziellen Aufwendungen, sich bei seinen<br />

Kunden zu etablieren.<br />

FOTO: Messe <strong>Berlin</strong><br />

16 TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />

17


TAXI DEUTSCHLAND BERLIN E. V.<br />

TAXI VERBAND BERLIN BRANDENBURG E. V.<br />

Gesprächsthema<br />

beim runden Tisch:<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer, die ihren<br />

Kollegen von der<br />

„Palette“ Fahrgäste<br />

klauen.<br />

TAXI DEUTSCHLAND<br />

Vorsitzender: Ertan Ucar<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Ahmad Vahdati<br />

Schatzmeisterin: Irene Jaxtheimer<br />

Schriftführerin: Irene Jaxtheimer<br />

(kommissarisch)<br />

Beisitzer: Yasar Öge<br />

Ehrenvorstandsmitglied: Rainer Stäck<br />

Geschäftsstelle<br />

Persiusstr. 7, 10245 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: +49 (0)30 / 20 20 21 31-0<br />

Telefax: +49 (0)30 / 20 20 21 31-1<br />

www.taxideutschland.eu<br />

berlin@taxideutschland.eu<br />

www.facebook.com/taxi.deutschland.eu<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo. bis Mi. 10.00 bis 16.00 Uhr<br />

Do. 10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Fr. geschlossen<br />

Beratung durch den Vorstand<br />

Do. 13.00 bis 15.00 Uhr<br />

oder nach telefonischer Absprache<br />

Rechtsberatung<br />

Do. 15.00 bis 16.00 Uhr<br />

Verbandsarzt<br />

Terminvereinbarung:<br />

Telefon: +49 (0)30 / 786 64 00<br />

Bankverbindung<br />

<strong>Berlin</strong>er Volksbank<br />

BLZ 100 900 00<br />

Konto-Nr. 7347788001<br />

Amtsgericht Charlottenburg (<strong>Berlin</strong>)<br />

Vereinsregister-Nr. 246002Nz<br />

<strong>Berlin</strong> Finanzamt für Körperschaften I<br />

Steuernr. 27/620/57670<br />

Presserechtlich verantwortlich für<br />

diese Seite: Ertan Ucar<br />

Redaktion: Hayrettin Şimşek<br />

ERGEBNISSE<br />

AM RUNDEN TISCH<br />

Was tun gegen die schwarzen Schafe am Flughafen?<br />

Vertreter des LABO, der Polizei, des Flughafens sowie<br />

der IHK suchten gemeinsam mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

nach Lösungen.<br />

UBER-WERBUNG AUF TAXIS<br />

Leider nimmt die Zahl der <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>Taxi</strong>s zu, auf denen Uber-Werbung<br />

Es geht mal wieder und leider immer noch<br />

um die <strong>Taxi</strong>-Missstände am Flughafen<br />

Tegel, hervorgerufen durch <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

(wir wollen an dieser Stelle bewusst nicht<br />

von „Kollegen“ sprechen), die sich dort<br />

Vorteile erschleichen bzw. Fahrgäste<br />

bewusst betrügen. Sowohl den Verbänden<br />

als auch dem Landesamt für Bürger- und<br />

Ordnungsangelegenheiten (LABO) als<br />

zuständige Kontrollbehörde sind etliche<br />

dieser schwarzen Schafe namentlich<br />

bekannt, es existiert sogar eine „Klauer-<br />

Liste“. Das LABO kündigte in der<br />

Gesprächsrunde an, bei den auf dieser<br />

Liste auftauchenden <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

Betriebsprüfungen durchzuführen.<br />

Aber auch direkt am Flughafen könnten<br />

kleinere Maßnahmen den „Klauern“<br />

ihren Beutefang erschweren. So wurde<br />

angeregt, dass Abholer künftig nicht an<br />

den Terminals parken, sondern im Innenring.<br />

Die Zufahrt könnte durch den Transponder<br />

erfolgen und mit 50 Cent<br />

berechnet werden. Die Flughafengesellschaft<br />

hat versprochen, diese Idee auf ihre<br />

Machbarkeit hin zu überprüfen.<br />

Auch die erneute Bildung eines <strong>Taxi</strong>-<br />

Teams (wie es vor der Vergabe der <strong>Taxi</strong>-<br />

Aufsicht an APCOA bereits bestand) wird<br />

von der Zustimmung des Flughafens<br />

abhängen. Dem <strong>Taxi</strong>-Team sollen <strong>Taxi</strong>kollegen<br />

angehören, die durch entsprechende<br />

Präsenz und Kontrollen an den Terminals<br />

die „Klauer“ entdecken und vertreiben<br />

können. Die Organisation der Einsatzzeiten<br />

des <strong>Taxi</strong>-Teams würde durch die<br />

<strong>Taxi</strong>verbände erfolgen. Ob die Flughafengesellschaft<br />

in einem solchen Fall bereit<br />

wäre, die Bezahlung zu übernehmen, soll<br />

sich bis September entscheiden.<br />

Das Treffen fand auf Initiative und<br />

Einladung von <strong>Taxi</strong> Deutschland statt.<br />

Für die Unterstützung durch <strong>Taxi</strong> <strong>Berlin</strong><br />

möchten wir uns an dieser Stelle ganz<br />

herzlich bedanken. Der Verband bemüht<br />

sich, nach der Sommerpause alle Beteiligten<br />

zu einem weiteren Gespräch einzuladen.<br />

<br />

td<br />

zu sehen ist. Deshalb noch mal das<br />

Statement von <strong>Taxi</strong> Deutschland:<br />

Wer das amerikanische Unternehmen<br />

Uber mit Werbung oder der<br />

Durchführung von Fahrten unterstützt,<br />

schaufelt sich sein eigenes<br />

Grab. Erfahrungen aus anderen<br />

Ländern, allen voran Amerika, zeigen:<br />

Sobald das Unternehmen eine große<br />

Marktmacht erreicht hat, müssen<br />

Provisionen von bis zu 30 Prozent des<br />

Fahrtumsatzes gezahlt werden. td<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, ZEICHNUNG: Şimşek<br />

FOTO: FBB<br />

TXL – EINE BESTANDS­<br />

AUFNAHME<br />

Der Flughafen Tegel (TXL) platzt aus allen Nähten.<br />

Die Folge: zu schmale Zufahrtswege, zu wenig Parkplätze,<br />

schlechte Anbindung an den ÖPNV. <strong>Taxi</strong>s schließen<br />

diese Lücke.<br />

Der TXL wurde immer wieder erweitert.<br />

So wurde Terminal C im Mai 2007 eröffnet,<br />

kurz danach kam E dazu. Dauerprovisorien<br />

kennzeichnen den alten Westberliner<br />

Flughafen, aber er funktioniert trotzdem.<br />

Eine kleine Bestandsaufnahme der vergangenen<br />

Wochen:<br />

Terminal A (Innenring): Die Abfertigung<br />

an der Ladeleiste klappt dank engagierter<br />

APCOA-Mitarbeiter gut. Kommen<br />

viele Maschinen gleichzeitig an, wird es<br />

allerdings schwierig, auch auf dem N1. Die<br />

Dreistigkeit der Schwarzlader an 10 bis 15<br />

ist geblieben. Bei Kontrollen sind sie<br />

schnell fort.<br />

Terminal E: Aus baulichen Gründen<br />

bei erhöhtem Passagieraufkommen auch<br />

sehr schwierig. Der vordere Teil der <strong>Taxi</strong>halte<br />

ist ständig zugeparkt. Oft aggressive<br />

KREDITKARTENAKZEPTANZ<br />

BESTÄTIGT<br />

Alle <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>fahrer müssen<br />

ihren Fahrgästen die bargeldlose<br />

Zahlung per Kreditkarte ermöglichen.<br />

Das hat die 11. Kammer<br />

des Verwaltungsgerichts <strong>Berlin</strong><br />

am 24. Juni in zwei Eilverfahren<br />

entschieden. Damit wurde die seit<br />

dem 8. Mai geltende neue Verordnung,<br />

die auf einen Antrag von TVB<br />

und IHK im Jahr 2013 zurückgeht,<br />

bestätigt. Das Gericht teilte die Auffassungen<br />

der beantragenden <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

nicht und bestätigte<br />

die Position des TVB nochmals. jl<br />

Stimmung bei den <strong>Taxi</strong>fahrern. E ist<br />

beliebt bei <strong>Taxi</strong>s, die gerne N1 auslassen.<br />

Terminal C: Die Trennung von Auslade-<br />

und Einladezone ist im Prinzip gut.<br />

Kommen mehrere Maschinen in kurzer<br />

Zeit, wird es zu eng. Dann ist die Halte viel<br />

zu klein. Regelmäßig fahren Privatautos in<br />

die <strong>Taxi</strong>spur. Auch die Ausladezone ist<br />

regelmäßig besetzt mit Falschparkern.<br />

Zum Teil stehen hier Kollegen über eine<br />

halbe Stunde und warten auf ihre Fahrgäste.<br />

Stehen zwei davon falsch, entsteht Stau<br />

an der Wendeschleife und zur Taxehalte<br />

an C kommt keine Droschke mehr durch.<br />

N1: Der Nachschub von N1 wird gut<br />

organisiert. Es kommt jedoch mehrmals<br />

am Tag zu erhöhtem Verkehrsaufkommen<br />

und die Straße zu C, E oder Innenring ist<br />

dann dicht. Die angeforderten <strong>Taxi</strong>s kommen<br />

nicht zur Halte. Zum Teil versperren<br />

<strong>Taxi</strong>s, die zu E wollen, gnadenlos die Auffahrt<br />

in den Innenring.<br />

Unser Fazit: Der Service durch die APCOA-<br />

Leute ist viel besser geworden. Bis zu acht<br />

Kräfte sind regelmäßig vor Ort. Schwarzlader<br />

gibt es weiterhin, Fahrtablehner auf<br />

den Halten allerdings auch. Die <strong>Taxi</strong>s sind<br />

durchweg sauber und in ordentlichem<br />

Zustand. Unglaublich: Die Probleme mit<br />

bargeldloser Zahlung sind trotz Verordnung<br />

im Mai gleich geblieben.<br />

Der Zuspruch durch die Kollegen bei<br />

den Recherchen vor Ort durch den TVB-<br />

Vorstand war positiv. Die Anwesenheit von<br />

Ordnungsamt oder Polizei reicht, um kritische<br />

Situationen sofort zu klären und den<br />

reibungslosen Ablauf zu gewährleisten<br />

oder wiederherzustellen. <br />

jl<br />

TAXI VERBAND BERLIN<br />

BRANDENBURG E. V.<br />

ACHTUNG: NEUE ANSCHRIFT!<br />

Seit Jahresbeginn finden Sie uns hier:<br />

Franklinstr. 18, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: +49 (0)30 / 24 33 54 08<br />

Telefax: +49 (0)30 / 86 09 07 70<br />

E-Mail: taxiverband@t-online.de<br />

www.taxiverband-berlin.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo. und Di. 11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Mi. geschlossen<br />

Do. 12.00 bis 17.00 Uhr<br />

Fr. 16.00 bis 19.30 Uhr<br />

Geschäftsstelle und Sekretariat<br />

Tanja Skorniakow<br />

Vorstand<br />

Vorsitzender: Detlev Freutel<br />

Stellvertr. Vorsitzender: Boto Töpfer<br />

Schatzmeister: Reinhard Ehringfeld<br />

Schriftführer und Betreuung Mitglieder<br />

Brandenburg: Karl-Heinz Kirle<br />

Beisitzer: Jürgen Dumke, Farrokh<br />

Aleguilany, Christian Mach<br />

Vorstandsberatung für Mitglieder<br />

Do. 14.00 bis 17.00 Uhr,<br />

Di. nach telefonischer Absprache<br />

Rechtsberatung<br />

Do. 16.00 bis 17.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Beratung durch die Anwaltskanzlei<br />

Christoph Wuttke<br />

Seminarangebot im TVB<br />

Der Verband bietet zahlreiche<br />

Seminare, etwa in Sach- und Fachkunde<br />

und für angehende Stadtführer.<br />

Informationen dazu in Kürze<br />

wieder auf der Homepage des TVB.<br />

Presserechtlich verantwortlich für<br />

diese Seite: Detlev Freutel<br />

Redaktion: Jochen Liedtke (jl)<br />

18 TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />

19


ANTRIEB<br />

ANTRIEB<br />

DAS<br />

HEISSE<br />

DING<br />

IM JULI<br />

Drei Siegerpokale für<br />

den Toyota-Konzern: Es<br />

gewannen unter anderem<br />

der Prius+, der<br />

Auris Touring Sports<br />

und der Lexus 300h.<br />

14 verschiedene Modelle standen für Test- und Bewertungsfahrten bereit.<br />

Zum dritten Mal – und erstmals<br />

in <strong>Berlin</strong> – wählten <strong>Taxi</strong> unternehmer<br />

Deutschlands <strong>Taxi</strong>s des<br />

Jahres. Mit dabei: der <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>Taxi</strong> unter nehmer Raimond Götz<br />

Erinnern Sie sich noch an die heißen Tage Anfang Juli, als<br />

das Thermometer deutlich näher an der 40-Grad-Marke<br />

als an der 30er-Markierung stand? Just an diesen Tagen<br />

veranstaltete die Huss-Medien-Gruppe die Wahl zum <strong>Taxi</strong> des<br />

Jahres. Die Jury bildeten 26 <strong>Taxi</strong>unternehmer aus ganz Deutschland,<br />

von denen ich als einziger <strong>Berlin</strong>er Teilnehmer die kürzeste<br />

Anreise hatte.<br />

Auf uns warteten – vom Veranstalter bestens und reibungslos<br />

organisiert – insgesamt 14 verschiedene <strong>Taxi</strong>modelle. Nach kurzem<br />

Plausch unterm Sonnenschirm mit angereisten Kolleginnen und<br />

Kollegen und der offiziellen Begrüßung wurde der Test eröffnet.<br />

Ich tat mich zusammen mit André, einem sympathischen Allrounder<br />

aus dem Gewerbe im Harz. Die Ausgabe der Schlüssel<br />

erfolgte am eigens eingerichteten Desk: Ob Lexus oder Ford, Kia<br />

oder Seat, Limousine/Kombi oder Kompakt-/Großraum-Van: Wir<br />

hatten freie Auswahl. Unsere Namen wurden notiert, die Schlüssel<br />

ausgegeben und dann ging’s gespannt zum jeweiligen Wagen.<br />

Jedes Team testete und bewertete alle 14 Fahrzeuge.<br />

André und ich starteten mit einem Mitsubishi Plug-in Hybrid<br />

Outlander. Nach kurzer Einführung durch bereitstehende Betreuer<br />

wurde nach dem Motor ganz schnell auch die Klimaanlage<br />

gestartet. Los ging’s in Friedrichshain, hoch in die Danziger,<br />

inzwischen gekühlt über die Karl-Marx-Allee Richtung Alex.<br />

„Mensch, sind das tolle Häuser!“, staunte hier André aus dem<br />

Fond ganz begeistert.<br />

Testfahrten<br />

bei 37 Grad<br />

im Schatten.<br />

Die standardisierte Bewertung der Fahrzeuge umfasste 31 Punkte<br />

aus den Bereichen Wirtschaftlichkeit und Funktionalität sowie<br />

Komfort und Emotion. Technische Daten konnten den in jedem<br />

Fahrzeug bereitliegenden Datenmappen entnommen werden.<br />

Aspekte wie der Anschaffungspreis, Wartungsintervalle,<br />

Garantie- und Kulanzleistung, Verbrauch, Restwert nach<br />

300 000 Kilometern, Ablagemöglichkeiten, Kindersitze, Wendekreis<br />

und Übersichtlichkeit sollten genau überprüft werden. Auch<br />

Fahrersitze und Fondraum, Lenksäulenverstellbarkeit, Getriebe<br />

und Motor, Umweltimage, Fahrspaß und Design wurden mit kritischem<br />

Blick unter die Lupe genommen. André und ich haben<br />

besprochen, was uns auffiel, wechselseitig gefragt, genauer hingesehen<br />

und teilweise bereits schon während der Fahrt bewertet.<br />

ZWISCHEN BRESCHNEW UND HONECKER<br />

„Kannst du den Beifahrersitz mit einer Hand verstellen? Ist die<br />

Deckenbeleuchtung im Fond von vorne bedienbar? Warum soll<br />

der Funk im Handschuhfach platziert werden, wo doch viele der<br />

testenden Unternehmer einen firmeneigenen Sprachfunk haben?“<br />

All das beschäftigte uns zwischen Breschnew & Honecker an der<br />

East Side Gallery und der Oberbaumbrücke. Gelegentlich dachte<br />

mein Testpartner auch noch laut über Wandler- bzw. Kupplungsdoppelgetriebe<br />

nach.<br />

Eine eigens eingerichtete Packstation ermöglichte uns jeweils<br />

nach Rückkehr zudem, das Kofferraumvolumen des getesteten<br />

FOTOS: Raimund Götz, Toyota<br />

Fahrzeugs mit Koffern, Rollstuhl oder Rollator praktisch zu prüfen.<br />

Für weitere Fragen stand meist auch Fachpersonal des jeweiligen<br />

Herstellers bereit. Werbung war diesem Personenkreis<br />

übrigens nicht erlaubt.<br />

Am zweiten Tag hatten wir nur noch drei Fahrzeuge zu testen.<br />

André erfreute sich auf der vorletzten Tour und nach Fahrerwechsel<br />

an Reichstagsgebäude, Kanzleramt, Schloss Bellevue und dem<br />

Großen Stern. Zuvor hatten wir Innenverkleidung, Fuß- und Kofferraumverkleidung<br />

und Sitzbezüge des Toyotas Prius+ besprochen<br />

sowie auf dessen Behelfssitzen für die sechste und siebte<br />

Person Platz genommen. Und den Wendekreis haben wir auch da<br />

nicht vergessen.<br />

14 TAXIS, 7 GEWINNER<br />

Es war eine Wahl ohne die Marktführer. Weder<br />

Mercedes noch Volkswagen hatten sich dem<br />

Wettbewerb gestellt, auch Opel glänzte durch<br />

Abwesenheit. So dominierten innerhalb von vier<br />

unterschiedlichen Bewertungskriterien in jeweils<br />

zwei Fahrzeugkategorien die Importeure.<br />

Sieger Wirtschaftlichkeit Limousine/Kombi:<br />

Toyota Auris Touring Sports<br />

Sieger Wirtschaftlichkeit Vans:<br />

Nissan e-NV200<br />

Sieger Funktionalität Limousine/Kombi:<br />

Skoda Superb<br />

Sieger Funktionalität Vans: Seat Alhambra<br />

Sieger Komfort Limousine/Kombi: Skoda Superb<br />

Unsere Gesamteindrücke haben wir oft nach unseren Testfahrten<br />

bzw. dazwischen, bei einem kühlen Getränk, mit einem freundlich<br />

gereichten Eis oder einem italienischen Espresso rekapituliert, auf<br />

Bögen benotet und diese dann zur Auswertung abgegeben.<br />

Zum Testende hin wurden wir alle von Herrn Huss persönlich<br />

in seinem altgedienten, original Checker-<strong>Taxi</strong> eine Runde chauffiert<br />

und ganz plastisch an Robert de Niro in „<strong>Taxi</strong> Driver“ erinnert.<br />

Während einer weiteren kleinen Rundfahrt, diesmal mit dem<br />

Strich-Acht-<strong>Taxi</strong> meines Testpartners, kamen dieser und ich noch<br />

überein, dass einige Einbauten mit höherwertigen Materialien<br />

und besser platziert das Wohlbefinden der Fahrer und Kunden<br />

erhöhen würde: optisch besser integrierter Kunststoff, im Fond<br />

sichtbarere Taxameter, keine Fummel-Schalter für die Innenbeleuchtung<br />

als Beispiel.<br />

Am Abend des zweiten Tages, nach Auswertung aller Bögen<br />

der Testerinnen und Tester, wurden feierlich und im Blitzlichtgewitter<br />

die Sieger der einzelnen Kategorien bekannt gegeben und<br />

den Siegern eine ihnen gebührende Trophäe überreicht. Unser<br />

Beifall war groß und die Freude den Siegern anzusehen.<br />

ES HAT SICH GELOHNT<br />

Mein persönliches Fazit: Trotz der großen Hitze hat sich die Teilnahme<br />

für mich gelohnt. Schon alleine wegen meinem ganz persönlichen<br />

Interesse an den modernen Motoren (Hybrid oder<br />

vollelektrisch) war ich dort richtig. Nissans Daten seines eNV 200<br />

Elektro-<strong>Taxi</strong>s fand ich bemerkenswert: Schnellladezeiten von<br />

40 Minuten ohne Erinnerungseffekt sowie Reichweiten von künftig<br />

200 oder 250 Kilometern wurden da versprochen.<br />

Nahezu unschlagbar ist Toyota mit seiner Technik und auch in<br />

der Erfahrung daraus von dem Modell Lexus. Mein persönlicher<br />

Favorit war dann aber der Mitsubishi Plug-in Hybrid Outlander –<br />

Junge, Junge! Wie der schon dastand: übersichtlich, funktional,<br />

bequem und auch elektrisch – ganz, ganz prima. Noch etwas mehr<br />

Fortschritt im Wirkungsgrad der Technik und in Richtung Komfort<br />

und ich könnte mein Unternehmen ein klein wenig umorganisieren<br />

und von derzeit W212 200 CNG auf mehr oder minder elektrisch<br />

umsteigen – die Zukunft wird es wohl sein. <br />

rg<br />

20 TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />

21


ANTRIEB<br />

ANTRIEB<br />

TECHNIK<br />

Motor: Vier-Zylinder-Diesel<br />

Hubraum: 1 968 cm 3<br />

Leistung: 110 kW (150 PS)<br />

Kraftübertragung: Sechs-Gang-DSG,<br />

Frontantrieb<br />

Testverbrauch: 5,9 l Diesel/ 100 km<br />

Gewicht: leer 1 501 kg<br />

(zulässiges Gesamtgewicht: 2 040 kg)<br />

Einzigartig: Der neue Passat ist<br />

bisher nur in <strong>Berlin</strong> als ausgerüstetes<br />

Vorführ taxi unterwegs.<br />

Höchstgeschwindigkeit: 218 km/h<br />

Beschleunigung (0–100 km/h): 8,7 s<br />

Kofferraumvolumen: 586 l<br />

Garantie: 2 Jahre ab Erstzulassung<br />

Preis inkl. <strong>Taxi</strong>paket: ca. 28 800 €<br />

(Limousine) bzw. 29 700 € (Kombi,<br />

jeweils netto)<br />

BOMBARDIERT<br />

MIT INFORMATIONEN<br />

Volkswagen schafft es immer wieder, ein Auto zu bauen, das schlicht<br />

aussieht. Der neue Passat hat keine Ecken, keine Kanten, stattdessen<br />

ein einfaches Design. Mehr braucht man nicht. Oder doch?<br />

Ein Auto, das fährt, sonst nichts. Wer<br />

absolut nicht auffallen möchte, ist<br />

im neuen Passat richtig, das glatte<br />

Gegenteil von, sagen wir, einer Chevrolet<br />

Corvette. Das einzige Manko an der<br />

schlichten Schönheit ist die lichte Höhe.<br />

Wenn man das Auto einen Tick höher<br />

gebaut hätte, wäre das Einsteigen bequemer.<br />

Sonst ist alles wie eine Oberklasse:<br />

lang, breit, reichlich Platz, tolle Sitze, sanf-<br />

Unser Vorführtaxi war mit Navi ausgestattet.<br />

tes Gleiten. Ein Wohlfühlauto, das jedem<br />

gefallen kann. Sicher sind gegenüber dem<br />

Vorgängermodell viele Dinge verbessert<br />

worden. Man muss schon genau hinsehen,<br />

um die Unterschiede zu erkennen.<br />

Vor allem dann, wenn man im Prospekt<br />

etwas nicht mehr sieht, weil es das nicht<br />

mehr gibt: EcoFuel und CNG. Davon hat<br />

sich Volkswagen Pkw im neuen Modelljahr<br />

verabschiedet. Erdgas autos gibt es nur<br />

noch bei Volkswagen Nutzfahrzeuge.<br />

Volkswagen Pkw setzt auf konventionelle<br />

Verbrenner. Für uns kommen Diesel mit<br />

120 oder 150 PS infrage, jeweils mit DSG<br />

verfügbar. Später soll noch ein Plug-in-<br />

Hybrid mit 211 PS kommen, der bis zu<br />

50 Kilometer rein elektrisch fahren kann.<br />

Mit dem voll ausgestatteten Vorführ taxi<br />

von Volkswagen Automobile (Passat TDI<br />

BlueMotion 150 PS) habe ich knapp 6 Liter<br />

Diesel pro 100 Kilometer verbraucht. Ein<br />

guter Wert für ein Auto dieser Art und<br />

Güte. Die Informationsmöglichkeiten über<br />

die aktuellen Befindlichkeiten des Autos<br />

und der Welt drumherum sind enorm.<br />

Dort, wo Autos früher eine Instrumententafel<br />

hatten, hat der Passat einen Bildschirm.<br />

Darauf werden die Instrumente<br />

sowie Verbrauch, Reichweite, Reifendruck<br />

und vieles mehr abgebildet. Über der<br />

Mittel konsole gibt es ein weiteres, größeres<br />

Display für noch mehr Informationen<br />

(Radio, Klima, Telefon, Apps usw.).<br />

Zwischen dem standardmäßig angezeigten<br />

Drehzahlmesser und dem Tachometer<br />

kann man das Navi-Bild mitlaufen lassen.<br />

Im Drehzahlmesser springt zusätzlich mit<br />

jedem Gasstoß die aktuelle Verbrauchsanzeige<br />

auf. Mir ist das alles zu viel Gewimmel.<br />

Dass jeder Druck aufs Gaspedal einen Fingerhut<br />

voll Sprit ins Jenseits befördert, weiß ich<br />

auch ohne Anzeige. Ich gucke lieber auf die<br />

Straße und achte auf den Verkehr.<br />

FAHRGERÄUSCHE? KAUM ZU<br />

HÖREN<br />

Auf der einen Seite bombardiert mich das<br />

Auto mit Informationen, auf der anderen<br />

Seite lässt es mich vom Fahrgeschehen<br />

kaum noch etwas spüren, ja greift sogar<br />

ein, wenn ich vermeintlich fehlerhaft handle.<br />

Fahrgeräusche, Motorgeräusche? Sind<br />

kaum wahrnehmbar und gehen im Sound<br />

der Anlage unter. Schaltstöße? Macht das<br />

FOTOS: Wilfried Hochfeld<br />

DSG nicht. Es beschleunigt nahezu kontinuierlich.<br />

Die ganzen Fahr assistenten<br />

machen das Fahren sicherer, vor allem in<br />

Grenzsituationen, in denen sich der normale<br />

Autofahrer nicht auskennt. Wenn<br />

man nichts von ihnen merkt, hat man alles<br />

richtig gemacht.<br />

Manchmal nerven sie auch. Wenn mir<br />

das Bremspedal unter dem Fuß weggezogen<br />

wird, weil das Auto selbsttätig stärker<br />

bremst, als ich es vorhatte, fühlt sich das<br />

an wie Luft in der Bremse – unangenehm.<br />

Wenn das Auto selbsttätig gegenlenkt, weil<br />

ich einer Linie zu nahe gekommen bin,<br />

fühlt sich das an wie Lenkungsspiel – auch<br />

unangenehm.<br />

Ich warte auf den Tag, an dem das Auto<br />

all die Informationen über seinen Zustand<br />

und über seine Lage im Verkehr – die es<br />

großenteils jetzt schon hat – vollends in<br />

selbstständiges Fahren umsetzen kann.<br />

Dann muss ich nicht mehr auf die Straße<br />

gucken und auf den Verkehr achten, sondern<br />

kann mich an den vielen bunten<br />

Gimmicks auf den Displays erfreuen.<br />

DSG MIT FREILAUF<br />

Nach Lesart der neuen, elektrischen Mobilität<br />

sind Verbrenner in Autos ja zum Aussterben<br />

verurteilt. Vorerst macht der<br />

Diesel-Stinker im neuen Passat noch eine<br />

ganz gute Figur. Der Verbrauch ist noch<br />

einmal reduziert worden. Er hält auch ohne<br />

Harnstofftank die Euro-6-Norm ein. Mit<br />

Start-Stopp-Automatik und DSG mit Freilauf<br />

verfügt der Passat über weitere Spareigenschaften.<br />

Eine Zeile in der Serienausstattungs liste<br />

hat meine Aufmerksamkeit erregt: Bremsenergie-Rückgewinnung.<br />

Was macht der<br />

Passat, der nachweislich nicht elektrisch<br />

angetrieben werden kann, mit der zurückgewonnenen<br />

Energie? Antwort aus den<br />

Volkswagen-Informationen: „Die beim<br />

Bremsen oder im Schubbetrieb freiwerdende<br />

Energie wird mittels Rekuperation<br />

vom Generator in elektrische Energie<br />

umgewandelt. Diese wird in der Batterie<br />

gespeichert und steht bei kommenden<br />

Beschleunigungsvorgängen zur Verfügung.<br />

Dann kann die Batterie elektrische Verbraucher<br />

speisen und den Motor vom<br />

Antrieb des Generators entlasten.“<br />

Der neue Passat mit seiner aussterbenden<br />

Technik setzt der neuen, elektrischen Mobilität<br />

in Sachen Wirtschaftlichkeit ganz schön<br />

zu. Knapp 6 Liter Diesel pro 100 Kilometer<br />

und kein elektrischer Aufpreis gegen knapp<br />

6 Liter Super pro 100 Kilometer – die ein<br />

moderner Hybrid auch gerne schluckt – plus<br />

elektrischer Aufpreis, da muss ein scharf<br />

kalkulierender <strong>Taxi</strong>unternehmer schon den<br />

Bleistift an spitzen. Von voll elektrischen<br />

<strong>Taxi</strong>s wollen wir gar nicht reden.<br />

Der neue Volkswagen Passat ist schön<br />

und fährt schön. Wieweit der nun schöner<br />

ist und schöner fährt als andere Luxuslimou<br />

sinen anderer Hersteller, ist<br />

Geschmackssache und ein Rechenmodell<br />

mit vielen Parametern. Den Passat TDI<br />

BlueMotion mit 150 PS und Sechs-Gang-<br />

DSG gibt es ab 27500 Euro (Netto-Listenpreis).<br />

Nähere Einzelheiten über <strong>Taxi</strong>preise<br />

und Finanzierung erfährt man bei Tobias<br />

Liebetanz bei Volkswagen Automobile in<br />

der Franklinstraße. Sein Vorführtaxi<br />

( Passat TDI BlueMotion Highline) mit<br />

150 PS Sechs-Gang-DSG, komplett mit allerlei<br />

Ausstattung, kann man für 42129,09 Euro<br />

erwerben.<br />

Vielleicht lassen die erhöhten <strong>Taxi</strong>tarife,<br />

die wir neuerdings aufrufen, ein paar Euro<br />

übrig, um unsere Fahrgäste mit solch<br />

einem schönen Auto zu erfreuen. wh<br />

22 TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />

23


KOLUMNE<br />

WIE ICH IM TAXI<br />

DEN FUSSBALL<br />

ENTDECKTE<br />

Fußball war nie meine Welt. Natürlich<br />

habe ich mit meinen Kumpels gekickt, aber<br />

was die Erwachsenen da mit irgend welchen<br />

Vereinen und Turnieren hatten – und auch<br />

noch im Fernsehen … also nee!<br />

Permanente Stromversorgung<br />

Keine extra Simkarte<br />

Direkte Verbindung mit der Fahrer-App<br />

Grund für dieses Desinteresse ist<br />

vermutlich meine Angewohnheit,<br />

immer der besten Mannschaft<br />

den Sieg zu gönnen, weswegen ich nur<br />

begrenzt Fan-Eifer entwickeln kann. So<br />

muss ich regelmäßig passen, wenn Touristen<br />

aus aller Welt mich fragen, welcher<br />

mein Verein sei.<br />

Nun hab ich damit zwar den Vorteil,<br />

dass ich mir keinen Fernseher fürs <strong>Taxi</strong><br />

kaufen muss – andererseits gerate ich bei<br />

meinen Fahrgästen aber immer wieder in<br />

Erklärungsnot. Die Leute kommen direkt<br />

aus einem ICE ohne Internet, da muss der<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer doch wissen, wie DAS Spiel ausgegangen<br />

ist! Und obwohl ich sonst keine<br />

ausgefeilte Schichtvorbereitung betreibe,<br />

lausche ich jetzt gelegentlich den Sportnachrichten,<br />

einfach, weil ja jemand fragen<br />

könnte. Als Nachtfahrer werden<br />

mir Spielberichte ja geradezu in die<br />

Arbeitszeit geflankt.<br />

Also kenne ich mich jetzt halt auch aus.<br />

Mir ist das Heulen über Niederlagen zwar<br />

weiterhin fremd, aber inzwischen muss ich<br />

zumindest nicht mehr raten, wer aktuell<br />

Meister ist. Auch wenn Bayern meinem<br />

grundsätzlich schlechten Gedächtnis da oft<br />

entgegenkommt.<br />

Ich will da nichts schönfärben, Fußballfans<br />

sind oft betrunken und in unangenehmer<br />

Stimmung unterwegs – nicht die erste<br />

Gruppe, an die man als <strong>Taxi</strong>fahrer denkt,<br />

wenn man sich den optimalen Fahrgast ausmalt.<br />

So war ich wie viele Kollegen beim<br />

diesjährigen Pokalfinale froh, dass ich gar<br />

nicht bis zum großen Fest am Breitscheidplatz<br />

gekommen war. Freiwillig hingefahren<br />

wäre ich erst recht nicht.<br />

NUR GUTE LAUNE<br />

Dann aber das Champions-League-<br />

Endspiel: FC Barcelona, Juventus<br />

Turin, 3:1, Italiener,<br />

Spanier, Winker, Party! Italiener,<br />

die im Fußball verloren<br />

haben und Trinkgeld<br />

geben, so was vergisst man<br />

nicht! Nur gute Laune, ob<br />

bei Gewinnern, Verlierern<br />

oder extra aus England<br />

angereisten Touristen, die<br />

einfach mal gucken wollten.<br />

Ebenso das WM-Finale 2014. Ich<br />

hab’s selbst<br />

im Fernsehen<br />

zu Hause verfolgt und anschließend all diejenigen<br />

gefahren, die froh waren, genau<br />

dieses Spiel mit diesem Ausgang in dieser<br />

Stadt gesehen zu haben.<br />

Kein Vergleich zum wütenden Stammtisch<br />

in Hintertupfingen, wenn die Mannschaft<br />

wie jede Woche versehentlich aufs eigene<br />

Tor schießt.<br />

Klasse auch eine Tour während der<br />

EM 2012: Ein Iraner und ein Israeli, beide<br />

angetrunken, die beim Spiel England gegen<br />

Frankreich unterschiedlich gewettet hatten<br />

und anschließend bei mir im <strong>Taxi</strong> eine<br />

Comedy-Version des Nahostkonflikts nachgespielt<br />

haben. „Hör nicht auf den! Redet<br />

der alte Araber nur so komisch, weil er<br />

heute getrunken hat Alkohol das erste<br />

Mal!“ Einige Fanfahrten hatten diese<br />

Momente, in denen ich versucht war, mich<br />

zu kneifen, als mir bewusst wurde, dass<br />

ich für meine Anwesenheit bezahlt werde.<br />

Inzwischen sehe ich mehr Spiele. Ich<br />

hab z. B. alle der WM der Frauen geschaut,<br />

die auf meine freien Tage gefallen sind.<br />

Fürs Finale hab ich sogar früher Feierabend<br />

gemacht. Ich hatte mir vom <strong>Taxi</strong>fahren einiges<br />

versprochen. Dass es mich ausgerechnet<br />

mit dem Fußball versöhnt, hat mich<br />

aber ehrlich auch überrascht. sash<br />

Der Autor Sascha Bors betreibt als „sash“ einen<br />

eigenen <strong>Taxi</strong>blog.<br />

FOTO: Fotolia / by-studio<br />

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im Kundenzentrum: Persiusstraße 7, 10245 <strong>Berlin</strong>.<br />

24 TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />

25


UNSER SCHLUSSWORT<br />

TYPISCHE<br />

ANFÄNGERFEHLER<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer Hayrettin Şimşek reist mal<br />

wieder in die Zukunft. Er trifft auf einen<br />

Kollegen, der gerade mitten in der Ausbildung<br />

zum <strong>Taxi</strong>fahrer steckt.<br />

Wir schreiben das Jahr 2024. In<br />

wenigen Tagen werden die<br />

Olympischen Spiele eröffnet.<br />

Leider nicht in <strong>Berlin</strong>, denn meine Hauptstadt<br />

hatte sich im Jahr <strong>2015</strong> vergeblich<br />

beworben. Im <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>center in der<br />

Persiusstraße finde ich die aktuelle Ausgabe<br />

der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong>. Titelzeile:<br />

„Endlich – <strong>Taxi</strong>fahrer wird offizieller Beruf“.<br />

„Wow“, denke ich mir. „Hat sich tatsächlich<br />

einer meiner größten Wünsche schon<br />

erfüllt?“<br />

Auf der Couch im Kundencenter (es ist<br />

immer noch das gute Stück aus meiner<br />

Zeit) lese ich nach, wie die Politik das<br />

Berufsbild <strong>Taxi</strong>fahrer definiert und was<br />

alles zur zweijährigen Ausbildung gehört.<br />

Natürlich zählt nach wie vor die Orts- und<br />

Straßenkunde zur Ausbildung, doch es<br />

müssen längst nicht mehr so viele<br />

Straßen und Adressen auswendig<br />

gelernt werden. Die kennt sowieso<br />

das Navi besser.<br />

Stattdessen erfahren die<br />

Neulinge einiges über die<br />

historischen Hintergründe<br />

der <strong>Berlin</strong>er Sehenswürdigkeiten<br />

und können<br />

Tipps geben, welche<br />

Restaurants typisch länderspezifisch<br />

kochen. Hotels werden nach Preiskategorien<br />

gelernt und jeder <strong>Taxi</strong>fahrer kann seinen<br />

Fahrgästen berichten, welche<br />

Ausstellungen den Besucher hinter der<br />

Museumstür erwarten. „Schon während<br />

der Fahrt vom Flughafen in Schönefeld<br />

nach Mitte habe ich ganz viel über <strong>Berlin</strong><br />

erfahren. Ich bin froh, dass ich S-Bahn<br />

gefahren bin“, berichtet ein begeisterter<br />

Tourist von seiner <strong>Taxi</strong>fahrt. (Allerdings<br />

geht aus diesem Zitat noch nicht hervor,<br />

ob der Gast schon im BER gelandet ist …)<br />

Neben mir auf dem Sofa sitzt ein junger<br />

Mann. Er wirkt etwas nervös. „Ich werde<br />

gleich meine erste begleitete Schicht fahren“,<br />

erzählt er mir. „Begleitet?“, frage ich<br />

nach. „Ja, während der Ausbildung muss<br />

immer ein erfahrener Kollege mitfahren.<br />

Der Fahrgast erkennt das am großen „L“ in<br />

der Windschutzscheibe.<br />

Als sein Ausbilder auftaucht, beschließe<br />

ich, gleich der erste Fahrgast dieses<br />

Auszubildenden zu sein. Von der Persiusstraße<br />

bis nach Spandau. Permanent gibt<br />

der erfahrene Kollege Tipps zu wichtigen<br />

Adressen, an denen wir vorbeifahren. „Hier<br />

ist die Zufahrt zur Firma XY, da musst du<br />

schon 50 Meter vorher in die Einfahrt fahren.<br />

Wenn du zur Nothilfe dieser Klinik<br />

gerufen wirst, musst du im Gelände noch<br />

dreimal rechts.“<br />

Einige Male wird der Ausbilder sogar<br />

richtig böse. Weil der Azubi immer wieder<br />

die Fahrspur wechselt, um eine Wagenlänge<br />

weiter vorne zu sein. Weil er trotz<br />

Stau noch in die Kreuzung eingefahren<br />

ist und nun den Querverkehr behindert.<br />

Und weil er einen Autofahrer<br />

mit langem Hupen auf dessen<br />

Fahrfehler aufmerksam gemacht<br />

hat. „Typische Anfängerfehler“,<br />

entschuldigt sich der Betreuer<br />

bei mir. „Aber dieser Kollege<br />

ist ja auch erst noch<br />

am Anfang seiner Ausbildung.“<br />

Tja, wie professionell wird der heutige<br />

Azubi als ausgebildeter <strong>Taxi</strong>fahrer seinen<br />

Beruf ausüben? Wie gerne würde ich<br />

dafür in die Zukunft schauen können …<br />

Na ja, vielleicht beim nächsten Mal. Jetzt<br />

geht es für mich erst einmal zurück in die<br />

Gegenwart.<br />

Ich blättere ein letztes Mal in der <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> <strong>Berlin</strong> von 2014 und stoße auf<br />

ein Zitat des Bundesbildungsministers:<br />

„Das <strong>Taxi</strong>gewerbe hat uns aufgrund<br />

von diversen Eigeninitiativen schon sehr<br />

früh gezeigt, wie eine gut funktionierende<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer-Ausbildung aussehen kann.<br />

Aufgrund dieser Erfahrungswerte ist es<br />

uns nicht schwergefallen, daraus ein<br />

Berufsbild <strong>Taxi</strong>fahrer zu definieren.“<br />

<br />

Euer Kollege Hayrettin Şimşek<br />

26<br />

Hayrettin Şimşek begibt sich<br />

auf eine Zeitreise.<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH,<br />

Frankfurter Ring 193 a<br />

80807 München, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 91<br />

Telefax: +49 (0)89 / 215 48 30 79<br />

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Internet: www.taxi-times.com<br />

Geschäftsführer und V.i.S.d.P.:<br />

Jürgen Hartmann (jh)<br />

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BIC: SSKMDEMM<br />

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Handelsregister: Amtsgericht München<br />

HRB 209524<br />

Redaktion<br />

Raimond Götz (rg); Jürgen Hartmann (jh),<br />

E-Mail: tt-berlin@taxi-times.com<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Sascha Bors (sash), Wilfried Hochfeld (wh)<br />

Monique Poggenddorff (mp), Michael Sagawe<br />

(ms), Hayrettin Şimşek<br />

Grafik & Produktion<br />

Lotte Buchholz (verantwortlich),<br />

Daniella Heil, Alan Peacock,<br />

Andreas Stark, Mareike Walter<br />

Raufeld Medien GmbH,<br />

Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: +49 (0)30 / 695 66 50<br />

Anzeigenleitung und Vertrieb<br />

Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi-times.com<br />

Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 92<br />

Telefax: +49 (0)89 / 215 48 30 79<br />

Druck<br />

Chroma Druckerei, Przemyslowa 5<br />

68-200 Zary Polen<br />

Erscheinungsweise 6 x pro Jahr<br />

Heftpreis 3,50 €<br />

ISSN-Nr.: 2199-4048<br />

Veröffentlichung gemäß § 8, Abs. 3 des<br />

Gesetzes über die Presse vom 1.4.2000<br />

Gesellschafter der taxi-times Verlags GmbH<br />

München ist Jürgen Hartmann<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Fotolia / vector_master<br />

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