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4. ISLAMISCHE GLAUBENSPRAXIS<br />

4.<br />

ISLAMISCHE<br />

GLAUBENS-<br />

PRAXIS<br />

4.1. die fünf säulen des islams<br />

4.1. DIE FÜNF SÄULEN DES ISLAMS<br />

Das Glaubensbekenntnis (schahada), das rituelle Gebet (salat), das Fasten im<br />

Monat Ramadan (sawm, saum), Sozialabgaben an Bedürftige (zakat) und die<br />

Pilgerfahrt nach Mekka (haddsch) sind die fünf Säulen des Islams. Von jedem<br />

Muslim wird erwartet, einmal im Leben die Pilgerfahrt zu unternehmen. Ab der<br />

Pubertät sind das Fasten und die Abgabe eines Anteils des Besitzes an Bedürftige<br />

hingegen jährliche Verpflichtungen für alle Muslime. Gebetet wird täglich.<br />

Versäumte Fasten- und Gebetszeiten müssen entweder nachgeholt oder durch<br />

andere Taten ausgeglichen werden, etwa durch Geldspenden oder Armenhilfe.<br />

Die innere Bereitschaft, sich mit Gott auseinanderzusetzen, ist bei den rituellen<br />

Handlungen entscheidend und soll vorher laut oder in Gedanken erklärt werden<br />

(niya). So soll verhindert werden, dass die Riten zur bloßen Formalität werden. 1<br />

Das Glaubensbekenntnis beinhaltet folgenden Ausspruch: „Es gibt keinen Gott<br />

außer Gott, und Muhammad ist sein Prophet.“ 2 Es wird Neugeborenen ins Ohr<br />

geflüstert und ist Teil des rituellen Gebets. 3<br />

Das rituelle Gebet wird von gläubigen Muslimen täglich fünfmal verrichtet: Vor<br />

Sonnenaufgang, zur Mittagszeit, am Nachmittag, bei Sonnenuntergang und am<br />

späteren Abend. Beim Gebet richten sich Gläubige mit dem Gesicht jeweils Richtung<br />

Mekka. Jedem der fünf Gebete geht die rituelle Waschung voraus. 4<br />

Während des Fastenmonats Ramadan dürfen gläubige Muslime vom Beginn der<br />

Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang keine Nahrung oder Flüssigkeit zu<br />

sich nehmen, auch Geschlechtsverkehr und der Konsum von Nikotin sind ihnen<br />

in dieser Zeit untersagt. Selbstbeherrschung wird im Ramadan allerdings nicht<br />

nur physisch, sondern auch psychisch praktiziert: Muslime sollen sich auch von<br />

gedanklichen Sünden befreien, die ihre Beziehung zu Gott stören. 5<br />

Unter Sozialabgaben wird die Pflicht zur jährlichen Abgabe eines Teils des Einkommens<br />

verstanden. Dies geschieht in den meisten islamischen Ländern auf<br />

1 Spuler-Stegemann, U. (2014). Islam: Die 101 wichtigsten Fragen (3. Aufl.), München: C.H. Beck Verlag, S. 50.<br />

2 Elger, R., & Stolleis, F. (Hrsg.). (2008). Kleines Islam-Lexikon. Geschichte – Alltag – Kultur (5., aktualisierte und erweiterte<br />

Aufl.). München: Beck Verlag.<br />

3 Spuler-Stegemann 2014, S. 51.<br />

4 Tworuschka, M. (2003): Grundwissen Islam. Religion, Politik und Gesellschaft, Münster: Aschendorff Verlag, S. 103.<br />

5 Ebd., S. 103.<br />

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