In-vitro-Untersuchungen zu vollkeramischen ... - Zahnheilkunde.de
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F. P. Nothdurft et al.: Vollkeramische Stiftaufbauten<br />
Korrosionsfreiheit und hohe Biegefestigkeit erfüllen<br />
[39]. Mit <strong>de</strong>n Zirkonoxidkeramiken steht<br />
nun ein neuer Werkstoff <strong>zu</strong>r Verfügung, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
bisher in <strong>de</strong>r Zahnmedizin verwen<strong>de</strong>ten Keramiken<br />
im Hinblick auf die mechanischen<br />
Eigenschaften überlegen ist [13].<br />
Das Ziel <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Studie war es <strong>de</strong>shalb,<br />
in einem <strong>In</strong>-<strong>vitro</strong>-Versuch die Belastbarkeit<br />
konventionell zementierter Stiftaufbauten<br />
auf ZrO 2-Basis in Abhängigkeit unterschiedlicher<br />
Präparationsvarianten <strong>zu</strong> überprüfen.<br />
2 Material und Metho<strong>de</strong><br />
Verwen<strong>de</strong>te Stiftsysteme<br />
Die Herstellung <strong>de</strong>r Stiftaufbauten erfolgte mit <strong>de</strong>n Zirkonoxid-Stiftsystemen<br />
Cerapost (Fa. Gebr. Brasseler, Lemgo)<br />
und Cosmopost ( Fa. Ivoclar, Schaan, Liechtenstein) sowie<br />
<strong>de</strong>r Anpresskeramik IPS Empress Cosmo für <strong>de</strong>n koronalen<br />
Aufbauanteil.<br />
Der rein konische Cerapost weist eine Länge von 25 mm<br />
auf und ist in drei verschie<strong>de</strong>nen Durchmessern erhältlich.<br />
Der Konuswinkel beträgt 2°. Die Einteilung erfolgt nach <strong>de</strong>m<br />
bei metallischen Stiftsystemen bewährten ER-System nach<br />
Hoffmann [29]. Der zylindrokonische Cosmopost weist eine<br />
Länge von 20,5 mm auf und ist in zwei Durchmessern, 1,4<br />
mm und 1,7 mm, erhältlich. Auf 16 mm seiner Länge ist er<br />
parallelwandig, bevor er auf <strong>de</strong>n verbleiben<strong>de</strong>n apikalen 4,5<br />
mm in eine konische Form übergeht.<br />
Herstellung <strong>de</strong>r Pr fk rper<br />
<strong>In</strong>sgesamt wur<strong>de</strong>n 60 i<strong>de</strong>ntische Probekörper für die Aufnahme<br />
<strong>de</strong>r <strong>vollkeramischen</strong> Stiftaufbauten und Kronen hergestellt.<br />
Als Wurzelstumpfmo<strong>de</strong>ll wur<strong>de</strong> ein Kunststoffzahn (Fa.<br />
KaVo, Leutkirch) verwen<strong>de</strong>t (Härte: 46 HV), <strong>de</strong>r bis 2,5 mm<br />
unterhalb seiner labialen Schmelz-Zement-Grenze mit einem<br />
würfelförmigen Sockel aus <strong>de</strong>m Kaltpolymerisat PalaXPress<br />
(Fa. Heraeus Kulzer, Hanau) versehen wur<strong>de</strong>. Die Krone <strong>de</strong>s<br />
KaVo-Zahnes wur<strong>de</strong> auf Höhe <strong>de</strong>r palatinalen Schmelz-Zement-Grenze<br />
abgetrennt. Auf diese Weise entstand 2,5 mm<br />
über <strong>de</strong>r Kunststoffeinbettung ein horizontales Plateau. Die<br />
gesamte Präparation <strong>de</strong>r Restzahnsubstanz wur<strong>de</strong> mit Hilfe<br />
eines Parallelfräsgerätes (Fa. Degussa, Hanau) durchgeführt.<br />
Für die Prüfungsgruppen 1 – 4 wur<strong>de</strong>n 40 Zähne nach <strong>de</strong>n<br />
etablierten Präparationsrichtlinien [11, 25, 31, 35] für die Aufnahme<br />
von je 10 Cerapost- und Cosmopoststiften in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />
Durchmesserausführungen 90 und 110 bzw. 1,4 und 1,7<br />
vorbereitet. Zunächst wur<strong>de</strong> eine zirkuläre, 1 mm breite und 1<br />
mm hohe Stufe mit einem zylin<strong>de</strong>rförmigen Präparierdiamanten<br />
präpariert. Nach <strong>de</strong>r zentralen Bohrung von 11,5 mm<br />
Tiefe mit <strong>de</strong>m Normbohrer <strong>de</strong>s jeweiligen Stiftsystems wur<strong>de</strong><br />
ein 2 mm tiefer, 2 mm breiter und 3 mm langer Kasten mit einem<br />
konischen Finierdiamanten (ISO 806314172514016, Fa.<br />
Gebr. Brasseler) präpariert (s. Tab. 1 und Abb. 1).<br />
<strong>In</strong> <strong>de</strong>r Prüfungsgruppe 5 wur<strong>de</strong> bei 10 Zähnen für die<br />
Restzahnhartsubstanz die gleiche Präparationsgestaltung<br />
wie bei <strong>de</strong>n Gruppen 1 – 4 gewählt, wobei hier allerdings ein<br />
kurzer paralleler Stift <strong>zu</strong>m Einsatz kommen sollte. Hier<strong>zu</strong><br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r konische Anteil <strong>de</strong>s Cosmopost-Normbohrers 1,7<br />
mit einer Trennscheibe abgetrennt und eine 6 mm tiefe, rein<br />
parallele Bohrung angelegt. Für die anschließen<strong>de</strong> Wachsmo<strong>de</strong>llation<br />
<strong>de</strong>s Aufbaues wur<strong>de</strong> ein Cosmopost-Stift 1,7<br />
umgekehrt, d. h. mit <strong>de</strong>m rein parallelen Anteil im Wurzelkanal<br />
<strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lls positioniert (s. Tab. 1 und Abb. 2).<br />
452<br />
Gruppe<br />
Kastentiefe Kastenbreite Kastenlänge Stiftlänge<br />
(in mm) (in mm) (in mm) (in mm)<br />
Stiftdurchmesser<br />
1 2 2 3 11,5 Cosmopost 1,7<br />
2 2 2 3 11,5 Cosmopost 1,4<br />
3 2 2 3 11,5 Cerapost 110<br />
4 2 2 3 11,5 Cerapost 90<br />
5 2 2 3 6 Cosmopost 1,7, parallel<br />
6 9 — — 10,5 Cosmopost 1,7<br />
Tabelle 1 Überblick über die Stiftpräparationen in <strong>de</strong>n Prüfungsgruppen 1 – 6<br />
Abbildung 1 Schema <strong>de</strong>r Probekörper in <strong>de</strong>n Versuchsgruppen 1 – 4<br />
Abbildung 2 Schema <strong>de</strong>r Probekörper in Versuchsgruppe 5<br />
<strong>In</strong> Gruppe 6 wur<strong>de</strong> ein tief zerstörter Zahn simuliert. Da<br />
hier keine Restzahnhartsubstanz gefasst wer<strong>de</strong>n sollte, wur<strong>de</strong><br />
das Plateau 1 mm unter <strong>de</strong>r Schmelz-Zementgrenze angelegt.<br />
Die Bohrung mit <strong>de</strong>m Cosmopost-Normbohrer 1,7<br />
von 10,5 mm wur<strong>de</strong> auf einer Länge von 9 mm so erweitert,<br />
dass auf Plateauhöhe eine zirkuläre Rest<strong>de</strong>ntinstärke von<br />
1 mm erhalten blieb (s. Tab. 1 und Abb. 3).<br />
Nach Platzierung eines genormten Keramikstiftes <strong>de</strong>s jeweils<br />
<strong>zu</strong> untersuchen<strong>de</strong>n Stiftsystems wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Aufbau direkt<br />
auf <strong>de</strong>m isolierten KaVo-Zahn mit einem Mo<strong>de</strong>llierwachs<br />
an <strong>de</strong>n Keramikstift anmo<strong>de</strong>lliert. Durch die Anwen-<br />
Abbildung 3 Schema <strong>de</strong>r Probekörper in Versuchsgruppe 6<br />
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift 58 (2003) 8