In-vitro-Untersuchungen zu vollkeramischen ... - Zahnheilkunde.de
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F. P. Nothdurft et al.: Vollkeramische Stiftaufbauten<br />
dung eines Parallelometers und eines um 2° gewinkelten<br />
Schabinstrumentes konnte ein reproduzierbarer Konuswinkel<br />
<strong>de</strong>r Aufbauten gewährleistet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Einbettung und das Anpressen <strong>de</strong>s individuellen Keramikaufbaues<br />
erfolgte genau nach <strong>de</strong>n Herstellerangaben.<br />
Die aufgepassten Stiftaufbauten wur<strong>de</strong>n mit Aceton gereinigt<br />
und getrocknet. Das Zementieren erfolgte mit <strong>de</strong>m<br />
Glasionomerzement Ketac Cem ( Fa. 3M ESPE, Seefeld ). Die<br />
Nachpräparation erfolgte mit einem konischen Finierdiamanten<br />
(ISO 806314172514016, Fa. Gebr.Brasseler) im Parallelfräsgerät,<br />
um einen stufenlosen Übergang vom Probestumpf<br />
<strong>zu</strong>m Aufbau <strong>zu</strong> gewährleisten. Die Palatinalfläche<br />
wur<strong>de</strong> mit einem olivenförmigen Präparierdiamanten (ISO<br />
806314277514023, Fa. Gebr. Brasseler) konkav gestaltet, finiert<br />
und mit einem Silikonpolierer poliert.<br />
Die getrockneten Teststümpfe wur<strong>de</strong>n einzeitig-zweiphasig<br />
mit Permadyne/Impregum (Fa. 3M ESPE, Seefeld ) abgeformt<br />
und nach einer Stun<strong>de</strong> Rückstellzeit mit <strong>de</strong>m Superhartgips<br />
ResinRock (Fa. Frankonia Dental, Erlangen-Eltersdorf)<br />
ausgegossen. Nach <strong>de</strong>r Entformung wur<strong>de</strong>n die Gipsmo<strong>de</strong>lle<br />
mit Stumpf- und Distanzlack überzogen.<br />
Die rationelle Herstellung von 60 IPS-Empress-Kronen<br />
mit <strong>de</strong>n, vom Hersteller gefor<strong>de</strong>rten Schichtstärken, gelang<br />
mit Hilfe eines Wachsspritzgerätes (Fa. Karl Fischer, Pforzheim)<br />
und einer individuell hergestellten Form. Die Kronenrän<strong>de</strong>r<br />
wur<strong>de</strong>n bei je<strong>de</strong>r Krone mit einem Zervikalwachs<br />
(Thowax, Fa. Yeti, Engen) individuell nachmo<strong>de</strong>lliert. Das<br />
Einbetten und Pressen mit einem IPS-Empress-Rohling TC<br />
3 (Fa. Ivoclar AG) für die Maltechnik erfolgte wie<strong>de</strong>rum genau<br />
nach <strong>de</strong>n Herstellerangaben.<br />
<strong>In</strong>sgesamt wur<strong>de</strong>n je zwei Malbrän<strong>de</strong> und Glanzbrän<strong>de</strong><br />
im Keramikbrennofen Programat X1 (FA. Ivoclar) durchgeführt.<br />
Die fertigen Kronen wur<strong>de</strong>n mit Aceton gereinigt und getrocknet.<br />
Das Zementieren erfolgte wie<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Glasionomerzement<br />
Ketac Cem.<br />
Alterungssimulation<br />
Nach <strong>de</strong>r Zementierung <strong>de</strong>r Kronen lagerten die Probekörper<br />
180 Tage lang bei einer Temperatur von 37° C in Wasser.<br />
Während <strong>de</strong>r Einlagerungszeit erfolgte die Alterung durch<br />
Thermowechsellast, wobei 10000 Zyklen bei Wasserbadtemperaturen<br />
von 5° C und 55° C ausgeführt wur<strong>de</strong>n. Für je<strong>de</strong><br />
Temperatur betrug die Verweildauer jeweils 30 Sekun<strong>de</strong>n.<br />
Wegen <strong>de</strong>r Wechselzeit ergab sich ein Gesamtzyklus von ca.<br />
80 Sekun<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>r Alterungssimulation wur<strong>de</strong>n alle<br />
Kronen im Auflicht auf eventuell aufgetretene Sprünge kontrolliert.<br />
Statischer Bruchversuch<br />
Die Bruchversuche wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Universalprüfmaschine<br />
Zwick 1445 (Fa. Zwick, Ulm) durchgeführt. Die Probekörper<br />
konnten über <strong>de</strong>n Kunststoff-Sockel exakt und unverschiebbar<br />
in <strong>de</strong>n schwenkbaren Spezialschraubstock <strong>de</strong>s Prüfgerätes<br />
eingespannt wer<strong>de</strong>n. Die Belastung <strong>de</strong>r Kronen erfolgte<br />
mit einem schnei<strong>de</strong>zahnförmigen Prüfstempel aus Stahl,<br />
von inzisal in einem 45°-Winkel <strong>zu</strong>r Zahnachse, bei einem<br />
Vorschub von 0,5 mm/s. Der Kraftangriffspunkt lag dabei<br />
2 mm unter <strong>de</strong>r Schnei<strong>de</strong>kante auf <strong>de</strong>r palatinalen Kronenfläche.<br />
Zur Vermeidung punktförmiger Belastungen wur<strong>de</strong><br />
eine 0,5 mm starke Polycarbonatfolie zwischen Keramikkrone<br />
und Prüfstempel eingelegt (s. Abb. 4). Die Belastung erfolgte<br />
bis <strong>zu</strong>m Bruch. Die Bruchabschaltschwelle lag bei<br />
60 % Kraftabfall. Der Kraft- und Wegverlauf wur<strong>de</strong> parallel in<br />
einem Diagramm aufgezeichnet.<br />
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift 58 (2003) 8<br />
Abbildung 4 Statischer Bruchversuch<br />
Statistische Auswertung<br />
Die statistische Auswertung <strong>de</strong>r Bruchversuche erfolgte mit<br />
<strong>de</strong>m Statistikprogramm SPSS für Windows, Version 7.5 ( Fa.<br />
SPSS Software, München). Für je<strong>de</strong> Gruppe wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Mittelwert und die Standardabweichung aus <strong>de</strong>n zehn Einzelmessungen<br />
ermittelt. Als nonparametrisches Testverfah-<br />
ren wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r U-Test von Mann, Whitney und W ilcoxon verwen<strong>de</strong>t.<br />
Hiermit wur<strong>de</strong>n die Gruppen paarweise miteinan<strong>de</strong>r<br />
verglichen.<br />
3 Ergebnisse<br />
Nach <strong>de</strong>m Thermocycling konnten im Auflicht an <strong>de</strong>n 60<br />
Vollkeramikkronen keine Sprünge festgestellt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>s anschließen<strong>de</strong>n statischen Bruchversuches<br />
sind in Abbildung 5 und Tabelle 2 dargestellt.<br />
Abbildung 5 Box-Plot-Darstellung <strong>de</strong>r Bruchlastwerte in [N]<br />
Mit <strong>de</strong>m non-parametrischen Mann-Whitney-U-Rangsummentest<br />
für unabhängige Stichproben wur<strong>de</strong>n die Differenzen<br />
<strong>de</strong>r Festigkeitsunterschie<strong>de</strong> innerhalb <strong>de</strong>r Gruppen<br />
untersucht. Das Signifikanzniveau wur<strong>de</strong> bei p = 0,05 festgelegt.<br />
<strong>In</strong> Tabelle 3 sind die Ergebnisse <strong>de</strong>r Signifikanztests dargestellt.<br />
Beson<strong>de</strong>rs auffällig zeigt sich hier <strong>de</strong>r bruchlastreduzieren<strong>de</strong><br />
Einfluss eines starken Zahnhartsubstanzverlustes.<br />
Bei Betrachtung <strong>de</strong>r Bruchmodi in <strong>de</strong>n einzelnen Versuchsgruppen<br />
konnten im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Stift-<br />
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