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Standort<br />
HALLE<br />
Interview mit Jürgen Scheper<br />
Die Rahn Schulen in Halle (Saale) bekommen frischen Wind<br />
Am 27.09.<strong>2016</strong> haben drei Auszubildende des zweiten Ausbildungsjahres der Dr. P. Rahn & Partner Schulen in freier Trägerschaft in<br />
Halle ein Interview mit dem Leiter des Berufsbildungscampus Halle Jürgen Scheper geführt. Laura Grahl (KBM 15) Azubi zur Kauffrau<br />
Büromanagement im 2. Lehrjahr, Sebastian Hesfehr (IT 15) Azubi zum IT-System Kaufmann im 2. Lehrjahr und Maike Stöhr (FSJ)<br />
hatten sich mit interessanten Themen auf die „Fragerunde“ vorbereitet.<br />
S. Hesfehr: Wie haben Sie von Dr.<br />
P. Rahn & Partner in Halle / Saale<br />
erfahren?<br />
J. Scheper: Dr. P. Rahn und Partner<br />
kannte ich vorher gar nicht. Über die<br />
Stellenausschreibung, da ich aus<br />
persönlichen Gründen auf der Achse<br />
Magdeburg / Leipzig eine neue Aufgabe<br />
gesucht habe, bin ich darauf<br />
aufmerksam geworden.<br />
S. Hesfehr: Was war Ihre berufliche<br />
Laufbahn?<br />
J. Scheper: Ach, die ist schon lange<br />
her. Von der Grundausbildung her<br />
habe ich im Bergbau gelernt, bin also<br />
Schlosser. Dann habe ich Maschinenbau studiert und war<br />
viele Jahre im Chemieanlagenbau tätig. Ich habe hier um die<br />
Ecke, in Leuna, viele Jahre mit gearbeitet und bin dann Ende<br />
der 90er/Anfang 2000 in die Eingliederungshilfe gekommen.<br />
Da war ich 15 Jahre Werkstattleiter.<br />
M. Stöhr: Und wie kam es das dazu, dass Sie in die Behindertenhilfe<br />
einstiegen?<br />
J. Scheper: Ich war im Anlagenbau tätig und arbeitete in<br />
einem Unternehmen in Holland. Viele Jahre bin ich um die<br />
Welt gereist, hatte nie ein Zuhause und deswegen musste sich<br />
was ändern, sodass ich mich dann umorientiert habe. Das war<br />
reiner Zufall, dass ich bei der Lebenshilfe gelandet bin.<br />
L. Grahl: Gefällt Ihnen die <strong>aktuell</strong>e Unternehmensstruktur?<br />
J. Scheper: Insgesamt sind wir ein privater, gemeinnütziger<br />
Schulträger und der Standort Halle ist ein bisschen der Exot in<br />
der ganzen Struktur, weil wir in dem Sinne keine Schüler haben,<br />
sondern Auszubildende, die einen Beruf lernen. Von daher<br />
liegt mein Schwerpunkt eher auf der Struktur hier im Haus,<br />
die sollte möglichst flach sein. Das heißt: Nicht so viele Häuptlinge,<br />
da wir ein kleiner Standort mit ungefähr 60 Mitarbeitern<br />
sind und da wäre so eine aufgeblasene Struktur eher hinderlich<br />
als förderlich.<br />
S. Hesfehr: Haben Sie sich schon innerhalb Ihrer neuen<br />
Schule integriert bzw. „gut eingelebt“?<br />
J. Scheper: Ich habe mich schon gut eingelebt. Dadurch, dass<br />
die Eingliederungshilfe, wie bei den Behindertenwerkstätten,<br />
ähnlich ist, wie in den beruflichen Rehabilitationen, in vergleichbaren<br />
Einrichtungen, wie wir sie hier haben, fiel es mir<br />
ziemlich leicht. Ich habe alle meine Ansprechpartner in Leipzig.<br />
Da weiß ich, wo ich was einfordern kann an Informationen<br />
und wohin ich auch etwas weitergeben kann.<br />
L. Grahl: Gibt es schon Vorstellungen, ob Sie bestimmte Bereiche<br />
in unserer Hallenser Einrichtungen verändern?<br />
J. Scheper: Also, eine Vorstellung habe ich schon. Wir haben<br />
ja gewisse Rahmenbedingungen, die zu erfüllen sind. Zum<br />
einen der Auftrag der Bundesagentur und diese ist unser Kunde,<br />
in dem Sinne, dass wir eine Ausbildung ermöglichen, in<br />
den verschiedenen Berufsfeldern. Dies ist schon einmal vorgegeben.<br />
Wie jetzt die Struktur hier im Hause ist, das müssen<br />
wir dann noch im Einzelnen überprüfen. Wir müssen gucken,<br />
dass wir die Ausbildungsziele erreichen und das wir für sie<br />
Rahmenbedingungen schaffen, sodass sie auch hier vernünftig<br />
ihre Ausbildung schaffen können. Da haben wir noch<br />
einiges zu tun.<br />
S. Hesfehr: Werden neue Arbeitsplätze effektiv gefördert/<br />
wird etwas gegen die Unterbesetzung unternommen?<br />
J. Scheper: Grundsätzlich ist das ja vorgegeben, durch unseren<br />
Kunden (die Bundesagentur), wie die Personalstruktur<br />
auszusehen hat, welche Qualifikationen die Mitarbeiter haben<br />
müssen und natürlich werden auch die, die neu kommen, intensiv<br />
eingearbeitet (bekommen einen Coach an die Hand),<br />
sodass wir dann in dem ersten halben Jahr eine intensive Einarbeitung<br />
gewähren. Für die Mitarbeiter, die da sind, machen<br />
wir eine Fortbildungsplanung, somit sind wir immer auf den<br />
neuesten Stand. was berufliche Bildung und auch die technische<br />
Seite betrifft. Und natürlich sind wir auch bemüht, den<br />
Personalschlüssel zu erfüllen. Im Moment haben wir eine Unterbesetzung<br />
bei Sozialpädagogen. Das ist aber bedingt durch<br />
den Arbeitsmarkt. Wir bekommen hier keine Bewerbungen –<br />
die Stelle ist ausgeschrieben, aber der Markt schreit nach<br />
4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 15