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Standort<br />
LEIPZIG<br />
„Schaut mal, was da kreucht und fleucht!“<br />
Interessante Erlebnisse im Reich der Krabbeltiere<br />
Wer hat nicht schon beim<br />
Spaziergang ein Kind auf<br />
dem Waldweg sitzen sehen,<br />
völlig versunken in die<br />
Beobachtung eines schönen<br />
Käfers oder Libelle?<br />
Zu unseren „Waldtagen“<br />
habe ich viele Kinder gesehen,<br />
die ihren kindlichen<br />
Forscherdrang auslebten<br />
und Fragen zu den verschiedensten<br />
Insekten und<br />
Spinnen stellten. Deshalb<br />
heißt das derzeitige Projekt<br />
der Tigergruppe „Die fabelhafte<br />
Welt der Krabbeltiere“.<br />
Die meisten Erwachsenen schenken den<br />
kleinen Krabblern keine große Beachtung,<br />
es sei denn sie stören beim Picknick<br />
(Wespen) oder beim Schlaf (Mücken).<br />
Kinder hingegen erleben Käfer,<br />
Ameise und Co. täglich und mit viel<br />
wachsamer Aufmerksamkeit. Das Projekt<br />
greift die Faszination der Kinder für<br />
die Kleinstlebewesen auf und ihr Wissen<br />
über sie wird erweitert, denn die Welt der<br />
Insekten ist ungeahnt vielfältig und<br />
spannend. So konnten wir im Schmetterlingshaus<br />
des Botanischen Gartens<br />
die verschiedenen Stadien der unglaublichen<br />
Verwandlung einer Raupe in einen<br />
Schmetterling beobachten. Wir haben<br />
gelernt, was wir beachten müssen,<br />
wenn wir einen Schmetterling finden. Im<br />
Naturkundemuseum durften wir in einen<br />
Ernte mich…<br />
Im Rahmen der fächerverbindenden Woche<br />
zum Thema „Natur und Stadt“ haben<br />
alle Fünftklässer des Leipziger Gymnasiums<br />
eine Exkursion zum Selbsterntegarten<br />
„Ernte mich“ unternommen.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein lernten<br />
die Schüler einiges über den ökolo-<br />
Bienenstock schauen und<br />
konnten die Bienen bei ihrer<br />
Arbeit beobachten.<br />
Natürlich haben wir auch<br />
die Bienenkönigin gesehen.<br />
Außerdem haben wir<br />
gelernt, dass Bienen Nektar<br />
und Pollen sammeln, um daraus Honig<br />
herzustellen. Anschließend wurden<br />
sogar aus Bienenwachs Kerzen hergestellt.<br />
Selbstverständlich haben wir uns<br />
bei all unserer Entdeckungen auch eine<br />
Menge Honigbrötchen schmecken lassen.<br />
Und nun wissen wir, welche Farbe<br />
der Rapshonig hat und, dass es eine<br />
Bienensprache gibt. Eines der erstaunlichsten<br />
Phänomene bei den Bienen ist<br />
ihre Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren.<br />
Durch einen Tanz auf den Waben<br />
teilen sie mit, wo die Futterquelle liegt.<br />
Zum Ende unseres Projektes haben<br />
wir Spinnen unter die Lupe genommen.<br />
Und siehe da, die Spinne hat acht Beine,<br />
also gehört sie nicht zu den Insekten.<br />
Wir haben uns im Morgenkreis mit Wolle<br />
ein großes Spinnennetz gezogen und<br />
überlegt, was die Spinne damit fangen<br />
gischen Landbau in Liebertwolkwitz bei<br />
Leipzig – und bei den geographischen<br />
Aufgaben zum Anfertigen kartographischer<br />
Skizzen hat sich aufgrund der<br />
tollen Umgebung ein kleines Bisschen<br />
Urlaubsgefühl eingestellt, die Fotos geben<br />
dies wunderbar wieder.<br />
könnte. Wir haben gelernt, dass ein<br />
Spinnennetz ganz schön viel Arbeit<br />
macht. Dafür presst die Kreuzspinne aus<br />
ihrem Hinterleib die Spinnseide. Dann<br />
spinnt sie einen Rahmen, an dem das<br />
Netz aufgehängt ist. Das Netz hängt zum<br />
Beispiel an Pflanzen, Laternen oder Fensterrahmen.<br />
Nach dem Rahmen spinnt<br />
die Spinne Fäden, die sie vom Inneren<br />
des Netzes nach außen hin spannt. Zum<br />
Schluss kommen noch die Fangfäden.<br />
Die befestigt die Spinne mit ihren Beinen<br />
kreisförmig auf den Speichenfäden.<br />
Während des gesamten Projektes<br />
sind im Atelier tolle Schmetterlinge, Bienen,<br />
Käfer, Libellen und Spinnen aus<br />
unterschiedlichsten Materialien und mit<br />
unterschiedlichsten Arbeitstechniken entstanden.<br />
Außerdem begleitete uns die<br />
gesamte Zeit über das Lied „Die dressierte<br />
Mücke“. Wir haben viel gelacht<br />
und gestaunt. Gleichzeit klärte uns das<br />
Projekt über den Lebensraum von Insekten<br />
auf, den es zu schützen gilt, baute<br />
einerseits Ängste ab und informierte<br />
anderseits über mögliche Risiken beim<br />
Umgang mit Insekten. Außerdem haben<br />
wir gelernt, auch mit dem kleinsten Tier<br />
sensibel umzugehen und der Natur mit<br />
Respekt zu begegnen.<br />
Peggy Grille<br />
Erzieherin Kita Tarsius<br />
Susann Heinicke;<br />
Manuela Stephan<br />
Musikalisch-Sportliches<br />
Gymnasium Leipzig<br />
18 | r-<strong>aktuell</strong> 4/<strong>2016</strong>