April - Mai 2012 - Kirchengemeinde St. Johannis Engter
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Schon mal drüber nachgedacht?<br />
Schon mal drüber nachgedacht?<br />
Das Osterlachen - <strong>St</strong>ille Freude oder herzhaftes Lachen?<br />
Das Osterlachen war in den Gottesdiensten<br />
des Mittelalters ein fester Bestandteil<br />
des christlichen Brauchtums.<br />
Die Gottesdienstbesucher sollten<br />
durch eine lustige Geschichte oder<br />
Witze zum Lachen gebracht werden.<br />
Der Grundgedanke des Osterlachens<br />
war, die Osterfreude zum Ausdruck zu<br />
bringen. Durch die Auferstehung von<br />
Jesus ist der Tod besiegt worden und<br />
hat keine Macht mehr über die Menschen.<br />
Der Tod sollte also quasi ausgelacht<br />
werden, und die Gottesdienstbesucher<br />
sollten durch herzhaftes<br />
Lachen diese befreiende Botschaft<br />
erfahren. Leider wurde dieser Brauch<br />
jedoch auch immer mehr missbraucht,<br />
und so verschwand er vor 200 Jahren<br />
völlig aus den Ostergottesdiensten.<br />
Lautes Lachen in der Kirche? Ein Anekdoten<br />
erzählender Pastor? Manch<br />
einem von uns scheint das völlig unangebracht<br />
oder gar respektlos zu<br />
sein. Ist doch die Kirche ein heiliger<br />
Raum, in dem wir zur Ruhe kommen<br />
sollen, in dem wir die <strong>St</strong>ille genießen<br />
können und ehrfürchtig vor unserem<br />
Schöpfer Gebete sprechen und Lieder<br />
zu seinem Lob singen. Auf der<br />
anderen Seite denke ich aber, dass<br />
gerade diese Osterfreude im Gottesdienst<br />
zum Ausdruck kommen sollte.<br />
In einem fröhlichen Gottesdienst an<br />
Ostern kann ich die Traurigkeit, die<br />
ich an Karfreitag erlebt habe, wieder<br />
abschütteln. Diese Freude kann jeder<br />
von uns anders ausdrücken, genauso<br />
wie jeder von uns ein anderes Wesen<br />
hat. Der eine empfindet stille Freude,<br />
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ein anderer kann es stärker zum Ausdruck<br />
bringen, wie er die Auferstehung<br />
und den Sieg über den Tod erlebt und<br />
die Osterfreude begeistert zeigen.<br />
Manch einem steht ein Schmunzeln<br />
im Gesicht. Fröhliche Christen bezeugen<br />
ihren Glauben im Ruf: „Der Herr<br />
ist auferstanden!“ in der Osternacht<br />
und die Antwort der Gemeinde: „Er<br />
ist wahrhaftig auferstanden!“ ist ein<br />
beeindruckendes Zeugnis für mich.<br />
Wirkliche Osterfreude bleibt bestehen<br />
und trägt auch durch den Alltag nach<br />
dem Osterfest. Ein mir persönlich lieb<br />
gewordenes Lied mit einer einprägsamen<br />
Melodie ist die Nr. 100 aus unserem<br />
Gesangbuch: „Wir wollen alle<br />
fröhlich sein in dieser österlichen Zeit,<br />
denn unser Heil hat Gott bereit. Halleluja!“<br />
Mit diesem Lied wünsche ich<br />
Ihnen eine gesegnete und fröhliche<br />
Osterzeit.<br />
Kerstin Wiemann