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WA Pro Gastronomie November/Dezember 2014

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WIRTSCHAFTSKAMMER<strong>WA</strong>HL 24.–26. FEBRUAR 2015<br />

wirtschaft aktuell<br />

❚ Interview mit Bundesrat Mag. Reinhard Pisec, Präsident FPÖ pro Mittelstand<br />

„WIR VERTRETEN DIE WIENER<br />

WIRTSCHAFT OHNE WENN UND ABER“<br />

Was brauchen die Wiener<br />

KMU?<br />

Wien braucht eine Wirtschaftsund<br />

Wettbewerbsoffensive um<br />

den kleinen und mittleren Unternehmen<br />

wieder<br />

volle Auftragsbücher<br />

und damit<br />

eine Zukunft zu<br />

geben. Die Wirtschaftsförderung<br />

ist gekürzt worden<br />

und Gebühren<br />

erhöht. Größere<br />

Unternehmen wandern ab,<br />

Klein- und Mittelbetriebe gehen<br />

immer häufiger in Insolvenz. Dadurch<br />

gibt es immer weniger Arbeitsplätze,<br />

die Arbeitslosenzahlen<br />

steigen, die Kaufkraft sinkt.<br />

Was hat der Wirtschaftsbund<br />

» KMU müssen<br />

steuerlich<br />

entlastet und<br />

die SVA-Beiträge<br />

gesenkt werden<br />

dagegen unternommen?<br />

Der Wiener ÖVP-Wirtschaftsbund<br />

hat tatenlos dabei zugesehen!<br />

Die schwarzen Wirtschaftskammer-Präsidenten<br />

Brigitte<br />

Jank und ihr Nachfolger Walter<br />

Ruck „champagnisieren“ lieber<br />

mit der Stadtführung als sich<br />

für die Wiener KMU einzusetzen.<br />

Deshalb braucht die Wiener<br />

Wirtschaft eine starke unabhängige<br />

Interessenvertretung, die<br />

dieses Wirtschafts- und Machtkartell<br />

kontrolliert und endlich<br />

wieder Rahmenbedingungen<br />

durchsetzt, die den Unternehmern<br />

Luft zum wirtschaftlichen<br />

Atmen lässt. Wir, das Team von<br />

FPÖ pro Mittelstand, vertreten<br />

die kleinen und mittleren Unternehmen<br />

in Wien ohne Wenn<br />

und Aber!<br />

Was wollen Sie ändern?<br />

Es muss endlich ein faires Vergabewesen<br />

der städtischen Unternehmen<br />

gegenüber den Wiener<br />

kleinen und mittleren Unternehmen<br />

geben. Gleichzeitig muss<br />

das Wiener Förder- und Subventions-Unwesen,<br />

das bevorzugt<br />

Parteifreunde und ideologische<br />

Experimentierprojekte<br />

fördert, ganz neu aufgestellt werden.<br />

Ansetzen muss<br />

man auch bei den<br />

Lohnnebenkosten.<br />

Die sind viel zu<br />

hoch. Die aktuelle<br />

Abgabenquote beträgt<br />

aktuell knapp<br />

50 <strong>Pro</strong>zent. Im<br />

OECD-Durchschnitt<br />

liegt sie bei 35 <strong>Pro</strong>zent. Die Abgaben<br />

sind gerade in Wien in<br />

den letzten Jahren massiv und<br />

ohne sinnhaften Hintergrund<br />

um bis zu 1.000 <strong>Pro</strong>zent erhöht<br />

worden. Das hat Folgen!<br />

» Der Standort Wien<br />

muss für die Unternehmen<br />

endlich<br />

bessere Rahmenbedingungen<br />

bieten<br />

Welche Folgen hat das?<br />

Durch diese hohe Abgabenquote<br />

blüht die Schattenwirtschaft.<br />

Die schlechten Rahmenbedingungen<br />

führen dazu, dass heimische<br />

Handwerksbetriebe gegenüber<br />

der Billigkonkurrenz<br />

aus dem Osten im absoluten<br />

Nachteil sind. So kostet bei uns<br />

eine Handwerkerstunde rund<br />

100 Euro, während sie etwa in<br />

Pressburg/Slowakei bereits um<br />

30 Euro zu haben ist. Aber nicht<br />

nur die Steuern und Abgaben<br />

durch Bund und Stadt Wien belasten<br />

die Wiener Unternehmer.<br />

Die eigene Wirtschaftskammer<br />

benimmt sich wie ein moderner<br />

„Raubritter“.<br />

Inwiefern?<br />

Die vom ÖVP-Wirtschaftsbund<br />

dominierte Wirtschaftskammer<br />

nimmt den KMU das Geld durch<br />

Zwangskammerbeiträge ab. Aber<br />

auch in der Wiener Wirtschaftskammer<br />

selbst gibt es Ungerechtigkeiten<br />

von ÖVP Wirtschaftsbund-Gnade.<br />

So ist die<br />

Grundumlage in den einzelnen<br />

Fachgruppen höher als in anderen<br />

Bundesländern. Und das oft<br />

bis zum Dreifachen. In der Sparte<br />

Außenhandel liegt die Grundumlage<br />

in Wien bei 180 Euro jährlich<br />

und in Tirol bei 60 Euro, in der<br />

Sparte Bau in Wien bei 350 Euro<br />

und in Tirol bei 250 Euro und in<br />

der Sparte Lebensmittelhandel in<br />

Wien bei 268,74 Euro, in Tirol bei<br />

41 Euro. Anträge dies zu ändern,<br />

hat der Wirtschaftsbund bisher<br />

immer niedergestimmt. Damit<br />

lässt er zu, dass den Zwangsmitgliedern<br />

massiv in die Tasche gegriffen<br />

wird.<br />

Sie haben auch die Sozialversicherung<br />

kritisiert – weswegen?<br />

Die von den Beiträgen der österreichischen<br />

Unternehmer finanzierte<br />

Sozialversicherung der<br />

gewerblichen Wirtschaft (SVA)<br />

leistete sich unter dem Titel „Soziales<br />

Netz für Unternehmer und<br />

Selbstständige – Wer versichert<br />

die Wiener Wirtschaft?“ eine eigene<br />

Inseratenkampagne. Diese<br />

bezahlten Anzeigen im Gesamtwert<br />

von 35.400 Euro nahmen<br />

in etwa eine halbe Seite in den<br />

entsprechenden Medien ein und<br />

erklärten nicht mehr und nicht<br />

weniger als dass Unternehmer in<br />

der SVA versichert sind. Welch<br />

Erkenntnis! Und dass diese „Inseratenkampagne“<br />

gänzlich an<br />

der Zielgruppe vorbeiging, zeigt<br />

die „Gesamtstreuung“ der Inseraten-Mittel.<br />

In Österreich gibt<br />

es genügend Kammerzeitungen,<br />

die finanziert durch die Zwangskammermitgliedsbeiträge,<br />

genügend<br />

Platz für dieses Thema<br />

hätten. Und ganz generell ist zu<br />

sagen: Die SVA ist zu einem Elefantenfuß<br />

für Unternehmer geworden.<br />

Die Krankenkassenbeiträge<br />

haben eine immense<br />

Höhe angenommen. Unternehmer<br />

sind weniger krank als Versicherte<br />

der Gebietskrankenkassen,<br />

zahlen aber mehr ein.<br />

In drei kurzen Sätzen: Wofür<br />

tritt FPÖ pro Mittelstand ein?<br />

Für eine straffe Kammer – das<br />

heißt für ein Ende der Zwangsmitgliedschaft,<br />

für eine massive<br />

Senkung der Kammerbeiträge<br />

und eine moderne Finanzgebarung<br />

sowie für ein transparentes<br />

und faires Wahlsystem. Leistung<br />

muss belohnt werden – KMU<br />

müssen steuerlich entlastet und<br />

die SVA-Beiträge gesenkt werden.<br />

Der Standort Wien muss für<br />

die Unternehmen bessere Rahmenbedingungen<br />

bieten, durch<br />

mehr Sicherheit, weniger Gebühren<br />

und eine effiziente und<br />

schlanke Verwaltung. <br />

» Schluss mit der<br />

Zwangs mitgliedschaft<br />

Foto: FPÖ<br />

WIRTSCHAFT AKTUELL<br />

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