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77221<br />
1<br />
Organ des Forums <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> im VDMA<br />
www.mobile-maschinen.info<br />
Februar <strong>2016</strong><br />
Antriebe und<br />
Antriebselemente<br />
Grüner als gedacht:<br />
Land- und Baumaschinen sind<br />
führend bei Emissionsreduktionen<br />
Vernetzung<br />
Chancen und Risiken von<br />
Smart Farming & Co.<br />
bauma <strong>2016</strong><br />
Vorbericht zum Branchentreff<br />
in München<br />
Agritechnica 2015<br />
Ein Blick auf die Highlights<br />
der Landtechnikmesse
TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />
Organ des Forums <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> im VDMA<br />
www.mobile-maschinen.info<br />
77221<br />
3<br />
Mai 2015<br />
6 Print-Ausgaben im Jahr<br />
+<br />
Steuerungen und Regelungen<br />
Für jede Anforderung gerüstet<br />
Antriebe und Antriebselemente<br />
Spezielle Verteilergetriebe<br />
für Vorfeld-Schlepper<br />
Komforteinrichtungen<br />
Steuerstände gestatten<br />
einfache Bedienung<br />
Baumaschinen<br />
Telematik-Plattform<br />
einfach zu integrieren<br />
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6 Telefax: 06131-992/100 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: engineering-news.net & Telefon: 06131-992/147<br />
Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong>“ abonnieren<br />
Das Jahresabonnement umfasst 6 Ausgaben und kostet € 93,- (Ausland € 103,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />
erhalte ich die Powerbank von VOLTKRAFT. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />
4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />
Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung bei der Vereinigte Fachverlage GmbH widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung.<br />
Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von ausgewählten Unternehmen<br />
genutzt, um Sie über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />
2 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>„<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
Die nächste Stufe<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
wer in den Zeitungen der vergangenen Tage blättert, stellt fest: Der<br />
VW-Skandal um die Manipulation von Abgaswerten ist nach wie vor<br />
von großer Relevanz. Schadstoffemissionen und die Einhaltung der<br />
jeweiligen Normen sind auch bei mobilen <strong>Maschinen</strong> ein hochak tuelles<br />
Thema. Grund genug, der Problematik einen prominenten Platz<br />
einzuräumen. Unser Titelbeitrag ab Seite 10 hat das Ziel, landläufige<br />
Missverständnisse bezüglich der Umweltverträglichkeit von Bau- und<br />
Landmaschinen aus der Welt zu schaffen. Professor Marcus Geimer und<br />
Danilo Engelmann vom Karlsruher Institut für Technologie vergleichen<br />
den Schadstoffausstoß von Pkw und mobilen <strong>Maschinen</strong> – mit überraschendem Ergebnis. Auch unser<br />
Interview auf Seite 14 dreht sich um Emissionen und Abgasnormen. Rudolf Ellensohn, Liebherr Bulle<br />
SA, betont, dass bei Bau- und Landmaschinen häufig mehr für die Reduktion von Stickoxiden getan<br />
wird als bei Diesel-Pkw. Dies ist auch nötig, denn die Einführung der Stage V wird für 2019 erwartet.<br />
Die Diskussion um Emissionen wird auch die kommende bauma beherrschen. Viele Motorenhersteller<br />
präsentieren bereits im April in München Stage-V-konforme Motoren. Sie sehen also, liebe<br />
Leserinnen und Leser, Abgasnormen und deren Einhaltung sind von größter Relevanz und werden es<br />
auch auf absehbare Zeit bleiben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie jederzeit den Durchblick im (nicht<br />
vorhandenen) Abgasnebel behalten.<br />
Ihr<br />
Peter Becker<br />
Redakteur<br />
p.becker@vfmz.de<br />
SuCCESS buIlt on CooPErAtIon<br />
Weltpremiere auf der bauma in München<br />
Besuchen Sie uns in Halle A5 Stand 436<br />
Wir sind stolz Teil des neugegründeten<br />
Concept Cab Clusters zu sein.<br />
Mit geballtem Know-how haben wir gemeinsam<br />
eine Konzeptkabine entwickelt, die die technischen<br />
Möglichkeiten der Gegenwart und nahen Zukunft<br />
in sich vereint. In der Genius Cab sind innovative<br />
Features aller beteiligten Clusterpartner integriert.<br />
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München.<br />
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<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 3
INHALT<br />
18<br />
24<br />
32<br />
Interview: Innovationen, ein neues Werk –<br />
es gibt viel Gesprächsstoff bei Hydraforce.<br />
Wir haben nachgehakt<br />
Sensoren: In Fahrzeugkranen erhöhen<br />
intelligente Sensoren Sicherheit, Effizienz<br />
und Leistungsfähigkeit<br />
Agritechnica 2015: Der erste Teil unseres<br />
Rückblicks auf die Landtechnikmesse im<br />
vergangenen November<br />
EDITORIAL<br />
3 Die nächste Stufe<br />
NACHRICHTEN<br />
5 Personalien, Firmennachrichten, Vereine und Verbände<br />
8 bauma <strong>2016</strong> –<br />
Führendes Zukunftsforum für die Baubranche<br />
ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />
10 TITEL Grüner als gedacht –<br />
Land- und Baumaschinen sind führend bei<br />
Emissionsreduktionen<br />
13 Produktinformationen<br />
14 „Wir setzen die beste Technologie zur Reduktion von<br />
Stickoxiden ein“ –<br />
Interview mit Rudolf Ellensohn zur Umweltverträglichkeit<br />
mobiler <strong>Maschinen</strong><br />
15 Ein Getriebe, eine Kehrmaschine, ein Ziel –<br />
Verteilerschaltgetriebe für kraftvolle Effizienz bei<br />
Reinigungsarbeiten<br />
16 Einbauen, einschalten, antreiben –<br />
Plug & Play - Antriebstechnik für FTS<br />
VERNETZUNG<br />
28 „<strong>Maschinen</strong> sind nur noch das Mittel zum Zweck“ –<br />
Fortschritt bei Telematik ermöglicht neue Geschäftsmodelle<br />
30 Wer haftet eigentlich für autonom agierende <strong>Maschinen</strong>? –<br />
<strong>Mobile</strong> Arbeitsmaschinen der Zukunft: Ein Blick auf die<br />
Rechtslage<br />
AGRITECHNICA NACHLESE<br />
32 Innovationen und Highlights der Agritechnica 2015 –<br />
Rückblick auf die Landtechnikmesse<br />
ZUBEHÖR<br />
40 Produktinformationen<br />
RUBRIKEN<br />
22 Impressum<br />
43 Inserentenverzeichnis<br />
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
18 „Trial and Error will niemand mehr“ –<br />
Hydraforce geht mit eigenem Versuchslabor neue Wege<br />
21 Produktinformationen<br />
24 Intelligente Sensorik für ein Plus an Leistung –<br />
Sensoren machen Mobil-, Auto- und Ladekrane<br />
sicherer und effizienter<br />
26 Gemeinsam gegen den Kabelsalat –<br />
Bussystem reduziert Verkabelungsaufwand<br />
SPECIAL<br />
Vernetzung<br />
Smart Farming oder die<br />
vernetzte Baustelle – mit<br />
der zunehmenden<br />
Vernetzung mobiler<br />
<strong>Maschinen</strong> gehen<br />
Chancen, aber auch<br />
Risiken einher. Wir richten in diesem Special unseren<br />
Blick auf übergeordnete Themen wie Geschäftsmodelle<br />
und Rechtsfragen. 28<br />
Bild: fotolia<br />
4 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
NACHRICHTEN<br />
FSG eröffnet Niederlassung in den USA<br />
Der Berliner Mess- und Sensortechnikspezialist<br />
FSG hat in den USA seine<br />
erste ausländische Niederlassung eröffnet.<br />
Die hundertprozentige Tochterfirma<br />
FSG Sensors Inc. mit Sitz in<br />
Freeport/Maine bietet seit Juli 2015<br />
technischen Support und FSG-Komponenten<br />
für US-Kunden an und verfügt<br />
über eine eigene Lagerhaltung.<br />
Damit werde einer steigenden Nachfrage<br />
in Nordamerika Rechnung getragen,<br />
sagte Geschäftsführer Carsten<br />
Schulz. Geleitet wird das Büro von<br />
dem US-Amerikaner und Spezialisten für Service Management<br />
Robert R. Hornschild-Bear, der lange in Berlin gelebt hat.<br />
Umzug zum Jahreswechsel<br />
Mit dem Jahreswechsel ist die GS-Hydro System GmbH von<br />
ihrem bisherigen Standort in Hagen in die neuen Büroräume<br />
in Witten umgezogen. Direkt am Kemnader Stausee befindet<br />
www.fernsteuergeraete.de<br />
Bonfiglioli übernimmt<br />
O&K Antriebstechnik<br />
O&K Antriebstechnik, Hersteller von<br />
Getrieben für Hochleistungsmaschinen<br />
und Raupenkrane, wird von Bonfiglioli<br />
übernommen. Der bisherige Eigner,<br />
die Carraro-Gruppe, behält einen Anteil<br />
von 45 %. Bonfiglioli erweitert damit sein Angebot mit Produkten<br />
für Hochleistungsanwendungen, z. B. für den Tiefbau, die<br />
Bauindustrie, Bergbau, maritime Anwendungen, Seehäfen und<br />
Flug häfen. Carraro wiederum wird sich weiter auf Getriebesysteme<br />
für landwirtschaftliche <strong>Maschinen</strong> und Baumaschinen konzentrieren.<br />
Für die Übernahme, die im November von den Präsidenten<br />
der beiden italienischen Familienunternehmen, Sonia<br />
Bonfiglioli und Enrico Carraro, besiegelt wurde, zahlt Bonfiglioli<br />
27,5 Mio. Euro.<br />
www.bonfiglioli.com<br />
sich der neue Standort der deutschen Niederlassung des<br />
finnischen GS-Hydro Konzerns.<br />
GS-Hydro ist Hersteller im Bereich schweißloser Rohrverbindungen.<br />
Mit dem selbst entwickelten 37°-Bördelystem für<br />
Hoch- und Niederdruckanwendungen sowie dem Halteringsystem<br />
für Hochdruck-Applikationen bis 420/690 bar. Mit den<br />
Systemen werden Rohre im Durchmesserbereich bis 273 x 6 mm<br />
im Niederdruckbereich und bis 355 x 41 mm im Hochdruckbereich<br />
verbunden. Ein weiteres Standbein des Unternehmens<br />
sind komplette Verrohrungssysteme und Rohrleitungsmodule<br />
einschließlich 3-D-Konstruktion, Fertigung, Einbau,<br />
Inbetriebnahme und Dokumentation. Bevorzugte Anwendungen<br />
sind z. B. Hydraulikanlagen auf Schiffen und<br />
Offshore-Anlagen.<br />
www.gshydro.com<br />
5 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 4/2015<br />
Innovationen<br />
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Datenmanagementplattform<br />
• Frei programmierbar auf Linux<br />
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• 400 MHz CPU, 128 MB RAM<br />
• 3G, GPS / GLONASS, WLAN, BT4.0<br />
• 2xCAN, RS232, USB, Ethernet<br />
Messetermine<br />
Bauma, München<br />
11.04. – 17.04.<strong>2016</strong><br />
Halle A5, Stand 125<br />
Hannover Messe, Hannover<br />
25.04. – 29.04.<strong>2016</strong><br />
Halle 11, Stand F43 und<br />
Halle 13, Stand C16<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 5<br />
Internet: www.sensor-technik.de
NACHRICHTEN<br />
Neuer COO bei Weber-Hydraulik<br />
Der bisherige Werksleiter in Güglingen von Weber-Hydraulik,<br />
Reinhard Pfendtner (Bild), hat am 1. November<br />
2015 die Position des Chief Operating Officers (COO) des<br />
Unternehmens übernommen. Damit folgt er auf Josef<br />
Nöbauer, der Ende 2015 ausgescheiden ist. Im Januar<br />
2015 war der promovierte Elektroingenieur Pfendtner in<br />
das Unternehmen eingetreten und hatte die Werksleitung<br />
in Güglingen übernommen. Davor war er bei Bosch als<br />
Geschäftsführer für die indische Tochtergesellschaft des Geschäftsbereichs<br />
Chassis Systems und im selben Bereich als Projektleiter<br />
Restrukturierung tätig gewesen. Weber-Hydraulik ist Spezialist für<br />
maßgeschneiderte und funktionssichere Hydrauliklösungen in den<br />
Bereichen On-Road, Off-Road, Industry, Spares & Services und<br />
Rescue. Das schwäbische Familienunternehmen hat mehr als 2200<br />
Mitarbeiter an 14 Standorten weltweit.<br />
www.weber-hydraulik.com<br />
Neuer Leiter für Industrial Fluid Systems<br />
Andreas Gerstenberger, bislang Leiter der europäischen<br />
Handelsgesellschaften unter dem Dach von Contitrade,<br />
hat die Leitung des globalen Industrieschlauchgeschäfts<br />
bei Contitech übernommen. Der 51-Jährige steht damit<br />
dem Geschäftsbereich „Industrial Fluid Systems“ und<br />
dem Segment „Industry Hose“ vor. Gerstenberger arbeitet<br />
seit 21 Jahren im Continental-Konzern und hat fast die<br />
Hälfte dieser Zeit in den USA verschiedene Reifenorganisationen<br />
geleitet. In seiner neuen Funktion berichtet er<br />
von Fairlawn, Ohio, aus an Hans-Jürgen Duensing, im<br />
Continental-Vorstand verantwortlich für Contitech. Industrial Fluid<br />
Systems ist mit rund 2500 Mitarbeitern in 14 Ländern vertreten. Der<br />
Geschäftsbereich gliedert sich in die Segmente „Industry Hose“<br />
und „Oil & Gas“ mit Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebszentren<br />
für die Rohstoff-, Lebensmittel-, Chemie-, Pharma- und<br />
andere Industrien.<br />
www.contitech.de<br />
10. IFK <strong>2016</strong> – Smart Fluid Power<br />
Das 10. Internationale<br />
Fluidtechnische Kolloquium<br />
(IFK) findet vom<br />
8. bis 10. März <strong>2016</strong> in<br />
Dresden statt. Die Veranstaltung<br />
bietet im internationalen Rahmen die Möglichkeit,<br />
Innovationen zu präsentieren und über Entwicklungstrends zu<br />
diskutieren. Neben Fragestellungen neuartiger Systemstrukturen<br />
werden Beiträge über hydraulische und pneumatische Komponenten<br />
sowie über stationärhydraulische und mobilhydraulische<br />
Anwendungen geboten. Unter dem Motto „Smart Fluid Power“<br />
zeigt das 10. IFK, dass die Fluidtechnik am Puls der Zeit ist.<br />
www.ifk<strong>2016</strong>.com<br />
Fluid Team heißt jetzt<br />
Weber-Hydraulik ValveTech<br />
Die Fluid Team Automationstechnik, eine Tochter der Weber-<br />
Hydraulik-Gruppe, ist zum 1. Januar in Weber-Hydraulik ValveTech<br />
umbenannt worden. Der neue Name soll den Produktionsschwerpunkt<br />
der Ventiltechnik hervorheben und die Marke Weber-<br />
Hydraulik stärken, teilte die Unternehmensgruppe in Güglingen<br />
mit. Fluid Team mit Sitz in Konstanz gehört seit acht Jahren vollständig<br />
zu Weber-Hydraulik und stellt Proportional- und Schaltventile<br />
sowie kundenspezifische Steuerblöcke her.<br />
www.weber-hydraulik.com<br />
Ihr weltweiter Partner<br />
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0800 254 15463 |AKG˽LINE<br />
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AKG Thermotechnik GmbH &Co. KG<br />
Bookenburgweg 1•44319 Dortmund
NACHRICHTEN<br />
STEAM-Hybrid-Bagger für bauma<br />
Innovationspreis <strong>2016</strong> nominiert<br />
Beim bauma Innovationspreis steht der STEAM-Hybrid-Bagger in<br />
der Kategorie Forschung zur Wahl, den die RWTH Aachen entwickelt<br />
und validiert hat. STEAM ist der erste ganzheitliche Ansatz<br />
zur Optimierung der Energieeffizienz und Performance mobiler<br />
Arbeitsmaschinen. Betreiber profitieren von der neuen Hybridschaltung,<br />
die den Verbrennungsmotor von der Arbeitshydraulik<br />
entkoppelt und optimal betreibt, die hydraulischen Verluste reduziert<br />
und Energierückgewinnung ermöglicht. Erste Messungen<br />
zeigen eine durchschnittliche Verbrauchsreduktion von ca. 30 %.<br />
www.ifas.rwth-aachen.de/?steam<br />
Genius Cab für bauma<br />
Innovationspreis nominiert<br />
Die Genius Cab ist in der Kategorie Design für<br />
den bauma Innovationspreis <strong>2016</strong> nominiert.<br />
Die Kabine ist die Innovation vom CAB Concept<br />
Cluster, einem Netzwerk bekannter OEM-<br />
Zulieferer und renommierter Wissenschaftler.<br />
Zu den Mitgliedern gehören die Unternehmen Aurora, Bosch,<br />
Fritzmeier, Grammer, Hella, Hydac, Mekra Lang, Savvy Telematic<br />
Systems AG, S.M.A., die Designagentur Lumod sowie die TU Dresden<br />
und der Verband der Baubranche, Umwelt- und <strong>Maschinen</strong>technik<br />
e.V. und Max Bögl. Das Leitmotiv „Human Centered Design“ setzt<br />
den Fokus auf einen maximal ergonomischen Arbeitsplatz.<br />
www.cabconceptcluster.com<br />
Günstiger Messe <br />
auftritt für junge<br />
Unternehmen<br />
Der Auftritt auf einem Gemeinschaftsstand<br />
bei der Sensor+Test<br />
(10. bis 12. Mai <strong>2016</strong>, Nürnberg)<br />
bietet auch jungen und kleinen<br />
Unternehmen die Möglichkeit,<br />
ihre Produkte und Entwicklungen<br />
dem Fachpublikum zu präsentieren.<br />
Einen Gemeinschaftsstand<br />
gibt es z.B. zum Sonderthema<br />
„Messtechnik in der Cloud“. Dazu<br />
kommen der Themenstand<br />
„Sensoren und Systeme für die<br />
Bildverarbeitung“ und der Gemeinschaftsstand<br />
„Mikrotechnik“<br />
in Zusammenarbeit mit VDI/VDE<br />
Innovation und Technik. Ein<br />
staatlicher Zuschuss von bis zu 70 %<br />
ist möglich für die Teilnahme am<br />
Gemeinschaftsstand „Innovation<br />
made in Germany“. Infos und<br />
Anmeldung unter:<br />
www.sensor-test.de/direkt/anmeldung<br />
Halle 17<br />
Stand A42<br />
Halle A4<br />
Stand 537<br />
Kunden, die diesen Artikel gekauft haben,<br />
kauften auch:<br />
www.ama-service.com<br />
www.sensor-test.com<br />
MMC Kombikühler<br />
www.ktr.com<br />
Bogenzahn-Flanschkupplung<br />
BoWex ® FLE-PA<br />
Pumpenanbauflanscheansche<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 7
VORBERICHT BAUMA<br />
Hier schlägt das Herz der<br />
Baumaschinenbranche<br />
bauma <strong>2016</strong>: Führendes Zukunftsforum für die Baubranche<br />
Unter dem Motto „The heartbeat<br />
of our industry“ lädt der<br />
Veranstalter Messe München zur<br />
31. Messe für Baumaschinen,<br />
-stoffmaschinen, -fahrzeuge,<br />
-geräte und Bergbaumaschinen,<br />
nach München ein. Die alle drei<br />
Jahre in Deutschland stattfindende<br />
bauma gilt als flächenmäßig<br />
größte Fachmesse der Welt.<br />
Anfang April öffnet die internationale<br />
Messe bauma wieder ihre Türen für<br />
alle Interessierten aus der ganzen Welt. Auf<br />
der vom 11. bis 17. April <strong>2016</strong> stattfindende<br />
Messe in München stellten 2013 insgesamt<br />
über 3400 Unternehmen auf 575 000 m 2<br />
Fläche aus. Auch in diesem Jahr ist die<br />
bauma bereits komplett ausgebucht. Im<br />
Jahr 1954 fand die erste Ausstellung auf<br />
einem Teilbereich des ehemaligen Flughafens<br />
Oberwiesenfeld statt. Heute ist sie<br />
auf dem Messegelände in Riem beheimatet<br />
und gilt durch ihr Fachprogramm mit einer<br />
Vielzahl von internationalen Veranstaltungen<br />
weltweit als führende Fachausstellung<br />
und wichtiges Zukunftsforum für<br />
die Baubranche. Sie ist unterteilt in die<br />
vier Teilbereiche „Rund um die Baustelle“,<br />
„Bergbau, Rohstoffgewinnung- und verarbeitung“,<br />
<strong>Maschinen</strong> und Anlagen zur<br />
Baustoffherstellung“ und „Zulieferer und<br />
Dienstleistungen“.<br />
Emissionsarm, kraftstoffsparend<br />
und energieeffizient<br />
Seit Einführung der Abgasemissionsrichtlinie<br />
im Jahr 1999 hat die Baumaschinenindustrie<br />
die Emissionen ihrer Produkte<br />
drastisch gesenkt. Trotz des bereits Erreichten<br />
sind noch weitere Verbesserungen<br />
im Antrieb von Baumaschinen möglich,<br />
speziell wenn Hersteller und Zulieferer ihre<br />
Exper tisen vereinigen. So geschehen im<br />
Verbundprojekt TEAM (Entwicklung von<br />
Technologien für energiesparende Antriebe<br />
mobiler Arbeitsmaschinen), das im<br />
Frühjahr 2015 u. a. mit der Präsentation<br />
des „Grünen Radladers“ endete. Drei Jahre<br />
lang arbeiteten 18 <strong>Maschinen</strong>hersteller<br />
8 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
VORBERICHT BAUMA<br />
535 065 Besucher<br />
zählte die bauma im Jahr 2013<br />
der weltweit zu beobachtende Trend zu mehr Sicherheit der<br />
Branche zugute. Viele Länder, wie China oder die Türkei, seien<br />
dabei, ihre Kohlebergwerke sicherer zu machen. Was die Technik<br />
hierfür anbelange, sei die deutsche Mining-Industrie, zumindest im<br />
untertägigen Bergbau, weltweit führend. Die Branche scheint also<br />
pünktlich zur bauma in München wieder optimistischer zu werden,<br />
was auch das Anmeldeverhalten der Aussteller in diesem Bereich<br />
verdeutlicht.<br />
Online Plattform „bauma Open Innovation“<br />
MESSE<br />
575 000 m²<br />
Ausstellungsfläche standen<br />
2013 zur Verfügung<br />
3 421<br />
Aussteller<br />
aus mehr als 57<br />
verschiedenen<br />
Ländern kamen<br />
zur bauma 2013<br />
Die o. g. Online Plattform gibt Ausstellern und Brancheninteressierten<br />
die Möglichkeit, für ihre Fragestellungen auf das Netzwerk der<br />
Messe München zuzugreifen und dessen interdisziplinäres Expertenwissen<br />
zu nutzen. In „Application Scouting“ Projekten suchen<br />
Unternehmen nach neuen Industrien, Anwendungsfeldern oder<br />
Use Cases für bereits entwickelte Produkte und Services. „Technology<br />
Scouting“ hingegen konzentriert sich auf die Findung einer Lösung,<br />
z. B. in Form einer Technologie, die Herausforderungen eines<br />
Unternehmens lösen soll. Die Vorteile der Open Innovation Methode<br />
liegen auf der Hand: Durch die Plattform erhalten Projektveranstalter<br />
virtuell Zugang zum kombinierten Expertenwissen von mehr als<br />
zwei Millionen Besucher- und mehr als 30 000 Ausstellerkontakten.<br />
Integriert ein Unternehmen deren Wissen, Wünsche und Bedürfnisse<br />
frühzeitig in seine Innovationsarbeit, lassen sich Entwicklungszeiten<br />
sowie -kosten senken. Gerade für Application Scouting<br />
kann die Interdisziplinarität des branchenübergreifendes Netzwerks<br />
helfen, neue Anwendungsfelder für Produkte und Services<br />
zu identifizieren.<br />
www.bauma.de<br />
und Zulieferfirmen, fünf Hochschulinstitute und der VDMA an<br />
einer Betriebsstrategie zur Verknüpfung der Antriebsteilsysteme.<br />
Heraus kam als Technologiedemonstrator ein Radlader, der einen<br />
optimierten Diesel motor, ein Leistungsverzweigungsgetriebe, eine<br />
verdrängergesteuerte Arbeitshydraulik und ein hydrostatisches<br />
Hybridsystem zu einem neuen Antriebsstrang vereint. Zur bauma<br />
werden im Rahmen der Initiative Forschung live in der Halle B0<br />
weitere Informationen und Details zu dieser Entwicklung präsentiert<br />
werden.<br />
Bergbaumaschinenhersteller erhoffen<br />
sich Umsatzwende<br />
Der Fachverband Mining des Verbands Deutscher <strong>Maschinen</strong>und<br />
Anlagenbau e.V. (VDMA) meldet erneut sinkende Umsätze.<br />
Nichtsdestotrotz ist man dort optimistisch, 2017 wieder Gewinne<br />
zu erzielen. Auch den weltweiten Markt betreffend gehen die<br />
Analysten davon aus, dass sich die Lage in den Jahren <strong>2016</strong> und<br />
2017 wieder bessern wird. Ein Grund für den verhaltenen Optimismus<br />
ist die bauma. Die Erfahrung zeigt, dass viele Kunden ihre<br />
Kaufentscheidungen bis zur Messe aufschieben, um sich zunächst<br />
einen Überblick über das weltweite Angebot zu verschaffen. Auch<br />
mit Blick auf die zunehmende Zahl von Kundenanfragen kommt<br />
die bauma zu einem guten Zeitpunkt. Einen weiteren Grund für<br />
verhaltenen Optimismus sieht Dr. Michael Schulte Strathaus, Vorsitzender<br />
des Fachverbands Mining, im Zwang der Rohstofflieferanten<br />
zum Sparen: „Um bei den derzeit niedrigen Preisen Gewinne<br />
zu erwirtschaften, müssen sie die Effizienz ihrer <strong>Maschinen</strong> und<br />
Anlagen steigern und damit ihre Kosten senken.“ Ebenso komme<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der Bauma<br />
Halle A5 Stand 402<br />
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Grüner als gedacht<br />
Land- und Baumaschinen sind führend bei Emissionsreduktionen<br />
Marcus Geimer, Danilo Engelmann<br />
Land- und Baumaschinen erfüllen heute die höchsten<br />
Ansprüche an eine Minimierung der Schadstoffemissionen.<br />
Dieser Vergleich zeigt, dass die gültigen Richtlinien für<br />
Diesel motoren sogar strenger als die für Pkw sind.<br />
F<br />
ahrzeuge, die für einen Einsatz abseits<br />
der Straßen entwickelt werden, wie z. B.<br />
Land- und Baumaschinen, werden heute<br />
aufgrund der hohen notwendigen Energieund<br />
Leistungsdichte bevorzugt verbrennungsmotorisch<br />
angetrieben. Aufgrund der<br />
Drehmomentcharakteristik des Verbrennungsmotors<br />
wird dabei als Energiespeicher<br />
Dieselkraftstoff eingesetzt.<br />
10 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
EMISSIONEN I ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />
Für Pkw ist seit dem 1. September 2015 die<br />
Abgasstufe Euro 6 bindend, [4]. Genau wie<br />
bei den <strong>Maschinen</strong> müssen alle neu in den<br />
Verkehr gebrachten Fahrzeuge die Grenzwerte<br />
einhalten. Bereits zugelassene oder<br />
in Verkehr gebrachte Fahrzeuge, wie z. B.<br />
solche mit H-Kennzeichen, die meist keine<br />
Schadstoffminderungseinrichtungen besitzen,<br />
müssen nicht nachgerüstet werden.<br />
Die Tabelle 1 fasst in den ersten beiden<br />
Zeilen die heute gültigen Emissionsgrenzwerte<br />
für Stickoxide (NOx) und Partikel<br />
(PM) von <strong>Maschinen</strong> und Pkw zusammen.<br />
Hierin ist die Problematik eines direkten<br />
Vergleichs zu erkennen: während die<br />
Schadstoffgrenzwerte für Pkw auf die zurückgelegte<br />
Strecke in km bezogen werden,<br />
werden sie bei den <strong>Maschinen</strong> auf die<br />
Motorenergie in kWh bezogen. Im Folgenden<br />
werden Möglichkeiten zu einer Umrechnung<br />
vorgestellt, damit die Emissionsgrenzwerte<br />
objektiv miteinander verglichen<br />
werden können.<br />
Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer, Institutsleiter,<br />
Dipl.-Ing. Danilo Engelmann, akademischer Mitarbeiter<br />
Forschungsgruppe: Steuerungs- und Assistenzsysteme; Beide<br />
Karlsruher Institut für Technology KIT, Institut für Fahrzeugsystem<br />
technik, Lehrstuhl für <strong>Mobile</strong> Arbeitsmaschinen<br />
Umrechnung durch den<br />
zulässigen Flottenverbrauch<br />
Ein erklärtes Ziel der Europäischen Union<br />
ist es, den CO 2<br />
-Ausstoß im Jahre 2020 im<br />
Vergleich zum Jahr 1990 um 20 % zu senken.<br />
Die Bundesregierung hat dieses Ziel sogar<br />
dahingehend verschärft, dass Sie eine Reduktion<br />
um 40 % im genannten Zeitraum<br />
anstrebt. Aus diesem Grund wurde auch<br />
der Flottenverbrauch von Pkw begrenzt, [5]:<br />
Aktuell gilt ein CO 2<br />
-Grenzwert von 120 g/km,<br />
ab dem Jahre 2020 wird dieser Grenzwert<br />
auf 95 g/km reduziert.<br />
Der Ausstoß von CO 2<br />
ist eine unmittelbare<br />
Folge der motorischen Verbrennung.<br />
Aus der Verbrennungschemie mit der<br />
Randbedingung einer vollständigen Oxidation<br />
des im Dieselkraftstoff gebundenen<br />
Kohlenstoffs kann das CO 2<br />
-Äquivalent eines<br />
Liters Kraftstoff zu 2,64 kg CO2<br />
/l Diesel<br />
ermittelt<br />
werden. Reale Messungen an zwei<br />
Traktoren haben in [6] gezeigt, dass das<br />
tatsächliche CO 2<br />
-Äquivalent bei ungefähr<br />
2,70 kg CO2<br />
/l Diesel<br />
liegt.<br />
Unter Berücksichtigung des gemessenen<br />
CO 2<br />
-Äquivalents kann auf einen Kraftstoffverbrauch<br />
rückgerechnet werden:<br />
Geregelt werden die zulässigen Schadstoffemissionen<br />
eines Dieselmotors für Landund<br />
Baumaschinen in der Richtlinie<br />
97/68/EG [1]. Neben den genannten <strong>Maschinen</strong><br />
werden in dieser Richtlinie auch<br />
Schiffe und Eisenbahnen geregelt. Ab dem<br />
1. Januar 2015 ist die Stufe IV für Motoren<br />
von 56 kW bis 560 kW in Europa bindend.<br />
Entgegen der in [2] dargestellten Informationen<br />
sind die Motoren der genannten<br />
<strong>Maschinen</strong> weder ungeregelt, noch ist die<br />
Stufe IIIB aktuell gültig. Je nach Motorleistung<br />
wurde die Stufe IIIB in den Jahren 2013<br />
bis 2014, mit einer Übergangsfrist bis Ende<br />
2014, durch die Stufe IV abgelöst. Eine sehr<br />
komprimierte und übersichtliche Darstellung<br />
der gültigen Grenzwerte für die genannten<br />
<strong>Maschinen</strong> ist in [3] zu finden.<br />
Im vorliegenden Fall berechnet sich daraus<br />
der spezifische Kraftstoffverbrauch:<br />
Dieser Wert erscheint auf Basis von Erfahrungen<br />
als Durchschnittswert für Pkw<br />
plausibel.<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 11
ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />
I EMISSIONEN<br />
Für eine Umrechnung U des oben errechneten<br />
Verbrauchs auf die spezifische Motorenergie<br />
muss der spezifische Verbrauch<br />
„b e<br />
“ eines Verbrennungsmotors bekannt<br />
sein:<br />
Zeile Grundlage Fahrzeug NOx Partikel Bemerkung<br />
1 97/68/EG Maschine 0,4 g/k Wh 0,025 g/kWh –<br />
2 91/441/EWG Pkw 80 mg/km 4,5 mg/km –<br />
3 U B<br />
=5,42 km/kWh Pkw 0,4 g/kWh 0,024 g/kWh Best-Case<br />
4 U NEFZ<br />
= 8,39 km/kWh Pkw 0,7 g/kWh 0,038 g/kWh NEFZ-Zyklus<br />
Da sich dieser in seinem Kennfeld ändert<br />
kann für eine Best-Case-Abschätzung der<br />
minimale spezifische Verbrauch herangezogen<br />
werden. Nach aktuellem Kenntnisstand<br />
beträgt der minimale spezifische Verbrauch<br />
eines Dieselmotors etwa 200 g/kWh, [7, 8, 9].<br />
Mit Hilfe des Umrechnungsfaktors können<br />
nun die bestenfalls von einem Pkw zu erreichenden<br />
Emissionswerte auf den Energiebedarf<br />
umgerechnet werden. Die Ergebnisse<br />
sind in der 3. Zeile der Tabelle zusammen<br />
gefasst. Dabei zeigt sich, dass die Emissionsgrenzwerte<br />
der <strong>Maschinen</strong> und Pkw<br />
gleich hohe Werte im Best-Punkt des Verbrennungsmotors<br />
zulassen.<br />
Umrechnung auf Basis<br />
gemessener Verbrauchswerte<br />
Im nun folgenden Kapitel erfolgt auf Basis<br />
von Messwerten an Fahrzeugen die Umrechnung<br />
der Emissionen einer zurückgelegten<br />
Strecke [km] auf die Motorenergie [kWh].<br />
Zum ersten kann der Energieverbrauch<br />
im neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ)<br />
eines Fahrzeugs gemessen werden. So wird<br />
beispielsweise in [10] die mittlere Antriebsleistung<br />
im NEFZ mit 4 kW angegeben. Aus<br />
der Abgasgesetzgebung [4] ist zudem bekannt,<br />
dass der NEFZ-Zyklus 1.180 s dauert<br />
und 11 km lang ist. Der Umrechnungsfaktor<br />
UNEFZ berechnet sich so zu:<br />
Mit Hilfe dieses Umrechnungsfaktors kann<br />
erneut der für Pkw äquivalente Emissionswert<br />
berechnet werden, vgl. Zeile 4 in Tabelle.<br />
Im Gegensatz zu dem Best-Case-Szenario<br />
zeigen sich bei den <strong>Maschinen</strong> jetzt deutlich<br />
bessere Emissionswerte als beim Pkw.<br />
Begründet werden kann das Ergebnis unter<br />
Berücksichtigung des spezifischen Verbrauchs<br />
mit den gewählten NEFZ-Daten:<br />
5 U WLTP<br />
= 6,64 km/kWh Pkw 0,5 g/kWh 0,030 g/kWh neuer WLTP-Zyklus<br />
6 70km/h Pkw 0,7 g/kWh 0,039 g/kWh Konstandfahrt<br />
Tabelle: Emissionsgrenzwerte nach [1,4], teilweise umgerechnet<br />
Es zeigt sich hier, dass die Betriebspunkte<br />
des NEFZ nicht im Bereich des optimalen<br />
Verbrauchs im Motorkennfeld liegen, somit<br />
einen höheren spezifischen Verbrauch besitzen.<br />
Aufgrund der geringen Motorbelastung<br />
im Zyklus des NEFZ ist auch dieser<br />
Wert plausibel.<br />
Etwas verbessert wird diese Situation<br />
durch den neu angestrebten Testzyklus<br />
„Worldwide Harmonized Light Duty Test<br />
Procedure (WLTP)“. Nach [10] wird in dem<br />
Zyklus eine mittlere Antriebsleistung von<br />
7 kW benötigt, der Zyklus dauert 30 Minuten<br />
und hat eine Länge von 23,25 km. Umrechnungsfaktor<br />
UWLTP und Emissionen lassen<br />
sich analog berechnen, vgl. Zeile 5 in Tabelle:<br />
Eine weitere Möglichkeit eines Emissionsvergleichs<br />
ist die Auswahl eines speziellen<br />
Betriebspunkts. Hierzu muss z. B. die für eine<br />
gewisse Geschwindigkeit v notwendige<br />
Leistung Pv eines Pkw bekannt sein. Renius<br />
gibt z.B. in seinem Leserbrief zum Artikel<br />
[2] an, dass bei 70 km/h eine Leistung von<br />
8 kW benötigt wird. Der Umrechnungsfaktor<br />
berechnet sich dabei zu:<br />
Die Zeile 6 in Tabelle gibt die für die<br />
Geschwindigkeit umgerechneten Emissionen<br />
eines Pkw an. Man erkennt im Vergleich<br />
zur Maschine deutlich höhere Emissionen<br />
beim Pkw, aber ähnlich hohe Werte<br />
wie im NEFZ.<br />
Im besten Fall gleich<br />
hohe Emissionen<br />
Die Emissionen von Pkw und mobilen <strong>Maschinen</strong>,<br />
wie z. B. Land- und Baumaschinen,<br />
werden heute unterschiedlich reglementiert.<br />
Während die Emissionen bei Pkw auf<br />
die zurückgelegte Strecke [km] bezogen werden,<br />
werden Sie bei mobilen <strong>Maschinen</strong> auf<br />
die erzeugte Energie [kWh] bezogen. Dies<br />
hat zur Folge, dass eine direkte Umrechnung<br />
der Emissionsgrenzwerte nicht möglich ist.<br />
In der vorliegenden Studie wurden Möglichkeiten<br />
zur Umrechnung der Emissionen<br />
für einen Vergleich vorgestellt. Neben einer<br />
Best-Case-Betrachtung wurden aktuelle<br />
Leistungskennwerte von Pkw, z. B. aus dem<br />
NEFZ oder bei einer Fahrt mit konstanter<br />
Geschwindigkeit, herangezogen. Dabei<br />
zeigt sich, dass die Emissionen bei Pkw<br />
bestenfalls gleich hoch sind wie die von<br />
mobilen <strong>Maschinen</strong>, im praktischen Betrieb<br />
jedoch in der Regel höher. z<br />
Literaturverzeichnis: [1] Richtlinie 2010/26/EU der<br />
Kommission vom 31. März 2010 zur Änderung der<br />
Richtlinie 97/68/EG des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften<br />
der Mitgliedsstaaten über Maßnehmen zur<br />
Bekämpfung der Emissionen von gasförmigen<br />
Schadstoffen und luftverunreinigenden Partikeln aus<br />
Verbrennungsmotoren für mobile <strong>Maschinen</strong> und<br />
Geräte.<br />
[2] Kellerhoff, P.: Land- und Baumaschinen hinken<br />
Pkw hinterher, VDI nachrichten vom 9. Oktober 2015,<br />
Nr. 41, S. 13.<br />
[3] Abgasgesetzgebung – Diesel- und Gasmotoren,<br />
VDMA Motoren und Systeme, Stand Juni 2006.<br />
[4] Richtlinie des Rates vom 26. Juni 2991 zur<br />
Änderung der Richtlinie 70/220/EWG zur Angleichung<br />
der Mitgliedsstaaten über Maßnahmen gegen<br />
die Verunreinigung der Luft durch Emissionen von<br />
Kraftfahrzeugen, Internet: http://eur-lex.europa.eu/<br />
legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:31991L044<br />
1&from=de, Stand: 02.11.2015.<br />
[5] Verordnung (EG) Nr. 443/2009 des europäischen<br />
Parlaments und des Rates vom 23. April 2009 zur<br />
Festsetzung von Emissionen für neue Personenkraftwagen<br />
im Rahmen des Gesamtkonzepts der<br />
Gemeinschaft zur Verringern der CO 2<br />
-Emissionen<br />
von Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen,<br />
Internet: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/<br />
LexUriServ.do?uri=OJ%3AL%3A2009%3A140%3A00<br />
01%3A0015%3ADE%3APDF, Stand 02.11.2015.<br />
[6] Clare, D.A. et al.: Real world measurement of<br />
carbon dioxide emissions of agricultural tractor using<br />
a portable emissions measurement system,<br />
Conference: Agricultural Engineering, 6.-7. Nov. 2015,<br />
Hannover. In: VDI-Berichte Nr. 2251, 2015, S. 21-27.<br />
[7] Kleibl, A.: Effizienzbewertung bei Spezialtiefbaumaschinen,<br />
6. Fachtagung Baumaschinentechnik<br />
2015, 17./18. September 2015, Dresden. In:<br />
Tagungsband, Schriftenreihe der Forschungsvereinigung<br />
Bau- und Baustoffmaschinen e.V. (FVB), Heft<br />
49, S. 129.<br />
[8] Geimer, M. und Pohlandt, C.: Grundlagen mobiler<br />
Arbeitsmaschinen, Karlsruher Schriftenreihe<br />
Fahrzeugsystemtechnik, Band 22, ISBN 978-3-7315-<br />
0188-6, Seite I-13.<br />
[9] Effektiver Kraftstoffverbrauch, Internet: http://<br />
www.motorlexikon.de/?I=3492, Bild K285, Stand<br />
03.11.2015.<br />
[10] NEFZ und WLTP, Verband der Automobilindustrie<br />
VDA, Internet: https://www.vda.de/ de/themen/<br />
umwelt-und-klima/nefz-und-wltp/nefz-und-wltp.<br />
html, Stand 03.11.2015.<br />
Bilder: Fotolia<br />
www.fast.kit.edu/mobima<br />
12 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
Strom für<br />
Magnet-Giganten<br />
Dieselmotoren des Modells 2L41C von<br />
Hatz treiben Generatoren an, die den<br />
Strom für Magnete der Teleskopstapler<br />
Kalmar Reach Stacker von GTS liefern.<br />
Die Stapler mit Elektrolasthebemagneten<br />
laden für die Stahllogistik-Firma Evertz<br />
die Platten auf Eisenbahnwaggons. Die<br />
Magnete können Stahlplatten bis 40 t<br />
heben, die Stapler selbst wiegen 60 t oder<br />
mehr. Der Zweizylinder-Dieselmotor von<br />
Hatz mit 1,7 l Hubraum ist dabei<br />
höchsten Anforderungen ausgesetzt: Die<br />
Stapler arbeiten im 24-Stunden-Betrieb<br />
sieben Tage die Woche. Dabei sind sie<br />
jeglicher Witterung und einer sehr<br />
staubigen Umgebung ausgesetzt.<br />
Deshalb ist der Motor mit einem Doppelfilter<br />
außerhalb der Einhausung<br />
versehen. Dieser enthält eine Sicherheitspatrone<br />
und wird alle sieben<br />
Stunden überprüft und gereinigt. Die<br />
Verantwortung, die der Motor bei dieser<br />
Arbeit trägt, ist groß: würde eine so<br />
schwere Stahlplatte abstürzen, könnten<br />
die Folgen verheerend sein.<br />
www.hatz-diesel.com<br />
Kraftpakete erfüllen<br />
Emissionsstufe V<br />
Bis 2019 müssen <strong>Maschinen</strong> mit Motoren<br />
der europäischen Abgasstufe V ausge<br />
rüstet sein. Im Leistungsbereich bis 55 kW<br />
bietet Kubota „Diesel Power Packs“ mit<br />
Common-Rail-Technik und Abgasaufbereitung,<br />
die dieser Emissionsstufe<br />
entsprechen. Die kompakten Aggregate<br />
benötigen nur wenig Bauraum und<br />
erlauben bis zu 100 % Leistungsabnahme<br />
am Nebenabtrieb. Zudem benötigen sie<br />
keinen Ladeluftkühler. Für den internationalen<br />
Absatz stehen auch<br />
kostengünstigere Varianten<br />
der Antriebseinheiten in mechanischer<br />
Ausführung zur Verfügung, die sich für<br />
niedrig regulierte Länder mit schwieriger<br />
Kraftstoffsituation anbieten. Die<br />
Markteinführung erfolgt im Rahmen der<br />
Leitmesse bauma in Halle A5, Stand 249<br />
im April in München.<br />
www.kubota.de<br />
www.kubota-motoren.de<br />
Release 4.0 der FVA-Workbench veröffentlicht<br />
Die FVA-Workbench ist eine Berechnungsplattform für die Modellierung, Parametrisierung,<br />
Berechnung und Dimensionierung von Getrieben. Im neuen Release 4.0 wurde<br />
das Bedienkonzept der Software vollständig überarbeitet. Benutzer profitieren durch<br />
neue Steuerungsoptionen und Hilfestellungen von einer maßgeblichen Optimierung in<br />
der Bedienungsfreundlichkeit, Produktivität und Qualität.<br />
www.fva-service.de<br />
FIX&<br />
FERTIG<br />
Lee<br />
IMH Blenden in<br />
vielen Bauformen<br />
Innen-Ø<br />
1 bis 0,1 mm<br />
und noch kleiner<br />
für Gase<br />
und Flüssigkeiten<br />
Großer Funktionsumfang<br />
Die Servo-Umrichterreihe ANG von Bonfiglioli für effiziente<br />
und energiesparende Antriebe hat einen großen<br />
Funktionsumfang und deckt viele Anwendungen ab. Sie<br />
umfasst drei Baugrößen und Leistungen von 0,25 bis<br />
400 kW. Mögliche Versorgungsspannungen sind 230, 400,<br />
525 und 690 V. Die Umrichter bedienen auch die Anforderungen<br />
von Spezialmaschinen, z. B. in der Schwerindustrie<br />
und Stahlindustrie. Mit einem Microcontroller sind<br />
erweiterte Funktionen wie der Cyclic Synchronous Positioning-Modus mit kubischer<br />
Interpolation, Bremsensteuerung und Rückführkontaktauswertung integriert. Eine<br />
Positionierungskonfiguration ist für Fahrantriebe in Krananwendungen vorgesehen.<br />
www.bonfiglioli.com<br />
LEE Hydraulische<br />
Miniaturkomponenten GmbH<br />
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Telefon 06196 /773 69-0<br />
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ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />
I STATEMENT<br />
„Wir setzen die beste Technologie zur<br />
Reduktion von Stickoxiden ein“<br />
schiedlichen Emissionsregelungen bieten zu können.<br />
Wir setzen seit Abgasstufe IV auf SCR-Technologie mit AdBlue-<br />
Einspritzung, die beste derzeit verfügbare Technologie zur Reduktion<br />
von Stickoxiden. Dies ist ein bedeutender Unterschied zu<br />
PKW mit Dieselantrieb, bei denen oft nur Partikelfilter zum Einsatz<br />
kommen und nur in Teilbereichen des tatsächlichen Fahrbetriebes<br />
SCR eingesetzt wird.<br />
Auf europäischer Ebene gibt es verstärkt Bestrebungen, eine<br />
weitere Verschärfung der Abgas-Gesetzgebung durch freiwillige<br />
Selbstverpflichtungen der <strong>Maschinen</strong>hersteller zu vermeiden.<br />
Wie kommentieren Sie dies?<br />
Die Umweltverträglichkeit mobiler <strong>Maschinen</strong> wird<br />
teils heiß diskutiert. Die Redaktion <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong><br />
befragte Rudolf Ellensohn, Geschäftsführer der<br />
Liebherr Machines Bulle SA, zu diesem Thema und der<br />
künftigen Abgas-Gesetzgebung sowie zu Innovationen,<br />
die auf der bauma zu sehen sein werden.<br />
Herr Ellensohn, es wird immer wieder behauptet, dass Land- und<br />
Baumaschinen vergleichsweise wenig für die Schadstoffminderung<br />
tun, wenn man den Pkw als Maßstab nimmt. Zu Recht?<br />
Dass bei Land- und Baumaschinen im Vergleich zu Onroad-Fahrzeugen<br />
wie PKW und LKW nur wenig für die Schadstoffminderung<br />
getan wird ist so definitiv nicht richtig. Im Gegenteil – die<br />
Grenzwerte bei Offroad-Fahrzeugen entsprechen im Wesentlichen<br />
denjenigen bei LKWs und Bussen über 3,5 Tonnen. Zudem<br />
musste die Entwicklung von geeigneten Abgasnachbehandlungstechnologien<br />
für Bau- und Agrargeräte extrem schnell erfolgen,<br />
da in den 15 Jahren seit der Einführung von Grenzwerten die Vorgaben<br />
hinsichtlich Stickoxid- und Partikelemissionen um jeweils<br />
96 % reduziert wurden, also um mehr als 6 % pro Jahr.<br />
Um heute Geräte anbieten zu können, welche die gesetzlichen<br />
Regelungen mit modernster Technik zuverlässig erfüllen und daher<br />
sehr sauber sind, haben sowohl die Motorenhersteller als auch<br />
die <strong>Maschinen</strong>hersteller großen Entwicklungsaufwand betrieben.<br />
Bei Liebherr haben wir den gesamten Verbrennungsprozess in<br />
unseren Motoren auf den Prüfstand gestellt und umfassend optimiert.<br />
Zudem haben wir unsere Fertigungstiefe um eigene Common-Rail-Systeme<br />
und Motorsteuergeräte erweitert, um eine tiefe<br />
Integration aller wesentlichen Motorenkomponenten zu erreichen.<br />
Zusätzlich haben wir unser Motorenportfolio in ein modulares<br />
Baukastensystem überführt, um dem OEM handhabbare<br />
Lösungen für die <strong>Maschinen</strong>integration nach den weltweit unter-<br />
Die nächste Verschärfung der Abgas-Gesetzgebung ist ja bereits in<br />
Planung und wird sich nicht mehr abwenden lassen. Ab 2019 soll<br />
in der EU Stufe V eingeführt werden, die vor allem niedrigere<br />
Grenzwerte bei Motoren mit einer Leistung von mehr als 560 kW<br />
und Vorgaben hinsichtlich der Anzahl ausgestoßener Partikel<br />
beinhalten wird. Wir sind mit unserem neuen System SCRFilter<br />
darauf bereits vorbereitet und zuversichtlich die gesetzlichen<br />
Regelungen verlässlich einhalten zu können. Darüber hinaus<br />
gehende Regelungen oder regionale Sonderbestimmungen würden<br />
wir nicht begrüßen, da der EU-Raum mit Stufe V zukünftig<br />
die bei weitem strengsten Regelungen weltweit haben wird.<br />
Als Motoren- und <strong>Maschinen</strong>hersteller wollen wir zukünftig vor<br />
allem an der Effizienzsteigerung unserer Motoren und des ganzen<br />
Antriebsstrangs arbeiten. Vor allem im Gesamtsystem liegen unserer<br />
Ansicht nach Potentiale im zweistelligen Bereich. Damit<br />
können auch die CO 2<br />
-Emissionen deutlich gesenkt werden.<br />
Was wird aus Ihr Messe-Highlight auf dem Liebherr-Stand 213 in<br />
Halle A4 während der bauma <strong>2016</strong> in München sein?<br />
Auf der diesjährigen bauma werden wir eine ganze Reihe an Innovationen<br />
vorstellen, z. B. den für den Innovationspreis nominierte<br />
Energiespeicher basierend auf Doppelschichtkondensatoren, das<br />
vollständige Seilwindensystem aus Getriebe, Trommel und Windenrahmen,<br />
elektrischem Antrieb und zugehörigem Steuerungssystem,<br />
sowie die Umfelderkennung für mobile Arbeitsmaschinen.<br />
Mein persönliches Highlight ist aber der erste Liebherr Gasmotor<br />
für mobile Anwendungen. Der G946 vereint unsere Erfahrungen<br />
mit Dieselmotoren im mobilen Bereich und mit Gasmotoren für<br />
stationäre Einsätze und kann mit flüssigem oder komprimiertem<br />
Erdgas (LNG oder CNG) betrieben werden. Das Interesse unserer<br />
Kunden an mobilen Gasmotoren nahm in den letzten Jahren<br />
stetig zu. Erdgas ist in vielen Weltregionen günstig verfügbar und<br />
hat eine gute Umweltbilanz.<br />
Auf der bauma stellen wir zunächst einen 6-Zylinder-Reihenmotor<br />
vor, der bei 2000 min -1 eine maximale Leistung von 330 kW<br />
aufbringt. Mit diesem Leistungsbereich ist der Motor für einen<br />
breiten Anwendungsbereich geeignet, er kann sowohl in Baumaschinen<br />
und Agrargeräten als auch in On-Highway-Fahrzeugen<br />
wie LKWs oder Bussen eingesetzt werden. Die Verwendung in<br />
Schienenfahrzeugen ist ebenfalls denkbar. Der Motor befindet<br />
sich aktuell in der Testphase. Er wird voraussichtlich ab Ende 2017<br />
in Produktion gehen und dann die Emissionsrichtlinien Stufe V<br />
und EURO 6 erfüllen.<br />
www.liebherr.com<br />
14 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
Passive Schwimmsattelbremse mit<br />
geteilten Belägen<br />
Die zweigeteilten Bremsbeläge der hydraulischen Bremse<br />
KTR-Stop XL erzeugen einen hohen Traganteil. Gefertigt wird die<br />
passive Schwimmsattelbremse komplett aus Stahl, wiegt ca.<br />
1 100 kg und erzeugt Klemmkräfte bis 600 kN.<br />
Die Bremsbeläge sind in den Materialien „Organisch“ oder<br />
„Sinter-Metall“ verfügbar. Um den Belagwechsel auf der oftmals<br />
schwer zugänglichen Seite zu vereinfachen, hat KTR die Fixierung<br />
der Beläge auf der Festsattelseite mit Magneten ausgeführt.<br />
Hierzu werden nur die an den Seiten befindlichen Schrauben<br />
gelöst, die Belaghalter entfernt und die Beläge zur Seite<br />
herausgezogen.<br />
Die in den Bremskolben<br />
verbauten Einstellschrauben<br />
ermöglichen<br />
das schnelle Ein- bzw.<br />
Nachstellen im druckbeaufschlagten<br />
Zustand.<br />
www.ktr.com<br />
ÜBERLEGENE LEISTUNG GEFORDERT?<br />
HYPERFORMANCE WIRD GEBRAUCHT!<br />
Unsere HyPerformance Hochdruckventile spielen in ihrer eigenen<br />
Liga. Das Programm umfasst mehr als 150 Cartridge-Ventile, alle<br />
ausgelegt und getestet, um die strenge NFPA T2.6.1-Norm zu<br />
erfüllen. Das robuste Design erhöht die Zuverlässigkeit und sorgt<br />
für lange Standzeiten, auch in anspruchsvollen Anwendungen.<br />
Einfach gesagt, diese Ventile bieten die höchste Leistung und<br />
werden Ihre Maschine besser machen.<br />
Fahrantrieb mit reduziertem<br />
Energieverbrauch<br />
Sauer Bibus stellt den Fahrantrieb CompactDrive Automatic Shift<br />
für Baumaschinen, Traktoren und Kommunalfahrzeugen vor. Er<br />
bietet höhere Fahr- und Zugleistung bei reduziertem Energieverbrauch.<br />
Das Herzstück des Antriebs ist eine integrierte, schnell<br />
schaltbare Getriebestufe mit 45° Hydrostatik. Damit lässt sich ein<br />
großer Wandlungsbereich abdecken. Spezielle Schaltelemente,<br />
dazu Sensoren, die elektrisch gesteuert die Ein- und Abtriebsdrehzahl<br />
synchronisieren und eine Verstellung ermöglichen einen<br />
schnellen, geräusch- und verschleißarmen Schaltvorgang. Die<br />
automatische Anpassung des Leistungsbedarfs ermöglicht das<br />
Durchfahren des gesamten Geschwindigkeitsbereichs.<br />
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Für mehr Informationen, besuchen Sie<br />
uns unter hydraforce.com/hyperformance.htm,<br />
oder schreiben Sie an hfmarketing@hydraforce.com.<br />
Mitteldruckpumpe erweitert<br />
Hydraulikportfolio<br />
Die LH30VO-Axialkolbenpumpe<br />
für den offenen Kreislauf aus<br />
dem Hause Liebherr ergänzt das<br />
bestehende Produktportfolio im<br />
Mitteldruckbereich bei 280 bar<br />
Nenndruck und ist in mobilen Baumaschinen einsetzbar. Zudem<br />
findet sie Anwendung im Agrar- und Forstbereich. Die Pumpe für<br />
den offenen Kreislauf hat ein spezifisches Fördervolumen von<br />
45 cm³ pro Umdrehung. Weiterhin ist ihre Schrägscheibenverstellung<br />
präzise und robust ausgeführt. Das dynamische und<br />
kompakte Gehäusedesign, sowie der Fertigungsprozess wurden<br />
aufeinander abgestimmt. Zum Verkaufsstart ist die LH30VO mit<br />
zwei Reglern ausgestattet, einem elektrisch geregelten Lüfterregler<br />
mit negativer Kennlinie (DE) und einem Load-Sensing-Regler<br />
(LS-DA). Sukzessive werden weitere Regler ergänzt. Eine<br />
Durchtriebsmöglichkeit mit 130 % ist ebenfalls vorhanden.<br />
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Platzsparende Bauform, hohe<br />
Leistungsdichte und hohe Energieeffizienz<br />
sind die wesentlichen<br />
Anforderungen an antriebstechnische<br />
Komponenten für<br />
fahrerlose, autonome Transportfahrzeuge<br />
(FTS). Integrierte Systemlösungen<br />
von Wittenstein motion<br />
control bieten diese Eigenschaften<br />
– und mehr.<br />
Das schwäbische Familienunternehmen<br />
Beewatec hat sich ganz der Prozessoptimierung<br />
verschrieben. Als Hersteller von<br />
LEAN- und Materialflusskomponenten hat<br />
sich das 190 Mitarbeiter starke Unternehmen<br />
international etabliert. Bei seinen FTS<br />
vertrauen die Spezialisten durchgängig auf<br />
integrierte Systemlösungen von Wittenstein<br />
motion control – bei den Plug & Play-Fahrantrieben<br />
ebenso wie bei den Kleinservoantriebssystemen<br />
für die Handlingaufgaben<br />
der Fahrzeuge.<br />
Individuell skalierbar<br />
Bei den Fahrantrieben eröffnet das Traktionsantriebssystem<br />
TAS Herstellern von<br />
Fahrerlosen Transportsystemen Möglichkeit,<br />
die komplette Antriebseinheit als montagefreundliches<br />
Gesamtsystem zu integrieren.<br />
Die Bausteine eines TAS sind zum einen<br />
ein kompakter, leistungsstarker Servoaktuator<br />
der Produktfamilie TPM + – bestehend<br />
aus einem Synchron-Servomotor und einem<br />
schrägverzahnten, spielarmen Planetengetriebe<br />
– sowie zum anderen dem intelligenten<br />
Servoregler Simco Drive. TAS ist als konfigurierbares<br />
Antriebssystem konzipiert:<br />
Dank der vielfältigen Skaliermöglichkeiten<br />
können durch die individuelle Auswahl der<br />
Motor-Getriebe-Einheit in Kombination mit<br />
der passenden Elektronik verschiedene<br />
Leistungsbereiche abgedeckt werden.<br />
Der Servoregler Simco Drive kommt bei<br />
Beewatec zudem als dezentrale Steuerungseinheit<br />
für die Handhabungseinrich-<br />
01 Die TAS sind als Differenzialantriebe konzipiert<br />
Nadine Hehn, Produktmanagement<br />
Wittenstein motion control GmbH,<br />
Igersheim<br />
16 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
SYSTEMLÖSUNG I ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />
tungen auf den Fahrzeugen zum Einsatz –<br />
intelligent abgestimmt auf die hochdynamischen<br />
und drehmomentstarken Kleinantriebe<br />
der Baureihe Cyber Dynamic Line.<br />
Beide Antriebslösungen aus einer Hand zu<br />
beziehen, ist für den FTS-Hersteller ein entscheidendes<br />
Argument: „Wir setzen grundsätzlich<br />
auf Systempartner wie Wittenstein<br />
motion control. Die Beratung aus einer<br />
Hand sowie die ineinandergreifende Konzeption<br />
und Abstimmung der Antriebs- und<br />
Steuerungstechnik schließen Schnittstellenrisiken<br />
– und damit auch Zusatzkosten<br />
und unnötigen Zeitverlust – in der Projektierung<br />
und Produktion unserer FTS aus“,<br />
erklärt Joachim Walter, Mitglied der<br />
Beewatec-Geschäftsführung.<br />
Kraftvolle Minifahrzeuge<br />
Seit mehreren Jahren boomt das FTS-<br />
Geschäft: „Wir registrieren, dass insbesondere<br />
der Markt für kleine Fahrzeuge kontinuierlich<br />
wächst und fokussieren uns daher<br />
aktuell verstärkt auf modulare Minifahrzeuge“,<br />
erläutert Jens Walter, ebenfalls Mitglied der<br />
Geschäftsführung des Unternehmens. „Die<br />
Baureihe Bee Mini beispielsweise ist hinsichtlich<br />
Traglast, individuellen Anbauten,<br />
Antriebstechnik, Batterie- und Kommunikationstechnik<br />
auf vielfältige Weise skalierbar.<br />
Dadurch können wir auch bei individuell<br />
ausgelegten FTS Low-Cost-Lösungen<br />
anbieten, ohne auf High-End-Technik in<br />
den Fahrzeugen verzichten zu müssen.“<br />
Das beste Beispiel hierfür ist ein völlig<br />
neu konzipiertes Fahrzeug zum Transport<br />
gestapelter Warenbehälter. „Wir sind die<br />
ersten, die ein solches Transportkonzept für<br />
ein Gesamtgewicht von 150 kg umgesetzt<br />
haben. Möglich wurde dies ganz wesentlich<br />
auch durch eine innovative Antriebslösung<br />
für den Klemmaktuator im Fahrzeug“, berichtet<br />
Joachim Walter. Eingesetzt wird dieses<br />
Bee-Mini-FTS in der fertigungsnahen<br />
Versorgungslogistik. Auf einem Untergestell<br />
mit vier Rollen sind bis zu fünf Behälter gestapelt,<br />
die jeweils bis zu 30 kg Material enthalten.<br />
„Das Fahrzeug ist so gestaltet, dass<br />
es diese Stapeleinheit komplett aufnimmt“,<br />
erklärt Jens Walter den besonderen Aufbau.<br />
„Ist der Behälter vollständig im Fahrzeug,<br />
schließt sich das Schutzrollo, während die<br />
Klemmvorrichtung die Ladung sichert.“ Das<br />
Antriebssystem, das für die Fixierung des<br />
Behälterstapels verwendet wird, besteht aus<br />
einem Kleinservomotor der Baureihe Cyber<br />
Dynamic Line in Baugröße 40 mit BISS C<br />
Feedback-Interface und einem Simco Drive<br />
als Servoregler in Schutzart IP20 mit einer<br />
Nennleistung von 500 W und integrierter<br />
CANopen-Kommunikationsschnittstelle.<br />
Sicher festgeklemmt<br />
„Mit dem Kleinservoantriebssystem wird<br />
die Stapeleinheit kraftgeregelt geklemmt“,<br />
erläutert Joachim Walter.<br />
„Gesteuert wird das Klemmen dezentral<br />
direkt über den Servoregler.<br />
Dessen Anbindung<br />
an den Fahrzeugrechner erfolgt<br />
über digitale Ein-und Ausgänge,<br />
wodurch die aufwändigere<br />
Umsetzung einer Feldbusschnittstelle<br />
entfällt.“ Für das Klemmen<br />
hat Beewatec einen Motion Task<br />
im Benutzerinterface MotionGUI<br />
erstellt, der im Simco Drive hinterlegt<br />
ist. Dieser gewährleistet, dass der<br />
Motor den Behälterstapel mit konstanter<br />
Kraft festklemmen kann. Nach erfolgreicher<br />
Fixierung wird während des gesamten<br />
Transports die Klemmkraft über die<br />
Stromaufnahme permanent überwacht, sodass<br />
ein Lösen des Stapels aus dem Klemmmodul<br />
während der Fahrt erkannt und das<br />
Fahrzeug gestoppt wird.<br />
Neue Wege „befährt“ Beewatec auch bei<br />
den Fahrantrieben. Statt Fahrzeugantriebe<br />
in Eigenregie auszulegen, setzt der Hersteller<br />
– u. a. in der Baureihe Bee Mini – auf das<br />
Traktionsantriebssystem TAS als komplette,<br />
einfach integrierbare Antriebseinheit. Die<br />
Motor-Getriebe-Einheiten sind zur optimalen<br />
Lagerauslastung des Getriebes direkt<br />
mit den Vulkollan-Rädern verbunden. „Pro<br />
Fahrzeugachse kommen zwei TAS zum Einsatz“,<br />
erklärt Joachim Walter. „Sie sind als<br />
„Die ineinandergreifende Konzeption und Abstimmung<br />
der Antriebs- und Steuerungstechnik schließen Schnittstellen<br />
risiken in der Projektierung und Produktion aus“<br />
Joachim Walter, Beewatec-Geschäftsführung<br />
Differenzialantriebe konzipiert, d. h. die<br />
Lenkung des Fahrzeugs erfolgt über eine<br />
Drehzahldifferenz der beiden Antriebe –<br />
wodurch sich die Last pro Antrieb halbiert<br />
und die Baugröße verringert. All diese Faktoren<br />
ermöglichen – im Gegensatz zu drehbaren<br />
Einzelradantrieben – eine deutlich<br />
kompaktere und flachere Bauform der Antriebseinheit.“<br />
Und darauf kommt es bei Bee<br />
Mini an – aber nicht nur. Optional in die Antriebe<br />
integrierbar sind ein zusätzlicher Geber<br />
zur Drehzahlüberwachung sowie eine<br />
Halte- oder eine Federdruckbremse, was<br />
eine individuelle Auslegung ermöglicht.<br />
Die Vorparametrierung des Antriebssystems<br />
ermöglicht so eine schnelle Integration<br />
ins Fahrzeug. Ein weiterer Vorteil der<br />
Antriebseinheit: Durch ihre hohe Energieeffizienz<br />
lassen sich lange Fahrzyklen ohne<br />
Nach ladung realisieren und so eine hohe<br />
Verfügbarkeit der Fahrzeuge erreichen.<br />
Perspektiven für Innovationen<br />
Der intelligente Servoregler Simco Drive<br />
des TAS zeichnet sich messtechnisch durch<br />
eine sehr hochauflösende Stromregelung<br />
mit bis zu 14 Bit und eine schnelle Strommessung<br />
unter 8 µs aus. Sicherheitstechnisch<br />
ist die Antriebsüberwachungsfunktion<br />
STO (Safe Torque Off) nach SIL3 entsprechend<br />
IEC 61508 in jedes TAS integriert.<br />
Besonderes Innovationspotenzial<br />
verspricht der integrierte Beschleunigungssensor<br />
des Servoreglers. „Wir stellen uns<br />
beispielsweise vor, über die Sensorwerte einen<br />
Überladungsschutz für das Fahrzeug zu<br />
entwickeln oder auch Fahrzeugkollisionen<br />
zu loggen und auszuwerten, um eventuelle<br />
Störungsursachen eingrenzen zu können“,<br />
blickt Jens Walter in die Zukunft.<br />
Die Kombination kompakter Servomotoren<br />
und intelligenter Servoregler im effizienten<br />
Zusammenspiel eröffnet neue antriebstechnische<br />
Perspektiven für autonome Transportfahrzeuge.<br />
Möglich wird dies durch die<br />
Abstimmung der Antriebs- und Steuerungstechnik<br />
aus einer Hand, aber auch durch die<br />
enge Zusammenarbeit der Entwickler des<br />
Herstellers und des Systempartners. Das Ergebnis<br />
sind innovative, wirtschaftliche Konzepte<br />
mit hoher Qualität: „Die bisherigen<br />
Erfahrungen zeigen, dass wir im Falle eines<br />
Falles Fehlerursachen an den Motoren und<br />
Servoreglern ausschließen können“, bilanziert<br />
Joachim Walter.<br />
Bilder: Aufmacher, 01 Wittenstein, 02 Beewatec<br />
www.wittenstein.de<br />
02 Das Bee<br />
Mini-FTS nimmt die<br />
Stapeleinheit komplett auf<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 17
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN I INTERVIEW<br />
„Trial and Error will niemand mehr“<br />
Hydraforce geht mit eigenem Versuchslabor neue Wege<br />
Peter Becker<br />
Ein neues Werk, ein neues<br />
Versuchslabor, neue Produkte,<br />
verbessertes Engineering.<br />
Hydraforce bietet in diesen Tagen<br />
jede Menge Gesprächsstoff. Wir<br />
sprachen auf der Agritechnica mit<br />
den führenden Vertriebsspezialisten<br />
des internationalen Unternehmens<br />
in Deutschland über diese Themen<br />
und vieles mehr.<br />
Peter Becker, Redakteur,<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong><br />
Hydraforce ist ein weltweit agierender<br />
Hersteller von Einschraubventilen,<br />
Ventilsteuerblöcken, elektro-hydraulischen<br />
Steuerungen und elektrischen Fahrzeugsteuerungen.<br />
Die Hauptfirmensitze liegen<br />
in Chicago und Birmingham. Der deutsche<br />
Markt ist wegen der Vielzahl an OEMs von<br />
großer Bedeutung für das Unternehmen. In<br />
Deutschland betreibt Hydraforce eine Vertriebsniederlassung<br />
in Zweibrücken. Von<br />
dort aus betreut Sascha Reinhardt die Kunden<br />
in Deutschland, sowie Österreich und<br />
Schweiz. Markus Bissbort ist verantwortlich<br />
für die Anwendungstechnik in Deutschland.<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> besuchte die Speerspitzen<br />
des Deutschland-Vertriebs im vergangenen<br />
November in Hannover auf der<br />
Agritechnica, um über Vergangenes,<br />
Aktuelles und Zukünftiges zu sprechen.<br />
Herr Reinhardt, Herr Bissbort, wir sind<br />
auf der Agritechnica, der Leitmesse für<br />
die Landtechnik. Welche Rolle spielen<br />
die Messe und der Agrarsektor<br />
für Hydraforce?<br />
Reinhardt: Die Landtechnik ist unser<br />
wichtigster Markt und die Agritechnica ist<br />
für uns in Europa – gemeinsam mit der<br />
bauma – die wichtigste Messe. Wir haben<br />
weltweit knapp 50 % unseres Umsatzes in<br />
der Landtechnik und die Bedeutung dieses<br />
Sektors wird für uns auch weiterhin<br />
wachsen. Allein schon aus dem Grund,<br />
dass die Elektrohydraulik immer wichtiger<br />
für diese Branche wird.<br />
Welche Innovationen zeigen Sie<br />
hier in Hannover?<br />
Bissbort: Für die Landtechnik zeigen wir<br />
sogenannte Multifunktionsventile, die in<br />
Hubwerkssteuerungen von Traktoren oder<br />
Erntemaschinen eingesetzt werden können.<br />
Diese haben nachgeschaltete Druckwaagen<br />
und sind trotzdem sitzdicht. Wir präsentieren<br />
Systemlösungen für die automatische<br />
Lenkung – Lenkung per GPS oder Steerby-wire<br />
– ebenfalls für Trak toren und<br />
Erntemaschinen. Zudem zeigen wir verschiedene<br />
Federungslösungen, beispielsweise<br />
Achs- und Kabinenfederungen: von<br />
der einfachen passiven Federung bis hin<br />
zur Federung mit adaptiver Federkennlinie<br />
inklusive proportionaler Dämpfung<br />
bei der die Software das System an den<br />
18 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
INTERVIEW I STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
Betriebszustand der Maschine anpassen<br />
kann.<br />
„Nach der Agritechnica“ heißt in diesen<br />
Tagen „vor der bauma“: Was können die<br />
Messebesucher in München von<br />
Hydraforce erwarten?<br />
Bissbort: Ein gutes Beispiel für den Übergang<br />
zwischen Agritechnica und bauma<br />
sind jene Produkte, die wir für Teleskoplader<br />
zeigen, die sowohl im Agrar- als auch<br />
im Bausektor eingesetzt werden. Hier<br />
zeigen wir Systeme zur dezentralen<br />
Hydraulik. Das heißt, es gibt nicht mehr<br />
nur einen Steuerblock in der <strong>Maschinen</strong>,<br />
sondern mehrere Steuerblöcke, die direkt<br />
am Zylinder sitzen. So wird der Bauraum<br />
optimal genutzt und es lassen sich Energieeinsparungen<br />
realisieren. Energieeinsparung<br />
sowie –rückgewinnung sind generelle<br />
Trends, die wir auch bei Baumaschinen<br />
sehen. Zudem werden wir auf der bauma<br />
erneut Federungslösungen präsentieren.<br />
In diesem Fall wird es sich allerdings<br />
hauptsächlich um Auslegerfederungen<br />
handeln, die z. B. in Rad- und Teleskopladern<br />
oder Baggern Anwendung finden.<br />
Reinhardt: Darüber hinaus werden unsere<br />
Ventile für den Flow-Sharing-Betrieb zu<br />
sehen sein. Mit dieser neuen Generation<br />
von Ventilen können wir den Durchfluss<br />
lastunabhängig verteilen. Diese können<br />
dann alternativ zu den klassischen Scheibenventilen<br />
eingesetzt werden. Da haben<br />
wir in der Cartridge-Technik einige Vorteile,<br />
da wir die Baugröße der Ventile an die<br />
Funktion anpassen können. Bei klassischer<br />
Funktion muss der Konstrukteur<br />
die Baureihe der Ventilscheibe am größten<br />
Verbraucher ausrichten. Bei Cartridge-<br />
Ventilen können Anwender ein 30l-Ventil<br />
für einen kleinen Verbraucher verwenden<br />
und für einen großen ein 200l-Ventil. Die<br />
Steuerblöcke können so aufgebaut werden,<br />
dass die Anschlüsse an den Stellen sind,<br />
die sich der Kunde wünscht und nicht dort,<br />
wo sie angegossen sind.<br />
Bissbort: Senkbremsventile sind ein<br />
weiteres wichtiges Thema im Segment<br />
Baumaschinen. Sie finden derzeit in fast<br />
allen <strong>Maschinen</strong> Anwendung. Wir haben<br />
verschiedene Konzepte, um ohne Senkbremsventile<br />
zu arbeiten, bzw. sie in<br />
modifizierter Form zu nutzen, um Kosten<br />
und Energie zu sparen.<br />
Vor einigen Monaten hat Hydraforce ein<br />
neues Werk in Birmingham eröffnet.<br />
Welche Gründe sprachen für den Neubau?<br />
Reinhardt: Wir wachsen aktuell sehr stark<br />
in Europa und gehen davon aus, dass dies<br />
auch in Zukunft so bleiben wird. Unser<br />
altes Werk in Birmingham ist einfach zu<br />
klein geworden. Darüber hinaus besetzen<br />
wir die Antriebstechnik in Europa noch<br />
nicht in dem Maß, wie wir es uns vorstellen.<br />
Wir planen, uns verstärkt im Bereich<br />
Getriebetechnik und Elektrohydraulik zu<br />
positionieren.<br />
Mit unserem neuen Werk haben wir die<br />
Produktionsfläche in Birmingham um 250 %<br />
gesteigert. Weiterhin haben wir nun auch in<br />
Europa ein großes Anwendungslabor.<br />
Bissbort: Das Versuchslabor verfügt über<br />
modernste Prüfstandtechnik. Der größte<br />
Prüfstand hat einen Maximaldruck von<br />
420 bar bei 600 l/min. Damit sind wir in<br />
der Lage für fast alle <strong>Maschinen</strong>, zu denen<br />
wir Produkte liefern, komplette Systemtests<br />
durchzuführen. Weiterhin können<br />
wir nun die Maschine ins Werk auf <br />
nehmen und vor Ort umrüsten, testen und<br />
02 Systemlösung für GPS-gesteuertes<br />
Lenken<br />
01 Das neue Werk in Birmingham<br />
mit einer Fläche von 11 150 m 2<br />
03 Beispiel für dezentrale Hydraulik. Der<br />
Steuerblock sitzt direkt am Zylinder<br />
04 Integrierte Lösungen von HydraForce<br />
werden beispielsweise bei Federungssystemen<br />
eingesetzt<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 19
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
I INTERVIEW<br />
optimieren. Somit nehmen wir unseren<br />
Kunden einiges an Entwicklungsarbeit ab<br />
– oder können mit dem Kunden Hand in<br />
Hand Systeme entwickeln, die man nicht<br />
erst im Feld erprobt, sondern bereits im<br />
Labor testen kann.<br />
Außerdem werden wir mit dem neuen<br />
Werk noch schneller in der Prototypfertigung.<br />
Dazu haben wir einen abgetrennten<br />
Bereich für die mechanische<br />
Bearbeitung von Aluminium- und Graugussblöcken.<br />
Auch das Honen wird im<br />
Werk stattfinden. Sehr viele Produkte, die<br />
zurzeit noch in Amerika gefertigt werden,<br />
können wir dann auch in England produzieren.<br />
Das ist sehr wichtig für uns in<br />
Zeiten in denen der Euro gegenüber dem<br />
Dollar immer weiter an Wert verliert.<br />
Solche Verschiebungen können wir mit<br />
dem neuen Werk gut kompensieren.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Kunden ist<br />
ein gutes Stichwort. Immer öfter hört<br />
man, es reicht nicht mehr „nur“<br />
Komponentenlieferant zu sein; der Trend<br />
geht zu Komplettlösungen. Gibt es diese<br />
Entwicklung auch bei Hydraforce?<br />
Bissbort: Das ist definitiv ein Thema,<br />
dem wir uns stellen müssen – und<br />
dem wir uns auch schon gestellt<br />
haben. Hydraforce war in der Vergangenheit<br />
bekannt als Komponentenlieferant<br />
– als der Cartridge-Einschraubventil-Hersteller,<br />
der Komponenten<br />
an Kunden liefert, die<br />
ihrerseits daraus Steuerblöcke oder<br />
Systemlösungen fertigen. Mittlerweile<br />
machen wir den Großteil unseres Umsatzes<br />
mit kundenspezifisch konfektionierten<br />
Steuer blöcken. Wir arbeiten sehr stark<br />
daran weitere Mehrwerte zu generieren,<br />
zum Beispiel durch Integration der Elektronik<br />
in den Steuerblock, um auf diese<br />
Weise verteilte Systeme aufzubauen oder<br />
komplette Systemlösungen zu liefern. Das<br />
kann eine komplette Getriebesteuerung<br />
oder ein kleines Subsystem sein. Daher ist<br />
das Applikationslabor sehr wichtig, damit<br />
man diese Lösungen vorab testen kann.<br />
So können wir erprobte Subsysteme anbieten<br />
oder gemeinsam mit dem Kunden<br />
entwickeln. Für uns ist es extrem wichtig,<br />
dass wir gemeinsam mit dem Kunden für<br />
den Kunden entwickeln und so schon auf<br />
einer frühen Entwicklungsebene kooperieren.<br />
So können wir Produkte vermeiden,<br />
die am Markt vorbei entwickelt wurden.<br />
Sie sagten, sie wachsen stark in Europa.<br />
Ist das natürliches Wachstum oder<br />
Verdrängung?<br />
Reinhardt: Wir verdrängen im Moment in<br />
Europa, das muss man ganz klar sagen.<br />
Der Markt in Europa stagniert und wir<br />
wachsen trotzdem. Das ist nur möglich,<br />
Zu den Personen<br />
Sascha Reinhardt (rechts) ist nach<br />
eigener Aussage eher zufällig zur<br />
Hydraulik gekommen. Vor über<br />
zwanzig Jahren startete er seine<br />
Karriere zunächst im Anlagen- und<br />
Aggregatebau bei einem tschechischen<br />
Unternehmen bevor er in den Export<br />
und Vertrieb gewechselt ist. Seit<br />
2010 ist er bei Hydraforce.<br />
Markus Bissbort ist ein klassischer<br />
Quereinsteiger. Er studierte ursprüng -<br />
lich Elektrotechnik und kam über<br />
seine Diplomarbeit bei John Deere zur<br />
Hydraulik. Durch die Analogien<br />
zwischen Elektronik und Hydraulik ist<br />
ihm der Schritt in die Hydraulik aber<br />
laut eigenen Angaben leicht gefallen.<br />
Herr Bissbort arbeitet seit 2011 für<br />
Hydraforce.<br />
weil wir komplette Systeme anbieten.<br />
Immer mehr Kunden erwarten, dass sie<br />
eine Komplettlösung aus einer Hand erhalten.<br />
Die Verantwortung liegt also beim<br />
Lieferanten und nicht mehr beim Kunden.<br />
Wer nicht in der Lage ist, diesem Trend zu<br />
folgen, wird zwangsläufig am Markt an<br />
Bedeutung verlieren. Das ist eine ähnliche<br />
Entwicklung wie es sie vor einigen Jahren<br />
in der Automobilindustrie gab. Die Landmaschinen<br />
marschieren da momentan<br />
voran, aber die Baumaschinen werden mit<br />
Sicherheit folgen.<br />
Wenn man Systeme anbietet, muss man<br />
auch den Bereich Software abdecken.<br />
Haben Sie eine eigene Softwareabteilung<br />
oder liegt diese Verantwortung noch beim<br />
Kunden?<br />
Reinhardt: Wir haben eigene Softwareentwickler,<br />
aber bei vielen Herstellern ist die<br />
Software strategisch im Haus angesiedelt.<br />
Auf der anderen Seite gibt es aber auch<br />
Themen, da will der Hersteller explizit<br />
nichts mit zu tun haben, meistens sicherheitsrelevante<br />
Funktionen. Da erwartet<br />
der Kunde, dass das gesamte System vom<br />
Lieferanten kommt. Wir sind in der Lage<br />
auch diesem Trend zu folgen.<br />
Bissbort: Wir haben zudem eine eigene<br />
Elektronikentwicklung. Wir entwickeln<br />
eigene Mobilsteuerungen mit einer Entwicklungsgruppe<br />
und haben sowohl in<br />
den USA als auch in Europa Entwickler, die<br />
damit beschäftigt sind, kundenspezifische<br />
Software zu entwickeln – für kundenspezifische<br />
Systeme oder auch Software für<br />
Bedieninterfaces oder Kalibrierschnittstellen,<br />
um Systeme an Kundenapplikationen<br />
anzupassen. Das ist ein ganz wichtiges<br />
Thema für uns, genauso wie Flexibilität.<br />
Wir versuchen möglichst schnell mit Lösungen<br />
am Markt zu sein, aber trotzdem<br />
flexibel auf Kundenanforderungen zu reagieren<br />
und so einen Mehrwert zu bieten.<br />
Welche Faktoren sind für Hydraforce bei<br />
einer Neuentwicklung entscheidend?<br />
Bissbort: Die Innovationskraft. Es gibt<br />
sehr viele Anbieter, die ähnliche Produkte<br />
anbieten wie Hydraforce. Es gibt zudem<br />
viele Marktbegleiter, die Produkte von<br />
verschiedenen Anbietern zusammenkaufen<br />
und daraus eine Lösung entwickeln.<br />
Wenn man nicht innovativ ist und keine<br />
Wege findet, ein System schneller, effizienter<br />
und günstiger zu machen,<br />
dann stagniert man. Eine unserer<br />
Antworten hierzu sind sogenannte<br />
Multifunktionsventile, welche mehrere<br />
Ventilfunktionen in einer Ventilpatrone<br />
vereinen und somit zur Bauraum-<br />
und Kostenoptimierung beitragen.<br />
Wir müssen also an vielen<br />
Dingen gleichzeitig arbeiten, um diese<br />
Anforderungen zu erfüllen.<br />
Reinhardt: Wir stellen fest, dass der Preisund<br />
Kostendruck bei unseren Kunden so<br />
groß ist, dass man es sich nicht mehr leisten<br />
kann, drei bis vier Loops zu drehen,<br />
um eine Problemstellung zu lösen – der<br />
erste Schuss muss sitzen. Um das zu erreichen,<br />
setzen wir verschiedene Werkzeuge<br />
ein – meist Software. Wenn wir ein System<br />
aufbauen, nutzen wir ein hauseigenes<br />
Tool namens iDesign. Der Schaltplan, der<br />
daraus generiert wird, kann in die Software<br />
Automation Studio exportiert werden,<br />
mit der man die Schaltung simulieren<br />
kann. Wir setzen alle verfügbaren Werkzeuge<br />
ein, um die Entwicklung möglichst<br />
gerad linig zu Ende zu führen. Trial and<br />
Error will niemand mehr. Das ist auf dem<br />
Markt nicht mehr durchzusetzen und dort<br />
trennt sich die Spreu vom Weizen. Man<br />
muss eine Lösung finden, die bereits mit<br />
dem ersten Prototyp mehr oder weniger<br />
passt. Wer in der Entwicklung schnell und<br />
grad linig zum Ziel kommt, der ist am Ende<br />
erfolgreich am Markt.<br />
Herr Bissbort, Herr Reinhardt,<br />
vielen Dank für das Gespräch.<br />
www.hydraforce.com<br />
20 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
Powerlink läuft jetzt auf den<br />
Steuerungen von STW<br />
Mit der Portierung des Echtzeit-Open-Source-Protokolls<br />
Powerlink auf die Zentralsteuerungen ESX-3XL und ESX-3XM<br />
sowie mit dem Datenmanagement- und Telemetrie-Modul<br />
CONNEX-TC3G, zeigt STW einen ersten möglichen Zugang zur<br />
Welt des industriellen Ethernets. Powerlink ist ein echtzeitfähiges<br />
und hardwareunabhängiges<br />
Open-Source-<br />
Protokoll. Es<br />
ermöglicht den<br />
problemlosen Einund<br />
Umstieg auf<br />
industrielles<br />
Ethernet in der<br />
Baumaschinenund<br />
Landwirtschaftstechnik.<br />
Als<br />
Lösungsanbieter in diesen Branchen verfolgt STW das Ziel, seinen<br />
Kunden neue Technologien zur Verfügung zu stellen. Daher<br />
wurde dieses Open-Source-Protokoll auf die Zentralsteuerungen,<br />
die auch für den Einsatz in sicherheitsgerichteten Anwendungen<br />
ausgelegt sind, portiert. Beide Steuerungen zeichnen sich durch<br />
Modularität und durch Unterstützung komfortabler Entwicklungsumgebungen<br />
für Codesys bzw. die Programmiersprache „C“<br />
sowie durch die Verfügbarkeit ausgeklügelter Toolchains aus.<br />
www.sensor-technik.de<br />
Handbediengriffe flexibel anpassbar<br />
Schwere Lasten mit einer<br />
Hand feinfühlig und<br />
präzise bewegen,<br />
ergonomisch optimiertes<br />
Design und zertifizierte<br />
Sicherheit: Handbediengriffe<br />
der Serie EC 3500+<br />
für elektronische und<br />
hydraulische Joysticks<br />
von Rexroth fügen sich<br />
in Baumaschinen jeder<br />
Art ein. Der elektronische<br />
Joystick THE5 etwa erfüllt<br />
mit den Griffen SIL 2 und<br />
PL d. Die Zertifizierung gilt<br />
für sämtliche Funktionen.<br />
Zusätzliche<br />
Überwachungskomponenten<br />
für die Funktionen des Joysticks fallen weg. Das<br />
asymmetrische Design ist auf die Verwendung in der rechten oder<br />
linken Armlehne angepasst und unterstützt dadurch die intuitive<br />
Bedienung. Die griffigen Soft-Touch-Oberflächen steigern ver -<br />
hindern ein Abgleiten der Hand. Individuell können die Griffe mit<br />
bis zu fünf Druckschaltern und dreistufigen Wippschaltern oder<br />
Proportionalrollern ausgestattet werden. Darüber hinaus können<br />
Fahrzeughersteller zwischen verschiedenen Geometrien des<br />
Bedienkopfes wählen.<br />
www.boschrexroth.com<br />
TFT-LCD Modules<br />
Perfekte Sicht –<br />
in jeder Situation:<br />
TFT-LCD Module von<br />
Mitsubishi Electric.<br />
Die Anforderungen übertreffen: TFT-LCD Module von Mitsubishi Electric<br />
setzen neue Standards im Bereich der industriellen Nutzung. Dafür sorgt die<br />
Kombination aus innovativer Bildwiedergabe für eine optimierte Ablesbarkeit<br />
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höchste Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit sowie ein<br />
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–Temperaturbeständig (–40°Cbis +85°C)<br />
–Breite Blickwinkel bis 170°<br />
–Hohe Leuchtdichten (bis zu 1.500 cd/m²)<br />
21 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong><br />
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Mit open:system stellt Anedo auf der bauma ein Automatisierungskonzept<br />
für mobile Arbeitsmaschinen vor. Mit ihm können<br />
<strong>Maschinen</strong> ohne aufwendige Anwendungsprogrammierung mit<br />
den gewünschten Funktionen ausgerüstet werden.<br />
Maßgeschneiderte I/O-Module lassen sich mit Ethercat-<br />
Netzwerk direkt im Codesys des Steuerungssystems konfigurieren<br />
und Canopen-, J1939- und Isobus-Schnittstellen beliebig<br />
auf der Maschine verteilen. Das Automatisierungssystem eines<br />
Prototyps ist offen gestaltet, lässt sich aus Modulen zusammenstecken<br />
und im Produktlebenszyklus jederzeit verändern. Die<br />
Hardware ist dadurch sehr kompakt. Das Konzept ermöglicht<br />
eine individuelle Ausstattung und kann daher auch kleinste<br />
<strong>Maschinen</strong> automatisieren. Konzepte für die <strong>Maschinen</strong>bedienung<br />
bieten u. a. Gestensteuerung und taktiles Feedback durch<br />
Slidestick-Technologie oder die Möglichkeit, externe Displays,<br />
HUDs oder iPads zur Erweiterung der Bedienoberfläche zu<br />
nutzen.<br />
www.anedo.de<br />
Robuste Messtechnik für effizientere Fahrzeugtests<br />
Das Unternehmen HBM hat mit dem Somat XR<br />
ein Messgerät entwickelt, das mit seinen<br />
Modulen, vom Messverstärker über den Daten -<br />
rekorder bis hin zur webbasierten Benutzeroberfläche,<br />
ein umfassendes Messdatenerfassungssystem<br />
für effizientere und produktivere<br />
Fahrzeugtests bietet. Alle Module sind individuell<br />
an die gewünschten Messaufgaben<br />
anpassbar und vor allem für raue Bedingungen<br />
konzipiert. Der Einsatzbereich reicht von<br />
-40 bis +80˚C. Der Somat XR ist beständig gegen<br />
schnelle Temperaturschwankungen und gemäß<br />
IP65 und IP67 gegen Berührung, Staub und<br />
Wasser geschützt. Eine hohe Schock- und Vibrationsfestigkeit<br />
ist durch die Erfüllung des Militärstandards<br />
MIL 202g nachgewiesen. Über die<br />
Bedieneroberfläche lassen sich mit jedem<br />
internetfähigen Gerät von überall unterschiedliche<br />
Test- und Messaufgaben konfigurieren,<br />
visualisieren und aufzeichnen. Die Module sind<br />
zudem mit der DAQ-Familie Quantum X<br />
kombinierbar.<br />
www.hbm.com<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2016</strong> im 9. Jahrgang, ISSN 1865-7028<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfister<br />
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(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redaktion: Peter Becker B. A., Tel.: 06131/992-210,<br />
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Svenja Stenner, Tel.: 06131/992-302,<br />
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Redaktionsassistenz: Gisela Kettenbach,<br />
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Eva Helmstetter, Monika Schäfer, Melanie Lerch,<br />
Ulla Winter (Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeber: Hartmut Rauen, stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer des VDMA<br />
Organ: Organ des „Forums <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong>“ im VDMA<br />
Gestaltung<br />
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22 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
Kleinsteuerung mit<br />
Hochstrom-Relaisausgängen<br />
Kostenoptimierte modulare und mobiltaugliche Kleinsteuerungen<br />
bietet ifm mit der Familie ecomatmobile Basic an. Zu ihr<br />
gehören das Basic Relais, der<br />
Basic Controller, das Basic<br />
Display und neu der<br />
leistungsstarke Basic<br />
Controller relay. Er verfügt<br />
über sechs einzeln abgesicherte<br />
und diagnosefähige<br />
Relaisleistungsausgänge für<br />
die Versorgung von<br />
Hochstromverbrauchern in<br />
mobilen <strong>Maschinen</strong>. Dazu<br />
kommen acht multifunktionale<br />
und über die Applikationssoftware<br />
konfigurierbare<br />
Digital- und Analogeingänge.<br />
Sensoren und<br />
Aktuatoren lassen sich ohne<br />
externe Verdrahtung daran<br />
anschließen. Die Kommunikation erfolgt über zwei CAN-<br />
Schnittstellen.<br />
www.ifm.com<br />
Variable Komplettlösungen zur<br />
<strong>Maschinen</strong>bedienung<br />
Die Griessbach GmbH bietet seinen Anwendern ein Sortiment an<br />
Systemlösungen für die <strong>Maschinen</strong>bedienung. Den Schwerpunkt<br />
des Produktportfolios bilden die nach Conformance<br />
Class C zertifizierten Eingabemodule mit<br />
einem von Griessbach entwickelten<br />
Tastaturcontroller mit<br />
TPS1-Prozessor und Profinet-<br />
Schnittstelle. Steuerungseinheiten<br />
mit Controllern<br />
und Schnittstellen für die<br />
CAN-Bus-Einbindung<br />
sowie die CAN-Bus-<br />
Standardmodule mit<br />
unterschiedlicher Tasterzahl<br />
und variablem Foliendesign<br />
zählen ebenso zu den Produktbesonderheiten<br />
des Unternehmens. Sowie applikationsspezifisch gefertigte<br />
Bedieneinheiten: Ein neues Softwaretool, das Anwendern bei<br />
Konfiguration und Design der grafischen Oberfläche für ihre<br />
Displayanwendung unterstützt und eine noch effektivere<br />
Fertigung von individuell gestalteten Bedienoberflächen<br />
sicherstellt.<br />
www.griessbach.de<br />
Industrial Group<br />
Arens Controls | PG Drives Technology<br />
Penny & Giles | Williams Controls<br />
Zeit getestet,<br />
Zulassung<br />
für den Markt.<br />
Komponenten und Teilsystemlösungen<br />
für Nutzfahrzeuge<br />
Curtiss-Wright Industrial Group ist ein weltweit anerkannter Marktführer für die Lieferung von Komponenten und<br />
Teilsystemen, die kundenspezifische Lösungen für Straßen- und Geländefahrzeuge ermöglichen.<br />
Der neue Geschäftsbereich von Curtiss-Wright Industrial Group setzt sich aus den familiären Traditionsmarken<br />
Arens, Penny & Giles, PG Drives Technology und Williams Controls zusammen. Gemeinsam nutzen wir unsere<br />
jahrzehntelange Erfahrung in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen, um unseren Kunden innovative und<br />
zuverlässige Lösungen anzubieten.<br />
Wenden Sie sich für Ihr nächstes Projekt an einen unserer Fachleute im Geschäftsbereich Industrie und erfahren Sie<br />
mehr über Curtiss-Wright Industrial Group sowie unsere Kompetenz und wie wir zu Ihrem Erfolg beitragen können.<br />
HMI-Steuerungen (Human Machine Interface) Leistungselektronik Elektronische Gaspedale Positionssensoren<br />
Für weitere Informationen besuchen Sie uns bitte im Internet unter www.cw-industrialgroup.com
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN I SENSOREN<br />
Intelligente Sensorik für ein<br />
Plus an Leistung<br />
Sensoren machen Mobil-, Auto- und Ladekrane sicherer und effizienter<br />
Mathias Roth<br />
Ob in Mobilkranen, Auto- oder<br />
Ladekranen: Im gesamten Bereich<br />
der Fahrzeugkrane sind intelligente<br />
Sensoren nicht mehr wegzudenken.<br />
Sie erhöhen Sicherheit, Effizienz<br />
und Leistungsfähigkeit dieser<br />
mobilen <strong>Maschinen</strong>.<br />
Mathias Roth, Branchenmanager<br />
<strong>Mobile</strong> Automation<br />
bei Siko in Buchenbach<br />
Die Siko GmbH hat ein gesamtes System<br />
an Sensorkomponenten für Mobil-,<br />
Auto- oder Ladekrane entwickelt, um Krane<br />
in jedem Einsatz nicht nur sicherer zu<br />
machen, sondern um das Optimum an<br />
Effizienz und Leistungsfähigkeit zu gewährleisten.<br />
Durch Sensoren, die perfekt auf die<br />
speziellen Anforderungen ausgelegt sind,<br />
haben die Hersteller von Kränen somit die<br />
Möglichkeit ihren Kran intelligent zu<br />
vernetzen und dabei die Leistungsfähigkeit<br />
zu steigern.<br />
Leistung optimiert<br />
Das Arbeitsumfeld auf<br />
Baustellen ist oft<br />
schwierig und beengt.<br />
In vielen<br />
Fällen können<br />
die Abstützungen<br />
von Mobilkranen<br />
nicht vollständig<br />
ausge fahren werden.<br />
So kommt es vor, dass<br />
nur 60 % der Abstützbreite<br />
ausgefahren werden kann und der<br />
Kran z. B. nur mit der halben Abstützlänge<br />
auf beiden Seiten getragen werden kann.<br />
Somit geht ein großer Bereich seines eigentlichen<br />
Leistungsspektrums verloren.<br />
Um dies zu vermeiden, ist es notwendig die<br />
Position jedes einzelnen Abstützholms<br />
genau detektieren zu können. Der Einsatz<br />
von Seilzug sensoren in den Holmen<br />
ermöglicht die permanente Positionsüberwachung<br />
und Weitergabe an die <strong>Maschinen</strong>steuerung.<br />
Letztlich kann der <strong>Maschinen</strong>bediener<br />
durch die Sensoren von Siko<br />
jede Stütze soweit ausfahren, wie es die<br />
Platzverhältnisse zulassen. Somit kann der<br />
neue, mit den Sensoren von Siko ausgestatte<br />
Kran, im Vergleich zu einem alten Kran ohne<br />
diese Sensoren, eine deutlich höhere Ausladung<br />
in die gewünschte Richtung erzielen,<br />
bevor die Lastmomentbegrenzung die<br />
Kranbewegung abschaltet.<br />
Ein weiteres Merkmal der Seilzugsensoren<br />
ist ihr robuster Aufbau. Das Federpaket<br />
ist gegen das Eindringen von Schmutz<br />
und Wasser geschützt und bietet daher<br />
auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt<br />
stets eine einwandfreie Funktion.<br />
Sicherheit maximiert<br />
Nicht erst seit dem neuen<br />
Draft der EN 13 000 ist<br />
die Sicherheitsbetrachtung<br />
gerade bei Fahr-<br />
01 Die Software des Drehgebers<br />
vereinfacht die Implementierung
SENSOREN I STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
zeugkranen deutlich gestiegen. In den letzten<br />
Jahren wurden verstärkt, mit Blick auf die<br />
sich ändernden Normen, sichere Seilzuggebersysteme<br />
entwickelt. Die Siko Seilzuggeber<br />
SG32, SG42 und SG62 gewährleisten<br />
diese Sicherheit durch eine spezielle und<br />
vollständig redundante Sensorik, die zur absoluten<br />
Erfassung der Position eingesetzt<br />
wird. Zwei von sich komplett getrennte Sensorsysteme<br />
erfassen die Position absolut<br />
und geben diese getrennt als Analogsignale<br />
aus. Mit Messlängen zwischen 3 und 6 m eignen<br />
sich diese Sensoren für die genaue Positionserfassung<br />
der Abstützungen an Kränen<br />
und Arbeitsbühnen sowie zur Positionsbestimmung<br />
von Auslegern. In Kombination<br />
mit sicheren Steuerungen ermöglichen es<br />
die Seilzuggeber im Gesamtsystem nach<br />
SIL2 PLd zertifiziert zu werden. Mit MTBF<br />
Werten von >100 Jahren eigenen sich diese<br />
Sensoren für den Einsatz in zertifizierten<br />
Gesamtsys temen. Dem Anwender steht eine<br />
Reihe verschiedener Baugrößen mit individuell<br />
wählbaren Schnittstellen zur Verfügung.<br />
Implementierung vereinfacht<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt im Gesamtsystem<br />
ist das Auslenken des Krans. Die Position<br />
des Drehkranzes ist bei der Lastmomentbegrenzung<br />
neben der Wahl der richtigen Abstützweite<br />
ein wichtiger Faktor, der mit in<br />
die Berechnung der Kippkanten eingezogen<br />
werden muss. Um die Position des<br />
Drehkranzes auch permanent und sicher zu<br />
erfassen, ist es wichtig in diesem Bereich<br />
einen absoluten Drehgeber einzusetzen.<br />
Bei dem für diesen Einsatz konzipierten<br />
Drehgeber von Siko wurde auf die Adaption<br />
des Gebers an den Drehkranz geachtet. So<br />
wurde die Wellenbelastbarkeit erhöht. Des<br />
Weiteren werden zum Einsatz an Drehkranzen<br />
optional formschlüssige und verfederte<br />
Außenzahnräder montiert. Diese dienen<br />
dazu, das Umkehrspiel des Drehkranzes<br />
zum Außenzahnrad auszugleichen und somit<br />
für eine Positionserfassung zu sorgen.<br />
Auch ist die Umrechnung der absoluten<br />
Position des Drehgebers im Verhältnis zur<br />
realen Position des Drehkranzes wichtig.<br />
Die Position des Drehkranzes sollte immer<br />
in 360° aufgelöst werden können. Hierfür<br />
hat Siko eine Software in den Drehgeber<br />
WV58MR implementiert, der dem Programmierer<br />
der Maschine dieses Problem<br />
abnimmt. Die Software ermöglicht es, die<br />
Anzahl der Zähne des Drehkranzes sowie<br />
die des Außenzahnrads im Drehgeber zu<br />
parametrieren. So kann nahezu jede Übersetzung<br />
generiert werden. Der Drehgeber<br />
gibt über die Schnittstelle die Position des<br />
Drehkranzes sowie dessen Geschwindigkeit<br />
aus und nimmt dem <strong>Maschinen</strong>hersteller<br />
hiermit das Umrechnen der Position ab. Zudem<br />
kann so, unabhängig von der Größe<br />
des Drehkranz, immer das gleiche Gebersystem<br />
verwendet werden.<br />
Der Sonne entgegen<br />
02 Die Seilzuggeber SG32 und SG42 erhöhen die Sicherheit<br />
Sobald sich der Teleskopausleger eines<br />
Fahrzeugkrans dem Himmel entgegen ausrichtet<br />
ist es für die Lastmomentbegrenzung<br />
unumgänglich, den genauen Aufstellwinkel<br />
des Auslegers zu erfassen. Auch<br />
hierfür wird an den Drehgelenken des Teleskops<br />
der redundante Drehgeber WV58MR<br />
in Singleturn-Ausführung eingesetzt. Mit<br />
der Schutzart IP67 und einem Temperaturbereich<br />
von -40…+85°C sowie einem speziellen<br />
Schutzlack ist er für den Einsatz in<br />
<strong>Mobile</strong>n <strong>Maschinen</strong> gerüstet. Durch die<br />
einfache Adaptierung des Drehgebers kann<br />
er den exakten Aufstellwinkel direkt am<br />
Ausleger erfassen und über die Schnittstelle<br />
weitergeben.<br />
Auch die Seiltrommel wird beim Auslegersystem<br />
nicht außer Acht gelassen. Seilwindengeber<br />
gewährleisten hierbei Sicherheit<br />
und informieren die Steuerung sowie<br />
03 Inklinometer werden zur Nivellierung<br />
von Baumaschinen eingesetzt<br />
die Sicherheitsanlage der Trommel. Dabei<br />
ist der Windengeber direkt mit der Tragseiltrommel<br />
gekoppelt und erfasst die Länge<br />
des Tragseils, die -richtung sowie dessen<br />
Geschwindigkeit. Durch die intern konfigurierbaren<br />
Positions- sowie Geschwindigkeitsgrenzwerte<br />
überwacht der Drehgeber<br />
die Funktionen der Tragseiltrommel permanent.<br />
Wird die Grenzgeschwindigkeit<br />
hierbei überschritten oder eine Grenzposition<br />
verletzt, so melden es die beiden internen<br />
Sensorsysteme automatisch über<br />
Emergency Messages via Bussignal an die<br />
Steuerung bzw. der Sicherheitsanlage der<br />
Tragseiltrommel.<br />
Immer einen sicheren Stand<br />
Für einen festen Stand ist es wichtig zu wissen,<br />
ob neben den bereits angesprochenen<br />
Winkeln und Wegen, die Fahrzeugneigung<br />
ein Aufnehmen der Last unter den entsprechenden<br />
Bedingungen überhaupt zulässt.<br />
Um hierbei die Neigung des Fahrzeuges<br />
zum Boden zu detektieren, behilft sich Siko<br />
der Erdanziehungskraft. Der Sensor nutzt<br />
diese, um Positionen mit einer Systemgenauigkeit<br />
von ± 0,1° präzise im Bereich<br />
von bis zu 360° abzubilden. So erfassen die<br />
mikroelektromechanischen Messsysteme<br />
(MEMS) innerhalb des Sensors die genaue<br />
Ausrichtung des Fahrzeugs zum Boden. Dabei<br />
steht Neigungssensor IK360 als Ein-<br />
Achs-Variante (0 bis 360°) oder auch als<br />
Zwei-Achs-Variante (± 80°) zur Verfügung.<br />
Der IK360 verfügt über die Schutzklasse<br />
IP69K und zeichnet sich durch eine Dreipunktmontage<br />
aus.<br />
Die genannten Beispiele verdeutlichen,<br />
dass Informationen, welche durch intelligente<br />
Sensorsysteme bereitstehen, nicht<br />
nur die Sicherheit von Fahrzeugkranen steigern,<br />
sondern auch ihre Effizienz und Leistungsfähigkeit.<br />
Unfälle durch Fehlbedienung<br />
können sowohl beim Rüsten als auch<br />
beim Heben von Lasten vermieden werden.<br />
www.siko.de<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 25
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN I BUSSYSTEME<br />
Gemeinsam gegen den Kabelsalat<br />
Bussystem reduziert Verkabelungsaufwand<br />
Jörg Lantzsch<br />
Die traditionelle Verkabelung von<br />
Hydraulikventilen ist mit viel<br />
Aufwand verbunden. Das<br />
neugegründete Unternehmen<br />
Brettmeister Elektronik hat nun ein<br />
Bussystem entwickelt, dass die Zahl<br />
der notwendigen Kabel deutlich<br />
reduziert. Graf Syteco übernimmt<br />
als Kooperationspartner die<br />
Produktion sowie den Vertrieb.<br />
Zudem unterstützen sämtliche<br />
Steuergeräte des Herstellers das<br />
neue Bussystem.<br />
Dr. Jörg Lantzsch, Agentur<br />
Dr. Lantzsch, Wiesbaden<br />
Ob Radlader, Bagger, Mähdrescher oder<br />
andere mobile Arbeitsmaschinen: die<br />
Aufgaben für die eingesetzte Technik sind<br />
meist ähnlich. <strong>Maschinen</strong>teile müssen gezielt<br />
bewegt werden, wobei teilweise große<br />
Kräfte aufzubringen sind – ein klassisches<br />
Anwendungsgebiet für die Hydraulik. Eine<br />
zentrale Hydraulikpumpe stellt die Energie<br />
zur Verfügung, indem sie Hydraulikflüssigkeit<br />
unter Druck setzt. Die Steuerung der<br />
einzelnen Bewegungen geschieht über<br />
Hydraulikventile.<br />
Ein im Bereich mobile <strong>Maschinen</strong> tätiges<br />
Unternehmen ist der Josef Brettmeister<br />
Metall- und Fahrzeugbau. Der Spezialist für<br />
anwenderbezogene Lösungen im Bereich<br />
Metall- und Fahrzeugbau ist überwiegend<br />
in der Landmaschinentechnik tätig und realisiert<br />
als Zulieferer kundenspezifische Projekte<br />
von der Entwicklung bis hin zur Fertigung.<br />
Das 1992 gegründete Unternehmen<br />
hat 2012 seine erste eigene Landmaschine<br />
auf den Markt gebracht – die Brettmeister<br />
Minimaus, mit der Zuckerrüben gereinigt<br />
und geladen werden können.<br />
Während der Entwicklung der Minimaus<br />
hat man sich bei Brettmeister ausführlich<br />
mit der Steuerungs- und Automatisierungstechnik<br />
von Landmaschinen beschäftigt.<br />
Auch in der Eigenentwicklung<br />
von Brettmeister kommt klassische<br />
Hydraulik zum Einsatz. Die benötigte<br />
Hydraulikleistung stellt hierbei allerdings<br />
der Traktor zur Verfügung. Rund 30 Hydraulikventile,<br />
die über die gesamte Maschine<br />
verteilt sind, sorgen für die Bewegungen der<br />
Landmaschine. „Um so viele Hydraulikventile<br />
von einer zentralen Steuerung aus zu steuern,<br />
ist ein erheblicher Verkabelungsaufwand<br />
notwendig“, sagt Bernhard Brettmeister,<br />
Juniorchef des Unternehmens. Der Aufwand<br />
kann teilweise reduziert werden, wenn<br />
man statt einer Einzelverkabelung CAN-I/O-<br />
Knoten einsetzt, die dann über einen<br />
CAN-Bus mit der zentralen Steuerung kommunizieren.<br />
Trotzdem müssen die Hydraulikventile<br />
noch zum jeweiligen CAN-I/O-Knoten<br />
verkabelt werden. Ein weiterer Nachteil laut<br />
Bernhard Brettmeister: „Diese Lösung lässt<br />
sich nur bedingt bzw. in größeren Schritten<br />
skalieren. Das führt dazu, dass wir eventuell<br />
einen zusätzlichen CAN-I/O-Knoten einsetzen<br />
müssen, nur weil wir ein einziges zusätzliches<br />
Hydraulikventil benötigen.“<br />
Eigeninitiative wird belohnt<br />
Die Marktrecherche nach einer besseren<br />
Lösung mit geringerem Verkabelungsauf-<br />
01 Für die Ansteuerung der Hydraulikventile<br />
ist lediglich eine Busleitung notwendig<br />
26 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
BUSSYSTEM I STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
wand, die Bernhard Brettmeister 2013<br />
durchführte, blieb erfolglos: „Daher haben<br />
wir uns entschlossen, eine eigene Lösung zu<br />
entwickeln.“ Das Ergebnis heißt Qubus. Die<br />
Grundidee war, ein Bussystem zu entwickeln,<br />
das den Verkabelungsaufwand<br />
drastisch reduziert. Über den Bus sollten<br />
nicht nur die Steuersignale übertragen sondern<br />
auch gleichzeitig eine Spannungsversorgung<br />
der Hydraulikventile realisiert<br />
werden. Basis für das neu entwickelte<br />
Qubus-System sind die Qubus-Stecker.<br />
Diese Würfelstecker, in denen die gesamte<br />
Elektronik untergebracht ist, werden direkt<br />
auf die Ventile gesteckt und steuern diese<br />
auch an. Die Versorgungsspannung beträgt<br />
zwischen 9 V und 32 V und die Ausgänge<br />
sind mit jeweils 3 A belastbar. Eine interne<br />
Stromüberwachung schützt vor Überbelastung<br />
und bei Bedarf kann sogar der aktuelle<br />
Strom abgefragt werden. Eine im Stecker<br />
integrierte zweifarbige Status-LED dient der<br />
Diagnose – eine Fehlersuche ist entsprechend<br />
unkompliziert. Es können einfache<br />
Magnetspulen, Doppelspulen, Motoren und<br />
PVG-Ventile von Danfoss angesteuert werden.<br />
Die Stecker werden über einfache T-Stecker<br />
miteinander verbunden. Bis zu 120 Teilnehmer<br />
sind an einem Qubus-Strang möglich.<br />
Der Aufwand für die Verkabelung sinkt entsprechend.<br />
Über die Signalleitung des<br />
Qubus lassen sich die Hydraulikventile über<br />
PWM-Signale mit 12 Bit ansteuern. Zusätzlich<br />
zu den Ventilen sind auch Stecker für<br />
das Schalten von Relais und analoge Eingänge<br />
erhältlich. „Mit diesen Komponenten<br />
lassen sich alle wesentlichen Funktionen<br />
einer mobilen Arbeitsmaschine ansteuern“,<br />
zeigt sich Bernhard Brettmeister überzeugt.<br />
Um das System zu entwickeln und zu<br />
vermarkten hat Bernhard Brettmeister ein<br />
eigenes Unternehmen gegründet – die<br />
Brettmeister Elektronik.<br />
Exklusive Kooperation<br />
Als Master im Qubus wird eine Steuerung<br />
benötigt, die auch gleichzeitig die Schnittstelle<br />
zum Bediener darstellen kann. „Die<br />
von uns entwickelte Steuerung für den<br />
Qubus hatte nur eine sehr begrenzte Leistungsfähigkeit“,<br />
sagt Bernhard Brettmeister:<br />
„Daher haben wir nach einem Kooperationspartner<br />
gesucht, der den Qubus-Master<br />
weiterentwickelt und in seine Bedien- und<br />
Steuergeräte integriert.“ Fündig wurde man<br />
bei Graf-Syteco. Das Unternehmen aus<br />
Tuningen bietet ein breites Portfolio an<br />
Steuer- und Bediengeräten an, die überwiegend<br />
in mobilen <strong>Maschinen</strong> eingesetzt<br />
werden. „Mit dem neuen Qubus haben wir<br />
eine ideale Ergänzung zu unserem Portfolio<br />
im Bereich Automatisierung für mobile<br />
<strong>Maschinen</strong> gefunden“, sagt Jürgen E. Müller,<br />
Geschäftsführer von Graf-Syteco. Beide<br />
Unternehmen haben eine exklusive Kooperationsvereinbarung<br />
getroffen. Sämtliche<br />
Qubus-Komponenten werden in Zukunft<br />
ausschließlich von Graf-Syteco produziert<br />
und vertrieben. Gleichzeitig integriert Graf-<br />
Syteco Qubus-Master in alle aktuellen Steuerund<br />
Bediengeräte. Damit lassen sich mobile<br />
<strong>Maschinen</strong> optimal automatisieren, indem<br />
ein Bedien- und Steuergerät von Graf-<br />
Syteco mit den Qubus-Komponenten von<br />
Brettmeister Elektronik ergänzt wird. Zur<br />
Verfügung stehen Geräte mit unterschiedlichen<br />
Bildschirmvarianten und einer großen<br />
Auswahl an möglichen Tastern, Schaltern<br />
und Digitalpotentiometern mit Druckfunktion<br />
für Bedienereingaben. Neben der<br />
Qubus-Schnittstelle sind die Bedien- und<br />
02 Die Steuer- und Bediengeräte<br />
von Graf-Syteco fungieren als Master<br />
Steuergerät von Graf-Syteco noch mit<br />
CAN-Bus, digitalen und analogen I/Os<br />
sowie weiteren Schnittstellen ausgestattet.<br />
Projektierung leichtgemacht<br />
Bei der Projektierung einer Automatisierungslösung<br />
auf Basis des neuen Qubus<br />
können Anwender auf das bewährte Projektierungssystem<br />
Graf-Design-Studio (GDS)<br />
zurückgreifen. Damit lassen sich Anwendungen<br />
für die Steuer- und Bediengeräte<br />
sehr einfach und schnell umsetzen. Selbstverständlich<br />
unterstützt GDS ab sofort auch<br />
die Funktionalitäten der Qubus-Komponenten.<br />
„Mit der Kombination unserer<br />
Steuer- und Bediengeräte und den Qubus-<br />
Komponenten von Brettmeister Elektronik<br />
sehen wir uns für den Markt sehr gut aufgestellt“,<br />
betont Jürgen E. Müller: „Speziell in<br />
den für uns wichtigen Bereichen Landmaschinen,<br />
Baumaschinen und Kommunalfahrzeuge<br />
erwarten wir dadurch in Zukunft<br />
ein weiteres Wachstum.“<br />
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VERNETZUNG I SPECIAL<br />
„<strong>Maschinen</strong> sind nur noch<br />
das Mittel zum Zweck“<br />
Fortschritt bei Telematik ermöglicht neue Geschäftsmodelle<br />
Peter Becker<br />
Dr. Michael Schmitt, Geschäftsführer<br />
der Sensor-Technik<br />
Wiedemann GmbH, nutzte in den<br />
letzten Monaten das Forum vieler<br />
Fachkongresse, um über einen<br />
grundsätzlichen Wandel auf dem<br />
Markt mobiler <strong>Maschinen</strong> zu<br />
berichten. Klassische <strong>Maschinen</strong>hersteller<br />
könnten es demnach in<br />
Zukunft schwer haben.<br />
Industrie 4.0 oder IoT: wie auch immer<br />
man es nennen mag, die zunehmende<br />
Vernetzung hält auch bei mobilen <strong>Maschinen</strong><br />
immer mehr Einzug. Damit gehen neue<br />
Herausforderungen für Konstrukteure<br />
derselben einher, aber auch auf die Anbieter<br />
von Komponenten und Services kommen<br />
spannende Zeiten zu. Nach wie vor gibt es<br />
viele Fragen, z. B. beim Datenschutz und<br />
Datenrecht, auf die es noch keine klare<br />
Antwort gibt.<br />
Neben Risiken entstehen durch den Fortschritt<br />
in der Vernetzung aber auch Chancen.<br />
Neue Geschäftsmodelle und Einnahmequellen,<br />
v. a. im Servicebereich, ent stehen.<br />
Sensor-Technik Wiedemann positioniert<br />
sich als Komponentenlieferant bereits<br />
dementsprechend am Markt. Wir sprachen<br />
mit Dr. Michael Schmitt über notwendige<br />
Rahmenbedingungen und Potenziale der<br />
Technologie – sowie die Gefahr für alteingesessene<br />
Unternehmen, in der<br />
Bedeutungs losigkeit zu verschwinden.<br />
hierdurch entstehenden Möglichkeiten<br />
haben nicht nur Auswirkungen auf die<br />
Maschine, sondern auch auf deren Zusammenarbeit<br />
bis hin zum Entstehen gänzlich<br />
neuer Geschäftsmodelle.<br />
Bevor wir über den Kern dieser Aussage<br />
sprechen, was verstehen Sie unter<br />
Teleservice?<br />
Generell geht es um die Nutzung von<br />
<strong>Maschinen</strong>daten und Daten aus der Anwendung<br />
von <strong>Maschinen</strong> zur Effizienzsteigerung.<br />
Technologisch umfasst dies<br />
Komponenten und Systeme zur Datenerfassung,<br />
-verarbeitung und -übermittlung<br />
auf der Maschine, zwischen <strong>Maschinen</strong><br />
und zur Infrastruktur.<br />
Der klassische Teleservice/Telematik-<br />
Begriff greift zu kurz. Daher würde ich von<br />
Lösungen zur Vernetzung und dem Datenmanagement<br />
sprechen.<br />
Wo sehen Sie das größte Potenzial für den<br />
Einsatz von Lösungen zur Vernetzung und<br />
dem Datenmanagement in mobilen<br />
<strong>Maschinen</strong>?<br />
Effizienz und Produktivität kann durch<br />
solche Lösungen innerhalb der Maschine,<br />
bei der Anwendung der Maschine, bei den<br />
Prozessen rund um die einzelne Maschine,<br />
aber auch im Zusammenspiel der <strong>Maschinen</strong><br />
01 Der Hardware-Schlüssel zur Vernetzung von<br />
mobilen <strong>Maschinen</strong>: Teleservicemodul ESX-TC3G<br />
beim Verrichten des Arbeitsprozesses<br />
erreicht werden. Letzteres bietet sicherlich<br />
das größte Optimierungspotenzial.<br />
Beispiele für die verschiedenen Optimierungsgebiete<br />
sind die Steigerung der<br />
<strong>Maschinen</strong>leistung durch Bediener-Assistenzsysteme,<br />
die Optimierung der Prozesslogistik<br />
durch Zustandsüberwachung,<br />
präventive Wartung oder ERP-Anbindung<br />
der <strong>Maschinen</strong>, die Effizienzsteigerung<br />
durch Einsatzplanung und automatische<br />
Dokumentation der verrichteten Arbeit<br />
oder die Optimierung eines Arbeitsprozesses<br />
(z. B. Verdichtung beim Straßenbau)<br />
durch die Erfassung und Bereitstellung<br />
der konsolidierten Fortschrittsdaten<br />
an alle Prozessbeteiligten.<br />
Was hat das mit der eingangs erwähnten<br />
Revolution zu tun?<br />
Die entscheidende Frage ist, wie werden<br />
diese Möglichkeiten von <strong>Maschinen</strong>herstellern<br />
als Geschäftschance aufgefasst<br />
und systematisch verfolgt. Nach meinen<br />
Erfahrungen geht die überwiegende Anzahl<br />
der <strong>Maschinen</strong>hersteller diese Möglichkeiten<br />
rein aus <strong>Maschinen</strong>perspektive<br />
Herr Dr. Schmitt, Sie sprechen auf<br />
Fachkonferenzen über eine Revolution im<br />
Markt mobiler <strong>Maschinen</strong>hersteller durch<br />
„Teleservice“. Wie kommen Sie zu dieser<br />
Erkenntnis?<br />
In den letzten 10 Jahren sind die Technologien<br />
zur Vernetzung und Nutzung der<br />
<strong>Maschinen</strong>- und Nutzdaten explodiert. Die<br />
Peter Becker, Redakteur, <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong>
SPECIAL I VERNETZUNG<br />
02 Schematische Darstellung des<br />
STW-Leistungsportfolios: Dienstleistungen<br />
stellen einen eigenen Geschäftsbereich dar<br />
an, sieht den Mehrwert im Wesentlichen<br />
in zusätzlichen Leistungsmerkmalen der<br />
Maschine.<br />
Wenige nutzen Vernetzung und Datenmanagement,<br />
um das <strong>Maschinen</strong>geschäft<br />
durch datenbasierte Dienstleistungen zu<br />
erweitern und sich geschäftlich vom reinen<br />
<strong>Maschinen</strong>hersteller zum Partner für den<br />
Arbeitsprozess zu entwickeln.<br />
Aber ich habe auch Unternehmen kennengelernt,<br />
welche dabei sind, sich vom<br />
35<br />
Unternehmen, die in den Bereichen<br />
Datenübertragung, -dokumentation<br />
und -aus wertung aktiv sind, werden<br />
auf der bauma <strong>2016</strong> ausstellen<br />
(Stand Februar <strong>2016</strong>)<br />
<strong>Maschinen</strong>hersteller zum Dienstleister zu<br />
entwickeln. In diesen Unternehmen werden<br />
die <strong>Maschinen</strong> als Mittel zum Zweck<br />
gesehen und der überwiegende Anteil des<br />
Ertrags schon heute auf Vernetzung und<br />
Datenmanagement basierten Dienstleistungen<br />
erwirtschaftet – zum großen Teil<br />
auch für Fremdmaschinen.<br />
Reine <strong>Maschinen</strong>hersteller werden es in<br />
Zukunft also schwer haben?<br />
Zumindest schwerer als jene, die ihr Angebot<br />
um Dienstleistungen erweitern. Das<br />
Angebot von Dienstleistungen für Arbeitsprozesse<br />
rund um mobile <strong>Maschinen</strong> ist<br />
bereits am Entstehen und mit ihm rutschen<br />
die Hersteller von <strong>Maschinen</strong> um eine<br />
Stufe in der Geschäftskette herab.<br />
Die Erfahrung aus anderen Industrien hat<br />
gezeigt, dass in solchen Fällen der Markt<br />
über kurz oder lang von den Dienstleistungsanbietern<br />
dominiert wird. Denken<br />
Sie an die Verschiebungen im Mobilfunkmarkt,<br />
wo die dominierenden<br />
Hersteller, wie<br />
Nokia und Motorola, innerhalb<br />
von wenigen Jahren<br />
drastisch an Bedeutung<br />
verloren haben. Die gleiche<br />
Entwicklung hat im Musikgeschäft<br />
stattgefunden. Auch die<br />
Sorge der Automobilindustrie<br />
um die Aktivitäten der großen<br />
IT-Konzerne in diesem Bereich ist<br />
sicherlich nicht unbegründet.<br />
Welche Randbedingungen müssen erfüllt<br />
sein, damit dieser Wandel erfolgreich sein<br />
kann?<br />
Zum einen bedarf es der Integration von<br />
Informations- und Telekommunikationstechnologien.<br />
Auf der Maschine werden<br />
die klassischen Safety-Echtzeitrechner um<br />
leistungsfähige, mobiltaugliche Datenrechner<br />
mit Funkanbindung ergänzt und<br />
auf der Infrastrukturseite sind skalierbare,<br />
offene Datenplattformen zu schaffen.<br />
Hierzu sind entsprechende Schlüsselkompetenzen<br />
aufzubauen oder geeignete<br />
Partner zu finden.<br />
Nicht zu unterschätzende Herausforderungen<br />
sind aber auch die Auswirkungen<br />
auf die anderen Aspekte des Geschäftsmodells.<br />
So sind die typischen Händlerstrukturen<br />
um direkte Vertriebskanäle zu<br />
ergänzen, neue Schlüsselpartnerschaften<br />
sind zu etablieren.<br />
Zu welchen Maßnahmen raten Sie<br />
Unternehmen? Wie kann ein<br />
Unternehmen diesen Wandel einleiten?<br />
Mein wichtigster Rat ist, das Thema aus<br />
einer geschäftlichen Perspektive anzugehen.<br />
Die Frage, welche Rolle in den oben<br />
genannten Kategorien das Unternehmen<br />
mittelfristig spielen möchte, muss von der<br />
Unternehmensführung angegangen werden<br />
und ist die Basis für alle weiteren<br />
Überlegungen.<br />
Mit diesem Ziel vor Augen, sollte ein<br />
erster, überschaubarer, aber ganzheitlicher<br />
Schritt in diese Richtung gegangen<br />
werden. Überschaubar heißt für mich, er<br />
sollte in einem Zeitraum von 18 Monaten<br />
realisiert werden können und ganzheitlich<br />
bedeutet, dass neben den technischen<br />
auch alle anderen notwendigen Aspekte<br />
umgesetzt werden.<br />
Ich spreche in Bezug auf Tragweite und die<br />
angemessene Vorgehensweise von einer<br />
„Business Transformation“. Sollte das Unternehmen<br />
wenig Erfahrung mit solchen<br />
Veränderungen haben, so kann gegebenfalls<br />
ein Partner hierbei helfen.<br />
STW ist zwar kein Hersteller mobiler<br />
<strong>Maschinen</strong>, dennoch: Gibt es in Ihrem<br />
Unternehmen ähnliche Bestrebungen?<br />
Das Thema ist für uns als produzierendes<br />
Unternehmen ebenfalls relevant – Stichwort<br />
Industrie 4.0. Noch wichtiger, für uns<br />
als Partner für Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen,<br />
ist aber der Ausbau unseres<br />
Leistungsangebots zur Vernetzung und<br />
zum Datenmanagement von On-Board-<br />
Modulen, über Gesamtlösungen, einschließlich<br />
Software-Applikationen und<br />
Cloud-Lösungen bis hin zu deren Betrieb.<br />
Wir haben hierauf strukturell mit der<br />
Gründung eines Geschäftsbereichs<br />
Wenige erweitern ihr Angebot<br />
durch Dienstleistungen<br />
Lösungen & Dienstleistungen reagiert,<br />
sowie inhaltlich mit einer Verbreiterung<br />
unseres Portfolios an On-Board-Modulen,<br />
mit der Erstellung von eigenen Softwarelösungen<br />
für lokale und Remote-<strong>Maschinen</strong>überwachung,<br />
sowie mit der Umsetzung<br />
einer Cloud-Lösung zur vertikalen Vernetzung<br />
auf Basis einer kommerziellen<br />
IoT-Plattform.<br />
Herr Dr. Schmitt, besten Dank für das<br />
Gespräch.<br />
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<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 29
VERNETZUNG I SPECIAL<br />
Wer haftet eigentlich für<br />
autonom agierende <strong>Maschinen</strong>?<br />
<strong>Mobile</strong> Arbeitsmaschinen der Zukunft: Ein Blick auf die Rechtslage<br />
Thomas Köbrich<br />
Mit zunehmendem Einsatz mobiler<br />
<strong>Maschinen</strong>, die eigenständig<br />
Entscheidungen treffen, kommt die<br />
Frage auf: Wer haftet eigentlich im<br />
Schadensfall für ein solches<br />
System? Wer sich mit dem Thema<br />
eingehender befasst, stellt fest,<br />
dass das deutsche Recht auf diese<br />
Frage (noch) keine eindeutige<br />
Antwort parat hält. Dieser Artikel<br />
versucht dennoch, ein wenig Licht<br />
ins Dunkel zu bringen.<br />
Thomas Köbrich, Rechtsanwalt, Wilde Beuger<br />
Solmecke, Köln<br />
Bereits vor fünf Jahren hat sich die Bundesregierung<br />
mit der Gründung des<br />
Kompetenznetzwerks Machine-to-Machine-<br />
Kommunikation klar positioniert und sich<br />
zu den neuen Technologien bekannt. Seitdem<br />
sieht sowohl die Politik, als auch die<br />
deutsche Wirtschaft in der Industrie 4.0 die<br />
notwendigen Impulse, um neue zukunftsträchtige<br />
Märkte zu erschließen. Seither liest<br />
man immer wieder von „Smart Factoring“,<br />
„Smart Farming“, „Smart Energy“ oder<br />
„Smart Home“ in der Tages- und Fachpresse.<br />
Die technischen Entwicklungen werden<br />
von allen Seiten – insbesondere auch auf<br />
dem Markt der mobilen Arbeitsmaschinen –<br />
vorangetrieben, wenngleich sich in vielen<br />
Bereichen ein konsensfähiger technischer<br />
Standard noch nicht durchgesetzt hat.<br />
Die rechtliche Bewertung der sich mit<br />
dieser Entwicklung ergebenden Probleme<br />
stellt die Rechtswissenschaften ebenso vor<br />
große Herausforderungen wie das produzierende<br />
Gewerbe. Die technischen Lösungen<br />
der Industrie 4.0 zeichnen sich im<br />
Wesentlichen durch zwei Faktoren aus.<br />
Zum einen durch einen dauerhaften, automatisierten<br />
Informationsaustausch, zum<br />
anderen durch autonome Entscheidungsprozesse<br />
der eingesetzten <strong>Maschinen</strong> aufgrund<br />
der übermittelten Informationen. Insbesondere<br />
die autonomen Entscheidungen der<br />
<strong>Maschinen</strong> zeigen dabei auf, dass die derzeitigen<br />
Gesetze nur bedingt auf die neuen Entwicklungen<br />
vorbereitet sind. Diskutiert wird<br />
dies im Moment vor allem im Automobilsektor<br />
beim Einsatz von Autopiloten.<br />
Der Gesetzgeber geht momentan davon<br />
aus, dass die Verantwortung der Fahrzeugführung<br />
grundsätzlich bei dem Fahrzeugführer<br />
liegt. Er bestimmte bislang darüber,<br />
ob ein Fahrzeug geradeaus fährt, nach links<br />
oder rechts abbiegt, sein Fahrzeug bremst<br />
oder beschleunigt. Die technischen Entwicklungen<br />
weisen dem Fahrzeugführer –<br />
sofern künftig noch einer benötigt wird –<br />
nunmehr jedoch eine andere Stellung zu,<br />
indem er die Fahrzeugbewegungen lediglich<br />
überwacht und nicht mehr aktiv steuert.<br />
Die Fahrzeuge übernehmen die Steuerungen<br />
und treffen eigene autonome Entscheidungen.<br />
Augenscheinlich drängt sich in<br />
diesem Zusammenhang die Frage nach der<br />
Verantwortung für künftige Fehlentscheidungen<br />
auf.<br />
30 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
SPECIAL I VERNETZUNG<br />
Fahrzeughalter vs. -führer<br />
Grundsätzlich können mehrere Personen<br />
für die Mängel eines vollautomatisierten<br />
und intelligent vernetzten Fahrzeugs verantwortlich<br />
sein. Namentlich der Hersteller,<br />
der Halter und/oder der Fahrzeugführer.<br />
<strong>Mobile</strong> Arbeitsmaschinen wie Land- oder<br />
Forstwirtschaftsmaschinen, unterliegen zumeist<br />
auch den (Haftungs-)Regeln des Straßenverkehrsgesetzes.<br />
Beim Betrieb der<br />
<strong>Mobile</strong>n Arbeitsmaschinen finden daher<br />
§ 7 StVG (Halterhaftung) und § 18 StVG<br />
(Fahrerhaftung) Anwendung. Nach § 7 StVG<br />
haftet der Halter im Grundsatz für alle<br />
Schäden, die aus dem typischen Gebrauch<br />
des Fahrzeugs resultieren. Der Gesetzgeber<br />
geht dabei davon aus, dass bereits der Betrieb<br />
eines KFZ eine nicht voll beherrschbare<br />
Gefahrenquelle darstellt und der Halter<br />
dies in letzter Konsequenz auch zu verantworten<br />
hat. Auch im Rahmen von (Fahr-)<br />
Assistenzsystemen oder hochautomatisierten<br />
Systeme, die autonom handeln, haftet<br />
daher auch regelmäßig der Halter für etwaige<br />
Defekte in den Systemen oder einen entsprechenden<br />
unsachgemäßen Umgang.<br />
Ebenso wie der Halter haftet auch der Fahrzeugführer<br />
nach § 18 Abs. 1 StVG für etwaige<br />
Schäden. Anders als im Falle der Halterhaftung,<br />
besteht im Falle der Fahrerhaftung<br />
jedoch die Möglichkeit sich zu entlasten, indem<br />
er nachweist, alles einem ordentlichen<br />
Fahrzeugführer Zumutbare zur Vermeidung<br />
des Unfalls getan zu haben. Dabei stellt ein<br />
eingesetztes autonom handelndes System,<br />
das Verhaltensweisen selbst lernt und ohne<br />
weiteres Zutun sein Verhalten ändert, den<br />
Zurechnungszusammenhang in Frage. Wie<br />
kann ein Fahrzeugführer für eine Handlung<br />
in die Verantwortung genommen werden,<br />
wenn er deren Ursache nicht zurechenbar<br />
gesetzt hat? Es muss dementsprechend berücksichtigt<br />
werden, welchen Einfluss der<br />
Fahrzeugführer noch auf das eingesetzte<br />
System hat. Bei vollautomatisierten Systemen<br />
wurde vom 53. Verkehrsgerichtstag in<br />
Goslar bereits empfohlen, den Fahrer vollständig<br />
von der Haftung freizustellen, sofern<br />
hierdurch der Opferschutz nicht eingeschränkt<br />
wird. Hat der Fahrzeugführer jedoch<br />
noch Eingriffsmöglichkeiten, ist im<br />
Einzelfall zu prüfen, welche Maßnahmen ergriffen<br />
werden bzw. welche Sorgfaltsanforderungen<br />
an ihn zu stellen sind. Hiernach<br />
wird sich dann auch eine entsprechende<br />
Haftung des Fahrzeugführers bestimmen.<br />
Hersteller vs. Zulieferer<br />
Neben dem Halter und dem Fahrzeugführer<br />
sieht das Produkthaftungsgesetz eine<br />
verschuldensunabhängige Haftung des<br />
Herstellers für Folgeschäden aus dem Gebrauch<br />
oder Verbrauch seines Produkts vor,<br />
wenn die Schädigung ihre Ursache in einem<br />
Fehler des Produkts hat, § 3 Prod-<br />
HaftG. Diese Haftung gilt jedoch nur für<br />
Personen- und Sachschäden. Dabei ist zu<br />
beachten, dass neben dem Endhersteller<br />
auch der Zulieferer und unter Umständen<br />
auch der Infrastrukturbetreiber/-hersteller<br />
nach den Vorschriften des Produkthaftungsgesetzes<br />
verschuldensunabhängig<br />
haften. Allerdings nur dann, wenn der Fehler<br />
auf das Zulieferteil oder die Infrastruktur<br />
zurückzuführen ist.<br />
Für den Endhersteller ist auch zukünftig<br />
an diejenigen Schäden zu denken, die<br />
durch mangelhafte Konstruktion, Fabrikation<br />
oder Instruktion entstehen und eine<br />
fehlerhafte Übermittlungen von Informationen,<br />
Befehlen, Übertragungen falscher Informationen<br />
oder falscher autonomer Entscheidungen<br />
der Maschine zur Folge<br />
haben. Dabei stellt sich insbesondere bei<br />
letzterem vermehrt die Frage, ob der Hersteller<br />
für die Schäden nach dem Produkthaftungsgesetz<br />
haftet, sofern die Schäden<br />
auf einer fehlerhaften Programmierung beruhen.<br />
So ist es nach wie vor in der juristischen<br />
Literatur umstritten, ob Software<br />
Work in Progress<br />
Die Haftungsregelungen des Straßenverkehrsordnungsgesetzes<br />
sind noch<br />
nicht an die neuen Technologien<br />
angepasst, erste Lösungswege werden<br />
jedoch unter Juristen breit diskutiert.<br />
Es ist daher zu erwarten, dass insbesondere<br />
vor dem Hintergrund der<br />
ambitionierten Ziele der deutschen Automobilindustrie,<br />
in den kommenden<br />
Jahren eine Überarbeitung der<br />
Vorschriften stattfinden wird, um<br />
Rechtssicherheit zu erlangen.<br />
eine bewegliche Sache darstellt und somit<br />
überhaupt vom Anwendungsbereich des<br />
Produkthaftungsgesetzes umfasst ist. Davon<br />
ist dann auszugehen, wenn die Software auf<br />
einem Datenträger gespeichert ist und nicht<br />
der Dienstleistungscharakter dominiert.<br />
Unberührt von der Produkthaftung bleibt<br />
die deliktische (Produzenten-)Haftung<br />
nach den allgemeinen Regeln bestehen,<br />
§ 15 Abs. 2 ProdHaftG. Im Rahmen der Produzentenhaftung<br />
ist zu erwarten, dass die<br />
sog. Produktbeobachtungspflicht den Produzenten<br />
vor weitergehende Schwierigkeiten<br />
stellt. Danach ist der Produzent auch<br />
nach der Markteinführung verpflichtet, sein<br />
Produkt im Auge zu behalten und zu beobachten.<br />
Im Rahmen des Einsatzes von technisch-komplexen<br />
Systemen ist davon auszugehen,<br />
dass sich diese Pflicht nicht nur<br />
auf konkrete Reklamationen beschränkt,<br />
Vielmehr hat der Produzent mehr zu leisten,<br />
indem er unter anderem dafür Sorge<br />
trägt, dass Informationen aus Fachzeitschriften<br />
erfasst und verwertet, Unfallanalysen<br />
auswertet und seine Mitarbeiter<br />
durch Besuche auf einschlägigen Tagungen<br />
hinreichend geschult werden.<br />
Recht hinkt Technik hinterher<br />
Bereits jetzt ist die Haftungsverteilung<br />
zwischen den Beteiligten bei dem Betrieb<br />
einer mobilen Arbeitsmaschine komplex.<br />
Diese wird durch die Entwicklung und Einführung<br />
von autonomen Systemen noch<br />
einmal vielschichtiger. Dabei sind sich die<br />
Juristen einig, dass die derzeitigen Haftungsregelungen<br />
nur bedingt dazu geeignet sind,<br />
einen gerechten Ausgleich zwischen den Beteiligten<br />
zu erzielen. Es ist zu erwarten, dass<br />
in den kommenden Jahren neben den technischen<br />
Entwicklungen auch Anpassungen<br />
durch den Gesetzgeber erfolgen werden.<br />
Bild: fotolia<br />
www.wbs-law.de<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 31
AGRITECHNICA I NACHLESE<br />
Innovationen und Highlights<br />
der Agritechnica 2015<br />
Rückblick auf die Landtechnikmesse<br />
AGRITECHNICA-RÜCKBLICK<br />
TEIL 1<br />
Tobias Blume, Steffen Hanke, Sebastian Kemper, Till- Fabian Minßen, Jan Schattenberg,<br />
Julian Schmiemann, Florian Schramm, Frederick Sümening, Lars Thielke, Ludger Frerichs<br />
Mehr als 450 000 Besucher erlebten auf der Agritechnica 2015 modernste Agrartechnik und die<br />
neuesten Innovationen der über 2900 Aussteller. Die Messe bestätigt damit ihre Stellung als<br />
Weltleitmesse für Agrartechnik. Der Ausstellungsbereich Systems & Components mit der Gliederung<br />
in System-, Modul-, Komponenten- und Teilelieferanten habe sich profiliert und sei von<br />
Unternehmen und Kunden angenommen worden, so Dr. Reinhard Grandke, Hauptgeschäftsführer<br />
des Veranstalters DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft).<br />
Dipl.-Ing. Tobias Blume<br />
M. Sc. Steffen Hanke<br />
Dipl.-Ing. Sebastian Kemper<br />
Dipl.-Ing. Till-Fabian Minßen<br />
Dipl.-Ing. Jan Schattenberg<br />
M. Sc. Julian Schmiemann<br />
M. Sc. Florian Schramm<br />
Dipl.-Ing. Frederick Sümening<br />
Dipl.-Wi.-Ing. Lars Thielke<br />
Prof. Dr. Ludger Frerichs, alle TU Braunschweig<br />
Die wirtschaftliche Lage und Einschätzung<br />
beschreibt der Geschäftsführer<br />
des VDMA-Fachverbandes Landtechnik<br />
Dr. Bernd Scherer als regional sehr unterschiedlich.<br />
Insgesamt bewerteten 80 % der<br />
Unternehmen die Messe jedoch mit guten<br />
oder sehr guten Schulnoten, „ein erstklassiges<br />
Zeugnis in schwieriger Lage“, so<br />
Scherer. Der VDMA konnte seine Produktionsprognose<br />
für 2015 durch eine positive<br />
Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr<br />
leicht nach oben korrigieren, sie liegt nun<br />
bei minus 7 Prozent. Für das kommende<br />
Jahr wird mit einem etwas verringerten<br />
Minus von 5 Prozent ausgegangen. Diese<br />
Umkehrung der Entwicklung wird gestützt<br />
durch die Ergebnisse des CEMA-Business-<br />
Barometers (Comité Européen des groupements<br />
de constructeurs du machinisme<br />
agricole). Der dort ermittelte Geschäftsklimaindex<br />
zeigt wieder nach oben, das<br />
erste Mal seit Anfang 2014.<br />
32 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
AGRITECHNICA NACHLESE<br />
Bodenbearbeitung<br />
Die Messe war wieder geprägt von vielen<br />
Neuheiten und Weiterentwicklungen. Um<br />
bei Aufsattelpflügen die Seitenführung zu<br />
optimieren, hat die Firma Lemken das mit<br />
einer DLG-Silbermedaille ausgezeichnete<br />
System OptiLine entwickelt. Ziel ist, die Verbindungslinie<br />
zwischen dem Zugpunkt des<br />
Aufsattelpfluges und dem Zugpunkt des<br />
Traktors durch die Mitte der Traktorhinterachse<br />
zu legen. Dadurch wird der Seitenzug<br />
verringert und der Kraftstoffbedarf reduziert.<br />
Ein mit Druck beaufschlagter horizontal<br />
angeordneter Hydraulikzylinder am<br />
Pflugturm erzeugt ein zusätzliches Drehmoment<br />
auf den Traktor. Die Zuglinie verschiebt<br />
sich zur Mitte der Traktorhinterachse.<br />
Laut Hersteller ergibt sich eine Reduzierung<br />
des Kraftstoffverbrauchs um 10 %<br />
sowie eine Entlastung des Fahrers, da der<br />
Seitenzug nicht mehr durch Gegenlenken<br />
ausgeglichen werden muss. Eine gleichmäßigere<br />
Vorderfurchenbreite wirkt sich<br />
darüber hinaus positiv auf die Arbeitsqualität<br />
aus.<br />
Eine Lösung zur vereinfachten Einstellung<br />
von Bodenbearbeitungsgeräten aus<br />
der Traktorkabine heraus stellte die Firma<br />
John Deere mit der, mit einer Silbermedaille<br />
prämierten, TruSet Gerätesteuerung vor.<br />
Anstatt wie bisher über die Ansteuerung<br />
einzelner Ventile ist es bei diesem System<br />
möglich, die Bodenbearbeitungsgeräte über<br />
das Traktorterminal (Bild 1) einzustellen.<br />
Dies bietet unter anderem die Möglichkeit,<br />
verschiedene Einstellkonfigurationen zu<br />
speichern und diese im Nachhinein aufzurufen.<br />
Zudem passen sich die verschiedenen<br />
Funktionseinheiten automatisch an<br />
veränderte Einstellungen an. Wird beispielsweise<br />
die Scheibenegge einer Kombination<br />
tiefer eingestellt, passen sich die<br />
nachfolgenden Einheiten automatisch an.<br />
Die Firma Väderstad zeigte ein System zur<br />
automatisierten Einstellung von Bodenbearbeitungsgeräten.<br />
Das als Automatic Cross-<br />
Board vorgestellte System wurde von der<br />
DLG mit einer Silbermedaille prämiert.<br />
Über eine vor dem Crossboard schwenkbar<br />
montierte Gleitkufe (Bild 2) wird mittels<br />
eines Gyro-Sensors die Höhe des vor dem<br />
Crossboard aufgeschobenen Erdwalls bestimmt.<br />
Die Position und Stellung des Crossboards<br />
wird über einen weiteren Gyro-Sensor<br />
ermittelt. Der Fahrer stellt auf dem Traktorterminal<br />
über eine Skala die gewünschte<br />
Höhe des Erdwalls, sowie die Regelintensität<br />
ein. Die <strong>Maschinen</strong>einstellungen werden<br />
dann automatisch vorgenommen.<br />
Bestellung<br />
Die Firma Lemken automatisiert die Abdrehprobe<br />
zur Saatguteinstellung von pneumatischen<br />
Drillmaschinen, wodurch ein<br />
manuelles Abdrehen und Wiegen der Saatgutmenge<br />
entfällt. Bei der automatischen<br />
Abdrehprobe wird das aus den vertikal angeordneten<br />
Dosiereinheiten strömende<br />
Saatgut-Luft-Gemisch einer Wiegeeinheit<br />
mit 20 l Fassungsvermögen zugeführt. Dafür<br />
sind in den pneumatischen Förderleitungen<br />
entsprechend der Anzahl der Dosiereinheiten<br />
Weichen verbaut, welche die Saatgut-<br />
Luftströme in die Wiegezelle leiten und<br />
nicht zur Säschiene. Die Wiegezelle befindet<br />
sich im Saatguttank und nimmt die einströmende<br />
Saatgutmenge auf, während die<br />
Transportluft abgeschieden wird. Sobald<br />
die Wiegezelle gefüllt ist, wird die Gesamtmasse<br />
der Saatgutkörner ermittelt. Aus den<br />
vorab im Terminal hinterlegten Werten von<br />
Tausendkorngewicht, Aussaatmenge und<br />
maximalen Arbeitsgeschwindigkeit wird die<br />
Soll-Masse der Saatgutmenge in der Wiegezelle<br />
berechnet. Weichen Soll- und Istwert<br />
voneinander ab, wird die Kalibrierung korrigiert.<br />
Das in der Wiegezelle enthaltene<br />
Saatgut wird nach der Messung in den Tank<br />
zurückgeführt. Laut Hersteller kann auch<br />
jede Teilbreite für sich kalibriert werden.<br />
Die DLG prämierte das vorgestellte System<br />
mit einer Silbermedaille.<br />
01 Bedienoberfläche der John Deere<br />
TruSet Gerätesteuerung [John Deere]<br />
02 Gleitkufe des Automatic<br />
CrossBoard Systems [Väderstad]<br />
Um Überlappungen z. B. am Vorgewende<br />
während der Aussaat mit pneumatischer<br />
Sätechnik zu vermeiden, hat die Firma<br />
Amazone ein System zur vollautomatischen<br />
Regelung der Schaltzeiten für pneumatische<br />
Sämaschinen inkl. eines Fahrerassistenzsystems<br />
entwickelt. Die Ermittlung der<br />
genauen Ein- und Ausschaltzeitpunkte ist<br />
von verschiedenen Parametern abhängig.<br />
Aufgrund der Förderstrecke zwischen<br />
Dosierer und Schar treten bei Schaltvorgängen<br />
des Dosierers Verzögerungen (1,4 – 5,0 s)<br />
auf. Die Abweichungen sind einerseits maschinenspezifisch<br />
und hängen andererseits<br />
insbesondere vom Saatgut ab. Wird exemplarisch<br />
von einer Aussaatgeschwindigkeit<br />
von 14 km/h ausgegangen, wird während<br />
des Schaltvorgangs eine Strecke von 5,4 bis<br />
19,4 m zurückgelegt (Bild 3). Der Förder-<br />
03 Automatische Ermittlung der<br />
Förderzeit (AutoPoint) [Amazone]<br />
Förderzeit: 1,4s bis 5,0s – Entspricht bei 14km/h 5,4m bis 19,4m Strecke<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 33
AGRITECHNICA NACHLESE<br />
Fahrt in das Vorgewende<br />
Vorgewende<br />
Traktor<br />
Vorschau-Säbalken (aktiviert)<br />
<strong>Maschinen</strong>-Säbalken (aktiviert)<br />
04 Visualisierung<br />
des Systems<br />
AutoPoint<br />
[Amazone]<br />
Feld<br />
zeit kommt in Bezug auf die Gewährleistung<br />
einer optimalen Prozessqualität eine<br />
hohe Bedeutung zu. Das entwickelte Auto-<br />
Point-System ermittelt automatisch die Verzögerungszeit,<br />
indem in Abhängigkeit des<br />
Schaltzeitpunktes des Dosierers die Förderzeit<br />
des Saatgutes bestimmt wird. Ein Sensor<br />
am äußersten Schar ermittelt dazu bei<br />
jedem Schaltzeitpunkt des Dosierers die<br />
Laufzeit des Saatgutes bis zum Schar. Auf<br />
dieser Grundlage wird der Schaltpunkt automatisch<br />
berechnet, so dass das System<br />
auf Veränderungen automatisch reagiert.<br />
Die Schnittstelle zwischen dem automatischen<br />
System und dem <strong>Maschinen</strong>bediener<br />
wird durch den sogenannten GPS-<br />
Switch-Fahrassistent realisiert. Im Terminal<br />
(Bild 4) wird dem Fahrer in Abhängigkeit<br />
von der Fahrgeschwindigkeit und der ermittelten<br />
Förderzeit visualisiert, an welcher<br />
Stelle das System schalten wird. Ferner<br />
weisen optische und akustische Signale<br />
darauf hin, dass ab dem Schaltzeitpunkt des<br />
Dosierers die Geschwindigkeit des<br />
Gespanns bis zum Erreichen bzw. Verlassen<br />
des Vorgewendes konstant zu halten<br />
ist, um eine gleichmäßige Aussaat zu<br />
gewährleisten.<br />
Eine konstante Ablagetiefe ist eine große<br />
Herausforderung bei der Aussaat. Die Firma<br />
Horsch bietet mit AutoForce ein System für<br />
Einzelkornsämaschinen in Europa an, bei<br />
dem der Schardruck individuell für eine<br />
konstante Ablagetiefe angepasst wird. Dieser<br />
wird für die gesamte, in vier Bereiche aufgeilte<br />
Arbeitsbreite mit Hilfe von Piezosensoren<br />
erfasst und darüber der Schardruck<br />
hydraulisch nachgeregelt. Zusätzlich bietet<br />
ContourFarming (Bild 5) die Möglichkeit,<br />
die Aussaatmenge der jeweiligen Schare bei<br />
Kurvenfahrten anzupassen. Über zwei<br />
zusätzliche Geschwindigkeitssensoren werden<br />
die Arbeitsgeschwindigkeiten mittig<br />
und an den äußeren Enden erfasst. Die<br />
Säschare werden einzeln elektrisch angetrieben<br />
und überwacht. Die Dosierfrequenz<br />
der Säschare erfolgt individuell nach Bedarf<br />
(Seed on Demand) und wird ab einer<br />
Geschwindigkeitsdifferenz von 0,6 km/h<br />
über die Arbeitsbreite angepasst. Somit<br />
wird ein gleicher Kornabstand über die gesamte<br />
Arbeitsbreite zwischen kurveninnerem<br />
und kurvenäußerem Säschar erreicht.<br />
Im Bereich der Einzelkornsaat wurde von<br />
der Firma John Deere das mit einer Silbermedaille<br />
prämierte System ExactEmerge<br />
vorgestellt (Bild 6). In bisherigen <strong>Maschinen</strong><br />
fallen die Saatkörner nach der Vereinzelung<br />
meist per Schwerkraft zu den einzelnen<br />
Säscharen und werden dort im Boden abgelegt.<br />
Dieses Verfahren kann zu einer ungenauen<br />
Ablage der Körner in der Rinne führen.<br />
Im vorgestellten System erfolgt die Förderung<br />
der Körner von der neu gestalteten<br />
Vereinzelung zu den Säscharen über ein<br />
Bürstenband, welches die Körner exakt<br />
führt. Das Vereinzelungsorgan und das<br />
Bürstenband jeder Reihe werden von zwei<br />
bürstenlosen 56 V Elektromotoren angetrieben.<br />
Damit sind zum einen Arbeitsgeschwindigkeiten<br />
von mehr als 15 km/h<br />
möglich, da die Saatkörner durch das<br />
05 Horsch Contour Farming [Horsch]<br />
06 Vereinzelungs- und Förderorgan der John<br />
Deere Exact Emerge Technologie [John Deere]<br />
34 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
AGRITECHNICA NACHLESE<br />
Förderband entgegen der Fahrtrichtung beschleunigt<br />
werden und somit ohne Relativgeschwindigkeit<br />
zum Boden in die Rinne<br />
gelegt werden. Zudem ermöglicht die<br />
reihenspezifische Vereinzelung und Förderung<br />
die Anpassung der Drehzahlen und<br />
damit des Kornabstandes bei Kurvenfahrten,<br />
sowie eine automatische Anpassung an<br />
die Traktorgeschwindigkeit. Zur Dokumentation<br />
der abgelegten Körner ist ein optischer<br />
Sensor am Förderkanal verbaut. Damit<br />
ist es möglich, die Position jedes einzelnen<br />
Saatkorns zu sichern und für spätere<br />
Anwendungen zu nutzen.<br />
Pflanzenschutz und Düngung<br />
In den letzten Jahren wurden immer wieder<br />
Bemühungen hin zu einer Pflanzenschutzspritze<br />
mit Direkteinspeisungstechnologie<br />
unternommen. So kamen beispielsweise<br />
erste Ansätze der Firma CIBA GEiGY – heute<br />
Syngenta – mit dem Agro Inject Anfang der<br />
1990er auf. Beim Direkteinspeisungssystem<br />
wird im Gegensatz zur konventionellen<br />
Feldspritze keine Mischbrühe auf dem Betriebshof<br />
im Haupttank angemischt, sondern<br />
die Spritzbrühe wird in den Leitungen<br />
zu den Düsen auf dem Feld gemischt und<br />
ausgebracht. Das derzeitige System der<br />
Firma Dammann besteht aus einem Haupttank<br />
für Klarwasser, einem Spülwasserauffangtank<br />
und drei Systemen für Spritzmittel.<br />
Um drei verschiedene Spritzmittel auszubringen,<br />
befindet sich eine 3-fache<br />
Ausführung von Düsenleitung und Düsen<br />
sowie Pumpen für die jeweiligen Spritzmittel<br />
auf der Feldspritze. Die Mischung<br />
von Wasser und Spritzmittel zur Spritzbrühe<br />
wird in einer Drallkammer durchgeführt<br />
und kann somit Fluide unterschiedlicher<br />
Viskosität mischen. Um zu Beginn der Arbeit<br />
ausreichend Spritzbrühe an den Düsen<br />
zu gewährleisten und Spritzkeile zu verhindern,<br />
findet eine Vorspülung statt. Das bedeutet,<br />
die Leitungen werden vorab mit<br />
Spritzbrühe gefüllt, wobei überflüssige<br />
Spritzbrühe im Spülwasserauffangtank gesammelt<br />
wird. Nach der Arbeit werden alle<br />
Leitungen mit Klarwasser gespült und die<br />
entstandene Brühe ebenfalls im Spülwasserauffangtank<br />
gesammelt. Die Verwertung<br />
der Spülflüssigkeit stellt derzeit noch ein<br />
Problem dar, dessen Lösung in weiteren<br />
Forschungsarbeiten weiter untersucht werden<br />
soll. Ziel ist einerseits, die Restmenge<br />
weiter zu reduzieren und andererseits, die<br />
Verwertung genauer zu beschreiben. Mit<br />
diesem System können verschiedene<br />
Spritzmittel einzeln teilfächenspezifisch<br />
ausgebracht werden und es minimiert dadurch<br />
die Aufwandmenge.<br />
Eine weitere Neuheit im Bereich der<br />
Pflanzenschutztechnik stellte die Firma<br />
Lechler mit ihrem neuen Düsenkonzept<br />
vor. Dabei handelt es sich um eine asymmetrische<br />
Doppelflachstrahldüse, bei der der<br />
vordere Spritzstrahl einen Anstellwinkel<br />
von 30° und der hintere einen Anstellwinkel<br />
von 50° besitzt. Durch die Strahlwinkel von<br />
120° des vorderen und 90° des hinteren<br />
Strahls ergibt sich an der Zielfläche eine<br />
effektiv gleiche Strahlbreite (Bild 7). Die<br />
Ausbringmenge ist im Verhältnis 60 % vorne<br />
zu 40% hinten aufgeteilt. Nach Herstellerangaben<br />
kann durch ein sehr ausgewogenes<br />
Tropfenspektrum der Gesamtbedeckungsgrad<br />
an der senkrechten Ziel-<br />
07 Asymmetrische Air-Injektor<br />
Doppelflachstrahldüsen IDTA [Lechler]<br />
fläche im Vergleich zu Air-Injektor Flachstrahldüse<br />
verdoppelt werden. Weiterhin<br />
kann die Düse werkzeuglos demontiert<br />
werden, um Reinigungsarbeiten durchzuführen.<br />
Mit der Zielsetzung, die Aufwandmengen<br />
im teilflächenspezifischen Pflanzenschutz<br />
zu reduzieren, hat die Firma Amazone das<br />
gemeinsam mit den Firmen Rometron und<br />
Agrotop entwickelte Sensor-Düsen-System<br />
AmaSpot (Bild 8) auf der diesjährigen<br />
Agritechnica präsentiert. Das System bietet<br />
Fahrtrichtung<br />
08 Sensor-Düsen-System<br />
AmaSpot [Amazone]<br />
- Ein Sensor mit vier einzelnen Kanälen pro Meter steuert jeweils<br />
vier elektrisch angesteuerte Düsen im 25cm-Abstand<br />
- 50Hz Schaltfrequenz durch Pulsweiten-Frequenzmodulation (PWFM)<br />
- Fluoreszenzmessung ist sehr genau und tolerant gegenüber Staub und<br />
unterschiedlichen Lichtverhältnissen und sorgt für eine zuverlässige<br />
Pflanzenerkennung<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 35
AGRITECHNICA NACHLESE<br />
09 Gestängesteuerung BoomSight<br />
[Horsch]<br />
10 Prozessablauf des Systems<br />
EasyCheck [Amazone]<br />
die Möglichkeit, auf eine ganzflächige<br />
Totalherbizidbehandlung zu verzichten, da<br />
Grünpflanzen über einen Fluoreszenzsensor<br />
erkannt und anschließend gezielt behandelt<br />
werden können. Mit einer Auflösung<br />
von vier Sektoren (jeweils 25 cm<br />
breit) je Sensor und einem Sensorabstand<br />
von 100 cm wird die gesamte Feldoberfläche<br />
abgetastet. Die eingesetzten Düsen<br />
arbeiten nach dem Prinzip der Pulsweiten-<br />
Frequenzmodulation. Das entwickelte<br />
Ventil ermöglicht eine Regelung des Verhältnisses<br />
von geschlossener und geöffneter<br />
Düse mit einer Frequenz von bis zu 50 Hz<br />
(Pulsweite). Darüber hinaus kann der zeitliche<br />
Abstand der Schaltungen variiert werden<br />
(Pulsfrequenz). Durch die Überlagerung<br />
von Pulsweite und Pulsfrequenz kann<br />
die ausgebrachte Menge an Pflanzenschutzmittel<br />
stufenlos zwischen 20 % und<br />
100 % variiert werden. Die Tröpfchengröße<br />
bleibt dabei konstant. Der Hersteller verspricht<br />
signifikante Einsparungen von<br />
Pflanzenschutzmitteln, wodurch nicht nur<br />
ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet<br />
wird, sondern auch wirtschaftliche Vorteile<br />
erzielt werden, indem beispielsweise<br />
Standzeiten durch Befüllvorgänge reduziert<br />
werden.<br />
Die Firma Agrotop hat auf Basis des bereits<br />
2013 prämierten Systems easyFlow die<br />
Weiterentwicklung easyFlow QF vorgestellt.<br />
Das System bietet die Möglichkeit, Pflanzenschutzmittel<br />
berührungslos der Feldspritze<br />
zuzuführen. Dies wird über einen<br />
Adapter, der auf den jeweiligen Kanister<br />
aufgeschraubt wird bzw. über ein Gegenstück<br />
an der Feldspritze sichergestellt. Die<br />
Entnahme von Teilmengen an Pflanzenschutzmittel<br />
kann so berührungslos erfolgen.<br />
Das System easyFlow QF bietet nun<br />
u.a. die Vorteile eines elektronischen Entnahme-<br />
und Dosiersystems. Die gewünschte<br />
Dosiermenge kann elektronisch vorgewählt<br />
werden, wobei das System ebenfalls<br />
die Entnahme kleiner Mengen (< 1 Liter) ermöglicht.<br />
Alternativ kann das System mit<br />
einem Messgefäß ausgestattet werden, wodurch<br />
eine manuelle Dosierung ermöglicht<br />
wird. Durch das System easyFlow QF werden<br />
insbesondere Fehldosierungen durch<br />
den Anwender vermieden. Gleichzeitig<br />
wird der bereits bekannte Anwenderschutz<br />
durch das geschlossene Entnahmesystem<br />
gewährleistet, welches in den USA bereits<br />
teilweise vorgeschrieben ist.<br />
Mit der weitsichtigen Gestängesteuerung<br />
BoomSight für Feldspritzen entwickelt die<br />
Firma Horsch ihr System BoomControl,<br />
welches bereits im Jahr 2013 mit der Silbermedaille<br />
der DLG ausgezeichnet worden<br />
ist, weiter. Wurden bisher vornehmlich<br />
Ultraschallsensoren eingesetzt, welche eine<br />
Bestimmung der Höhe über dem Bestand<br />
bis etwa einen Meter vor dem Gestänge erlauben,<br />
so setzt man nun auf eine deutlich<br />
weitreichendere Sensorik. Durch die Fusion<br />
eines 2D-Laserscanners (Bild 9) mit einer<br />
inertialen Messeinheit, welche Informationen<br />
bezüglich Position und Lage der abtastenden<br />
Einheit bereitstellt, kann während<br />
des Arbeitsprozesses ein Flächenmodell<br />
der Arbeitsfläche erstellt werden. Das Sensorsystem<br />
ist dabei am Kabinendach montiert<br />
und kann einen Bereich von etwa 20 m<br />
links und rechts und bis zu 15 m vor der<br />
Feldspritze abtasten. Informationen über<br />
die Bestandshöhe, etwaige Lücken im<br />
Bestand, Fahrgassen oder Hindernisse<br />
können aus dem Flächenmodell abgeleitet<br />
werden und zur Steuerung des Gestänges<br />
genutzt werden. Die Regelung erfolgt dabei<br />
weiterhin über die Ultraschallsensoren, wobei<br />
mit Hilfe des neuen Systems eine deutlich<br />
geringere Regelabweichung erreicht<br />
werden kann. Registriert das System ein<br />
Hindernis, welches nicht durch anheben<br />
des Gestänges umfahren werden kann, gibt<br />
es für den Fahrer einen Warnhinweis aus.<br />
Auf der Agritechnica 2015 verlieh die DLG<br />
für diese Neuerungen eine Silbermedaille.<br />
Die Komplexität bei der Anwendung von<br />
Pflanzenschutzmittel steigt für den Anwender.<br />
So gilt es, Fehlanwendungen zu vermeiden<br />
und gesetzliche Auflagen zu erfüllen.<br />
Dazu zählen beispielsweise Abstandsauflagen,<br />
die jeweils für unterschiedliche<br />
Pflanzenschutzmittel je nach Abdriftminderungsklasse<br />
und verwendetem Düsentyp in<br />
verschiedenen Bundesländern abhängig<br />
sind von Nachbarstrukturen, Wasserschutzgesetzen<br />
oder Kleinstrukturanteilen. John<br />
Deere und BASF entwickelten mit Connected<br />
Crop Protection (CCP) ein System zur<br />
Planung und Applikation eines Pflanzenschutzmittels<br />
unter den Gesichtspunkten<br />
der Pflanzenschutzverordnungen, welches<br />
zusätzlich eine Möglichkeit der Dokumentation<br />
bietet. Mit dem öffentlich geförderten<br />
Pflanzenschutz-Anwendungs-Manager<br />
(PAM) bieten die Firmen John Deere und<br />
BASF mit ISIP, JKI, KTBL und ZIPP einen<br />
durch Verwendung einer, nach ISO-Norm<br />
definierten, XML-Schnittstelle herstellerunabhängigen<br />
Dienst zur wissensbasierten<br />
Entscheidungsunterstützung im Pflanzenschutz<br />
an. So stehen dem Anwender umfassende<br />
Informationen, wie Applikationskarten<br />
mit integrierten Abstandsauflagen, über<br />
die die Pflanzenschutzspritze automatisch<br />
geschaltet werden kann, zur Verfügung. Die<br />
Implementierung des Pflanzenschutz-Anwendungs-Managers<br />
mit den hinterlegten<br />
Daten ist in Connected Crop Protection mit<br />
Pflanzenschutz-Anwendungs-Manager<br />
erstmalig umgesetzt worden und bietet dem<br />
Anwender eine ganzheitliche Unterstützung<br />
bei der Planung, Ausbringung und Dokumentation<br />
von Pflanzenschutzmitteln.<br />
Bedarfsgerechte Applikation von Nährstoffen<br />
gewinnt in der Landwirtschaft immer<br />
mehr an Bedeutung. Dünger ist<br />
ein erheblicher Kostenfaktor auf<br />
landwirtschaft lichen Betrieben und eine<br />
36 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
AGRITECHNICA NACHLESE<br />
11 Krone Premod [Krone] 12 Pellets [Krone]<br />
optimale Düngergabe bestimmt den Ernteertrag<br />
und somit das Geschäftsergebnis des<br />
Landwirtes. Im Sinne einer nachhaltigen<br />
Landwirtschaft geht es außerdem darum,<br />
verantwortungsbewusst mit Düngemitteln<br />
umzugehen, sowie die gesetzlichen Auflagen<br />
und Dokumentationspflichten akkurat<br />
zu erfüllen. Viele Daten werden in<br />
diesem Bereich heute bereits erfasst und<br />
dokumentiert. Große Schwierigkeiten bestehen<br />
jedoch in der gemeinsamen Nutzung<br />
dieser unterschiedlichen Informationen,<br />
besonders im Hinblick auf die teilflächenspezifische<br />
Düngung. Mit dem Connected<br />
Nutrient Management bietet die<br />
Firma John Deere zusammen mit den<br />
Firmen Farm Facts, VISTA, Rauch und Sulky<br />
eine herstellerunabhängige Anwenderunterstützung<br />
bei der Bilanzierung des Nährstoffbedarfs<br />
eines Feldes an. Ziel hierbei ist<br />
nicht unbedingt die gleichmäßige Verteilung<br />
von Dünger auf dem Feld, sondern die<br />
bedarfsgerechte Verteilung der darin enthaltenen<br />
Nährstoffe, wie Stickstoff oder<br />
Phosphat im Teilschlag. Der Bedarf wird<br />
hierzu aus verschiedenen Informationen<br />
über das Feld bestimmt. So können Informationen<br />
zum Boden oder zur Anbauhistorie<br />
vom Anwender hinzugefügt werden und<br />
Satellitenbilder mit Informationen zur Biomasse<br />
oder weitere Sensordaten, wie NIRS<br />
(Nahinfrarotspektroskopie) eingesetzt werden.<br />
Die Daten werden herstellerübergreifend<br />
zu einer feldspezifischen Applikationskarte<br />
zusammengeführt. Über eine<br />
kontinuier liche Nährstoffanalyse bei der<br />
Ausbringung von Flüssigmist erfolgt die applizierte<br />
Menge entsprechend der enthaltenden<br />
Nährstoffe. Auf Grundlage der<br />
dokumentierten ausgebrachten Nährstoffmenge<br />
kann eine weitere Aufdüngung mit<br />
mineralischem Dünger erfolgen. Empfohlene<br />
Einstellparameter für den Mineraldüngerstreuer<br />
können dabei über die ISO<br />
BUS-Verbindung oder online über eine App<br />
direkt kabellos auf das Gerät übertragen<br />
werden. Die Planung erfolgt jeweils entsprechend<br />
der Düngeverordnung und ausgebrachte<br />
Mengen werden automatisch<br />
dokumentiert. Mit diesem System wird dem<br />
Landwirt ein umfassendes Werkzeug zur effizienten<br />
und umweltverträglichen Ausbringung<br />
von Dünger angeboten. Darüber<br />
hinaus können Ertragsprognosen über<br />
Pflanzenwachstumsmodelle und Wettersimulationen<br />
für das aktuelle Jahr abgegeben<br />
werden.<br />
Die Konsumgüterelektronik hält auch in<br />
der Landwirtschaft Einzug. Das System<br />
EasyCheck der Firma Amazone vereinfacht<br />
die Überprüfung der Querverteilung von<br />
Düngerstreuern deutlich. Anstatt konventioneller<br />
Auffangschalen werden lediglich 16<br />
Auffangmatten (40 x 60 cm) aus Gummi in<br />
vier Reihen in einem bestimmten Abstand<br />
zur Fahrgasse ausgelegt (Bild 10). Nach<br />
dem Abstreuen werden die Matten mit den<br />
aufgefangenen Körnern per Smartphone<br />
fotografiert. Eine zugehörige App vergleicht<br />
die Auffangmengen und setzt zusätzlich die<br />
Ergebnisse der einzelnen Reihen ins Verhältnis.<br />
Bei einem nicht optimalen Streuergebnis<br />
werden automatisch Empfehlungen<br />
wie z. B. eine Anpassung der Streuschaufeln,<br />
des Einleitsystems beziehungsweise<br />
der Streuscheibendrehzahl gegeben. Das<br />
System wird ab Herbst <strong>2016</strong> verfügbar sein<br />
und eine schnelle und direkt im Feld durchführbare<br />
Bewertung der Querverteilung<br />
ermög lichen.<br />
Halmguternte<br />
Die Firma Krone präsentierte auf der<br />
Agritechnica einen mobilen Pellet-Vollernter<br />
(Bild 11), mit dem endkundenfertige<br />
Halmgutpellets direkt auf dem Feld produziert<br />
werden können. Für eine höhere Auslastung<br />
kann die Maschine mit einem Ballenauflöser<br />
ausgerüstet und stationär betrieben<br />
werden. Im mobilen Einsatz wird<br />
der Strohschwad durch eine 2,35 m breite<br />
Pickup aufgenommen und über ein Förderband<br />
zwei Matrizenwalzen zugeführt. Beide<br />
Walzen sind abwechselnd mit Zahn- und<br />
Lochreihen ausgerüstet, durch die das<br />
Erntegut in das Walzeninnere gedrückt<br />
wird. Von dort werden die Pellets (Bild 12)<br />
mit einem Durchmesser von 16 mm über<br />
Förderschnecken und ein Förderband in<br />
den 5000 kg fassenden Vorratsbunker gefördert.<br />
Das von Krone vorgestellte Pelletiersystem<br />
verzichtet, durch die Gestaltung der<br />
Matrizenwalzen, auf ein Häckseln oder<br />
Mahlen des Erntegutes, wodurch der Energieaufwand<br />
des Gesamtprozesses gegenüber<br />
stationären Systemen um ca. 50 % gesenkt<br />
werden kann. So kann mit einer Antriebsleistung<br />
von 300 kW ein Durchsatz<br />
von bis zu 5 t/h erreicht werden.<br />
Die Firma Claas hat für seine Quaderballenpressen<br />
ein System zur automatischen<br />
Pressdruckregelung und Knoterüberwachung<br />
entwickelt, das in den neuen Pressen<br />
QUADRANT 4200 und 5200 verfügbar<br />
ist. Neben der bekannten Pressdruck- bzw.<br />
Kraftmessung am Rahmen wird die Garnbelastung<br />
an drei der sechs Knoter gemessen.<br />
An den Knotern 1, 3 und 6 wurden<br />
Kraftmessbolzen eingebaut, mit denen die<br />
Garnbelastung überwacht wird. Über das<br />
<strong>Maschinen</strong>terminal kann der Fahrer die<br />
Garnklasse bzw. die Garnqualität vorgeben,<br />
sodass die zulässige Garnbelastung bzw.<br />
der zulässige Pressdruck im System hinterlegt<br />
ist. Rutscht das Garn aus dem Knoter<br />
oder wird die maximale Garnbelastung<br />
bzw. der maximale Pressdruck erreicht,<br />
regelt das System den Pressdruck in Stufen<br />
zurück. Sobald die Belastungen reduziert<br />
sind, wird der Pressdruck wieder bis auf<br />
den voreingestellten Wert gesteigert. Zusätzlich<br />
wurde der Knoter derart umgestaltet,<br />
dass der Abstand zwischen Knoterschnabel<br />
und Garnklemmplatten größer<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 37
AGRITECHNICA NACHLESE<br />
wird, wodurch längere Garnenden entstehen,<br />
die für einen sichereren Knoten sorgen.<br />
Für die Knoterreinigung wurde ein Gebläse<br />
mit aktiver Luftführung entwickelt.<br />
Das Assistenzsystem soll auch unerfahrene<br />
Fahrer dabei unterstützen, die Maschine<br />
bestmöglich auszulasten und Ballen mit<br />
gleichmäßiger Dichte zu pressen, ohne ein<br />
Garnreißen zu riskieren.<br />
Die Firma Rasspe hat erstmalig einen<br />
Doppelschlaufenknoter für Quaderballenpressen<br />
entwickelt. Dies entlastet die<br />
Knoternadel, da durch das Prinzip der<br />
zweifachen Knotung keine Klemmung des<br />
Garns notwendig ist. Durch die Verwendung<br />
der Schlaufenknoten wird eine höhere<br />
Knotenfestigkeit erreicht, was wiederrum<br />
zu einer höheren Pressdichte des Ballens<br />
führt. Ein Garnrest entsteht dabei nicht. Das<br />
Getriebe des Knoters arbeitet in einem geschlossenem<br />
System und der gesamte<br />
Knoter kann für eine schnelle Wartung einfach<br />
entnommen werden.<br />
Die Firma John Deere erhielt für sein Assistenzsystem<br />
zur Messerschärfe- und<br />
Schneidspalteinstellung der neuen Feldhäckslerserie<br />
8000 eine Goldmedaille auf<br />
der Agritechnica. Für eine hohe Schnittqualität<br />
und einen geringen Energieeinsatz in<br />
der Futterernte ist es wichtig, dass der<br />
Schneidspalt zwischen Messer und Gegenschneide<br />
korrekt eingestellt ist und die<br />
Messer scharf sind. Bislang erfolgte beides<br />
über Erfahrungswerte des Häckslerfahrers.<br />
Das John Deere ProCut ermittelt über zwei<br />
induktive Sensoren die Schneidenform. Dadurch<br />
kann eine Aussage zur Messerschärfe<br />
getroffen werden und zudem wird aus dem<br />
Signal der aktuelle Abstand zur Gegen-<br />
13 Claas MCC Corncracker [Claas]<br />
schneide ermittelt. Über ein Ampelsystem<br />
bekommt der Fahrer Hinweise angezeigt,<br />
wann die Gegenschneide eingestellt und<br />
die Messer geschliffen werden sollten. Darüber<br />
hinaus wird auch ein Vorschlag über<br />
die optimale Anzahl an Schleifzyklen<br />
gemacht.<br />
In der Häckselguterzeugung ist mit der<br />
Shredlage-Silage ein deutlicher Trend zu<br />
Häcksellängen bis über 30 mm erkennbar.<br />
Gleichzeitig fordern Biogasanlagen Häcksellängen<br />
von unter 5 mm, sodass Lohnunternehmer<br />
nicht beide Kundenwünsche<br />
ohne die Anpassung der Messeranzahlen<br />
auf der Trommel erfüllen können. Die<br />
Firma Krone bietet als Lösung ein Planetengetriebe<br />
an, dass in die Antriebsriemenscheibe<br />
der Häckseltrommel integriert ist.<br />
Dieses VariLoC-genannte Getriebe mit zwei<br />
Übersetzungsstufen kann die Trommeldrehzahl<br />
verringern. Dadurch kann ohne<br />
Umrüstung der Trommel ein Häcksellängenbereich<br />
von 2,5 mm bis 30 mm abgedeckt<br />
werden. Weiterhin bietet Krone nun<br />
einen Cracker mit 105 Zähnen an, der speziell<br />
für die Aufbereitung langer Häcksellängen<br />
ab 20 mm vorgesehen ist.<br />
Die Firma Claas stellt mit den Multi Crop<br />
Crackern (MCC, Bild 13) MAX und<br />
SHREDLAGE zwei neue Aufbereitungssysteme<br />
für Langschnittsilage vor, die mit einer<br />
Silbermedaille ausgezeichnet wurden.<br />
Im Vergleich zum bekannten Walzenaufbereiter<br />
(MCC CLASSIC) besteht der MAX<br />
aus 30 konischen Ringsegmenten, die<br />
drehfest auf einer Welle verspannt sind.<br />
Die jeweils gegenüberliegenden Ringsegmente<br />
weisen unterschiedliche Durchmesser,<br />
sowie eine Drehzahldifferenz von<br />
30 % auf. In Kombination mit dem Sägezahnprofil<br />
der Ringsegmente werden die<br />
Körner und Stängel nicht nur durch Reibung<br />
aufbereitet, sondern auch durch zusätzliches<br />
Schneiden und Scheren an den<br />
Ringsegmenten (vgl. Bild 14). Laut Hersteller<br />
liegt die empfohlene Häcksellänge<br />
für diesen Cracker zwischen 7 mm und<br />
22 mm. Der MCC SHREDLAGE Corncracker<br />
(Bild 15) ist für Langschnittsilage mit einer<br />
empfohlenen Häcksellänge zwischen<br />
26 mm und 30 mm konzipiert. Shredlage<br />
Silage ist in den USA weit verbreitet und<br />
zeichnet sich durch längeres Häckselgut<br />
aus, das intensiver aufbereitet bzw. aufgefasert<br />
wird. Die Struktur des Futters bleibt<br />
erhalten, was laut Hersteller zu einer<br />
höheren Milchleistung führt. Der Shredlage<br />
Corncracker besteht aus zwei Walzen<br />
mit Sägezahnprofil, in die jeweils eine gegenläufige<br />
schraubenförmige Nut eingebracht<br />
wurde. Die Drehzahldifferenz der<br />
Walzen beträgt 50 %. Durch die umlaufende<br />
Nut wird das Häckselgut nicht nur in<br />
Gutstromrichtung, sondern auch in Querrichtung<br />
zerrieben.<br />
Auf der Agritechnica 2009 wurden erstmals<br />
Systeme zum automatischen Befüllen<br />
der Transporteinheit beim Häckseln der<br />
Firmen Claas und New Holland mit Goldmedaillen<br />
prämiert. Jetzt zeigt die Firma<br />
John Deere eine weitere Entwicklungsstufe,<br />
die mit Silber prämiert wurde, bei der<br />
neben der Automatisierung der Auswurfkrümmer-<br />
und Auswurfklappensteuerung<br />
auch die Automatisierung des Abfahrgespanns<br />
integriert ist. Im neuen System<br />
Active Fill Control Sync werden die Positionsdaten<br />
des Häckslers wie auch des<br />
nebenherfahrenden Traktors genutzt, um<br />
in Kombination mit den Sensordaten der<br />
am Überladekrümmer montierten Kamera<br />
eine automatische Führung des Traktors zu<br />
realisieren (Bild 16). Die Kamera erkennt,<br />
wie bei den schon bestehenden Systemen,<br />
die Wagenkontur und die Füllhöhe im<br />
Ladewagen, sowie die Relativposition der<br />
Fahrzeuge zueinander. Zur Steigerung der<br />
Genauigkeit werden auch die GNSS Daten<br />
genutzt, um den Auswurfkrümmer optimal<br />
auszurichten und die Überladeverluste zu<br />
minimieren. Der besondere Mehrwert des<br />
Systems besteht in der automatisierten<br />
Führung des Abfahrgespanns, die möglich<br />
ist, wenn sich dieses in einem bestimmten<br />
Bereich seitlich oder hinter dem Feldhäcksler<br />
befindet. Das System berechnet auf Basis<br />
der Positionsdaten und der Geschwindigkeit<br />
des Feldhäckslers eine Bahn für den<br />
Traktor und übernimmt die automatische<br />
Steuerung. Der Fahrer des Traktors wird<br />
von der anstrengenden Aufgabe befreit, die<br />
Relativposition zum Häcksler zu halten und<br />
der Fahrer des Häckslers hat die Möglichkeit,<br />
die Position des Abfahrgespanns sowohl<br />
in Längs- als auch in Querrichtung zu<br />
verschieben, die eigentliche Längs- und<br />
38 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
AGRITECHNICA NACHLESE<br />
Querführung übernimmt das System. Auch<br />
die Möglichkeit, das Abfahrgespann automatisch<br />
auf die andere Seite des Feldhäckslers<br />
bei kontinuierlichem Überladen zu<br />
führen, ist durch das System gegeben. Darüber<br />
hinaus besteht die Möglichkeit, die gesamte<br />
Häckselkette durch eine automatische<br />
Wagensynchronisation zu optimieren.<br />
Die Ladewagenbaureihe ZX der Firma<br />
Krone wurde grundlegend überarbeitet und<br />
deckt nun mit 6 Modellen Baugrößen von<br />
43 m³ bis 56 m³ Ladevolumen ab. Besonderes<br />
Augenmerk wurde auf das neuentwickelte<br />
Antriebskonzept gelegt. Der Förderrotor<br />
wird nun seitlich über einen Verbundriemen<br />
angetrieben. Zusammen mit einem<br />
in den Rotor integrierten Planetensatz<br />
konnte der seitlich neben dem Rotor benötigte<br />
Bauraum reduziert und der Rotor mit<br />
nun 1910 mm breiter ausgeführt werden.<br />
Durch die ebenfalls verbreiterte, hydraulisch<br />
angetriebene Pickup kann damit die<br />
Durchsatzleistung gesteigert werden.<br />
Weiterhin hat Krone eine schwenkbare Vorderwand<br />
integriert, die während des Beladevorgangs<br />
zusätzlichen Laderaum bereitstellt<br />
und beim Entladen nach hinten<br />
schwenkt und dadurch aktiv das Erntegut<br />
aus dem vorderen Teil ausstößt.<br />
Die Firma Fendt präsentierte auf der<br />
Agritechnica mit dem VarioLiner (Bild 17)<br />
einen Ladewagen und entwickelt sich zum<br />
Full-Liner in der Futterernte. Der Ladewagen<br />
wurde in Zusammenarbeit mit der<br />
TU Dresden und der <strong>Maschinen</strong>fabrik<br />
Stolpen entwickelt, die bereits Ladewagen<br />
für die Marken Deutz-Fahr, VICON und<br />
Kverneland herstellt. Das neu entwickelte<br />
Ladesystem besteht aus einer 2000 mm<br />
breiten, hydraulischen Pickup und dem mit<br />
1200 mm schmalsten Rotor auf dem Markt.<br />
Nach der Aufnahme des Erntegutes durch<br />
die ungesteuerte Pickup wird die Gutflussbreite<br />
durch zwei Zuführschnecken an beiden<br />
Seiten auf die Rotorbreite verringert.<br />
Dadurch wird eine gleichmäßigere Auslastung<br />
des Rotors erreicht, alle Messer werden<br />
einheitlich beansprucht und die<br />
Schnittqualität wird verbessert. Durch einen<br />
schmaleren aber gleichzeitig höheren Gutstrang<br />
sollen Energieverluste durch Reibung<br />
des Futters zwischen Rotorzinken und<br />
Schneidboden verringert werden. Als weitere<br />
innovative Neuerung stellte Fendt eine<br />
verschiebbare Stauwand vor. Diese wird gemeinsam<br />
mit dem Kratzboden verschoben<br />
und während des Ladevorgangs nach hinten<br />
bewegt. Durch die Stauwand wird eine sehr<br />
gleichmäßige Befüllung über den gesamten<br />
Laderaum und eine höhere Ladedichte erreicht.<br />
Zum Entladen wird die Stauwand zusammen<br />
mit der Rückwand aufgeschwenkt.<br />
Die Firma Kuhn hat auf der vergangenen<br />
Agritechnica ein Nonstop Wickelgerät für<br />
Rund- und Quaderballen vorgestellt. Das<br />
neuartige System nennt sich AUTOLOAD<br />
und kann wahlweise einen Rund- oder<br />
Quaderballen aufnehmen, diesen mit Folie<br />
umwickeln und wieder ablegen. Vor Beginn<br />
der Arbeit wird über das Terminal die Art<br />
und die Dimensionierung der Ballen vorgegeben,<br />
woraufhin sich das Wickelgerät auf<br />
die Ballen voreinstellt (u. a. Abstand der Ladearme).<br />
Die Länge der Quaderballen wird<br />
über einen eindimensionalen Laserscanner<br />
erfasst. Weiterhin sind unterschiedliche<br />
Wickelstrategien je nach Ballentyp im System<br />
hinterlegt und stellen somit die Drehzahlen<br />
der Walzen an den Ladearmen entsprechend<br />
ein. Bei einer Fahrgeschwindigkeit<br />
von ca. 4-5 km/h können die Ballen<br />
ohne Probleme aufgenommen werden. Pro<br />
Minute können nach Herstellerangaben<br />
ca. 6 Ballen umwickelt werden und es findet<br />
eine Steigerung des Arbeitsflusses als auch<br />
der Verfahrensleistung statt.<br />
Teil 2 des Agritechnica-Rückblicks finden<br />
Sie in der kommenden Ausgabe Ihrer<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong>. In diesem werden unter<br />
anderem die Innovationen aus den Bereichen<br />
Assistenz- und Managementsysteme<br />
vorgestellt. z<br />
Aufmacherbild: DLG<br />
14 Claas Corncracker MCC Max [Claas]<br />
15 Claas Corncracker MCC Shedlage [Claas]<br />
16 John Deere Active Fill Control Sync<br />
[John Deere]<br />
17 Fendt<br />
VarioLiner [Fendt]<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 39
ZUBEHÖR<br />
Korrosionsschutz für Oberflächen<br />
mit einer Schicht<br />
Grundierung und Decklack in<br />
nur einer Schicht für Oberflächen<br />
von Bau- und Landmaschinen<br />
oder Nutzfahrzeugen vereint<br />
das System Alexit Monolyer von<br />
Mankiewicz. Der Lack macht<br />
Oberflächen widerstandsfähig<br />
gegen chemische und mechanische<br />
Beanspruchungen. Die<br />
Direct-to-Metal-Technologie<br />
spart bei der Beschichtung<br />
Material und Zeit. Ein weiteres<br />
Einschichtsystem zur<br />
Abdeckung von gestrahlten<br />
Oberflächen ist Alexit High<br />
Build Monolyer. Durch höhere<br />
Schichtdicken gleicht es<br />
Unebenheiten und Überschneidungen vollständig aus und ist<br />
zudem robust und langlebig. Von seidenmatt bis glänzend sind<br />
beide Lacksysteme in verschiedenen Abstufungen verfügbar.<br />
Neben dem Schutz der Oberflächen verleihen sie den <strong>Maschinen</strong><br />
eine hochwertige Optik.<br />
www.mankiewicz.com<br />
Bohrungslose Hubmessung im<br />
Hydraulikzylinder<br />
Siko entwickelte aufbauend auf einen engen<br />
Kundendialog ein neues und bisher in<br />
dieser Form einzigartiges Messsystem<br />
SGH10, es ist für die direkte Hubmessung<br />
im Hydraulikzylinder konzipiert. Es wird<br />
der Zylinderhub mittels Seilzugsensorik,<br />
welche direkt im Zylinder verbaut ist,<br />
absolut erfasst. Durch hochwertige<br />
Stecker ist die Schutzart IP69K gewährleistet.<br />
Die zur Erkennung der Rotation<br />
eingesetzten Magnete werden durch die<br />
druckfeste Grundplatte von der Elektronik abgetastet. Die<br />
Elektronik befindet sich vollvergossen auf der drucklosen Seite<br />
des Systems. Bei dem SGH10 Hubmesssystem ist lediglich ein<br />
kleines Gewinde im Kolben, notwendig um das Seil einzuhängen.<br />
Dies macht lange und hochgenaue Bohrungen des Kolbens<br />
überflüssig. Hierdurch erzielt das System große Einsparpotenziale,<br />
was die Produktionsdauer und letztendlich die Gesamtkosten<br />
von Hydraulikzylindern betrifft. Umso größer die<br />
Hublängen, umso größer das monetäre Einsparpotenzial.<br />
Bauma: Halle A3, Stand 309<br />
www.siko.de<br />
Ein Blumenstrauß<br />
voll Holz<br />
Mit Anbauscheren von Woodcracker können Cat-Kettenbagger in<br />
Sekundenschnelle einen Baum, Hölzer und Sträucher packen und<br />
abtrennen. Dafür kann der Cat 320EL mit der Anbauschere C450<br />
oder der Cat 319D mit der Anbauschere C350 ausgestattet<br />
werden. Angewendet hat diese Kombinationen z. B. der<br />
Agrardienstleister Zeyn, um den Ausbau der A7 zwischen den<br />
Dreiecken Hamburg-Nordwest und Bordesholm vorzubereiten.<br />
Eine Anbauschere besteht in der Vollausstattung aus einem<br />
Greifer, einem Sammler, einem beweglichen Stahlmesser und<br />
einer Schwenkeinheit. Das abgetrennte Material hält sie ähnlich<br />
wie einen Blumenstrauß. In Verbindung mit der Tilt- und der<br />
Tieflöffelfunktion des Baggers lässt sich die Schere in fast alle<br />
Richtungen bewegen. So können auch waagerechte Äste gegriffen<br />
werden. Mit einer Sammelfunktion können schwächere Bäume<br />
abgetrennt und ohne Ablegen weiteres, dünnes Material<br />
gesammelt und dann komplett auf einmal als Bündel<br />
abgelegt werden.<br />
www.zeppelin.de<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
Prämiertes Beleuchtungsdesign<br />
Hella hat in einem<br />
Traktor von Deutz-<br />
Fahr erstmals eine<br />
komplett kundenspezifische<br />
Arbeitsscheinwerfer-Blende<br />
im automotiven<br />
Design verbaut. Die<br />
Beleuchtung wurde<br />
für das Modell 9340 TTV aus der automobilen Ausrüstung auf den<br />
Landmaschinenbereich übertragen und verfügt über 4200 lm. Die<br />
Blende ist als Hybrid konzipiert, die Nah- und Weitausleuchtung<br />
sind durch LED-Lichtquellen vereint. Jeder Streifen der Arbeitsscheinwerferblende<br />
ist mit rund 1000 lm ein Arbeitsscheinwerfer<br />
für sich und kann zudem auch einzeln montiert werden. Auch ist<br />
die Blende CAN-Bus-fähig. Das Design des Traktors entstand in<br />
Zusammenarbeit mit Italdesign Giugiaro und wurde mit dem<br />
Preis „Golden Tractor for the Design 2015“ ausgezeichnet.<br />
www.hella.com<br />
www.samedeutz-fahr.com<br />
OBERFLÄCHENTECHNIK • KORROSIONSSCHUTZ<br />
Weltneuheit<br />
Nie mehr ROST !<br />
über 6.000 Std. Salzsprühtest, Chemiebeständig<br />
Oberflächentechnik: Garantie bis 50 Jahre<br />
die bunte Alternative zu Zink<br />
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www.OR6000.de<br />
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40 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
ZUBEHÖR<br />
Breitbandwarner reduzieren Unfallrisiko<br />
Brigade bietet eine neue Generation verschiedener Warnsysteme<br />
mit Breitbandton an. Bei dem bbs-tek-Rückfahrwarnern ist der<br />
Breitbandton schnell und nur in der relevanten Gefahrenzone<br />
rund um das Baustellenfahrzeug zu hören. Der genutzte<br />
Breitbandton bietet eine bessere Richtungsinformation und wird<br />
auch mit Gehörschutz sehr deutlich wahrgenommen. Das System<br />
stößt bei einer Annäherung an den Gefahrenbereich<br />
einen deutlichen Zischlaut aus, der<br />
gewährleistet, dass Menschen in diesem<br />
Bereich eindeutig gewarnt sind und<br />
diesen Warnton auch aktiv<br />
wahrnehmen, anstatt ihn zu<br />
ignorieren. In Umgebungen mit<br />
veränderlicher Geräuschkulisse,<br />
in denen ein fest definierter<br />
Alarmpegel entweder zu laut oder zu leise wäre, kann das System<br />
Smart bbs genutzt werden. Es reagiert auf den vorhandenen<br />
Geräuschpegel und passt seinen Alarmton automatisch auf<br />
5 bis 10 dB oberhalb der Umgebungslautstärke an. So wird<br />
gewährleistet, dass der Alarm laut genug ist, um auch wirksam als<br />
Warnung zu dienen, ohne die Umgebung zu stören.<br />
Bauma: Halle A5, Stand 537<br />
www.brigadegmbh.de<br />
Tribo-Teile aus 3D-Druck schnell bestellt<br />
igus hat für die Online-Bestellung von gedruckten Tribo-Bauteilen<br />
eine neue Internetseite. Auf www.igus.de/3DDruckservice<br />
können für Sonderteile aus abriebfesten iglidur-Werkstoffen die<br />
CAD-Dateien hochgeladen, das Material gewählt, Preise<br />
eingesehen und die Produkte bestellt werden. Nach der Weiterleitung<br />
in den Warenkorb können einzelnen Positionen Kommentare<br />
hinzugefügt werden,<br />
zum Beispiel zu Besonderheiten<br />
bei der mechanischen<br />
Nachbearbeitung.<br />
Die Lieferdauer beträgt in der<br />
Regel zwei bis drei Werktage, bei<br />
komplexen Bauteilen bis zu zwei<br />
bis drei Tage länger. Zur<br />
Hannover Messe <strong>2016</strong> soll das<br />
Online-Tool in Deutsch und<br />
Englisch verfügbar sein.<br />
www.igus.de<br />
IRT-Funktionalität für<br />
Drehmomentaufnehmer<br />
Drehmoment- und Drehzahlsignale<br />
sowie Drehwinkel und Leistung digital<br />
auf Profinet überträgt das Schnittstellenmodul<br />
TIM-PN von HBM. Die<br />
Hardware unterstützt die Real-Time-<br />
Klassen RT Class 1 und RT Class 3<br />
(IRT) mit einer Buszykluszeit bis 4 kHz. Durch einfaches Umparametrieren<br />
des digitalen Eingangs TMC lassen sich auch<br />
HBM-Drehmomentaufnehmer mit klassischen Frequenzsignalen<br />
anschließen. Dadurch können Anwender über dasselbe Schnittstellenmodul<br />
sowohl das Drehmoment- als auch das Drehzahlsignal<br />
der Messflansche in Profinet-Netzwerke integrieren. Das<br />
Modul findet Einsatz in feldbusbasierten Automatisierungs- und<br />
Regelsystemen.<br />
www.hbm.com<br />
LED-Kombinationsscheinwerfer<br />
Mit hoher Effizienz und Robustheit setzt<br />
nach Unternehmensangaben dieser<br />
LED-Kombinationsscheinwerfer einen neuen<br />
Standard für Heavy-Duty-Ausrüstungen.<br />
Hersteller von schwerem, anspruchsvollem<br />
Gerät haben lange nach einer Lösung für<br />
ECE-zugelassene LED-Kombinationsscheinwerfer<br />
als Ergänzung zu den mittlerweile weitverbreitet<br />
eingesetzten LED-Arbeitsscheinwerfern gefragt.<br />
Die Optionen waren dürftig, doch nun kann der finnische<br />
Beleuchtungsspezialist NORDIC LIGHTS® mit einer Antwort<br />
dienen. Der SCULPTOR LED N6001/N6002 ist der weltweit erste<br />
vollständige LED-Kombinationsscheinwerfer in Serienfertigung.<br />
Entwickelt für die herausforderndsten Umgebungen auf der<br />
ganzen Welt, bietet dieser Scheinwerfer Fern-, Abblend- und<br />
Standlicht sowie einen 180°-Blinker in einem Gehäuse. Die<br />
Abmessungen von 233 x 161 x 134 mm sind extrem kompakt für<br />
einen Kombinationsscheinwerfer. Der robuste Aufbau mit dem<br />
geprüften „Quake“-Dämpfungssystem bringt die Langlebigkeit<br />
dieser Art von Scheinwerfern auf ein anderes Niveau. Der<br />
SCULPTOR LED Scheinwerfer hält Schläge von 60 g und<br />
Vibrationen von 15,3 grms bei 24 bis 2000 Hz aus.<br />
www.nordiclights.com<br />
Entwicklung und Fertigung kundenspezifischer Bediensysteme<br />
MODULARE KEYPADS<br />
CAN-fähig & individuell konfigurierbar durch:<br />
· kundenspezifisches Foliendesign<br />
· verschiedene Tastenzahl<br />
MESSEINFO: Bauma <strong>2016</strong> - unsere Handelsvertretung CVEP ist in Halle 3 Stand 205 für Sie da<br />
Auf der IFAT <strong>2016</strong> sind wir persönlich für Sie da. - Halle C4 Stand 138<br />
Griessbach GmbH · Im Biotechnologiepark · 14943 Luckenwalde · www.griessbach.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 2/<strong>2016</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 06. 04. <strong>2016</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 18. 03. <strong>2016</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Direkte Ansteuerung ohne Vorstufe<br />
Die elektromechanische Alternative zur Ventilansteuerung<br />
02 Nutzerfreundlich und sicher<br />
Codesys als Projektierungsplattform für mobile <strong>Maschinen</strong><br />
Der direkte Weg<br />
im Internet:<br />
www.mobile-maschinen.info<br />
als E-Paper:<br />
www.engineering-news.net<br />
Redaktion:<br />
m.pfister@vfmz.de<br />
Werbung:<br />
a.zepig@vfmz.de<br />
MDA Technologies:<br />
www.en.engineering-news.net<br />
03 Schwerpunkt bauma <strong>2016</strong><br />
Wir zeigen Ihnen ausgewählte Highlights, die Sie im April in<br />
München erwarten<br />
04 Kleiner Ring, große Aufgabe<br />
Rohrverschraubungskomponenten in Flugzeugschleppern<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
42 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong>
DRIVE TECHNOLOGIES<br />
61 cylinders, 27 power units, four mechanical ship arrest systems<br />
and the shipping lock system control unit – with this delivery<br />
for the construction of the hydroelectric power plant Xayaburi in Laos<br />
the companies Montanhydraulik Germany and Montanhydraulik<br />
India were commissioned. The first delivery was inspected and shipped<br />
in late summer this year.<br />
48 MDA Technologies 5/2014 MDA Technologies 5/2014 49<br />
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Hydraulik, Fluidtechnik und Pneumatik.<br />
Intelligent drive system<br />
for Laotian hydro power plant<br />
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Arbeitsmaschinen<br />
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Landmaschinen, Baumaschinen,<br />
Forstmaschinen, Kommunaltechnik,<br />
Fördertechnik und<br />
Spezialfahrzeuge<br />
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www. mda-technologies.com<br />
MDA Technologies erscheint in 2015 mit fünf E-Paper-Ausgaben<br />
weltweit in Englisch und zusätzlich fünf Printausgaben zu<br />
den WIN/IAS Auslandsmessen in der jeweiligen Landessprache.<br />
Durch die Einbindung von Videos, Katalogen, Bildergalerien<br />
und weitere Verlinkungen auf multimediale Inhalte<br />
wird MDA Technologies zum Lesevergnügen mit hohem<br />
Informationsanspruch.<br />
Inserentenverzeichnis Heft 1/<strong>2016</strong><br />
AKG, Hofgeismar 6<br />
BOT, Kulmbach40<br />
Griessbach, Luckenwalde41<br />
HELLA, Wien (A) 3<br />
HydraForce, Lincolnshire/IL (USA)15<br />
KTR, Rheine 7<br />
LEE, Sulzbach13<br />
Mitsubishi, Ratingen21<br />
Nordic Lights Hermans,<br />
Jakobstad/Pietarsaari (FIN) 9<br />
Penny + Giles, Dorset (GB)23<br />
Sensor-Technik Wiedemann,<br />
Kaufbeuren 5<br />
Turck, Mülheim27<br />
erscheint<br />
erscheint<br />
monatlich<br />
monatlich<br />
Technisch-Wissenschaftlicher Beirat<br />
Dr.-Ing. Hagen Adam,<br />
Hamburg<br />
Prof. Dr. Ludger Frerichs,<br />
Braunschweig<br />
Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer,<br />
Karlsruhe<br />
Dr.-Ing. Karl Grad,<br />
Passau<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernd-Robert Höhn,<br />
Garching<br />
Prof. Dr. Matthias Niebergall,<br />
Elchingen<br />
Dr. Herbert Pfab,<br />
Bischofshofen<br />
Dr. Benno Pichlmaier,<br />
Marktoberdorf<br />
Dipl.-Ing. Peter-Michael Synek,<br />
Frankfurt<br />
Prof. Dr.-Ing. Georg Wachtmeister,<br />
München<br />
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Westenthanner,<br />
München<br />
Dr.-Ing. Andreas Ziegler,<br />
Schrobenhausen<br />
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