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Kreis Segeberg

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Verfassungsrechtlich zerfällt damals die<br />

Region <strong>Segeberg</strong> in drei Teilgebiete: die<br />

nach wie vor freibäuerlichen Kirchspiele im<br />

Westen, die gräflichen Grundherrschaften<br />

um Bornhöved, <strong>Segeberg</strong> und Leezen, die<br />

für die Erhaltung der Verteidigungsfähigkeit<br />

der Burg vonnöten sind, und die adeligen<br />

Grundherrschaften im Osten, wo sich schon<br />

bald – wie im übrigen Schleswig-Holstein –<br />

eine blühende Adelskultur entfalten sollte.<br />

Gegen Ende des Mittelalters wachsen die<br />

Kirchspiele Bramstedt, Kaltenkirchen, <strong>Segeberg</strong>,<br />

Leezen und Bornhöved zum „Amt<br />

<strong>Segeberg</strong>“ zusammen, während sich die<br />

Adelsdistrikte im Osten aus der landesherr -<br />

lichen Verwaltung herauslösen. Der Amtmann<br />

residiert auf der Burg und dem spä -<br />

teren Schloss <strong>Segeberg</strong>, das im Dreißig -<br />

jährigen Krieg von den Schweden zerstört<br />

wird. Der mit Abstand bedeutendste <strong>Segeberg</strong>er<br />

Amtmann ist Heinrich Rantzau<br />

(1556–98), der als königlicher Statthalter<br />

eine wichtige politische Rolle in dem<br />

zwischen 1460 und 1864 bestehenden<br />

Gesamtstaat Schleswig-Holstein-Dänemark<br />

spielt und als einer der führenden Renaissancevertreter<br />

Norddeutschlands gilt.<br />

1771 wird der Distrikt Traventhal aus<br />

dem Amt <strong>Segeberg</strong> herausgelöst und als<br />

„Amt Traventhal“ einer Nebenlinie zugeschlagen,<br />

der Dynastie Schleswig-Holstein-<br />

Sonderburg-Plön. Die barocke Garten -<br />

anlage in Traventhal erinnert noch heute<br />

an diese Zeit.<br />

Im 19. Jahrhundert gewinnt <strong>Segeberg</strong><br />

Bedeutung für das ganze Land durch das<br />

Lehrerseminar, das hier 1839 eröffnet wird<br />

und bis 1925 bestanden hat. Zahlreiche<br />

junge Leute werden in <strong>Segeberg</strong> ausge -<br />

bildet und tragen dazu bei, den legendären<br />

Ruf der damaligen Volksschule zu be -<br />

gründen.<br />

Als Schleswig-Holstein nach dem<br />

preußisch-österreichischen Krieg von 1866<br />

an Preußen fällt, wird die bis heute geltende<br />

<strong>Kreis</strong>ordnung eingeführt. Die Fachleute im<br />

Berliner Innenministerium erweisen sich<br />

dabei als außerordentlich einfühlsam und<br />

historisch kompetent. So wird das alte<br />

Amt, ergänzt um kleinere Gebietsteile, insbesondere<br />

um die nach <strong>Segeberg</strong> aus -<br />

gerichteten Adelsdistrikte im Osten, zum<br />

neuen <strong>Kreis</strong> <strong>Segeberg</strong>, der Amtssitz zur<br />

<strong>Kreis</strong>hauptstadt.<br />

Lageplan (Ausschnitt)<br />

der Schlossanlage in<br />

Traventhal, Federzeichnung<br />

von Heinrich<br />

Ludwig Sidon, 1761<br />

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